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Journalismus oder Aktivismus

Konstruktiver Journalismus – Die Selbsttötung der Informationsmedien

von Gastautor

09.06.2018

| Lesedauer: 4 Minuten
Eine Grundbedingung für eine demokratische Gesellschaft ist objektive Berichterstattung. Doch was passiert, wenn Journalisten nicht mehr nur informieren, sondern zu Aktivisten werden?

Gibt es bisher nur destruktiven Journalismus? Es drängt sich auf, darauf mit Ja zu antworten, glaubt man denen, die neuerdings das Konzept des „konstruktiven Journalismus“ propagieren. Es handelt sich vorzugsweise um Kollegen mit eher grünen oder linken Ansichten bei öffentlich-rechtlichen Anstalten und bei der Zeit, die mit „konstruktiven“ Ansätzen experimentieren. Die seien eine Chance, die Glaubwürdigkeit der Medien zu erhöhen, heißt es dabei gern.

Das Konzept des „konstruktiven Journalismus“ predigt „Lösungen statt Probleme“. Kurz gesagt: Journalismus solle nicht nur Missstände anprangern, sondern auch Wege zur Lösung anbieten. Sogar der Focus outet sich neuerdings als Verfechter eines solchen Ansatzes, was glücklicherweise nicht nur ich ziemlich spaßig finde. Offenbar glaubt man jetzt auch in „Clickbaithausen“, sein Ansehen mit einer schönklingenden Parole und ohne viel Mühe aufpolieren zu können. Durchdacht ist das alles nicht. „Konstruktiv“ klingt gut, aber es ist nichts weiter als PR-artiges Geschwätz und schafft nichts als Widersprüche und neue Probleme.

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Erstens: Es ist undemokratisch. Journalisten haben kein Mandat, um irgendwelche Probleme zu lösen. Das Mandat haben die Parlamente und die von den Parlamenten ernannten Exekutiven. In Firmen haben die Eigentümer und – je nach Größe und Mitbestimmungsmodell – Mitarbeiter das Mandat dafür. Sollten Mitarbeiter von ARD und ZDF glauben, ihre Rundfunkräte lieferten Legitimation: Hütet euch! Ihr habt den gesetzlichen Auftrag für Information, Bildung und Unterhaltung. Ihr habt keinen Auftrag zum Bau von Straßen, Abstrafen von Autokonzernen (obwohl ihr das offenbar gern tätet) oder Aburteilen von Kriminellen. Rundfunkräte sind keine Parallelparlamente. Und wenn ihr das nicht verstehen solltet: Der „konstruktive Journalismus“ wird es euch noch schwerer machen, Staatsferne zu behaupten, weil ihr damit ja so tut, als könntet ihr Staat sein.

„Rundfunkräte sind keine Parallelparlamente.“

Zweitens: Es ist anmaßend. Journalisten haben von den meisten Problemen keine Ahnung. Sie können vielleicht mal auf die Schnelle irgendwelche „Experten“ herantelefonieren. Aber sie wissen nicht, welcher „Experte“ echte Ahnung hat und welcher nicht. Journalisten tun sich schon schwer damit, Probleme in ihren eigenen Läden zu lösen. Das qualifiziert sie nicht unbedingt dazu, die Welt zu retten.

Drittens: Es verwässert die journalistische Rolle. Journalisten, die sich als Problemlöser begreifen, sind keine Journalisten mehr. Sie sind dann eher Aktivisten. Journalisten dieser Gattung haben leider auch kein Problem, publizistisch für NGOs oder Lobbyverbände zu arbeiten und gleichzeitig für sich seriös gebende Medien. Aus journalistischer Perspektive ist derartiges ein frontaler Interessenskonflikt. Journalismus funktioniert nie ohne Distanz. Journalismus ohne Distanz ist unglaubwürdig.

Viertens: Es vertreibt Leser. Diese „konstruktiven“ Geschichten sind nämlich allesamt vor allem langweilig, langatmig und anstrengend.

„Journalismus ohne Distanz ist unglaubwürdig.“

Fünftens: Es vergiftet den Diskurs. Schon der Begriff des „konstruktiven Journalismus“ sagt unterschwellig, dass er der bessere Journalismus ist. Besser als der „unkonstruktive“ Journalismus. Damit hat den Journalismus eine rhetorische Keule erreicht, die es bis dato nur in der Politik gab. Sie funktioniert so, dass jeder, der nur Kritik übt, so lange delegitimiert wird, bis er eine bessere Lösung vorschlägt. Damit zwingt man jeden Kritiker, die Kategorien des Kritisierten anzunehmen. Und man verweigert jedem zu sagen, ein Zustand sei schädlich, ohne, dass der Betreffende wüsste, wie er zu verbessern sei. Das bedeutet schlussendlich die alternativlose Macht für einen Club von Insidern, die ihr Wissen niemals teilen, sondern nur zum taktischen Debattenabwürgen hervorziehen.

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Wie der Journalismus sich abschafft
Journalisten scheinen es manchmal unbefriedigend zu finden, aber ihr Job ist es, möglichst jeden und möglichst alles mit gesundem Misstrauen zu betrachten und niemandem blind zu glauben. Ihr Job besteht darin, hinter all dem Wust an PR-Getrommel die relevanten Tatsachen zu entdecken. Schon hier gibt es genügend Möglichkeiten, sich um Definitionen zu streiten. Ist es schon eine Tatsache und eine Meldung, wenn irgendein Politiker irgendeinen Satz blubbert? Bei der ARD gibt es sicher eher „Blubbermeldungen“ als in den Nachrichtenspalten einer Zeitung.

Weniger Streit dürfte es darum geben, dass deftige Enthüllungen unbedingt als Journalismus gelten. Eines der tollsten Beispiele dafür ist seit vielen Jahren das Buch „Die Getriebenen“ von Welt-Reporter Robin Alexander. Darin deckt er reihenweise peinliche Interna aus dem Bundeskanzleramt und seiner Umgebung auf und schreibt die Geschichte einer Regierung, die im September 2015 angesichts der Flüchtlingskrise die Kontrolle über die Politik verliert. Konstruktive Lösungsansätze? Pustekuchen! Ist auch nicht sein Job. Sein Job ist es, zu informieren. Nicht mehr und nicht weniger. Den Regierungsjob haben andere. Man darf sie kritisieren, ohne deshalb mitregieren zu müssen.

„Man darf kritisieren, ohne deshalb mitregieren zu müssen.“

Eines der tatsächlichen Motive hinter dem „konstruktivem Journalismus“ dürfte Faulheit sein. Grundsätzlich behandeln die „konstruktiven“ Geschichten nämlich allgemein bekannten Stoff ohne jeglichen Neuigkeitsgehalt. Die Recherche besteht vielleicht in etwas Googeln, aber das war’s auch schon. Die „Lösungen“ ergeben sich dann, indem auf einem Bleistift gekaut und irgendwas hingeschrieben wird, was sich gut liest. Oder, indem auch mal ein „Experte“ zitiert wird. Jedenfalls ist es doch immer wieder erstaunlich, wie solche „Journalisten“ es schaffen, komplexe Probleme einfach mal so zu lösen, was ausgefuchste Organisationen partout nicht hinbekommen.

PRESSEFREIHEIT DURCH PRESSE IN GEFAHR
Steuersubventionen für Auflagen-schwächelnde Presse? Staatszertifikate für „Qualitätsmedien“?
Das andere Motiv hinter „konstruktivem Journalismus“ dürfte Eitelkeit sein. Gewisse Journalisten finden es für ihr Ego einfach unbefriedigend, nur aufzuschreiben, was andere Leute tun. Sie wollen gern auch selber mitreden. Sie sitzen so dicht an den Tischen der Macht, dass sie es unerträglich finden, da nicht mitbedient zu werden. Es sind genau diejenigen Kollegen, die schon in ihren normalen Artikeln oder Funk- und Fernsehbeiträgen zu viel klugscheißen und zu wenig informieren. Ihr Publikum ist ihnen weniger wichtig als das erhabene Gefühl, über dem Publikum zu stehen und näher bei den Protagonisten zu sein.

Dummerweise merkt das Publikum so etwas. Es ist nicht so beschränkt, wie vor allem diese Gruppe von Journalisten es gerne hätte. Ich glaube, dass hier der wirkliche Grund für das weithin angeknackste Image der Medien liegt. Ich weiß, dass das niemand gerne hört und dass es bequemer wäre, wenn es Wutbürger, AfD, Pegida etc. wären. Nur ist es hier wie bei fast allem: Wenn man in Schwierigkeiten steckt, dann ist man meist selber schuld und sollte darum bei sich anfangen, wenn man „konstruktiv“ sein will. Bzw.: Konstruktiv, ohne Anführungsstrichelchen.


Dieser Text ist zuerst hier und hier erschienen.


Christoph Lemmer ist Journalist und schreibt u.a. für den Tagesspiegel, die Berliner Morgenpost und die Welt. Seit 2014 berichtet er für die dpa vom Münchner NSU-Prozess.

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50 Kommentare

  1. Ich denke, verhinderte weltberühmte Musiker werden Musiklehrer. Verhinderte weltberühmte Künstler werden Kunsterzieher. Und verhinderte Welt- und Elternbeherrscher werden Journalisten …. nehmen wir Augstein, der diesen Imperiums-Gründer-Über-Vater hatte … der muss nun täglich zeigen, dass er in Wirklichkeit der bessere Augstein ist. Leute mit diktatorischen Übervätern wie die Merkel werden dann sogar reale Diktatoren in Macht und Verantwortung.
    Dann gibt es noch die Vaterlosigkeit oder partielle Vaterlosigkeit (Vater emotional abwesend). Dieses Phänomen erzeugt Kinder und später Erwachsene, die einen Mangel an Führung haben und deswegen herrschsüchtig, omnipotenz-phantasierend, theoretischdiktatorisch werden – das sind die Journalisten.

  2. Ehrlich gesagt, langweilt mich die Diskussion über die Qualität des heutigen Journalismus nur noch. Das Thema ist ausgereizt. Die meisten Journalisten überschätzen einfach ihre Bedeutung in Bezug auf die „Meinungsbildung“. Sie sind nichts weiter, als bedeutungslose Angestellte eines Medienkonzernes, deren persönliche Meinung nun wirklich niemanden interessiert. Wenn ein „Herr Steffen“ tatsächlich der Meinung ist, sein „Ge-Seibere“ bereichere die Welt, sollte man ihn einfach in dem Glauben lassen. Ich vergeude auch nicht meine Zeit damit, mir eine Talkshow bei Anne Will (die so gerne will, aber nicht kann) anzusehen, um die Einschätzung der Kanzlerin zum G 7 Gipfel in epischer Breite über mich ergehen zu lassen. Eine kurze Presse-Erklärung hätte es auch getan. Wer bezahlt mir die Zeit? Als ich noch in meiner „jugendlichen Weltverbesserungs-Phase“ war, sagte ein kluger Onkel grinsend zu mir: „Mein lieber Junge, Du solltest dich langsam mal daran gewöhnen, andere Menschen auch dumm sterben zu lassen“! Seit ich das tue, habe ich viel mehr Zeit, mich mit wirklich wichtigen Dingen zu beschäftigen.

    • Ich würde noch weiter gehen: die überwiegende Anzahl von Journalisten propagieren ihre Meinung (meist links-grün) oder die ihrer Dienstherren (oder Regierung) und hinterfragen wenig kritisch. Die Stichworte „Nazi-Keule, „Einzelfall“ und „Männer“ verdeutlichen schon an eine Gleichschaltung erinnernde Medienlandschaft wie in der DDR.

    • Ich kann Ihnen nur voll und ganz zustimmen und es mit diesem
      Aphorismus erhärten.
      Staatliche Presse und Fernsehen unterstehen dem Staat, private deren Besitzern. Beide sind also abhängig. Kann man von abhängigen Journalisten unabhängige Meinungen erwarten?
      © Werner Braun

  3. Ich glaube nicht, dass Faulheit und Eitelkeit die wichtigsten Motive für den „konstruktiven Journalismus“ sind. Beides hat’s schon immer gegeben. Wer „Lösungen statt Probleme“ anbietet, will belehren und erziehen, denn er weiß ja, was richtig und was falsch ist. Da steckt vor allem links-grüne Ideologie dahinter. Der böse Ausdruck „Lügenpresse“ kommt doch nicht von „konstruktiven“ Vorschlägen – die bleiben jedem Journalisten in der Kommentarfunktion unbenommen -, sondern vom leichtfertigen Umgang mit der Wahrheit, mangelnder Objektivität und Unvoreingenommenheit (um mal höflich auszudrücken, was an tendenziösen Pamphleten und Zeitgeist-Agitprop in jüngster Zeit gelaufen ist).

  4. „Konstruktiver Journalismus“ ist nichts anderes als Erziehungsjournalismus.

  5. Vor 17 Jahre gab es bei SAT1 eine Sendung mit Thorsten Havener (siehe z.B. Wikipedia), der ist Zauberkünstler und Buchautor und versucht auch Gedanken aus körperlichen Bewegungen zu erkennen. Ob das richtig funktioniert, weiß ich nicht. In der damligen Sendung hatte er aber gesagt, man sollte keine Zeitungen mehr lesen, weil deren Inhalte uns innerlich kaputt machen. Deshalb hatte ich mir damals sein Buch „Ich weiß, was Du denkst“ gekauft.

  6. Wie unterschiedlich die Betrachtungsweisen ausgelegt werden ,kann man bestens am Artikel der Wirtschaftswoche Nr. 5 26/01/18 “ Unternehmenslieblinge “ lesen . Es geht um die in den MainstraemM . so viel gescholtenen Visegradstaaten ,einschließlich Ungarn ,Polen ,Östereich . Dort ist ein erstaunliches Wirtschaftswachstum zu verzeichnen ,die Arbeitsbedingungen werden immer besser ,nur die dort erzeugenden deutschen Unternehmen haben zunehmend ein schweres Imageproblem . Weil – eben aus Sicht deutscher allgemeiner Presse und ÖR Darstellung dort reinstes menschliches Chaos herrschen muss. Weil nicht jeden Tag die so geliebten Kleingruppen der NGOs irgendwelche Antidemos veranstalten dürfen ,weil dort viele Dinge eben durchreguliert sind ,passt das nicht in die Schubladen der linksgrünen Journalisten und wird entsprechend jeden Abend verlogen und verbogen dargestellt . Somit ergibt sich zwangsläufig ein völlig falsches Bild der Staaten ,die dem Merkelismus nicht zu folgen gewillt sind . Es ist kriminell und völlig verlogen so mit Realitäten umzugehen . Ich bin überzeugt,diese Darstellungsweise ist auch auf Rußland übertragbar . Fällt den linientreuen Schreiberlingen und den Moderatoren nicht auf ,das wir in den letzen 13 Jahren Staaten herabwürdigen ,die vorher eine erstrebenswerter Partner waren ? Das ist alleine Merkels Sturheit und Überheblichkeit zu verdanken ,die sich für den Nabel des Universums hält . Und die schleimigen Protagonisten in den Redaktionsstuben wollen nicht erkennen ,das die Kaiserin eben keine vorzeigbaren Kleider hat . Wie erbärmlich und lächerlich !

  7. Guter Journalismus geht wohl anders. Ganz klar!
    Hier mal ein Paradebeispiel für eine „wirklich gelungne“ Berichtertalltung über die Frauendemonstration in Berlin.
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/al-quds-demo-und-frauenmarsch-hass-bei-hitze-in-berlin/22667530.html

    Genau so lieber Tagesspiegel verliert man auch noch den letzten Leser. Aber ist ja egal gell, vielleicht gibt´s ja bald Tagesspiegel-TV auf Steuerkosten.

    Zwei Demonstrationen die unsterschiedlicher nicht hätten sein können in einem Artiekl abzuarbeiten und somit die Frauendemonstration auch nur in die Nähe der Antisemiten und Israelhasser zu bringen ist gradezu erbärmlich.
    Ach und noch was lieber Tagesspiegel, wer sagt eigentlich das sich Männer nicht für Frauenrechte stark machen dürfen? Ist es schon wieder Nazi wenn Männer Frauen in Ihrem berechtigten Kampf um Sicherheit und Anerkennung unterstützen? Und wenn dann alle zusammen auch noch die AfD-Opposition unterstützen ist es ganz vorbei mit der Objektivität.
    Habt ihr es eigentlich beim Tagesspiegel schon mitgekriegt das die Nazikäule nicht mehr wirkt? Geht mal an euren Blasenrand und versucht durchzuschauen und mitzubekommen was da draußen vor sich geht.

    • Die heutigen Linken wissen einfach nicht mehr, was genau sie nun eigentlich wollen. Zwei Beispiele…

      1: Sie fordern einerseits eine Frauenquote, andererseits propagieren sie den Genderwahn, der behauptet, Frauen seien Männer, Männer Frauen und es gäbe um die 40.000 Geschlechter, die man wechseln könne wie seine Unterhose.

      2: Einerseits jammern sie einem die Ohren voll mit Überbevölkerung, es gäbe zu viele Menschen etc., deuten dabei mit dem Finger aber einzig auf Staaten Europas oder anderer meist weißer Nationen, die im Durchschnitt etwa 1,5 Kinder pro Frau bekommen, im Gegensatz dazu die dritte Welt, von der sich alleine Afrika per anno um 80 mio. Menschen vergrößert hat.

      Und dann noch dieses ewige Herumgedruckse, wenn es im Straftaten sogenannter Fachkräfte geht, bei der schon im Vorfeld immer die Floskel der Verallgemeinerung, des Rassismus etc. hervorgeholt werden. Um dann jegliche Unschuldsvermutung zu umgehen, wenn ein Einheimischer irgendeiner Tat verdächtigt wird. Verdächtigt, nicht überführt. Totale Beweisumkehr und der soziale Tod inbegriffen, egal wie oft man beweisen kann, unschuldig zu sein.

  8. Passt nicht ganz- aber ich wünsche demjenigen vom TE-Team viel Kraft, der sich heute die Sendung mit Anne Will und Merkel anschauen muss.

  9. Dieser „konstruktive“ Journalismus ist doch nur die nochmalige Potenzierung der unsäglichen Besserwisserei aus der ideologischen links grünen Ecke heraus, die nicht unerheblicher Teil des Problems sind, und in einer Erziehungstätigkeit für den Pöbel münden.

    Danke hatten wir schon. Brauchen wir nicht mehr. Lernt was vernünftiges.

    Das Problem ist nicht die Lösung des Problems.

  10. Da dürfen wir morgen bei Anne Will wieder ein neues Highlight erwarten. Da gibt sich unsere geliebte Kanzlerin wieder einmal die Ehre…

    Ob die Fragen schon abgestimmt sind?

    • …an “ der Michel “ ; aber natürlich sind die Fragen vorab schon abgestimmt.
      Die Geschwurbeltante Merkel muss schliesslich davon abgeschirmt sein, dass sie versehentlich oder
      unbewusst einmal die Wahrheit ausplaudern würde, da sie intelektuell nun mal nicht in der Lage ist die Deutsche Sprache zu sprechen ergo zu verstehen!

  11. Ich bin immer wieder erstaunt, wenn in den öffentlich-rechtlichen Medien z. B. ungeniert von „Kreml-nahen Medien“ gesprochen wird. Diese Journalisten kämen nie auf die Idee, sich selbst als staatsnah oder regierungsnah zu bezeichnen.

    Sie halten sich voller Überzeugung für die besseren Menschen.

    • Sind Bessermenschen Gutmenschen, oder nur „Fastgutmenschen“ weil ja nur (etwas) besser als normale Menschen.

  12. Ein guter Beitrag. Ich würde empfehlen, dass viele, die darin angesprochen werden, ihn lesen. Viel Einsicht erwarte ich aber nicht, denn Geld und Ideologie spielen eine starke Rolle.

  13. Seit vielen Jahren verkommt die einst geachtete Journalie zu schlechten PR-Blaettern. Miserable Oeffentlichkeitsarbeit noch danzu. Kostenlos ins Haus geflatterte Anzeigenblaettchen haben ihnen den Rang abgelaufen. Schade fuer’s Papier.

  14. Das Buch „Die Getriebenen“ zeigt aber auch die Grenzen von Journalismus auf. Denn geändert hat das Buch nichts. Keiner der Verantwortlichen, der im September 2015 Rechtsbrüche beging, Verantwortung verweigerte, Feigheit im Amt zeigt, hat dafür irgendwelche Konsequenzen zu befürchten gehabt.
    Hätten in den 1960ern schon derartige Zusände geherrscht, wäre Strauß Verteidigungsminister gewesen und Nixon oder Brandt niemals zurückgetreten.
    Rechtsbruch oder Verantwortungslosigkeit haben heute keine Konsequenzen mehr.
    Damit verliert der Journalist aber seinen Einfluß. Und den macht er eben heute, das System richtig lesend, im System, als Teil von ihm, und nicht mehr außerhalb, geltend. Darum haben Anne Will und Claus Kleber Einfluß, und Robin Alexander nicht, und darum biedert sich sein Chef Ulf Porschardt auch mit den Mächtigen an. Er hat die Nummer der grauen Eminenzen hinter Merkel. Weil er servil ist, und nicht, weil die die „Welt“ als Enthüllungsplattform fürchten. Die fürchten gar niemanden.
    Daher handeln heutige Journalisten rational, wenn sie sich zu Schranzen des Staates und Aktivisten machen.
    2018 wird niemand Journalist, um „Reporter“ zu sein, nur zu berichten. Das bekommen die Menschen im Zeitalter von Smartphones, sozialer Medien usw. immer mehr auch selbst hin. Ein Bild eines Zusammengeschlagenen nach einer Straftat, in die richtige Whatsapp-Gruppe oder den Twitter-Account gestellt, erreicht viel mehr und viel schneller, als die Zeitung. Auch TE dokumentiert häufig nur noch Tweets, anstatt selbst zu kommentieren. Es gibt keine „Exklusivstory“ mehr, es zählt, wer es zuerst twittert.
    Also wird der Journalist zum Aktivist, zum politischen Akteur.
    Jede Gesellschaft hat die Presse, die sie darstellt. Das ist heute nicht anders als in den 20er oder 80er Jahren.

    • Höchst beachtlich, Herr Hellerberger. Mal wieder… Ihr Kommentar als Teil des Artikels hätte diesen aufgewertet, von sehr gut zu exzellent.

      Dass Sie über die Ingredienzien Tiefe, Analysekraft und Kommunikationsfähigkeit verfügen, selbst regelmässig TE-Artikel schreiben zu können, das wissen Sie, haben sich anscheinend aber dagegen entschieden… Fair genug…

      Zur von Ihnen aufgeworfenen Frage, WARUM die so treffsicher beschriebenen Verschiebungen mit der Konsequenz „Rechtsbruch oder Verantwortungslosigkeit haben heute keine Konsequenzen mehr“ stattgefunden haben, bin ich zunächst ziemlich ratlos. Strauss und Entourage dürften ja kein Stück „anständiger“ gewesen sein als Merkel und Entourage.

      In erster Oberflächlichkeit komme ich nur zur Schlussfolgerung, dass in einem damaligen patriarchalischen System die von einer (auch damals:) „Nomenklatura“ gesetzten Verhaltens- und Moral-Massstäbe mehr Autorität hatten. Sozusagen als implizites paralleles Grundgesetz. Zur Bewertungs-Neutralität würde ich auch die Beschreibung „autoritärer waren“akzeptieren. Die Selbst-Befreiung des 68-Kontextes („legal, illegal, scheissegal“) mit den Folgen der Atomisierung des Individuums und Aufruf zum Hedonismus hat diese gesellschaftlichen Leitplanken entfernt.

      Auf der Meta-Ebene: vielleicht sollten wir das als spielerischen Versuch der Evolution sehen? Um zu probieren, ob die im parallelen Artikel „China macht’s vor: digital totalitär“ beschriebene Ordnung kampfkräftiger und überlebensfähiger ist? Mein Instinkt lässt mich das befürchten, aber es gibt auch Gegenargumente… Und was weiss ich schon…

  15. Mutig, H. Lemmer.

    Schreiben Sie doch öfter mal auf TE.

  16. Wenn wir ehrlich sind: es passiert doch nichts von Interesse in Deutschland, außer daß ADM täglich Karoffelsuppe zubereitet. Konsequneterweise würde ich bei allen abgebildeten Tageszeitungen nur ein Bild von ADM auf Seite 1 bringen und den Text weglassen. Alle Zeitungen kann man dann ein Jahr im Voraus drucken und dann haben die Journalisten lange Urlaub. Erst mal ein Jahr Sabbatical sozusagen und dann sehen wir weiter!

  17. „Gewisse Journalisten finden es für ihr Ego einfach unbefriedigend, nur aufzuschreiben, was andere Leute tun. Sie wollen gern auch selber mitreden. Sie sitzen so dicht an den Tischen der Macht, dass sie es unerträglich finden, da nicht mitbedient zu werden.“

    Genau das ist auch mein in fünfzehn Jahren aktiver Kommunalpolitik gewonnener Eindruck im Umgang mit der Regionalpresse.

  18. Na, auf dieses bildschöne Kanzlerinnengesicht mit den Hängebäckchen auf den Titelseiten will doch wohl ernsthaft keiner in diesem Forum verzichten wollen. Oder? In der Tat, auch ich bin es mehr als leid, diese total unattraktive Unperson auf jeder Zeitung und dem Titelbild vieler politischer Gazetten ansehen zu müssen. Doch Geduld, wenn ihr Stern weiter sinkt – und die Springer-Presse macht ja schon mal einen Anfang – wird sie uns in Zukunft wohl als Glamourgirl auf den Titelseiten erspart bleiben. Ich denke, dass der jüngste Skandal, die Ermordung der vierzehnjährigen Susanna, sie stark beschädigen wird. Denn dass ihre irre Asylpolitik an diesem und vielen anderen schwerst kriminellen Vergehen schuld ist, merkt jetzt wohl sogar der dümmste Trottel in diesem Land. Über die – freundlich ausgedrückt – sehr unscheinbare Annegret mit der überdimensionierten Brille möchte ich mich hier gar nicht auslassen. Vielleicht tut das ja die „vierte Gewalt“ in Kürze. Warten wir es ab.

    • Typisch Frau: Immer nur Äußerlichkeiten, Gruß @UtaBuhr.

  19. Schlimmer noch sind Journalisten mit Mission. Der Übergang vom „konstruktiven Journalismus“ dahin ist fließend. Als Bewohner der ehemaligen „DDR“ sind für mich beides Formen von Propaganda. „Zeit“, „Spiegel“, „Süddeutsche“, teilweise „Welt“ und „FAZ“ sind auf guten Wegen, journalistische Standards zugunsten von propagandistischer Beeinflussung und Bevormundung aufzugeben. Wobei es natürlich stimmt, was der Autor schreibt: Der Leser durchschaut das Spiel und wendet sich ab. Die Krise der Medien ist hausgemacht.

    • Vollkommen richtig. Als ich vor dem Mauerfall in die Zivilisation kam, habe ich die FAZ geliebt. Ich fiberte jedem Wochenende entgegen, um die Wochenendausgabe, damals noch mit „Bilder & Zeiten“ [Beilage] zu lesen. Heute kann man darin Fisch einwickeln.

      • Heute kann man darin Fisch einwickeln.
        zwischen 2014 und 2018 war die FAZ nicht einmal dafür geeignet. Dafür hat FAZ.NET fleissig fast jeden Merkel-kritischen Kommentar gelöscht. Man konnte die Überzeugung gewinnen, die erhielte Geld aus dem Kanzleramt…. Die Lektüre von Ulfkotte’s „Gekaufte Journalisten“ war nicht gerade dazu geeignet, diesen Verdacht zu entkräften.

  20. Ich glaube, Herr Lemmer ist ein freier Journalist und er schreibt auch für Novo Argumente. Also es ist nicht alles schwarz oder weiß..

  21. Bei vielen Journalisten drängt sich – besonders neuerdings – der Verdacht auf , dass ihre „Erzeugnisse “ weniger “ konstruktiv “ als vielmehr “ radikal – konstruktivistisch “ sind .
    Offensichtlich wird das schon bei der Wortwahl , wenn sie sich auf ein Wissensgebiet
    vorwagen das ihnen völlig fremd ist , Stichwort : Technik . Es kommt oft genug vor , dass mir die ärgsten Schwätzer regelrecht leid tun .
    Und nun noch zur Erinnerung : den guten Journalisten erkennt man daran , dass
    er sich mit keiner Sache gemein macht – auch nicht mit einer guten , dass er
    überall dabei ist aber nirgendwo dazugehört .

    • Sehr richtig, wenn eine oder einer etwas „bewegen“ möchte, dann soll er aktiv in die Politik gehen und nicht als Journalist arbeiten.

    • Und eine wie dunja hajali bekommt den HaJo-Friedrich-Preis. Bald, wetten dass? Anja Reschke hat ihn schon.

  22. Es geraten drei Gruppen immer mehr in den Focus der Betrachter, das ist zum einen die Regierungskoalition selbst, dann die Juristen, Richter und Staatsanwälte und zum Schluß die Medien, denn sie alle werden mittlerweile zu Teilen als Kollaborateure gegen das eigene Land und Volk betrachtet und sollte der Damm brechen, werden sie zuerst den ganzen Unmut zu spüren bekommen und dann der illegal eingewanderte Anlaß selbst und vermutlich gibt es dann kein Halten mehr, denn selbst wenn sie heute noch annehmen, sie könnten den vorhandenen Volkzorn zügeln, dann werden sie sich täuschen, wie all jene, denen vorher schon in solchen Situationen über Jahrhunderte Dinge widerfahren sind, die sie im Prinzip selbst verursacht haben und warum sollte es, wenn es so käme, heute anders sein und auch auf Hilfe sollte man nicht bauen, daß wird intern ausgemacht und Schuld daran ist einzig und allein eine, was die Asylfrage anbelangt, eine staatszersetzende Regierung und das wissen alle, von Fachleuten angefangen bis hinunter zum einfachen Bürger und deshalb wäre es für die Protagonisten am sinnvollsten noch eine Kehrtwende zu vollziehen bevor die Bürger ins Lenkrad greifen.

    • Ihr Wort in Gottes Ohr. Aber glauben Sie denn daran, dass der Bürger ins Lenkrad greift?

      Bisher betrachten 87% der Wahlberechtigten die Dinge doch sehr wohlwollend und sind mit Medien und Regierung zufrieden. Unzufrieden werden die Leute erst, wenn es im eigenen Geldbeutel so richtig weh tut. Ich bezweifle aber, dass sich dann alle die Augen reiben und glasklar erkennen, was sie bisher verleugnet und sich schöngeredet haben.

      Der Zorn wird sich vielleicht nicht gegen die Regierung und ihre Medien richten, denn der Pöbel nimmt jeden Sündenbock an, den diese ihm nur einigermaßen glaubwürdig vorsetzen. Es ist leichter, einen Schuldigen zu haben, als den eigenen Lebenslügen ins Gesicht zu sehen.

      Dann hätte Europa, also der Euro, doch wunderbar geklappt ohne die böse AfD, den Front National, die FPÖ, etc.. Dann ist eben nur deswegen wieder irgendwo Krieg auf der Welt, weil Trump und Putin böse sind. Dann sind eben „die Reichen“ schuld oder irgendwelche „Zocker“ oder gleich die ominösen „Märkte“.

      Faschisten und Konterrevolutionäre waren in der Sovietunion auch immer schuld; bei einem Volk ohne Zugang zu Informationen und/oder Interesse an denselben, ist der Sündenbock ein absolutes Erfolgsmodell.

      Wird unser Volk die Linksfaschisten wirklich zum Teufel jagen? Oder bekommt die Bagage dann endgültig Volkes Segen zu absolutistischer Herrschaft? Es ist leider keinesfalls ausgeschlossen, dass dieses Volk den Untergang wählt, aus purer Ignoranz oder – im Falle mancher Links- und Grünwähler – willentlich aus Selbsthass.

  23. Vielen Dank für diesen wichtigen Artikel Herr Lemmer! Ich habe auf so einen Kommentar, (ohne, dass es mir bewusst war) zu den Mainstream Medien gewartet. Ich hoffe inbrünstig, dass wenigstens einige Vertreter der Mainstream-Journaille aus ihrer Trägheit und Lethargie aufwachen, sich ihrer Veratworgung gegenüber der offenen und freien Gesellschaft bewusst werden und dem Irrsinn eine klare Absage erteilen. Merken die Mainstream Journalisten denn nicht, dass sie sich benutzten lassen? Allein der Begriff des Neusprechs: „konstruktiver Journalismus“ ist wie aus Orwells „1984“ entnommen. Mein Gott, wie stark doch der Hang zum Totalitären hierzulande ist, wie schwach das demokratische Bewusstsein..

    • Klares Denken erfordert klare Begriffe.
      Konstruktiver Journalismus erscheint mir wie Gebräu aus der Hexenküche. Jeder kann den Joker mit seinen Vorstellungen füllen und alle quatschen dann angestrengt durcheinander und aneinander vorbei. Wie war das denn mit dem Turmbau in Babylon ?
      Wer die Dinge nicht bei ihrem richtigen Namen nennt, trägt bei zum Unglück dieser Welt. Albert Camus

  24. bereits 2014 war zu lesen:““30.11.2014 Die Journalisten der Kanzlerin Sie sind ihre beste Truppe
    Im neuen „New Yorker“ kann man ein beeindruckendes Porträt von Angela Merkel lesen. Es ist auch ein Text über die Deutschen und, in atemberaubender und schockierender Weise, über Merkels beste Truppe – die deutschen Hauptstadtjournalisten. “
    http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/die-journalisten-der-kanzlerin-ihre-beste-truppe-13293640.html – da traute sich die faz noch.
    Am 07.02.2017 dann war zu lesen „Die Kanzlerin chloroformiert das Land Heute vor einem Jahr ist Roger Willemsen gestorben. Als kluger Beobachter gab der Publizist dem Tagesspiegel im März 2014 ein Interview über den Zustand der deutschen Politiker. “
    http://www.tagesspiegel.de/politik/erinnerung-an-roger-willemsen-die-kanzlerin-chloroformiert-das-land/9660382.html
    Merkel hat das von der Pieke auf gelernt, immerhin wagte die Welt 2013 noch folgenden Artikel „28.05.2013
    „Sie waren beide FDJ-Funktionärinnen, zuständig für Agitation und Propaganda. Ein normales DDR-Leben, sagen Angela Merkel und Katrin Göring-Eckardt. Eine Nonchalance, die etwas Verstörendes hat.“
    http://www.welt.de/debatte/article116591422/Wieviel-DDR-steckt-noch-in-diesen-Politikerinnen.html

    • Ihr Link auf den WELT-Artikel zu Merkel und Göring-Eckardt hat mich richtig erschüttert.

      Wieviel Zynismus steckt in den beiden Frauen… Es ist kaum auszuhalten…

  25. Deswegen ist in meinen Augen auch die derzeitige Bundesregierung nicht demokratisch legitimiert. Ohne einen ÖR, der permanent verfassungswidrig seine Neutralitätspflichten verletzt und offen für Staat und Partei Propaganda treibt, ist eine parlamentarische Mehrheit für die jetzige Regierung nicht denkbar.

  26. Voll erfasst, Herr Lemmer! Als Leser möchte ich objektiv und durchaus mit kritischer Distanz zu einer Sache informiert werden und gerne die eine oder andere kontroverse Meinung dazu hören. Dann möchte ich mir meine eigene Meinung bilden.

    Sobald der Ton belehrend, die Wortwahl ab- oder aufwertend (z.B. die Guten demonstrieren, die Bösen marschieren auf) und manipulativ wird und mir statt Informationen Narrative serviert werden, bin ich raus.

    Nicht nur, weil es mich langweilt sondern auch, weil mich solches Schmierentheater und die überheblichen Drehbuchschreiber anwidern. Wer glauben die, dass sie sind?

    Vor 30 Jahren wäre so etwas wie heute nicht denkbar gewesen, und zwar alleine schon wegen der Presse, die jedes uns billig dargebotene „Narrativ“ gründlich recherchiert und komplett zerpflückt hätte.

  27. Ich kann zwar keine Fotos von Merkel mehr sehen und würde mir von TE diesbezüglich etwas mehr Zurückhaltung wünschen (wg. Übelkeit, Bluthochdruck, Herzrasen und Depressionen), ABER: Ausnahmen bestätigen die Regel.
    Die obige Zusammenstellung „schöner“ Merkelfotis in der Presse spricht nämlich Bände über die totale Gleichschaltung der Mainstreammedien und wandert postwendend in meine Merkel_muss_weg-Fotosammlung. Wie soll ein normaler Mensch, der bis vor kurzem noch an die Gewaltenteilung (insbes. auch an die „vierte Gewalt“), an die Meinungs- und Pressefreiheit, an die Versammlungsfreiheit, an die Trennung von Kirche und Staat, an Demokratie und Rechtsstaat, an Recht und Ordnung, geglaubt hat, den Verlust all dieser mühsam erworbenen Errungenschaften in so kurzer Zeit eigentlich noch verkraften können?

  28. Es wundert mich nicht, dass dieser alte sozialistische Propagandahut aus der DDR wieder Verwendung findet. Keiner wagt mehr etwas Kritisches zu sagen, denn er hat ja keine Lösung. Das „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns“ ist auch schon recycelt, es gibt die Truppe fürs Grobe und die Aufrufe zur Denunziation. Ich frage mich, mit welchem Trick sie die Grenze dichtmachen werden, damit ihnen die fleißigen Hansel nicht davonlaufen.

    • Deutschland als Arbeitslager, jedenfalls für diejenigen, die das Pech haben schon länger hier zu leben. Ich frage mich auch wie lange es noch dauern wird bis wenigstens die Jüngeren massenhaft die Sachen packen und die Regierung versuchen wird die Flüchtlinge mit irgendeiner Form von Gewalt aufzuhalten.

      • Die gehen schon, aber leise und ohne großes Gewese. Sie gehen einfach weg.

      • Brain-Drain. Tabu-Thema in den MSM. 100Tausende gut Qualifizierte hauen ab. Diejenigen die wir für den Erhalt des (noch) hochtechnologischen Arbeitsmarktes benötigen würden, kommen nicht (aus Gründen, z.B. Steuern & Abgaben viel zu hoch). Diejenigen die immer noch massenhaft kommen (aus Gründen, z.B. bedingungslose lebenslange Vollalimentierung via Sozialsystem), werden sich zum Großteil niemals nennenswert wertschaffend als Systemnettoeinzahler einbringen können/wollen (Migration in die Sofort-Rente).
        Das alles muß zwangsläufig furchtbar schiefgehen und das wird es auch (Betonung auf furchtbar).

  29. Vor allen Dingen haben Journalisten in fast allen Bereichen allenfalls Halbwissen, was aber ohne weitere Selbstreflexion zur Kompetenz hochfantasiert wird. Für sie aber kein Problem, denn einen Filter gibt es nicht oder kaum. Sie schreiben ohnehin weniger für die Bürger als für die Kollegen, die Kompetenzanmaßung, wenn sie die richtige Gesinnung stützt, eher honorieren als kritisch kommentieren. Von denen werden sie dann auch für dieses Selbstverständnis von „Haltung“mit Preisen beworfen.

    Zur Not zaubert man einen passenden Gesinnungspolitikwissenschaftler aus dem Ärmel, von dem man genau weiß, was er so flankierend von sich geben wird. Lange Jahre in der Fachkommunikation bestätigen dies und wenn es notwendig ist, sind sie ohnhehin über das charmante Lächeln der meist attraktiven Pressesprecherin manipulierbar, mit der man dann die Auswahl trifft, wer jetzt als Katalysator funktionieren wird. @Metoo..)

    Das Framing ist derzeit der aktuelle Kampfbegriff, eigentlich eine Chiffre aus der klassischen Kommuniaktionstheorie. Ihr Framing soll gelten, nicht das des Souverän. Das ist eher vulgär, ohne Gesinnungssublimierung. Sie wollen eben längst nicht mehr berichten, sondern die Agenda bestimmen, was sich auch im euphorischen Applaus zu der Forderung zeigte, die Talk Shows mögen endlich ein Jahr ruhen und dann die Themen auf die Tagesordnungs setzen, die das Gesinnungsmilieu für relevant hält. Plastikmüll statt Islamdebatte. Eine Spur von Selbstreflexion? Nada. Lagerdenken. Neulich las ich bei Kress, daß viele Redaktionen lieber keinen aus den klassischen Journalistenschulen einstellen. Über das Motiv darf man spekulieren.

  30. Neben der allgemein bekannten links/grün – Affinität der allermeisten Journalisten, vor allem der Journalistinnen dürfte die Verquickung zwischen politischer Macht und Medienmacht ein zentrales Problem
    sein. Gerade Focus und hier das online- Format ( Burda/ Furtwängler )tut sich hier nach den inzwischen etwas anders berichtenden Springerblättern und der Bertelsmanngruppe unrühmlich hervor. Die Damenfreundschaften der Gattinnen als Erben ihrer Ehemänner mit Frau Merkel scheint der Pressefreiheit nicht gerade gut zu tun. Der unlängst erfolgte Wechsel der Merkeljournalistin ! Fietz an die nun richtige Stelle ist nur die Spitze des Eisberges. Man ist immer wieder erstaunt, wie focus online mit sachlich/kritischen leserkommentaren, die der Spitze offenbar nicht in den Kram passen, umgeht und diese wie in den schlechtesten Zeiten dieses Landes wegzensiert, von den „Beiträgen „ der JournalistInnen ganz abgesehen. Von „Fakten und an die Leser denken“ keine Spur mehr.

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