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Aufstehen für Sarah

So wird das nichts

06.08.2018

| Lesedauer: 4 Minuten
Die Sammlungsbewegung „Aufstehen“ von Sarah Wagenknecht beginnt im SPIEGEL nicht mit einem Paukenschlag, sondern inks-grünen Plattitüden und Ladenhütern. Die weitere Abwanderung von Wählern von SPD und LINKEN zur AfD stoppt sie damit nicht.

Im aktuellen SPIEGEL wird unter dem Titel „Aufstehen für Sarah“ die Geburt der schon seit einiger Zeit von Sarah Wagenknecht angekündigten linken Sammelbewegung bekannt gegeben. Der Name des Babys lautet „Aufstehen“. Entstanden ist die Idee zum einen aufgrund des Sachverhalts, dass seit der Bundestagswahl die bisherige rechnerische Mehrheit aus SPD, LINKEN und GRÜNEN verloren ging und aufgrund des anhaltenden Abwärtstrends der SPD im Bund keine Aussicht auf ein rot-rot-grünes Regierungsbündnis mehr besteht. Zum zweiten hat sich Wagenknecht in der Migrations- und Flüchtlingsfrage mit ihrer Parteiführung überworfen. Anders als die Mehrheit der Parteimitglieder der LINKEN kritisiert sie Merkels neoliberale Politik der Öffnung des Arbeitsmarktes für eine grenzenlose Zahl von Asylbewerbern, die insbesondere die bisherigen (Stamm-)Wähler der LINKEN aus dem Niedriglohnsektor sowie aus den Bereichen prekärer Beschäftigung und Arbeitslosigkeit unter einen erheblichen Druck an den Arbeits- und Wohnungsmärkten setzt.

INTERNATIONALISTISCHER NATIONALISMUS ODER SO
Das Duo Lafontaine-Wagenknecht ruft auf zum letzten Gefecht
Diese Wähler wählen deswegen zusehends weder die SPD noch die LINKE, sondern die AfD, die sich entschieden für eine protektionistische Begrenzung des Zustroms ausländischer Arbeitskräfte ausspricht. Sie folgen damit einer Entwicklung, die sich seit Jahren schon in anderen europäischen Ländern und neuerdings auch in den USA abzeichnet: der Wanderung der Wähler aus der Arbeiterschaft und den unteren Angestellten weg von den etablierten „linken“ Parteien hin zu neuen „rechts-populistischen“ Parteien oder Bewegungen. Anders als die etablierten Parteien wenden sich diese neuen Parteien gegen die unter den „Globalisierungsgewinnern“ in Wirtschaft und Gesellschaft weit verbreitete Haltung des „No Borders, No Nations“. Sie fordern stattdessen eine Stärkung der nationalen Interessenpolitik zum Schutz der „Globalisierungsverlierer“ vor einer anhaltenden Massenzuwanderung in die Arbeitsmärkte und einer damit drohenden kulturellen Überfremdung.

Damit treffen sie nicht nur die Interessen vieler ehemaliger Wähler „linker“, sondern auch „rechter“ Parteien, die sich unter anderem gegen die allmähliche Auflösung nationaler Souveränität und Identität in supra- und transnationalen Strukturen und Gebilden wenden. Die AfD füllt so zum einen eine „Repräsentationslücke“, die durch die schrittweise „Sozialdemokratisierung“ der CDU auf der „rechten“ Seite des politischen Spektrums entstanden ist; sie füllt darüber hinaus jedoch vor allem auch eine „Repräsentationslücke“, die sich auf der „linken“ Seite des politischen Spektrums insbesondere dadurch aufgetan hat, dass die SPD wie die LINKE in Fragen der Migration in das deutsche Sozialsystem und in den Arbeitsmarkt via Asyl eine dezidiert neoliberale Position des freien (Arbeits-)Marktes einnehmen.

LINKE THESEN ZU ZUWANDERUNG II
Wagenknecht und Linke: Unbegrenzte Zuwanderung ist kurzschlüssig und weltfremd
Diese Position entspricht nicht den Interessen ihrer klassischen (Stamm-)Wähler aus der Arbeitnehmerschaft. Diese wissen sehr wohl, dass der deutsche Sozialstaat unter anderem darauf beruht, dass nicht jede Person auf dieser Welt via Asyl zu ihm Zutritt erhalten darf, die dies wünscht. Die ihm zugrunde liegenden Versicherungs- und Umlagesysteme sind national-staatlich und insofern exklusiv verfasst. Eine der wichtigsten, wenn nicht die wichtigste Voraussetzung des bestehenden Sozialversicherungssystems ist somit der deutsche Nationalstaat mit seiner National-Ökonomie. Seine Verteidigung, nicht zuletzt gegen illegale Zuwanderer aus dem Ausland, liegt daher vor allem auch im Interesse all der Bürger, die auf seine Leistungen besonders angewiesen sind. Eine sozialpolitisch „linke“ Politik basiert nachgerade sogar auf einem starken National-Staat. Erstaunlicherweise gibt es in Deutschland bislang gleichwohl keine sich offensiv als links-national verstehende Partei.

Auf diese „Repräsentationslücke“ hat jüngst der Frankfurter Politologe Andreas Nölke mit seinem Buch „Linkspopulär“ aufmerksam gemacht. Neben dem sozialpolitischen Links/Rechts-Gegensatz hat sich seiner Diagnose nach ein weiterer Gegensatz zwischen Kosmopolitismus und Kommunitarismus herausgebildet. Zum klareren Verständnis kann dieser Gegensatz auch als Gegensatz zwischen Transnationalismus und Nationalismus bezeichnet werden. Die SPD, die LINKE und die GRÜNEN bewegen sich demnach im Feld „Links-Transnational“, die CDU und die FDP im Feld „Rechts-Transnational“. Die AfD hat inzwischen erfolgreich das Feld „Rechts-National“ belegt, streitet mittlerweile aber darüber, ob sie mit einer ausgeprägteren Sozialpolitik nicht besser das Feld „Links-National“ stärker belegen sollte. Sie könnte so wie die FPÖ in Österreich zur neuen „Arbeiterpartei“ Deutschlands avancieren.

Dies dürfte der hauptsächliche Antrieb für Wagenknecht und ihre Anhänger gewesen sein, spätestens nach der Bundestagswahl Überlegungen anzustellen, ob das bislang vakante Feld „Links-National“ nicht von der LINKEN erobert werden könnte. Nachdem aber erkennbar wurde, dass sich dafür weder im Vorstand der Partei noch bei den Parteimitgliedern eine Mehrheit organisieren lässt, wich Wagenknecht auf das Konzept einer parteiübergreifenden Sammlungsbewegung aus. Sie soll parteilose Intellektuelle wie auch Funktionäre, Mitglieder und Anhänger von SPD, LINKE und Grüne ansprechen.

Wer nun erwartet hat, der Start der Sammlungsbewegung beginne mit einem Paukenschlag, sieht sich enttäuscht. Gegenüber ihrer Rede auf dem letzten Parteitag der LINKEN hat Wagenknecht im aktuellen SPIEGEL-Interview in der Frage der Migrationspolitik Kreide gefressen. Das Thema sei „viel zu stark ins Zentrum der Politik gerückt.“ Das Problem der illegalen Zuwanderung müsse vor allem dadurch gelöst werden, dass Waffenexporte und unfaire Handelsabkommen beendet werden. Beim Thema offene Grenzen weicht sie aus.

DAS PARTEIENSYSTEM WIRD SICH VERäNDERN
Zerfällt die Union?
Wagenknechts Vorsicht ist wohl dem Umstand geschuldet, dass das „links-Nationale“ Feld für die meisten Adressaten ihrer Sammlungsbewegung eine Art „No-Go-Area“ ist, auf das sie sich nicht begeben wollen. Die geplante Bewegung könnte schon im Keim ersticken, würden ihre Initiatoren offen dafür eintreten, im Interesse einer linken Sozialpolitik den Nationalstaat zu stärken. Das würde Schwung in den politischen Diskurs bringen, die Initiatoren und Teilnehmer der Bewegung aber dem Vorwurf des Nationalismus aussetzen, der nach herrschender Auffassung gleichsam naturgemäß „rechts“ ist. Um dies zu vermeiden, verkünden Marco Bülow von der SPD, Sevim Dagdalen von der LINKEN und Antje Vollmer von den GRÜNEN im gemeinsamen SPIEGEL-Gastkommentar zu Wagenknechts „Aufsteh-Initiative“ unter dem Titel „Raus aus der Wagenburg“ lieber altbekannte links-grüne Plattitüden und Ladenhüter.

Das liest sich dann folgendermaßen: „Wer sammeln will, muss auch sammeln können. Er muss die Fähigkeit und den Willen besitzen, alte Gräben zu überwinden. Toleranz und Respekt im Inneren, Überwindung von Sektierertum und ideologischen Grabenkämpfen, größtmögliche Offenheit der Debatten, keine Gedankenpolizei und keine Verratsvorwürfe – diese Punkte sind unverzichtbar, wenn man die chronische Spaltungstendenz linker Bewegungen sowohl in der Form wie auch im Inhalt überwinden will.“ Amen.

Die Strategen der AfD, die ihre Partei insbesondere in den neuen Bundesländern auf das „Links-Nationale“ Feld führen möchten, um dort der SPD und der LINKEN noch mehr Wähler abzuwerben, werden derlei Gesülze mit Genugtuung lesen. Einen Strich durch ihre Rechnung wird ihnen nicht Wagenknechts „Aufsteh-Initiative“, sondern allenfalls die eigene Partei machen.

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65 Kommentare

  1. Hier bestätigt sich gerade wieder einmal, daß Nationalsozialisten auch schon damals nichts anderes waren als; “ Nationale Sozialisten „.
    Übrigenz, ein Satz den schon Heiner Geissler, ehemals Kohl`s und CDU Parteisekretär
    formulierte worüber sich damals die SPD u. die Grünen fürchterlich aufregten.

  2. Tja , da haben wir`s doch wieder , es hallt der Nachgesang des Wortsinnmißbrauchs , der nicht unmaßgeblich verhindert , daß Begriffe wie sozial und national zusammen noch eine Renaissence erleben .

  3. Guter Beitrag von Herrn Springer. Für die AfD gibt es ein doppeltes Glück: CDU/CSU sind unter Merkel nach links gerückt und sozialdemokratisiert und haben so unglaublich viel Terrain im bürgerlich-konservativen Bereich freigemacht, das die AfD billig ernten kann. Andererseits kann die deutsche Linke (von SPD, Grünen bis Linkspartei) das „nationale“ Gefühl der einfachen Menschen und Arbeiter in Deutschland, die sich durch die geduldete Einwanderung von Analphabeten aus dem Orient bzw. Afrika bedroht sehen, wegen ihrer kosmopolitisch-globalen Ideologie nicht mehr aktivieren. Wagenknecht (respektive ihr Mann Oskar Lafontaine) haben dieses Dilemma richtig erkannt, scheitern aber am tief eingefressenen antideutschen Affekt der deutschen Linken, die aus dieser Falle nicht herauskommen können bzw. diese gar nicht erkennen. Deshalb kann Wagenknecht derzeit nur auf Umwegen agieren bzw. muss „nationale“ Aussagen herunterdimmen, will sie nicht weiter negativ auffallen. Sie wird aber angesichts des oben beschriebenen Dilemmas des deutschen Linken wohl scheitern und kann keine englischen, griechischen, italienische Verhältnisse für die Linke in Deutschland herstellen. Wie gesagt, die AfD kann dieses unverhoffte parteipolitische Glück vor allem nur durch eigene Dummheit selbst zerstören.

  4. Hat’s schon einer (an)gemerkt? Nein? Dann darf ich mal: die Dame heißt Sahra, nicht
    Sarah (mit dem philologisch falschen h am Namensende).

  5. Klasse Artikel, vielen Dank Herr Springer. Ich tendiere auch dazu, zu glauben, dass die AfD Regierungspartei werden kann, wenn sie es schafft „links-national“ zu besetzen. Damit wäre ein sehr grosses Wählerpotential derer zu mobilisieren, die sich von den Altparteien nicht mehr repräsentiert fühlen.

  6. Erst einmal: Danke an den Autor für diese m.M.n. sehr gelungenden Analyse und dem daraus schliessenden Fazit.

    Im Kern geht es Sarah Wagenknecht – sofern Sie es überhaupt ernst meint und nicht nur verwirrte Stimmen einfangen will – um die Einführung des nationalen Sozialismus/Faschismus. So sehe ich das.
    Es ist erst ein paar Jahre her da wurde noch gerade vor Wagenknecht gewarnt, ist doch der Sozialismus nur die Vorstufe vom Kommunismus, welcher immer wieder mit der Wagenknecht in Verbindung gebracht wurde. Der wiederum ließe sich nur dann einführen wenn wir aufhören Menschen zu sein, die Industrierevolution 40.0 ausrufen und unseren Planeten völlig mit menschenähnlichen Robotern zukleistern und uns selbst in der Zukunft obsolet werden lassen (zu müssen). Skynet lässt grüßen.
    Frage: Welche Spielart des Sozialismus herrscht eigentlich in Venezuela?

    Man kann es drehen und wenden wie man es möchte, ich komme nicht darauf wie sowas funktionieren sollte.
    Immer wieder komme ich auf meinen Eingangssatz zurück, dem des Menschenfängers.

    Die AfD hat ein marktwirtschaftliches freiheitliches Parteiprogramm. Und selbstverständlich gehört zu einer Volkspartei das Soziale, sonst wäre sie keine Volkspartei.
    Es geht durchaus gesicherte Grenzen zu haben und gleichzeitig „sozial“ zu sein. Die Zeit bis 89′ hat es schliesslich gezeigt, nicht wahr?
    Sozial geht sogar nur mit Grenzen.
    Ansonsten finden wir uns unter der Herrschaft der Konzerne wieder, wo einige Wenige das Glück(?) haben unterzukommen, der Rest verarmt zusehends, und weil das so ist werden auch die Konzernlinge den Gürtel enger schnallen müssen und den Staat finanzieren, es ist ja sonst niemand mehr da. So schließt sich der Kreis der Negativspirale – wir sind gerade auf dem Weg dorthin.

  7. „Inks-grün“ – herrlich, schwarze Tinte mit grüner Korrektur! Haben wir garantiert in Bayern, wenn wir CSU wählen in der Dummheit. Das Baeböck hat sich schon avisiert … .

  8. „Aufstehen“? – Ich habe da so meine Zweifel, dass dieser Slogan für ein linkgrünes Umfeld der Richtige ist! „Aufstehen“ erinnert doch sehr an „früh aufstehen“: an Leute, die schon morgens im Dunklen das Haus verlassen und einer geregelten Arbeit nachgehen. In linksgrünen Kreisen ist das eher nicht so der Hit. Schon der Gedanke an „früh aufstehen“ ruft da einen Gesichtsausdruck hervor, als hätte man auf ein Zitrone gebissen! Und wenn es schon unbedingt was mit „aufstehen“ sein muss, dann doch besser so: „Aufstehen gegen Nazis!“ Da gibt es noch Millionen. Und zwar alle, die mit linksgrünem Gedankengut nichts anfangen können.

    • ….bedeutet “ früh aufstehen “ , aber es ist auch ein Synonym dafür, daß die Linken in den
      vergangenen Jahren einfach nur im Bett lagen und geschlafen haben.

  9. Hajo Friedrichs: „Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache; dass er überall dabei ist, aber nirgendwo dazugehört.“ – Sehr geehrter Herr Springer, ich beglückwünsche Sie zu diesem Artikel! Das hier ist noch echter, sachorientierter Journalismus, wie man ihn heutzutage nur noch selten findet. Die älteren Journalisten können das zwar noch, wollen aber nicht, die Jüngeren verstehen gar nicht, wovon ich rede; sie haben nie etwas anderes gelernt, als Fakten so geschickt mit der eigenen Meinung zu vermischen, dass die Unbedarfteren der Leser – die Manipulation nicht bemerkend – es für die absolute Wahrheit halten. Die korrektere Berufsbezeichnung wäre daher auch „Propagandisten“. Die für mich zentrale Aussage Ihres Beitrags möchte ich hier nochmal zitieren: „Die SPD, die LINKE und die GRÜNEN bewegen sich demnach im Feld „Links-Transnational“, die CDU und die FDP im Feld „Rechts-Transnational“. Die AfD hat inzwischen erfolgreich das Feld „Rechts-National“ belegt, streitet mittlerweile aber darüber, ob sie mit einer ausgeprägteren Sozialpolitik nicht besser das Feld „Links-National“ stärker belegen sollte.“

  10. Vielleicht wird das „Inhaltliche“ überschätzt.
    Womöglich es wesentlich auch um (persönliche ) Macht:

    Frau Wagenknecht konnte und kann sich gegen Kipping/Riexinger und deren Kurs nicht durchsetzen.

    Frau C. Stamm, MdL in Bayern (und Tochter der CSU-Landtagspräsidentin), konnte ihren Kurs bei den Grünen nicht durchsetzen (Die Grünen wurden zu rechts).

    Als Folge gibt es die Neugründung einer linken Partei.

  11. Wären Sie damit einverstanden, auch die Psychologen, Soziologen, Sozialpädagogen und Kultur„wissenschaftler“ mittels eines – nun ja, wagen wir das Wort – Umschulungslagers als Pflegepersonal in den better place der Zukunft zu integrieren? Das Lager sollte mit einem therapeutischen Anspruch auftreten, quasi als Wellness-Station zur Vervollkommnung von Empathie und Leidensfähigkeit. Motto: Glück durch Pflege, oder kurz: GdP.

  12. Für so viel Tam Tam finde ich die Seite schwach.
    Emotinale Inhalte nach dem Muster: „Wir wollen das alle Menschen ein schönes Leben haben, sind zwar ok, aber ….. so what?“ Das bekomme ich auf Youtube in jedem zweiten Werbevorspan auch.
    Das ganze wirkt wenig konkret, vielleicht um sehen was passiert und um Spielraum zu lassen. Aber es wird schnell wischiwaschi wenn man nicht den Mut hat auch unbequeme Wahrheiten auszusprechen. Man möchte sagen: Sarah, Du wirst den Konflikt mit den linken Sozialträumern nicht umschiffen können. Besser jetzt die Medizin nehmen, als noch weitere Energie vergeuden mit Leuten die man nicht überzeugen kann.

  13. “Das Problem vom Sozialismus ist, dass Dir irgendwann das Geld anderer Menschen ausgeht” – Margaret Thatcher… nie jedoch hatte ein mit dem Sozialismus anbandelnder Staat wie die heutige BRD so viel Geld zur Verfügung, sowie ein folgsames Arbeiterheer, das sich dank Indoktrination nicht einmal wehrt. Ein wahrlich einzigartiges Experiment.

  14. Nun ja,

    die offensichtlich aktuellste Information auf der benannten Website bezieht sich auf ein Wetterdatum vom 4.8.

    Ansonsten sind nur Videostatements von einzelnen Personen, etwa 20, abrufbar. Das Impressum nennt eine Anwaltskanzlei und eine Einzelperson. Frau Wagenknecht oder Herr LaFontaine sind weder mit Bild noch mit Statements vertreten.

    Was ist das denn nun?

  15. Sozialstaat = Nationalstaat, aber unter der Voraussetzung, dass die Wirtschaft (liberal) brummt. Die in der DDR sozialisierte Wagenknecht, die sich dort zur Kommunistin vergangener Prägung herangebildet hat, ahnt etwas, aber sie wird es nicht schaffen über ihren Tellerrand zu steigen und sich von den linksrotgrünen Weltrettern und Pseudomoralisten abzusetzen. So wie es startet, bleibt es ein naiver Versuch.

  16. Nationales +Sozialistisches=……..
    Nein, danke. Brauchen wir nicht.

    • Man stellt sich sofort ins Aus, wenn man diese Verbindung thematisiert, denn die Nazis hatten das ja praktisch im Namen. Andererseits war genau das Grundlage ihres Erfolges: vorher gab es nämlich eine Wirtschaftskrise und der Kapitalismus zeigte vor allem den einfachen Volk seine Schattenseiten.

      Leider muss man in Deutschland bei jedem Gedanken, der in diese Richtung geht, wortreich beteuern, dass man keine Nazi sei. Ich stelle einmal Folgendes in den Raum: Eine überzeugende Kombination von nationaler Souveränität und sozialer Gerechtigkeit (was nicht Sozialismus bedeuten muss, sondern nur eine angemessenere Partizipation derjenigen, die durch transnationale Konkurrenz ausgebremst werden, während sich transnationale Konzerne dieser Konkurrenz gerade durch die Transnationalität in Richtung Monopolbildung entziehen können) könnte eine ungeahnte. Schlagkraft Entwickeln.

  17. ERKENNEN SIE DAS???
    Kann man durch Wahlen überhaupt noch etwas verändern?

    Die Probleme werden nur noch vor sich hergeschoben und eine Politik zulasten der Bevölkerung betrieben. Es wird suggeriert Deutschland geht es gut das kann nur der glauben der die Target 2 Salden von 1 Billion ausblendet, die höchste Abgabenlast bei sinkenden Gegenleistungen ignoriert und ausgeblendet hat, dass Bankenrettung, Migrationsfrage, Alterssicherung, Energiewende, Wohnraumsituation, Beschäftigung,… alles zulasten der Bevölkerung gemacht wurde und zum Teil noch nicht einmal ansatzweise gelöst wurde.
    Nein mit dem ewigen Mischen dieser Parteien werden Sie es nicht ändern, dazu muss man das System, das Parteien – Diktat infrage stellen, aus der Lobbykratie wieder eine Demokratie machen Bürgerrechte stärken und die Parteien und Politikerrechte einschränken.

    Gehen SIE diesen Pharisäern (heuchlerisch, selbstgerechten mit Doppelmoral) nicht mehr auf den Leim, so wie SIE das schon immer tun!

    Verschlechterungen für sich und ihre Nachkommen bekommen SIE gratis, um Verbesserungen für die Bevölkerung zu erreichen, muss man etwas tun, nämlich als Gesellschaft WIDERSTAND leisten!

    Bringen das die Einzelnen in ihrer Selbstzufriedenheit eigentlich noch als Gesellschaft hin oder ist jeder nur noch sich selbst der Nächste?

    Politiker die keine brauchbaren Ergebnisse liefern, die Bevölkerung noch arglistig täuschen wollen wie die CDU/CSU, SPD. DIE GRÜNEN die alles noch verschlimmern wollen, deren Amtszeit muss man beenden und sie nicht noch wieder wählen!

    • Schauen Sie sich um: solange es der Mehrheit (im Westen) immer noch ziemlich gut geht, wird sich nichts ändern. Im Osten sieht das anders aus, da ist die gesamte mittlere Beschäftigtengeneration zu Wendezeiten im Orkus verschwunden, und da sieht man das auch an den Wahlergebnissen. Die sind jetzt Rentner und müssen auf keine Arbeitgeber mehr Rücksicht nehmen. Und sehen jeden Monat auf ihrem Konto, wie „gut“ der Staat das Rentenproblem im Griff hat.

  18. Will Sahra Wagenknecht die Frauke Petry der Linken werden? Wird schief gehen.

    Im Nebeneffekt wurde offenbar, wie unvereinbar die Parteien des linken Spektrums sind. Der Spaltpilz sitzt links.

  19. Das Nationale ist von der AfD bestens besetzt und genau dieser Standpunkt des Nationalen wird die AfD in Zukunft zur führenden Volkspartei Deutschland machen.
    Zum Schluss ist es nämlich die Familie, die Städte/Gemeinden, das Gemeinschaftswesen…das sich in einen Volk/Nation wiederspiegelt. Deutsches Recht und Ordnung, Wohlstand, Fleiß und Solidarität ist nunmal auf Deutschland beschränkt…will man es erhalten wird man sich als Deutsches Volk/Nation verstehen…EINIGKEIT, RECHT und FREIHEIT!

  20. Wenn man Wagenknecht und Dagdelen liest und hört dann weiss man mit Sicherheit, dass sich nicht Hunderttausende, Millionen, von Sessel reissen lassen, um auch nur aufzustehen. Totgeburt ist schon fast zuviel. Das war noch nicht einmal ein befruchteter Embryo, eher eine Ausscheidung.

  21. der Versuch von Frau Wagenknecht die dunkelrote Katja Kipping einzubremsen ist ehrenwert, wird aber nicht erfolgreich sein. Dazu ist das deutsche Wahlvolk zu träge. In Frankreich sähe dies anders aus.

  22. Bei aller Kritik an Frau Wagenknecht: Ihre Webseite http://www.aufstehen.de finde ich äußerst gelungen: Viel menschliches Profil, viel Ansprechen des Herzens (Hunde!), viel „Wohlfühlen in Sorge“: Wähler werden dazukommen, weil sie aus emotionalen Gründen dazugehören wollen. – Die LKR, mit dem viel besseren Programm, wirbt hingegen mit technisch-kalten Sachen wir „Warum der Euro nicht funktioniert“ oder „Warum die Targetsalden gefährlich sind“. Das versteht niemand und will auch niemand verstehen (zu kaltherzig, zu geldgierig-fies); entsprechend ist die öffentliche Unterstützung.

    Als Menschenfänger wird Frau Wagenknecht erfolgreich sein.

  23. Solange sich Funktionäre der konkreten Auseinandersetzung mit der Realität hierzulande und anderswo mit Bullshit entziehen, ist die ohnehin obsolete links/rechts – Bedienung irrelevant. Das mit dem DDR – Abkömmling Merkel haus – und hoffähig gewordenen Sprechblasenabsondern oder Geschwurbel offenbart allenfalls die kognitive und charakterliche Überforderung des Mainstreamparteienproletariats, mehr nicht. Der ebenso lobenswerte wie verzweifelte Versuch, in dem Unterfangen der Frau Wagenknecht noch etwas Sinnvolles an Politik zu entdecken, ist zum Scheitern verurteilt. Da ist nichts, was Nachforschungen lohnt und die „ Lücke“ füllen mehr schlecht als recht die links/ grünen „ Medien“ auf. Das von der AfD ( ähnlich wie Trump )deutlich gemachte Problem und ihr Verdienst, den sie hoffentlich nicht verspielt, ist es, konkret zu werden und damit ( allein )Panik oder zumindest etwas Bewegung ( im „ hohen Hause“) zu erzeugen. Zugleich haben sie die schon von Miegel bekundete entsetzliche geistige Flachheit im Politikbetrieb entlarvt, wenn man z.B. das eher animalische Gegeifer vor allem der Grünen auf konkrete Sachvorträge der AfD heranzieht. Kein Wunder bei dem, was sich da so hochalimentiert als Repräsentanten des Volkes und Souveräns tummelt. Sobald Frau Wagenknecht ihre Vorstellungen präzisieren würde ( was hat sie denn konkret an Maßnahmen vor ?), platzt die „Bewegung“, denn natürlich möchte eine Frau Vollmer nicht mit „national“ in welcher Form auch immer in Berührung kommen. Dass bislang Nationalstaaten die einzige funktionierende Organisationsform jedenfalls für Demokratien sind und bleiben, müsste ebenso klar sein, wie das dauernde zwingende Scheitern sozialistischer Hirngespinste, vom Feudalkommunismus chinesischer Prägung abgesehen. Leider gilt das nicht für die Mehrheit der Deutschen.

  24. Jahrelang hat Sahrah ihre Schönheit konserviert, um ihr eigenes Monument in der Historie der SED/PDL/Linke zu erhalten. Jetzt befielt sie „AUFSTEHEN“! Wem, warum und überhaupt …..Mit Leistung erbringen doch wohl nicht? Ich würde aufstehen, um die SED-Nachfolgepartei sofort auflösen zu lassen und auf deren Wählerstimmen zu verzichten.

  25. Immer noch meine Meinung, so wird das nix Sarah, die muss endlich in die SPD eintreten, und den Laden gehörig aufräumen, alles andere ist nur vergebliche Mühe.

  26. Prinzipiell stimme ich Ihnen zu. Aber vergessen wir nicht das hinter Frau Wagenknecht der alte Oscar steht und der kennt sich nicht nur gut mit Organisationstalent und Integrationsfähigkeit aus, sondern hat noch eine offene Rechnung mit der SPD zu begleichen. SPD-Generalsekretär Stegner weiß das nur zu gut wenn er von einem „Egotrip notorischer Separatisten“ spricht, welcher in erster Linie viele JUSOS ansprechen könnte.

  27. Ein interessanter Beitrag.

    Die Schlussfolgerung teile ich.
    Eine neue Gruppe oder „Bewegung“ hat von Anfang an keine Aussicht auf Erfolg, wenn sie nicht sehr restriktiv bei der Zuwanderung ist.

    Gemeinsame Sache bei der Zuwanderung mit den Konzernen und den Arbeitgeberverbänden machen bereits SPD, Grüne, Linke, CDU, Gewerkschaften, Kirchen.
    Da braucht es keine weitere Organisation, die sich mehr oder offen gegen die in Konkurrenz zueinander stehenden Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt stellt.

    Organisierte Gegner der Arbeitnehmer gibt es schon in übermäßiger Zahl.

  28. Wagenknecht führt nochmal jeden vor Augen, wie radikal antideutsch die Mainstream-Medien tatsächlich sind und wie wenig die Linke noch strategisch denken kann.

    Man konnte schon in den letzten Wochen erkennen, es wird praktisch keine publizistische Unterstützung für sie geben, obwohl Wagenknecht den wunden Punkt der Linken analytisch sauber identifiziert hat.

    Insbesondere im Osten wird diese Entwicklung die AFD weiter stärken, hier freuen sie die AFD Wahlkämpfer schon auf den Strassenwahlkampf, wo sie den Leuten vorrechnen werden, was dieser Migrations-Wahnsinn kostet und für soziale Folgen hat.

  29. Sehr gute Analyse! Dem ist nichts hinzuzufügen.
    Was man merkt: Ganz egal, wer zur Masseneinwanderung etwas abweichen will, er wird vom Rest der Mainstream-Meute fertig gemacht. Siehe Söder, Miriam Lau, FDP-Lindner, verschiedene Schriftsteller, … .
    Jeder, der das macht, erlebt das gleiche, was die AfD seit Jahren erlebt. Deshalb rudern alle wieder zurück. Weil sie sonst aus der erlaubten Zivilgesellschaft ausgeschlossen werden. Und das wollen fast alle nicht.
    Und ich denke, dass die AfD auch einen starken „sozialen“ Flügel braucht. In Deutschland ist das für eine dauerhaft starke „rechte“ Partei nötig.

  30. Ich bin verwirrt, wenn ich lese, dass die CDU und die FDP im Feld “Rechts-Transnational“ bewegen. Dass die CDU mittlerweile Grenzen und damit Innere Sicherheit aufgegeben hat ist bekannt. Damit qualifiziert sie sich für „Transnational“. Aber womit soll sich die Merkel-CDU für „Rechts“ qualifizieren?

    • Sie haben recht. Die Merkel-CDU hat sich schon stark in Richtung Links-Transnational auf den Weg gemacht. Die Grenzen zwischen den vier Feldern verwischen bei einzelnen Parteien teilweise schon deutlich.

  31. Für historisch Interessierte ist die Wagenknecht-Inititative analog zu sehen zum sog. Scheringer-Kurs der KPD in der späten Weimarer Republik, als die KPD versuchte der erstarkten NSDAP mit nationalbolschewistischen Tönen Wähler abzugewinnen.
    Heinrich August Winkler hat kürzlich erneut hingewiesen auf den Klassiker zu diesem Thema, dem Werk von Otto-Ernst Schüddekopf „Nationalbolschewismus in Deutschland 1918-1933“.

    Wagenknechts „Aufstehen“ schon kann allerdings schon deshalb nichts werden, da ihr Kurs nur von kleinen Teilen der Linken als Partei und der Linken als Gesamtphänomen mitgetragen wird. Richtig an Wagenknechts Analyse der Lage ist, dass die AfD inzwischen weite Teile von Wählern sowohl der SPD wie der Linken vereinnahmt hat aus den Gründen, wie sie Roland Springer beschrieben hat .

    Wenn die AfD nun als Volkspartei sich einen patriotisch-kommunitaristisch linken Flügel zulegt als Ergänzung zu liberal-patriotischen und konservativ-patriotischen Bestandteilen, also eine Drei-Säulen Strategie verfolgt, zeugt das von vorhandenem umfassenden Überblick der Strategen dieser Partei, dem die Aufsteh-Bewegung von Sahra Wagenknecht nichts wirklich Adäquates entgegensetzen kann. Der verwässerte Anfang der Aufsteher ist bezeichnend.

  32. Sollte die AfD sich von bürgerlich-liberal-konservativ – insbesondere in der Wirtschafts-und Sozialpolitik – in Richtung linksnational und damit in die ideologische Verwandtschaft der Nationalen Sozialisten (!) bewegen, dann bin ich sofort raus.
    Ich habe früher Hr. Höcke gegen die meiner Ansicht nach offenkundigen Medienkampagnen und deren bewusstes Missverstehen seiner Aussagen in gewisser Weise verteidigt. Nicht weil ich es besonders clever oder hilfreich hielt, was er so von sich gab, sondern weil ich ihm ein ernstes und ehrliches Bemühen um den Erhalt Deutschland, so wie wir es kennen, unterstelle.
    Nun ist Höcke aber dabei die AfD von einer Partei der sozialen Marktwirtschaft, in der sich noch viele wirtschaftsliberale Mitglieder befinden, in Richtung linkes Wirtschafts- und Sozialmodell mit nationalem Anstrich zu drängen. Dies wird die Partei ihres großen wirtschaftspolitischen Sachverstandes berauben, da linke Wirtschaftsphantasien zwar kurzfristig noch mehr Wähler ansprechen mögen, aber die Kräfte der Marktwirtschaft dann der AfD den Rücken kehren werden.
    P.S. Sahras Bewegung „Aufstehen“ ist unter den beschriebenen Vorzeichen ein Rohrkrepierer – verdient.

    • Eine links-nationale AfD wäre in der Tat sehr bedauerlich. Zum Erhalten des Wohlstandes und zur Lösung der technischen und sozialen Probleme Deutschlands aber auch der Erde ist Marktwirtschaft unerlässlich; nationale Gemeinsamkeitsparolen aber unsinnig.

      • Die AfD wird mit Sicherheit keine links-nationale Partei werden. Das Eintreten für eine marktwirtschaftliche Ordnung ist für diese Partei aus guten Gründen fundamental. Etwas anderes ist eine soziale Komponente, die jede Partei die Volkspartei sein will braucht. Die Vor-Merkel CDU hatte ihre Sozialausschüsse neben den Wirtschaftsliberalen und den Konservativen. Heute ist die CDU eine reine Merkel-Machterhaltungspartei ohne Ausbalancierung und Integrationskraft unter Ausschließung der Konservativen..
        Die neue integrative patriotische Volkspartei wird die AfD sein.

    • Mit dem „links“ und „rechts“ tue ich mich schwer.

      Es nützt doch vor allem dazu, dass die zur eigenen Bevölkerung Illoyalen ihre Gegner als „rechts“(und schlimmer) diffamieren. Dieses Spiel möchte ich nicht mitmachen.

      Der Gegensatz ist nicht so sehr „rechts“ oder „links“ sondern
      „loyal zur eigenen Bevölkerung stehen“ oder „Politik gegen das eigene Volk machen“.

      • Ich war auch einmal links. Und ich tue mich damit gar nicht schwer. Links ist antideutsch. Und rechts ist pro-deutsche. So simpel ist das.

  33. Der alte Links/Rechts-Gegensatz ist schon länger von einem „Gegensatz zwischen Transnationalismus und Nationalismus“ abgelöst worden. Diejenigen, die gegen Rechtspopulismus kämpfen, haben es nur noch nicht gemerkt. Deswegen dürfte Frau Wagenknechts “linke“ Sammlungsbewegung eigentlich auch durchaus konservative, politisch „rechtere“ Kreise ansprechen. Auch Rechte wollen nämlich, Überraschung!, keine armen Kinder in Deutschland, genau deshalb stehen sie ja einer zu weiten Öffnung der Grenzen für Migranten im Sinne der Globalen Pakte für Migration skeptisch gegenüber.

    Die neue Sammlungsbewegung „aufstehen. de“ – klar, sie steht noch am Anfang und es gilt abzuwarten – droht allerdings meines Erachtens jetzt schon an ihrer BELIEBIGKEIT zu ersticken. Die Video-Slogans auf der Website „Kein Kind sollte in Armut aufwachsen“, „Wir sollten nicht von Krisen und Kriegen der Welt profitieren“, „Wir können uns die Massentierhaltung nicht mehr leisten“, fehlt noch: Wir wollen den Weltfrieden und ein gutes Leben für alle Milliarden Menschen auf der Erde“, sind nun wirklich konsensfähig von der ganz Linken bis zur AfD. Sie sind kein Alleinstellungsmerkmal.

    Ich hatte eigentlich erwartet, dass die Bewegung zumindest mit einer groben Grundsatzerklärung auf der Website startet: Was wollen wir (unverrückbare Eckpunkte – damit nicht die „Falschen“ mitmachen), welches Verhältnis haben wir zu den klassischen Parteien, warum gründen wir nicht selber eine neue Partei. Die Eckpunkte könnte man dann konkretisieren, auf den Punkt bringen. Zum Beispiel die „Bekämpfung von Fluchtursachen“ und Überbevölkerung in Afrika, eine der Ursachen für heftige wohl langfristige Migration.

    Frau Wagenknecht wollte sich ja eigentlich, wie auch dem Text oben zu entnehmen ist, gerade in der Migrationspolitik absetzen von der linksgrünen „No-border“-Fraktion. Sollte diese Fraktion jetzt fleißig in die Bewegung hineingehen (schadet ja nichts), hätte man wieder alle Meinungen von „Migration muss eng begrenzt werden“ bis „Es gibt ein Recht auf Niederlassungsfreiheit, kein Mensch ist illegal und Deutschland so reich“ fröhlich versammelt. Dann findet sich die zerstrittene Linke im Bundestag halt eins zu eins in der Außerparlamentarischen Opposition wieder … Das endet dann im Kampf gegen die AfD und CSU als Hauptziel, nichts Neues und Kreatives.

    „Wagenknechts Vorsicht ist wohl dem Umstand geschuldet, dass das ‚links-Nationale‘ Feld für die meisten Adressaten ihrer Sammlungsbewegung eine Art ‚No-Go-Area‘ ist, auf das sie sich nicht begeben wollen.“ Aber entweder sie ist mutig, grenzt sich ab und riskiert, nur Teile der „linken“ Seite mitzunehmen, dann aber einen Kreis von in etwa Gleichgesinnten vorzufinden, oder sie vereint, wie gesagt, langfristig die gesamte Linke, Grünen-Partei, Sozialdemokratie mit all ihren Schattierungen und einen Teil der anderen Parteien in sich. Dann gibt es ein paar tolle Demonstrationen quer durch Berlin und München, viele Personen unterschreiben, was die Medien bewundernd melden, und die Sache verläuft sich.

  34. Der Nationale Gedanke wurde im sozialistisch durchweichtem Europa systematisch verpönt und tabuisiert, deswegen wird an den Lösungen der Problemen „vorbeigelabert“. Hier reiht sich die Linke ein. Die sinnvollste und seit Jahrtausenden funktionierende Lösung, die Abgrenzung, damit nicht jeder in unseren Angelegenheiten herumpfuschen kann, wurde zum No go erklärt .

    Ein Gedankenexperiment zum Thema National. Auf der Welt existieren massiv unterschiedliche Wohlstands-, Bildungs- und kulturelle Niveaus. Dann werden die Grenzen entfernt – was passiert? Völliger Niveauausgleich. Sehr nachteilig für diejenigen die vorher ein hohes Niveau hatten. Kaum relevant für diejenigen, die in ihrem zahlenmäßigen Übergewicht auf niedrigem Niveau agieren.

    Eine strunz naive und unverantwortliche „Politik“.

    • Die sinnvollste und seit Jahrtausenden funktionierende Lösung, die Abgrenzung, damit nicht jeder in unseren Angelegenheiten herumpfuschen kann, wurde zum No go erklärt .
      Zitat Ende

      Obgleich wohltuend, knapp und präzise auf den Punkt gebracht – leider für einen nicht minder großen Teil , angeblich so aufgeklärter Europäer nicht be[greifbar] genug!!

  35. „Die weitere Abwanderung von Wählern von SPD und LINKEN zur AfD stoppt sie damit nicht. “
    Wie sollte Sie auch. Ihr Programm entspricht doch diametral dem der AfD. Protestwähler vom linkesten aller denkbaren Ränder und knapp daneben, die plötzlich ganz nach rechts tendieren? Da ist nicht mal eine Vision.

  36. Eine aufschlussreiche Analyse der Situation, vielen Dank.

    Das Stichwort „Gesülze“ fiel mir auch spontan ein, noch bevor ich es im Text lesen konnte.

    Die sich ansonsten kämpferisch gebende Frau Wagenknecht könnte wegen solcher Unverbindlichkeiten scheitern.

    Die derzeitigen Umstände sind für reines Sprücheklopfen nicht mehr geeignet. Eine nationale linke Vereinigung, die natürlich, und insoweit sei der Initiative recht gegeben, überfällig ist, muss dem interessierten Adressaten, also der Arbeiter- und der Angestelltenschaft, die „im Tarif“ verdienen, eindeutige Perspektiven geben.

    Es geht um Sicherheit.
    – Sichere Einkommen ohne „sachgrundlose“ Zeitarbeitsverträge
    – Möglichst hohe Ortsfestigkeit des Arbeitsplatzes zur Entwicklung sozialer Strukturen
    – Attraktive zukunftssichere weil international führende Bildung für den aufstiegswilligen
    Nachwuchs mit Talentförderung und Karrierecoaching
    – Festigung sozialer Strukturen in Ehe, Familie und Umfeld
    – Durchsetzung der Ordnungsregeln im öffentlichen Umgang miteinander (Verkehr, Ver
    tragswesen
    – Exzellente vernunftbasierte Verwaltung der Bürgeranliegen, Zurückdrängung überbor-
    dender Anforderungen im Bauwesen für private Immobilien
    – Sicherung erworbenen Einkommens und gekaufter hochwertiger Güter durch Bestands-
    garantien (Autos, Immobilien, Elektrogeräte etc.)
    – Garantie und Sicherung nicht nur ausreichender Altersrenten (80%-Regelung)

    … und dann, wenn dann alles funktioniert, dann schauen wir mal, ob noch Hilfestellung für die Kollegen in den anderen Nationen nötig ist. Das dann gegebene Beispiel sollte aber schon reichen.

    Es könnte so einfach sein, MAN MUSS NUR ANFANGEN.

  37. Wenn Ralf Stegner sich bereits über Wagenknechts Bewegung aufregt, bevor überhaupt irgendetwas bewegt wurde, liegt Wagenknecht tendentiell richtig.
    Die Altparteien sind verbrannt. Rechts füllt die AFD die leere Stelle. Damit Demokratie funktioniert, braucht es einen linken Gegenpol.
    Der muss ebenso gefüllt werden.
    Und zwar ohne die Betonköpfe von SPD, Grünen und Linken.

  38. „Aufstehen“ ? Das passt so gar nicht zu den linken Tunichtguten, vor allen Dingen nicht am frühen Morgen.

  39. Es ist erschreckend, dass nur TichysEinblick eine tiefgründigere Analyse der Bewegungen in unserer politischen Landschaft liefert. Was ist dazu in den deutschen „Leitmedien“ zu finden? Nichts weiter als „links-grüne Plattitüden und Ladenhüter“.
    Warum sind die tonangebenden Journalisten bei SPIEGEL und SZ nicht in der Lage, einmal eine solche Analyse abzuliefern?
    Vielleicht weil es dort weniger um eine schonungslose Betrachtung der Realität als vielmehr um interessengeleitete Meinungsmache geht.

  40. Anstatt sich Gedanken darüber zu machen, welches Politikfeld noch „frei“ wäre, sollten diese Menschen sich besser Gedanken darüber machen, was deren Auftraggeber (das deutsche Volk) wirklich will und wie man jeglichen Schaden von dieser Nation abwenden kann. Strategische Spielereien sind schon deshalb zum Scheitern verurteilt, weil sie nicht echt sind. Vorrangig geht es doch nach wie vor darum, wie sich der Politiker am besten profilieren und „über Wasser“ halten kann. Mit wirklichem Interesse für Deutschlands (Gesamt-) Bevölkerung, ob nun links oder rechts, oben oder unten oder dazwischen, hat das nichts zu tun. Und dieses berechnende Kalkül erkennen immer mehr Menschen.

  41. Wenn unsere Politiker nicht lernen , dass das Hemd näher ist als die Hose – also Politik für die Wähler betreiben, wird unserer Gesellschaft in einem Aschehaufen enden.
    Mit Augenmaß Politik betreiben und sich dabei an dem machbaren orientieren – und nicht dem Bürger die Frage stellen : Wollt ihr das totale Asyl ? und die ausgesuchten Claqueure rufen. Ja, Ja , immerzu ja

  42. Die Linke, und mit ihr alle anderen linken Altparteien enttäuschen schon deshalb, weil sie den eigenen Bürgern immer mehr die kalte Schulter zeigen. Die Beispiele dafür aufzählen ist müßig, weil sie zu bequem geworden, es sich gemütlich eingerichtet haben, und nicht lernwillig sind. Ausbaden muss es dann der Bürger, was jeder selbst erfahren kann, wenn er nicht grad zum Kreis der Profiteure gehört. Was soll man also von einer überzeugten Altlinken erwarten, die in ihrer Wohlstandsblase sitz? Schon die Zielgruppe, parteilose Intellektuelle, Linke, Grüne und SPDler anzusprechen, lässt nichts Gutes erwarten.

  43. „Erstaunlicherweise gibt es in Deutschland bislang gleichwohl keine sich offensiv als links-national verstehende Partei.“… hahaha… logisch, denn das wäre nichts anderes als NATIONALSOZIALISMUS, also die totale „NO GO AREA“ für Linke Fantasten 😉
    Genau darin besteht ja das Paradoxon der Linken, ihre Politik ist ausschließlich in der Form realisierbar, die sie abgrundtief verachtet. Was die Linke bedraf ist keine Sammelbewegung, sondern die Auflösung.

  44. Frau Wagenknechts „Das Problem der illegalen Zuwanderung müsse vor allem dadurch gelöst werden, dass Waffenexporte und unfaire Handelsabkommen beendet werden“, klingt ja wie Frau Merkels „Fluchtursachen beseitigen“: Mit so etwas macht sie sich bei Leuten, die sich nur etwas auskennen, lächerlich. Da hatte ich von Frau Wagenknecht doch wirklich mehr erwartet.

    • Wagenknecht ist nichts anderes als der populistische Bauernfänger der Linken,
      das Schmierentheater mit dem sie von Talk-Show zu Talk-Show tingelt um Wähler einzufangen, hat nichts, aber auch absolut gar nichts mit dem zu tun, wofür ihre Partei wirklich steht. Das sollten die beiden letzten Parteitage der Linken wohl mehr als deutlich belegt haben… „Braune Torte“ und Rassismusvorwürfe.

      https://www.youtube.com/watch?v=h85UGB0IQzQ

      • Richtig, Wagenknecht ist für die LINKE sowas wie der Bosbach für die CDU!

        Strategisch machen die Links-Linken aber gerade einen grossen Fehler, denn diese Nummer wird ziemlich sicher mit dem Parteiaustritt von Frau Wagenknecht bzw. mit ihrem Rückzug aus der Politik enden.

        Die AFD kann im Osten schonmal die 40% anpeilen.

      • Klaus,,,.. inzwischen hat fast jede der etablierten Parteien seinen medialen Rechtsausleger bzw. verbalen Schaumschläger… Linke Wagenknecht, SPD Buschkowski, Grüne Palmer, CDU Bosbach, CSU Seehofer, FDP Lindner.
        Deren Glaubwürdigkeit lässt halt nur zu wünschen übrig 🙂

    • Durch die Absonderung von Luftblasen wird der Eindruck vermittelt, dass die Regierung einen Plan hätte !
      Solange die vierte Gewalt nicht nachfragt, wie man die Fluchtursachen von mehr als hundert Millionen von Menschen bekämpft und wie lange es wohl dauert bis eine messbare Wirkung erzielt wird, solange kann man mit solchen Phrasen Leute für dumm verkaufen !

      Aber vielleicht will man ja auch nur das Volk gegeneinander hetzen? !

    • Fluchtursache #1 ist die Bevölkerungsexplosion in der 3. Welt und daran sind weder Waffenexporte noch unfairer Handel schuld.

      • Ich denke, zu den Waffenexporten und unfairer Handel kommt die Bevölkerungsexplosion. Sie darf nicht unterschätzt werden. Da ist u. a. auch die kath. Kirche in der Verantwortung.

      • Ja, jeder beklagt den „unfairen“ Handel mit Afrika. Das meiste davon dürfte nachgeplappert sein, nämlich die Äußerungen der NGOs, die das dauernd behaupten, um uns Schuldgefühle einzujagen. Laut einem kürzlichen Artikel von Volker Seitz bei achgut.com sind die EU-Afrika-Handelsregeln ziemlich fair. Das Problem ist, dass Afrika kaum handelt, weil es sein wirtschaftliches Potential dank schlechter Staatsordnungen (bad governance) nicht nutzt und deshalb praktisch nichts zum Verkaufen hat. Das ist nicht die Schuld „des Westens“.

  45. Was Wagenknecht versucht, ist unmöglich. Immerhin, sie versucht es, aber selbst wenn sie die größte Politikerin seit Cleopatra wäre, wäre sie zum Scheitern verurteilt. Die sozialistische Internationale, wie ich es der Einfachheit mal nennen will, kommt aus einer anderen Zeit. Als Karl Marx mit der Gründung der internationalen Arbeiterassoziation 1864 den Stein richtig ins Rollen brachte, galt das Motto: wir armen Arbeiter weltweit unten gegen die reichen Unternehmer oben. Grenzen waren nicht so wichtig, denn dem ausländischen Arbeiter ging es in der Zeit nicht viel anders als dem inländischen.

    Das hat sich kolossal geändert und daran wird Wagenknecht scheitern. Inzwischen haben wir nicht mehr zwei, sondern drei gesellschaftliche Gruppen weltweit:

    1. Unverändert den Unternehmer, der in Peking, Frankfurt, Dallas oder Dubai unverändert sein Luxuseinkommen hat.

    2. Den traditionellen Arbeitnehmer der Industrieländer wie z.B. Deutschland, USA oder Japan, der seinen Status seit 1864 enorm verbessert hat.

    3. Den „Neu-Arbeitnehmer“ aus Ländern wie Vietnam, dem ländlichen China, Malaysia oder Indonesien, der vom selben Niveau aus startet wie 1864 die Industriearbeiter im Westen.

    Und den Konflikt zwischen der zweiten und der dritten Gruppe kann ich mit noch so viel Rhetorik nicht wegwischen. Das wird auch einer Frau Wagenknecht nicht gelingen.

    • Der Arbeitsmarkt und die Arbeitsbedingungen in Deutschland, im Bereich des Mindestlohns und knapp darüber sind eine absolute Schande für Deutschland. Was sich hier über die Jahre an realer Ausbeutung etabliert hat wollen viele einfach nicht wahrhaben.

      Das sage ich als Liberal-Konservativer !

      Wagenknecht ist an dem richtigen Thema dran, aber (nicht nur) die Linke will sich den Problemen nicht stellen, denn um diese zu bekämpfen müsste man in diesem Bereich die Arbeitskräfte verknappen.

      Im Moment passiert das genaue Gegenteil, eine weitere Dienstleistungsreservearmee wurde zusätzlich ins Land geholt und wird jetzt den Multis wie DHL und Amazon über eingliderungshilfen zugeführt.

    • Sie haben in Ihrer sehr richtigen Darstellung eine 4. Gruppe vergessen: Menschen aus dem kulturell rückständigen Afrika (inkl. arabischer Staaten), die permanent zwischen ihren Despoten und religiösen Islam-Fanatikern zerrieben werden und zusätzlich durch ihre Reproduktionsgeschwindigkeit nur wählen können zwischen abhauen (wer Schlepper bezahlen kann), in Armut vegetieren, oder verhungern.
      Da die Menschen Ihrer 2. Gruppe nun ahnen und spüren, dass die „Schutzsuchenden“ (so wie es jetzt läuft) ihren mühevoll erarbeiteten und erkämpften Status zerstören werden, hilft das ganze salbungsvolle und pseudemoralische Gelaber von Linksrotgrün nichts. Sozialstaat = Nationalstaat! Deswegen wird Wagenknecht scheitern. Die in der DDR Sozialisierte, die sich dort zur Kommunistin herangebildet hat, ahnt etwas, aber sie schafft es nicht über ihren Tellerrand zu steigen.

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