Mark Siemons hat in der FAZ ein höchst bemerkenswertes Stück abgeliefert, wie totalitär nur digital perfektioniert werden kann. Und er springt journalistisch klassisch mit der zentralen Botschaft in seine Geschichte:
Die totalitär sozialen Belohnungen und Bestrafungen beschreibt der Autor so:
«Je höher der Punktestand, desto größer soll aufgrund entsprechend günstiger Kredite und Marktkonditionen die Bewegungsfreiheit sein. Umgekehrt wird der Radius sogar ganz physisch bei niedrigem Punktestand immer kleiner. Im April landeten 10.360.000 Bürger wegen mangelnder Zahlungsmoral oder weil sie Geldbußen nicht entrichtet hatten, auf einer von Gerichten veröffentlichten Schwarzen Liste von Leuten, die nicht mehr ohne weiteres Tickets für Flugreisen oder für Fahrten mit Hochgeschwindigkeitszügen kaufen dürfen. Erprobt werden des weiteren Einschränkungen bei Immobilienkäufen, der Schulanmeldung und der Nutzung von Autobahnen (erst ab einer Punktzahl von 550).»
Da können die öffentlichen Meinungskontrolleure in Europas Land der Mitte, Deutschland also, nur glänzende Augen kriegen, was ihnen da demnächst aus dem Reich der Mitte an Instrumentarium anwendungsfertig geliefert werden kann. Und die EU-Mandarine können bei ihrer Suche nach einem neuen Partner statt den USA, mit China gleich noch ein System der Einwohner-Beherrschung mit erwerben, gegen das westliche Geheimdienste wie Pfadfinder-Zeltlager wirken, die andere Zeltlager ausspähen, um den Wimpel zu klauen. Totalitär kennt keine Systemgrenzen.
Die technischen Vorbereitungen, die Siemons schildert, sind furchterregend:
«Bisher hat die „Nationale Plattform für den Austausch von Kreditinformationen“ laut eigenen Angaben 16,5 Milliarden personenbezogene Daten gesammelt, allein dieses Jahr schon 3,3 Milliarden. Das System wird um so vollständiger sein, je mehr Konsum, Finanzverkehr und Kommunikation ins Netz verlegt werden und je perfekter gleichzeitig die Möglichkeiten der digitalen Apparate werden, auch die noch analogen Reste des Lebens zu erfassen. Anfang April gelang es der Polizei, mit Hilfe der Gesichtserkennungssoftware des Start-ups Yitu Technology unter den fünfzigtausend Teilnehmern eines Popkonzerts in Südostchina, einen flüchtigen Verdächtigen zu identifizieren und festzunehmen.»
Und bei dem folgenden Projekt schaudere ich nur noch:
«Wie die „South China Morning Post“ gerade berichtete, stattet „Neuro Cap“, ein von der Regierung finanziertes Gehirnüberwachungsprojekt an der Universität von Ningbo, Fließbandarbeiter in mehr als zwölf Fabriken mit kleinen Helmen aus, deren Sensoren effektivitätshemmende Zustände wie Depression, Angst oder Wut frühzeitig aufspüren und weitermelden können. „Das verursachte am Anfang etwas Unbehagen und Widerstand“, wird eine Forscherin zitiert; aber allmählich hätten sich die Arbeiter an die Apparate gewöhnt.»
Die Selbstverständlichkeit, mit der das ganz öffentlich totalitär digital betrieben wird, übersteigt alles, was in den Klassikern der Gängelung von Menschen und Massen in bekannten Büchern zu lesen war.
«Die Stadt Schanghai versucht ihre Einwohner mit einer App namens „Honest Shanghai“ an die neue Ordnung zu gewöhnen, mit der man freiwillig innerhalb von 24 Stunden in Erfahrung bringen kann, wie hoch die eigene Vertrauenswürdigkeit ist; knapp dreitausend Kriterien, von fast hundert Regierungsstellen zusammengetragen, fließen in diese Bewertung ein.
Noch weiter geht das kommerzielle Punktesystem „Zhima Credit“, das der Internetkonzern Alibaba betreibt. Es kann auf das gesamte Konsum- und Kommunikationsverhalten der dreihundert Millionen Kunden des Internetkaufhauses zurückgreifen; bewertet werden nach einem unbekannten Algorithmus das Zahlungsverhalten, das Persönlichkeitsprofil, wie es sich in Kaufpräferenzen zu erkennen gibt (viele Computerspiele? Leichtsinnig! Babykleidung? Verantwortlich!) und sogar die sozialen Kontakte: Wer sich mit Leuten mit einem niedrigen Punktestand abgibt, senkt automatisch auch die eigene Kreditwürdigkeit; Freundschaften mit Hochpunkt-Menschen dagegen erhöhen das Vertrauen, das einem selbst entgegengebracht wird.»
Ich will es mit nur noch einem Zitat sein lassen, indem ich Ihnen den ganzen Beitrag von Mark Siemons zur Lektüre ans Herz lege. 2013 leitete Xi Jinping seine Regierungszeit programmatisch damit ein: „Wir werden das Markt-Ausstiegs-System verbessern, in dem das Gute das Böse eliminiert.“
Was da wächst, bereits ein Riesengeschäft der Datenverarbeitungsindustrie ist und sich in unvorstellbar gigantischen Größenordnungen abzeichnet, zwingt alle Freunde der Freiheit zu großen Anstrengungen in ihrem Ziel der radikalen Dezentralisierung. Sie ist nämlich die einzige Chance gegen nationale und internationale Moloche, die totalitär erst digital richtig wirksam zu werden drohen. Stellen Sie sich einmal eine UN mit ihren Unterorganisationen vor, die nach solch chinesischen Mustern ihren Anspruch auf Weltregierung in die Tat umsetzt. Da ist der Digitalisierungsrückstand Europas plötzlich eine zivilisatorische Chance. Noch ist Zeit, dem Zentralapparat EU Einhalt zu gebieten und mit dem Rückbau zu beginnen.
Also ich sehe die Klassiker hier sehr gut aufgehoben, nur eben nicht nur Orwell und Huxley, sondern vor Allem auch Philip K. Dick.
Ich will dieses chinesische Brave-New-World-Projekt durchaus nicht verharmlosen. Aber bitte, Herr Goergen, glauben Sie doch nicht dem Gesülze eines Journalisten darüber! Auch nicht, wenn der für eine ehemalige Qualitätszeitung schreibt.
Natürlich ist dieses Projekt anti-demokratisch in seinen Auswirkungen: man muss dabei übrigens berücksichtigen, dass es bislang nur lokale Versuche damit gibt; was und welche Punkte schliesslich in 2 Jahren in die endgültige Regelung aufgenommen werden, steht vollkommen in den Sternen! Die KPC interessiert sich mit Sicherheit nicht sehr dafür, wer bei Rot über die Fussgängerampel geht oder Pornos guckt. –
Und hat Ihnen der FAZ-Experte auch erzählt, dass es bislang in China kein der deutschen Schufa oder dem amerikanischen FICO-System vergleichbares Register von säumigen Schuldnern gibt (ein solches ist seit 2013 erst beim Obersten Volksgericht im Aufbau, aber noch lange nicht abgeschlossen)?
Und dass das Nicht-Zahlen von Schulden in China die Binnenwirtschaft gefährdet (China hat laut Euler Hermes die schlechteste Zahlungsmoral weltweit – mein Schwager, der in China eine Baufirma betreibt, kann davon ein Lied singen).
Zwangsvollstreckung in China – können Sie weitgehend vergessen! Den Gerichten fehlt dazu die Expertise und das Personal. Ausserdem können Schuldner ihr Geld problemlos bei den zahllosen Schattenbanken oder anderswo verstecken.
Noch einmal: Xi Jinpings geplantes Projekt ist natürlich anti-demokratisch. Aber primär zielt es auf gravierende Mängel in der Wirtschaft. Zusätzliche Bürgerkontrolle ist nur ein Nebenprodukt.
Deshalb geht es mir darum, was sich daraus in westlichen Gefilden machen lässt.
Verstehe. Übrigens: Dieses chinesische „social credit“-Projekt ist für uns noch in anderer Hinsicht von Belang als nur in puncto Überwachung. Das eigentliche Problem in China ist das hochgefährdete „Sozialkapital“ – also der „Kitt, der die Gesellschaft im innersten zusammenhält“. Deshalb finden sich in China auch relativ wenige Kritiker an den Plänen, die eine Teil-Remedur dafür bieten sollen. Und das „Sozialkapital“ ist auch bei uns im höchsten Masse gefährdet – wenn auch aus ganz anderen Gründen als in China. In China ist der Grund die Auflösung der traditionellen Wertesysteme des Konfuzianismus, sogar das „Ersatzsystem“ Kommunismus ist ja seit langem schon nur noch eine Farce. Bei uns ist das Sozialkapital durch die Migration und die damit einhergehende Probleme gefährdet.
Da fällt mir die Folge „Majority Rule“ aus der Serie „The Orville“ ein. Jeder Bewohner der Welt Sargas 4 kann durch „Up“ oder „Down“ von seinen Mitmenschen bewertet werden (Die freundliche Kellnerin kriegt ein „Up“.) Fällt man unter einen bestimmten Wert, wird der Betroffene einer Lobotomie unterzogen, um ihn wieder zu einem vollwertigen Mitglied der Gesellschaft zu machen. In der Geschichte wird dann aber auch gezeigt, dass man das System „hacken“ kann.
Wenn ich an all die Hackerangriffe weltweit denke, ist es noch dramatischer, wenn unser Leben von „Algorithmen“ bewertet und beeinflusst wird. Aber es wird immer wieder findige Hacker geben, die das System aushebeln können.
…….. so? wenn aber die i t – adepten dann auch vorsorglich lobotomiert worden sind, was dann?
Sehr zutreffend!
Speziell der letzte Absatz.
Während sich dort Dinge zusammenbrauen deren Tragweite noch kaum zu überblicken ist verhalten sich EINIGE im Westen wie die Kinder im Sandkasten die sich um das „schönste Förmchen“ schlagen. Die Frau aus D. mit M., der schöne Mann aus F., der Mann mit dem torkelnden Gang aus Lux … um nur die allerwichtigsten zu nennen.
– Und der Bulldozer der schon deutlich zu hören ist (auch industriell) wird ausgeblendet. – In etwa SO muss sich Dekadenz im Alten Rom angefühlt haben. –
Und Muslime bekommen dann tausende von points als Guthaben, weil die hier noch nachsozialisiert werden sollen?
Das mittlerweile bis zur Ermüdung in allen möglichen politischen Bereichen bemühte Bild des Frosches, der in einem Topf voll Wasser sitzt, dass ganz langsam erhitzt wird bis es kocht und der Frosch stirbt, obwohl er jederzeit hätte aus dem Topf springen können, trifft auch hier wieder zu. Die negative Entwicklung vollzieht sich zu langsam und der Gewöhnungseffekt der Bürger an die sich ändernden Zustände findet statt bevor der Unmut über die sich ändernden Zustände zu groß wird und aktiven Widerstand hervorrufen.
Außerdem fehlt es den Bürgern an Überblick über mögliche Gesamtzusammenhänge und die tatsächliche Ziele der Strippenzieher bei dieser Entwicklung. Stimmen, die einen Gesammtzusammenhang zwischen „Gläsernem Bürger“ und der schleichenden Installation von Totalitäten Regimen über die totale Macht und Kontrolle der Bürger herstellen, gelten als Verschwörungstheoretikern. Faktisch bedeutet dass, dass ihnen die Glaubwürdigkeit entzogen wird weil sie von einflussreichen Systemfunktionären (z.B. Journalisten der Meinstreampresse, die ja für sich höchst aggressiv und belehrend für sich in Anspruch nehmen, objektiv und sachlich zu berichten) in Bezug auf Ihre Meinung als quasi unzurechnungsfähig bezeichnet werden.
Helmut Kohl sagte einmal sinngemäß: „Vernunft ist mit der breiten Masse nicht zu machen“
Ich stelle in meinem Bekanntenkreis immer wieder fest, wie arg-und sorglos meine Mitbürger im Alltag sind und wie wenig sie sich für politische oder wirtschaftliche Zusammenhänge interessieren.
Ignoranz und Dummheit sind scheinbar weithin auf dem Vormarsch. Mir graust es.
Schreckenszenario. Inspirationsquelle für die EU? Wie das reine Vorhandensein der Waffen – Kriege und politische Umwälzungen in vielen Weltregionen erst ermöglichen oder sogar manchmal verursachen, werden die politischen Machthaber und Technokraten zwangsläufig die Technologie der Digitalisierung in allen ihren Facetten und Möglichkeiten anwenden bzw. mißbrauchen wollen, was ihre politische Macht ausbaut und sichert. Das ist keine Verschwörung. So ist der Mensch, er entwickelt Werkzeuge, die er in der Praxis anwenden will. Es liegt an uns, an der zivilen Gesellschaft, dass wir wachsam bleiben und den Mißbrauch der „Werkzeuge“ nicht zulassen. Andernfalls könnten wir in die „selbstverschuldete“ totale Sklaverei hineinfallen. Die Digitalisierung gepaart mit dem politischen Zentralismus, könnten uns direkt ins Zeitalter des neuen postmodernen Mittelalters hineinkatapultieren. Wir sollten uns nicht einbilden, dass wir von diesen Szenarien weit entfernt wären. Vieles kommt schleichend, ohne, dass wir es merken. So war für mich persönlich auch, der Ausbau des Politischen in der EU z.B. Daher sind, die Information, Verbreitung und Aufklärung über solche „Innovationen“ enorm wichtig. Deswegen vielen Dank Herr Georgen! Viele lesen ja die FAZ längst nicht mehr.
„Viele lesen ja die FAZ längst nicht mehr.“
Ich auch nicht… aber meine Frau. Ich frage sie dann immer, ob irgendwas in der FAZ (oder FAS) drinsteht, was mich vielleicht ausnahmsweise mal nicht aufregt. Alle Artikel mit Merkel sind dann schon mal tabu. Digitaler Totalitarismus in China regt mich noch vergleichsweise wenig auf. Wenn ich meine Frau nicht hätte, würde ich mich nur noch alternativ informieren. Sie hat einfach die stärkeren Nerven.
Ich würde Ihre Frage gerne beantworten, wenn ich wüsste, worauf Sie hinauswollen. Mir ist bekannt, dass es eine Zeitschrift namens „Frau im Spiegel“ gibt, die gerne beim Frauenfrisör*in gelesen wird. Aber: Ich bin ein Mann! Well, nobody’s perfect…
Wie gesagt: meine Frau ist tapferer als ich und liest im Gegensatz zu mir die politischen Seiten der FAZ, aber auch die SZ, wofür man bekanntlich noch stärkere Nerven braucht.
Absoluter Wahnsinn, was sich „Volksvertreter“ alles so einfallen lassen,
um das geliebte Volk bis in den letzten Winkel der Privatsphäre beobachten, kontrollieren, beeinflussen und schikanieren zu können. Unsere geliebten Politiker werden jetzt wohl Schlange stehen, um auf Kosten der Steuerzahler (geliebtes Volk) eine Bildungsreise ins Reich der unbegrenzten Totalüberwachung zu buchen.
Jetzt wird endlich etwas klarer was Mutti mit ihrem neuen Schwerpunkt „Digitalisierung“ meint. Sie hat nämlich erkannt, dass Heikos Zensurgesetz eigentlich kontraproduktiv ist: Regierungskritische Aussagen werden einfach gelöscht, d.h. die Regierung verliert wichtige Informationen über die subversiven Gedanken der Bürger. Also vergeben wir Punkte, so dass die faulen Äpfel deutlich sichtbar werden. Wer Mutti beispielsweise einen stammelnden Hosenanzug nennt, kriegt 30 Punkte abgezogen. Um dies wieder gut zu machen, muss er nun 6 mal hintereinander eine der Blockparteien zu wählen, denn es gibt jedes Mal 5 Punkte. Beitritt zu einer dieser Parteien kann die Hosenanzugssünde aber sofort wieder gut machen: es gibt satte 40 Punkte.
Das sind satte 25 Strafpunkte N. Niklas. Wenn sie so weitermachen können sie sich die freie Fahrt auf der Autobahn bald abschminken!
Hat Merkel schon bestellt? Sie war ja vor kurzem in China.
In China wird das sicher ausgezeichnet funktionieren – dort stimmen die Parameter technisches Können, Organisationsvermögen und Lenkbarkeit der Untertanen.
Im einstigen Land der Dichter, Denker und Nobelpreisträger ist jedoch nur noch die Untertanenmentalität gegeben. Was die anderen Parameter angeht, muss man sich nur den Zustand der Deutschen Bahn, den „neuen“ Berliner Flughafen und die Technikferne der Linken vor Augen führen – so etwas wird hierzulande nie funktionieren, aus Unfähigkeit.
Und im Zweifelsfall kann man immer noch nach Italien umziehen, dort sabotiert man zentralstaatliche Träumereien aus Tradition und mit Vergnügen…
Ein Drama, wie schwer es doch ist eine Aberfertigungshalle, oder einen Musiksaal zu bauen. Aber so komplex muss es gar nicht sein, man staunt schon, wenn Bundesrepublik und EU gemeinsam 3 Km Autobahn erneuern, und auf einer Tafel stolz verkünden, dass sie im November 2021 fertig sein wollen.
Puhhh, erst diese dicke Pizza mit extra Käse, da war mir schon mulmig, aber jetzt noch dieser Artikel hinterher und dann auch noch zu später Stunde – da träume ich heute Nacht bestimmt wie der dicke Kim mir breit lächelnd versucht ein Borg-Implantat zu verpassen. Am Ende sitze ich dann schreiend im Bett und rufe nach Herrn Goergen 🙂 Gut, man soll ja nicht immer gleich an das Äußerste denken. Aber wem das alles noch nicht gruselig genug ist, dem sei die Mini-Serie Black Mirror empfohlen.
„diese dicke Pizza mit extra Käse“ ist ein gutes Bild für jemanden, den ich leider kenne, aber lieber seit 13 Jahren nicht kennen würde. Mehr will ich nicht dazu sagen wg. der Meinungskonttolleure in Europas Land der Mitte.
„Die Pizza muß weg“.
Was ins Haus steht ist digital-optimierter Neokonfuzianismus mit klaren Hirarchien, sozialer Kontrolle, einem System von „Belohnungen“ und „Strafen“ mit dem Ziel der Herstellung einer „harmonischen Gesellschaft“ in der das Individum seine Rolle spielt nicht idem es sich selbst verwirklicht sondern sich möglichst reibungslos in den Gesamtkomplex Staat einfügt. Arbeit, Unterhaltung, Spaß, soziale Privilegien für die Bevorzugten, Benachteiligungen für sich nicht konform Verhaltende. Das kann natürlich funktionieren, wenn die Repressionen nur einen kleinen Teil der Gesellschaft betreffen, während der Großteil seine Vorteile erkennt und benutzt.
Die andere Wurzel der chinesischen Tradition neben dem Konfuzianismus, der Taoismus ist ebenfalls geeignet sich anzupassen, denn das Tao ist nichts anderes als der natürliche Fluss der Dinge im Medium der Zeit. Treten Unlustgefühle auf wie Ärger, Angst, Wut, Depression kommen entsprechende Mittel zum Zug.In alten Zeiten waren es Meditation, Atemübungen und ähnliches heute Antidepressiva oder das „Soma“ wie man es aus Huxleys „Schöner neuer Welt“kennt.
China und seine Geschichte ist älter, sehr viel älter als jede europäische Tradition, das sollt man gerade als Europäer nie vergessen.
Ich freue mich schon auf den extrem negativen Punktestand in meinem Sozialkreditsystem. Wenn die EUropäer sich auch diesen Methoden unterordnen sollten wird der Grenzschutz in der Tat obsolet, das kann die EU nur mit einer neuen „Mauer“ durchziehen. Aber wenn das alles so weitergeht und immer mehr der arbeitenden Menschen hier die Koffer packen, dürfte die EU ohnehin keine andere Wahl bleiben als den „antifschistischen Schutzwall“ samt Schießbefehl wieder einzufügen.
Tja, die Digitalisierung ist nur ein Werkzeug. Man kann sie für positive oder negative Dinge benutzen.
dazu treten dann noch biokompatible werkstoffe und Bauweisen, die auch das ihrige bewirken können! es ist nicht immer nötig unbotmäßige zu lobotomieren!
Da ist sie ja, die Matrix …
in Schweden lassen sich die Menschen freiwillig einen Chip implantieren
und kommen wird es. Dafür braucht man hier (in Europa) halt erst einmal Chaos – das wird auch kommen – dann ist der Weg frei für ein System, dass verspricht für Ordnung zu sorgen. Die Menschen werden es freudestrahlend annehmen!
Mich interessiert mal, in welchem Land Sie jetzt leben.
H. Goergen,
ich habe hier schon mehrfach dargelegt, dass ich mich beruflich auch mit diesem Thema befasse. Deshalb habe ich bereits mit dem Aufkommen der VZ-Seiten, Google und Facebook vor dieser Entwicklung gewarnt. Wie immer wird der Rufer in der Wüste ausgelacht. Das macht mir persönlich allerdings nichts aus.
Aus meiner Fachkenntnis und Beobachtung heraus, kann ich Ihnen leider nur mitteilen, dass Ihre Hoffnungen diese Entwicklung in Europa noch abwenden zu können sich nicht erfüllen werden.
Die sogenannte Rückständigkeit in Sachen Digitalisierung wird besonders von der deutschen Öffentlichkeit lediglich als eine Kapazitätsfrage verstanden und bewusst auch so dargestellt, von interessierten Kreisen. Kaum jemandem kann man erklären, welche Einflussmöglichkeiten Big Data und KI bieten. Die allermeisten schalten nach ein paar Minuten ab, in der Regel weil sie es gar nicht verstehen wollen. Besonders Besorgnis erregend ist das bei jungen Menschen. Dort kann ich praktisch keine Sensibilisierung feststellen noch erzeugen.
Das bedeutet aber, private Unternehmen und staatliche Institutionen können tun und lassen was sie wollen, die überwiegende Mehrheit begreift noch nicht mal was da abläuft. Es ist das gleiche Phlegma wie in anderen wichtigen Themen, die da lauten Migrationskrise, Energiewende, Klimawandel, Luftschadstoffe …, die ja schon fast auf der Basis eines von Fakten freien Okkultismus diskutiert werden.
In einem Land wie China, in dem die Menschen an die Allmacht einer Nomenklatura gewöhnt sind, wird offen mit der Entwicklung umgegangen. Dort erklärt man das den Menschen „vernünftig“ und gut ist. In Europa, insbesondere Deutschland, wird die Bevölkerung dagegen über die Entwicklung weder von den Fachverbänden noch von der Politik informiert werden. Hier wird man die Dinge still und leise vorantreiben, kurz vor der Einführung konkret spürbarer Veränderungen ein Feindbild aufbauen, oder eine sonst wie geartete Bedrohungslage und schon ist das Ding gewuppt. Es wird keinen Aufstand geben ( Juncker ).
Schauen Sie einfach nur mal die beiden Themen Neonicotinoide / Bienensterben und die Diesel-Thematik an. Beides keine unvorhersehbaren Naturkatastrophen, sondern von langer Hand, über 5 – 10 Jahre vorbereitet und genau zum geeigneten Zeitpunkt in den Medien hochgespielt um massive gesetzliche Regelungen durch zu drücken.
Die einzige Möglichkeit den Weg in mittelalterliche Verhältnisse zu stoppen ist, möglichst viele Menschen dazu zu bewegen, möglichst viel Sand in dieses Getriebe zu werfen. Es möge sich bitte jeder überlegen was er dazu beitragen kann.
Sollte es in den nächsten 2 – 3 Jahren nicht gelingen, einen grundsätzlichen Schwenk in Richtung Freiheit und Selbstbestimmung hin zu bekommen, empfehle ich unserem Nachwuchs sich mal die orwellschen Dystopien anzutun. Wahlweise, sich doch immer mal wieder die „Tribute von Panem“ anzusehen. Wenn man dort das typisch amerikanische Pathos einmal weglässt, ist das eine verdammt gute Skizze der kommenden Verhältnisse.
Und der einzige dann noch mögliche Lösungsweg um aus der modernen Versklavung zu entkommen.
„Kaum jemandem kann man erklären, welche Einflussmöglichkeiten Big Data und KI bieten“
Das ist leider so, und schlimmer noch: es mag sich auch kaum jemand mit den Dystopien befassen, die HINTER 1984 und Schöner Neuer Welt liegen. Prominente wie Musk und Hawking weisen ernsthaft darauf hin, dass KI zum Ende der menschlichen Art führen könne, und dass das auch nicht mehr unbedingt eine Frage von Jahrhunderten sein müsse. Aber ernsthaft diskutiert wird das nicht. Ich glaube, sowohl aus fehlender Konzeptfähigkeit selbst fast aller Fachleute, und aus verständlicher Tabuisierung des – auf den ersten Blick – Grauens. (Nebenbemerkung: warum eigentlich Grauen? Mit dem Ende von uns selbst können wir uns arrangieren, warum nicht auch mit dem Ende unserer Art?)
In gewissem Sinne kann man sich die weitergedachten chinesischen Systeme konzeptionell durchaus als Vorstufen eines solchen Endes der menschlichen Art vorstellen. Dann würde es irgendwann vielleicht noch Menschen geben, aber nur in Reservaten nach Art australischer Aborigines. Und auch sicher nicht Jahrtausende lang, weil sich auf Dauer unsere Nachfolger vermutlich nicht mehr dafür interessieren würden…
Zurück zum Diesseitigen: Ihr Zeitraum „Sollte es in den nächsten 2 – 3 Jahren nicht gelingen, einen grundsätzlichen Schwenk in Richtung Freiheit und Selbstbestimmung hin zu bekommen, …“ erscheint mir doch ein bisschen zu eng gefasst. Während die von mir oben angeführten Dystopien schneller kommen können als die meisten (nicht z,.B. Musk!) sich vorstellen können/wollen, dürfte über die im Artikel und Ihrem Kommentar beschriebene „chinesische“ Gefahr eher erst in ein/zwei/drei Jahrzehnten entschieden sein. IMHO…
Die Jugend wurde un-gebildet, funktionalisiert und da wo das nicht geklappt hat, half grün-linke Drogenpolitik. Wer sich am Wochenende nicht mit Alkohol abschießt, lullt sich dank Gesundbetung von Cannabis, damit ein und träumt er sei frei und selbstbestimmt.
Dem Xi Projekt würde ich den Namen DIGITAL SCIENTOLOGY geben. Bei denen gibt es sowas auch und das kostet!!!
Mir kommt es so vor, als wolle Xi das Böse durch das Furchtbare eliminieren, also wieder mal den Teufel mit dem Beelzebub austreiben. Alle tanzen nach meiner Pfeife. Nach welcher Pfeife tanzt er: Teufel oder Beelzebub?
Meine Frage wäre, wie hier Michelangelo oder da Vinvi wegkommen und damit alle, deren schöpferisches Werk man nicht messen kann, oder der Physiknobelpreisträger Richard P. Feynman, der in Los Alamos schon mal die Bongo-Trommeln erklingen ließ?
Meine Antwort auf Xi ist der Beginn der Komplet, aus dem Stundengebet der katholischen Kirche: O Gott komm mir zu Hilfe, Herr eile mir zu helfen!!!
Ich glaube sie „übertreiben“ es. (Genauso wie es die linken Gutmenschen hier übertrieben haben.)
In der Geschichte Chinas gab es immer wieder Aufstände, meist Bauernaufstände. Das würde ich nicht mehr ausschließen.
Typisch sozialistisch:
Blockwart/IMS und Gestapo/ Ministerium für Staatssicherheit (MfS nun digitalisiert –
China ist halt ein kommunistisches Land mit einer gelenkten Wirtschaft ,a bisserle kapitalistisch.
Dann sollten wir uns alle schnellstens mehrere Identitäten zu legen. Damit wird’s sich besser leben lassen. Eine Identität für die „Sau “ rauslassen. Eine gegen PC. Usw.
Einfach mal die Goldjungs fragen. Die kennen sich damit aus.
Aber vermutlich gilt das nur für Biodeutsche.
Das würde Ihnen in China nicht mehr helfen. Da müssen Sie bald froh sein, wenn Sie keinen Ident-Chip unter die Haut gesetzt bekommen.
Quasi die Idee des digitalen Mao-Anzugs. Und wohin führt das sonst noch, außer zur totalen Kontrolle und Unterdrückung der Bevölkerung? Individualität und Kreativität werden dadurch nicht gerade gefördert. Aus meiner Sicht taugt das auch nicht als Grundlage für eine moderne Technologienation. Das führt nur zurück zu alten Zeiten.
Krampf! Kann man das Ganze irgendwie auf, was weiss ich, Soros abwaelzen? Der *muss* doch da irgendwie seine Haende mit im Spiel haben, oder? Von alleine koennen die Chinesen doch gar nicht auf sowas kommen…?
Wenn ich es nicht aus Ihrer Feder geschrieben lesen würde, könnte ich meinen, das sei verschwörungstheoretischer Quatsch. Ich habe die Gnade der frühen Geburt und keine Kinder. Da es vielen Menschen aus meinem sozialen Umfeld egal ist, was sich da alles am Horizont zusammen braut, muss ich zu dem Schluss kommen: nach mir die Sintflut. Sonst lässt sich das nicht aushalten. Diesen Kommentar lesende Eltern mögen mir bitte verzeihen.