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Der Bruch

Gauland gibt den Johannes Heesters der Politik

03.06.2018

| Lesedauer: 3 Minuten
Alexander Gaulands kalkulierte Provokation treibt die AfD weit nach Rechts.

Der Entertainer Johannes Heesters wurde weit über einhundert Jahre alt. Kurz vor seinem Ableben gab er noch ein Interview und wurde gefragt, wie denn Hitler so war, den Heesters persönlich kennen gelernt hatte. Heesters saß da fast blind im Rollstuhl. Seine Antwort: Hitler sei ein guter Kerl gewesen.

Gauland sitzt im Bundestag. Über den Einen kann man hinwegschauen; Senilität ist ein furchtbares Schicksal und die Verantwortung trifft eher den Frager als den Befragten. Es kommt eben darauf an, wer was sagt. Will Gauland wie Heesters bewertet werden?

Gauland weiß das alles. Er ist ein eiskalter Profi; er tastet sich immer vorwärts, gerade so weit, dass die abregnenden Erregungswolken sein Feld befeuchten, damit sein politischer Weizen wachsen kann – und die Grenze seines Feldes sich weiter hinausschiebt. Immer weiter. Es ist ein Spiel mit Tabus; und mit der kalkulierten Reaktion seiner Gegner ebenso wie mit der seiner Anhänger. Dazwischen gibt es nun keine Brücke mehr.

Wir werden in den kommenden Wochen zwei Debatten erleben: Da ist die massive Kritik an der Äußerung von Gauland, die das Bekenntnis zur Verantwortung und Schuld der Deutschen unwirksam macht. Auch dieses Nebeneinander ist Kalkül: Wer einen Punkt setzt hinter eine Aussage oder auch nur ein Komma, nimmt bewusst oder gewollt in Kauf, dass nur der eine Teil zitiert wird. Wer angreifen will, liest nicht im Kontext, sondern filzt Halbsätze auf ihre Eignung als Element der Erregung. So funktioniert das Spiel, wer es nicht spielen will, soll schweigen. Bei dem aktuellen Wort von Gauland heilt zudem der eine Teil den anderen nicht.

Gaulands Kritiker haben hier die Moral auf ihrer Seite. Auschwitz, Massenmord, Krieg und Verwüstung, auch die des eigenen Volkes und seiner Städte und Landschaften im totalen Krieg – unfassbar, dies als eine abwaschbare Kalamität zu bezeichnen. Tote kann man nicht wegwischen; wer so spricht, macht ihr Leiden lächerlich: Das der schrecklichen Opfer in Auschwitz, die niemand hörte, wie das des Soldaten, der irgendwo in Russland jämmerlich erfrieren musste und dessen Schrei nach der Mutter ungehört in der Eiswüste verhallte, in die er nicht freiwillig gezogen war.

Wer jemals über einen der vielen Soldatenfriedhöfe ging, die Europas Wunden von Nord bis Süd, von Ost bis West zeigen, oder über eine der Gedenkstätten der Opfer des Terrors gegen Juden und andere Gruppen, von Gauland muss er sich verhöhnt fühlen: „Vogelschiss“.

Aber klar ist auch, wie seine Getreuen argumentieren werden: Mit den toten Flüchtlingen vom Haff, abgeknallt von russischen Jabos, mit den 100 Millionen Toten des Stalinismus, den Leichenbergen von Mao bis zu den Killing Fields von Pol Pot.
Damit stehen sich zwei Lager unversöhnlich gegenüber.

Gauland zerstört bewusst den Konsens, dass Verbrechen nicht verharmlost werden, und dass nicht aufgerechnet wird. Die Bilanz des Todes ist immer wieder nur der Tod. Denn wenn aufgerechnet wird, gibt es keine Versöhnung, nur noch Rache. Er eröffnet die große Rechnung, auch wenn er so tut, als meinte er die „guten“ Zeiten der deutschen Geschichte, er weiß genau, auf welchen Gefühlen er spielt: Auschwitz gegen Dresden, Vertreibung gegen Massenmord an der Zivilbevölkerung in allen von der Wehrmacht besetzten Ländern. Er verwischt damit Verantwortung und stellt Ursachen und Wirkung auf den Kopf. Warum? Wofür? Will er wirklich eine knallharte rechtsextreme Partei formieren? Mit aller Konsequenz? Es scheint so zu sein. Sein Kalkül geht auf: Der ZEIT-Journalist Moritz von Uslar twittert: „Von meinen Gesprächen mit ehemaligen Neonazis und Verächtern der Demokratie (nicht so wenigen) weiß ich: Das einzige, was diese Leute beeindruckte, ist, wenn ihre Kritiker einen Schritt nach vorne taten und ihnen mit einem gut sitzenden Hieb zwei Zähne aus dem Mund rausschlugen.“

Die Masken fallen auf beiden Seiten. Die Rohheit ist unfassbar. Die Brücken brechen.

Manche haben gehofft, dass die AfD bei aller scharfen Kritik und harter Opposition in der Sache doch Brücken in die Mitte der Gesellschaft sucht. Etliche Abgeordnete der AfD stehen dafür mit erstaunlicher Sachkenntnis. Viele sind enttäuscht von der CDU, die ihre Werte aufgegeben haben. Sie sind die Warnung an die CDU wie an die Restbestände der SPD, dass die Entfernung aus der Mitte der Gesellschaft diese zurücklässt und ihre Vertreter sich neue Parteien suchen können. Politik kommt von unten, nicht von oben.

Hier wächst die Wut auf Gauland. Gauland spaltet nicht nur die Wähler – er treibt den Keil auch in die eigene Partei. Sie sei ein „gäriger Haufen“ hat er einmal beschrieben, wie die Auseinandersetzungen so erfolgen in einer jungen Organisation, die noch nicht so stromlinienförmig ist wie die ältere Konkurrenz. 

Die Gärung treibt manchmal den Korken aus der Flasche. 

Und er macht das zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt, weil der BAMF-Skandal gerade einen ganz anderen Korken aus der Flasche treiben könnte.

Jetzt hat die Gärung Gauland selbst hinaus geschossen.

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541 Kommentare

  1. Ich könnte mir denken, dass es Gauland vielleicht deshalb zur Sprache brachte, weil er der Ansicht sein könnte, dass die 12 Jahre des NS nicht als Negativpause für ein Volk schlechthin anzusehen sind, und es in jener Zeit, das weiß ich aus Erzählungen meines Vaters, extrem gefährlich war sein Leben zu verlieren, sollte man sich nicht machtkonform verhalten. Wir können dies natürlich an den Schicksalen der Menschen festmachen, die in dieser Zeit ermordet wurden, nur weil sie nicht der Regierungsmeinung waren. Stauffenberg mit dem Hitlerattentat in der Wolfsschanze, und der Rachejustiz danach an Allen, die damals dafür sorgten, dass wir heute darauf verweisen können, dass viele anständigeDeutsche der damaligen Zeit Widerstand geleistet haben. Unter Einsatz ihres Lebens.
    Ich bin schon alt genug um die ganze mediale und gerichtliche Entwicklung der Aufarbeitung dieses unseligen Tuns verblendeter Menschen im NS-Reich zu überschauen.
    Aber was nicht geht, ist dieser schreckliche Versuch das ganze deutsche Volk auf ewig in die Haftung zu nehmen. Einen Paria unter den Völkern zu schaffen, auf dessen Fell man alles Negative abladen kann, mit der Absicht daraus Kapital zu schlagen.
    Deutschland hat wie kein anderes Land seine Geschichte haarklein aufgearbeitet, was ich bei vielen Selbstgerechten anderer Kulturen vermisse. Aber mich, ganz kurz nach WK II geboren, meine Kinder und sogar Enkelkinder auf Dauer ein schlechtes Gewissen zu machen, mit der Absicht dieses Land auf Dauer zu dämonisieren und daraus Honig zu saugen, das geht gar nicht! Die tägliche gebetsmühlenähnliche Berieselung mit Schuldvorwürfen aus 12 Jahren deutscher Geschichte wird die jungen Bürger dieses Landes nicht zu sich selbst finden lassen. Damit nimmt man einem Volk sein Selbstbewusstsein, und zerstört die Basis seines inneren Zusammenhaltes.Vielleicht war es ja dies was Gauland sagen wollte, und es nicht richtig verpackt hat.

    • Danke, Herr Schuckmann, dass Sie das so sagen. Auch ich habe den Gauland eher so verstanden wie Sie.
      Aber wer nicht verstehen will, der wird in 100 Jahren nicht verstehen.
      Im Übrigen wollten nach meinem Verstehen auch Walser und Augstein sen. der geschichtlichen Verabsolutierung des deutschen Faschismus aus genau diesen guten Gründen entgegetreten.
      Für mich kommt hinzu, dass von einer singulären deutschen Alleinschuld überhaupt nicht die Tede sein kann. Man hat das bereits im Versailler Vertrag für den 1. Weltkrieg versucht und es war spätestens der australische Historiker Clarke, der diesen Versuch als reine Siegerjustiz entlarvt hat. Wenn man nun dazu kommt zu sagen, dass der 1. Weltkrieg und der 2. im Grunde doch nur ein Krieg waren – mit einem Zwischenspiel -, allein schon deshalb, weil der 2. ohne den 1. überhaupt nicht denkbar ist, dann ist die These der Alleinschuld schon gar nicht mehr zu halten. Dennoch muss man fragen, wie es dazu kommen konnte, dass jüdische Menschen, die unter Deutschen wohnten, als Freunde, Nachbarn und Kollegen, die weitestgehend integriert waren, plötzlich dermaßen dämonisiert werden konnten. Aber auch das ist wohl nur als Folge der extremen gesellschaftlichen Verwerfungen im Deutschland der 20er und 30er Jahre zu verstehen. Dies zu einem beinahe schon genetischen Defekt der Deutschen erklären zu wollen und zu behaupten dieser Effekt hätte bereits die gesamte über 1000-jährige Geschichte der Deutschen durchzogen und bestimmmt, ist geradezu irrwitzig. Und es sind die rücksichts- und geschichtslosen Schläger der AntiFa, die Linken und Grünen, die aus dieser Zuweisung von Alleinschuld ihren Honig saugen. Die Phalanx derer reicht bis zu einem unverantwortlichen Zyniker Schäuble der behauptet, der deutschen Ethnie täte eine genetische Auffrischung gut – ein Argument das angesichts der allwöchentlichen Vergewaltigungen bis zu Morden an deutschen Mädchen und Frauen durch arabische Migranten bösartig und verderbt anmuten muss.
      Nein, man kann das Argument des „Vogelschisses“ auch so verstehen, dass man damit demonstriert, dass die Dämonen der Nationalsozialisten über die jungen Menschen im Deutschland von heute endlich keine Macht mehr haben sollen. Und ganz besonders nicht mehr diejenige Macht, die es einschlägigen Gruppen und Parteien erlaubt, Macht und Geistesterror auszuüben über alle anderen – so wie das die Kirche über Jahrtausende mit der Erbsünde gemacht hat. Und das wäre mehr als wünschenswert.

  2. Gauland hat den „Vogelschiss“ inzwischen als Fehlleistung beauert, da er Anlass durch Doppeldeutigkeit geben kann, den NS als Bagatelle in der deutschen Geschichte zu sehen, was nicht in seinem Sinn ist, da der „Vogelschiss“ seine, Gaulands, Verachtung für Hitler und den Nationalsozialismus zum Ausdruck bringen sollte.

  3. Die Aussage von Gauland ist sehr bescheiden gewählt. Hätte er zb. Augenblick gesagt, wäre ihm die Zustimmung sicher gewesen. Wo ich ihm zustimmen kann und muss, ist die Aussage, das man die Deutsche Vergangenheit nicht auf die 12 Jahre reduzieren darf. Was hier in Deutschland mittlerweile betrieben wird , gleicht schon dem Masochismus. Natürlich sollte man die Geschichte nicht verleugnen oder verschweigen, zu der Geschichte der Deutschen gehört aber unendlich mehr wie „nur“ die Nazizeit. Es fragt auch keiner, wer die Inkas in Südamerika oder die Indianer in Nordamerika an den Rand der Ausrottung gebracht hat. Genauso wenig kreide ich mir oder meinen Kindern an, was vor 80 Jahren passiert ist, wir leben im heute und sehen in die Zukunft, die mittlerweile einige Parteien hier für uns am verspielen sind.

    • Diese Antwort ist absolut richtig! Sie verspielen unser Leben, unser Schaffen, die Zukunft aller Deutschen ( Verzeihung) der schon länger hier Lebenden, und dies wird nach 2 Monaten mehr als deutlich. Jetzt sind es Ärzte (Offenburg), die einfach während Ihrer Arbeit abgestochen werden oder Sprechstundenhilfen schwer verletzt. Krankenhauspersonal, Polizei, Feuerwehr wird bald nicht mehr Herr der Lage? Wie lange noch??Wer sind die Naechsten? Wieviel Todesopfer durch diese unsägliche Migrationspolitik sollen wir noch hinnehmen? Wer da sich über einen Schi.. noch aufregt, dem hat man ins Gehirn …….. Deutschland wird sich verändern und darauf freue ich mich von KGE ausgesprochen, zeigt wo die Reise hingeht. Wie sieht es übrigens mit dem Ausspruch aus von Frau Özugus -Integrationsbeauftragte der SPD: „Deutschland hat jenseits seiner Sprache keine Kultur“ aus? Hat man darüber berichtet….

  4. Was Gauland für die CDU ist Lafontaine für die SPD. AfD und Linke halten ihre jeweilige Mutterpartei CDU und SPD in der Balance (siehe auch Animation „Balance“ auf youtube).
    Das ist Politik vom Allerfeinsten. Typisch deutsch. Hier und dort ein paar Antagonismen gestreut, damit der Schwindel nicht all zu offensichtlich wird. Aufklären wird er sich eines Tages ohnehin, wenn die jeweiligen Parteien fusionieren.

  5. Wie der Mond die Erde stabil in seiner Umlaufbahn hält, so hält die AfD die CDU sicher in der Spur. Durch saublöde Äußerungen wird der Lenkmechanismus betätigt, damit die ganze Schose nicht ins Nirwana abdriftet (sehr anschaulich dargestellt in folgender Animation „Balance“ https://www.youtube.com/watch?v=-flKGPW9QCw). Eingelocht, Herr Gauland, Sie sind auf sicherem Kurs. Gauland ist für die CDU das Pendant zu Lafontaine für die SPD. Beide ringen extern um ihre Mutterpartei und wollen gemäß ihrem Ego auf den Olymp der selbigen. Partisanen!!!

    • Guten Tag mielforte
      Na na na, Sie werden doch wohl nicht meinen wollen, dass eine Alternative nur eine Schein-Alternative für Trotzköpfchen ist. Wie werden Sie denn dann mit dem Vorwurf fertig ein Verschwörungstheoretiker zu sein. Ich mache mir Sorgen. Nicht direkt um Sie, aber dass Sie Recht haben könnten. Schönes Wochenende.

  6. Vogelschiss hin, Vogelschiss her. Warum gibt Gauland sämtlichen politischen Gegnern und vor allem den linken Mainstreammedien ständig und völlig ohne Not die Möglichkeit gleich die gesamte AfD in die Nazi Ecke zu stellen, zu diskreditieren und zu verspotten, um dann anschließend seine Aussagen wieder zu relativieren? Wenn er nur sich selbst damit schädigen würde, könnte man noch Mitleid mit einem alten senilen Mann haben. Als Vorsitzender fällt das ohne Überlegung daher gesagte aber massiv auf die ganze Partei zurück und gibt ihren Gegnern nicht nur Munition um zu diskreditieren und zu verleumden, nein, vor allem wird ihnen die Möglichkeit gegeben jenen Wählern wieder Angst zu machen, die schon mit dem Gedanken gespielt haben demnächst AfD zu wählen. Natürlich wird da auch aus dem Zusammenhang gerissen und falsch dargestellt. Warum hält man bei der AfD Führung daher bei solchen Themen nicht einfach die Klappe und beschränkt sich auf die Kommentierung jener Tatsachen die täglich für sich sprechen. Die Morde und andere Verbrechen, die Unwilligkeit zur Integration, die Kosten der in´s Land gelassenen Bereicherungen bei gleichzeitig immer noch klammen Kassen in den Kommunen samt Wohnungsnot; die Schröpfung beim Steuerzahler und die nach wie vor offenen Grenzen. Daneben die ganzen Rechtsbrüche und Lügen. die uns täglich von offizieller Seite aufgetischt werden. Altparteien samt ihrer Lügenpresse zerlegen sich quasi von selbst. Man muss nur den Finger in die Wunden legen und ab und zu mal umdrehen. Die FPÖ in Österreich hat doch vorgemacht wie es geht. Wie kann man nur so blöd sein?

    • Die AfD muss sich strategisch fragen, ob sie die Unfähigkeit der CDU aus der bürgerlichen Mitte heraus aushebeln möchte, oder weiter reine Oppositionspartei bleiben will.
      Letzteres führt auf Dauer in die Beteutungslosigkeit, ersteres würde dem Namen der Partei gerecht, eine echte Alternative zu bilden.

  7. „Das deutsche Volk hat trotz der Untaten des Nationalsozialismus einen Anspruch darauf, nicht allein nach dieser Epoche seiner Geschichte beurteilt zu werden.“ Das sagte Adenauer mit 70 Jahren kurz nach dem Kriege 1946.

  8. Maria, Mia, Mirey, Susanna.. MEIN Herz blutet.
    Ich will einen Aufschrei darüber. Die Leben dieser Mädchen sind nicht weniger wert als Leben Millionen Opfer im zweiten Weltkrieg!!
    Meine Trauer und Verzweiflung sind unendlich. Und ganz ehrlich Herr Tichy, bei all Ihrer berechtigten Kritik, lässt das ganze die Vogelschissdebatte für mich komplett ausblenden. Ich habe nämlich zwei Töchter!

    • Sehen Sie, dass ist der Unterschied zwischen historischer Einordnung und individueller Betroffenheit.

      Sie haben zwei Töchter, und das erklärt Ihnen die Welt.

      Wer aber Welt und Geschichte verstehen will, muss sich aus dem Gefängnis individueller Betroffenheit befreien.

      Wenn Merkel seit September 2015 unkontrolliert Mörder und Vergewaltiger ins Land läßt, dann klärt das in keiner Weise die Frage, wie es sich mit Hitler, Stalin und dem 2. Weltkrieg verhält. Wer das nicht trennen und unterscheiden kann, wird nicht weit kommen in seiner Welterkenntnis.

      • Ja, die Politiker denken auch alle sie verstünden Welt und Geschichte. Aber manchmal hilft es, einfach auf dem Boden zu bleiben. Essen, Schlafen, Fortpflanzen und die Seinen beschützen. Hätte Merkel daran gedacht, statt an welterklärende humanitäre Imperative…

  9. … zur Einordnung Höckes als Rechtsausleger wegen des „Schandmal“-Ausspruchs, der ihm auf die Füße gefallen ist, eine Einlassung Rudolf Augsteins zu diesem Thema:

    Nun soll in der Mitte der wiedergewonnenen Hauptstadt Berlin ein Mahnmal an unsere fortwährende Schande erinnern. Anderen Nationen wäre ein solcher Umgang mit ihrer Vergangenheit fremd. Man ahnt, daß dieses Schandmal gegen die Hauptstadt und das in Berlin sich neu formierende Deutschland gerichtet ist. Man wird es aber nicht wagen, so sehr die Muskeln auch schwellen, mit Rücksicht auf die New Yorker Presse und die Haifische im Anwaltsgewand, die Mitte Berlins freizuhalten von solch einer Monstrosität.

    Und zur „Relativierung“ der Nazi-Morde: kein Zweifel, der deutsche Faschismus hat unfaßbare Verbrechen verübt. Aber auch sein Zwilling hat Abermillionen von Toten zu verantworten. Die in den Todeslagern Pol Pots mit der Spitzhacke erschlagenen Opfer werden nicht in der seligen Gewißheit gestorben sein, daß es ja eigentlich für die gute Sache geschehe. Der Unterschied in der Bewertung:

    „Hart aber fair“ und ähnliche Formate des Mainstreams haben sich jetzt verpflichtet, Gauland als Kryptofaschist nicht mehr einzuladen, während Sahra Wagenknecht als Repräsentantin der Kommunistischen Plattform in der SED-Nachfolgepartei weiterhin ihre schicken Kleider in den Öffentlich Rechtlichen vorführen darf.

    • Denkmal der Schande. Höcke hat das präzise formuliert in seiner Dresdner Rede.
      Nicht „Schandmal“. Schließlich ist er ja insoweit kein Schandmaul. Er formuliert präziser, als Herr Gauland.

      Wer ein Denkmal der Schande ins Herz der Hauptstadt pflanzt,
      erspart den Besatzungsmächten das Bekenntnis zur eigenen Sündhaftigkeit.

      Die Diskussion um diesen Teil seiner Rede war verfehlt.
      In Washington und New York finden sich keine Denkmäler
      für die Opfer des Bombenkriegs in Deutschland
      die Opfer der Atombombenabwürfe in Hiroschima und Nagasaki
      die toten Indianer
      die Opfer des Vietnamkriegs.

      Aber Berlin muss dran glauben …

      Fragwürdig an Höckes Rede war und ist aber
      – und wird in der Öffentlichkeit wenig beachtet –
      die Forderung nach einer geschichtspolitischen Wende um 180 Grad.

      Das ist der problematische Teil seiner Rede.

  10. Die Meisten Menschen die ich kenne sehen die AfD als den Nazis nahe stehend an.
    Dies ist zugleich der Hauptgrund weshalb sie die AfD nicht wählen.
    Sonst, aus vielen Gründen, insbesondere wegen der Zuwanderung, wäre die AfD
    eine Alternative zu den Altparteien.
    Ich glaube nicht dass bei den „Nazis“ mehr Wählerpotential vorhanden ist als bei der bürgerlichen Mitte. Insofern sind die Äußerungen von Gauland und Höcke wirklich kontraproduktiv. Gauland und Höcke geben dem politischen Gegner immer wieder Munition für diese Verunglimpfungen und sollten dies lassen. Im Gegenteil, sie müssten sich klar von den Nazis abgrenzen, vielleicht sogar etwas so drastisches tun wie den Kniefall von Brandt.

    • Es gehört zum Konzept der abgewirtschafteten Altparteien, die AfD zu beschimpfen, zu verunglimpfen, ihre Aussagen zu verdrehen und sie in die Nazi-Ecke zu stellen weil sie glauben, dass sie sich auf diese Weise positiv bzw. „demokratisch“ davon abheben und vom nicht durchblickenden Mainstream-Wähler die Erlaubnis bekommen, weiter zu wursteln.

      Wenn man nicht irgendwelche Worte Gaulands, Höckes oder Poggenbergs verdrehen kann, wird sich anderes finden lassen.
      Sie brauchen sich nicht von den Nazis abgrenzen, weil sie keine sind

      • Da fehlt es Ihnen aber an Selberkenntnis und an Innenschau.

        Aktuell können Sie sich dazu den Fall Arppe anschauen.

        https://www.tagesschau.de/inland/afd-arppe-ausschluss-101.html

        „Sie brauchen sich nicht von Nazis abzugrenzen, weil sie keine sind“ ist angesichts von Mitgliedern wie Herrn Arppe naiv. Die Selbstreinigungskräfte haben in Mecklenburg-Vorpommern funktioniert. D.h. aber nicht, dass es in jedem Landesverband funktioniert.

        Durch die Wahlerfolge ab dem Jahre 2014 ist die AfD ein hochattraktives Ziel für Kräfte aus dem rechten Lager geworden, die an anderer Stelle ihre Felle davonschwimmen sehen.

        Das es starken Gegenwind gegen die AfD aus allen anderen Parteien gibt ist unbestritten.

        D.h. aber nun nicht, dass in der AfD niemand geschichtsrevisionistischen Unsinn redet, der keinen weiterbringt. Geschichtsrevisionistischer Unsinn kann auch dann geschichtsrevisionistischer Unsinn sein, wenn er vom politischen Gegner und Presse Funk und Fernsehen als geschichtsrevisionistischer Unsinn gebrandmarkt wird.

      • Ja, kann. Aber geschichtsrevisionistischer Unsinn ist auch nicht deshalb geschichtsrevisionistischer Unsinn, bloß weil die andere Seite das behauptet.
        Kein Grund, sich in vorauseilendem Gehorsam deren PC-Neusprech anzupassen. Als ob dann das Bashing aufhörte! Die deutsche Autoindustrie könnte ein Lied davon singen, wohin Appeasement gegenüber den Ideologen und Gesinnungsethikern führt.
        Und im Übrigen sind Revisionismus und Unsinn zweierlei, wenn etwas falsch ist, muss es revidiert werden. Scham und Selbsthass zum Kern einer nationalen Identität zu machen, wenn es sein muss mit Meinungsdiktatur und Lügen (z.B. Kriegsschuld WW 1), jede historische Einordnung mit „Hilfe Relativierung“ Gekreisch verweigern… Das ist nicht richtig. In keiner Hinsicht. Weder historisch, noch moralisch, noch sonstwie.

      • Wenn ich „Rechte“ lese, geht mir der Hut hoch und ich muss an mir halten, nicht den Börner zu machen.

        Man schreibt nicht mehr reaktionär, rechts-radikal, rechtsextrem, nazi-braun. Nein, mit „Rechts“ wird alles in die braune Soße hineingerührt, was dem linken Main-Stream – und ich zähle mittlerweile große Teile der CDU dazu – widerspricht.

        Ich bin, obwohl früher nach eigenem Gefühl durchaus in der Mitte der Gesellschaft heimisch, rechts. Und ich kann nichts anderes sein, wenn sich meine Partei aus der Mitte hinaus nach links bewegt hat, und ich meinen Positionen, den Positionen „meiner“ Partei, treu geblieben bin.

        Ich bin rechts, weil Freiheit für mich Freiheit „für“, Freiheit „zu“ und nicht wie bei den Linken Freiheit „von“ ist. Ich bin rechts, weil ich Wirtschaft im Gegensatz zu den Libertären, nicht den Liberalen, unter das Gebot der Achtsamkeit stelle. Ich bin rechts, weil ich für Vater, Mutter, Kind, für die Familie, für Mann und Frau stehe. Und ich bin rechts, weil ich unter keinen Umständen in der Tradition der Kopfabschläger von 1789 stehen will. Einer Tradition der Gewalt, der die Linke in den vergangenen 240 Jahren
        durchaus treu geblieben ist.

        Zu Gauland nur das Eine: Egal, wie er selbst seine „Verlautbarungen“ gemeint hat. Wesentlich ist nicht das Meinen, sondern die Botschaft die draußen ankommt – und bei etwas bösem Willen instrumentalisiert werden kann.

        Gauland ist kein junger Hüpfer, er sollte sein Geschäft gelernt haben.

        Schlusspunkt: Aus der Erkenntnis, dass unser Volk unendliche Schuld auf sich geladen hat, ergibt sich die Verpflichtung, immer und überall gegen totalitäre Ideen aufzutreten.

        Die Verbrechen der Nazizeit aber als Betondecke zu benutzen, wie das teilweise geschieht, um darüber alles andere Unrecht, als minderes, zuzudecken, spricht obiger Verpflichtung hohn.

        Man kommt vom einen zum anderen. Sorry!!!!

        PS: Schuld und unser Volk. Ich bin in der Wolle gefärbter Gegner der Kollektivschuldthese. Aber so ist es halt: Die Regierung spricht und handelt für das Staatsvolk.

  11. Nur die Betrachtung des v o l l e n Wortlautes der „Vogelschiß“ – Rede ergibt eine objektive Sicht.
    Ersetzt man das Wort „Vogelschiß“ z.B. durch :“ kleiner, aber schlimmer Teil unserer übe r 1000-jährigen Geschichte.“
    Gegen eine solche Wortwahl hätte es wohl keine Widerrede geben können, bin mir aber nicht sicher in dieser verdrehsüchtigen, manulivativen „Gutmenschenwelt“.
    Der interessierte und der informierte Bürger kann das einsortieren.
    Die wahren h e u t i g e n Probleme versucht „man“ mit Shitstorm zu überdecken.
    S.a. meinen Kommentar „Sehen wir es einmal pragmatisch.“

  12. „Nur“ ein Vogelschiss.
    Nach Gaulands Verteidigung ist er ein schlecht herauszubekommender Schmutzfleck in der ansonsten reinen Weste der deutschen Geschichte. Das kann man so sehen.
    Herrn Tichys Artikel zeigt seine Enttäuschung über die Möglichkeit dieses Begriffes zur Polarisierung. Es ist zu klären, ob Gauland Opa oder alter Häuptling in der AfD ist. Dieser Vogelschiss ist jetzt abgesondert. Er erschwert mal wieder die Hoffnung der Mitte auf Veränderung. Doch Taten sind wichtiger als Worte. Die Täter der öffentlichen Meinung und der missglückten Regierungspolitik können mal wieder eine große mediale Bugwelle als ideologisches Ablenkungsmanöver schieben. Gauland ist nicht Täter!

  13. Das muntere Relativieren bringt niemanden weiter.
    Die Bürger in diesem Lande haben nichts davon.
    Die Mittelschicht erspart keinen Cent Steuern
    durch eine Vogel-Schiß-Partei.

    Die Alternative kommt immer mehr von den Zielen des Jahres 2013 ab.

    Geschichtsrevisionismus hilft der Mittelschicht nicht. Er bewahrt sie nicht davor, staatlich ausgeplündert zu werden. Geschichtsrevisionismus ist kein Gramm, keinen Milliliter, keinen Eurocent wert. Und so, wie er betrieben wird, ist es völlig unmöglich.

    Stalin, Churchill und Roosevelt haben gegen Hitler gewonnen.
    Waren sie dann nicht grausamer und zerstörerischer, als die deutsche Seite ? Und welche ethische Qualität hat es, wenn Engländer und Amerikaner, mit dem Massenmörder und Antidemokraten Stalin freiwillig gemeinsame Sache machen ?
    Diese Frage sollte sich mancher stellen.

    Aber dass Hitler und 2. Weltkrieg zentrale Schnittstellen sowohl der deutschen als auch der Weltgeschichte sind, darüber kann bei Menschen klaren Geistes kaum ein Zweifel bestehen.

    Zurück zur Mittelschicht. Die Strukturen stimmen nicht. Dagegen muss Politik organisiert werden.

    Target 2
    Globalhaftung Eurozone
    Undemokratische Verwaltungsoligarchie in der EU
    Land ohne Grenzen ist nur noch Landschaft.
    Energiepreise gehen durch die Decke
    Für staatliche Kernleistungen ist kein Geld mehr da
    aber für Zugereiste finden sich 60 Milliarden jährlich.
    Renten- wie Dieselversprechen nicht haltbar.

    Also, AfD, leiste, statt Dir Hitler schön zu reden oder geh unter.

    Herr Gauland wurde als Kandidat des Übergangs gewählt.
    Zunehmend aber stellt sich die Frage: Übergang wohin ?
    Zeitreise ins Geburtsjahr des Protagonisten ?
    Ist Herr Gauland für eine Realpolitik zu gebrauchen,
    die Wählern wie Mitgliedern weiterhilft ?
    Derzeit sieht es nicht danach aus
    angesichts des verfehlten Geschichtsunterrichts,
    den Herr Gauland der Welt erteilen möchte.

    Er möchte sich gerne an den 1000 Jahren deutscher Geschichte
    und deutscher Nation berauschen. Vielleicht sollte er doch lieber Hanftee trinken
    und Haschkekse essen. Das wirkt garantiert besser.

    • Herr Fachtan, haben Sie die „Vogelschiß-Rede“ gelesen?

      • Ja, habe ich. Ändert aber nichts daran, dass Geschichtsrevision Marke Gauland nichts bringt.

        Auch Ihnen kann auffallen, dass außer Höcke sich aus der Bundesebene niemand dazu aufgeschwungen hat, Herrn Gauland zu verteidigen. Auch dort wird das Wort für mißglückt gehalten.

        Welche Beiträge leistet die Alternative zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation der Mittelschicht ? Welche umsetzbaren und bezahlbaren Pläne entwickelt sie dazu ? Hieran wird ihr Erfolg zu messen sein.

        Mit „Hitler war gar nicht so wichtig, schließlich hatten wir doch auch Bismark und Karl, den Großen und Friedrich II.“ kommt die Mittelschicht in Deutschland keinen Zentimeter weiter. Das ist Alibi-Gequatsche statt echter Problemlösungskompetenz.

      • Werter RauerMan!
        Er müßte doch wissen, daß man nur dieses eine Wort heraus-
        greifen wird. Nicht zum Erstenmal, daß er sich in so eine unglückliche
        Lage hineinredet. Ich verstehe überhaupt nicht, warum er sich immer
        wieder auf solche Themen einläßt. Er gibt seinen Gegnern immer
        wieder neue Munition gegen die AFD. Sehr gute Reden von Frau Weidel
        Herrn Curio und anderen werden damit relativiert. -Sehr schade!
        Herr Gauland sollte schnellstens an Herrn Meuthen übergeben,
        und zurücktreten. Aber vielleicht gibt es ein Problem wie in der
        CDU – manche würden gern, trauen sich aber nicht…
        MfG E. Schwarz

      • Hallo Herr Schwarz,
        da gehen unsere Meinungen nicht auseinander.
        MfG

  14. Es ist ganz einfach Rita, wenn wir keine Deutschen sein wollen, werden wir auch keine bleiben.

  15. „Das einzige, was diese Leute beeindruckte, ist, wenn ihre Kritiker einen Schritt nach vorne taten und ihnen mit einem gut sitzenden Hieb zwei Zähne aus dem Mund rausschlugen.“

    Diesen Satz mit dem Kommentar „Die Masken fallen auf beiden Seiten“ zu versehen, verfehlt den Kern oben zitierter Ungeheuerlichkeit. Denn nur EINE Seite fühlt sich zunehmend wohler damit, Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung zu befürworten. Und wie immer halten sie sich für die Guten.

    Das ist eine brandgefährliche Entwicklung! Sollte die AfD tatsächlich irgendwann einen Toten zu beklagen haben, wird die zu erwartende Reaktion der Eliten in unserer Gesellschaft – vielleicht sogar in der Europäischen – eine nachhaltige Spaltung herbeiführen. Beten wir zu Gott, dass dann nicht auch die andere Seite die Gewalt für sich entdeckt.

    • „Drei Kugeln auf Rudi Dutschke
      Ein blutiges Attentat
      Wir haben genau gesehen
      Wer da geschossen hat.“ Wolf Biermann
      Geht es wieder los?

  16. Auszug von Gaulands Rede:
    „Ja, wir bekennen uns zu unserer Verantwortung für die 12 Jahre. Aber, liebe Freunde, Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in unserer über 1000-jährigen Geschichte. Und die großen Gestalten der Vergangenheit von Karl dem Großen über Karl V. bis zu Bismarck sind der Maßstab, an dem wir unser Handeln ausrichten müssen. Gerade weil wir die Verantwortung für die 12 Jahre übernommen haben, haben wir jedes Recht den Stauferkaiser Friedrich II., der in Palermo ruht, zu bewundern. Der Bamberger Reiter gehört zu uns wie die Stifterfiguren des Naumburger Doms.
    Liebe Freunde, denken wir immer daran, dass ein deutscher Jude, Ernst Kantorowicz, den Ruhm des Stauferkaisers beschrieben hat. Nein, der Islam gehört nicht zu uns. Unsere Vorfahren haben ihn 1683 vor Wien besiegt. Aber das deutsche Judentum von Ballin und Bleichröder über Rathenau und Kantorowicz war Teil einer deutschen Heldengeschichte, die Hitler vernichten wollte.“
    – Gauland erkennt klar die deutsche Verantwortung für die 12 Jahre NS-Zeit, aber stellt diese 12 Jahre in Bezug auf die ganze Geschichte Deutschlands.
    – Gauland anerkennt und lobt das deutsche Judentum als ein Teil der deutschen Heldengeschichte.
    Haben Sie das, was Gauland sprach, so klar je aus einem Medienblatt gehört bei der Kontroverse?

    • ich habe es hin und her versucht, ihn so zu lesen, dass das herauskommt was Sie meinen. Für kurze Zeit meinte ich, das Bekenntnis zur Verantwortung als durch den Volgelschiss unbeschädigt zu sehen. Aber nach mehrmaligem Nachlesen stelle ich fest, dass die beiden Dinge so nahe nicht nebeneinander gestellt werden dürfen. Die Geschehnisse der Nazizeit klaffen für immer als ein monströser Graben zwischen mir und der deutschen Geschichte, die Gauland und Höcke so preisen. Der Weg dorthin ist für immer verbaut. Und dennoch bin ich vorbehaltloser Patriot, glaube an das Recht der deutschen auf ihre (unbeschädigte) Identität, Kultur und Nation. Die Tatsache, dass der rückwärtsgewandte Pathos nicht mehr funktioniert, empfinde ich sogar als befreiend – so kann mich niemand für ein Kollektiv verhaften, dem ich mich letztendlich rein pragmatisch verpflichtet fühle, und das im Höcke-Lager in für mein Empfinden nicht gesunder Weise hervorgehoben wird. Die deutsche Vergangenheit ist ein Fundus, aus dem man gerne gelegentlich etwas Inspirierendes hervorholen kann (was dann oft jüdisch ist, wie Gauland auch weiß). Wichtig aber ist die Zukunft.

      • Zitat: „Der Weg dorthin ist für immer verbaut. Und dennoch bin ich vorbehaltloser Patriot, glaube an das Recht der deutschen auf ihre (unbeschädigte) Identität, Kultur und Nation. “
        Und weil Sie solch ein vorbehaltsloser Patriot sind, schreiben Sie ausgerechnet in Ihrem Text ‚…der deutschen‘ klein. Platt gesagt heißt das für mich -Siegmund Freud läßt grüßen.
        Ich nehme an, daß ich mit meiner Annahme, daß es sich bei Ihnen um ein Mitglied der jüngeren Generation handelt, richtig liege. In Ihrer Haut, junger Mann, möchte ich ums Verrecken nicht stecken. Sie werden mit Ihrer scheinpatriotischen Einstellung Schiffbruch erleiden. Zuvörderst an der eigenen Erkenntnis der tragischen Fehleinschätzung der Sie umgebenden Wirklichkeiten.

    • Danke für den Auszug der Rede. Jeder, der hier seinen Kommentar abgibt, oder gegeben hat sollte zuerst diesen Beitrag genau lesen – und seinen vielleicht vorschnellen Kommentar überdenken.- Aber darauf spekulieren die Berufsempörer, die von ihrem Politikversagen ablenken wollen. Sie wollen die schnelle Nummer. Ich sage es immer wieder: Geierjournalisten des Politisch-Medialen-Komplexes. Erst eine TOTSCHLAGZEILE produzieren für eine schnelle Nummer, ein paar Silberlinge einstreichen und ein orgiastisches Grunzen bei der Journalistischen Masturbation. Sorry- ich bin hart – aber wohl nicht unfair.- Oder?

    • Ich stimme Ihnen zu, Herr Moesch.

      Trotzdem fand ich diesen Teil der Gauland-Rede (insbesondere die Attributierung „Vogelschiss“) furchtbar, weil eine schwere Dummheit, deren Wirkung er hätte vorhersehen müssen. Und ich hätte mir gewünscht, dass er das ziemlich bald selbst als Dummheit deklariert hätte, sich mindestens distanziert, am besten entschuldigt hätte. Hat er aber leider nicht…

      Dem – in meiner Empfindung geradezu – „Wut-Artikel“ von Herrn Tichy stimme ich allerdings überhaupt nicht zu.

      • Werter Falk Kuebler
        „deren Wirkung hätte er vorhersehen müssen“. Herr Gauland HAT die Wirkung seiner Wortwahl vorausgesehen, denn Gauland ist nicht blöd. Ich frage mich, weshalb hat er dieses Wort verwendet, denn dessen Wirkung ist für seine Partei rufschädigend. Hätte ein Subalterner AfD Parteizugehöriger so gesprochen, er wäre weg vom AfD Partei Fenster. Mehrere seiner Partei Kollegen waren ja entrüstet. Trotzdem hat Herr Gauland dieses Wort gewählt.
        Meine Vermutung: Herr Gauland wählte dieses Wort bewusst, nicht um die NS-Zeit zu relativieren, sondern um die Relation von dem was war, und er wortwörtlich auch zu tiefst bedauert (siehe Auszug seiner Rede in meinem Kommentar) dem historisch Ganzen der deutschen Geschichte gegenüberzustellen. Aus seiner Sicht ist dieses Wort keine Abwertung der für alle tragischen NS-Zeit.
        Deshalb hat Herr Gauland sich für das Wort „Vogelschiss“ auch im Nachhinein nicht entschuldigt, im Gegenteil: Seine Aussage, zu dem was war, und was Deutschland heute ist, ein Rechtsstaat, soll helfen, die ausgesühnte NS-Zeit nicht zu vergessen, aber ohne die immerwährende Generationenschuld. In einem Rechtsstaat gibt es Verantwortung, aber keine Sippenhaft ohne Endzeit!

      • Ihren Überlegungen stimme ich wieder zu, Herr Moesch. Und Gauland ist in der Tat ganz sicher nicht blöd (trotz Tichys Heesters-Vergleich).

        Aber Gauland ist in einen Spagat gegangen, oder anders gesagt: er hat eine Güterabwägung getroffen. Und für diese Güterabwägung komme ich zu einer anderen Schluss als Sie, Herr Moesch:

        Sie sagen: „Ich frage mich, weshalb hat er dieses Wort verwendet, denn dessen Wirkung ist für seine Partei rufschädigend“. In der Folge analysieren Sie dann dieses „weshalb“, also warum er es TROTZDEM verwendet hat. Bei dieser Analyse gehe ich wieder mit Ihnen konform.

        KOMMA ABER DOPPELPUNKT

        Gauland ist nicht in der Philosophen-Branche unterwegs, sondern er ist führender Parteipolitiker. Und als solcher hätte er eine für seine Partei rufschädigende Wirkung nicht billigend in Kauf nehmen oder sogar explizit (er wusste es nach unserem beiderseitigen Verständnis ja) hervorrufen dürfen!

      • Werter Falk Kuebler
        abschliessend, dass es nicht ein „evergreen“ wird, zu Ihrem letzten Gedanken nach „Komma, aber Doppelpunkt“:
        Ja, dem ist so. Mit den von Gauland (und auch Höcke „Denkmal der Schande“) provokativ gewählten Worten bieten sich diese Herren bewusst als Angriffsfläche der Parteigegnerschaft an, was nicht zum Wohl der AfD. Sein zeitlicher Vergleich war ihm wichtiger als womöglich der Nutzen. Das sollte die AfD intern mit diesen Herren mal erörtern: Wie bringen wir was adäquat rüber ohne dann Parteischaden. Wäre sinnvoll!

      • Ich stimme auch Ihnen im Wesentlichen zu, Joe Louis. Aber wie ich Herrn Moesch schon sagte: Gauland ist primär weder Philosoph noch Historiker, sondern seine Verantwortung – und ob er ihr gerecht wird – misst sich in seiner Tätigkeit als (wenn auch zugegeben etwas widerwilliger) Partei- und Fraktionsvorsitzender. Und als solcher muss er zunächst mal, und ganz eindeutig prioritisiert, den Erfolg der AfD insofern erreichen, als er sie im faktischen politischen Prozess einflussreicher macht. Und nicht nur indirekt, sondern auch direkt.

    • Werter Herr,
      bei diesem Thema/den Reizen dieser Art hört meist die rationale Kraft auf und konditionierte Reaktionen, Angst und Reedukation greifen sich Raum und Geist und Seelen.
      Dazu hängt noch das Schwert des StGB über der Diskussionsrunde.
      Also könnte man neben Entrüstung auch das Bemühen um ein wenig mehr Normalität in diesem Komplex von Imunbewußtbleibensollendem bei Gauland konstatieren.
      Bei diesem Thema hört ein freies Diskutieren auf – auch und gerade wegen unserer westlichen Werte und unserer segenbringenden, allerdings leicht verkrüppelten, Demokratie.

    • Danke Herr Moesch,
      In diesem Kontext kriegt das Wort vom „Vogelschiss“ die Bedeutung, die ihm gebührt. Und es ist dieses Argument, das die unglaublich dumme aber absichtsvolle Gegenthese der SPD, formuliert von der ungebildeten Özoguz, dass es keine deutsche Kultur gäbe, restlos widerlegt. Denn wer die Grundlagen der Existenz eines Volkes völlig umkrempeln will, der muss zuerst die Kultur dieses Volkes für nichtig erklären. Das tut der Islam überall dort, wo er auftritt.

  17. Ich verstehe die Strategie nicht: Die ganz rechten wählen doch schon AfD oder? Müsste man nicht eher in der Mitte um die Wähler buhlen? Die AfD braucht in jedem Fall frische Gesichter, sonst werden die 20+X % sehr schwer.

  18. Nach Gaulands Selbstinterpretation will er den „Volgelschiß“ sozusagen als „letzten Scheiß“ genommen haben wollen in Hinblick auf Hitler, den NS und dessen Politik und diesbezüglich seine Verachtung ausgedrückt haben
    Dagegen ist nichts zu sagen wenn er den Sachverhalt so sieht. Die „verdammeten 12 Jahre“ waren allerdings nicht nur der „letzte Scheiß“ sondern eine der 2 Großkatastrophen in der deutschen Geschichte neben dem 30 jährigen Krieg. Da von „Vogelschiß“ zu reden ist mehr als „unglücklich“ wie Herr Meuthen es formuliert, sondern unstatthaft.
    Wenn ein Staat infolge eines Krieges 25% seines Territoriums verliert, um einmal diesen Aspekt neben den Opferzahlen und dem verbrecherischen Holocaust an den Juden zu erwähnen, dann ist dieses historische Ereignis eben eine Katastrophe und nichts anderes schon gar nicht ein „Vogelschiß“
    Welche „strategische Absicht“ Gauland verfolgt hat mit diesem Aufreger zu einem Zeitpunkt in dem A.Merkel massiv unter Beschuß liegt, steht noch einmal auf einem anderen Blatt.

  19. Die Rede von Gauland – wie auch die Reaktionen darauf (inkl. dieses Artikels) – zeigen sehr deutlich, dass diese 12 Jahre dunkler deutscher Geschichte nicht aufgearbeitet wurden. Im tiefenpsychologischen Sinne. Im Sinne des kollektiven Unbewussten.

    Die Zeiten vor oder nach diesen unseligen Jahren dürfen kein Gewicht bekommen. Sobald auch nur ein Versuch unternommen wird, die o.g. schwere kollektive Krankheit auch nur anzusprechen, führt das sofort zu tiefsten psychischen Ausfällen bei so vielen Menschen, die absolut unbeteiligt an diesem Tun waren.

    Das Land geißelt sich selbst und sieht seine angemessene Bestrafung darin, sich selbst zu zerstören. Das wird gerade mit großer mehrheitlicher Unterstützung gemacht. Die einzige mögliche Rettung besteht darin, dass wieder eine andere Kraft die Herrschaft übernimmt. Wie damals nach den 12 Jahren. Damit schließt sich der Kreis wieder.

    • Danke, für Ihren, meiner Meinung nach, – sehr richtigen und sehr wichtigen Kommentar !

    • Ich stimme größtenteils zu, wenn Sie die Aufarbeitung des verwerflichen Holocaust meinen. Trotz gefühlt wöchentlichem Horror in den MSM und Dokumentagen, Filmen etc.. in den ÖR. Könnte es nicht sein, das weniger ist manchmal mehr sein kann? Über die anderen unentschuldbarer Verbrechen der Nazi-Schergen sind wir Nachkriegskinder auch mit wenigen Dokumentationen ausgekommen. Gab es doch kaum eine Familie, die mit ihren großen Verlusten klarkommen mußten. Ja, wir haben – auch durch zahlreiche Gespräche mit Gleichaltrigen, versucht, all die schmerzlichen Erinnerungen zu kompensieren, was auch recht gut gelungen ist.

      • @Luisa Nemeth
        Ich glaube nicht, dass es eine wesentliche Rolle spielt, ob man hier mit mehr oder weniger – von der Menge her – konfrontiert wird. Wenn man – der Einfachheit wegen – die Psyche eines einzelnen Menschen anschaut, wird sich weder durch eine kleine noch durch eine große Dosis “Wahrheit“, von aussen vorgetragen, irgend etwas i.S. einer Genesung ändern. Sonst bräuchte ja nur ein schlauer, therapeuthisch tätiger Mensch einem anderen seine Neurose kurz erklären. Erklärungen dieser Art helfen aber überhaupt nicht. Und eine große Dosis wird wahrscheinlich eher zu Resistenz und zu gänzlicher Nicht-Auflösung führen.

        Um irgendeine objektive Schuld geht es dabei ja ohnehin praktisch nie.

        Im Falle unseres Landes handelt es sich ja heute ausschließlich um Menschen, die individuell überhaupt keine Schuld aus dieser Quelle auf sich geladen haben…

      • Sie stellen den Zusammenhang richtig dar. Der Nazismus ist Geschichte und hat keine aktuelle Bedeutung mehr. Durch diese Feststellung werden die Schreckenstaten des Hitlerismus keineswegs verharmlost; aber wenn etwas empirisch zur Geschichte gehört und nicht zum Erleben, dann verliert es die emotionale Dimension. Wer dennoch zu emotionalisieren versucht, verfolgt nicht vernünftige bzw. demokratische, sondern destruktive Ziele.

      • Sie stellen den Holocaus heraus. Und es ist sehr traurig, dass unseren Kindern „nur diese Schlechtigkeit“ präsentirt wird. Ich beziehe mich auf die Krigsopfer in den einen Fmilien so wie in nahezu ganz Europa. Aber das gibt sich von selbst, hat man ein Familienleben.
        Nochmals: es geht weiter über den Holocaust hinaus – Herr Gauland hat mißverständlich referiert. Es ist schade um die Anstrengungn der Partei, ich verfolge die BT-Debatten und icg traue ihnen zu, die unglücklichen Aussagen richtig zustellen. Danke für Ihre Antwort.

  20. Ich tue mich immer schwer damit Leuten bei bestimmten Äußerungen pauschal berechnendes Kalkül zu unterstellen. Ich glaub nämlich, dass man manche Dinge auch einfach mal nur sagt, weil einem gerade danach ist, auch ohne ein bestimmte Agenda hinter jedem Wort zu verstecken. In diesem Fall aber wünsche ich mir fast eine Absicht hinter dem Gesagten, weil es dann so perfekt inszeniert wäre.
    Wenn also tatsächlich die Worte Gaulands wohl geplant und die erfolgten Reaktionen antizipiert worden wären, dann zeugte das von einer ausgesprochenen Cleverness von Seiten Gaulands.
    Denn, wenn auch die Medien unisono schreiben, er hätte sich und die AfD „demaskiert“, so hat er dies doch vielmehr noch bei seien Kritikern, die auf seine Aussagen reagiert haben, getan.
    Wenn man sich nämlich von der Rede etwas mehr, als nur das herausgerissene Zitat anhört, dann merkt man, dass er den besagten „Satz des Anstoßes“ mutmaßlich wohl bedacht in ein Gerede über „verdammte 12 Jahre“ und über die Verantwortung Deutschlands gepackt hat, wie sie auch aus dem Mund einer KGE oder einer Katja Kipping hätten stammen können. Mit seiner Aussagen über den Vogelschiss bekundet er lediglich, wenn auch sehr polemisch, dass man die besagten 12 Jahre nicht so hoch hängen sollte, wie man es tut, was gewissermaßen Konsens in der AfD ist.
    Jetzt könnte man auch noch über die eventuell intendierte Verwendung des Wortes „Vogelschiss“ statt des geläufigeren Wortes „Fliegenschiss“ diskutieren. Das führte aber an dieser Stelle zu weit.
    Was bei nüchterner Betrachtung jedoch auffällt, ist, dass Gauland keine Aussage trifft, die nicht allgemeiner Konsens ist, und auch nichts beschönigt (Die Bezeichnung „Vogelschiss“ kann auch vom geschicktesten Wortverdreher nicht als Kompliment verstanden werden). Lediglich die Bedeutung der Ereignisse versucht er neu zu ordnen.
    Und das ist die Stelle an der ihm die hyperventilierenden Kritiker seiner Aussagen in die Falle tappen.
    Bei Leuten aus der mutmaßlichen Zielgruppe dieser Rede, die die Medien und die etablierte Politik ohnehin schon als eine Art „Gedanken-Polizei“ wahrnehmen, kommt nämlich vor allem eine Botschaft rüber: „Jetzt muss man nicht einmal mehr anderer Meinung sein, um mit der Nazi-Keule geprügelt zu werden. Es reicht schon aus, wenn man der selben Meinung ist, nur eben nicht vehement genug.“
    Damit wird dann das Klischee vom stetig restriktiver werdendem, politisch korrektem Meinungskartell perfekt bedient.
    Wenn das also tatsächlich alles geplant war, dann zieh ich meinen Hut vor Gauland als trickreichem Taktierer.

    • Ich ziehe nicht den Hut, weil er die Worte offenbar gewählt, zudem aufgeschrieben, vorgelesen hat. Bei allem Respekt.

  21. Das Ganze erinnert stark an die Reaktionen auf Höckes „Denkmal der Schande“, mit dem dieser – analog zum „Zeichen der Schande“ – natürlich nicht das Denkmal, sondern den Anlass dafür meinte und das für jeden der deutschen Sprache mächtigen auch klar gesagt hat.

    Genauso hat Gauland eben nicht das Heiligtum der „Nie-wieder-Deutschland“-Fraktion, die Judenvernichtung, als Fliegenschiss bezeichnet, sondern einen Zeitraum von zwölf Jahren ins Verhaltnis zu einer tausendjährigen Geschichte gesetzt. Hier merkt man leider, dass die jahrelang eingeübten Diffamierungs- und Verdrehungstechniken des „Qualitätsjournalismus“ immer noch wirken.

    Im Vergleich zu dem, was uns in den nächsten Jahren und Jahrzehnten erwartet, ist diese Debatte jedoch geradezu lächerlich. Denejnigen von uns, die noch erleben werden, und unseren Kindern werden die Äußerungen von Gauland geradezu wie ein Vogelschiss vorkommen, während dieses Land zu einem arabischen Drittweltland mutiert, wie es für Schweden kürzlich bereits prognostiziert wurde.

    Und machen wir uns doch nichts vor: Die AfD ist derzeit ohnehin an der oberen Grenze dessen, was an Wählerpotenzial für sie erreichbar ist. Es müsste erst noch weitaus schlimmer werden, bevor die BRD-Wählerschaft ihr Wahlverhalten ändern würde. Noch nimmmt man alles ruhig hin, holt die Tochter am Wochenende nachts mit dem Auto von der Disco ab, geht als „Kartoffel“ nach Einbruch der Dunkelheit nur noch in dringenden Fällen aus dem Haus, vermeidet Menschenansammlungen und wechselt die Straßenseite, wenn ein Rudel Schwarzbärte mit einem Habitus nach dem Motto „Das meine Straße, ihr ungläubigen Hunde, wallah isch schwör!“ entgegenkommt.

    Wollten wir die „schwedischen Verhältnisse“ verhindern, die viele in naher Zukunft auch für die „bunte Republik Schland“ befürchten, wäre das aber nur noch mit genau den unschönen Bildern zu erreichen, die alle, auch die AfD und insbesondere deren „Alternative Mitte“, um jeden Preis vermeiden möchten.

    Es wären Bilder von Abschiebelagern, von weinenden Müttern mit Kindern vor den Abschiebeflügen (auch wenn wohl in jedem nur eine Mutter mit Kind dabei wäre, sie würde überall in Großaufnahme gezeigt) und von massiven Polizeieinsätzen zur Festnahme untergetauchter Ausreisepflichtiger. Schließlich geht es nicht um ein paar hundert oder tausend, sondern um hunderttausende(!), die abgeschoben werden müssten. Und da man bei den meisten noch nicht einmal weiß, ob die Angaben zu Herkunftsland, Name und Alter überhaupt stimmen, weiß man noch nicht einmal, wohin man sie überhaupt bringen sollte.

    Hinzu kommt die „Abschiebeverhinderungsindustrie“, die Alexander Dobrindt und andere CSU-Granden jetzt aus Angst vor dem Verlust der absoluten Mehrheit im Herbst zwar lautstark thematisieren, aber gegen die auch die CSU nichts unternehmen wird. Und das sind nicht nur die üblichen Vereine, sondern auch Ärzte, die falsche Krankheiten attestieren, Sozialarbeiter, Wachdienste und ein nicht unerheblicher Teil des zuständigen Beamtenapparats, der seine Pöstchen auch dem passenden Parteibuch zu verdanken hat.

    Die Wähler werden ohnehin erst – und auch nur teilweise – aufwachen, wenn ganze Stadtteile brennen und Massenvergewaltigungen am hellichten Tag stattfinden. Und selbst dann werden es nicht genug sein, wie die Beispiele Schweden und Frankreich zeigen. In Schweden wollen immer noch über 70% der Wähler diejenigen wählen, die erst die Probleme verursacht haben und jetzt weitermachen wollen wie bisher. Und die Franzosen sind auf einen rhetorisch geschickten Schaumschläger wie Macron hereingefallen. Die dekadenten Westeuropäer meutern halt erst, wenn es ihnen spürbar an die Kohle geht.

    Meine Prognose: die finanziellen Ressourcen für die Einheimischen und die Rundumversorgung der Millionen „Neubürger“ werden schon recht bald knapp. Bei den nötigen Sparmaßnahmen kommen aber erst einmal die Schwächsten dran, also z. B. einheimische Sozialleistungsempfänger, Behinderte und chronisch Kranke. Man merkt es ja jetzt schon an der unsäglichen „Inklusion“, die nur der Schließung teurer Förderschulen dient, und an der Debatte um irgendwelche voll krassen Ghettokönige, die künftig in Altenheimen die vollen Windeln dementer „Schweinefleischfresser“ wechseln sollen. Bla bla bla…

    Dann erst geht es an die „Normalbevölkerung“. Bei den darauf folgenden Verteilungskämpfen haben wir nur zwei Optionen, nämlich uns entweder direkt zu ergeben oder uns auf diese Kämpfe einzulassen und mit Pauken und Trompeten zu verlieren, weil die Gegenseite viel mehr gewaltbereite und skrupellose Männer im kampffähigen Alter aufweisen kann als unsere verweichlichte, dekadente, saturierte und überalterte Gesellschaft, deren vordringlichste Sorgen nicht der Schutz der Bürger vor inneren Feinden und die Verteidigung gegen äußere Feinde sind, sondern Gender-WCs und schwangerengerechte Panzereinstiegsluken.

    Gute Nacht…

    • Hervorragende Analyse. Genau das wird uns alle erwarten.

    • Auf einer Fahrt im schönen Saaletal, im Mai vergangenen Jahres. Ein Aussichtsturm in Burgk. Oben, ein wunderschöner Blick. Auf dem Geländer stand zu lesen, kaum leserlich:
      „ISLAM ist Unterwerfung“. Und: „Weint um Euer Land“. Die Sprachpolizei hat es wohl längst überpinselt? – Ich weiß es nicht.
      Danke für ihren Beitrag.

    • Wenn es denn soweit kommt, hätte ich Sie lieber hinter mir als vor mir. …

      • Ich ihn lieber neben mir.

  22. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass Gauland seine Äußerungen Kalkül sind und da ein Konzept hinter steckt. Der Mann denkt anscheinend so. Vielleicht hat er Zuhause auch ein Jagdzimmer mit einem NS-Schrein. Sollte er als Parteivorsitzender eine Strategie verfolgen, würde er nicht solche unsinnigen Statements abgeben, ob aus dem Kontext gerissen oder nicht. Einfach nur dumm und relativierend gegenüber den Greueltaten der Nationalsozialisten. Vielleicht handelt es sich aber auch um eine beginnende Alterssenilität, dann sollte man ihn schnellstmöglich aus dem Verkehr ziehen und die Ghostrider gleich mit. Dümmlich ist dieses ganze Gerede deswegen, weil die AfD gegenwärtig mit dem richtigen Personal und Themen die Möglichkeit hätte, bei den anstehenden Landtagswahlen 2018/19 über 20 Prozent einzufahren. So erinnern mich diese Reden an jemanden, der immer von der Schande von Versailles sprach und diese rückgängig machen wollte. Wenn erst solche Leute in der Partei das Ruder übernehmen, ist sie erledigt. Dessen sind sich die Protagonisten anscheinend nicht bewusst und verfolgen Eigeninteressen, ohne das Ganze zu sehen. Meuthen wäre jetzt gefragt hier klar Position zu beziehen und auch Pazderski muss mit Weidel zusammen die Geschicke der Partei in die Hand nehmen, auch wenn es zum Bruch mit dem Höcke Flügel kommt.

  23. Danke Herr Tichy, dass Sie, frei von jeglicher Polemik, auf TE ein Forum installiert haben, auf dem es sich heftig streiten läßt. Konstruktiv. Jeder Forist darf sich „nakert“ machenund seine “ unmaßgeliche “ Meinung vortragen. Und das in Zeiten, die durch Zensur bedroht werden.
    Danke den Mitforisten für diese Streitkultur. Ich habe mir gestern in meinem Homeoffice „frei genommen“, um alle Beiträge zu lesen.

    • Es ist meines Erachtens sehr einfach und sehr wichtig, Frau Merkel intellektuell hinter sich zu lassen.
      Tichys Einblick ist dafür eine sehr gute Plattform.
      Danke

      • Das aus Ihrem kritischen Munde zu hören, freut mich ganz besonders. Grüße.

  24. Tichy ist meines Erachtens auch ein wenig übers Ziel hinausgeschossen. Ich werde deshalb mein ABO nicht gleich kündigen. -Für mich steht fest, Gauland ist der einzige, der den „gärigen Haufen“ derzeit zusammenhalten kann. Kein hartgesottener TALKER – dem ich gern manches Argument in seinen Ohrhörer gerufen hätte. Es müssen sich neue Köpfe in der AFD finden – und das geht nur über die Öffentlichkeit im Bundestag-und es braucht Zeit. Trotzallem ist die AFD die einzige Opposition, die die Interessen Deutschlands vertritt, das alle anderen Etablierten und Hirnverseuchten in einem EU -Einheitsstaat auslöschen wollen, um den selbstaufgeladenen Schuldkomplex loszuwerden. Ein sich selbst unterwerfendes, sich geißelndes Land kann niemals Gleicher unter Gleichen (Ländern) sein.- Im Osten ist diese 68-Ideologie zum Glück noch nich voll durchgeschlagen-und das ist auch gut so.
    Politisch-Taktisch unklug von Gauland, den Etablierten gerade jetzt eine offene Flanke zu bieten, denn der Kuhfladen BAMF- MERKEL- Ausschuss steckt den Etablierten in den Knochen und- die möglichen Auswirkungen auf die LTW Bayern, die letztlich Merkel schwächen könnte. Leider hört keiner auf mich, alsAmateurpsychologen u. Amateur-Politikexperten.

  25. „…harter Opposition in der Sache doch Brücken in die Mitte der Gesellschaft sucht.“

    Wer ist denn die Mitte der Gesellschaft? Alle sich selbst so nennenden „demokratischen Parteien“ außer der AfD?

    Und reden wollte auch noch nie jemand mit der AfD, nicht einmal neben ihr Sitzen im Bundestag. Man sieht sich aber immer mehrmals im Leben. Die AfD hat einen klaren Verbündeten, und das ist die Realität, die Staatsfunk und Altparteien nicht mehr länger unter der Decke halten können. Die Kosten für die illegale Einwanderung explodieren. die innere Sicherheit erodiert. Und die deutsche Bevölkerung merkt dies immer deutlicher, auch schmerzlich am eigenen Leib. Laut Umfrage von heute steht die AfD bei 16%. Vermutlich reichen etwas über ca. 30%, um die Regierung anzuführen. Bis dahin ist es nicht mehr so weit, (die CSU weiss das, deswegen brechen bei ihr alle bürgerlichen Däme (Stichwort „brauner Schmutz“)). Und daß sich die AfD eines Tages mit der Juniorrolle abfinden wird, wie die FPÖ, scheint ausgeschlossen. Es sei denn, die CDU zaubert noch einen 2. Kurz aus dem Hut. Aber der ist bisher nicht in Sicht.

  26. Das nationalsozialistische Hitlerregime war so unfassbar grausam, dass sich jeglicher Vergleich oder jeglicher Relativierungsver- such strengstens verbietet.
    Gauland ist nicht konservativ. Wer so spricht, hat keine Werte.
    Wenn die AfD nachhaltig sein will, darf sie nur die Mitte bis maximal halbrechts besetzen. Gauland oder auch Höcke sind da nicht zuhause.

  27. Aber Stalin war nicht am Abschlachten der Indianer beteiligt, in Nanjing in den Dreißigern war auch nicht Mao schuld, die Inquisition und Kreuzzüge haben auch nicht die Kommunisten betrieben, den Hunger der Iren hat nicht Chrustschow zu verantworten. Können wir uns einigen, dass die meisten Tötungen Verbrechen waren? Sollten wir nicht besser zusehen, dass sowas – egal mit welcher Begründung – nicht wieder vorkommt?! Und auch keine Umsetzung der Deagel-Liste, Autor ist nicht Berija oder Lenin. Aktuell sind gerade Kongo und Jemen akut, vermutlich auch keine Hand Putins im Spiel. Gibt also noch andere Akteure, als die Löwenthal-Fans glauben machen wollen.
    Danke.

  28. Ein Vogelschiss ist kein Fliegenschiss.

    Die Metapher Fliegenschiss steht für ein vernachlässigbares Nichts (sieht man nicht!).

    Die Metapher Vogelschiss steht für einen hässlichen Schmutzfleck. Ist er auf dem neuen Anzug, kann dieser noch so schön sein, jeder wird darauf starren.

    Vielleicht waren solche Metaphern bei der älteren Generation (die die schon ganz lange hier leben) üblicher, mir scheint es jedenfalls so. Die heutige Generation ist mit Anglizismen so verdorben, dass ihr wohl das Sprachgefühl verloren ging.

    Hätte ich Gaulands Vortrag gehört hätte ich überhaupt keinen Grund zur Empörung gesehen (über den Rest der deutschen Geschichte kann man sicher streiten). Und den meisten, die sich aufgrund erster Empörung aufregen wäre es wohl ähnlich gegangen, da möge sich jeder an die eigene Nase fassen. Und ich will mir durch eine Empörungswelle nicht mein Sprachverständnis ausreden lassen. Wenn ich Gauland einen Vorwurf mache, dann höchstens den, dass seine Sprache nicht mehr verstanden wird.

    • Sie haben recht was die unseligen Anglizismen betrifft. Zunächst aufgetaucht in den Leuchtreklamen der Fußgängerzonen, wohlwissend das ältere, aber nicht dumme, Generationen diese überhaupt nicht verstehen. Da kein offizieller Einspruch kann, wurde diese Unsitte durch Nachahmer immer schlimmer. Aber ganz furchtbar kommt es im Koalitionsvertrag vor. Selbst wenn man der Sprache mächtig zu sein glaubt, stellt das mE ein so offensichtliches, intransparentes Dickicht dar, dass der gesunde Menschenverstand ad absurdum geführt wird. Eine bewußte Verschleierung und Täuschung, weil es ja doch keiner liest? Nach seite 3000 und paar zerquetschte war auch meine Geduld am Ende.
      Gauland’s Wortwahl war nicht durchdacht, weil, wie man sehen konnte, mißverständlich auch ohne Anglizismen. Und zwar weil die unseligen 12 Jahre von den meisten Lesern dem Holocaust zugeordnet und nicht auch dem überaus großen Leid Europäischer Familien wurden. Tichy hat das geblickt.

  29. Man kann sich klüger ausdrücken.
    Statt vom Fliegenschiß zu reden könnter er, der Gauland, sich politisch an Dr. Merkel vergreifen.
    Warum macht er das nicht?
    So bietet er nachgerade mediale Entlastung für sie, wo sie sich doch z.Zt. windet wie ein Aal durch die Fülle der Ansprüche verschiedener Herren.
    Als gewiefter Politiker, der er ist, macht er sich zumindest verdächtig durch diesen taktischen Fehlgriff. Strategisch mag es vielleicht von Vorteil sein – nur in wessen Sinn ist diese Strategie?
    Nach der längst vergangenen Gründung unserer grünen Partei und ihrem langsamen Absinken im Sumpf atlantischer Machtvorgaben steigt in mir, in solchen Augenblicken, ein unguter Verdacht auf – daß es mit der AfD einen ähnlichen Weg gehen könnte.
    Die Instrumentalisierung deutscher Verantwortungsträger von Außen, oft durch die danach einmarschierenden „Befreier“ hat ja eine gewisse Tradition; das zu erkennen gehört zur Pflichtaufgabe der hier schon „länger Wohnenden“.
    Sonst bleibt nur noch die Emmigration – aus diesem Umfeld allfälliger Dumpfheit und tief konditionierter Medien-, Kirchen- und Politikgläubigkeit.

    • Ich stimme Ihnen zu. Daher müssen Worte sehr gut abgewägt werden. Ja, es ist Vorsicht geboten. Ausgesprochene Worte können zu, mit scharfer Munition geladenenen Waffen werden. Wir sollten anfangen Gesamtdeutsch zu denken. Unsere Gedanken und Worte bündeln, um weder nach Befreiern rufen zu müssen, noch uns permanent besatzen zu lassen. Übrigens: Mit dem Sumpf Atlantischer Machtvorgaben in A’Brücken, CFR + sonstiger Vreinsmitgliedschsften schmücken sich Politiker, Presse etc…. — denen werde ich keinesfalls meine Stimme geben. Never ever. Viele scheinen zu vergessen, dass wir immer noch ein besatztes Volk sind und daher abhängig. Was auch für den MSM gilt.

  30. Gauland relativiert und verharmlost NS-Verbrechen, so wie die Blockparteien die gegenwärtige Umwandlung Deutschlands in einen Eine-Welt-Laden relativieren und verharmlosen.
    Würde mich nicht wundern, wenn wegen Gauland mal wieder die Geschäftsordnung des Bundestags ruck-zuck geändert wird. Ruck-zuck geht bei den Gesetzes-Designern tatsächlich, wenn sie wollen. Da vor der Wahl 2017 zur befürchten war, dass Gauland (ist dann der drittälteste Abgeordnete geworden) als Alterspräsident bei der Eröffnungsrede ähnliche Worte findet, wurde schnell geändert, dass nicht der älteste Abgeordnete, sondern der Politiker mit der längsten Dienstzeit die erste Sitzung des neuen Bundestages eröffnen soll. Jetzt ist also nicht mehr der Abgeordnete mit der höchsten Lebenserfahrung, sondern der betriebsblindeste Reichstagsbürger der Alterspräsident.

  31. Gerade für mich als konservativ erzogenen Menschen, der sehr oft in seiner Jugend gehört hat „ein Deutscher hat so und so zu sein, ein Deutscher tut dies und jenes nicht“, und der sich übrigens selbst auch sehr oft gefragt hat, wie (deutsche) Menschen zu so etwas fähig sein konnten und wie sich wohl eine Mutter gefühlt haben muss, die mit ihrem eigenen Kind am Arm in die Gaskammer musste und dieses in ihrer Ohnmacht nicht schützen konnte, sind solche Aussagen gelinde gesagt inakzeptabel.

    Mag sein, dass sich das, für den einen oder anderen, bereits nach Gutmensch anhört, aber das ist meine Haltung, und ich empfinde es als Trost, dass die Geschundenen und Gemeuchelten diese und ähnliche Aussagen nicht mehr hören können…

    Tichys-Einblick und die Achse des Guten waren und sind für mir ein Lichtblick in den letzten Jahren, ohne die ich vermutlich schon verzweifelt wäre, und ich wäre enttäuscht gewesen, hätten sie sich nicht kritisch gegenüber solcher Aussagen positioniert.

  32. Herr Gauland hat diese Rede nicht auf einem öffentlichen Platz abgehalten sondern auf einer internen AFD-Tagung und wer die Rede gehört hat, kann keine Verwerfungen erkennen, allenfalls eine gewisse Verfänglichkeit hin zur Gegenseite, die ja nur darauf wartet um sich daran zu laben und es auszuschlachten, denn sie nehmen es nur als Vorwand für eigene Zwecke als moralischen Zeigefinger und in diese Falle ist Gauland hineingeraten, obwohl es nicht zu seinen Aufgaben gehört Konsenspolitik zu betreiben und wenn er nun seinen eigenen Aussagen Bedauern hinzufügen muß, hat er etwas falsch gemacht und es wäre sinnvoll für die Zukunft, dieses emotinale Thema auszusparen, schon im eigenen Interesse, denn hier hat er sich selbst vom Jäger zum Gejagten gemacht, unfreiwillig, aber eine Paradevorlage zum Abschuß, und das dürfte einem Vollprofi wie Gauland eigentlich nicht passieren und deshalb Angriff auf allen Ebenen ja, aber unter Ausklammerung aller Verfänglichkeiten, was das 3. Reich anbelangt.

    • …TV war dabei. Mehr Öffentlichkeit geht nicht. Ich bitte Sie!

      • Nach der starken Einleitung drückt allein Ihr letzter Satz mehr Verstand, Klarheit im Denken und treffsicheres Formulieren aus, als die vielen „Besorgten“ und Empörten hier und anderswo.

        Während die Empörten nicht mal merken, daß sie nur überflüssige weitere Beweise für die Intention des Gesagten darstellen, halte ich die „Besorgten“ für das eigentliche Problem.

        Insofern möchte ich Ihren letzten Satz noch dahingehend ergänzen, daß Lenin wohl sehr Recht hatte, als er uns Deutschen attestierte, bei einer revolutionären Erstürmung des Bahnhofs immerhin so „diszipliniert“ zu sein, vorher noch die obligatorische Bahnsteigkarte zu kaufen.

    • »…und in diese Falle ist Gauland hineingeraten«
      Es war ja nicht die erste »Falle«, die er tolpatschig »übersehen« hat; für meinem Geschmack zu viele Fettnäpchen für einen Fraktionsvorsitzenden! Jeder muss sich doch fragen: Wenn das der Häupling ist, wie sind dann die Indianer?
      Meuthen wäre m.E. ein viel besserer Mann für diese Stelle.

  33. Guten Morgen allerseits,

    seit Monaten habe ich hier keine derart lebhafte Diskussion mehr gesehen. Ich bin mir auch nicht sicher, ob Sie, lieber H. Tichy, eine derartige Reaktion erwartet haben. Vermutlich nicht.

    Der überwiegende Anteil der Kommentatoren teilt die Bewertung des Autors zum Gauland – Zitat nicht. Das scheint nicht einfach zu sein, H. Tichy schreibt es ja selber. Gerade aber wegen der starken Resonanz und der intensiven Diskussion fände ich es sehr gut, wenn TE, ggfs. durch einen anderen Autor, noch einmal eine „Nachbehandlung“ des Themas durchführen würde. Es geht es sich ja um Grundsätzliches und weniger um einen „Vogelschiss“.

  34. Herr Alexander Gauland hätte für seine Aussage zu den 12 Jahren NS in Deutschland ein anderes Wort wählen können als das Wort „Fliegenschiss“, denn diese 12 Jahre belasten Deutschland. Gauland verwies mit seiner Aussage auf die Zeitachse der Geschichte Deutschlands seit Anbeginn bis heute. Weil dem so ist, haben die Junker-Merkel Medien diesen Zeitverweis aus dem Wortkontext von Gauland gezielt herausgerissen. NS Zeit ist „all inklusive“, so Broder in der „Welt“. So macht man Bürger aus der Nachkriegszeit in Deutschland für die NS-Zeit immer noch mitschuldig.
    Vielleicht hat Gauland mit seiner Aussage etwas bewirkt: Die NS-Zeit damals in Deutschland soll in Erinnerung bleiben, aber für die Nachkriegsgenerationen darf sie nicht mehr DIE Erbsünde sein. Deutschland, alle in Deutschland, alle in Europa mit insgesamt 60 Millionen Toten, nicht nur die Juden alleine, haben für diese NS Zeit sehr teuer bezahlt und dafür auch gesühnt. Deutschland, wie es heute ist, hat die NS-Zeit ausgesühnt. Statt nur Schuldgefühl, richten die Deutschen ihren Blick längst in die Zukunft. Dank Merkel
    wird diese Zukunft immer mehr ungewiss.

  35. Das war kein Heldenstück, Octavio, pardon, Roland! Wer Gauland unterstellt, alternativ senil oder rechtsextrem zu sein, betreibt das Geschäft der Kartellmedien und -Parteien. Als wenn es eines Anlasses bedürfte, um die Nazi-Keule gegen die AfD und ihre Führer
    („Habt ihr’s gehört? Er hat Führer gesagt!“; siehe auch: zur Regel entarteter Doppelpaß (Curio): „Nazi-Terminologie“) auszupacken. Ich erinnere an das Gekeife der grünen G.E. in Erwiderung der nachdenklichen Rede Gaulands zum 70. Jahrestag der Staatsgründung Israels oder an die Antritts-Hetze der K und K bei ihrer Inthronisation als CDU-General.
    Der „anatolische Schwabe“ darf unter dem Jubel der Altparteien den Kommentar Curios zu dieser unsäglichen Yücel-Affäre als Sportpalast-Rede bezeichnen und wird von der Staatspresse dazu beglückwünscht.
    Da hat das Regime nun den erwünschten Neben-Kriegsschauplatz, um im Kampf gegen Rechts den für unser Land überlebenswichtigen Untersuchungsausschuß zu den Rechtsbrüchen von Merkel und Gefolge doch noch irgendwie abzublocken, und Sie haben Ihren Teil dazu beigetragen.

      • Ihr Kommentar…Wen meinen Sie? Tichy oder Gauland?

  36. Sehr geehrter Herr Tichy,

    im sechsten Abschnitt Ihres Beitrages behaupten Sie einen kausalen Zusammenhang („….., von Gauland muss er sich verhöhnt fühlen“.), dessen Gültigkeit Sie an keiner Stelle bewiesen haben. Natürlich verstehe ich Ihr Anliegen und teile im Großen und Ganzen Ihre Position.

    Aber warum bitteschön sollte ich als Besucher von Soldatenfriedhöfen mich von Gauland notwendigerweise verhöhnt fühlen? Auch wenn ich seine Ansichten nicht teile, erlaube ich mir dennoch weiterhin, eigener Herr meiner Empfindungen zu sein. Ich MUSS mich eben nicht verhöhnt fühlen.

    Übrigens: Wer hat nicht schon alles für sich in Anspruch genommen, die Moral auf seiner Seite zu haben? Das weckt im Regelfalle in mir Mißtrauen und die Suche nach Argumenten.

  37. In meinem Alter haben Tabus nur noch wenig Bedeutung und man setzt sich auch mit den heiklen Themen seines Lebens, mehr als in jungen Jahren auseinander. Mich ärgert heute, dass man mir fast ein Leben lang eingehämmert, auch meine Generation wäre selber Schuld an den Folgen der Nazidiktatur und des Krieges. Diktaturen haben immer Gründungsväter, die oft gar nicht unter ihnen leben wollen oder müssen. Nur wer in keiner Diktatur leben musste, kann auch an die eigene Mitschuld aller unter ihr Lebenden glauben. Ich habe ja nun unter Zwei leben müssen. In eine hinein geboren und fast mein Leben auch mit ihr beendet. In die zweite einfach entsprechend Machtverhältnisse übernommen und dieses mal aktiv ihr Ende mit erwirkt. Die Zeit war eben endlich bereit dafür. Jeder vernünftige und Freiheit liebende Mensch hofft und glaubt, dass sich in absehbarer Zeit auch in einer Diktatur etwas zum Guten ändern wird. Doch nicht jeder bringt die Kraft und den Mut auf, gewaltsam etwas zu Verändern. Denn jede Diktatur verübt schlimme Verbrechen an den unter ihr leidenden Menschen. Nur die von ihr erzeugte schlimme Angst, kann sie an der Macht halten. Und in jeder gibt es trotzdem noch Menschen die sie stützen und sich an ihren Verbrechen beteiligen. Aktive und Mitläufer. Viele Andere finden sich mit ihr ab, weil sie das Risiko ihrer eigenen Vernichtung oder das ihrer Familie nicht riskieren wollen. Jeder Mensch ist nicht zum Helden geboren. Aber es ist immer eine Minderheit, die aktiven Widerstand leistet und dabei furchtbare Opfer bringen muss. Wer aber alle Deutschen verdammt, weil sie die Nazidiktatur nicht verhindern konnten, muss dann auch alle anderen Menschen dieser Welt, die schlimme Diktaturen bis in die Jetztzeit nicht verhinderten, genau so verurteilen. Das scheinen allerdings gerade bestimmte deutsche Politkreise, auch heute noch, gar nicht zu mögen. Warum wohl? Es mag ein Glück für die Menschheit sein, dass die Nazidiktatur schon nach 12 Jahren, gewaltsam ihr Ende fand. Gelernt und besser geworden scheint die Welt bis heute dadurch aber kaum. Aber es darf auch heute, weder gerechte noch ungerechte Verbrechen geben. Man kann und darf auch auch nicht Verbrechen gegeneinander aufrechnen. Aber ich hoffe, das die nun politisch entscheidende deutsche Generation, unter besseren Voraussetzungen in Deutschland als jemals vorhanden, die Kraft und den Mut aufbringt, eine neue Diktatur sicher zu verhindern.

  38. Eben auf PHÖNIX Der Tag ein erstaunlich langer Ausschnitt der Gauland Rede, die bis auf den verbalpolitischen Fehltritt nichts, aber auch gar nichts rassistisch oder antisemitisch Anzügliches enthielt. Danach eine Philippika von Prof. (!!!) Hajo Funke, die nichts, aber auch gar nichts mit der Rede von Gauland zu tun hatte, kein Zitat, keine Beweisführung sondern reine Hetze, die darin gipfelte, die AfD (analog des BVG Urteil zum NPD Verbot) zu verbieten und Gauland aus dem Parlamet zu entfernen. Eine wissenschaftliche Gemeinschaft, die sich solche Vertreter leisten kann, muß um ihren Ruf sehr besorgt sein. Der Furor zeigt allerdings, daß der herrschenden Klasse doch „der Kittel brennt“.
    Plassberg hatte voher auch wieder bewiesen, wie man eine Runde harmonisch bis zur Grenze der Lächerlichkeit besetzt und sein Demokratieverständnis und journalistisches Berufsethos unter Beweis gestellt, indem er Gauland zukünftig aus seiner Runde verbannte. Dabei wollte man doch die AfD stellen! Das wäre doch für einen Vollblutjournalisten ein gefundenes Fressen, Einschaltquoten nach oben offen, aber man tuts nicht, warum? Es ist nur noch peinlich in Deutschland.
    Meine harsche Kritik an Gaulands faux pas bekommt Risse!

  39. Die Debatte ist heiß gelaufen, und ich danke Ihnen, lieber Herr Tichy, dass Sie das angestoßen haben. Den meisten Diskutanten ist offenbar klar: Gedenken heiß nicht automatisch Schuldeingeständnis der Nachgeborenen. Ich hätte mir gewünscht, dass die Deutschen beim Thema Völkermord an den Herero und Nama in Namibia etwa einfach mal was Vernünftiges gemacht hätten, ohne sich hinter Juristerei zu verstecken, also „ohne Anerkennung einer Rechtspflicht“. Das hätte viel gebracht. Ähnliches gilt für die Entschädigung der zahllosen Zwangsarbeiter. Oder Griechenland, Italien, Frankreich, Norwegen, Polen usw.. Adenauer und Ben Gurion haben hier auch gezeigt, dass pragmatisches Vorgehen hilfreich ist. Problem oft: Die stets ängstlichen Juristen, vulgo „Völkerrechtler“. Der Versuch, ausgerechnet „an den Moslems wieder gut machen zu wollen, was die Deutschen den Juden angetan haben“ nach Henryk M. Broder ist nur blöd. Wo doch jeder weiß, dass die Deutschen bei den Arabern gerade deswegen ein Stein im Brett haben. Oder ist das Kalkül?
    Übrigens: Auguster Hell ist wirklich besser als der „Edelstoff“ – allerdings Geschmacksache. Jedenfalls ist Joschi, unser israelischer Reiseleiter damals, beim „Bayrischen Pilgerbüro“, der gleichen Meinung. Koscher war dem auch egal – aber nur, „wenn’s geschmeckt hat“.

  40. In der Grundschule, habe ich in Heimatkunde gelernt, dass auf dem Gebiet meiner Stadt, seit der Jungsteinzeit Menschen siedeln.

    12 Jahre sind dagegen in der Tat nichts. Schon gar nicht, sind diese 12 Jahre die prägendsten unseres Landes. Die schlimmsten wohl schon.

    Ich bin ein großer Fan von Gauland, den ich aus der AfD eigentlich von allen am besten finde und ich mag ihn vor allem für seine liebevoll-greise Art. Zugegeben, die Ausdrucksweise war in dem Fall altbacken bis unglücklich,

    Wir sind hier aber nicht mehr an einem Punkt, an dem über irgendwelche kulturellen und Identitätsfragen diskutiert wird.

    Wir stehen an der Schwelle zum absoluten weltweiten Kulturkampf und verdammt nochmal, es ist völlig egal, wie daneben sich irgendwelche AfD-Politiker ausdrücken.

    Ich habe das Gefühl, dass man bei TE und auch bei der Achse ein wenig auf der Stelle tritt. Erklärung 2018 schön und gut, BAMF-Kritik schön und gut und weiter?

    Es gibt nur noch Schwarz und Weiß. Das sollte man langsam realisieren.

    • naja, bis in die Steinzeit brauchen Sie ja nicht zurück gehen jeden Tag. Und im übrigen wird in 100 Jahren niemand mehr etwas mit dem Namen Gauland (oder auch Tichy) anfangen können. Es ist alles realativ. Nur wenige Dinge bleiben. Der Massenmord Hitlers sicherlich.

      • Es ist unsere Aufgabe, so brillant aufzuklären, dass dies verhindert werden muß. Es ist schwierig, weil die MSM ihrer Aufgabe als 4. Gewalt nicht nachkommen. Es ist schwierig, weil „Philantropen“ als „Rattenfänger“ unterwegs sind, um die jetzigen Generationen mit Geld zu irgendwelchen Bewegungen zu locken. „Arbeitslosigkeit ist der Nährboden für Sozialismus“. W. Churchill, der wesentlich mönetär an allem nachfolgenden Übel mitgemischt hat.

      • Anfangs noch verwundert, dann nicht mehr, war ich, als mir im Ausland von vielen muslimischen Maennern ihre Bewunderung fuer Adolf ausgedrueckt wurde, weil sie glaubten, mir das nur deshalb mitteilen zu muessen, nachdem sie mitbekamen, dass ich Deutscher bin.

    • Die Bedeutung von Epochen an Zeitverhältnissen zu messen, führt zu seltsamen Ergebnissen:

      Die bisherige Geschichte des Universums (ca.13,8 Mrd Jahre) ist nur ein »Vogelschiss« im Verhältnis zu seiner ganzen Geschichte. (Genauer: das heutige Alter der Welt ist allenfalls ein winziges erstes »Aufblitzen« im Verhältnis zu den ca. 10 hoch 106 = 10 Septendezilliarden Jahren, in denen das letzte schwarze Loch und damit alle Materie.durch Hawking-Bekenstein-Strahlung verschwunden sein wird.)

      Dennoch könnte die »bisherige Epoche« des Universums (und das ist sogar sehr wagrscheinlich) die einzige von Bedeutung für den Menschen sein.

  41. Ein „Fliegenschiss“ ist die Nationalsozialistische Zeit von 1933-1945 in Relation zu 1000 Jahren deutscher Geschichte nur rein zeitlich!

    In Sachen „staatlich geförderter Jugendgewalt gegen die politische Opposition“ und „staatliche Steuerung der Medien“ hingegen ist die Nationalsozialistische Vergangenheit Deutschlands längst wieder sehr lebendig.

    So ist es ein böser Witz, dass die heutige AntiFa glaubt, „Nazis“ wären die unverbesserlichen Alten oder AfD´ler. Es waren auch damals die jungen Leute bei SA und SS! Draufhauen, Gewalt ausüben, Strassenkampf, staatlich geförderte und medial gehätschelte, junge, kampfstarke „Aktivisten“ eines modernen Neuaufbruches sein … alles schon da gewesen und in diesem Sinne leider auch kein „Fliegenschiss deutscher Geschichte,“ sondern traurige, aktuelle, ordensbehängte Gegenwart!

  42. Sie wissen, dass es nicht stimmt was Sie schreiben. Die vielen Kommentare zeigen es.

  43. Das, was Gauland mit seinen Aussagen meint, wird von Thorsten Hinz in dessen Kommentar „Stolpersteine und falsche Juwelen“ exemplarisch beschrieben (https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2018/falsche-juwelen/).

    … hier ein Auszug:

    „Stolpersteine“ verwandeln das Lebensumfeld in einen kontaminierten Raum. Sie verlängern die staatlichen Gedenkrituale und „Auschwitz als Gründungsmythos“ in den individuellen Alltag hinein. Der „Stolperstein“ vor der Haustür besagt: „Deutscher, der Du dieses Gebäude betrittst (beziehungsweise verläßt), denke daran, daß Deine Vorfahren ein Menschheitsverbrechen durchgeführt, wenigstens aber geduldet haben!“

    Der „Stolperstein“ ist also ein permanenter Schuldspruch, der geeignet ist, das Band zu den Vorgängergenerationen zu zerschneiden und den Heutigen das Gefühl zu geben, permanent unter Bewährung zu stehen. Auf der individuellen Matrix der meisten ist allerdings eine ganz andere, oft traumatische Familiengeschichte eingeschrieben, die aber nicht bearbeitet werden darf, weil das den Schuldspruch „relativieren“ und eine „Selbstviktimisierung“ bedeuten würde.

    Die „Stolpersteine“ wirken wie Schwarze Pädagogik. Es ist eine beliebte Übung, die Steine von Schülern putzen zu lassen, die dazu auf dem Bürgersteig niederknien und eine Position nachvollziehen müssen, zu denen man jene gezwungen hatte, deren Namen auf den Steinen vermerkt sind. Diese Praxis heißt heute „Eingedenken“ und meint eine Form des Erinnerns, die die Gegenwärtigkeit der Vergangenheit betont.

    Nietzsche hat in dem Aufsatz über den „Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben“ dargelegt, daß ein Zuviel an Geschichte dem Menschen die Lebensenergie raubt, während ein Zuwenig ihn zu einem besinnungslosen Narren macht. In der Bundesrepublik gibt es sowohl ein Zuviel als ein Zuwenig: Ein Zuviel an NS-Geschichte, welches das Wenige, das von der früheren Geschichte noch übrigbleibt, auf eine Vorgeschichte schrumpfen läßt, die teleologisch auf ein braunes Verbrechertum hinausläuft. So entschwindet das historische Langzeitgedächtnis, das überhaupt erst eine kulturelle Identität ermöglicht, und damit die Fähigkeit, sich als jemand zu begreifen, der in einem langen historischen Kontinuum steht.

    Der so konditionierte, ideale Staatsbürger ist ein Zombie, bei dem die Schuldkomplexe in ein aggressives Sendungsbewußtsein übergehen. Es entlädt sich vorzugsweise in einem militanten Antifaschismus oder grenzenlosen Humanitarismus, und zwar – man denke an den Hexensabbat beim Eintreffen der sogenannten Flüchtlingszüge im Sommer 2015 – bis zur Selbstbeschädigung.

  44. Bei aller Kritik lieber Herr Tichy, da haben Sie jedenfalls wunderbar einen „rausgehauen“ und eine lebhafte Diskussion entfacht?

    • tja, ist nicht immer leicht, manchmal schmerzhaft. Muss sein…

      • Wir müssen von Politikern erwarten können, dass diese sachlich, fundiert, emotionsfrei Fakten verarbeiten und diese Verarbeitung kompetent präsentieren. Jeder Hausarzt muss das beherrschen können, sonst geht er unter.

        Die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft besteht auch darin, diese zu „bilden“ und nicht zu „verbilden“. Auch in diesem Sinne ist der Kommentar hilfreich und zielführend. Der hier fällig gewordene Ordnungsruf hätte noch „trockener“ ausfallen können. Er hat sein Ziel erreicht. Man könnte noch „augenrollend“ anführend, dass auf der Veranstaltung offensichtlich gefordert wurde, alle drei Strophen des „Liedes der Deutschen“ öffentlich zur Darbietung zu bringen … (s. Welt Kompakt von gestern).
        Hier ist dann auch für den verzweifelten Bürger, der sich nach guter Verwaltung und Rechtsstaatlichkeit sehnt Schluss.

      • Wieso?

  45. Hoffen wir mal, dass Herr Gauland in der parlamentarischen Geschichte dieses Landes nur einen Fliegenschiss darstellt.

    • Daß die Grünen inklusive aller medialen Sprachrohre der etablierten Parteien mittlerweile auch nur einen Fliegenschiß darstellen, ist für jeden erkennbar, der sehen WILL.

      • Zeitlich gesehen: hoffentlich! Der Aspekt, der die Auswirkungen im Zentrum hat, zeigt leider langanhaltende Folgen auf. Sie haben es geschafft, der Mehrheit der Gesellschaft ihr absurdes, willkürliches, antidemokratisches und sozialistisch-naives Fata-Morgana-Weltbild einzutrichtern in den letzten 40 Jahren, so dass sie eine außerordentlich große Wirkung entfalten konnten, trotz Unlogik durch fehlende Intelligenz!

  46. 1. Zwölf Jahre sind wirklich nur ein kleiner Teil der deutschen Geschichte.

    2. Wenn wir nun diesen Teil übermäßig stark gewichten wollen, mit dem moralischen Argument von Krieg, Holocaust und Millionen Toten, dann ist das völlig legitim, aber dann können wir

    3. uns folgerichtig nicht zugleich gegen eine gewisse Aufrechnung und leider auch Relativierung der Verbrechen stellen. Denn das moralische Argument für die übermäßige Gewichtung von 12 Jahren wäre ja nur dann stichhaltig, wenn andere Zeiten und Nationen mehr oder weniger frei von solchen Verbrechen gewesen wären.
    Im Übrigen geht es

    4. letztlich nicht um die Aufrechnung, sondern ums Schnauze-voll-haben. Wieso sollen wir ständig buckeln und Abbitte leisten, während die Gesinnungsethiker, die diese Abbitten einfordern, sich ganz offen auf (zahlenmäßig) noch größere Mörder als die Nazis berufen, ja sich sogar stolz zu deren Mordideologie bekennen? Und wir dürfen nicht widersprechen, wenn sie ihre Massenmörder preisen, weil wir dann ja die Nazis relativieren. Wie blöd ist das denn? Obendrein behaupten die Mordbuben auch noch, dass

    5. der National-Sozialismus wegen allein wegen der Nation böse war und nicht wegen ihres rund um die Welt wütenden und mordenden Sozialismus. Darum dürfen wir Deutschen kein Heimatland haben. Welch ein Irrsinn.

    6. Es gibt schon lange nichts mehr zu reden. Was sich z.B. hier auf Tichys Einblick an Argumenten findet, das könnten die Autoren in einer Talkshow kaum sagen, ein Normalbürger kann es gar nicht. Eine gleichgeschaltete Hetzpresse, eine Antifa, Gewerkschaften, die AfDler enttarnen und ausgrenzen, Internetzensur nach Gusto einer Stasifrau, Datenschutz gegen Blogs und Foren und eine Kanzlerin mit Nudging Abteilung, die sich schon mal in China informiert, wie moderne Diktaturen so arbeiten…. keine Chance. für den Bürger.

    7. Wahr oder unwahr ist letztlich egal. Richtig oder falsch spielt keine Rolle. Es geht ums Gewinnen. Und man fängt die Masse immer mit Emotionen, niemals mit Vernunft oder Logik. Herr Gauland weiß das. Wir mögen es bedauern aber so ist die Realität. Unsere ausdifferenzierten Betrachtungsweisen sind schön und gut, aber sie sind was fürs Kamingespräch im intellektuellen Elfenbeinturm. Mit der Masse kann man keine hochgeistige Diskussion führen, noch dazu gegen die Massenmedien.

    8. Ein paar unzufriedene Bildungsbürger von der zu liberalen Sorte weniger, das schadet der AfD erstmal gar nichts. Wer deswegen geht, der war nie wirklich dabei. Der hat nie wirklich begriffen, dass seine heile Welt schon lange nicht mehr existiert. Demokratie i.e.S. gab es zwar noch nie, nur hat sich die faktisch schon immer herrschende Oligarchie sich nun endgültig in eine Kleptokratie gewandelt, die dem Bürger nichts mehr über lässt. Der Rechtsstaat ist ad acta gelegt; der Weg war lange klar ( man lese nur mal bei Herrn von Arnim nach), endgültig manifestiert hat es sich nun mit Merkels unverhohlenen Willkürentscheidungen. Aber einige Bildungsbürger können nicht ganz von ihren Illusionen lassen. Mögen sie zur FDP gehen. Dafür kommen desillusionierte Massen. Ja, genau die, die

    9. den starken Mann verlangen. Die nicht groß denken wollen, sondern ihre Emotionen befriedigt sehen. Und die schlicht und einfach die Schnauze voll haben. Daran sind die Etablierten und ihre Medien selbst schuld. Sie hätten der vernünftigen Kritik zuhören können, gefielen sich aber besser im Hetzen. Es war leichter, Kritiker als Nazi zu diffamieren, denn zu argumentieren. Auf die Emotion gezielt eben, hat auch lange geklappt. Jetzt aber sind sie aber so weit von den Menschen und ihren realen, täglichen Problemen entfernt, dass es nicht mehr klappt, ausser in ihrer eigenen kleinen Filterblase. Nun holt Herr Gauland die Leute ab. Und das tut er mit markigen Worten, wie denn sonst? Nicht nur die AfD, das ganze Land wird langsam ein geringer Haufen. Die Leute sind sauer. Über die ständigen Gängeleien und Zumutungen und nicht zuletzt auch über den Maulkorb. Die ewige Nazikeule. Den Tonfall haben übrigens auch die Presse und Gutmenschenpolitiker selbst vorgegeben.

    10. Ich wage zu orakeln, dass die AfD am Ende nur stärker wird. Das ist sowieso unvermeidlich, wenn die Leute erstmal auf breiter Front realisieren, dass die Politik ihnen buchstäblich die Lebensgrundlagen entzieht. Und es ist gut so, denn will die AfD etwas bewegen, braucht sie die Macht dazu. Wie gut sie diese einsetzt, werden wir sehen. Bis jetzt gibt es keine einzige Forderung seitens der AfD, die man ernsthaft als rechtsradikal bezeichnen könnte, ausser in der Filterblase der Etablierten. Da wurden aber auch die AfD und ihr Gründer, der liberale Professor Lucke, schon allein wegen ihrer Eurokritik auf eine Stufe mit den Nazis gestellt. Soviel im Übrigen dazu, wer hier wirklich die Naziverbrechen verharmlost. Nicht ein Herr Gauland, der – wenn auch provokativ – darauf hinweist, dass die deutsche Geschichte ein bisschen mehr als nur Hitler zu bieten hat, sondern die „Anti“faschisten, die jeden Kritiker als Nazi mundtot machen und somit Regimekritik mit dem Holocaust gleichstellen, nur um ihre eigene faschistoide Ideologie gegen die AfD zu verteidigen, welche die Wiederherstellung des Rechtsstaates verlangt.

    • ….aber denken Sie daran: die Wahlen werden in der Mitte gewonnen. Nicht am Rand.

      • Sowohl Führungspersönlichkeiten als auch die Mitglieder und dito Wähler der AfD entstammen ja nun erkennbar der Mitte sprich dem berufstätigen Mittelstand. Die haben inzwischen ihre Schlüsse hinsichtlich der durch Medien und Politik imaginierten Kollektivschuld der Deutschen wegen der NS-Zeit und dem Holocaust gezogen. Damit hat man sie ja viele Jahrzehnte am Nasenring durch die Manege gezogen, als es um die Begründung der Masseneinwanderung aus kulturfremden Regionen wie der Türkei oder des Nahen Ostens ging. Aber das Wasser, in dem der Frosch gargekocht werden soll, muß immer allmählich erwärmt werden, weil der das sonst merkt. Der Fehler Merkels war einfach, das Wasser zu schnell zu erwärmen. Inzwischen hat das sogar der westdeutsche Frosch bemerkt und wird demnächst aus dem Glas springen.

      • A.N. Onym, das sehe ich genauso. Die Verbrechen der Nazis erwecken in mir auch nicht den Hauch einer Verpflichtung, am allerwenigsten aber einer Bringschuld in Bezug auf Aufnahme muslimischer oder afrikanischer Zuwanderer. Ganz im Gegenteil.

      • Ich fürchte, der berufstätige Mittelstand ist nicht mehr die Mitte. Sie erinnern sich: Nur noch ca. 15 Millionen produktiv Tätige finanzieren den ganzen Staat von ca. 80 Millionen Einwohnern.

      • Lieber Herr Tichy, wirklich?

        ist Ihnen etwa die jüngste Wahl in Italien entfallen?

      • Das ist richtig, aber wo ist die Mitte und wer repräsentiert sie? Vergleichen wir das heutige Deutschland mit dem der 80er Jahre, so ist die Mitte der Gesellschaft sehr, sehr weit nach links versetzt. Die Koordinaten haben sich völlig verändert. Die AfD steht jetzt ungefähr da wo die CDU in den 80ern stand, also damals etwa in der Mitte, das ist jetzt aber der rechte Rand, weil sich das ganze Land inkl. Parteien komplett nach links verschoben hat. Daraus resultiert auch die Begriffsverwirrung um die links, mitte, rechts Begriffe. Man muß bedenken das 1980 nun bald schon vierzig Jahre her ist. Unser Land ist nicht mehr dasselbe (leider) und unsere Parteien schon gar nicht. Viele wollen das aber nicht verstehen und suchen ihr Heil dort wo es vielleicht früher einmal zu finden war, bei CDU und FDP. Diese Zeiten sind aber unwiederbringlich vorbei.

      • Lieber Herr Tichy
        Ich bin die Mitte. Spaß beiseite. Mitte ist eine Frage der Definition. Der wirtschaftliche Mittelstand erodiert und die politische Mitte wird diesem Trend unvermeidlich folgen.
        Zudem: Seit dem Linkskurs der CDU liegt in der Mitte des Parteienspektrums keinesfalls mehr die politische Mitte.
        Wir werden also sehen ob Wahlen weiterhin „in der Mitte“ gewonnen werden.

      • Lag mir auf der Zunge…

    • Lieber Alexis, Ihr Kommentar bekommt von mir eine 1 mit Sternchen. Ansonsten ist nach 420 Kommentaren wohl schon alles gesagt. Nur eins noch: Die aktuell regierende SED hat im Zusammenspiel mit den msm, den Kirchen, Stiftungen NGOs, Verbänden usw. Deutschland gespalten. Wir sind tatsächlich auf dem Weg in einen Bürgerkrieg, marodierende Banden besetzen jetzt schon den öffentlichen Raum, vom Staat bezahlte Schläger verhindern die Wahrnehmung des Versammlungsrechts durch Bürger und hier regt man sich auf über einen „Fliegenschiss“. Es geht nicht mehr darum, Brücken zu bauen. Im Vergleich zu dem sog. Fliegenschiss wird die Merkel-Ära und insbesondere die Folgen dieser Ära auf der Zeitachse eher als LKW-Ladung Jauche erscheinen.

  47. Sehr geehrter Herr Tichy,

    mein Eindruck auch vor dem Hintergrund der anderen Kommentatoren:
    Das war wohl leider nicht Ihr stärkster Artikel!…

    Sie schreiben: „Wer einen Punkt setzt hinter eine Aussage oder auch nur ein Komma, nimmt bewusst oder gewollt in Kauf, dass nur der eine Teil zitiert wird. Wer angreifen will, liest nicht im Kontext, sondern filzt Halbsätze auf ihre Eignung als Element der Erregung. So funktioniert das Spiel, wer es nicht spielen will, soll schweigen.“

    Ich muss Ihnen widersprechen! Wenn man (als „anders“ Denkender) alle Äußerungen vermeidet, die mißverstanden werden könnten (*wie Sie schreiben, durchaus auch mit böser Absicht), dann braucht der politische Gegner keine Zensur mehr, denn die nimmt man dann schon selbst vor!

    Manchmal ist es hilfreich Rückgrat zu zeigen und nicht mit der Masse zu schwimmen. Das aktuell vorherrschende „Emotio“ (anstelle von „Ratio“) ist mir äußerst zuwider und damit auch Fremdschämen (was ich für extrem heuchlerisch halte).

    Ja die Äußerung von Herrn Gauland war „im Moment nicht hilfreich für die AfD“ – aber die Welt wird davon nicht untergehen. Vielleicht ist Meinungs- und Redefreiheit doch ein zu wertvolles Gut, um sie der P.C. zu opfern?

    • …ich würde es mir einfach machen wenn ich so argumentieren würde. Man kann die eigene Partei auch versenken. Ist Gauland ein U-Boot der CDU? Diese Frage hat man mir gestellt und meine Antwort?

      • Warum warten Sie nicht die kommenden Landtagswahlen in Bayern und Hessen ab? Dann wird es sich doch auch praktisch zeigen, ob Gauland seiner Partei eher genutzt oder geschadet hat. Mein Tip: Er hat ihr wenigstens nicht geschadet, abe sehr viel genützt.

      • Danke für Ihr feed-back! Ist auch was dran – Dilemma! – Was ist richtig? -> Wir werden es -wenn überhaupt- erst später wissen! Übrigens: Einfache Fragen und Erklärungen wie „Cui bono?“ müssen nicht falsch sein!

      • Lieber Herr Tichy, köstlicher Hinweis:

        Unwillkürlich drängt sich einem folgendes Bild auf (Achtung, was jetzt kommt, ist Satire!):

        Irgendwo in Deutschland … ein Telefon klingelt. Ein Mann geht ran …“ ja“ … ? Er hört eine Stimme: „Du… hu … die haben uns hier wohl am Wickel mit dem blöden Amtsskandal … kannst Du bitte mal helfen?“

        Der Mann: „Klar, da habe ich heute nachmittag eine Versammlung, die wollen wohl, dass das Lied der Deutschen in allen drei Strophen öffentlich gesungen wird … da mach ich dann auch noch was. Kannst Du mal für mehr „Öffentlichkeit“ sorgen?“

        Die Stimme: „Klar, kommt“ … .

        Der Mann: „Dann ist erstmal Ruhe an Deiner Front … bis dann!“

        Das hat natürlich nicht stattgefunden. Es war reine Satire und hat mit real existierenden Personen und/oder Sachverhalten nichst zu tun.

        Anders als das Ergebnis dieses wie auch immer zustande gekommenen verbalenAusrutschers.

        Wollen hoffen, dass es morgen wieder um die Aussagen vor dem Innenausschuss geht und das sich heute jemand, zum Beispiel Sie, Herr Tichy, die Arbeit macht, die jüngsten Aussagen des bisherigen „Flüchtlingskoordinators“ zu kommentieren.

  48. Gauland und die AfD ist mit dieser Äußerung mal wieder in aller Munde. Aber rechtfertigt das einen solchen Vergleich?

    • Nein. Weil es auch sehr viel Ablehnung gibt. Das war ein Schuss ins Knie der eigenen Partei.

      • Weder Sie noch mich noch sonst irgendjemandem bringen solche hartnäckigen Diskussionsverweigerungen weiter, Herr Tichy. Vielleicht verwechseln Sie die Meinungen der Kreise, in denen Sie sich bewegen, mit den Ansichten der Masse der Wähler? Hat der AfD etwa die Rede Höckes Anfang des letzten Jahres geschadet oder der Politiker Höcke als solcher?

      • Das sehe ich leider genauso, wenngleich ich glaube verstanden zu haben was Herr Gauland in Wahrheit ausdrücken wollte.

      • Sehe ich auch so. In der politischen Mitte Deutschlands klafft, seitdem alle Parteien außer vielleicht CSU und sehr vielleicht FDP nach links gerückt sind, eine riesige Lücke. Sich, wie Gauland es tut, nach Rechtsaußen anzubiedern statt dieses Loch zu füllen ist eine Dämlichkeit ohnegleichen.

  49. Natürlich hat Gauland provoziert. Ich würde sogar behaupten: bewusst provoziert.
    Für die ÖR und die restlichen Parteien ist die AfD doch die Verkörperung des „Bösen“ schlechthin. Und genau dieses Klischee hat Gauland bedient. Wie man sieht, mit vollem Erfolg.
    Was mich nur wundert, dass selbst Herr Tichy, den ich im übrigen sehr schätze, auf dieses Manöver voll abgefahren ist, da hätte ich mir doch etwas mehr journalistische Weitsicht von ihm gewünscht.
    Eine Partei wie die AfD, die zwar demokratisch zum Oppositionsführer ins deutsche Parlament gewählt wurde, medial jedoch fast vollständig ausgegrenzt und verteufelt wird, wird doch geradezu genötigt, mit „Provokationen“ auf sich aufmerksam zu machen. Ich halte das sogar für legitim.
    Hält man Gauland wirklich für so dumm, dass er nicht wüsste, was er mit dieser
    „Vogelschiss“-Aussage bewirken würde? Hätte er statt dessen „Wimpernschlag“ oder „Augenblick“ gesagt, die mediale Aufmerksamkeit wäre nicht halb so groß gewesen. Die inhaltliche Debatte darüber nimmt man dafür billigend in Kauf, wohlwissend, dass sie der AfD nicht schaden wird, zumal, oder gerade weil medial viel in seine Aussage hineininterpretiert worden ist, was so gar nicht gesagt wurde. Aber das ist letztlich auch schon egal, denn die einen wissen, wie es gemeint war, und die anderen scheinbar auch.
    Wie gesagt, in der Politik geschieht nichts zufällig….

  50. Für alle Interpretationslegasteniker hier meine Interpretation:
    Zeitlich gesehen sind 12 Jahre deutscher Geschichte (Nazis) ein Vogelschiss gegenüber 1000 Jahren dt. Geschichte. Nicht mehr und nicht weniger. So einfach ist das.
    Alles andere ist „Wunsch“-denken, sind Hirngespinnste, linke Selbstkasteiung. Soweit sind wir schon beeinflußt durch unsere Qualitätsmedien…Die Bemerkung bringt uns also keinen neuen Erkentnisse und ist allenfalls überflüssig.
    Vor allem muß ich mal eines ganz deutlich sagen: ich bin Jahrgang 1966 und habe mit den Vogelschissjahren aber genau ÜBERHAUPT GAR NICHTS ZU TUN! Nicht das geringste!
    ICH WAR NICHT DABEI!!!
    Das heißt ja noch lange nicht das ich aus der Geschichte nicht lernen könnte und das ich das nicht wiederlich fände…wie fast alles in der Geschichte der Menschheit die sich von Anbeginn immer gegenseitig auf die Birne gehauen hat…

    • Stimme zu. Erwähnen sollte ich noch, dass ausgerechnet jene, die uns bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit an die Geschichte erinnern, heute wie weiland Adolph wieder gen Osten reiten wollen. Nein, die Brandstifter nicht selber, der Michel und ein paar Hiwis sollen denen den Weizen und das Öl holen! Diesmal soll die Welt am freiheitlich-demokratischen Wesen bzw. der wWO genesen.

  51. Die Westeuropäer verlieren ihre Freiheit weil sie Drittweltimmigranten aufnehmen. Die Osteuropäer verlieren ihre Freiheit weil sie Drittweltimmigranten abwehren.

    • …das mit den Osteuropäern werden wir noch sehen.

    • Die Osteuropäer werden in wenigen Jahren da stehen wo die Deutschen noch bis 1989 standen. Mein nächstes Ferienhaus kaufe ich mir deshalb definitiv nicht man an der Ostsee sondern in Ungarn.

    • Die Osteuropäer behalten ihre Freiheit….. muß es heißen.

  52. Ich glaube das die Voraussetzungen für einen Weiterbestand der BRD wie wir sie kannten und liebten nicht mehr gegeben sind.

    Die Frage ist was folgt darauf?

    Das multiethnische Buntland wenn dann nur als Chaos Dystopie. Als repressiver Polizeistaat. Ansätze zeichnen sich klar ab. Deutschland wird wieder zum Flickenteppich in dem fremde Mächte agieren. Läuft ja bereits, siehe Erdogan.

    Deutschland wird auch nicht in einem EU Staat aufgehen. Da machen die anderen nicht mit.

    Mein Tip seit 2015 ist so eine Art Franco Diktatur (autoritär, national. christlich antimuslimisch, nicht so radikal und destruktiv wie der NS) nach einem Staatszusammenbruch mit anschliessenden gewaltsamen Unruhen in denen die Machtfrage entschieden wird.

    Der Islam wird sich hier nicht durchsetzen. Wird eher zum Sündenbock, neben Merkel.

    Ich glaube nicht an eine erfolgreiche dauerhafte Restauration der BRD des GG. Die Völkerwanderung geht weiter und verlangt Entscheidungen.

      • Beschäftigen Sie sich doch mal mit dem Islam – unvoreingenommen! Er gibt andere Antworten als das Christentum und vollkommen gegen unsere Freiheit und Demokratie gerichtete. Hören Sie Erdogan zu, lesen Sie, was die Imame predigen, was die höchsten Repräsentanten in Kairo z. B. Steinmeier sagten. Dann überlegen Sie, ob der Islam wirklich nichts durcheinanderbringt!

      • Sorry, ich habe mich unklar ausgedrückt. Das „na klar“ war ironisch gemeint im Sinne von „Unsinn“

  53. Es ist ja ziemlich wurscht, ob Sie „Auschwitz“ nicht mehr hören können – es ist nun mal da. Und man kann es nicht relativuieren, weil irgendwer es nicht mehr hören kann. Und schon gar nicht kann man eine solche Epoche der Grausamkeit als „Vogelschiss“ gegenüber anderen Epochen der Geschichte bezeichnen. Und wenn Russland und China und Kambodcha ihre Geschichte leugnen – sollten wir das dann auch tun???

    • @Jens
      Was schlagen Sie also vor? Sollen wir uns jetzt kollektiv die Kugel geben, damit das absolut Böse von diesem Erdball getilgt wird?

      Andererseits:
      Indem wir die Kolonialisierung unseres Landes zulassen, können wir uns leise und unauffällig aus der Geschichte verabschieden. Die Weichen sind ja von den politischen Flagellanten bereits gestellt.

    • „Es ist ja ziemlich wurscht, ob Sie „Auschwitz“ nicht mehr hören können – es ist nun mal da. Und man kann es nicht relativuieren, weil irgendwer es nicht mehr hören kann.“

      Wer freilich seine persönlichen Lustgefühle daraus bezieht, sich in den dunklen Seiten der deutschen Geschichte zu suhlen und sie in aller Öffentlichkeit anzuschwärzen, um das eigene Ego vor diesem düsteren Hintergrund um so heller leuchten zu lassen, wird sehr böse sein, wenn dieses Mittel der moralischen Erpressung der einheimischen Politik nicht mehr greift.

  54. „Die Masken fallen auf beiden Seiten. Die Rohheit ist unfassbar. Die Brücken brechen.“

    Lieber Herr Tichy, die Brücken sind schon lange gebrochen. Die sind schon gebrochen, als die AfD gegründet wurde und sich damals zunächst „nur“ als Anti-Euro-Partei aufstellte. Mit Sätzen wie u.a. „Scheitert der Euro, scheitert Europa“, die genauso dumm waren wie „Wir schaffen das“. Dazu mit eine Kolonne von Maulhelden in den Ämtern und Schreibstuben, die schon damals nichts verstand. Zuhören war schon damals politisch inkorrekt. Die öffentliche Ausgrenzung gab es schon damals. Die AfD waren schon unter Lucke die „Nazis in Nadelstreifen“ – und als Lucke mit einigen anderen austrat, wurde er in wundersamer Weise zum Liberalen umgedichtet, der sich vom rechtsextremen Rest getrennt hätte. Gleiches Phänomen war zu beobachten, als Petry die Partei verließ. Fällt Ihnen etwas auf?

    Aus dem Bauchgefühl heraus verstehe ich Gaulands Zitat ähnlich wie einige Kommentatoren vor mir als einen Blick auf den Zeitstrahl. Deutschland hat sehr wohl eine über 1000-jährige Geschichte, die nach meinem Verständnis mit dem Vertrag von Verdun im 9. Jahrhundert begann. Die Geschichte enthält weitaus mehr als diese unseligen 12 Jahre unter dem GröFaZ. Sowohl gutes als auch schlechtes.

    Kriege und Völkermorde hat es schon immer gegeben. Die Unterschiede liegen nur in der Wahl der Mittel, die von der technologischen Entwicklung abhingen. Aber Krieg ist immer gleich, und Krieg ist immer hässlich. Gleiches gilt auch für Völkermord.

    Niemand redet heute mehr bspw. über den 30-jährigen Krieg (einem Krieg, der 5 mal so lange dauerte wie der 2. Weltkrieg), der Schätzungen zufolge ca. 40% der europäischen Bevölkerung – begünstigt durch Hungersnöte und Seuchen – dahingerafft hatte und keine militärischen Sieger kannte. Die Menschen hatten daraus jedoch nichts gelernt. Der erste Weltkrieg ging u.a. auch als Giftgaskrieg in die Geschichte ein, und die Menschen hatten daraus nichts gelernt – trotz eines Schwurs, dass dies niemals noch einmal passieren dürfe. Und trotzdem gab es noch einen 2. Weltkrieg und auch danach immer wieder regionale Kriege. Aber Krieg ist immer gleich und immer hässlich. Und auch die Motive sind gleich. Die Mächtigen wollen noch mächtiger und die Reichen noch reicher werden. Und das Fußvolk wird für diese Zwecke als Kanonenfutter verheizt.

    In 200 Jahren wird man mglw. über den 2. Weltkrieg so reden wie man heute über den 30-jährigen Krieg redet, und in dem Falle wird es Gaulands Zitat sogar eher posthum bestätigen. Falls die Menschheit sich nicht vorher selbst auslöscht. Ich bin mir nicht sicher, ob die Menschen wirklich aus dem beiden Weltkriegen gelernt haben. Wer kann schon mit Sicherheit sagen, ob nicht irgend wo ein Wahnsinniger im Besitz der Atomwaffe gelangt und auf den Knopf drückt? Dann gäbe es nach dem Holocaust eine neue „Singularität“, aus der aber niemand mehr noch lernen könnte – am wenigsten die moralisierenden Schreikinder von heute in einem Anfall hysterischen Beißreflexes. Jene werden sich dagegen heute fragen lassen müssen, ob und ggf. welches Interesse sie daran haben, Deutschlands Geschichte auf 12 Jahre zu verkürzen.

    • in 200 Jahren gebe ich ihnen mit hoher Wahrscheinlichkeit recht.
      Aber Gauland ist 41 geboren. Praktisch ein Zeitgezeugter.

      • Ja sehen Sie lieber Odysseus, einen ein bis Dreijährigen mit den Verbrechen der Nazis in Verbindung zu bringen, ist jetzt aber auch nicht einen Hauch besser oder anständiger als das dritte Reich als Fliegenschiss zu verharmlosen.

        Korrigieren Sie mich aber war es nicht ausgerechnet eine Methode der Nazis, Sippenhaft bis auf die kleinsten zu übertragen?
        Ja so schnell kann es gehen…

    • Ich stimme Ihren Ausführungen zu.
      Das Problem in Deutschland besteht darin, daß den jüngeren Menschen (= fast alle unter
      60 Jahren) kein normales Geschichtsbild mehr vermittelt wurde.
      „Die Deutschen“ wurden zum Volk gestempelt, welches das „größte Verbrechen in der
      Menschheitsgeschichte“ zu verantworten hat.
      Diese Definition (über Generationen in die Hirne gehämmert) ist ein denkbar

    • … schlechter Boden für das Wachsen eines ganz normalen, gesunden und notwendigen
      Selbstbewußtseins. Auf dieses krankhafte (pathologische) Selbstbild gehen die
      allermeisten politischen Fehler der letzten Jahre letztendlich zurück.
      Insofern ist die Aussage von Gauland inhaltlich vollkommen richtig.
      In der Wortwahl hat er sich allerdings vergriffen.

    • Tesla, genau, die Wahrnehmung der „Etablierten“ von dem bösen Lucke und der bösen Petri, die wundersame Heilung von „EURO-Hassern“ zu respektablen Volkswirtschaftlern und gemäßigten , ja liberalen Politikern, – sehr auffällig, nicht zu übersehen.

    • Sie haben mir jede Menge Arbeit abgenommen, indem sie obigen Kommentar verfasst haben. Ich möchte nur noch ein wenig ergänzen. Was ist das für eine Singularität, wenn jede Menge Menschen widersprechen? Eine selbstdefinierte zur Instrumentalisierung freigegebene. Hätte dieser Planet im 17. Jhdt. so viele Einwohner gehabt wie heute, hätte der Dreißigjährige Krieg 500.000.000 Opfer gefordert, und einige Leute würden es schwer haben mit der Erfindung von Singularitäten. Ich halte es für eine verwerfliche Mischung von Geschichtslosigkeit und Siegerpropaganda, dass nach 34.000 Kriegen in der Menschheitsgeschichte nur noch einer „nie wieder“ sein darf.
      Man kann seine Wut über untentwegtes, permanentes, andauerndes, fortgesetztes, niemals endendes ekelhaftes Instrumentalisieren des Dritten Reiches durch Linke selbstverständlich geschickter formulieren. Brücken wurden dadurch sicher nicht abgebrochen, denn es gab sie vorher schon lange nicht mehr. Ich habe im Lauf von Jahrzehnten immer wieder mit Linken/Grünen diskutiert. Es gab niemals eine Schnittmenge, eine Schneise im Wald oder eine Brücke sonder immer nur Phrasen oder Beleidigungen.
      Ich kann Herrn Gauland auch nur vor den Kopf gucken, aber ich als Liberal-Konservativer habe mit den Denktraditionen der Nationalsozialisten so wenig zu tun wie mit denen der Sozialisten, und ich möchte jetzt erst einmal einige Jahrzehnte nichts mehr von Auschwitz hören. Ungefähr so lange wie ich es jeden und jeden Tag gehört habe. Ich bin auch nicht bescheuert, dass ich sowas vergesse! Nur weil mir kein Linker das penetrant in Erinnerung ruft uns so tut als hätte ich da mitgemacht, nur weil ich kein Linker bin. Ich werd mich immer dran erinnern, in dem Fach neben den Erinnerungen, dass es auch keine zweite DDR auf deutschem Boden geben darf. Auch keine, die mit Gender-, Diesel-, Klima-, Europa- und dergleichen Gebrülle errichtet wird. In der zweiten DDR werde ich dann nämlich Opfer sein, und bei allem Gedenken und Mitleid bin ich dennoch so ehrlich, dass mir das Hemd näher ist als die Jacke.

    • „Wer jemals über einen der vielen Soldatenfriedhöfe ging, die Europas Wunden von Nord bis Süd, von Ost bis West zeigen, oder über eine der Gedenkstätten der Opfer des Terrors gegen Juden und andere Gruppen, von Gauland muss er sich verhöhnt fühlen: „Vogelschiss“.“

      Eben das sehe ich etwas anders. Das Schlimme ist nicht das, was gewesen ist. Das Schlimme ist das, was noch kommen kann.

  55. Ich finde es einfach völlig daneben, die absolute Spitze aller Abscheulichkeiten, nämlich die Geschichte des industrialisierten Massenmordes als „Vogelschiss“ zu bezeichnen – egal, in welchem Zusammenhang und zu welchem Zweck. Gauland ist erheblich zu weit gegangen und seine NS-affine Junge Alternative auch. Wer solch einem geistigen Dreck zujubelt, der jubelt – im übertragenen Sinne – auch im Berliner Sportpalast ganz anderen Sachen zu…. Beim besten Willen, einer solchen Partei gebe ich meine Stimme nicht mal mehr in meinem immer größer werdenden Politik-Frust!

    • Selbstverständlich toleriere ich Ihre Meinung, aber für mich persönlich ist sie völlig absurd. Meiner Empfindung nach wollte Herr Gauland einfach auf die seit Jahrtausend bestehende deutsche Geschichte hinweisen, die übrigens im Geschichtsunterricht unterschlagen wird. „Vogelschiss“ mit „industrialisiertem Massenmord“ in Verbindung zu bringen entspricht selbstverständlich dem Zeitgeist. Hier geht es um tausend Jahre deutsche Geschichte im Verhältnis zu 13 Jahren einer unrühmlichen Episode mit einem als Katastrophe, für die Deutschen, zu beschreibendem Ende des zweiten Weltkriegs.
      Wer die Leiden und Verluste der Vertriebenen als „gerechte Strafe“ erachtet hat keine Ahnung von Völker- und Kriegsrecht.
      Aber trotzdem toleriere ich Ihre Entscheidung für „weiter so“!
      Gott sei Dank, daß es immer mehr Menschen in „diesem Land“ gibt, die ihren Verstand benutzen.

    • Nun, wenn man es sich so einfach macht, dass der Zusammenhang egal ist, wie kann man sich dann ein Urteil anmaßen? Wollen Sie etwa leugnen, dass das dritte Reich ein hässlicher Fleck in der langen deutschen Geschichte ist oder nicht? Etwas anderes hat Gauland nicht gesagt.

    • Mir hat der Satz -wenngleich er ihn so nicht meinte- auch nicht gefallen, ganz im Gegenteil.

      Aber sind den in den anderen Parteien ALLE Parteimitglieder frei von Schuld?

      Wenn nicht, machenSie dann auch dort die ganze Partei dafür verantwortlich? Klar, kann man machen aber nach der Logik könnte ich dann KEINE Partei mehr wählen.

  56. Ich möchte der Redaktion von „Tichys Einblick“ hier noch einmal ausdrücklich meinen Respekt dafür aussprechen, dass sie die leidenschaftliche Diskussion, die hier in den Kommentaren gerade stattfindet, überhaupt zulässt. Die WELT tut das nur stark zensiert und über die anderen MS-Medien muss man erst gar nicht reden. Die pure Zahl der Kommentare zeigt schon, dass Gauland hier – ob nun kalkuliert oder aus Altersblödheit – auf die Stelle gezeigt hat, wo in Deutschland der Hund begraben ist.

  57. Die AfD können im Moment weder die Medien noch die anderen Parteien kaputt kriegen, das können derzeit nur ihren eigenen Leute. Gauland arbeitet daran. Und ich schreibe ihm genug Verstand zu, daß er weiß was er sagt. Falls nicht, einfach mal denken und dann die Klappe aufmachen. Falls ja, gilt das Gleiche.

  58. wenn Kultur und Zivilisation nur mehr aus Eloquenz und schönen Worten für den stark duftenden Misthaufen bestehen, dann ist es wahrlich vorbei mit mit dieser zivilisierten Gruppe.
    Hin und wieder bedarf es drastischer Wort um überhaupt in einer vor sich hin dümpelnden Runde (und Kohl, Merkel haben DE eingeschläfert) noch eine Reaktion hervorzurufen.
    Dass sie sich jetzt mit denen gemein machen, die auf solche Schlüsselreizworte nur warten um sie kontextfrei gegen jeden und alles zu benutzen, ist beschämend.
    Es spricht entweder für die, die auch bei ihnen sehr erfolgreiche Indoktrination und Konditionierung mittels alliierter Siegerinteressen hinterlassen haben oder aber für das Fähnchen im Wind.
    Der Michel ist vergesslich und er wird die Worte bald vergessen haben, es sei denn, sie werden von bestimmten Interessengruppen immer wieder aufgewärmt um im kollektiven Gedächtnis zu bleiben.
    Doch auch hier ist der Michel lange nicht so blöd, wie er gerne dargestellt wird. Er durchschaut relativ schnell diesen Sachverhalt und wendet sich schlußendlich ab von diesen Verunglimpfern.
    Wenn sie zu den Letztgenannten gehören wollen, bitte, dann darf ich mich an dieser Stelle verabschieden.

  59. Danke Herr Tichy, dass Sie Ihre Sicht auf Fakten, an denen es nichts zu beschönigen gibt, mit der Ihnen eigenen Klarheit der Worte darlegen. Insbesondere danke ich Ihnen, dass Sie auf a l l e Kriegsopfer der unseligen 12 Jahre hingewiesen haben. Ich befürchtete schon, dass auch der VOLKSTRAUERTAG der derzeitigen „gewissensarmen“ Politregenten zum Opfer gefallen ist. Er gedenkt den Opfern beider unmenschlichen Weltkriege. Alle dafür Verantwortlichen werden wir in dieser Welt wohl nie erfahren, aber eines sei festgehalten: Mit dem Begriff „Holocaust“ wurden Nachkriegskinder erst Ende der 1970iger Jahre konfrontiert (s.Wiki), was nicht heißt, dass wir uns mit der grausamen Vernichtung, dem Genozid, nicht auseineander gesetzt hätten. Dennoch sollte man auch der Millionen Gefallener und Kriegsversehrter, von denen nahezu alle Familien betroffen sind, gedenken. Und nein, Nazis waren die wenigsten. Ich zumindest kenne weder im Familien- noch im Bekanntenkreis irgend jemanden, der sich freiwillig – dem „Führer zuliebe“ gemeldet hat. Es wird von Denunzianten gesprochen, die ihr eigenes Volk – insbesondere die jüdischen Mitbürger – verraten haben. Dieser Teil der Geschichte ist so widerlich menschenverachtend, jedoch keine Erbsünde, weshalb ich der Meinung bin, dass nicht permanent die Thematik hochgekocht werden sollte. Allerdings spricht das mE keinesfalls Herrn Gauland von seiner „Vogelschiss“-Aussage frei. Kommen noch weitere solche Skandale auf, fürchte ich, dass viele diese nicht kompensieren können und „in Depressionen fallen“.

    • „in Depression fallen“… Seit ca. 20 Jahren, eventet diese Land sich zu Tode. Und die Menschen werden immer unglücklicher. Daher heißt die Diagnose Bipolar.

  60. Ich gebe allen, die sich über den vermeintlichen Fehlgriff Gaulands echauffieren, den dringenden Rat, sich nicht von dem shitstorm beeindrucken zu lassen, der in erkennbarer Absicht von den medialen Sprachrohren des politmedialen Establishments gegen die AfD losgetreten wird. Wenn gesagt wird, Gauland meine zwar das Richtige, hätte sich aber geschickter ausdrücken sollen, dann beinhaltet das doch zum einen die Erkenntnis, daß es keine Nähe zur NS-Zeit noch irgendeine Verharmlosung dieser Zeit war, sondern die historisch völlig exakte Aussage, daß die Geschichte der europäischen Nation namens Deutschland viele Hundert Jahre (steht die Zahl 1000 schon auf dem Index?) umfaßt mit allen Höhen und Tiefen, analog anderen Nationen, und auf keinen Fall auf die 12 Jahre Nationalsozialismus reduziert werden darf. Die Frage ist: Wem hätte Gauland mit einer „geschickteren“ Ausdrucksweise denn gefallen sollen? Den oben erwähnten Medien mit dem bekannten Auftrag? Oder denjenigen, die WISSEN, daß die AfD und ihre Vertreter keine „Naaaaaaziieeehs“, sondern eine bürgerlich-konservative Partei sind, die das vertreten, was vor nicht allzulanger Zeit die ehemaligen konservativen Volkspartei CDU und CSU sehr erfolgreich getan haben? Erstere werden so oder so niemals objektiv über die AfD berichten, solange die Machtverhältnisse im Land so sind wie sie sind. Letztere werden sich auch bei einem evtl. Mißfallen über die Äußerungen Gaulands in ihrer Entscheidung nicht beeindrucken lassen, weil sie die Methoden der Mainstreampresse durchschaut haben

    Ergo: Was hier läuft, ist nichts anderes als ein Versuch, die den Deutschen seit ihrer Kindheit andressierten Pawlowschen Reflexe auf die angstbesetzten Signalwörter wie NS-Zeit oder Holocaust zu aktivieren und sie damit zum Zusammenzucken und Abrücken vom AfD-Politiker Gauland zu bewegen. Sie sollen damit in die Ecke gescheut werden, wo andere sie haben wollen und in die sie nicht gehören.

    • Lieber Anonymus, es bedarf keiner Medien, potentielle AfD-Wähler zum Abrücken vom AfD- Politiker Gauland, zu bewegen. Das hat er ganz allein fertiggebracht. Und was den Pawlowschen Reflex betrifft: Gibt es den nicht auch bei manchen AfD-Wählern und -Sympathisanten? Die einfach jede, aber auch jede Kritik an Gauland und Höcke sofort instrumentalisieren und sich reflexhaft als Opfer stilisieren? Statt einmal innezuhalten und darüber nachzudenken, ob einzelne (nicht alle) Politiker der AfD nicht wirklich aufs falsche Gleis geraten sind?

      • Netter Versuch zu „Teile und herrsche“. Hier wird es kein Abrücken und keine Distanzitis zu Gauland geben. Auch wenn Sie das gern anders hätten.

      • Nach Ihrer Meinung müssten eigentlich so ziemlich alle Völker, alle Generationen, in D. auch die, deren Vorfahren von der SS ins Gefängnis geworfen wurden, dann an die Front, ewig Buße tun! Warum verlangen Sie das nicht lautstark von den USA, die ständig Krieg führen, von den Russen, die unter Stalin schier unendlich viele umbrachten etc., von den Chinesen, Ruandern, Kambodschanern etc., hatten nicht auch die Schweden schon die Juden gelistet, für den Fall, dass D. einmarschieren sollte?
        Es ist schlechthin der Mensch, der in allen Völkern zu solchen Gräueltaten fähig ist. Irgendwann ist Schluss mit dem Buße-Tun. Ich habe damals nicht gelebt, ichmuss darauf achten, dass es keine Diktatur mehr schafft in diesem Land. Leider haben wir schon die Meinungs- und Gesinnungsdiktatur, die Zensur, und zwar mit existenzvernichtenden Strafen. Und diesmal kommt die Diktatur – erneut – aus der linken Ecke, und sie hat es schon zur alles bestimmenden Macht gebracht – man muss nur die Augen öffnen und die Ohren. Sie darf pöbeln, zerschlagen, zerstören – wenn das nicht an die SS- und sonstige Nazi-Horden erinnert! Sie ist schon so weit, dass u. v. a. auch Verstöße gegen das Eigentumsrecht als verständlich und notwendig verteidigt werden, dass die Abgeordnete C. Roth ungestraft offen in einer Demonstration mitmarschieren darf, die „Deutschland verrecke!“ ruft, sie, die dem „deutschen Volk“ dienen soll, lt. Grundgesetz. Leider kann ich eine Parallele nach der anderen zu 1932/33 und später 1948-53 entdecken.
        Man achte auf seine Wahrnehmung, darauf z. B., wer hier wen instrumentalisiert! Der Mainstream hat selten recht, denn er walzt mit platten Behauptungen alles nieder, er braucht keine Argumente, je stärker er ist, desto weniger, und desto unsinniger, wirklichkeitsferner wird er.

      • Wie gut Sie doch meine Meinung kennen, wackerer Herr bfwied?Dabei habe ich mich nur zu Gaulands Zitat geäußert. Und mal ernsthaft: Ich halte weder die 12 Jahre NS- Zeit noch die Jahrzehnte Kommunismus in Rußland, Osteuropa und der DDR für einen „Vogelschiß“. Diktatur ist Diktatur, Verbrechen sind Verbrechen, und die einen gegen die anderen aufzuwiegen (wie Sie es tun) oder zu bagetellisieren (wie Ihr Freund Gauland es tut) ist einfach nur dumm. Sorry.

  61. Kann man den inkriminierten Redeausschnitt mißverstehen ? Nein, man kann ihn nur willentlich falsch interpretieren, wie Lügenpresse und Lügenpolitik dies bezüglich der AfD
    bei ausnahmslos jeder sich bietenden Gelegenheit tun. Gauland bezeichnet die „verdammten zwölf Jahre“ in Relation zu den „1000 Jahren deutscher Geschichte“, also in ihrer zeitlichen Dimension, als geringfügig („Vogelschiß“), „Hitler und die Nazis“ in ihrer politisch-ethischen Dimension als widerwärtig („Vogelschiß“). Und ich denke, Sie, verehrter Herr Tichy, stimmen hierin mit Gauland überein. Daß sie nun im Fall Gauland die Kantenschere anlegen, dürfte Ihrem Bestreben geschuldet sein, trotz aller grundsätzlichen Dissidenz doch anschlußfähig zu bleiben. Das mag mancher sowohl aus menschlichen wie aus verlegerisch-taktischen Erwägungen heraus nachvollziehen können, fair gegenüber einem aufrichtigen, geradlinig denkenden und handelnden Mann wie Alexander Gauland ist es nicht.

  62. Ich verstehe als AFD Wähler Herrn Gauland nicht mehr. Der Mann ist nach meiner persönlichen Einschätzung beileibe niemand der den Nationalsozialismus verharmlosen will. Aber auch wenn man den Kontext der er voranstellte berücksichtigt, also den Zusammenhang auf die gesamte „zeitliche“ Geschichte Deutschlands, hätte ich doch so viel Feingefühl von ihm erwartet, das er uns allen diesen unmenschlichen Vergleich erspart.

    Für eine der dunkelsten Abschnitte der Menschheitsgeschichte, in denen Millionen Menschen ermordet, gedemütigt und regelrecht endmeschlicht wurden, darf man einen solchen Begriff einfach nicht verwenden.

    Ja, man darf die Gechichte dieses Landes und die heutigen Deutschen nicht ausschließlich auf diese Epoche reduzieren, auch das wäre unmenschlich gegenüber den heutigen, nicht an den Verbrechen beteiligten Deutschen. Aber man darf noch weniger Millionen von Opfern mit so einer unmöglichen Verharmlosung nachträglich entwerten. Herr Gauland, das war kein Meisterstück.

    • Das war keine Entgleisung. Das hat Gauland, wie auch Roland Tichy vermutet, in voller Absicht getan. Einen Sprengsatz zünden und mal schauen wie er einschlägt. Merkwürdigerweise wird nirgendwo kommentiert, daß es ein Vorbild für diese Aussage gibt: Jean Marie Le Pen, Ex-FN-Chef, bezeichnete Auschwitz als „Detail der Geschichte“. Und schoß sich damit endgültig ins Abseits.

      • Nein Jumpin Jack, das sehe ich nicht so. Le Pen war und IST ein Nazi. Herr Gauland ist es NICHT. Das ist der Unterschied.

      • Meine Meinung: Weder Gauland NOCH Le Pen sind „Naaaaaaaziiiiiiieeh“. Als solche wurden und werden sie lediglich von ihren Gegner im politischen Establishment diffamiert, die damit ihre fällige Abwahl verhindern wollen.

      • @ Ali: Sehe ich auch so. Warum gebärdet sich dann Gauland aber als solcher? Hat doch Methode. @ Anonymus: Wenn ich als jemand, der in Frankreich gearbeitet hat und noch heute das Land häufig besucht, eins weiß, ist es, daß Papa Le Pen Nazi ist: Er ist Antisemit, war immer Anhänger des faschistschen Vichy-Regimes und provoziert permanent mit Äußerungen wie der von mir zitierten klaren Relativierung der Ermordung von sechs Millionen Menschen.

      • Nun Jumpin Jack, ich glaube nicht das er sich damit zum „gebärdet“.
        Ich habe den Eindruck, er möchte einfach die seit den neunziger Jahren durch Grüne und Linke massiv geförderte Überhöhung des ewigen Nazi-Themas aus den Köpfen verdrängen.

        Es ist ja auch nicht ganz falsch wenn er andeutet das es heute in allen politischen Zusammenhängen ständig immer nur um „Nazis“ und „Rechte“ geht, sobald der linke Diskurs in Erklärungsnot kommt. Da war in den achtzigern noch deutlich mehr Vernunft in politischen Debatten.

        Dennoch kann Gauland damit nur verlieren weil die Thematik einfach zu brisant ist. Gerade der Generation der sogenannten „Millennials“ wurde durch linksgrünroten Kultusministerien in den Schulen ein solcher Anti-Rechts-Reflex indoktriniert, das die an jeder Ecke wirklich nur noch Adolf sehen wollen.

        Gauland täte daher gut daran lieber an einer konstruktiven konservativen Zukunft zu arbeiten anstatt zu versuchen rein zu waschen was nicht reinzuwaschen ist.

      • @ Ali: Wieder stimme ich Ihnen zu. Ich selbst verzweifle seit Jahren daran, daß die 68 er es geschafft haben, ihre oft perversen Vorstellungen und ihr krudes Geschichtsbild als gemeingültig verkauft zu haben und die sog. „öffentliche Meinung“ zu beherrschen (Schule, Unis, Medien usw. Obwohl sie (LINKE und Grüne) nur ca. 20% der Bevölkerung vertreten. Aber: Falls Gauland wirklich beabsichtigte, dies durch seine Äußerung zu ändern, ist der Schuß gewaltig nach hinten los gegangen.

      • WEnn Sie jemanden als „Nazi“ bezeichnen wollen, so genügt eine Behauptung nicht. Es muss schlüssig nachgewiesen werden, insbesondere heute, wo jeder, absolut jeder, der nur eine Hauch von Kritik an der heutigen Politik äußert, sofort als „Nazi“ verunglimpft wird, wobei der Begriff nahezu grundsätzlich bei den Anwendern auch geschichtlich im dicken Nebel liegt. Wenn das so weitergeht, dann werden wir in wenigen Jahren schon einen Bürgerkrieg haben, sogenannte „Rechte“ und „Globalsozialisten“ im Kampf, die dritten werden sich mit ihrem Gottesruf einmischen und erst gegen die „Rechten“ vorgehen, dann die „Sozialisten“ vereinnahmen! Die sind nicht zimperlich, wie eigentlich alle wissen könnten. DAs Land namens Deutschland kann man dann – egal in welchem Szenario – für lange Zeit vergesse – die EU selbstverständlich auch! Die Linksfaschisten wollen mit der Brechstange das Eine-Welt-Dorf, den Globalsozialismus, schaffen, obwohl der Sozialismus nirgendwo klappte und nirgendwo ein „Meltingpot“ geschaffen werden konnte – nirgendwo klappte die Integration! Aber das ficht die Missionare mit rosa Brille nicht im Geringsten an!

      • @ Herrn bfwied: Wenn Sie das Bedürfnis haben, auf einen meiner Kommentare zu antworten, bitte ich doch höflichst ihn vorher zu lesen: Ich habe Gauland nicht als „ Nazi“ bezeichnet, sondern auf die Ähnlichkeit seiner Äußerung zu der Le Pens, welcher Auschwitz als „ Deatail der Geschichte“ bezeichnet hat, hingewiesen. Und ob man wiederum Jean Marie Le Pen als „Nazi“ bezeichnet oder nicht ist mir persönlich völlig wurscht. Jedenfalls sind seine Ansichten nicht die meinen.

      • Die Äußerung von Herrn Pen war etwas ganz anderes als die von Gauland. Pen erklärte Auschwitz zu einem unwesentlichen Ort. Gauland erklärte den Überbau, die NS-Zeit, den „Nationalsozialismus“ (der als geschlossene Ideologie nie existierte) als eine kurzfristige Episode ohne geistige Langzeitwirkung (da letztlich ohne Substanz). Damit ist den Ultra-Rechten gar nicht geholfen, ganz im Gegenteil. Das müssen auch diejenigen einräumen, die Gauland jetzt kritisieren.

  63. Zum erstenmal verstehe ich sie nicht Hr. Tichy. Ich habe mir Aufgrund Ihres Kommentars seine Rede zweimal angehört und kann NICHTS entdecken was irgendwie anstössig wäre.
    Zuerst nahm er Bezug auf unsere Verantwortung und auch Mitschuld, dann sagte er wortwörtlich Hitler und die NAZIS waren ein Fliegenschiss.
    Ja da hat er in der Retrospektive von 1000 Jahren Deutscher Geschichte völlig Recht.

    Das nun die komplette Linke Journalie aus Gauland einen Holcaust Geugner bastelt finde ich zum erbrechen.
    Damit hat er aber an deren Opferkult gerüttelt und genau um das geht es!
    Eben der gleich Sch**** wie bei der Höcke Rede, als der damals auch völlig richtig meinte das keine Stadt so ein Denkmal der Schande aufstellt.

    Verzweifelt suchen und verdrehen diese drittklassigen Medienleute der Springer, SZ , taz-Presse der AFD das Wort im Mund umzudrehen, es wird schon was hängen bleiben.
    Warum sie jetzt auch so kommentieren verwundert mich..

    • Wo ist die Rede abgespeichert? Ich finde im www immer nur die 50 Sekunden daraus, die den Aufschrei verursachten.

    • Niveau Limbo und alle tanzen mit.
      Ich war die ganze Rede beim Gauland und dann haut er bewusst provozierend den Vogelschiss raus. Man braucht sich aber nicht großartig mit dem Intellekt des Herrn Gauland auseinander setzen. Sowas hat er nämlich nicht. Letztlich ist er nur ein alter, verbitterter, dummer Mann, der sich mit seiner Inselbegabung in der konservativen Politik suhlt. Aber solche Aussetzer braucht es nicht und solche Aussetzer braucht die AfD nicht. Dafür ist mir die Partei und viele seiner wirklich hochintelligenten Mitglieder und Parlamentarier zu schade. Es ist doch nicht das erste mal, dass dem alten Zastel was Blödes rausrutscht.
      Übrigens, Augustiner hell ist besser als der Edelstoff.

    • Stellen Sie sich vor, Sie würden Menschen, die Sie lieben, durch grausame Morde verlieren. Natürlich leiden Sie unendliche Trauer. Nun sagt jemand, dass diese Morde zwar schlimm seien, aber in einer tausenjährigen Betrachtung wäre dies doch nur ein „Vogelschiss“.

  64. Das hiess auch damals schon Kollateralschaden und hat bspw de Gaulle maßlos erzürnt (alliierte Luftangriffe in Frankreich nach D-Day haben genau so vielen Franzosen das Leben gekostet wie es englische Opfer gab bei deutschen Luftangriffen auf GB zu Kriegsbeginn).

    Einfach so. Weil man eben nicht so gut zielen kann mit Bomben.

  65. Für mich geht es nicht um Schuld.

    Aber wer stolz auf das ist, was positiv für Deutschland steht (Dichter, Musiker, Wissenschaftler etc.), der sollte auch Scham für das Leid empfinden, das durch Menschen unseres Landes angerichtet wurde. Vor allem ist hierbei ein Höchstmaß an Sensibilität gefragt.

    Natürlich werden Menschen in 500 Jahren emotional anders über die unglaublichen Gräueltaten der Nazizeit sprechen. Aber selbst dann wird (hoffentlich) niemand von einem „Vogelschiss“ sprechen.

    Wenn ein lieber Angehöriger von Ihnen vor einigen Jahren brutal ermordet wurde und Ihnen dann jemand sagen würde, dass es sich im Rahmen einer tausendjährigen Betrachtung dabei nur um einen „Vogelschiss“ handelt, wie wären dann wohl Ihre Empfindungen?

    Herr Gauland hat sich unglaublich dumm und respektlos verhalten.

    • Liebe Frau Nolte
      Ihr Argument ist korrekt, funktioniert jedoch auch umgekehrt. Wer Schuld, Scham, Leid, Verantwortung oder was auch immer wegen seiner deutschen Geburt empfinden soll, der muss doch auch umgekehrt Stolz auf die guten Dinge empfinden dürfen. Das wird uns Deutschen jedoch verwehrt. Geht es um die Nazis, sind wir als Nachgeborene plötzlich mitgegangen in der ewigen Schuld. Aber stolz sein dürfen wir nicht, dann wird uns erklärt, dass unser Deutschsein ja nur der Zufall unserer Geburt ist, und nicht unsere eigene Leistung… (so lernte ich in der Schule…) und überhaupt, das ist Nationalismus, und böse, bla, bla, bla.

      Eine nationale Identität kann nicht auf Scham und Büßertum gründen, das funktioniert nicht. Und da wundern wir uns, warum keiner sich so richtig integrieren will. Wo hinein denn? Zu einem stolzen deutschen Volk würden viele sicher gern gehören, dieser Club der Flagellanten ist wenig reizvoll.

      Was „dumm und respektlos“ angeht, so empfinden andere Leute umgekehrt genauso. „Bomber Harris do it again“, sagt ihnen das etwas? Und wenn in einem der zahllosen Einzelfälle ein Bereicherer einen Deutschen absticht, dann steht die Antifa bereit, um jede Trauerkundgebung zu unterdrücken. Manchmal geben sie auf privaten Beerdigungen auch ein Ständchen: „Wenn Deutsche heulen.“
      Komisch, dass das so gar kein Problem ist. (Stellen Sie sich mal vor, es ginge um Ihre Angehörigen. Nicht ermordert vor siebzig Jahren, sondern heute.)
      Wer diese Respektlosigkeit kritisiert, wird schnell zum Schweigen gebracht. Mit der Nazikeule natürlich. Das macht dann wütend. Und so schallt es dann eben zurück.

  66. Obwohl ich bei der letzten Wahl AFD gewählt habe, empfinde auch ich den Satz schon arg grenzwertig – ganz arg sogar.

    Ich würde es nie so provokant formulieren:
    1. Weil ich wüsste, dass der Satz auch anders interpretiert werden könnte.
    2. Mit einen Vogelschiss, selbst wenn es nur 12 Jahre gedauert hat und selbst wenn er es anders gemeint haben sollte, würde ich den Holocaust dennoch nie assoziieren wollen, denn das war er ganz sicher nicht.

    Daher empfinde ich die Aussage schon grenzwertig Instinkt-, Gefühl- und Niveaulos…

    Ich habe es sehr begrüßt, dass es endlich eine Opposition im Bundestag gibt, deren Abgeordnete, aus der Mitte der Gesellschaft kommend, keine Berufspolitiker sind, sondern die überwiegende Mehrheit hochqualifiziert ist, eine beachtliche Karriere in der Wirtschaft vorweisen kann und keine Verlierer im üblichen Sinne sind, die ohne ihren Sitz im Parlament unter der Brücke übernachten müssten, wie in anderen Parteien üblich.

    Aber, wenn das so weitergeht, ist die AFD für mich gestorben!

  67. Das ist die Zielstellung. Insofern ein hilfreicher Artikel.

  68. Eines möchte ich aber noch hinzufügen, es geht um das „Bekenntnis zur Verantwortung und Schuld der Deutschen“. Was ist damit gemeint? Völkerrechtlich ist die BRD Nachfolgestaat des III. Reiches und somit auch haftbar zu machen für Dinge, die in dieser Zeit passierten. Soweit so gut, aber sind auch die Bürger, die „Deutschen“ , in irgendeiner Form jetzt noch mit dieser Vergangenheit schuldhaft in Verbindung zu bringen? Wenn ja, was ja von linksgrün immer wieder beschworen wird, wie wird diese Schuld weitergegeben? Per Erbfolge, weil die Eltern Deutsche sind? Durch Erwerb der deutschen Staatsbügerschaft und wenn ja, hat derjenige mit doppelter Staatsbügerschaft nur halbe Schuld? Sind jetzt unsere türkdeutschen Neubürger mit Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft auch mit dem Holocaust schuldhaft verbunden oder nur die, „die schon länger hier leben“, und wenn ja, wie lange muß das sein?. Diese Überlegungen zeigen, dasß dieses Konzept („Narrativ“) nicht logisch ist und verlassen werden sollte, denn es führt zu nichts.
    Also: besondere Verantwort des Deutschen Staates für Israel und das nicht nur in Reden am Holocaust Denkmal sondern offen gelebt und gefordert, aber keine mühsam dauerhaft reanimierte Erbsünde, die von niemandem mehr verstanden wird und letztendlich kontraproduktiv ist.

    • „Diese Überlegungen zeigen, dasß dieses Konzept („Narrativ“) nicht logisch ist und verlassen werden sollte, denn es führt zu nichts.“

      Bis hierher Zustimmung. Doch warum dann dieser Knicks:

      „Also: besondere Verantwort des Deutschen Staates für Israel und das nicht nur in Reden am Holocaust Denkmal sondern offen gelebt und gefordert“

      Wieso hat der deutsche Staat „besondere Verantwortung“ für Israel? An der Gründung und dessen Agieren in seiner Region war der deutsche Staat respektive dessen Bevölkerung nicht beteiligt, und ich habe auch nicht den Eindruck, daß man in Israel großen Wert auf den Ratschlag Deutschlands und dessen Hilfe legt. An der Vertreibung und Ermordung der Juden in Deutschland und Europa, an der nach Studien ca. 250.000 Menschen aktiv beteiligt waren, hat die heute lebende Generation ohnehin keinen Anteil, abgesehen von einigen wenigen hochbetagten Leuten. Auch hier müssen wir zur Kenntnis nehmen, daß es weder eine Erbschuld noch eine kollektive Verantwortung im Sinne der Haftung Deutschlands für ein anderes Land gibt, und sei es Israel. Das Verhältnis der deutschen Regierung zu Israel ist wie zu allen anderen Staaten und Regionen zu definieren nach den damit verbundenen Eigeninteresse Deutschlands. Das schließt auch Kritik an der Politik der israelischen Regierung nicht aus. Das verstehe ich unter „Normalisierung des Verhältnisses“ zu Israel.

      • ..die besondere Verantwortung des deutschen Staates (und nicht des Einzelnen) ergibt sich völkerrechtlich aus den Verbrechen des deutschen Vorläuferstaates an Besitz, Vermögen und Leben der jüdischen Population, die zu einem nicht geringen Anteil in Israel eine neue Heimat gefunden hat. Der NS Staat hat sich ja in nicht geringem Umfang in räuberischer Art an jüdischem Besitz bereichert. (nur zB. „Judenvermögensabgabe“ nach der Reichskristallnacht). Sie können zu Recht argumentieren, daß dieses dann für alle von der deutschen Wehrmacht überfallenen Länder gilt, sogar bis zu dem Herrero Aufstand in Namibia (Deutschsüdwest) oder den Boxeraufstand in China; der gravierende Unterschied ist in der Tat nur der vorsätzliche Genozid (Holocaust).
        Es ging mir darum, völkerrechtliche Verantwortung von persönlicher Verantwortung zu trennen.

      • Au weia, bei den gleichen Maßstäben für die klassischen Kolonialmächte zum Ansatz gebracht, da kommen ja – bzgl. Wiedergutmachung – FR und GB die nächsten 500 Jahre nicht wieder aus den Miesen!
        Und dann erst die Verpflichtungen der USA für ihre Gestaltungsversuche in wieviel hundert Fällen an betroffenen Staaten! Hat das mal jemand – aus der deutschen Politik – den Kumpels im tiefen Staat der USA zur Kenntnis gebracht? Was war doch gleich Pandora? Haben wir auch noch Ansprüche an die Römer, Ungarn, Franzosen u.a. offen?

      • Die Vorsätzlichkeit ist immer gegeben! Auch bez. Irak z. B., in das die USA einmarschiert sind. Oder war das etwas nicht bewusst? Zu allen Zeiten haben sich die feindlichen Banden/Völker/Armeen an der Bevölkerung bereichert, oder soll das bei Alexander d. Gr. anders gewesen sein? Die Schweden zogen im 30-jährigen Krieg brandschatzend durch das Land. Weshalb wird bez. D. die „völkerrechtliche Verantwortung“ hervorgeholt, bei allen anderen jedoch nicht, weder jetzt, noch in der Geschichte? Vor wenigen Jahren bezahlte D. die letzte Rate für den 1. WK! Bezahlten die SChweden, die Ruander, die USA, GB, F.?
        Man höre endlich mit der ewigen Schuld und Verantwortung für alle auf oder es gibt uns in ganz wenigen Jahren nicht mehr, dafür aber erneut einen Krieg.
        Es muss einmal Schluss sein mit dem immer schlimmer und immer penetranter vorgetragenen und aufgezwungenen Büßerkult. Ich habe nichts zu büßen, aber eine neue Diktatur zu verhindern, und hier versuchen sich die Grünlinken als die Diktatoren mit ihrer Abschaffung der Freiheit, der Demokratie, dem Stoperstein-Kult. Was geschehen ist, ist geschehen, es war grauenhaft und darf nicht mehr zustandekommen. Es gilt Voraussetzungen und Situationen zu verhindern, die solches erneut entstehen lassen können, und das geht ausschließlich durch demokratische freiheitliche Verhältnisse, doch die werden von den Grünlinken abgeschafft. Ich halte sie für psychiatrische Fälle mit ihrem Selbsthass, gefährlichem Dominanzstreben, mit dem sie ihr Seelenheil in der Abschaffung der Nation sehen (s. etliche Reden, Gesten, wie Fahne aus dem Blickfeld nehmen, EU-Staat, „keine Nationastaaten mehr“, wahllose millionenfache Aufnahme von vollkommen andersartigen Kultur etc.).

      • Nun ja, Geld, Rüstungsgüter u.ä. nimmt man schon gern. Spenden oder laufende Tributzahlungen (Gaszprom-Kostenstelle), wobei das Antinazi-Deutschland kein Problem mit rassistischen Einordnungen der Araber dort hat, oder nur „vergessen“. Der Ausgleich mit den Nachbarn ist auch erlahmt…, gab da mal ganz alte UN-Beschlüsse…

      • Da D. die Ursache für die Gründung Israels war, haben wir schon eine „besondere Verantwortung“!

    • Als Deutscher Jahrgang 1969 empfinde ich persönlich weder einen Hauch von Schuld, noch lasse ich mir von linksgrünroten „Sozialisten“ aufgrund meiner Staatsbürgerschaft eine Verantwortung für die Verbrechen der ebenfalls „sozialistischen“ Nationalsozialisten (für mich das gleiche) aufdrücken.

      Aber ich finde es billig und zutiefst unanständig, wenn man einen ausschließlich zum morden genutzten Zeitraum der eigenen Zeitgeschichte nachträglich als Mücken-oder Fliegenschuss bezeichnet. Da haut uns ein Göthe oder Schulker auch nicht mehr raus.

      Ich schätze Herrn Gauland aber den Zusammenhang den er -durchaus berechtigt- verdeutlichen wollte, kann man angesichts der Opfer und ihrer Angehörigen auch würdiger ausdrücken, erst recht als Historiker.

  69. Gauland hat hier klar Sch***** gebaut.
    Kann und soll man nicht schoenreden.

    Deutsche Geschichte richtig einzuordnen ist nicht die ausgesprochene Staerke von Gauland und Hoecke. Da haben sie weder Authoritaet noch Kompentenz, wenn jede Aussage sofort wieder erklaert und reletiviert werden muss.

    Gleichwohl ist seine Aussage Fliegenschiss im Vergleich zu den Fehlleistungen der Regierungsparteien, wird aber ordentlich durch die Medien gezogen – Gauland nicht die Regierung. Und das spricht wiederum Baende

    • Ist ja alles richtig. Nur geht es hier nicht um die Medien, es geht um Gauland und um die AfD. Und all diejenigen, die auf dem Sprung standen, die AfD zu wählen, aber wegen einzelner ihrer Positionen und einzelner ihrer Personen bisher Bauschmerzen hatten, es wirklich zu tun, haben nach Gaulands Entgleisung nun ihre Wahl definitiv getroffen.

      • Sorry aber ich werde die AFD trotz Gauland weiterhin wählen so wie ich die CDU wegen Merkel, oder Altmeier, die SPD wegen Stegner, Nahles oder Schulz und die Grün*Innen wegen Barboeck und Co. Niemals wählen würde.

        Aber Sie haben nicht unrecht, Gauland vergrault mit solchen Aussagen potentielle Wähler

      • Ich wähle die von Ihnen genannten auch nicht. Bin doch nicht bekloppt. Die AfD aus den genannten Gründen auch nicht, will aber, daß sie stark in den Parlamenten vertreten bleibt. Klingt widersprüch, weiß ich, aber es sind ja auch verrückte Zeiten.

    • Ja, Gauland hat Sch… gebaut. Auch die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki sowie ähnliche Verbrechen würde man nicht als „Vogelsch…“ bezeichnen. Es ist primitiv, völlig unangemessen und „daneben“. Ich glaube übrigens nicht, dass Höcke, der deutsche Geschichte sehr wohl einordnen kann, dieses Wort benutzt hätte.
      Andererseits gleicht die Reaktion darauf wie üblich Geiern, die sich auf’s Aas stürzen. Auch TE überzieht leider. „Eiskalter Profi“, „Rohheit unfassbar“, „Gauland macht Bekenntnis zur Verantwortung und Schuld der Deutschen unwirksam“, „Masken fallen“ usw. Was soll das? Der Vergleich mit Heesters passt schon gar nicht. „Spiel mit Tabus“ schon eher – aber da machen beide Seiten fleißig mit.

  70. Dieser Beitrag positioniert sich nach meinem Dafürhalten weit jenseits der journalistischen Qualität die man von TE gewohnt ist. Er ist unsachlich, einseitig, unangebracht emotional, redet der Unredlichkeit im Umgang mit Fakten und Sprechverboten das Wort, und ist dementsprechend im vorauseilendem Gehorsam politisch korrekt. Es ist wirklich Beklagenswert wie wenig TE in der Lage ist, ein journalistisch entspanntes und neutrales Verhältnis zum Thema AfD zu finden. Das ist besonders in diesem Fall sehr schade, da man so viel mehr aus dem Thema hätte machen können. Gerade an besagter Äußerung Gaulands hätte man der Frage nachgehen können, ob und wann eine im Wortlaut richtige Äußerung trotzdem unangemessen sein kann und aufgrund welchen Verständnisses welche Grenzen bestehen oder eben nicht. Es hätte eine interessante Diskussion anstoßen können. Mit diesem Artikel ist es aber nur ein verängstigter Griff zur PC-Notbremse. Von dem unglücklichen Vergleich mit Johannes Heesters mal ganz abgesehen.

    • Lieber Herr Thiel, ich finde den Vergleich mit Heesters mitnichten unpassend. Heesters war eindeutig schon senil als er schwadronierte wie toll Hitler sei. Wollen wir uns nicht wünschen, daß Gauland dies auch war, als er den dunkelsten Abschnitt deutscher Geschichte mit Millionen Toten als „ Fliegenschiß“ bezeichnete? Sie schreiben, der Artikel von Tichy ginge gegen die AfD. Vielleich. Aber doch nur dann, wenn die Auffassungen Gaulands diejenigen der AfD sind, oder? Und kann man noch Anhänger einer Partei sein, welche solche Führungspersonen hat? Und diese (zumindest bisher) sie nicht wieder einfängt?

      • Nun, Herr Tichy selbst beklagt die Unfairness des Befragers eines hochbetagten und senilen Johannes Heesters, ist aber mit seinem Vergleich kaum besser. Ich habe das als unglücklich bezeichnet. Das ist nicht das gleiche wie unpassend. Auch war der besagte Begriff nicht Fliegen- sondern Vogelschiss. Diese, auch Ihre, Sprachungenauigkeit verhindert eine sachliche Diskussion und stellt nur auf „meinen“ ab. Gauland hat Hitler und die Nazis als Vogelschiss bezeichnet. Warum nicht als Hundehaufen oder Elefantenschiss? Weil er zwei Dinge zum Ausdruck bringen wollte. Zum einen die unappetitliche Komponente „Schiss“, welche in bezug auf Hitler und die Nazis wohl keiner Diskussion bedarf. Zum anderen macht er einen Größenvergleich. Er sucht sich etwas kleines aus – einen Vogel, was Sie inhaltlich ganz richtig mit Fliege assoziieren. Hitler und die Nazis sind also nach Gauland klein und scheiße. Soweit richtig, aber in bezug worauf? Auch das verrät uns Gauland: In bezug auf über 1000 Jahre deutsche Geschichte. Mehr hat er nicht gesagt. Alles weitere ist Interpretation. Und an dieser Stelle scheiden sich nun die Geister mit dem Blick auf die eigene Geschichte. Blickt man also auf die Nazi-Zeit vor dem Hintergrund einer über 1000 jährigen deutschen Geschichte, oder nimmt man die Nazi-Zeit als die eigentliche Geschichte Deutschlands war. Das ist der wesentliche Unterschied in dem Verständnis ein Deutscher zu sein.

      • ich folge Ihnen da nicht. Die Zerstörung Europas UND Deutschlands ist keine Kleinigkeit. Ob Vogel. Fliege. oder Elephant. Gehen Sie mal auf einen Soldatenfriedhof. Wie viele junge Männer. Für Nichts. kein Schiss. Sorry.

      • Es ist so, Herr Tichy, meine Familie stammt aus dem oberschlesischen Industriegebiet nicht weit von Auschwitz entfernt. Mir ist daher aus erster Hand bekannt was es bedeutet von Hitler und Nazis zu sprechen. Wie sich jemand fühlt, wenn Menschen in Viehwagons um Wasser rufen und er ihnen nicht helfen kann, wie es ist, ein Tag vor der Zerstörung Dresdens diese Stadt verlassen zu haben, und viele andere Flucht- und Kriegserlebnisse und was das für das Leben des Betreffenden bedeutet. Aus erster Hand, wie gesagt. Und ja, auf einem Soldatenfriedhof war ich auch schon. Das alles verstellt mir aber nicht den sachlichen Blick auf die Nazi-Zeit, ganz im Gegenteil. Wenn man das alles weiß, ungefiltert geschildert bekommt, wie es nur nächste Angehörige tun können und die Auswirkungen auf das eigene Leben bedenkt, bleibt gar keine andere Möglichkeit als die Dinge auf einer sachlichen Ebene zu betrachten. Diese hat sich nach meiner Lebenserfahrung entgegen der allgemeinen Annahme nahezu immer als die viel menschlichere erwiesen. Und jetzt gehen Sie einfach hin und wischen meine Erklärung von Gaulands Äußerungen als Spitzfindigkeiten weg und halten mir wieder die Opfer der Nazidiktatur vor. Das ist im höchsten Maße unsachlich, weil Sie sich überhaupt nicht auf die logischen Zusammenhänge des gesagten einlassen wollen. Sie halten mir vor, daß die Zerstörung Europas und Deutschlands keine Kleinigkeit sei. Das aber ist völlig unstrittig, das ist allenfalls zum Haareraufen! Wann wollen Sie denn endlich mal zur Kenntnis nehmen was Gauland wirklich gesagt hat. Aber im Grunde müssen Sie es auch gar nicht, denn zu was auch immer Gauland die Nazi-Zeit in Relation gesetzt hätte, es wäre in jedem Fall unangemessen gewesen. Aber wir werden die Zeit des Nationalsozialismus niemals verstehen und einordnen können wenn wir nicht wagen ihn in Relation zu etwas anderem zu setzen. Bleibt die Frage, was denn wohl eine angemessene Bewertung von 12 Jahren Naziherrschaft zu über 1000Jahren deutscher Geschichte wäre.

      • …darum ärgere ich mich ja über Gauland. Diese Verharmlosung von Leid, ob Fliegen- oder Vogelschiss.

    • Inzwischen stößt auch der sonst erfreulich inkorrekte Tichy und dessen „Einblick“ an die ideologischen Grenzen des (meist westdeutschen) Bunzelbürgers, der von seinen im wesentlichen von den 68ern und deren geistigen Nachkommen geprägten Axiomen nicht abrücken will. Nehmen Sie es mir bitte nicht übel, Herr Tichy. Aber ich kann nicht einerseits und das vollkommen zu Recht gegen die Ersetzung von politischen Argumenten durch Moral sprich den Austausch von Verantwortungs- durch Gesinnungsethik protestieren und auf der anderen Seite hinsichtlich der Debatte über die NS-Zeit genau dieser Diskussionsweise das Wort reden. Es wird Zeit für alle diejenigen, die den Ernst der gegenwärtigen Lage erkannt haben, sich zu entscheiden, ob sie sich weiterhin von solchen Denk- und Sprachtabus in die Ecke scheuchen lassen, in welche die Verantwortlichen für diese Lage sie haben wollen, oder ob sie es schaffen, sich davon zu emanzipieren und die öffentliche Debatte wieder vom Prokrustesbett der Politischen Korrektheit zu befreien. Dann entfällt auch der ewige Zwang zur Rückversicherung und zur permanenten Entschuldigung für das Äußern von Dingen, die man denkt und fühlt, aber den Herrschenden im Land äußert unbequem sind. So etwas nennt man wohl freie, mündige Bürger, und die können dann auch dieses Land wieder souverän machen.

      • Sie sprechen mir aus dem Herzen. Dankeschön.

      • DAmit haben Sie sicher recht. Wir haben diese Zeit als das zu benennen, was sie war, aber wir haben gleichzeitig nach vorn zu schauen. Es gibt keine Erbsünde. Diese zu postulieren ist ein Unrecht, da sie knechtet, und das selektiv auf dem Erdball. Wir haben uns mit der Gegenwart und der Zukunftsgestaltung zu beschäftigen. Der Trick der Linksgrünen ist der, dass sie alle diejenigen, die sich damit befassen, in die alte Naziecke stellen. Aus der kommt man nur heraus, indem man diese Zeit als das hinstellt, was sie nun mal war und den Scheinzusammenhang mit der heutigen linksgrünen Politik ad absurdum führt.
        Wer sofort entsprechend dem zweiten Trick, der PC, Worte zurücknimmt, relativiert, beschwichtigt, stellt sich freiwillig in die Schmuddelecke. Nach 80 Jahren muss man wieder normal werden!

  71. Das Problem aber bleibt, daß sich so, wie er (oder Höcke) es anstellt, dieses Kartell nicht durchbrechen läßt. Ganz einfach, weil rechts und die AfD kein gesellschaftlicher Mainstream sind, sondern so kontra-mehrheitlich dasteht wie die Linke 1968. Im rechten Lager muß er keinen überzeugen.

  72. Gauland hat nun das gemacht, was er angesichts der missglückten Begrifflichkeit und Doppeldeutigkeit der Chiffre unbedingt machen musste: Er hat in einem akteullen Video sein Bedauern darüber formuliert, daß dies als Bagatellisierung missinterpretiert werden konnte, und die missverständliche Wirkung der Begrifflichkeit:

    https://de-de.facebook.com/afdimbundestag/

  73. normalerweise bin ich schon eher auf der Linie der AfD. Aber hier hat der Gauland weit übers Ziel hinausgeschissen. Die furchtbaren Leiden in der Nazi Zeit, die fürchterlichen Schiksale, die unfassbaren Grausamkeiten, dieses unerträgliche Verrecken auf den Schlachtfeldern – da ist Vogelschiss vollkommen inakzeptabel. Da braucht sich auch mir gegenüber keiner mehr rechtfertigen. Da ist die Diskussion zu Ende.
    Die AfD muss sich noch ein paarmal häuten, um eine rundum ernstzunehmende Partei zu werden. Sie hat es schon mal getan und sie wird es weiter tun. Das nächste mal muss sie die, die die Farbe von Scheiße haben abstreifen.

    • SIE haben die Rede anscheinend nicht verstanden oder gar nicht gehört. Was sie hier zusammenfabulieren spielt sich nur in Ihren Kopf ab.

    • Vogelscheiße hat jedenfalls oft einen grünlichen Farbton.

    • Odysseus, Ich finde, das trifft es genau. Ich habe jedenfalls auch von diesen permanenten Missverständnissen langsam die Nase voll.

  74. Glaube das hier kaum Einer die Rede von Herren Gauland gehört hat. Herr Tichy ich muss. Ihnen Wiedersprechen, Herr Gauland hat sich sehr wohl zu der Verantwortung bekannt. Er spricht von den zwölf Jahren , als zeitlich in die tausendjährige Geschichte Deutschlands integrierte Epoche. Wenn man 12 Jahre eines jeden Volkes in seiner Geschichte sucht, dann müssten die USA oder China auch zu Ihren Kriegsverbrechen stehen. Ich kann es nicht mehr hören das wir Deutsche uns ewig für die NS Zeit entschuldigen sollen. Haben die Amerikaner nicht in Vietnam und dem Irak Millionen Menschen getötet, dies waren reine Angriffskriege. Herr Tichy Deutschland hat mehr als nur zwölf Jahre Geschichte, dies hat Herr Gauland angesprochen.

  75. ganz richtig mM nach – nicht auszudenken, wenn GroKo und ihre Helfershelfer Linke, Grüne und FDP ihren Lieblingsfeind AfD mit sämtlichen verbalen Schwertern verfolgten, da GAULAND von der sinnvollen Erschaffung der ‚Autobahnen‘ gesprochen hätte…

  76. Nach meiner Information hat Gauland die Gräueltaten der Nazis verurteilt, um dann auf seinen Vogelschiss im Verhältnis zur Gesamtzeit der deutschen Geschichte zu kommen. Die Wiedervereinigung nimmt da schon den doppelten Zeitraum wahr.
    Die Negierung der gesamten deutschen Geschichte von der linken Seite wird Gaulands Grund zur Äußerung sein, Kalkül kann oder muss man bei einem Politiker aber annehmen. Davon machen Linke wie Rechte jetzt gerne konfrontativ Gebrauch. Gauland gehört nicht mehr in die Talkrunden. Meuthen oder Weidel machen es besser.

  77. „Damit stehen sich zwei Lager unversöhnlich gegenüber.“

    Ich mag schon gar keine Leserkommentare bezüglich AfD mehr lesen. Das deprimiert mich zur noch. Schade, denn ich bin kein grundsätzlicher Gegner der AfD. Aber Kritik möchte ich anderen und mir erlauben dürfen. Ohne dieses macht’s wirklich keinen Spaß mehr und ist daher Zeitverschwendung.

  78. Nur zur Erinnerung:

    Gündogan, der Deutscher ohne Doppelpass ist, aber dennoch unmissverständliche „mein Präsident“ hinausposaunte und Özils Begeisterung für Erdogan wurden trotz aller Deutlichkeit im Nachhinein von weiten Teilen der Presse mit dem Prädikat „unglücklich“ bagatellisiert und obendrein noch mit einem persönlichen Empfang beim Bundespräsidenten belohnt.

    Gaulands Aussage bezog sich alleine auf 12 Jahre einer 1000 jährigen Geschichte und nicht etwa auf die Gräueltaten dieser Zeit.

    Die Wortwahl war daneben, ganz ohne Zweifel. Und es bringt auch nichts, auf die Gräueltaten anderer Nationen verweisen., um sich besser zu fühlen. Was da passiert ist, darf sich nicht wiederholen und sollte auch den kommenden Generationen immer wieder ins Gedächnis gerufen werden.

    Was aber auch nicht hätte passieren dürften ist die Tatsache, dass eben genau Täter dieser Gräueltaten von Seiten der Politiker etc immer wieder als Totschlaginstrument und lebenserhaltende Maßnahme eines Schuldkomplexes hergenommen werden.

    • Hallo Ute Iwan,

      Sie sprechen hier einen sehr wichtigen Aspekt an, der in dieser Diskussion leider etwas untergeht und ein deutlicher Hinweis auf die Einseitigkeit dieses Disputes ist. Die Instrumentalisierer der NS – Gräueltaten sind nämlich die eigentlichen geistigen Brandstifter, nicht die denen man Relativierung unterstellt.

  79. Herr Tichy,
    ich teile Ihre Ansicht diesmal nicht. Bei vernünftiger und doch kritischer Betrachtung hat G. folgendes ausdrücken wollen:
    Das Dritte Reich ist ein einmaliger , nicht wirklich erklärbarer und untilgbarer Schandfleck in der deutschen Geschichte; er lässt sich nicht aus der politisch-kulturell-gesellschaftlichen Wirklichkeit Deutschlands und Europas im 19. und 20. Jahrhundert erklären. Der Hitlerismus ist n i c h t organisch aus der deutschen Geschichte hervor gegangen; er ist ein fremdes Produkt, das auch aus historischer Perspektive letztlich unverständlich ist. Die gesamte Struktur des Dritten Reiches ist einmalig und unverständlich. Das bedeutet, das Phänomen Nazismus ist nicht aus dem Charakter des deutschen Volkes erwachsen und deswegen darf es nicht für seine heutige Zerstörung instrumentalisiert werden.
    Wahrscheinlich könnte nur die Frankfurter Schule, insbesondere Erich Fromm, mit ihren Erklärungen zum autoritären Charakter weiterhelfen. Und dieser autoritäre Charakter ist nicht verschwunden; er tritt heute als Herdentier des Mainstream dogmatisch, aggressiv,
    rechthaberisch und Andersdenkende verurteilend und bekämpfend wieder in Erscheinung.
    Also bitte nicht Gauland und die AfD verantwortlich machen; sie legen nur den Finger auf
    verdrängte Wunden. Der Weg in wirklich demokratische Verhältnisse bei uns geht über Selbsterkenntnis und Selbstkritik, und zwar jenseits des Mainstream.

    • Für diesen Kommentar bekommen Sie von mir noch mal 10 Daumen hoch.

      • Von mir auch…

    • “ Die gesamte Struktur des Dritten Reiches ist einmalig und unverständlich. Das bedeutet, das Phänomen Nazismus ist nicht aus dem Charakter des deutschen Volkes erwachsen und deswegen darf es nicht für seine heutige Zerstörung instrumentalisiert werden.“

      Was ist das denn für eine Logik? Wenn ich die Taten eines Mörders nicht nachvollziehen kann und sie einmalig waren, dann sind sie nicht aus seinem Charakter erwachsen?

      Vermutlich ist ein Virus über Deutschland gekommen oder Aliens haben ganz Deutschland manipuliert.

      Das wird mir hier mittlerweile alles zu gruselig.

      Auf Antworten kann ich verzichten!

  80. Dann haben die Grün-Moralisten in ihrem Unverstand gewonnen und selbst doch verloren, denn eine muslimische Mehrheit setzt andere Regeln und Prioritäten, s. Belgien, s. alle islamischen Länder.

  81. Leider hat Gauland die falschen Worte gewählt. Freilich sind diese 12 grausigen Jahre außerordentlich einschneidend und damit auch bestimmend. Was man diesbezüglich nicht vergessen sollte, ist, dass nahezu ganz Deutschland in einem bestimmten Kontext verbraunte. Die Verbraunung ist für mich unbegreiflich, der Kontext erstaunt mich, denn von Hitler wurde keinerlei wirkliche Lösung präsentiert, sondern eben sein katastrophales Programm.
    Aber nicht vergessen darf man, dass die Geschichte dieses Landes eben sehr, sehr viel weiter reicht und dass es keine Erbsünde gibt. In meiner Familie meiner Vorfahren mussten viele ihr Leben lassen, auch als Gefangene des Regimes. Ich habe als Nachgeborener keine Verantwortung für dieses Regime, aber ich habe dafür zu sorgen, dass die Freiheit erhalten bleibt – wir haben sie nicht mehr wie noch vor ein paar Jahren -, und das geht ausschließlich durch Demokratie, die derzeit peu à peu abgeschafft wird, genau von den Leuten, die vorgeben, sie zu verteidigen. Das ist die derzeitige Katastrophe!
    Im Übrigen: Wir sind eine Menge Völker auf der Erde. In den 90er Jahren schlachteten sich die Ruander gegenseitig ab, rund 1 Mio., das sind ca. 8 % gewesen. Das unselige 12 Jahre überdauerndes Regime schlachtete rd. 10 % der jüdischen Bürger im eigenen Land und in den überfallenen ab. Stalin ging insgesamt viel weiter, in China, Kambodscha und weitere ebenfalls – von ihnen zieht sich keiner das Büßergewand an. Das ist keine Aufrechnung, sondern eine kurze Darstellung dessen, wozu Menschen von Natur aus fähig sind. Es war eine beschämende und grauenhafte Zeit, daran gibt es nichts zu rütteln, sie darf nicht mehr vorkommen, aber wenn heute Kritiker der derzeitigen Politik teils schon ihre Jobs verlieren, dann erinnert das unweigerlich an diese unselige Zeit damals. Ich weiß nicht, warum die Deutschen das nicht erkennen, warum sie das immer beschönigen und ein Bild einer freiheitlichen Demokratie beschreiben, die von irgendwelchen Andersdenkenden gefährdet wäre. Hier beginnt bzw. begann die Diktatur, nämlich mit Gesinnungs-, Meinungsvorschriften.
    Wenn einer sagt, diese Zeit damals wäre ein „Vogelschiss“, dann hat er zwar Recht, wenn er die bloße Zeitdauer meint, aber er hat nicht Recht insofern, als diese Zeit sehr, sehr einschneidend war und dieses Land kein kleines Ruanda ist oder ein großes Reich wie ehemals die UdSSR.
    So ziemlich jedes Land hat seine mehr oder weniger dunklen Zeiten, so ist der Mensch schlechthin. Wir müssen verhindern, dass eine neue Diktatur wieder so mit seinen Bürgern umgehen kann. Allein das ist die Lehre, die wir aus jener Zeit ziehen müssen. Das Büßergewand auf ewig ist Quatsch, einmalig und unverschämt für die unschuldigen Nachgeborenen, eine verfügte Drangsal. Ich ziehe es mir nicht an, aber ich habe die Lehre daraus zu ziehen, und hier sehe ich sehr, sehr schwarz. Es wird schon als mittelalterliche Blasphemie-Tat behandelt, wenn man sagt, dass in unserer Zeit, in der die Elektronisierung rasend voranschreitet, wir keine Analphabeten aus einer archaischen Kultur, mit der wir nichts gemein haben, brauchen können und dass Afrika (und auch die islamischen Länder) sich in 20 Jahren etwa verdoppeln und nicht einmal Stehplätze für all die Migranten reichen werden. Wie die Versorgung funktionieren soll, durchaus auch mit in einem moralischen Moment, wird nicht, darf nicht angesprochen werden.
    Das Weiterdenken ist hierzulande, es ist das einzige Land, verboten!

    • Zustimmung. Gut erkannt wie auch mE Herr Tichy. Neben dem verabscheuungswürdigen Holocaust, hat der Krieg nämlich weite Teile Europas vernichtet, Blutspuren hinterlassen, die man nicht als „nur“ 12 Jahre des Grauens in unserer langen Geschichte bewerten kann. Auch ich ziehe mir nicht das Büßergewand an, weil dies von unseren Kriegsopfern gar nicht gewünscht würde. Dennoch berührt es mich sehr, wenn in St. Petersburg, das als Leningrad ca. 2 Mio. Menschen verloren haben, nicht nur die eigenen Gefallenen geehrt, sondern zudem die Gräber unserer Gefallenen mit gepflegt werden. Ebenso auf der Krim. Auch die exorbitanten Soldatenfriedhöfe in Frankreich etc.. legen Zeugnis ab von Zeiten, die wir nicht vergessen und zwangsläufig von Generation zu Generation weiterzugeben verpflichtet sind. Und natürlich ist es geradezu erdrückend, wenn seit bald 50 Jahren ein Nazifilm nach dem anderen abläuft – über den unmenschlichen Holocaust am Genozid der Juden, den Fragen aufwirft, die wir nur unzureichend beantworten können.
      Allerdings rechtfertigt das keinesfalls die sprachlichen Entgleisungen eines Polit-Profis – egal wie er heißt. Traurig und schade für eine aufstrebende Partei, die sich im BT durch eloquente und sachbezogene Reden gerade profilieren will.

  82. Gauland hat sich diesmal endgültig verzockt. Sowohl Inhalt und Wortwahl seiner Äußerung sind unterste Schublade; auf dem Niveau linker und rechter Dumpfbacken. Ich denke, die paar Wähler, welche er in diesem Milieu gewinnen kann, werden nicht annähernd diejenigen aufwiegen, welche er unter gebildeten, eher „ bürgerlichen“ Interessenten auf immer verschreckt hat.

    • Sie haben vollkommen Recht. Ich weiß auch nicht, was Herrn Gauland da geritten hat.
      Der aktuelle Skandal um das BAMF war doch wie ein Ball, der direkt auf dem Elfmeterpunkt liegt. Gauland hat durch seine Äußerungen weit über das Tor geschossen.

      Die AfD hat es damit auf lange Zeit versäumt, eine Partei für weite Teile der bürgerlichen Mitte zu sein.

      • Das hätten die hier postenden Trolle der Anti-AfD-Fraktion mit Sicherheit gern.

      • Für mich kann ich in Anspruch nehmen, daß ich garnkeiner Fraktion angehöre. Bei Ihnen würde ich schätzen: erst SED, dann PDS, dann AfD.

    • Jumping Jack, das sehe ich auch so. Ich habe der AfD bisher vieles nachgesehen, obwohl ich mit dem völkisch-nationalen Getöse, was aus deren rechten Reihen kommt, absolut nicht einverstanden bin. Aber irgendwann ist das Maß voll und das merken auch die Wähler.

  83. Da wir in der Geschichte Europas im 20. Jahrhundert nie eine auch nur annähernde Wahrheit hineinbekommen werden (weil die wesentlichen Akten auf ewig verschlossen bleiben – die Offenbarung der Sauereien wäre kaum fassbar), begibt sich Gauland als Tänzer in den Reigen der Unsäglichkeiten und Lügen.
    Kommt es da auf einen mehr oder weniger drauf an?
    Betroffenheit nur in seinem Falle zu zeigen wäre ein Verkennen des Ausmaßes der wirklich erforderlichen Betroffenheit – aber nicht nur solche, nein, sondern das Fordern des Abtragens der Lügenberge wäre ein Segen für Europa und die ganze Welt.

  84. Wenn ich mir das ganze Zitat, bzw. die ganze Rede von Gauland ansehe, kann ich dem Prohei, der um einen bewusst herausgerissen Halbsatz nicht nachvollziehen.
    Für mein Verständnis hat Gauland nichts weiter getan, als die 12 Jahre Nationalsozialismus in Deutschland mit der über mehrere hundert Jahre Kulturgeschichte ins Verhältnis gesetzt – und vorher ausdrücklich betont, dass Deutschland selbstverständlich zu seiner Verantwortung aus der Nazizeit steht!
    Dass die Linken im Verein mit dem Mainstreammedien versuchen daraus Profit zu schlagen, zeigt für mich nur deren fehlender Charakter, sich wirklich mit der Sache auseinander setzen zu wollen. Und die wäre die seit Kriegsende andauernde „Schuldkeule“, die immer wieder ausgepackt wird, um andere zu dikreditieren!

  85. Schopenhauer hat die Erde als ein mit Mehltau überzogenen Planeten erkannt. Kant die Zeit als den Alleszermalmer. Aber Achtung! Eines bleibt ewig! Unser Füher!

  86. Gauland hat in der Sache recht, wenn er die Jahre der Diktatur rein zeitlich mit der gesamten deutschen Geschichte vergleicht. Warum er allerdings immer wieder in dieser Form völlig über das Ziel hinaus schießt, bleibt mir schleierhaft. Die Jahre 33-45 sind leider für die deutsche Geschichte sehr prägend und werden das auch noch länger bleiben. Trotzdem sind die Schreckensjahre natürlich nicht alles, was Deutschland ausmacht und die andauernde Instrumentalisierung durch das linke Lager muss endlich aufhören.
    Diesen Sachverhalt oder Wunsch kann man aber auch deutlich geschickter und gemäßigter zum Ausdruck bringen.
    Gauland ist 77 Jahre alt. Wie alt ist Alice Weidel? Es ist klar, wer die Zukunft der Partei ist.

  87. Hoffentlich findet eine Mehrheit in der AfD schnell und entschlossen den Mut, diesen Vogelschiß Gauland wegzuwischen und mit ihm gleich noch einige andere Nationalsozialismus-Relativierer in der Partei zu entsorgen. Gerne in der Uckermark, wo – ich muss es sagen – es mir sehr gefallen hat und ich nette, freundliche Leute getroffen habe.
    Insofern: Uckermark verzeih! … und Danke für die Hilfe

  88. man stelle sich mal vor Gauland hätte den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Jugoslawien mit vom Zaun gebrochen. Nicht auszudenken wie unsere Edeljornallie sich das Maul zerrissen hätte. Nachdem dies aber unser schulabschlußloser Fischer gemacht hat war Schweigen im Walde. Fischer läuft heute noch immer frei herum. Der einzige der ihm gefährlich werden könnte ist er selbst, wenn seine Körperfülle weiter so zu nimmt kann es sein dass er platzt.

    • wenn mit platzen gemeint ist, dass er dann auch endlich mundtot ist, soll es mir sehr recht sein…

      • Dann gibt’s bestimmt ein Platzkonzert.

  89. Ich habe mir in letzter Zeit einige Bundestagsreden von AfD-Abgeordneten zum Thema Energie, Genderwahnsinn usw. angehört. Ich muss sagen, da gibt es einige Leute, denen diejenigen der anderen Parteien besonders fachlich nicht das Wasser reichen können.
    Eigentlich eine gute Taktik, den Irrsinn, den andere fabrizieren, ganz sachlich und fachlich fundiert zu kontern.
    Mit der BAMF-Affäre wurde der AfD eine Steilvorlage geliefert, die man eigentlich gar nicht verstolpern konnte.
    Und was macht dieser unsägliche Herr Gauland: Er schießt den Ball im Fünfmeterraum Richtung Eckfahne.
    Hat dem Menschen ein Vogel ins Hirn geschissen, eine Zeit als Vogelschiss der Geschichte zu bezeichnen, in der Millionen Menschen systematisch, fabrikmäßig, exakt geplant bestialisch ermordet wurden, in der ein Krieg angezettelt wurde, der weitere zig-Millionen Leben gekostet hat und ja, liebe Relativierer, in dem auch Millionen Deutsche als Kanonenfutter ihr Leben gelassen haben.
    Herr Gauland meint, das wären ja nur 12 Jahre. Der Atombombenabwurf über Japan dauerte auch nur ein paar Minuten, war das dann etwa ein Mückenschiss.
    Der Mann ist entweder zu dämlich, Geschichte nicht nach Zeiträumen, sondern nach dem, was in diesen Zeiträumen passiert, zu beurteilen oder er macht das mit der Absicht der Provokation, was noch schlimmer ist.
    Auf jeden Fall macht er die Arbeit von vielen sachkundigen, nüchtern denkenden Abgeordneten kaputt, die in Berlin wirklich gute Arbeit leisten.

    • Sind solche Reden der verschiedenen Akteure einer Partei zufällig aneinander gereiht oder gibt es für sowas eine Gesamtstrategie, thematisch und zeitlich, die ein Parteivorstand gemeinsam erarbeitet und orchestriert ?
      Zu welchem Zeitpunkt was an wen adressiert gesagt wird.
      Das würde mich interessieren.

  90. Recht hat Hr. Tichy, uneingeschränkt. 60 Mio. Tote sind kein Vogelschiss. Gauland treibt die AfD ins politische Abseits, ins 10 % Wählerghetto. Seine Äusserungen sind ein Schlag ins Gesicht der unzähligen Opfern des WK II.

    Gauland entwickelt sich immer mehr zu einem instinkt und charakterlosen Provokateur, der mit seinem Hintern umreisst, was andere mühsam aufgebaut haben.

    • Machen Sie doch bitte erst einmal kundig, was Gauland genau gesagt hat. Dann werden Sie erkennen, daß Sie lediglich Herrn Tichys sehr einseitiger Interpretation aufgesessen sind.

    • Schade das ich ihnen nur ein Minus geben kann. Erst hören und sehen, dann evtl. schreiben.

  91. Danke, Herr Tichy. Sie haben u. a. auf einen wesentlichen Punkt hingewiesen.

    „Er eröffnet die große Rechnung, auch wenn er so tut, als meinte er die „guten“ Zeiten der deutschen Geschichte, er weiß genau, auf welchen Gefühlen er spielt: Ausschwitz gegen Dresden…“
    Ja, er spielt mit Gefühlen und das halte ich für unverzeihlich. Die Reaktionen hierauf zeigen gerade, was er damit angerichtet hat. Im Nachhinein denke ich, dass für die Aufarbeitung der NS-Zeit die falschen Instrumente benutzt wurden. Auch ich hätte mir das anders gewünscht.

  92. Wir brauchen beides: Die Abwehr von Verharmlosung einer Zeit, die als letzte Phase des Dreißigjährigen Krieges 2.0 von 1914 bis 1945 mit gerade mal 12 Jahren Dauer immer noch nicht wirklich fassbar und verstanden ist. Und die Abwehr des Einbruchs des Islamofaschismus. Das Eine geht nicht ohne das Andere. Und es sollte klar sein: Faschismus und Mordorgien aller Art sind keine deutsche Spezialität – bei aller Monströsität der Verbrechen der Nazizeit. Das kann jederzeit wieder kommen, in anderer Form, gewiß, aber beispielsweise Ruanda (das Land ist stockkatholisch übrigens) läßt grüßen, Pol Pot, Stalin, Mao, der Krieg Iran-Irak 1980 bis 88 etc. Alles womöglich verschärft durch die ungeheure Zahl an Menschen derzeit – dreimal so viele wie am Ende des WW II – mit rasch steigender Tendenz in genau den Ländern, den islamischen vornehmlich, die ohne jedes Verantwortungsgefühl gegenüber ihren eigenen Nachkommen so weiter machen wie immer. Ohne für gute Lebensperspektiven für ihre Kinder zu sorgen – außer das Erobern von Gegenden wie Europa als Verheißung. Das gilt es zu verhindern, wenn uns unser Leben lieb ist. Denn Islam bedeutet die Konterkarierung von allem, was uns ausmacht. In der Konkurrenz hat „Islam“ längst verloren – die wissen das, und genau aus diesem Grunde sind sie hochgefährlich. (Über die Gründe des Amoklaufes der Deutschen 33 bis 45 will ich mich jetzt nicht auslassen, sehe aber Parallelen zu den Befindlichkeiten der islamischen Länder derzeit. Vielleicht sind ja gerade die Deutschen deshalb so ungewöhnlich verständnisvoll für das Verhalten der Muslime. Das aber ist eine andere Geschichte).

  93. Lieber Herr Tichy,
    Stimme sehr häufig mit Ihnen überein, die Dramatik des „Vogelschisses“ vermag ich allerdings nicht erkennen. Traurig, dass die Ausdeutung von Halbsätzen derartige Aufruhr erzeugt.

  94. Herr Tichy, Sie schreiben: „Und er [Gauland] macht das zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt, weil der BAMF-Skandal gerade einen ganz anderen Korken aus der Flasche treiben könnte.“
    Ich schreibe: „Und die MSM machen das zum denkbar günstigsten Zeitpunkt, damit der BAMF-Skandal eben NICHT einen ganz anderen Korken aus der Flasche treiben könnte.“

    Vertuschen, vernebeln, verschleiern, ablenken. Rauf und runter. In Dauerschleife. Einfach mal reflektieren, diese Kamarilla aus den „führenden“ (igitt) MSM wie ZEIT, taz, Spiegel und Springerpresse und v.a. den Hofschranzen der Öffentlich Richtigen.
    Hr. Gauland indes sollte sich aufs Altenteil begeben und Origami falten odersowas. Das soll beruhigend wirken. Win-Win.

    • Mit Ihrem Kommentar treffen Sie den Nagel auf den Kopf!

  95. Und nun das letzte Statement von mir zu diesem Thema. Ich habe mir die Artikel und Kommentare in den verschiedenen online Zeitungen angeschaut. Dazu fällt mir nur eins. 87% der Wahlbeteiligten haben die AfD nicht gewählt. Dass sie jetzt den Gauland kritisieren und dämonisieren ist daher nichts ungewöhnliches. Das sie jetzt erklären, dass die AfD für sie nicht mehr wahlbar ist, kaufe ich ihnen nicht ab. Ich vermute, dass sie sie nicht mal vorher gewählt haben. Und die, die sie gewählt haben, werden sie nicht vor der AfD abwenden wegen eines „Vogelschießes“. Welche Option hätten sie denn? Nichtwähler zu sein, oder die bankrotten und verfilzten Einheits- und Blockparteien zu wählen. Anstatt sich mir dem Massenmigrationvon Illegalen zu beschäftigen, beschäftigt sich das Land mit Vogelschieß. Ich würde die nächsten Umfragen abwarten, wie sich die Meinung der Bevölkerung gestaltet hat. Ich kann mir kaum vorstellen, dass man sagt, ich möchte dass die AfD so wird wie die CDU oder die FDP. So was wäre dumm. Die AfD muss eben anders sein.

    • „Anstatt sich mir dem Massenmigrationvon Illegalen zu beschäftigen, beschäftigt sich das Land mit Vogelschieß.“

      So einfach ist das nicht. Diejenigen, die hinsichtlich der AfD unentschlossen sind, wollen wissen, wofür diese Partei steht. Gauland steht an der Parteispitze und sollte das nach außen vertreten, was diese Partei ausmacht.

      Die AfD teilt nach außen kräftig aus. Im Moment macht sie den Eindruck, als könne sie selbst nicht einstecken.

  96. Sehen wir es doch einfach mal pragmatisch.
    Aussagen von Gauland, Höcke oder Poggenburg, o.Ä., mögen einem gefallen oder auch nicht., sie bewirken aber das was die anderen Parteien nicht begreifen können oder wollen, manchmal aber ahnen.
    Selbstverständlich spricht das auch rechte Wählerschaften an, also sammelt man auch diese ein, Wählerstimmen, wobei Nazis aber chancenlos sind, das will wohl nur noch ein kleiner Rest, der aber auch schon vorher vorhanden war, und nicht nur in der NPD , man nahm sie gerne, die Parteibasis verstärkend.
    Das selbe gilt für Linke und Linksextreme, die sich in den entsprechenden Parteien wohlfühlen können; Narrenfreiheit genießen, mit Steuergeldern gepäppelt werden und von linken Wählerschichten a l l e r „Etablierten“ zur Verbreiterung ihrer Basis gerne hingenommen werden.
    Was aber wirklich von Interesse ist, das ist die h e u t i g e Politik, in Fragen der EU, des EURO, der Migrationspolitik, um nur die m.M. Wichtigsten anzusprechen.
    Die klar ersichtlichen Fehler der Politik, der mindestens letzten zehn Jahre, gilt es zu berichtigen, was sehr große Teile der Bevölkerung den „Etablierten“ nicht mehr zutrauen und ein starkes pol. Korrektiv wünschen.
    Warum also die wählen, die uns den ganzen Schlammassel angerichtet haben ?
    Das ist die Lernfähigkeit für eine starke Opposition im Bundestag, die im Sinne von Realitäten ihre Stimme erhebt, und nicht von hilflosen, wütendem Geschwätze von Links bis FDP.
    Nachzulesen in objektiven Medien, oder in original anzusehenden Bundestagsdebatten.
    Das ist die Wirklichkeit im Gegensatz zu Zeiten der Schönrederei.

    • One good turn deserves another… 😉

      Sehen wir es doch einfach mal pragmatisch – ja!

      Ich habe mir heute Morgen (Montag, 4.Juni) den Satz von Gauland angehört, eine Bekannte angerufen und gewettet, bis Mittag ist das aus den Nachrichten raus. Und siehe da, in Google News ist es schon unter ferner liefen… jedenfalls bei mir.

      Die Einzigen, die die Sache noch aufregt, hier und in Google News, sind AfD- Funktionäre und AfD- Anhänger, die sich Sorgen machen, oder ärgern, daß das von dem BAMF- Skandal ablenken würden, weil die AfD mit ihren 13% da etwas zu entscheiden hätte.

      Die 87% aber schweigen still wie ein Grab.

      Warum?

      Bei Höckes „Mahnmal der Schande“ ging es Monatelang hoch her, bis hin zur persönlichen Verfolgung. Diesmal nicht mal einen einzigen Tag. Und nicht bei weitem so wütend. Warum nicht?

      Höcke hatte mehr oder weniger die Kulturstaatsministerin Monika Grütters zitiert:

      https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Rede/2016/10/2016-10-18-gruetters-deutschlandhaus.html

      https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Rede/2016/09/2016-09-06-gruetters-denkmalkultur.html

      Da kann man lange diskutieren und sich empören, das tut nicht weh.

      Aber Gauland hat ihnen mit der Gleichung Hitler=Vogelschiß ihren Dämon genommen. Mit einem einzige Satz…

      Wenn das kalkulierte Absicht war, dann war das absolut genial und Gauland hat seinen Trump wohl studiert.

      Doch egal wie: Wenn die Guten 87% Gauland weiter zitieren, um sich gerecht zu empören, brennen sie sich die Formel Hitler=Vogelschiß jedesmal tiefer ins Gehirn. Und das tut ihnen unmittelbar weh. Und deshalb werden sie das meiden wie ihr Teufel das Weihwasser… da kann noch was kommen, ja, offiziell, aber das Zitat wird öffentlich vermieden werden.

      Gauland hat ihm damit einen Pfahl durch’s Herz gebohrt,
      und ohne ihren Dämon sind sie – nichts.

      Das wissen sie.

  97. Gauland ist, was man kriegt, wenn man Lucke vertreibt.

    • Lucke hatte zwar auch recht, war aber zu lieb und wurde daher nicht wirklich wahrgenommen.

  98. Seltsam, daß dieser rechtsdumpfe Müll gerade jetzt geäußert wird, wo der Afd ein innerparteilicher Richtungsstreit um die Renten und Niedriglöhne ins Haus steht. Über diesen hätte sich die Afd weiter zur bürgerlichen Klientel ausrichten können und den Höcke/Gaulandflügel weiter in die hinteren Reihen stellen können. Klingt arg gedrechselt, ich weis. Aber ich bin auf der Suche nach einem Motiv für dieses abscheuliche ‚Manöver‘. Weidel und Meuthen müssen jetzt glasklare Position beziehen, sonst war’s das mit der Afd.

    • Personen sind manchmal wie „Fliegendreck“.
      Wichtiger, meine ich, ist die h e u t i g e Politik und wie erreiche ich eine positive Korrektur derselbigen
      MfG

    • „Sonst wars das mit der AfD.“ Sie verwechseln ihre Wünsche mit der Wirklichkeit. Dieses Land hat echte Probleme und die Bürger merken zunehmend, dass die Probleme ihres Landes auch ihre ganz persönlichen Probleme sind. Keine Sau schert sich drum ob Herr Gauland die Nazis Vogelschiss nennt oder Herr Poggenburg die Araber mal Kameltreiber genannt hat. Die meisten Leute reden nämlich ganz anders der Mainstreamtalk und haben auch ganz andere Sorgen.

  99. Ich lese seit vielen Jahren schon sehr interessiert die Kommentarspalten aller großen deutschen Nachrichtenportale. Und ich musste feststellen: Die Aufregung über Gaulands Äußerungen hält sich dort stark in Grenzen. Knallharten Rechtsextremismus wollen nicht viele erkennen, kann auch ich nicht erkennen. Durch die Provokationen der AfD-Redner lesen auch immer mehr Menschen die ungekürzten Original Texte, und lassen sich immer seltener von Journalisten die Interpretation des Weltgeschehend vorkauen. Unserer Erbschuld, die seit Jahrzehnten aufrechterhalten wird, wird der Spiegel vor die hässliche Fratze gehalten. Wir erschrecken vor uns selbst. Warum sind wir so? Warum wurde Günter Grass bejubelt für seine wahnwitzigen Forderungen an das deutsche Volk? Im Gespräch mit Ausländern kann ich keine Antworten liefern. Denn, ich verstehe es nicht, verstand es schon damals nicht, als ich mehrere Jahre in Folge einen blühenden Antifa als Geschichtslehrer genießen durfte. Warum sind wir das einzige Volk, das sich selbst in seiner eigenen Vergangenheit suhlt, und dafür die zahllosen Errungenschaften unseres Volkes unter den Scheffel stellt? Das ist kein Aufrechnen mit den Verbrechen anderer Nationen, sondern die berechtigte Frage, wie man mit seiner eigenen Geschichte umgehen sollte. Gibt es nichts zwischen Ignoranz und Selbststigmatisierung? Vielleicht diese Denkweise ja tatsächlich rechtsradikal. Dann kann ich auch nichts daran ändern. Jedenfalls reden die Leute mal wieder drüber. Damit ist doch schon etwas gewonnen, wie ich finde.

    • Dieses Volk wird sich entweder aufrecht und voll Stolz zu seiner Identität bekennen oder sie verlieren und verschwinden.

    • Genau genommen suhlen wir uns nur in einem kleinen Teil unserer Vergangenheit und auch nur bestimmte Leute, nämlich all die, die sich wunderbar davon ernähren und davon profitieren.

      • Sehr richtig !
        Betroffenheitsindustrie nennt man / frau so etwas !

  100. Herr Tichy, ich gebe Ihnen recht, daß diese Äußerung Gaulands unglücklich war und den „vereinigten“ Parteien willkommener Anlaß ist, das herauszulesen, was sie herauslesen wollen. Ich habe mir seine Rede im Bundestag zum 70jährigen Bestehen des Staates Israel angehört. Eine Rede, der jeder rechtschaffene Mensch zustimmen könnte. Aber was sehe ich: Auch bei den gewissermaßen moralischen Passagen klatschen nur die Abgeordneten der AfD, während sich bei denen, die dauernd die moralische Position hochhalten, so weit ich es sehen konnte, keine Hand rührt. Offenbar sagt der Falsche das Richtige!
    Zurück zum „Vogelschiß“: Unglücklich ist diese Äußerung deswegen, weil ja nicht die Dauer der verhängnisvollen 12 Jahre das Entscheidende ist, sondern die Wucht der katastrophalen Ereignisse. Wie Sie auch schreiben, Herr Tichy, hat es ja nicht nur die deutschen und vor allem die europäischen Juden (allein zahlenmäßig) getroffen sowie überhaupt europäische Opfer, sondern auch die deutschen Opfer des Bombenkrieges und die Ostdeutschen (die „echten“) durch den Verlust ihrer Heimat und Deutschland selbst getroffen, das in Folge ein Viertel seines Staatsgebietes verloren hat. Ich spekuliere mal, wenn Gauland gesagt hätte, daß der Verlust Ostdeutschlands und die 12 Millionen Vertriebenen nur ein „Vogelschiß“ in der Geschichte seien, wäre ihm der Beifall von Leuten wie Ulla Jelpke sicher gewesen. Die Empörung der Grünen ist übrigens nur noch heuchlerisch zu nennen. Wer eine Frau in seinen Reihen duldet, die hinter dem bekannten Plakat („Deutschland, du mieses Stück …“) herläuft, auch wenn sie es nicht selbst gehalten hat, sich aber von diesem „miesen Stück“ fürstlich aushalten läßt und ständig hochmoralisch aufplustert, sollte lieber schweigen.

    • Ja, leider sitzt der wirkliche Feind für das Wohlergehen Deutschlands und damit auch Europas wohlalimentiert inmitten des deutschen Bundestags.

    • in dem Zusammenhang sei noch erwähnt, dass der – damals oft besoffene – Steinewerfer über via Umweltminister im hess. Ministerium zum Außenminister Deutschlands mutierte und in dieser Zeit allen Ernstes als der „beste Außenminister, den wir je hatten“ hofiert wurde, auf der Beliebtheitsskala des Politbarometers stets unter den ersten Drei fungierte. Und sich selbst heute noch in die Politik mit vorgekauten (und im Voraus bezahlten) Ratschlägen von SOROS und Konsorten einmischt. Und es immer noch einige Leute gibt – die schwärmend ‚unser Joschka‘ ausstoßen. Ich fass‘ es nicht.

    • Nicht nur das provokante Transparent dieser unsäglichen Person machte mich wütend. Wie loyal verhielten sich doch erst kürzlich die Genossen aller Parteischattierungen, als Herr Gauland in Begleitung einer älteren gehbehinderten Dame lautstark pöbelnd aufgefordert bzw. schon fast gezwungen wurde, die Frankfurter Innenstadt zu verlassen?
      Aber ungeachtet dessen: selbst wenn man es schafft, die AfD (unsere letzte Chance) in die rechte Ecke zu bugsieren, bis sie links runter fällt, ist das immer noch erträglicher, als mir in einigen Jahren vor Verlassen der Wohnung eine Burka über den Kopf zu ziehen.

  101. ich habe die Aussage von Herrn Gauland auch bezogen auf den Zeitraum 12 Jahre zu 1000 Jahren deutscher Geschichte verstanden. Es stünde allen anderen Ländern sehr gut zu Gesicht sich mit der eigenen Geschichte so umfassend auseinander zu setzen wie die Deutschen es tun und getan haben. Auschwitz ist halt ein gern genommenes Beispiel um alles zu begründen, auch völkerrechtswidrige Angriffskriege, wie z.B. den Jugolsawienkrieg, mit zu verantworten durch die olivgrüne Friedendspartei und ihren damaligen Oberindianer Fischer. Wir hätten die Möglichkeit sich in der Gegenwart gegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu wehren. Genau dies tun wir aber nicht, sondern sind sogar der Meinung, die Unterstützung derartiger Grausamkeiten zu unserer Staatsräson erklären zu müssen. Mehr Unglaubwürdigkeit geht nicht. Anexion von besetztem Gebiet und Ghettoisierung sind keine Kavaliersdelikte. Die selektive Wahrnehmung und Verurteilung oder Unterstützung ein und des selben Verbrechens ist unverständlich und zeigt eigentlich nur die Unehrlichkeit der Debatte. Bei uns geibt es Mahnmale, Stolpersteine und sonstigen Erinnerungskult. Damit zeigen wir allen, dass wir uns mit unserer 12 jährigen Terrorherrschaft auseindersetzen. Hingegen es in den Ländern, die die brutalen Folgen der Kolonialisierung erleben und erleiden mußten auch sehr viele Denkmäler gibt. Allerdings nicht für die Opfer, sonder für die Täter. Dies ist nun mal der Unterschied in der geschichtlichen Aufarbeitung zwischen Siegern und Besiegten. Glaubwürdig geht anders. Übrigens, die Konzenetrationslager wurden von den Engländern im Burenkrieg erfunden und installiert. Hat man in Südafrika schon ein Mahnmal diesbezüglich gesehen.

  102. Seit 13 Jahren sind unsere Spielregeln außer Kraft. Eine früher eher unbedeutende Frau, hat uns neue diktiert. In meiner Kindheit haben wir uns immer gemeinsam darauf geeinigt, was und nach welchen Regeln wir spielen wollen. Heute im fortgeschrittenem Alter soll ich mir abstruse Regeln diktieren lassen und meine Klappe halten. Es wird Zeit für neue Spiele und neue Regeln.
    Die Bonner Republik hat nur funktioniert, weil das Parlament besetzt war mit Menschen, die gelitten hatten. Das heutige Parlament ist besetzt mit verwöhnten, wohlstandsverwahrlosten Leuten, die nicht erwachsen geworden sind.
    Wir können froh sein, daß Herr Gauland sich mit 77 Jahren hinstellt und für uns eine Alternative auf die Beine gestellt hat. Und jetzt hat er sich in den Augen von Herrn Tichy, nicht an die Spielregeln gehalten.
    Zuviel Reflexe und zuwenig Tiefgang.
    Die jungen Menschen in unserem Land sollten die Zukunft entwickeln, denn sie müssen drin leben. Würde dies geschehen, könnte Herr Gauland schon längst auf dem Altenteil sein und Rosen züchten. Aber die Jungen und auch die Alten, haben sich entschieden unser Land untergehen zu lassen. Eine noch nie dagewesene Situation ist eingetreten, der Wunsch nach kollektivem Suizid.
    An Gaulands stelle würde ich Rosen züchten, statt mich mit Dreck bewerfen zu lassen.

    • Ein kollektives jammern und dann vielleicht zu spätes Umdenken wird kommen, wenn die Bürgschaften eingelöst werden müssen , die Wirtschaftskraft nachläßt, es also ans Portomonaie (Ans Eingemachte) geht.

  103. Natürlich war dieser Satz von Gauland saublöd. Schon deshalb, weil er eine Steilvorlage für alle ist, die diesen Satz mit Genuss aus dem Zusammenhang reißen, um heuchlerisch über seinen Autor herzufallen. Es sind die, die Deutschlands Geschichte auf 12 Jahre und die Verbrechen der Nationalsozialisten reduzieren wollen, aber gern Verbrechen relativieren und verschweigen, wenn es um die der Kommunisten und Internationalsozialisten weltweit, der Alliierten, besonders der Sowjetarmee bei der Eroberung Deutschlands und die Rechtsbrüche der derzeitigen Regierung geht, um nur einige Beispiele zu nennen.

    • Sehe ich etwas anders. Saublöd ist, sich den Sprachregeln der PC zu unterwerfen. Dann hat man schon verloren. Die Gutmenschen finden sowieso was zu meckern, warum also in vorauseilendem Gehorsam weggucken. Schluss mit Rumdrucksen. Rücken gerade, Maul auf, raus dat Ding. Möge Herrn Gaulands Beispiel Schule machen.

  104. Ich stimme Herrn Tichy voll zu und war genauso verärgert über Gauland.
    Historisch: In den zwölf Jahren Nazizeit ist verspielt worden, was in Jahrhunderten aufgebaut wurde: der Ruf der Deutschen (wegen der Millionen Toten), Teile Deutschlands,
    historische Stadtkerne und vieles mehr. Gerade ein Deutschnationaler sollte wütend sein über die (z.T. nicht wiedergutzumachenden) Schäden für die Welt und auch für Deutschland.
    Taktisch: Solche Äußerungen verhindern eine breitere Akzeptanz der AfD in der Bevölkerung und sind Munition für ihre Gegner.
    Ich habe mich vor der letzten Bundestagswahl als AfD-Wähler bekannt. Wenn das so weitergeht, bin ich es nicht mehr.
    Die CDU ist für mich unwählbar, weil kein führendes CDU-Mitglied der Merkel-Politik offen widersprochen hat. Ich würde von Meuthen und Weidel erwarten, dass sie Gauland widersprechen.

  105. Was regt man sich noch über Deutsche Worte auf…Deutschland wird gerade von der Grün-Sozialistische EU-Medien Merkel Mafia abgeschafft und man streitet sich hier um die Deutsche Geschichte. Weder die CDU noch CSU die Grünen und Linke erst recht nicht und auch die FDP und SPD interessieren sich mehr für die Deutsche Geschichte….einzig und alleine die AfD kämpft noch um die Geschichte Deutschland…alle anderen Parteien, Medien sind doch schon längst dem grenzenlosen-Multikulti EU Lummerland = Diktatur ergeben.

    • Geschichtserinnerung ist sehr wichtig, wir leben und erleben aber HEUTE, und da ist eine weise zukunftsorientierte Politik noch wichtiger.
      Fehlerhafte Verträge sind nicht nur fahrlässig und dumm sondern Staatsgefährdend.

  106. Danke Herr Tichy für Ihren Blog, danke Prague für Ihre Meinung. Erst durch die Leserkommentare konnte ich mir über diesen „Unfall“ meine Meinung bilden.

  107. „Na, eben. Ein dämlicher Politiker sagte mal sogar (sinngemäß), dass um diesen Denkmal der deutschen Schande werden Deutschland andere Länder beneiden. Ist das nicht ein Gipfel der Dummheit?“

    Ja, ist es. Es war aber ausnahmsweise kein Politiker, der hier durch Dummheit glänzte, es war der ausgesprochen regierungsnahe, inzwischen verstorbene Historiker Eberhard Jäckel.

  108. Ich kenne Gauland ein wenig aus alten Frankfurter Tagen in der CDU. Er war damals ein „hohes Tier“, ich nur 2. Vorsitzender eines kleineren Stadtbezirksverbandes. Aber wir haben uns schon einige Male angeregt unterhalten. Mein Eindruck von ihm war schon damals: eine ehrliche Haut, für einen Politprofi ungewöhnlich ehrlich. Und das ist er bis heute geblieben. Bisweilen begibt er sich auf vermintes Gebiet und sagt etwas, woraus man ihm einen Strick drehen kann, wenn man einzelne Teile aus dem Zusammenhang reißt. Gauland ist aber der letzte, der den Holocaust schönreden oder marginalisieren würde. Es ging ihm tatsächlich um die Zeitachse – da bin ich mir sicher. Gauland und die AfD stehen zu Israel wie keine andere Partei in Deutschland.

    • Ich glaube Ihnen jedes Wort.
      Doch Gauland ist eben auch Politprofi und mir kann keiner erzählen, dass diese Textpassage nicht wohlkalkuliert war von Gauland.
      Er hat – siehe Mitschnitt auf MDR.de – dabei vom Manuskript abgelesen, d.h. es stand wohl auch so auf seinem Zettel.
      Gauland hat der Partei und damit Deutschland mit dieser Aussage keinen Gefallen getan – um es mal vorsichtig auszudrücken.

  109. Sehr geehrter Herr Tichy,

    ich kann gut verstehen, woher die vorgebliche Empörung der üblichen Verdächtigen rührt. Hier geht es darum, politisches Kapital aus dem Vorgang zu ziehen.
    Was ich aber nicht verstehen kann, ist, wie jemand nicht nur vorgeblich, sondern tatsächlich in der Aussage Gaulands einen Skandal erkennen kann.
    Das Argument, Gauland hätte wissen müssen, daß seine Aussage aus dem Zusammenhang gerissen zitiert wird, kann hierbei nicht überzeugen.
    Ob es sinnvoll war, als prominenter AfD Vertreter über die deutsche Geschichte und speziell den Nationalsozialismus zu philosophieren- darüber lässt sich trefflich streiten.
    Allerdings wird man wohl kaum daran vorbeikommen, anzuerkennen, daß die NS- Zeit in der politischen Debatte von enormer Bedeutung ist, da sie dazu verwendet wird, eine Politik zu rechtfertigen, die den vitalen Interessen des Volkes zuwiderläuft.
    Daher ist es überaus gerechtfertigt, den Versuch zu unternehmen, das deutsche Volk, bei Anerkennung der Verantwortung, die aus der NS- Zeit rührt, von der Erbschuld zu befreien und den Schatz der deutschen Geschichte und Kultur als Humus für die Gestaltung der Zukunft zu entdecken.
    Wenn Sie jetzt tatsächlich in den Aussagen Gaulands einen Skandal erkennen wollen, dann kann ich Ihnen nur zurufen: kommen Sie wieder runter, verlassen Sie ihre politisch mediale Blase und finden Sie wieder zur Normalität (jaja, ich weiß- gibt es ja gar nicht…) zurück!

  110. „Aber liebe Freunde, Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiß in über Tausend Jahren erfolgreicher Deutscher Geschichte.“

    Ich ergänze mal seine Rede an der Stelle:

    „- die jetzt zu Ende gehen. Ein Vogelschiß, den wir gerade wiederholen: schon wieder droht uns ein finanzieller Kollaps, schon wieder verelenden Großstädte, während andere in Saus und Braus leben; schon wieder laufen Mörder- und Schlägerbanden frei durch die Straßen. Schon wieder löst sich der Rechtsstaat in immer absurderen Gesetzen auf; schon wieder verlieren die Menschen die Kontrolle über ihr persönliches Leben.

    Schon wieder werden politische Gegner niedergebrüllt, auch im Parlament. Schon wieder werden sie zusammengeschlagen, ruiniert, von Haus und Hof gejagt, ihr Besitz ihnen genommen. Schon wieder gibt es eine Einheitsmeinung in Deutschland, gegen die man nicht verstoßen darf. Schon wieder sind wir auf dem Weg vom Kontrollverlust in eine neue, glorreiche, totalitäre Gesellschaft, wenn wir nur bereit sind, uns individuell aufzugeben.

    Und wenn ich an dieser Stelle einmal Karl Marx zitieren darf: ‚Hegel bemerkte irgendwo, daß alle großen weltgeschichtlichen Tatsachen und Personen sich sozusagen zweimal ereignen. Er hat vergessen, hinzuzufügen: das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce.‘

    Meine Damen und Herren, die historische Tragödie liegt hinter uns, die tragische Farce noch nicht.“

    Ende der fiktiven Rede in Kurzfassung. Die Langfassung lohnt sich übrigens auch:

    „Die Menschen machen ihre eigene Geschichte, aber sie machen sie nicht aus freien Stücken, nicht unter selbstgewählten, sondern unter unmittelbar vorgefundenen, gegebenen und überlieferten Umständen.

    Die Tradition aller toten Geschlechter lastet wie ein Alp auf dem Gehirne der Lebenden. Und wenn sie eben damit beschäftigt scheinen, sich und die Dinge umzuwälzen, noch nicht Dagewesenes zu schaffen, gerade in solchen Epochen revolutionärer Krise beschwören sie ängstlich die Geister der Vergangenheit zu ihrem Dienste herauf, entlehnen ihnen Namen, Schlachtparole, Kostüm, um in dieser altehrwürdigen Verkleidung und mit dieser erborgten Sprache die neuen Weltgeschichtsszene aufzuführen.

    So maskierte sich Luther als Apostel Paulus, die Revolution von 1789-1814 drapierte sich abwechselnd als römische Republik und als römisches Kaisertum, und die Revolution von 1848 wußte nichts besseres zu tun, als hier 1789, dort die revolutionäre Überlieferung von 1793-1795 zu parodieren. So übersetzt der Anfänger, der eine neue Sprache erlernt hat, sie immer zurück in seine Muttersprache, aber den Geist der neuen Sprache hat er sich nur angeeignet, und frei in ihr zu produzieren vermag er nur, sobald er sich ohne Rückerinnerung in ihr bewegt und die ihm angestammte Sprache in ihr vergißt.“

    Wie gesagt: – KARL MARX: Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte (1852). Zitiert nach: MEW Bd. 8, S. 115.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Portal:Marxismus/Zitate/28

    • Danke, Mayor Quimby, ein einfacher Daumen nach oben genügt nicht.

  111. Wie das Gauland gemeint hatte, darüber lässt sich streiten, ich habe es etwas anders verstanden, was ich aber in verschiedenen Reden von ihm und anderen aus der AFD gehört hatte, war die AFD auf der Seite Israels, als es z.B. um US Konsulat ging . Er hatte auch sinngemäss die Regierung kritisiert, dass sie sich immer zu Israel bekennen, aber nichts dahinter ist. Ich finde eigentlich perfide, das ausgerechnet die, die milionenfach Antisemiten nach Deutschland bringen, die, die nur gegen Israel hetzen, die die die Hamas finantiel unterstützen, die, die Iran als Demokratie lobhudeln, die, die sich aufregen, wenn sich Israel währt, wenn sie beschossen wird, die, die sich lieber mit NGO,s treffen als mit israelische gewählte Regierung, das die sich am meisten eschoffieren. Das sind die Linsgrünenspd, das sind für mich Heuchler und das sind für mich die richtigen Feinde der Juden und das sind auch die, die mir Angst machen.

  112. Ich teile Ihre Einschätzung diesmal leider auch nicht, Herr Tichy.

    Die ewige Selbstkasteiung der Deutschen aufgrund von 12 Jahren Geschichte muss aufhören. Erinnerung und die entsprechenden Lehren ziehen — ja klar.

    Aber man keine positive deutsche Identität für die Zukunft durch Fokussierung auf 12 Jahre Nazizeit vermitteln. Dadurch werden junge Leute zu Selbsthassern in der Schule erzogen (und ein Teil geht dann zur Antifa etc) und kaum ein Immigrant möchte so wirklich ein Deutscher werden und sich integrieren. Das zerstört langfristig die Gesellschaft.

    Grüße aus London.

    • Ihr Kommentar…Kurze und treffende Analyse! Dankeschön. Die gepflegte destruktive Selbsterniedrigung ist eine Versündigung, besonders an unserer Jugend. Das Fähnchenschwenken zur Fußball-WM ist wohl eins der wenigen erlaubten Zeichen für positive deutsche Identität.
      Zum Vogelschiß: Im Nordbadischen würde man “ e Muggeschiß’le“ dazu sagen. Der Dialekt ist eben eine bilderreiche Sprach‘.

  113. Ich verstehe die Aufregung nicht, lieber Roland Tichy. Die AFD – mal rein taktisch, ja strateisch betrachtet – MUSS ihre Standpunkte noch viel radikaler äußern. MUSS sich hinwegsetzen über das Nazi-Anklage-Geschwafel des politischen Mainstreams, der auch nur aus Profiteuren und Abzockern besteht und also aus reiner Boshaftigkeit, aus Zukunftsangst diese neue Partei diskreditiert wo es nur geht. Man denke nur an die unappetitliche Grüne Claudia Roth, wie sie Dr. Alice Weidel stutenbeißerisch bei einer der sehr guten Reden den Rücken zukehrt, als hocke sie im Kindergarten statt im Bundestag.
    Man sollte diesen Hass als echter liberaler Konservativer nicht auch noch befeuern.
    Die Union hat eine einzige Überlebenschance: Koalitionen mit der AFD.
    Deutschland hat eine einzige Überlebenschance: Koalitionsregierung aus Union und AFD.

    Die Wirtschaft hat voriges Jahr die AFD tricky unterlaufen, indem sie die FDP mit erheblichen Geldzuwendungen künstlich per Werbekampagne aufblähte bis sie aussah wie eine liberale Alternative – aber mit dem mickerigen Personal der FDP dürfte das nicht noch einmal gelingen.

    • „Unappetitliche Grüne“, schön und treffend beschrieben, noch schlimmer sind unappetitlichen Folgen dieser dummschwätzenden Wahrheitsgegner.

  114. Weidels Rede im Bundestag wurde durch die MSM auf Kopftuchmädchen und Messermänner in den Schlagzeilen reduziert – und ist komplett nachzulesen in den Plenarprotokollen des Bundestages.
    Jetzt das. Wieder der Aufschrei.
    Gut – ich würde gerne die ganze Rede, die doch irgendwo vorhanden sein muss, lesen oder sehen, um mir selbst ein Bild zu machen von dem „Skandal“, der da gerade über den wirklichen gelegt wird.
    Trumps Reden werden immerhin oftmals im Original von achgut transkribiert und übersetzt und dem, der sich selbst eine Meinung bilden will, zur Verfügung gestellt.
    Wer hat den link?

    • Nachzuhören ist die Rede bei epochtimes.
      Im übrigen finde ich Herr Tichy hat Recht, wenn er an die Millionen Tote erinnert. Ich würde in dem Zusammenhang gern mal wissen, wieviel Tote es beim Napoleonfeldzug gegben hat .

      • Meinen Sie im Verhältnis zu der Zahl der damals lebenden Menschen? Wäre in der Tat sehr interessant zu wissen. Wenn das irgendwie wichtig sein sollte, diese Frage nach dem Verhältnis, dann können wir uns schon mal warm anziehen für die nähere Zukunft … .

      • Auf epochtimes finden sich auch nur die 49 Sekunden, die zum Aufschrei gereichten.
        Mich interessiert das Drumherum, das vorher und nachher der Gauland-Rede.

        Wie kann es sein, dass das nirgends zu finden ist?

  115. Ich gebe Ihnen recht, Herr Tichy, Gaulands Äußerung war unnötig und dumm. Provokation hin oder her – die Reaktionen darauf waren doch vorhersehbar und liefern gerade denen wieder Belege und Argumente, die gerade dabei sind, unser Gemeinwesen zu zerstören.

    Andererseits muss ich allerdings auch sagen, dass es eine Perfidie gegenüber uns Deutschen ist, uns die Gräueltaten unserer Großelterngeneration immer wieder anlasten zu wollen und für uns alle nachteilige politische Entscheidungen, die wir gefälligst auszuhalten hätten, mit unserer angeblichen Schuld zu begründen. Nein, keiner derjenigen, die heute leben und jünger als 106 Jahre alt sind (ich rechne auf folgender Basis: wer 1933 21 Jahre alt war, mag theoretisch einen Einfluss auf die politische Entwicklung hätte nehmen können, damals galt das Wahlrecht ab Volljährigkeit mit 21 Jahren. Wieviele davon gibt es heute noch?) hat irgendeine Schuld! Und nein, Hitler war KEIN guter Kerl, und selbstverständlich ist es unsere Verantwortung unseren Kindern, Kindeskindern und der Welt gegenüber, dass so etwas nie wieder passiert.

    Darüber hinaus sei anzumerken, dass die Opfer des Nationalsozialismus nicht gegen die Opfer des Sozialismus/Kommunismus/Marxismus aufzurechnen sind, weil sie zur selben Gesamtheit der Opfer sozialistischen Wahns gehören, den neuen Menschen zu schaffen!

    Aber wir heute Lebenden haben KEINE Schuld an dem, was in diesen unsäglichen 12 Jahren passierte, und ja, diese 12 Jahre sind zeitlich (nicht inhaltlich) betrachtet ein Wimpernschlag in der tausendjährigen Geschichte der Deutschen, beginnend mit Otto dem Ersten.

    Ich will Gauland damit NICHT VERTEIDIGEN. Er hat der AfD mit seiner Äußerung, leider nicht zum ersten Mal, einen Bärendienst erwiesen. Die jetzt auf ihn einschlagen, sollten allerdings bedenken, dass er jahrzehntelang in der CDU war! Die CDU – Hort von Rechtsextremen?

    • @Gerro Medicus

      Genau, so sehe ich das auch. Danke!

  116. Offenbar WILL niemand mehr richtig zuhören. Denn wer zuhört, der merkt rasch, dass es hier um RELATIONEN geht. 12:1000, genauer gesagt.

    Mit keinem einzigen Wort hat Gauland die Bedeutung der 12 Jahre Nazizeit abgewertet. Aber er hat völlig richtig festgestellt, dass es, wie schon gesagt, eben „nur“ 12 Jahre unserer ganzen Geschichte waren. Gemessen an den 1000 Jahren sind diese 12 Jahre in der Tat ein Fliegenschiss, nämlich nur ein Anteil von 1,2 %. Was wäre, wenn wir die Geschichte der anderen Völker mal eben so auf die schlimmsten 1,2% der Zeit reduzierten? Das Geschrei wäre groß. Wir Deutschen haben wie jedes andere Volk auch ein RECHT auf unsere eigene Geschichte, und zwar mit ALLEN dazugehörigen Jahren.

    Aber, wie schon gesagt: um das zu verstehen, müsste man ja dem Gauland mal richtig ZUHÖREN und dafür bräuchte man MUT und RÜCKGRAT. Er hat nämlich absolut NICHTS von „abwaschbar“ gesagt, er hat auch nicht die 12 Jahre als „Kalamität“ bezeichnet. Dies alles spielt sich nur in der Phantasie derjenigen ab, die ihn „missverstehen“ WOLLEN.

    Und JA, die Grenze MUSS sogar weiter hinaus geschoben werden, denn sonst werden wir die leidige Political Correctness niemals wieder los.

    • Sie haben Recht, es WILL niemand richtig zuhören. Obwohl es in dem aktuellen Fall nicht so gravierend war, wie bei der Boatang-Äußerrung, wo er ja die Deutschen angriff und nicht Boatang.

    • Genau so ist es !
      Immer wieder wollen diese Betroffenheitsfanatiker von der Betroffenheitsindustrie
      den zur Zeit lebenden Bürgern dieses Landes ein schlechtes Gewissen einreden …
      Und wie sie alle mit großer Leidenschaft den Menschen Bescheid stossen ……
      Cui bono ???
      Wozu ???
      Irgendwann ist es genug !
      Es reicht !
      Ich , meine Kinder , meine Enkel , usw. …haben absolut nichts mit den Greueltaten
      in der Nazizeit zu tun .
      Wir versuchen unser Bestes , alles zu tun , damit es nie wieder zu solchen Schandtaten kommt ….
      Schwer genug !
      Aber wie lange sollen “ wir “ uns diese furchtbaren Vorkommnisse noch vorhalten lassen ?
      10 , 100 , 999 Jahre ?
      Wie lange wäre es denn recht ?
      Soll denn diese immerwährende Schuldzuordnung so eine Art Erbsünde , sozusagen
      bis in alle Ewigkeit , der deutschen Bevölkerung werden ?
      Es gibt ja schon eine Reihe von Institutionen , die damit finanziell recht gut “ fahren “ !
      Sollte das der Zweck des Ganzen sein ?

  117. Wichtig erscheint mir, dass wir die deutsche Besessenheit und Fixierung auf die 12 Jahre Naziherrschaft endlich überwinden. Es geht nicht darum, zu relativieren, oder zu entschuldigen! Es geht darum, zu einem überlebensfähigen Jetzt zu finden. Das müssen wir endlich schaffen!

  118. Alles Argumentieren nützt nichts. Das Bedürfnis, vor den Ermordeten in Ausschwitz auf die Knie zu fallen, ist bei den Deutschen religiös verwurzelt. Als Abwehrzauber gegen – ja gegen was eigentlich? Glaubt jemand ernsthaft, dass wir Deutschen es sofort wieder tun würden, sobald dieses magische Ritual der Vergangenheitsbeschwörung nicht Tag für Tag, Geschichtsstunde für Geschichtsstunde, ZDF-Doku für ZDF-Doku, Chefredakteurskommentar für Chefredakteurskommentar wiederholt wird? Es geht ja nicht darum, den Deutschen in Erinnerung zu rufen, dass Ausschwitz grauenvoll war. Das weiß längst jeder. Es geht darum, auch noch den letzten braven deutschen Michel, dem dieses historische Ereignis am Allerwertesten vorbeigeht, weil es mit seinem Leben nichts zu tun hat, zu einem Bekenntnis zu zwingen, ansonsten er geächtet und aus der Gemeinschaft verst0ßen wird. Muslime haben dieses Bekenntnis übrigens nicht abzulegen. Sie gehören einer anderen Religion an.

    • Nee, das werden „die Deutschen“ nicht noch mal anrichten (zumal es immer weniger werden). Aber genau diejenigen, fuer die Gaulands politisch aeusserst duemmliche Aussage ein gefundenes Fressen ist, laden massenhaft diejenigen ein, die es sofort anrichten w(u)erden, wenn sie die Mehrheit im Land sein w(u)erden.

  119. Der Korken ist raus, es gibt rechts von der linksgrünen CDU eine demokratisch legitimierte Partei, die zur Zeit auch die größte und leider einzigste Oppositionspartei ist. Auch die übelsten Schläger der staatlich finanzierten Antifa werden die AfD nicht zum Verschwinden bringen. Das kann nur die CDU, indem sie wieder eine liberal-konservative Alternative in der Mitte bietet. Da dies unter Muttis Regime nicht denkbar ist, wird die AfD noch sieben Jahre Zeit haben, Konservative anzuwerben um auf den Stand der alten Union bei ca. 40% – 45% zu kommen. Dann werden die karten neu verteilt werden, ob Gauland den Heesters oder den Vogelschiss macht oder nicht.

  120. Da ist zum ersten Mal eine Situation eingetreten, daß AM`s Kanzlerschaft am seidenen Faden hängt, da kommt Gauland mit einer politischen Eselei (und mag sie noch so sachlich richtig sein) um die Ecke, die historische Vergleiche sucht. Das ist so unglaublich dämlich, das die im Kanzleramt und in den MSM vor Lachen einnäßen und die anderen, die auf der Suche nach einer Alternative sind, ratlos zurückbleiben. Immer wenn man denkt, da wächst was heran, was durch gute parlamentarische Arbeit untermauert wird, reißt irgendein politischer Diletant alles wieder ein. Haben sie aus der Infamie der Schießbefehllüge, der „völkischen“ Insinuierung, der vorsätzlichen „Boateng“ Mißdeutung nichts gelernt. Hat es jemals eine Regierung gegeben, die so leicht auseinander zu nehmen wäre, die eigentlich nur noch von den MSM im Amt gehalten wird? Aber man gründelt völlig unproduktiv in der Vergangenheit. Hat denn keiner Sieferle gelesen? Es ist zum Verzweifeln.

    • Manchmal denke ich, und ich weiss !! daß es eine Verschwörungstheorie ist, daß Hr. Gauland ein verdeckter Mitarbeiter der Merkelregierung ist. Und immer mal wieder wie jetzt, oder die Boateng-Sprüche ,etwas zum Besten gibt .
      Keine Pro-Merkel Symphatieaktion könnte erfolgreicher sein als die WortevonHr.Gauland.

    • Man kann es auch so sehen: Vielleicht hat Gauland vom derzeit übervollen Sympathiekonto der AfD zum rechten Zeitpunkt etwas abgehoben, um eine Investition in die Zukunft zu tätigen. Sollte das sein Kalkül gewesen sein, hätte er sich kaum einen besseren Zeitpunkt dafür wählen können. Die kommende Sitzungswoche bietet genug Gelegenheit wieder andere Themen in den Mittelpunkt zu rücken und gleichzeitig die eigene Agenda voran zu treiben.

  121. Er hat Vogelschiss gesagt! Na und? Natürlich ist das keine angemessene Bezeichnung für den Holocaust. Und natürlich würde ich mich als Jude, der jemanden aus seiner Familie im Holocaust verloren hat, zu Recht darüber empören. Was ich jedoch nicht verstehe, ist die moralische Entrüstung derjenigen, die keine Juden sind. Muss man sich denn jede dumme Äußerung eines deutschen Politikers zu Eigen machen? Gauland hat Vogelschiss gesagt. Na und? Deswegen muss sich doch kein Deutscher vor seinen jüdischen Freunden schämen. Diese reflexhafte öffentliche Empörung hat etwas Exaltiertes, zur Schau Gestelltes, Tugend Signalisierendes. Ich finde sie ekelhaft, genauso wie ich öffentliches Beten ekelhaft finde.

    • Das war keine Bezeichnung der Holocaust. Es war eine Relation dieser grauen Zeiten zu der langen Geschichte Deutschlands. Wie kann man so stolz auf die Nazi Regime sein, dass man sich verbietet sie als Vogelschieß zu bezeichnen? Sollen sich die Deutschen jetzt ein Tatoo machen lassen: Ich bin schuld für Holocaust, oder was? Bald wird in Deutschland über 30% Einwohner mit Migrationshintergrund leben. Und in 50 Jahren vielleicht die Mehrheit. Und ihnen wird die Deutsche Geschichte am A… vorbei gehen. Abwarten.

  122. Ja, wir geben es seit Jahrzehnten zu. Wir SIND die Schlimmsten und wir hassen uns selbst dafür, dass wir so jemanden wie Hitler an die Macht gelassen haben. So, wie wollen wir jetzt den Rest unseres Lebens verbringen?
    Können wir bitte endlich mal auf Hitler scheißen und ihn nicht dauerhaft zu unserer Nationalikone machen? Finden wir wirklich nichts Positives an unserer deutschen Geschichte, nirgends? Jedes Land, das sich uns von außen anschaut, muss schon denken, dass wir gestört sind. Keiner hasst sich selbst so sehr wie wir. Und alle die das leugnen, die sind schon arrogant geworden in ihrem Selbsthass und erwarten dasselbe von Anderen. Dann bemitleidet euch halt selbst, aber lasst mich mit eurem Geheule in Ruhe. Ich kann nur eins mit Gewissheit sagen: Von all den Leuten, die heute schön dem Mainstream folgen und alles nachplappern, was in der Tagesschau kommt, würde heute auch KEINER was sagen, wenn seine jüdischen oder behinderten Nachbarn abgeholt würden. In der Not ist man sich selbst der Nächste und das ist auch normal so. Alle, die auf die alte Generation runterblicken und sie als Nazis beschimpfen, will ich sehen, wenn es ihnen ans eigene Leben geht. Die würden ALLE kuschen und den Mund halten. Die sollten sich alle schämen für Ihre Arroganz, die man nur haben kann, wenn man danach geboren ist. Die Feigheit der Menschen ist nicht kleiner geworden, eher größer!!! Siehe Deutschland im Jahr 2018. Da kann man wirklich nur hoffen, dass uns Tyrannen wie Hitler erspart bleiben. Von uns Luschen heute würde keiner ihn abmurksen, auch wenn das im Ethikunterricht alle immer freudig behaupten, wenn Ihnen die Frage gestellt wird: Würdest du Hitler umbringen oder nicht? Mit Verlaub, das ist blödes Geschwätz.
    So, das musste ich mal irgendwo hinschreiben. Bin an sich kein böser Mensch, aber die allgegenwärtige Heuchelei macht mich rasend.

    Und danke an Herrn Gauland, das böse strategische Gehirn der AfD. Herr Tichy, Strategie kann man ihm doch wirklich nicht zum Vorwurf machen. Wäre Ihnen ein kopfloser, impulsiver Gauland denn lieber?

  123. Wenn Gauland allerdings mit dieser „Hexenjagd“ rechnet musste, war es dann wirklich Ungeschick diese Äußerung dennoch zu tätigen… wohl kaum.
    Wie lange werden diese Echauffierungskampagnen der MSM allerdings noch Wirkung zeigen… wenn diese bessenen Pressegeier über jedes Stöchen springen, das ihnen ein „Gauland“ vor die Nase hält.
    Vielleicht ist es auch nur die Überheblichkeit und Selbstüberschätzung über die der ein oder andere „Journalist“ gerade stolpert. Bislang sah man sich selbst stets als treibende Kraft… nun wird man zur Abwechslung selbst getrieben und merkt es nicht einmal.
    Nee, ich denke auch, blöd ist Gauland nicht… und dessen Spindoctoren sicher ebenso wenig.

  124. Nach der Lektüre des Artikels von Herrn Tichy habe ich auch die Kommentare fast alle ge lesen. Selbstverständlich bezeichnet man die Auswüchse im Zusammenhang mit einem Unrechtsregime nicht in der geschehenen Weise. Das wird den Opfern nicht gerecht. Auch denen nicht, die sich aus Verantwortungsbewusstsein auf gefährliche Pfade begaben und dafür ermordet wurden. Wir finden diese Sympthomatik der Macht jedoch in der Geschichte der Menschheit sehr oft, auch bei Jenen, die sich heute als „schon immer saubere Schweine“gerieren. Gewiss, es gibt ein „inneres“ Verbot“ grässliche Dinge, die sich im menschlichen Nebeneinander ereignen, zu relativieren. Was man aber unbedingt vermeiden muss, um keinen Gewohnheitseffekt entstehen zu lassen, ist, sich mit der Aufarbeitung von Verbrechen des eigenen Staates so zu befassen, dass die heutige Bevölkerung sich nicht mehr in den Spiegel zu schauen traut. Jedem Schwerverbrecher gestattet man nach ca. 15 Jahren die Chance wahrzunehmen sich zu resozialisieren. Nur dem eigenen Volk, das als nachgeboren nicht für diese Verbrechen verantwortlich ist, die das dritte Reich beging, versagt man ein Leben in Würde, indem man es tagtäglich mit einer staatlichen Vergangenheit in einer Form von Dauervorwurfberieselung drangsaliert, dass es auch dem Geduldigsten irgendwann reicht. Vielleicht will man aber auch von interessierter Seite aus genau solche Verbalstolberer instrumentalisieren, um lästige, weil gefährliche Fragen im Politgetümmel unterdrücken zu können. Wie dem auch sei, Gauland hat seiner Partei keinen guten Dienst erwiesen. Er sollte in Zukunft genau darüber nachdenken, was er sagt, und dann erst sprechen. Und den schon wieder Dauer-, u. Berufsempörten möchte ich den Rat geben darüber nachzudenken wie sie dieses Thema in Zukunft gewichten.
    Die deutsche Geschichte ist mehr als 12 Jahre und gewiss nicht so schlecht, wie sie von einigen Leuten aus dem eigenen Land dargestellt wird.
    In allen mir bekannten Nationalitäten, und das sind einige, würde man die Leute anspucken, die es wagen würden, ihr eigenes Volk selbst zu diskreditieren. Egal was es auf dem „Kerbholz“ hat. Das gelingt nur einem Teil einer sich nicht mehr mit ihrer Herkommensschaft indentifizierenden, völlig aus dem Geleis geratener Menschen, die nicht wissen was sie tun! Diese „Volkserzieher“ sollten ihre Energie massiv auf die Aufklärung der jetzt anstehenden Probleme des größten Betrugsaffäre der Nachkriegsgeschichte lenken. Sonst müssten sie, bei einem etwaigen späteren Aufarbeitungsvorgang im 5. Reich erkennen, dass es Bösewichte zu jeder Zeit gab und gibt, und nicht nur in der 12jährigen Ära einersehr schweren Zeit.

    • Sie haben da nicht ganz Recht. Diese Selbstgeiselung gibt es nicht nur in Deutschland sondern auch in anderen mehr oder weniger erfolgreichen, europäischen Ländern. In England und Frankreich z.B. geht der Hebel der Linken eben nicht über das NS-Regime sondern über die Kolonialvergangenheit. Dieser Hebel ist sogar noch wirkmächtiger, da hieraus praktisch abgeleitet wird, dass der aktuelle Wohlstand ja auf dem Kolonialismus beruhe und man daher verpflichtet sei, Wiedergutmachung und Ausgleich zu leisten. Ich weiß nicht, wie es in Spanien, Portugal und den Niederlanden ist, würde mich aber wundern, wenn dort nicht auch seitens der Linken mit diesem Hebel gearbeitet würde.
      Insofern hat Gauland, mit einer Nacht Abstand und nach Lesen der Kommentare hier, möglicherweise doch etwas therapeutisches geleistet, indem er hier durch Konfrontation einen Denkanstoß gegeben hat. Das er den Punkt nutzt, an dem der AfD aktuell (BAMF) die Sympathien entgegen fliegen, ist vom Timing her nicht übel. Es wäre also auch möglich, dass man ihn stark unterschätzt.

  125. „Heesters saß da fast blind im Rollstuhl. Seine Antwort: Hitler sei ein guter Kerl gewesen.“

    „…. Äußerung von Gauland, die das Bekenntnis zur Verantwortung und Schuld der Deutschen unwirksam macht.“

    Vielleicht ist es an der Zeit, endlich und erstmalig nach 1945 eine freie Geschichtsforschung zuzulassen, um ‚deutsche Schuld‘ zunächst mal zu ermittel. Bekanntlich gelten Teile des Besatzungsrechts auch nach 4+2 bis heute fort. So geregelt im Notenaustausch der Regierungen der USA, GB’s, Frankreichs und der BRD vom September 1990, dass ‚Feststellungen‘ der Alliierten zu ‚deutscher Schuld‘ durch die BRD auch fürderhin nicht infrage zustellen sind, nicht zu bezweifeln, zu prüfen oder zu korrigieren sind. Insbesondere gilt das für das Nürnberger Tribunal, sonstige Kriegsverbrecherprozesse und Schuld, festgestellt durch Verwaltungsakte der Siegermächte.
    Wie ‚deutsche Schuld‘ zustande kam, kann man z.B. exemplarisch in den Lebensaufzeichnungen des Sefton Delmer – „Die Deutschen und ich“ – nachlesen. Er war im britischen Geheimdient während WK II Chef der ‚Black Propaganda‘. Er beschreibt, wie er mit seiner Truppe eine ‚deutsche Gräueltat‘ nach der anderen erfand und in die Öffentlichkeit lancierte. Heute steht das als unumstößliche ‚Wahrheit‘ in den Schulbüchern.

    • Diesbezüglich ist auch das Buch ‚Der Krieg, der viele Väter hatte‘ des ehemaligen Bundeswehr-Generalmajors Gerd Schultze-Rhonhof ein immer noch empfehlenswertes Standardwerk.

      • Kann ich bestätigen. Überaus lesenswert!

  126. Man sehe mir das Pathos, bitte nach, – aber mir blutet bei dieser Thematik das Herz ( … und ich interpretiere sehr viele Kommentare hier auch, als Ausdruck eines solchen, blutenden Herzens) !

    Ich kenne und schätze, Herrn Tichy, als einen Herren und Mann, der, soweit dies möglich ist, immer in der Absicht handelt und redet, – integer zu handeln !

    Gerade das ständige Bemühen um Integrität (In diesem Fall über die Verbrechen des NS entsetzt zu sein – wie aber auch über jedes andere Verbrechen, – und diese nicht vermeintlich „kleingeredet“ haben zu wollen), – als Versuch des Einstehens für Werte, in eindeutiger (Man könnte auch sagen objektiver/absoluter …) Form – und eben NICHT danach, ob einem dieses Einstehen nutzt oder nicht, – IST konservativ/liberal-konservativ/“rechts“.

    Und genau dieses Einstehen für Integrität ist „unsere“ Achiles-Verse, – auf die, die Linke nicht mit bekanntem Pfeil, – sonden mit atomar bestückter Artillerie schießt (Ohne dabei selber zu wissen, – was Integrität überhaupt ist, – bzw. diese nur als idiotische Schwäche im politischen Kampf zu sehen, – die hohnlachend, dümmlich-kindlich-feixend ausgenutzt gehört !) !
    Wenn „wir“ aber dieses Einstehen für Integrität – gegen die Doppelmoral von links – ablegen, – verlassen „wir“, meiner Meinung nach, „uns“ selbst – wir würden „uns“ eines Wesenskerns „unsererselbst“ berauben …

    Aber können wir so den Kulturstreit gewinnen ?

    Es ist ein Dilemma …

  127. Lieber Herr Tichy. Die Hitlerzeit und deren Auswirkungen waren furchtbar. Allerdings was die Nachkriegsdeutschen jetzt seit 45 veranstalten, dieses ritualisierte Kreisen um „die Schuld“ ist meiner Meinung nach im unfruchtbaren Ritual stecken geblieben.

    Wie sonst könnte der Antisemitismus hier wieder aufflammen (auch mit importierten Antisemiten, denen man diese Radikalität allerdings erlaubt). Gabriel fährt als Außenminister nach Israel um sich mit Isrealkritischen NGO#s zu treffen. Der Großteil der Bevölkerung achselzuckend das aufkeimen der Merkelkratie schluckt, samt Verfolgung Andersdenkender und Abbau der Individualrechte.

    Wo ist denn da der geläuterte Deutsche und dass trotz 20 Sendungen täglich, die uns die ewig gleichbleibende Schuld-Leier, der schon fast komplett weggestorbenen Generation, unter die Nase reibt? Mensch bleibt Mensch, mit all seinen Schwächen und Bequemlichkeiten und deshalb sollte man auch irgendwann einmal vom Absoluten wieder auf Normal kommen.
    Genau das sagt Gauland meiner Meinung nach. Diese Fixierung auf 12 Jahre Nazi Herrschaft und den Rest unserer reichen Geschichte und unseren eigenen Wert komplett ausblenden ist absolut ungesund. Sieht man ja auch in der heute versuchten Auslöschung von allem was unser Volk ausmacht. Wie wird man übrigens dieses Verbrechen später mal nennen?

  128. „Mein Vater, mein geistiger Vater, warum hast du mich verlassen?“

    Mal eine gewagte These. Der „geistige Vater“ verlässt seine Kinder immer dann , wenn er will, das sie selbständig werden.

    Gauuland hat erkannt, dass er seine Führungsrolle nicht mehr optimal ausführen kann, vielleicht aus der weisen Erkenntnis des Nachlassens von geistiger Frische und Vitalität.
    Seine letzten Talkshowauftritte waren nicht mehr sehr überzeugend.
    Poggenburg musste gehen, wegen suboptimalem Gerede, Kümmeltürkeni Kameltreiber u.s.w. Gauland ist ein anderes geistiges Kaliber. Sein Selbstschuß ins Knie, könnte bedeuten
    „Kinder, meine Zeit ist gekommen, ich trete zurück ins zweite und dritte Glied, macht es
    anders und macht es besser“.

    • Auf diese Masche sollte man sich nicht einlassen. Mit der gleichen Elle betrachtet, müssten in Merkels Kabinet sofort zurücktreten: die Chefin, UvdL, Seehofer, Maass, das dicke Kind, Nahles uvam. Sollen dann ahnungslose und lebensunerfahrene Frischlinge die Politik bestimmen (Spahn, Kipping, KGE , die untergejubelten Neuhoffnungsträger wie Amthor u.a.) ?
      Das hysterische und betroffene Protestgeschrei muss man genau als solches sehen, plumpe Stimmungsmache, um von wichtigeren Dingen ab zu lenken.
      Merkel – und ihre Lakaien – müssen weg. Und für jahrzehntelange Sabotage am Staatsvolk – garantiert kein Fliegenschiss – gehören CDU und SPD verboten, die Verursacher zur Verantwortung gezogen.

  129. ,,Aber liebe Freunde, Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in über 1.000 Jahren erfolgreicher Deutscher Geschichte.“
    Diese Aussage ist eine ganz klare Relativierung dieser 12 Jahre, und auch durch anderer Gräueltaten (Stalin, Mao, Pol Pot, usw.usw) nicht zu relativieren. Es sind ,unsere‘ schlimmsten der letzten 1000 Jahre. Den Opfern nutzte ein Davor und Danach nichts. Schade, die Partei war auf der Zielgraden dann schmiss Gauland ein Stöckchen. Wer die Partei noch retten will, muss jetzt dafür sorgen das Gauland rausfliegt, einen zweiten Höcke überlebt die Partei nicht.

  130. Sehr geehrter Herr Tichy, m.E. stufen Sie Gaulands IQ zu hoch ein. Ich glaube er ist einfach nur tölpelhaft (oder senil?).

    In meiner Umgebung sehe ich, dass er manchen »Eigentlich«-Sympathisanten der AfD immer wieder befremdet – und der Partei eher entfremdet.

    Unter public-relations-Gesichtspunkten gibt Gauland eine nachteilige Figur ab. Unter dem Strich dürfte er der AfD daher mehr schaden als nützen.

    Die Öffentlich-Rechtlichen wissen das und laden deshalb vorzugsweise ihn in ihre Talkrunden ein.

    • Würde wohlwollend oder wenigstens einigermaßen neutral über Herrn Gauland berichtet, dann hätten diese „Eigentlich“-Sympathisanten, von denen sie reden, ein ganz anderes Bild von ihm. Als guter Journalist sollte man doch wenigstens einen Satz vorher und einen Satz nachher in die Interpretation mitnehmen, bevor man sich gedanklich auch auf den einen Leckerbissen stürzt und Herrn Gauland alle Integrität und jeden guten Willen abspricht. Aber auch die Journalisten fühlen sich leider zum Großteil in einem Kampf zwischen Gut und Böse. Und das Böse kann man mit jedem Mittel bekämpfen, denn es ist ja… böse…

    • Rein gefühlsmäßig stimme ich Ihnen zu. Diese Art der Öffentlichkeitsarbeit führt mE zwangsläufig in den Ruin. Schade, denn sie haben offenbar einige unverbrauchte Experten vorzuweisen.

  131. Meiner Meinung nach darf ein Konservativer oder Ordoliberaler über Gaulands Äußerung nicht empört sein. Warum? Weil diese Empörung nichts anderes ist als der Schuldreflex, den die Linke den Deutschen seit Generationen antrainiert, um sie damit in den Sozialismus zu treiben. Man kann die Macht, die dieser Reflex der Linken verleiht, gar nicht überschätzen! Deswegen muss er abtrainiert werden – mit allen Mitteln! Was Gauland mit seiner Provokation erreicht, ist, dass die Diskussion endlich in aller Härte geführt wird. Verstehen Sie mich nicht falsch, verehrter Herr Tichy, natürlich dürfen Sie die Einschätzung Gaulands für sachlich unangemessen halten. Schon aufgrund der weltpolitischen Folgen, die das Nazi-Regime hatte, vergleichbar nur mit der völligen Umgestaltung Europas nach dem dreißigjährigen Krieg. Den als Fliegenschiss zu bezeichnen würde man schließlich auch als seltsam empfinden. Aber Sie sind ein kluger Mann, Herr Tichy, horchen Sie in sich hinein: Wieviel Ihrer Empörung rührt von Ihrem Schamgefühl gegenüber befreundeten Juden, die tatsächlich noch persönlich betroffen sind? Und wieviel davon ist nur antrainierter Reflex, vergleichbar mit dem Schock und Widerwillen eines Muslims, der gezwungen ist, einer Frau die Hand zu reichen?

  132. Soweit ich es sehe hat er gesagt ‚Hitler und Nazis‘ sind ein Fliegenschiss in der deutschen Geschichte. Er hat nichts von den Holcausttoten gesagt. Wie auch immer für mich haben die Leute von der AFD die teilweise hochkompent sind den allergrößten Respekt. Es ist nicht leicht im Merkeldeutschland 2018 Opposition zu sein. Alle Jornos haben es da viel leichter, nicht wahr Herr Tichy. Ich schätze Sie sehr, aber vielleicht wird es auch für Sie Zeit es denn dann besser zu machen als die AFDler. Folgen Sie doch den ebenso geschätzen Kollegen R.Köppel, der soweit ich weiss gesagt hat ‚Schreiben allein reicht nicht mehr‘. Gründen Sie einen Partei, Bewegung oder wie auch immer, ich bin dabei!

    • TE ist weder die Weltwoche, noch Junge Freiheit, noch Achse etc…. die TE-Autoren verkörpern für mich u n a b h ä n g i g e Meinungsbildung. Soll heissen, dass ich zu unterschiedlichen Themenbereichen individuelle Meinungen präsentiert bekomme, die, weil nicht „vorgefertigt“, dem Leser ausreichend Spielraum lassen, sein eigenes Fazit zu ziehen.

  133. Tut mir leid Herr Tichy , diese Meinung teile ich nicht ganz. Soviel Unrecht, wie in unserem Land geschieht müssen wir machtlos über uns ergehen lassen. Manchmal weiß ich gar nicht mehr wohin mit meiner Wut. Und dann täglich die Moralkeule von Leuten die persönlich vor Unfähigkeit nur so strotzen. Wieviele unglaubliche, unerhörte Formulierungen hat Frau Merkel sich schon geleistet und ihre Entourage auch. Klar jetzt gehts wieder los wegen deutscher Schuld. Waren Sie in den letzten Jahren mal in einer Schule und haben sich ein Bild davon gemacht wie die Kinder zugeschüttet werden mit der Nazizeit und der deutschen Schuld. Mir ist es egal ob Gauland senil ist oder ob er es absichtlich gesagt hat. Mir ist auch die ewige Aufregung über Höcke egal. Ich bin kein Nazi, meine Kinder auch nicht. Meine Eltern und Großeltern waren auch keine. Ich habe es satt, ihr Artikel dazu und auch der von Schwennike auf cicero, hätten nun auch nicht sein müssen. Loyalität, Solidarität alles im Eimer in unserem Land. Es läuft eben nicht immer alles perfekt, so ist das Leben, deswegen schmeißt man nicht das Handtuch, dass finde ich schwach.

    • Genau deshalb, weil aktuell so viel in diesem Land falsch läuft, hätte Gauland sich nicht so verhalten dürfen. Auf diese Weise hat er seiner Partei viele Möglichkeiten der Veränderung verbaut. Der Mann sollte sofort zurücktreten!

      • „Der Mann..“ Welch eine unverschämte Bezeichnung!

  134. Herr Gauland spielt mit der möglichen Reaktion einer Wählergruppe, die ich persönlich nicht so attraktiv finde. Das war die Politik Helmut Kohls, der immer wissen wollte, was das Volk denkt und diese Methode ist von ADM perfektioniert worden. Das bringt nichts und hat keine Zukunft. Was im Reichstag durch die Bank weg fehlt ist jemand, der sauber analysiert und dann sagt:“Aufgrund meiner Analyse ist folgendes zu tun: erstens, zweitens, drittens.“ Und der das dann auch umsetzt: „Basta!“ Der letzte, der das konnte, war tatsächlich Gerhard Schröder und der erste Kanzler der alten BRD. Der hatte allerdings die komfortable Ausgangslage eines vollständigen Trümmerfeldes, aber keine Angst: das kommt noch.Die AfD ist der Vorbote einer neuen Zeit, aber sie verkörpert diese Zeit nicht. Das werden andere tun.

  135. Wenn die Integration der vielen Neuzuwanderer auch nur ansatzweise gelingen soll, muss ein anderes Deutschlandbild her. Wer will sich in eine Gesellschaft integrieren, die immer noch in Selbsthass und Selbstgeißelung verfangen ist, weil alle nur wie hypnotisiert auf die verdammten 12 Jahre schauen.
    Deutschland hat eine große Geschichte, und darauf darf man ruhig wieder einmal hinweisen. Meinetwegen auch ein wenig flapsig wie Gauland. Mut hat er, der Mann!

  136. Sehr geehrter Herr Tichy,

    viele von Ihren Artikeln sind gut bis sehr gut. Aber dieser würde eher gut ins „Neue Deutschland“ passen.

    Die zentrale Frage ist: Wie gehe ich 73 Jahre nach 1945 mit der Nazizeit um?

    Aussage A: Die 12 Jahre sind eine Singularität, die die gesamte deutsche Geschichte überlagert.

    oder

    Aussage B: Die deutsche Geschichte besteht aus „1000“ Jahren und die Nazizeit sind ein Teil davon.

    A. oder B. sind politische Aussagen! Die Rede von Gauland ist „keine kalkulierte Provokation“, sondern eine Aufarbeitung des „Nazi-Traumas“. Ich sehe in keiner Weise, warum die Kritiker die Moral auf Ihrer Seite haben, da Gauland überhaupt nicht die Verbrechen der Nazis bestreitet oder bagatellisiert.

    Warum ist Aussage B. rechtsextrem?

    Mit freundlichen Grüßen,
    Nico Manicone.

  137. Ich habe mich beim bekanntwerden dieser Wortwahl erschrocken wie ein paar Tage vor der Bundestagswahl als Petry plötzlich der Meinung war die AfD in die Pfanne hauen zu müssen. Im Kontext ist die Aussage Gaulands verstehbar.
    Trotzdem, völlig unnötig diese Aussage und im Hinblick auf BAMF und fehlenden Stimmen zum U-Ausschuß „nicht hilfreich“.
    Da werden Korken geknallt haben ob dieses Vaupax in Redaktionen, Parteizentralen und bei linken Überzeugungsgenossen.
    Nein, Herr Gauland, das war mehr als flüssig – überflüssig.

    Als Jugendlicher in der Ausbildung habe ich zwei Wochen Auschwitz besucht und war fassungslos ob der Grausamkeiten zu denen Menschen scheinbar fähig sind – ich erwähnte es bereits in vorausgegangen Kommentaren. ABER, erstens wurde die Aussage Gaulands wieder auf genau das reduziert und zweitens aus dem Zusammenhang gerissen.
    So wie kein Vogel ohne Flügel jemals in die Lüfte abheben wird so wird es immer diese Strömungen geben, es gibt dem Rumpf die Stabilität. Ich bleibe dabei, es ist nicht die AfD welche Hunderttausenden potentieller Judenhasser Tür und Tor geöffnet hat und bis heute ein „Welcome“ zurufen.

    • Ich wäre nicht erschrocken gewesen wegen der Wortwahl, hätte ich Gaulands Aussage zum ersten mal gehört. Die ältere Generation benutzt andere Metaphern als die jüngere: Ein Vogelschiss ist ein hässlicher, gar ekliger Fleck auf dem sonst sauberen Lack oder Anzug. Diese Assoziation im Blick auf die deutsche Geschichte hat mich nicht erschreckt.

      In der Metapher steckt keine Bewertung der Ereignisse selbst, das haben Medien und Politiker daraus gemacht. Ich glaube, dass die meisten ‚Empörten‘ gar nicht so empört sind, sondern über die Steilvorlage feixen. Jede Gelegenheit, Merkel aus der ‚Schusslinie‘ zu bringen ist willkommen. Für diejenigen, die Merkel nicht vom Haken lassen wollen (auch so eine Metapher, Merkel ist deshalb kein Fisch) ist das besonders ärgerlich. Aber so einfach kommt sie nicht davon.

  138. Die Vokabel „Vogelschiss“ ist unsäglich, aber sie zeigt auch, dass in einer solch kurzen Zeit Ungeheuerliches geschehen kann. Die technischen Mittel damals für industriell organisierten Massenmord machen einen Blick in die Zukunft nur noch erschreckender: Die Mittel sind ja nicht weniger geworden, fehlt nur eine ähnliche politische Entwicklung wie die, die zur Hitlerei geführt hat. (In Ruanda haben Macheten gereicht). Eine Entspannung bei der Bevölkerungsentwicklung ist dringend notwendig und sollte das oberste politische Ziel der Gegenwart und ganz nahen Zukunft sein. Vorbild kann Japan etwa sein, dort wird der langsame Bev.-rückgang bewältigt ohne Zuzug, ohne Heraufbeschwören eines Phänomens wie es die AfD darstellt. Wir haben Industrie 4.0 vor Augen, wir sollten uns alle klar machen: Das Dasein mit den heutigen und zukünftigen technischen Mitteln kann wunderbar sein – wenn wir es nicht selbst versauen oder uns durch Invasion woher auch immer versauen lassen. Das gilt ganz besonders für die Herkunfts- und Fluchtländer mit ihren ungeheuren Geburtenüberschüssen. Die sie nicht bei uns abladen dürfen, auf keinen Fall. Und: Die heutigen Beitragszahler für eine Rentenversicherung sind die Rentner von morgen – also hier ist nur das Unheil in die Zukunft verschoben. Und eine alternde Gesellschaft ist ein vorübergehendes Problem, das Jahr für Jahr kleiner wird, nicht größer.

  139. Tja, da fragt man sich: was soll der Sch…? Wo soll der strategische Nutzen fuer die AfD sein, wenn eine Partei gerade jetzt auch im buergerlichen Lager zunehmend Zuspruch finden koennte, wird eine gerade fuer diese Klientel total abschreckende Sauerei rausgehauen. Der Gauland ist nicht so doof, nicht zu wissen, dass die paar Rechtsextremen, die er damit haelt, das Potential der moeglichen buergerlichen Mitte fuer die AfD in irgendeiner Weise aufwiegen koennte. Also warum macht der das und auch gerade jetzt? Ist der ein U-Boot der cdU? Anders kaum zu erklaeren.

    • Interessante Sichtweise, die, ich gestehe, auch bei mir spontan durch den Kopf schwirrte. Gerade jetzt, wo wir die „Rachegöttin“ mit Gefolge in die Ecke drängen können. Wie auch immer: Solche Gauland-Aussagen sind absolut zu vermeiden. Ebenso wie diese ewigen Vorwürfe der Nazi-Verbrechen, die mE erst durch Einzug der Grünen zum Tagesgespräch aller MSM wurden. In den 1960igern wurde weder in der Schule noch im Elternhaus darüber gesprochen. Ich behaupte mal, nicht aus schlechtem Gewissen, sondern weil nahezu alle Deutschen auch Opfer in den eigegen Familien hatten. Gefallene, Spätheimkehrer, Vermißte,Verhungerte und Kriegsversehrte – auch zahlreiche Kriegsblinde, die noch heute bei ihren Kindern und Enkeln nicht vergessen sind.
      In der Öffentlichkeit dürfen sie keine Rolle mehr spielen, obwohl die meisten zum Soldatsein gewzungen wurden, ihr Leben für’s Vaterland zu geben. Menschen jüdischen Glaubens waren, wie mir bekannt, davon ausgeschlossen. Sie wurden dafür als Zivilisten grausamst gedemütig , terrorisiert und von Nazis in den Tod geschickt. So lehrt es die Nachkriegsgeschichte in aller Welt. Herr Gauland hat mit seinem Vogel…. sich Feinde gemacht, zumal es ihm offenkundig nicht spontan rausrutschte, sondern vom Blatt abgelesen hat.

  140. Vielleicht denkt die AFD Führung das die Zustände bei uns in einigen ,Jahren so schlimm und die Menschen so verzweifelt sein werden das sie sowieso AFD wählen, egal wer was sagt, weil die AFD einzige organisierte Kraft ist der man eine Änderung der Situation zutraut.

  141. Schon vom Alter her kann der Gauland nicht die Zukunft sein.

  142. Die Wortwahl ist völlig daneben. Eine klare Stellungnahme ist dringend
    erforderlich. Herr Gauland ist dabei wie man so sagt. Was man mit den
    Händen aufbaut , mit dem Arsch wieder einzureißen. Sein politischer
    Zenit ist offensichtlich überschritten. Entschuldigung für die Wortwahl.
    Über diese Geistlosigkeit bin ich schon entsetzt. Man hätte über diese
    Zeitspanne deutscher Geschichte anders reden müssen in der ent-
    setzliches geschehen ist. Ich bin nicht gewillt mich dauernd durch
    persönliche Schuldzuweisungen von Politiker reglementieren zu lassen.
    Meine Kinder, Enkel und ich tragen keine persönliche Schuld. Sie soll
    uns aber immer suggeriert werden, das lehne ich ab. Vogelschiß allerdings
    auch.

  143. Gemach, der Wähler wird’s richten, so oder so!

  144. Lieber Herr Tichy, bitte lesen Sie Gaulands Äußerung einmal im Zusammenhang. Gauland spricht von den „verdammten zwölf Jahren“, er bekennt sich zur Verantwortung für diese Zeit. Es ist eben gerade keine Äußerung, die „die das Bekenntnis zur Verantwortung und Schuld der Deutschen unwirksam macht“, weder theoretisch noch praktisch.

    Er und seine Partei sind die einzigen politischen Kräfte, die sich gegen die Masseneinwanderung von Antisemiten, die mit einer ständig wachsenden Anzahl von physischen Angriffen auf jüdische Deutsche und Ausländer einhergeht, stellen. Alle anderen Parteien fördern trotz gegenteiliger Lippenbekenntnisse den Antisemitismus durch Einwanderung und überweisen der Hamas Geld, womit sie den Angehörigen der Palästinenser, die beim Ermorden von Israelis umgekommen sind, Renten zahlen und damit weitere zu Morden an Juden veranlassen. Und ausgerechnet diese regen sich über Gauland auf?

    Was soll er denn noch tun, um zu beweisen, dass er die Verbrechen des Nationalsozialismus ablehnt? Es ist doch überdeutlich, dass sich seine Äußerung („Fliegenschiss“) einzig und allein auf die kurze Zeitdauer der Nazi-Diktatur im Vergleich zu über 1000 Jahren deutscher Geschichte bezieht, nicht auf die Schwere der Verbrechen.

    Sie schreiben, dass es nie Versöhnung geben wird, so lange aufgerechnet wird. Aber, lieber Herr Tichy, uns Deutschen werden immer wieder die Verbrechen der Nazis vorgehalten, während andere Länder wie China, Rußland oder die Türkei und viele andere, die Verbrechen in ihrer Geschichte einfach leugnen, sie jedenfalls nicht zum einzig bestimmenden Bestandteil ihrer Geschichte machen. „Nicht aufrechnen“ heißt hier: Den Deutschen darf man ihre Verbrechen vorhalten, anderen Völkern nicht.

    Ich lehne eine „Erbschuld“ entschieden ab: Schuld ist individuell und nicht vererbbar. Übertragbar ist die Verantwortung zur Wiedergutmachung, soweit es möglich ist. Um in einem Bild zu reden: Wenn mein Onkel wegen Mordes verurteilt wurde und im Gefängnis stirbt, muss ich als seine Erbin nicht den Rest der Gefängnisstrafe absitzen. Wenn ich aber sein Erbe antrete, muss ich natürlich anstehende Schulden und ggf. die Schadenersatzforderungen der Angehörigen des Opfers begleichen. Eine Mörderin bin ich deshalb aber nicht.

    „Auch dieses Nebeneinander ist Kalkül: Wer einen Punkt setzt hinter eine Aussage oder auch nur ein Komma, nimmt bewusst oder gewollt in Kauf, dass nur der eine Teil zitiert wird. … So funktioniert das Spiel, wer es nicht spielen will, soll schweigen.“ Wollen Sie hier tatsächlich sinnentstellendes Zitieren als legitim oder wenigstens als „normal“ und erwartbar verteidigen? Dann könnte die AfD gar nichts mehr sagen. Wenn Gauland auch nur „guten Morgen“ wünscht, kann man ihm unterstellen, dass er die Menschen, die unter Krieg und Hunger leiden und eben keinen guten Morgen haben, verhöhnen will. Soll die AfD also nach Ihrer Meinung nach in Zukunft völlig schweigen?

    Dafür, dass Gauland Auschwitz gegen Dresden aufrechnen, das er „Tote wegwischen“ will, wie Sie ihm unterstellen, sehe ich keine Anhaltspunkte in seiner Rede. Das interpretieren Sie meiner Meinung nach in seine Worte hinein. Wie schade, dass die AfD-Hetze offenbar auf die Dauer selbst bei intelligenten, integeren und erfahrenen Journalisten wirkt, so dass sie bei jeder Äußerung eines AfDlers über die Nazi-Zeit gleich neofaschistisches Gedankengut wittern und notfalls hineinlesen. Nie hätte ich erwartet, eine solche Interpretation der Gauland-Rede bei Tichys Einblick zu finden.

  145. „Gauland zerstört bewusst den Konsens, dass Verbrechen nicht verharmlost werden, und dass nicht aufgerechnet wird.“
    Der Konsens besteht doch gerade darin, dass ständig aufgerechnet wird. Egal welches Thema, es dauert keine 3 Tage, bis in Politik und Medienöffentlichkeit zur Diskreditierung seines gegenüber ganz schamlos die Toten von 33 bis 45 als Pfund in Argumentation herangezogen werden – Tendenz steigend. Nicht umsonst hat ja mal jemand die Aussage getroffen, dass die Zahl der Gegner Hitlers beständig zunimmt, je weiter die Ereignisse in der Zeit zurückliegen. Längst lähmt dieser „Konsens“ dieses Land in allen aktuellen und drängenden Fragen.
    Ich erinnere mich an eine Fernsehdiskussion, die stattfand, als bekannt wurde, dass Dieter Hildebrandt im Alter von 17 (!) Jahren einen Antrag auf Mitgliedschaft in der NSDAP gestellt hatte oder gestellt haben soll. In der Diskussionsrunde war u.a. Rolf Hochhuth, der irgendwann, als sich die Frage darum drehte, wie man denn nur die Mitgliedschaft bei den Nationalsozialisten mit seinem Gewissen vereinbaren könne, die Moderatorin anfuhr, sie möge doch nicht so viel von Gewissen reden, sie habe doch ihres noch nie gebraucht bzw. gebrauchen müssen. Das Gespräch endete dann an dieser Stelle zu diesem Thema – wohl aus spontaner Einsicht oder Ermangelung weiterer Argumente.
    Es hat nach 1945 genau zwei Ereignisse gegeben, in denen in Dt. gegen Willkür und Unterdrückung aufbegehrt wurde. Das erste Mal war am 17. Juni 1953, das zweite Mal war im Sommer/Herbst 1989. Der erste Aufstand misslang, dafür gab’s in der DDR zahlreiche Tote und in der alten Bundesrepublik einen Feiertag, Feiertagsreden sowie Straßenumbenennungen. Ich habe mir noch im ersten Jahrzehnt nach der Vereinigung den Spaß gemacht und oftmals gefragt, was denn die Meinung bzw. die eigene Sicht aus Teilen meiner Verwandtschaft und Kollegen, die in Westdt. lebten zu diesem Thema war.
    Das Spektrum der Antworten reichte in etwa von: „Wir konnten nichts machen“, bis „Ihr hättet Euch stärker und energischer zur Wehr setzen müssen.“
    Ich gönne allen, die in der Nachkriegszeit, im Kunststoffstaat Bundesrepublik, unter Vorsitz der Kanzler von Adenauer bis Kohl aufgewachsen sind, ihr doch hoffentlich sorgenfreies Leben. Aber sie mögen doch bitte einmal ein Einsehen haben, dass sie und ihre Nachfahren bis zum heutigen Tag den Beweis ihrer Widerstandskraft schuldig geblieben sind.
    Vielleicht wäre die Geschichte allerdings anders verlaufen, wenn der amerikanische Panzer am Kontrollpunkt in der Friedrichstrasse am 13. August 1961 durchgefahren wäre, dann hätten den Reden Taten folgen müssen. Dann hätte man gesehen, was die Freiheitsbekundungen von westlicher Seite an Gewicht gehabt hätten.
    Glück gehabt!
    Aber der sich in der Nachkriegszeit gebildete Mythos, die Politik des neuen Deutschland hätte ihren Handlungsbezug unmittelbar zu den Ereignissen in der Zeit zwischen 1933 und 1945 zu suchen und man wäre ohnehin der einzig legitime Widerstand zu dieser Zeit, ist eben nur ein Mythos. Mehr noch: Er ist Unsinn.
    Keiner der heute im Politikbetrieb tätigen hat einen unmittelbaren Bezug zu dieser Zeit und kennt auch niemanden der Opfer aus dieser Zeit. Gleiches gilt für die meisten Wähler. Daher sind auch alle Erinnerungsriten völliger Unsinn, ich kann mich nur an Dinge erinnern, die ich selbst erlebt habe. Alles andere ist Geschichte – und in diesem Fall nur der Bereich zwischen den 94 bis 95 % der letzten 1200 Jahre.

  146. „Fliegenschiss“

    Er hat massiv provoziert und auch mich irritiert. Aber ich verstehe, was er will. Er möchte das „Overton Window“ wieder etwas öffnen, die Grenze des Sagbaren wieder verschieben, nachdem uns halbgebildete 68er wie Joschka Fischer dekretiert haben, dass der Holocaust der Gründungsmythos der Bundesrepublik sei, eine Art gottlose Religion aller Linken und Gutmenschen. Er will die Betrachtung der deutschenGeschichte von der künstlichen Dominanz der verdammten 12 Jahre befreien, damit die Deutschen wieder so etwas Ähnliches wie ein normales Nationalgefühl entwickeln können. Das ist richtig! Denn die Sprach- und Denkverbote der 68er und DDR-Erben führen zu gar nichts Gutem, wie etwa der irren €-Rettungspolitik oder der völlig verantwortungslosen und illegalen Flüchtlingsbesoffenheit. Insofern – diesmal, Herr Tichy, bin ich anderer Meinung.n

    • Na ja, so kann man sich diesen Unsinn schön reden. Selbst, wenn das was Sie beschreiben Gaulands Kalkül gewesen ist, ging dieser Schuss gewaltig nach hinten los.

  147. Was will Gauland? Will Gauland tatsächlich eine eindeutig rechtsradikale Partei, wie Tichy vermutet, indem er polarisiert auch innerparteilich, um klare Frontstellugen zu erreichen. Warum sollte er das? Gauland kommt aus der konservativen CDU-Ecke. Zu seineZeit in der hessischen CDU gehörte er eher zu den liberal-konservativen und nicht zur „Stahlhelmfraktion“ von Alfrd Dregger.

    Ich bin weder AfD-Mitglied noch „Strömungsexperte“, was die unterschiedlichen Strömungen und Flügel innerhalb der AfD angeht. Offenbar finden innerhalb der Partei Einflusskämpfe statt und Gauland versucht auf mehreren Hochzeiten zu tanzen oder eine gewisse Ausgleichsposition einzunehmen, um seine eigene Position innerparteilich zu stärken und auszubauen. Der Spagatschritt den er versucht, ist für Außenstehende kaum nachzuvollziehen. Wenn er überdurchschnittliche strategische Intelligenz besitzen sollte,
    kann man nur zu dem Schluss kommen, Gauland befindet sich momentan in einer Situation wie in der SPD die Genossen Gabriel und Schulz mit der Hinterfigur Nahles und spielt Spiele die für Außenstehende nicht ohne weiteres transparent sind.

  148. Danke, dass uns hier eine offene Diskussion am Sonntag abend ermöglicht wird über das Thema!

  149. Schwierig, wenn G. das nur auf das zeitliche Verhältnis abgestellt sehen wollte, hätte das besser relativiert werden müssen. Auch der Vergleich zwischen 1000 und 12 ist nicht hilfreich … .

    So geht das nicht, die Partei wird – verdientermassen – nicht über 10 – 13 % hinauskommen, wenn nicht endlich eine sozialkompatible und dabei ehrliche Sprache mit eindeutigem Bekenntnis zur Demokratie geführt wird und Sachthemen die Diskussion beherrschen.

    Das Vakuum in der Parteienlandschaft wird größer, alles lastet auf den Schultern der kleinen FDP … das kann wohl nicht lange gut gehen.

    Denn Frau Nahles hat ja auch voll ins Eigentor getroffen, indem sie zugab, dass die Probleme beim BAMF allgemein bekannt und Grund gewesen seien, Herrn Weise beizuziehen.

    Dann muss man aber auch nachgucken, und Weise hat es den Herrschaften ja offensichtlich auf dem Tablett unter die Nase gehalten.

    Und jetzt … ?

    Aber auch das wird voraussichtlich abgleiten wie das Spiegelei an der Teflonpfanne.

    Warten wir es ab.

    • Ich habe Frauke Petry nicht verstanden, was sie nach der Wahl abgezogen hat. So langsam ergibt das aber einen Sinn. Vielleicht kommen ja „die Blauen“. Einfacher wäre es aber sicher, Gauland abzusetzenund vielleicht durch einen Meuthen zu ersetzen.

  150. Es gibt sehr viele gute Leute in der Fraktion,aber Alexander Gauland gehört leider nicht dazu!
    Selbst wenn man seine Aussage auf die 1000jährige Geschichte relativiert,da es ja „nur 12 Jahre“ waren,dann ist es eine Ungeheuerlichkeit so eine Aussage überhaupt zu tätigen!!

    Wer vor den unsäglichen Verbrechen in diesen 12 Jahren so wenig Achtung hat,der hat selber jegliche Achtung verspielt!!
    Reicht nicht ein Höcke,muß es nun noch ein Gauland sein?? Es sind in beiden Fällen gestandene Akademiker,nicht irgendwelche Poggenburgs!

    Sollte die Partei das wieder relativieren und nicht ahnden,dann ist sie für mich bei der nächsten Wahl nicht mehr wählbar,dazu habe Ich zu großen Respekt vor den Opfern der Nazigeschichte!!

  151. Wenn Gauland so ein Profi ist, dann labert man in der aktuellen Situation keinen solchen Müll. Das muss er wissen! Da gibt s auch nix zu entschuldigen.

  152. …ich verstehe nicht, wie man das millionenfache Leiden als Vogelschiss bezeichnen kann. Das ist doch einfach ein Mist, sorry….

    • Her Tichy, das ist ein Vogelschis auf der Zeitachse der Geschichte. Sie schreiben, dass Sie das nicht verstehen. Verstehen Sie die Russen, die den Stalin bis heute Verehren? Hlodomor, Große Terror, Gulags, Katyn, die Unterwerfung der Völker Osteuropas. Meinen Sie dass die Russen ein schlechtes Gewissen deswegen haben? Deutschen sollen von anderen Völker lernen. Die Pfeilkreuzer haben Tausenden von Juden in den letzten Monaten des 2WK umgebracht. Deren Anführer wurde dann zum Tode verurteilt, die Donauschwaben wurden aus Ungarn vertrieben und die Sache ist gegessen. Und… anders als in Deutschland braucht kein Jude in Budapest seine Kippa unter der Basseballmütze verstecken. Beispiel Rumänien -> Die faschistische Regime hat zigtausenden von Juden an Nazi-Deutschland ausgelifert und praktisch das jüdische Leben in Rumänien ausgelöscht. Und heute? Bukarest ist die sicherste Stadt für Juden im ganz Europa. Und Deutschland? Seit Jahrzehnten laufen die Deutschen rum in ihren Bußehemden und die Synagogen müssen von den schwerbewaffneten Polizisten beschützt werden und die Juden haben Angst miot Kippa auf die Strasse zu gehen. Was hat diese „Vergangenheitbewältigung“ gebracht? Vogelsch…! Herr Tichy, Sie dramatisieren die Gaulandsrede und fallen in den Ton der Heuchler von den Versagerparteien und Lügemedien. Ich habe lieber Herr Gauland als Katrin Göring Eckhardt, Katja Kipping, Anton Hoffreiter und sonstige Politmischpoche.

      • So sehe ich das auch, Istvan.

    • Zumal er in der kommenden Sitzungswoche zusammen mit seiner Partei einfach genüsslich den BAMF-Skandal hätte ausweiden können. Die AfD stand mit 10 Mann im gegnerischen Strafraum, der Ball auf dem Elfmeterpunkt und Gauland fabriziert ein Vollspanneigentor. Also, wer politisch so mies taktiert, der ist wirklich nicht für eine Führungsposition geeignet. Nirgendwo, nicht in einer Partei, im Land oder im Bund.

    • Ich finde die Wortwahl vin Gaulands auch völlig daneben und die AfD sollte auch durch angemessene Kritik zu spüren bekommen, wenn sie Fehler macht. Was ich aber nicht verstehe ist, warum man argumentiert, Gauland wolle die Partei so nach rechts verschieben. Er wertet die Nazi-Zeit ja nicht deshalb ab, weil er sie wieder gesellschaftsfähig machen will, sondern weil er denkt, dass diese Zeit die Köpfe und das Handeln der Deutschen auf ungesunde Weise bestimmt (das geht aus dem ,was ich über Gaulands Weltbild in diversen Interviews erfahren habe für mich hervor). Die Darstellung vieler Medien und Politiker das das, was er sagte die NS-Zeit relativieren sollte , finde ich deshalb etwas unfair.

    • „wie man das millionenfache Leiden als Vogelschiss bezeichnen kann“
      – Hat er ja auch nicht. Eine Zeitspanne ist nun einmal etwas anderes als ein konkreter Inhalt.
      Und eine Ablehnung einer Geschichtsaneignung ( nennt sich: Mythos), um moralisch-politisch die Deutungshoheit in einem Diskurs zu halten, ist etwas anderes als eine Ablehnung/Leugnung historischer Fakten.

    • Richtig Herr Tichy! Mich erinnert dieser Mist ,den Gauland verzapft hat an den Sager vom
      alten Le Pen (Vater) die Gaskammern seien lediglich ein „Detail“ der Geschichte.
      Das hat dem Front National schwer geschadet und das wird jetzt auch bei der AfD geschehen vielleicht noch begrenzbar durch Rücktritt von Gauland.
      Als in der deutschen Geschichte Bewanderter hätte Herr Gauland so etwas nie sagen dürfen!!

  153. Der Vogelschiss war wirklich nicht nötig, als Zeitvergleich von 1000 zu 12 Jahren, wie angeblich gemeint, eine seltsame Wortwahl.
    Ich frage mich allerdings manchmal, ob der Mann wirklich die Dinge noch klar sieht, Herr Tichy, und außerdem, warum man den alten Herrn überhaupt noch auf die Öffentlichkeit loslässt. Warum tut sich die AfD das an? Wie neulich in einer Talkshow, er trägt im Prinzip nichts bei, sitzt nur rum und man denkt, gleich schläft er ein.
    Eine Werbung für seine Partei ist dieser Mann nun wirklich nicht mehr.
    Nicht nur peinlich, er zerstört auch viel Vertrauen von Wählern, die eine Alternative suchen, und er ist das gefundene Fressen für die Gegner der AfD.
    Vogelschiss statt BAMF-Skandal, da jubelt der Mainstream.

  154. so bleibt die Afd allenfalls im 10-15% Bereich . Zu wenig um wirklich wichtiges zu ändern.
    Ich wünschte mir inhaltlich eine Art CSU – aber eben eine die handelt und nicht nur schwätzt wie die SeehoferVersion.
    Darauf ruht(e) mein Afd Hoffnung und Wahlentscheidung.

    In Deutschland ist aber kein Pim Fortuyn in Sicht, mit solchen Leuten wäre man bei 30% + x. witzig, talkshowtauglich, eloquent, konservativ im besten Wortsinne.
    Man hat stattdessen Gauland , der mit dieser Aktion leider bewiesen hat, das er
    keinerlei Gespür hat. Das reicht halt für 10% +x , aber auch nur weil die ganzen
    frustierten Wähler mangels Alternative ihre Stimmchen dort machen. Überzeugend ist das nicht.

    Kann man sich nichts aufs heute und jetzt besinnen, statt irgendwelche ollen Kamellen auszutragen wie Gauland das wieder getan hat? BAMF skandal kocht hoch und stattdessen jubelt man bei Merkel im Kanzerlamt über Gauland, da bin ich sicher.

  155. bürgerlich-freiheitlich würde mir reichen. für das soziale sorgt dann schon die Opposition.

    • Hört sich sehr konstruiert an. Hiervon ein bischen, davon noch was und kath. Soziallehre als Streusel obendrauf. Glaubhaft geht anders. Ist dann aber nicht so stromlinienförmig und glatt, wie Herr Gauland eben gezeigt hat. Aber ja, die Spielregeln…. wer macht die eigentlich?

    • aha, sie gehen also von Beginn an davon aus, was die Leute (welche genau?) wollen und nicht davon, was Sie vertreten wollen. Damit folgen Sie dann Merkels Spuren!

      Ich denke, dass viele der Leistungsträger, die Steuern zahlen, lieber weniger Soziales möchten als mehr. Es läuft somit auf Kürzung des sozialen Bereichs hinaus. Sie aber lassen sich bereits vor Gründung von den linksradikalen voran treiben.

      Der Staat muss nicht neu gedacht werden, der existiert bereits. Wir benötigen Lösungen für bestehende Probleme über eine Legislaturperiode hinaus.
      Freiheitlich bedeutet für mich nun einmal auch selbstverantwortlich, somit weniger Soziales und ganz sicher nicht noch mehr!

  156. Man fragt sich, welche Absicht verfolgt Gauland mit solchen Provokationen. Will er am ganz rechten Rand Wählerstimmen generieren? Oder war es einfach nur eine unüberlegte, geschmacklose Dummheit?
    Merkt er nicht, dass er der AfD, die ich für eine absolut notwendige oppositionelle Kraft in der gegenwärtigen Gesamtsituation unseres Landes halte, mit solchen Aussagen immensen Schaden zufügt? Dass er der etablierten Politik und den sie unterstützenden Medien ohne Not Steilvorlagen liefert, um die AfD in den Augen eines großen Teils des Publikums schwer zu diskreditieren.
    Und dies in einer Zeit, in der die von der etablierten Politik verursachten Probleme immer deutlicher zu Tage treten und einem immer breiter werdenden Publikum bewusst werden und die AfD, auch aufgrund ihrer durchaus beachtenswerten Arbeit im Bundestag, die Chance hat, das Schmuddelimmage, dass ihr medial von Beginn an verpasst wurde, zu widerlegen.
    Ich bin überzeugt, angesichts des Problemdrucks, der sich in diesem Land angestaut hat,
    hätte die AfD in sehr überschaubarer Zeit die Möglichkeit ihr Wählerpotential noch spürbar zu steigern und damit bereits, durch ihre alleinige Präsenz als Opposition, Einfluss auf die Politik dieses Landes zu nehmen.
    Entgleisungen, wie diese von Gauland, sind in Bezug auf eine solche Option absolut kontraproduktiv.

  157. Also eigentlich wollte ich mich an diesem Empörungsdiskurs nicht beteiligen, weil der einfach nicht fruchtbar zu führen ist. Die hiesigen Metaphern fand ich aber sehr passend.

    Mich nervt auch der pseudoreligiöse Duktus, mit dem der gesamte NS Kontext eingenebelt wird und ich wünschte mir einfach einen rationaleren Umgang mit diesem Teil der Geschichte und ich will auch nicht Hitler die Deutungshoheit über die deutsche Geschichte überlassen. Aber das ganz Hinten und irgendwo in der Prioriätenkiste ziemlich unten.

    Denn einerseits ist die umgangssprachliche Konnotation von „Vogelschiss“ einfach unangmessen, ebenso das völlig unmotivierte Auslösen einer geschichtspoltischen Debatten, die nur in Empörungsriten landet und alles andere vernebelt. Es gilt die normative Kraft des Faktischen auch hier wieder mal, was eben ganz andere Prioritäten setzt und eine solche Debatte müsste auch ganz anders geführt werden.

    Ob Gauland wirklich so professionell vorgeht, wie hier und da behauptet wird, bezweifle ich. In seiner letzten Stellungnahme zitiert er sich falsch und redet vom „Fliegenschiss“, den er als höchst abwertende Metapher benutzt habe. Gesagt wurde aber „Vogelschiss“. Die Konnotation kenne ich aus dem familiären Rahmen, wo jeder NS Kontext immer als irgendwie Gosse und indiskutabel ausgelagert wurde. Vielleicht haben ihm auch noch zusätzlich die Anfeindungen zugesetzt wie zuletzt bei Anne Will, wo er die Debatte als vermeintlicher Lügner verlässt und im Prinzip keine falsche Angaben gemacht hat.

    Ich habe aber eher den Eindruck, er hat die Situation kräftemäßig nicht mehr unter Kontrolle und sollte seinen Rückzug aus der Parteispitze zumindest zur Halbzeit der Legislatur vorbereiten. Und sich mit einer komfortablen Chiffre wie „für die missverständlichen Äußerungen“ unbedingt entschuldigen. Die Gestaltung der Zukunft ist so viel wichtiger als eine retrospektive Debatte zur Geschichtspolitik und es gibt erheblich wichtigere Themen auf der Agenda, die damit dann auch taktisch überdeckelt werden können.

  158. Ehrlich gesagt, habe ich angesichts dessen, was gerade geschieht, so ziemlich die Sch… voll davon, daß man jedes Wort der AFD auf die Goldwaage legt und sich dabei noch sooooo moralisch korrekt und gut vorkommt. Hier werden reihenweise Mädchen, Frauen und Omas vergewaltigt, Leute erstochen oder totgeprügelt, von diversen Anschlägen ganz zu schweigen, es gibt massive Zensurmaßnahmen und zig andere Dinge, um die Bürger immer weiter zu entrechten – aber wehe, Herr Gauland wagt es sich, Vogelschiß zu sagen. Dann drehen die Intellektuellen und Politiker durch und verstehen es so und nur so, wie sie es verstehen wollen. Deutschland hat die AFD, abgesehen von einer Minderheit, echt nicht verdient. Aber klagen kann es prima.

  159. Warum fällt Gauland immer und immer wieder ohne jegliche Not in die Vergangenheit zurück? Diese anstößige Aussage war mit Sicherheit wohlkalkuliert. Der gesamte Text ist sprachlich sehr clever aufgebaut, das kann nur Kalkül gewesen sein. Aber warum? Einen denkbar ungünstigeren Zeitpunkt hätte er sich gar nicht aussuchen können! Für die Mainstream-Presse ein gefundenes Fressen, um tagelang vom BAMF-Skandal abzulenken, für die notwendigen Stimmen zum Untersuchungsausschuß-Antrag ein No-Go, für die Linken zum Augsburger Parteitag ein Freibrief für überbordende Gewalt, im Hinblick auf die Bayern-Wahl ein Prozente-Killer. Was denkt sich dieser Mann? Ist er einfach zu alt, ich will nicht schreiben senil? Ist er dumm und zu blind für die Realität um ihn herum? Die AfD sollte reagieren und ihn absetzen, um zu retten, was noch zu retten ist. Gauland wird mit seiner Äußerung viele zart keimende Sympathien zerstört haben.

    • ich fürchte er lebt in seiner eigenen Filterblase + überschätzt das Potential das man damit wahltechnsich holen kann . Da ist er wie Höcke der von 51% fabuliert. Völlig gaga in meinen Augen,weil die glauben da wirklich dran. Das sit dermaßen entrückt von der Realität wie am anderen Edne eine Claudia Roth und co.

      Statt eine konservative Kraft zu etablieren , schlägt man solche lächerlichen Schlachten und wird damit froh sein können bei 1o-13% zu bleiben.

      • Vielleicht sind Sie bei Roth und Kipping ja doch besser aufgehoben.

      • viellleicht sind sie ja in der npd besser aufgehoben?

    • „zart keimende Symphatien..“ Sind mir auch zu wenig. Wenn die Deutschen ihren Hintern nicht langsam hochkriegen….. und dafür braucht man halt eine Meinung, eine Überzeugung und kein zartes Pflänzchen. Sind unsere Mitbürger alle aus Zucker?

      • Alles Voegel Straeusse, die auf dem Vulkan tanzen.

    • Ich denke, man versteht Gauland, wenn man sein Alter berücksichtigt, und seine Vita. Er war ja nicht immer „so“, als junger Mensch sicher nach heutiger Diktion eher links.
      Gauland ist vom Alter her ein 68er, auch wenn er natürlich keiner ist, sondern einer, der mit denen immer über Kreuz war, sonst wäre er nie in die CDU eingetreten.
      Menschen wir er haben zum 3. Reich eine andere Beziehung als die Generation danach, erst recht die Millenials. Ihre Eltern waren alle Erwachsene in der Nazi-Zeit, die Väter bei der Wehrmacht, einige bei der Waffen-SS, das waren die, deren Kinder später bei der RAF und ihrem Umfeld landeten. Ihre Großväter hatten sogar im Ersten Weltkrieg gedient, der aber schon immer ein noch viel größeres Tabu, zumindest schwarzes Loch der Geschichte war als der Zweite.
      So bleibt dieser Generation, egal ob links oder rechts, die zwanghafte Beschäftigung mit dieser Zeit. Die Kränkungen kamen dabei nicht durch den politischen Gegner, sondern durch die Eltern, denen man bis heute nicht verziehen hat, daß man ihretwegen nicht so sein konnte wie alle anderen. Es ist diese Wut, die Gauland auf der einen und seine hyperventilierenden Kritiker auf der anderen Seite antreibt. Sie sind ineinander verbissen wie Kampfhunde, die nicht loslassen können.

  160. „Kalkulierte Provokation“? Glauben Sie das wirklich, Herr Tichy? Gaulands Äußerung war in verschiedener Hinsicht mehr als unglücklich, aber aus dem Kontext geht doch eindeutig hervor, dass Gauland die zeitliche Relation der 12 Jahre zur gesamten Geschichte meinte. Im vorhergehenden Satz bekennt er sich ausdrücklich zur Verantwortung für diese 12 Jahre. Daher ist es unseriös, ihn in einem Atemzug mit dem Ausspruch des senilen Heesters zu nennen, was den Eindruck erweckt, als würde Gauland Hitler ebenfalls für einen „guten Kerl“ halten. Das tut er nun wirklich nicht! Oder ist vielmehr Ihr Artikel als „kalkulierte Provokation“ zu verstehen, um Stimmen von potentiellen AfD-Wählern für die FDP zu gewinnen? Hier jedenfalls noch einmal Gaulands Satz im Kontext: „Wir haben eine ruhmreiche Geschichte (…), und die, liebe Freunde, dauerte länger als die verdammten 12 Jahre. Und nur wenn wir uns zu dieser Geschichte bekennen, haben wir die Kraft, die Zukunft zu gestalten. Ja, wir bekennen uns zu unserer Verantwortung für die 12 Jahre. Aber liebe Freunde, Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in über 1.000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte.“

  161. Will Gauland, dass jeder, der mit dem Gedanken spielt, AfD zu wählen, vorher gewusst haben muss, was er tut? Wollt ihr den totalen Krieg? Der Gedanke eine Alternative zu haben, war aber auch zu schön…

  162. Gemessen an 5000 Jahre „Zivilisation und davon 2000 Jahre germanische/deutsche Geschichte, die Kriege, die Völkermorde, auch an den Deutschen z. b. im 30jährigen Krieg von den Schweden begangen (zwischen 10 bis 13 Mio.) ist das ein Fliegenschiss. Vor allem gemessen an dem Ethnozid, den man jetzt in DE durchziehen will. Egal, was AfD-Mitglieder sagen oder tun, es wird missgedeutet, nur unter dem Aspekt des Rechtsextremismus, aus dem Kontext gerissen, für den Blödmichel eine Bestätigung seiner Schuld, seiner Angst, Nahrung für seinen Selbsthass und den Hass auf die Landsleute. Dies ist übrigens viel älter als die Nazizeit.

    • Was soll diese Debatte in der jetzigen Situation? Auch wenn die Details stimmen mögen, Gauland ist kein Hochschuldozent, sondern Politiker. Und deann gewinnt jede Äußerung in der Rezeption eine andere, tagespolitische Dimension.

  163. An dieser Ausdrucksweise gibt es nichts zu relativieren. Die ist unterirdisch und wird sicher einen Kniefall Gaulands nach sich ziehen. Gesagt ist aber gesagt und das Internet wird dafür sorgen, daß es nicht in Vergessenheit gerät.

    Wird dadurch Alles, was die AfD richtigerweise vorbringt, Makulatur? Das hätten seine politischen und auch alle anderen Gegner gerne. Wird aber nicht geschehen. Die AfD wird weiterhin die Laus im Pelz der sich behaglich auf den Stühlen räkelnden grünlinksroten (dazu zählen auch die der CDU) Abgeordneten sein.

    Die sich m.E. mit Kritik sehr zurück halten sollten. Gauland mag sich verbal vergaloppiert haben. Das ist aber wiederum nur ein Fliegenschiß verglichen damit, daß unser Bundeskabinett jedes Jahr einen Haushalt vorlegt, der vom Parlament gebilligt wird, in dem unter Anderem auch ein Ansatz für die Förderung der Palästinenser, der Hamas, enthalten ist. Und das ist nicht nur Papier, nicht nur eine dumme Wortwahl, das ist aktive Unterstützung der Leute, die nur zu gerne einen neuen Holocaust anzetteln würden. Das Parlament, das Kabinett weiß, daß die deutschen Millionenzahlungen an die Hamas vom ehrenwerten – Freund des ehemaligen Aussenministers und seit 2009 ohne Mandat tätigen – Präsidenten Abbas zur Rentenzahlung an die Hinterbliebenen der von ihm angeworbenen Selbstmordattentäter verwendet werden, auf daß der Strom der Willigen nicht abreissen möge.

    Gauland hat rumschwadroniert. Das Bundeskabinett unterstützt aktiv die Gefährdung der Bewohner Israels. Und das vor dem Hintergrund, daß die Kanzlerin dieses Landes im Jahr 2008 vor der Knesset Israel der unverbrüchlichen Freundschaft Deutschlands versichert hat. Mag ja sein – das war 2008 und sie sprach für Deutschland. Heute spricht sie ja nur noch für das Land der schon länger dort Lebenden bzw. noch nicht so lange dort Lebenden. Auf der einen Seite steht das unbedachte Wort – dem gegenüber steht die wohldurchdachte Tat. Was ist wohl eher zu geisseln? Und warum wird das nicht täglich zum Thema gemacht?

  164. Wenn andere AFD Freunde so gesprochen hätten, würde Gauland sagen. „ So hätte ich es nicht gesagt“ Merkel hätte gesagt“ das ist nicht meine Sprache“ Sehr geehrter Herr Tichy, Sie kennen doch die Politik. Es heißt nicht umsonst , in der Politik geschieht nichts zufällig. Vertrauen Sie dem mündigen AFD Wähler. Der könnte sich vielleicht den Satz von Karl Kraus zu eigen gemacht haben.“ Wenn heute ein jeder das Recht hat seine Meinung in Wort und Schrift zu veröffentlichen, dann ist es meine Pflicht nicht hinzuhören und hinzusehen.

  165. „Gauland zerstört bewusst den Konsens, dass Verbrechen nicht verharmlost werden“?
    Ich habe eher das Gefühl, dass der aktuelle Konsens ist, Verbrechen zu verschweigen, zu vertuschen, zu verharmlosen und (am Schlimmsten) zu erlauben, was die Regierung betrifft.
    Ich findes es auch nicht schön, Johannes Heesters noch ins Spiel zu bringen. Es gibt keinen Grund, einen x-beliebigen, der gar nichts mit der aktuellen Lage zu tun hat, in ein schlechtes Licht zu stellen.

      • Meine auch.

  166. Es geht immer um den Nasenring, mit dem Deutsche ohne Selbst-und Nationalbewusstsein von dem herrschenden Block geführt werden sollen. Wer glaubt denn wirklich, dass es den Kritikern Gaulands – ich nehme Tichy aus- um die Judenvernichtung und deren Folgen geht? Es geht um den Kampf gegen die einzige Oppositionspartei, die eindeutig für den Staat Israel eintritt und die islamische Massen-Invasion bekämpft. Hat jemand dieser Kritiker die Unterstützung der Todfeinde Israels durch die Merkel-Herrschaft kritisiert? Hat jemand von den Kritikern die Nicht-Anerkennung der Hauptstadt Jerusalem skandalisiert? Wie sieht es mit der EU-Unterstützung der Palästinenser aus? Wie stehen eigentlich Steinmeier und Gabriel zu den Palästinensern? Auch die Linkspartei bricht eher eine Lanze für die Palästinenser als für Israel. Von der sogenannten Antifa will ich erst gar nicht sprechen. Man gewinnt den Eindruck, dass der Merkel-Block nur die toten Juden liebt und lieber Gedenktage begeht, als den lebenden Juden in Israel im Kampf gegen terroristische Bedrohungen seitens unterschiedlicher Länder beizustehen. Das routinemäßige Gedenken an die jüdischen Opfer der Nazi-Zeit ist unglaubwürdig, die Kritik an Gauland aus vielen Gründen nicht stichhaltig.

  167. Selbst wenn es „nur“ Taktik gewesen sein sollte, klug war es nicht. Als alter Hase in dieser Republik sollte er wissen, dass seine mehr als despektierliche Bemerkung den Geiern, die über diesem Land kreisen ein gefundenes Fressen ist. Oder wie lautet eine dieser bis zum Erbrechen wiederholten Dümmlichkriten dieser Verrückten im BA:
    „Das ist wenig hilfreich“!“

  168. Der Bruch geht nicht von Alexander Gauland aus. Denn es ist egal was Gauland, Höcke, von Storch, oder Weidel sagen, es wird immer nur das Negative aufgegriffen, und dann ist es gut genug, um sie als ewig Gestrige/Nazis darzustellen. Positive Ansätze, die es in reichlicher Zahl auch gibt, um unser Land vor Schaden zu bewahren, werden hingegen mit keinem Satz erwähnt. Die Regierenden, und ihre verbündeten Oppositionsparteien sehen ihre Felle davon schwimmen.

    • Die Presse kreist rund um die Uhr wie ein gieriger Haufen Geier um die AfD, immer in Erwartung, einen Fetzen zu erhaschen über den man herfallen kann.
      Gauland macht alles richtig, er liefert wie erwartet, bis diese Presse auch noch das letzte Quäntchen Glaubwürdigkeit verloren hat.
      Oder um es in den Worten Trumps zu sagen… „Die Presse ist der Feind des Volkes“.

  169. Entweder ist er ein CDU U-Boot oder er weiss einfach nicht was er mit seinen ständig dummen Bemerkungen anstellt. Die linke Presse stürzt sich gierig auf jeden schrägen Ton.
    Ausserdem fehlt es ihm völlig an Dynamik und Charisma. Mit Ihm wird es nichts.
    Meuthen und Storch sollten übernehmen. beide sind brilliante Köpfe, die wissen waas sie tun.

  170. Ich halte ein solche Geschichtsdeutung für zumindest problematisch, weil diese Zeit doch noch sehr auf unsere Gesellschaft hineinwirkt. Die Wortwahl ist unmöglich. Aber, jeder versteht hier, was er will. Egal auf welcher politischen Seite.
    Noch zu der Einführung des Textes, leider macht es wenig Sinn, jemanden gleichzeitig Senilität und scharfes polititsches Kalkül vorzuwerfen.

  171. Nö, die Kriker haben die Moral nicht auf ihrer Seite, was sie haben ist Gesinnung. Die Gesinnungsethik ist überhaupt kein gültiges Moralsystem, weil sie nur etwas von anderen fordert, nichts von sich und folglich insequent ist. Ein Ethik muss für alle Menschen gelten, unabhängig von Zeit und Raum. Mir schweben hier Kant und Hume vor.

    Die Nachgeborenen haben die Moral auf ihrer Seite! Die Nachgeborenen können nämlich für die Greultaten der Nazis nichts (die übrigens links standen, Sozialisten halt)

    Moralisch handeln kann nur der Mensch, der mehrere Alternativen zur Auswahl hat. Derjenige, der auf Befehl handelt, kann nicht moralisch handeln, weil er keine Wahl hat.

    Schuld auf sich laden, kann nur derjenige der unmoralisch handelt. Wir haben aber damals nicht gelebt. Moralische Erpressung ist alles, was diese Gutmenschen können, um ihre eigenen Interessen durchzusetzen. Wir brauchen viel mehr Gaulands und Höckes und sollen die Diskussion auf die Ideen der Nazis lenken. Dann sind wir bei Marx, Engels und dem Rest des sozialistischen Packs.

  172. Die ganze Welt ist ein einziger Friedhof. Gerade Deutschland war seit der Antike immer ein Schlachtfeld. „Tote kann man nicht weg wischen“ – Zählt das also auch für die Gräuel der Römer an den Germanen? Die Verbrechen zwischen Katholiken und Protestanten im 30 jährigen Krieg? Die Kriege zwischen den europäischen Mächten im 19. Jahrhundert?

    Die Weltkriege mit ihren Toten und Verbrechen und Schandtaten sind keine einzigartigen monumentalen Ereignisse, auch wenn sie uns vielleicht jetzt so erscheinen (Und auch das nur den älteren Generationen).

    • Der Unterschied ist eben dass diese älteren Generationen noch LEBEN!

  173. Sehr geehrter Herr Tichy,

    Sie wollen doch nicht ernsthaft den Satz von Johannes Heesters mit der aus dem Zusammenhang gerissenen Aussage von Herrn Gauland vergleichen, auch wenn ich diese persönlich für unglücklich halte. In diesem Punkt kann ich Ihnen leider nicht beipglichten.

  174. Mit Blick auf den angeblich „eiskalten Profi“ Gauland spielt dieser Artikel selbst auf einer doch fragwuerdigen Ebene in Stil und Ausdruck. Von „Rohheit“ ist da die Rede und von „unfassbar“ zu einem behaupteten Inhalt in Gaulands Aussage der nicht belegt wird u.a.m. .

    Ich weiss nicht, ob Gauland das mit Kalkuel oder deswegen so gesagt hat, weil er ein paar Dinge einfach satt hat. Wie ich noch erlaeutern werde, hat er das m.E. aber genau richtig gemacht. Erst einmal stimmt die zeitliche Einbettung in deutsche Geschichte so. Es gab immer dichtere und weniger dichte Zeiten und die 12 Jahre gehoeren zu den schwerer Wiegenden, also sicher etwas mehr als 1,2%, aber eben nicht 100% – lange nicht. Sie gehoeren zu 1000 Jahren Gesamtgeschichte mit anderen ebenfalls schweren Verwerfungen wie – ich schrieb es gerade auf einer anderen Seite – dem 30-jaehrigen Krieg mit 6 Millionen Opfern aus einer Bevoelkerung von 18 Millionen. Die Dichter und Denker (und Ingenieure und Musiker) lasse ich jetzt mal weg, aber auch um sie geht es und die Summe.

    Der andere Teufel Kubitschek bringt es in seinem RT-Interview zu Sieferles Buch auf den folgenden Punkt: „Ein Land mit einem negativem Gruendungsmythos kann nicht auf Dauer so existieren“ (aus dem Gedaechtnis). Es ging dort um den Begriff „Holocaustmythos“ in Sieferles Buch. Alle Systemschranzen stuerzten sich auf „-mythos“ ohne das Wort in seiner richtigen Bedeutung zu kennen oder kennen zu wollen. Zur Erinnerung, es bedeutet „sinnstiftende Erzaehlung/Geschichte“. Und das ist es, und zwar fuer die Bundesrepublik fundamental als eben ein solcher Gruendungsmythos.

    Gaulands Attacke richtet sich m.E. gegen diese Art Mythen, weil sie blockierend wirken. Oder schlimmer, aktiv und bewusst dazu verwendet werden, unlautere Vorteile zu erlangen und das Land zu sedieren. Im kleinen mit Begriffen wie ‚Nazi‘ und ‚rechtsextrem‘. Bewusst wird Inflationierung in Kauf genommen, um den politischen Gegner zu daemonisieren. Das ist der EINZIGE praktische Sinn, der von diesen Dingen im Tagesgeschaft der Demagogen uebriggeblieben ist. Ich kenne noch echte Nazis und auch Auschwitzueberlebende aus eigener Erfahrung. Wenn hier jemand verbiegt – dumm oder kalkuliert – dann sind es Leute, die diese Begriffe auf tatsaechliche ‚Fliegenschisse‘ anwenden und sie damit entwerten. Diese Seite dominiert die oeffentliche Diskussion und man muss sie in den Grundelementen ihrer sprachlich-ideologischen Gymnastik angreifen. Das macht Gauland, und das ist gut so.

  175. Die AfD-Führung versteht es einfach nicht: Warum überlässt man die Beurteilung der NS-Diktatur nicht den Historikern? Soll es doch weitere Historikerstreits geben – wen stört das schon.

    Aber nun ist die AfD schon wieder in die rechtsradikale Ecke gerückt.
    Genau davor hat Prof. Sieferle gewarnt, als er kurz vor seinem Tode an Michael Klonovsky schrieb:

    „Der Antifaschismus gehört seit den Anfängen zur Staatsräson der Bundesrepublik, und keine ernsthafte politische Partei kann es sich leisten, auch nur in die Nähe des Verdachts zu geraten, sie sei ‚rechtsradikal‘ oder ‚antisemitisch‘. Die Strategie der Diskriminierung mußte daher darauf zielen, die AfD in der Wahrnehmung der Wähler in die Nähe rechtsradikaler oder antisemitischer Positionen zu bringen. Wenn dies gelang, konnte der verbreitete ‚Kampf gegen rechts‘ gegen die AfD gerichtet werden, und damit wäre die einzige Opposition gegen das Regierungskartell ausgeräumt.

    Umgekehrt bedeutet dies, daß die AfD alles vermeiden muß, was zum Erfolg dieser Strategie beitragen kann. Sie muß dabei gegen Provokateure, aber auch gegen irregeleitete Anhänger kämpfen.“

    Und – muss man aktuell ergänzen – auch gegen irregeleitete Vorsitzende.

    Gauland hat sich endgültig diskreditiert. Er ist eine unerträgliche Belastung für die Partei geworden. Um weiteren Schaden von der AfD – der einzigen Opposition gegen Merkels rechtswidrige Migrationspolitik – abzuwenden, muss er sofort zurücktreten.

    P.S.: Danke, Herr Uwe Witt, für Ihre Klarstellung.

  176. Hitler wird in Deutschland genauso überbewertert, wie Mao, Stalin und Co verharmlost werden. Der Grund ist klar: Mit Hitler haben die „Linken“ und andere Gutmenschen eine vermeintlich ewige moralische, politische Deutungshoheit in der Hinterhand. Dieses „Feuerchen“ möchte man gerne von linker Seite auch künftig weiter am Brennen lassen. Ich bin da mit Höcke, Gauland und Co einer Meinung – auch wenn es Gauland diesmal nicht gerade schön ausgedrückt hat. Deutschland muss sich aus dieser ideologischen linken Umklamerung endlich lösen. Hört auf auf der Vergangenheit rumzureiten – schaut in die Zukunft!

    • Genauso ist es: es geht den Linken darum, die Deutschen auf ewig erpressbar zu halten und für ihre destruktiven Ziele instrumentalisieren zu können. Damit muss irgendwann Schluss sein, wir leben im 21 Jh. Kein Brite, Franzose, Spanier oder Niederländer macht noch ein Aufhebens um die verheerenden Folgen des einstigen Weltmachtstrebens ihrer Vorväter – die haben heute ganz andere Probleme und wir Deutschen auch.

  177. Und Da sind sie wieder. Die ewig Empörten.
    Auf der Zeitachse von Deutschland sind die 12 Jahre und über die sich hier die linksgrünen Medien in Schnappatmung verfallen genauso ein Vogelschiss wie die 12 Jahre von Merkel. So weit so klar.
    Gauland wird hier mal wieder so einiges unterstellt. Gauland ist Baujahr 41. Für die Hysteriker reicht das schon für Nazi.
    Für mich geht die Selbstkasteiung die hier die linksgrünen Germanophobiker betreiben schöne seit Jahren gegen den Strich. Es geht für mich auch nicht um Relativierung.
    Ich als Nachkriegskind bin es leid von Leuten die vielleicht wie Z.B, Gabriel einen SS Schergen in der Familie gehabt zu haben. Sein Problem. Er und all die anderen sollen aber dann einen Psychiater aufsuchen und nicht ganz Deutschlands in Zwangshaft nehmen.
    Die Diskussion muss geführt werden, wann endlich mal Schluss ist mit der Nazikeule.
    Das Thema wird doch schon seit Jahren linkslastig ideologisiert.
    Als die Türken durch Europa bis vor Wien zogen war es bestimmt kein Kindergeburtstag.
    Und der 30 jährige Krieg hat 1/3 der Bevölkerung das Leben gekostet.
    Fragen Sie mal einen Türken zu Armenien. Vielleicht fehlen danach auch die Schneidezähne.
    Und die Verlogenheit der Dauerempörten aus den Blockparteien setzen dem ganzen noch die Krone auf, indem man die Antisemiten zu Millionen ins Land lässt oder antisemitische Tendenzen aus dem linken Spektrum zulässt.
    Um es nicht falsch zu verstehen. Ich weiß die 12 Jahre sehr wohl einzuschätzen und zu bewerten. Aber ich gehe deshalb nicht in Sack und Asche. Und ich würde lieber Millionen Juden in Deutschland aufnehmen als einen Juderhasser aus dem vorderen Orient, die mich als Ungläubigen beschimpfen und die Juden ins mehr treiben wollen.
    Aber das Schlimme wird sein das die Regierung und linkspopulistischen Medien jetzt nix anderes mehr im Programm haben werden.
    BAMF, Flüchtlingskrise, Euro……..und und und können jetzt erst mal unerwähnt bleiben.
    Und wenn Gauland gesagt hätte 2+2 ist 4, der Aufschrei wäre nicht kleiner gewesen.

  178. Ich bin AfD-Wähler und werde es bleiben. Meine erste Reaktion auf Gaulands neuste Posse war aber: „Hat der nicht alle am Lattenzaun?“
    Ich werde mich hier nicht in der Sache deutsche Sicht auf die deutsche Vergangenheit äußern. Die Sicht der Linksliberalen und der Alliierten darauf ist nicht die einzig mögliche, und welche sich in Zukunft in Deutschland durchsetzen wird, haben eher Mesut Özil und Ilkay Gündogan gezeigt. Deutscher Paß für Arbeitserlaubnis und EU-Schleuse am Flughafen, ansonsten mit diesem Land so wenig zu tun wie einem „Fliegenschiß“. Auch das die Folge der deutschen Art, Vergangenheit zu „bewältigen“. Die deutschen Altersgenossen nehmen derweil Zuflucht in einen verbissenen eskapistischen Internationalismus, der sie aber immer weiter zurückfallen läßt.
    Aber wie gesagt, das ist nicht mein Thema hier.
    Ich sage ganz klar: Gauland muß, wenn nicht die AfD verlassen, so doch den Fraktionsvorsitz niederlegen und sein Mandat zurückgeben. Denn ganz egal, was nun kommt, die Gelackmeierten werden die weniger Radikalen in der Partei sein, einer wie Curio zum Beispiel. Oder Leute wie Holm. Wann immer sie ans Rednerpult treten werden, wird dort der linksgrüne Igel stehen und ein Schild mit Fliegenschiß hochhalten. Rien ne va plus. So kann man keine Politik machen. Wer sich jetzt vor Gauland stellt, fällt dem grinsendem Kalkül der Linken zum Opfer, die doch genau darauf warten. In den Gazetten heucheln sie Empörung und lassen dennoch die Sektkorken knallen. Egal wo man liest in den MSM, es tropft förmlich aus den Zeilen, nicht jeder ist so ehrlich wie Roland Tichy.

    Die NPDisierung der AfD muß aufhören. Versteht Ihr es denn nicht? Mit der Obsession, mit der Gauland und andere gegen die Windmühlenflügel der letzten 70 Jahre ankämpfen, verpassen sie das hier und jetzt. Verbissen in einen ungewinnbaren Kampf mit den 68ern reißen sie alles mit sich.
    Ich empfinde durchaus Schande, wenn ich an der Straße des 17. Juni stehe und die russischen T-34 Panzer auf dem Sockel sehe. Nein, nicht wegen 23 Millionen sowjetischen Gefallenen, zwei Drittel davon hat Stalin mit seiner Art der Kriegsführung auf dem Gewissen. Sondern weil ich mich schäme für die deutsche Art der Selbsterniedrigung, die ein staatlich organisierter Masochismus ist und ein solches Schndmal in Sichtweite ihres Parlamentes duldet. Wo auf der Welt gibt es das sonst? Gleichzeitig überkommt mich Zorn auf die Feigheit und Servilität der deutschen Generäle, die nicht bereit waren, diesen böhmischen Gefreiten abzuknallen. Und daher ist das alles andere als ein Lappalie. Aber: Es ist Vergangenheit.
    Sehr viel besser beschreiben den Zustand der Deutschen immer die gehässigen, überwiegend von Westdeutschen abgefaßten Haßkommentare unter Artikel von TE zu Berlin. Das erschreckt mich. Die Geschichtsvergessenheit, mit der man Berlin zu einem Bildnis der Dorian Gray für sich selbst macht. Und dann erregt man sich über Linke, die die Vergangenheit nicht vergehen lassen wollen?
    Was ist das nur für ein Volk. Wir dringend bräuchte es eine Partei, die es sich nicht zum Feinde nimmt. Und ein paar selbstherrliche Typen ruinieren diese Partei gerade. Ende, Herr Gauland. Sie hatten Ihre Zeit, jetzt ist Schluß. Und so schlecht ist der Pensionsanspruch an die alte Reichsstadt Frankfurt nicht, von dem Sie leben können.

    • Danke für diesen großartigen Kommentar! Dem ist nichts hinzuzufügen!

    • „Verbissen in einen ungewinnbaren Kampf mit den 68ern reißen sie alles mit sich.“…
      sorry, aber das klingt eher wie ein Wähler der Grünen 😉

  179. Ich wünsche mir eine AfD, welche sich mit der Tagespolitik beschäftigt und echte Oppositionsarbeit leistet. Da gibt es mehr als genug zu tun.
    Von Gauland habe ich in dieser Richtung, im Gegensatz zu seinen Kollegen, kaum etwas gehört. Er schwelgt lieber in der Vergangenheit und verdingt sich auf Allgemeinplätzen.
    Er sollte sich zurückziehen und Bücher schreiben.

    • Die AFD leistet jede Menge echte Oppositionsarbeit. Sie können aber lange darauf warten, daß Tagesschau und Co Ihnen das auf die Nase bindet.

      • Das nehme ich durchaus positiv wahr. Genau deshalb ärgere ich mich über Gauland, denn er zerstört teilweise diese positiven Bestrebungen seiner Kollegen im öffentlichen Ansehen.

  180. Keine Ahnung, ob das wirklich so berechnend war. Wo ist der politische Nutzen? Manche Begriffe werden aus Gewohnheit benutzt ohne über deren mögliche Implikation oder genaue Bedeutung nachzudenken. Wer im Schwäbischen Muggaseggele sagt weiß meist nicht mal was das heißt, nur was es bedeutet.

    Die Vorlage ist der Regierung natürlich so willkommen, dass ich auch schon an Uboote gedacht habe.

  181. Nimmt man die schiere Zeitdauer der deutschen Geschichte etwa 1000 Jahre seit dem Karolinger Ludwig dem Deutschen, sind 12 Jahre Nationalsozialismus in der Tat nicht mehr als ein Vogel/Fliegenschiß. Nimmt man die Konsequenzen der 12 Jahre und die verbrecherische Herrschaft der Nazis mit allen Opfern von WK2 und der grausamen Massenermordung der europäischen Juden ,ist „Vogelschiß“ völlig unangemessen auch wenn man „Scheiße“ ob Vogel oder Fliege als abwertend nimmt, wie es Gauland als alleinige Interpretation seiner Aussage in Hinblick auf Hitler und die Nazis verstanden sehen will.

    Wer der AfD als Strategie diese Verwendung von Doppeldeutigkeiten empfohlen hat, Höckes „Denkmal der Schande“ ist die gleiche Schablone, fährt auf einem Dampfer mit gewaltiger Schlagseite. Diese Strategie ist nicht nur falsch sondern mehr als das, sie ist kontraproduktiv und ideotisch.

  182. Gauland’s Aussage ist eine unverzeihliche, zynische Bagatellisierung der ’12 Jahre‘. Wenn man die deutsche Geschichte bei Karl dem Grossen beginnen lässt, dann sind das, zeitlich, 1% von 1200 Jahren. Wenn nun Kulturnihilisten, am Kabinettstisch, ungestraft sagen dürfen, dass ausser der Sprache keine nennenswerte deutsche Kultur bestünde, wenn Martin Luther als Antisemit in Erinnerung geblieben ist, und wenn die konstitutive Bedeutung der römisch-christlichen Kirche und der christlichen Kulturtradition, seit dem Mittelalter, in Frage gestellt wird, dann haben wir ein Problem , das grösser ist als Gauland’s Bereitschaft zu einer inakzeptablen Aussage.

  183. Ich war wütend. Warum macht Gauland jetzt ein neues „Empörungsfass“ gegen die AfD auf, wenn gerade die (kleine) Hoffnung besteht, über die BAMF-Angelegenheit an Merkel heran zu kommen? Meine Hoffnung ruht auf intelligenten Leuten wie Curio im Innenausschuss. Doch was nutzt das, wenn andere Unsinn verzapfen oder ihr privates Ziel verfolgen. Die Medien und Altparteien stürzen sich wie die Geier darauf mit den bekannten Folgen und Wirkungen bei den weniger informierten Bürgern.

  184. Gauland schadet mit diesen Äußerungen natürlich der AFD. Diese Aussage hat natürlich einen üblen Beigeschmack und kann in jede Richtung ausgelegt werden. Die meisten haben die AFD gewählt, weil sie mit der Politik aller Altparteien nicht mehr einverstanden sind. Parteien, die ihr Land verraten und aufgeben sind nicht wählbar und fördern verantwortungslos den Untergang. Gauland sollte von seinem Posten zurück treten und auf einer der hinteren Bänke platz nehmen. Auch zu Talk Show ’s sollte man andere Leute schicken.
    Diese schrecklichen 12 Jahre waren natürlich furchtbar.
    Die deutsche Geschichte ist aber nicht gänzlich zu verteufeln und in Zukunft, die deutsche Bevölkerung nach 1945 zu verurteilen. Deutschland hat für das was es getan hat gebüßt, wird weiter büßen, büßen büßen.
    Die von Anderen begangen Verbrechen auf dieser Welt zählen heute nichts mehr: Die Ausrottung der Ureinwohner Nord Amerikas, Die Ausrottung der Kulturen Süd Amerikas durch die Spanier, Portugiesen usw., die Verbrechen Stalins, Dschingis Kahn, die Verbrechen Mao’s, die Kriegsverbrechen der Japaner im 2. WK. Der Völkermord der Türken, die Abschlachtungen bei der Gründung der Islam Staaten. Das Alles soll die Deutschen Verbrechen nicht verharmlosen , aber die Geschichte hat gezeigt und zeigt es heute noch: Die Anderen sind auch keine Engel. Die heutigen Deutschen sind keine Nazis. Nein sie sind Gute Menschen und das Sozialamt für den Rest der Welt

  185. Man könnte natürlich nun damit argumentieren, dass Gauland damit nur den Zeitraum als solchen gemeint hätte. Und 12 Jahre, ja die sind ein Fliegenschiss in der Geschichte.
    Aber Gauland hat die Worte eben etwas anders gewählt- um damit zu provozieren. Um die Anhänger der AfD wieder ein Stück weiter nach rechts zu ziehen. Es wird einige geben, die sich nicht abwenden, die hören sich als nächstes wieder eine Rede von Meuthen an und sagen, seht ihr, die AfD ist doch gar nicht so.
    Jedoch, die AfD ist genau so! Die AfD akzeptiert einen Höcke, einen Gauland und noch x andere, die genauso denken in ihren Reihen. Ein Gauland wurde nicht ohne Grund zum Fraktionssprecher. Ganz sicher wurde er das nicht wegen seiner Redegewandheit. Da gibt es andere, die dieses Metier besser verstehen. Man hat sich für Gauland entschieden, weil er die Linie der Partei vertritt.

  186. Da muss ich ihnen ausnahmsweise massiv widersprechen, Herr Tichy.

    Wie glaubwürdig ist das Gedenken an den Holocaust und die angebliche Sicherheit Israels als „Staatsräson“, während die amtierende Regierungskoalition zeitgleich und seit Jahren(!) massiv Israels Feinde unterstützt, diese hochrüstet und Israels Gegenwehr auf deren Attacken auch noch permanent kritisiert?
    Was ist der Sinn dabei, dass sich Deutschland offenbar nur für tote Juden aus vergangener Zeit einsetzt, die direkt auf ihr eigenes Konto gehen, während tote Juden aus aktueller Zeit, die auf das Konto unserer Geschäftspartner gehen, offenbar gutgeheißen werden? Alles Lug und Trug.
    Passt wunderbar zu dem in Massen importierten Antisemitismus durch die amtierende Regierungskoalition und besonders durch Merkels CDU.
    An ihren Taten sollt ihr sie erkennen!

    Die Art und Weise, wie in Deutschland mit dem Holocaust umgegangen wird, ist ein Skandal. Es dient nicht(!) der Erkenntnis, der Wiedergutmachung oder einer Annäherung, sondern nur der Reinwaschung des eigenen Images und der Unterdrückung des politischen Gegners.
    Es ist zwingend geboten, den Umgang mit den 12 Jahren III. Reich neu zu überdenken. Sinnlose Symbolpolitik und andauernder Missbrauch des Holocaustgedenkens gehören auf den Müll der Geschichte, denn sie haben nichts zum besseren bewirkt. Im Gegenteil. Man mordet diesmal nicht selber, man lässt morden. Und es ist nicht die AFD, die das alles zu verantworten hat, es sind die Leute, die seit Jahren am Ruder sitzen.

    • Exzellent auf den Punkt gebracht, vielen Dank Herr Poehling, Sie sprechen mir aus der Seele.

      • Jedoch möchte ich ergänzen, dass auch die AfD den Holocaust als Provokation missbraucht.

      • Der Holocaust und dass III. Reich sind Kernthema der aktuellen Situation. Die Flüchtlingskrise und der bewusste eingeleitete Wegfall der Grenzen, hätte ohne diese Vorgeschichte so niemals stattgefunden. Man kommt nicht umhin, diese Themen auf den Tisch zu legen. Dass es von vielen als Provokation empfunden wird, liegt an der festgefahrenen Diskussionskultur in dieser Gesellschaft.

      • Ich stimmme Ihnen zu, jedoch wünschte ich, dass Herr Gauland sich genau so ausdrücken würde wie Sie. Klar und deutlich das Versagen der Regierung auf den Punkt gebracht. Die Kinder, die jene Gräultaten der Nazis erleben mussten, die unser Land aus Schutt und Asche wieder aufgebaut haben, die keine Therapien bekommen haben, leben heute zum Teil in Altenheimen und sind wieder die Betrogenen, die Vergessenen. Auch heute noch haben sie Alpträume, diese 12 Jahre haben ihr Leben aufs Grauenvollste beeinflusst, Sie sind nicht zu relativieren und sie als Vogelschiss zu bezeichnen mag für uns, die wir diese Zeit nicht erleben mussten richtig sein, aber für die Kriegsgeneration ist es furchtbar, denn sie können die Zeit nicht von dem Erlebten trennen, es sind für sie eben nicht nur 12 Jahre. Ich wünsche mir keine provozierenden Stöckchenspiele von der AfD, das haben sie mM nach nicht nötig.

      • Wissen Sie das genau? Schauen Sie sich Schweden an

      • @fac totum
        Ich halte Schweden für einen Kollateralschaden von Merkels Einladung. Die Schweden ticken zwar in weiten Teilen genauso wie unsere Linken, wären von selbst aber wohl eher nicht auf die Idee gekommen, Europa so massiv mit „Flüchtlingen“ zu fluten.

      • Dankeschön.

    • Eine wirklich überzeugende Bewertung dieses Vorgangs. Ich habe Gauland nach der Bundestagswahl durchaus mit nachdenklichen Reden schätzen gelernt. Seine Wahl zum Bundessprecher geschah aus Mangel an die ganze Partei einenden Alternativkandidaten.
      Es muss jetzt allerdings deutlich festgestellt werden, dass seine Zeit in der AFD vorbei ist. Wer so ungeschickt agiert und seiner Partei massiv schadet, dem bleibt nur noch der Rücktritt von allen Ämtern übrig. Gauland ist letzten Endes zu alt, was er auch in Talkshows unter Beweis stellte. Hier gibt es in der Bundestagsfraktion überzeugende Alternativen, deren Zeit jetzt gekommen ist. Die AFD ist unverzichtbar für eine konservative Erneuerung Deutschlands und es sollten nur die Besten in entsprechende Ämter gelangen. Gauland gehört nicht dazu. Punkt.

      • Gauland ist nicht das Problem. Das Problem ist, das kaum jemand am falschen Umgang mit dem III. Reich und dem Holocaust rütteln will. Insofern muss man Gauland für seinen Mut danken.

      • Dieser „Mut“ bringt aber keine Mehrheiten zustande. Er schreckt viele ab. Das ist reichlich dumm und strategisch unklug. Die Worte waren unklug gewählt, weil sie geradezu dafür prädestiniert sind, aus dem Zusammenhang gerissen zu werden. So oder so… Das Wort Vogel… Ist einfach daneben.

        Gauland liegt mit vielen Dingen richtig, aber er ist unsympathisch. Mir auch. Das ist die Chance, andere nach vorne zu schicken. Ich hoffe, dass das passiert, so dass auch neue Wählerstimmen gewonnen werden können. Ob man will oder nicht… Sympathie gehört mit zum Geschäft.

      • Wir sind leider in der Situation, dass man für einen erheblichen Teil der Wählerschaft in diesem Land automatisch unsympathisch wird, weil man am Status Quo rüttelt. Wenn man andere unsanft aus dem Schlummer weckt, bekommt man damit sicherlich keine Sympathien.

      • @Michael Sander
        Wie oben bereits gesagt: Das Thema Antisemitismus und Israel ist dermaßen vermint, dass es nicht ohne Krawall geht. Insbesondere deshalb, weil wir ohne Krawall kaum Airtime bekommen.
        Ich glaube nicht, dass die etablierte Politik mit uns über dieses Thema freiwillig ruhig und entspannt sprechen wird, da sie von der Nazikeule einfach zu stark profitiert.

    • Habe zwar unten auch in diesem Sinne kommentiert, aber das kann wieder raus: besser als Sie kann man es nicht ausdrücken! Danke dafür!
      Wer den Kern dieser Heuchelei auf einen Satz reduzieren möchte- z. B. um es in Diskussionen knapp einzuwerfen -, der halte sich an die geniale Formulierung von M. Klonovsky:
      „Die beliebtesten Juden in Deutschland sind Herr und Frau Stolperstein“!

      • Danke zurück. Klonovsky hat vollkommen recht.

    • @Michael Sander & Olivia
      Hätte Gauland sich vornehmer und respektvoller ausgedrückt, würden wir nicht hier und jetzt über dieses Thema diskutieren. Die Etablierten verweigern mit maximaler Vehemenz, aber immer ohne jede sinnvolle Argentation, den Diskurs zum Thema Holocaust. Warum? Weil die Nazikeule so schön taugt, um bestehende Machtverhältnisse auf ewig zu zementieren und die wahren Absichten zu verschleiern.
      Der bigotte Umgang der etablierten deutschen Politik mit Israel und dem Holocaust gehört endlich auf den Seziertisch. Und wenn es des Vorschlaghammers bedarf, um dieses Ziel zu erreichen, dann soll es so sein.

      • „Der bigotte Umgang der etablierten deutschen Politik mit Israel und dem Holocaust gehört endlich auf den Seziertisch.“ Unbedingt! Doch Gauland hat mit seiner Aussage nur erreicht, dass er er selbst in den Medien verrissen wird und durch seine Erklärungsversuche macht er es nur noch schlimmer. Er deckt doch damit die Scheinheiligkeit der Etablierten nicht auf, vielmehr provoziert er sie dazu die Nazikeule zu schwingen, und fördert damit die „festgefahrene Diskusionskultur der Gesellschaft. Die AfD hebt sich doch gerade mit ihren inhaltsstarken, geschliffenen Reden hervor, es ist doch bezeichnend, dass der Begriff „Geschwurbel“ selbst in den msm fest mit der Kanzlerin verbunden ist, von den pöbelnden Grünen ganz zu schweigen. Diese Stärke gilt es doch von der AfD zu nutzen.

      • Prinzipiell würde ich zustimmen. Aber das Thema Antisemitismus und Israel sind so stark vermint, dass man zunächst mit dem Minenräumer da durch muss. Das geht leider nicht ohne ohrenbetäubenden Krach. Die Alternative wäre, das Thema komplett zu meiden. Dann wird sich am Kernproblem aber nichts ändern.

      • Ihr Kommentar…Nochmals nein, Herr Poehling. Gauland ist ein erfahrener Politiker, der alle politischen Winkelzüge kennt. So eine Formulierung geschieht in einer vorbereiteten Rede nicht zufällig und auch die Doppeldeutigkeit der Formulierung war Gauland ganz sicher bewusst (man kann den Fliegenschiss rein zeitlich interpretieren, wie Gauland das nun im Nachhinein tut, man kann es aber auch als eine gewollte Verharmlosung und Relativierung des Nationalsozialismus verstehen). Wenn Gauland das nicht bemerkt haben will, ist er entweder senil, oder ein Lügner.
        Man wird den Holocaust auch nicht dadurch los, indem man ihn zu Relativieren versucht oder einen wie auch immer gemeinten „Diskurs“ darüber führt. Man wird ihn überhaupt nicht los, denn er ist unwiderbringlich Bestandteil unserer Geschichte. Die heutigen Generationen der Deutschen braucht deshalb aber auch keine Schuldgefühle zu haben (niemand im Ausland verlangt das) und ich möchte auch nicht, dass man zu Israel steht, weil man sich schuldig fühlt. Ich möchte, dass man zu Israel steht, weil man begreift, dass Israel ein Teil von uns ist, dass es ein Teil unserer freien westlichen Welt ist, dass es uns kulturell und geschichtlich sehr nahe steht und dass wer Israel angreift, damit auch uns angreift.
        Das Problem ist doch im Grunde genommen gar nicht der Holocaust und dass man deshalb nicht stolz sein kann auf die deutsche Vergangenheit. Niemand hindert einen daran, auf dieses Land stolz zu sein, wenn man sich nicht gerade ausgerechnet die Wehrmacht als Objekt des Stolzes aus der „tausendjährigen Geschichte“ herauspickt. Das Problem ist die heuchlerische Instrumentalisierung und Verewigung der Holocaust Schuld durch die politische Linke, zum Zwecke der politischen Agitation. Und wenn man das (verständlicherweise) nicht will, muss man den (argumentativen) Kampf dort führen, wo immer dieser Vorwurf zu Unrecht erhoben wird. Ja, man muss eigentlich gar nicht viel argumentieren, weil jeder die Haltlosigkeit des Vorwurfs und die Hilflosigkeit des politischen Gegner früher oder später selbst erkennt. Wenn man jedoch, wie es Höcke, Gauland und Co tun, eine „ungewollte“ Provokation in den Raum stellt und dann aufheult, wenn die (erwartete) Reaktion kommt, erreicht man genau das Gegenteil. Man zeigt, dass an dem Vorwurf ja doch irgendwas dran ist und liefert dem Gegner überhaupt erst die scharfe Munition, die dieser braucht. Derartige immer wiederkehrende Provokationen sind letztlich der Grund dafür, dass die AFD nicht wirklich ins bürgerliche Lager eindringen kann und für viele eben keine Alternative ist. Und Gauland ist die Verkörperung dieser Idiotie an der Spitze der AFD. Daher sollte er von seinen Spitzenämtern zurücktreten und das Feld fähigeren Leuten überlassen, die den Blick nach vorne richten.
        Und noch ein Wort zur vermuteten Ursache – Wirkungs – Beziehung zwischen Holocaust Schuld und Migrationskrise: Auch ohne Holocaust Schuld gibt es in anderen westlichen Ländern vergleichbare Entwicklungen. Wenn es nicht der Holocaust ist, dann sind es halt die Verbrechen des Kolonialismus oder der weiße Rassismus, oder was auch immer. Die Linke ist da durchaus flexibel, wenn es darum geht, den politischen Gegner mit irgendwelchen Schuldvorwürfen in die Knie zu zwingen. Einfach nicht über jedes Stöckchen springen. Es geht nicht wirklich um die Sache.

      • @Michael Sander

        Zu Gauland ein abschließendes Wort: Er hat sich für mein Dafürhalten sehr umfangreich und verständlich zu dem Thema geäußert. Darum werde ich mich eines weiteren Kommentares dazu enthalten.

        Zwei Punkte aus ihrem Kommentar möchte ich jedoch herausheben:
        1. Richtig, es geht nicht um den Holocaust, sondern um den Umgang damit. Das Holocaustgedenken ist aus dem linken und auch aus dem islamischen Spektrum so massiv für eigene Zwecke instrumentalisiert worden, dass es jeglichen Sinn verloren hat.
        Man sagt über die Deutschen häufig, sie würden vorbildlich mit ihrer Vergangenheit umgehen. Ich halte das für völlig falsch. Denn alle die Nationen, die uns nun seit geraumer Zeit nacheifern, bekommen plötzlich die selben Probleme:
        Jeder noch so große Mehrheit auf diesem Planeten deklariert sich plötzlich als verfolgte Minderheit, um dadurch Vorteile zu erheischen. Jedes noch so kleine Detail, was Mitleid auslöst und dadurch einen gesellschaftlichen Vorteil mit sich bringt, wird bis ins Unerträgliche breitgetreten und die angeblichen Verursacher dafür verurteilt. Am Schluss landen wir dann bei Flüchtlingen, die gar keine sind und bei der Generation Schneeflocke, die ganz schnell kapiert haben, dass man mit einer irgendwie gearteten Geschichte von Verfolgung (ob wahr oder unwahr ist dabei völlig egal) massive gesellschaftliche Vorteile erlangen kann.
        Israel selbst sieht sich mit dem Phänomen seit geraumer Zeit konfrontiert und wird von ganz bewusst inszenierten und Mitleid erregenden Opfermythen der palestinensischen „Filmindustrie“, oftmals bezeichnet als „Pallywood“, als Aggressor dargestellt, während sich eine kleine Führungsclique bei den Palestinensern durch den dann aus Europa folgenden Strom an finanzieller Hilfe gesund stößt. Zumal Israel dadurch selbst eine Rufschädigung erleidet, die zum Gegenteil dessen führt, wofür das Holocaustgenken mal gedacht war: Nämlich die Sicherheit der Juden zu gewährleisten. Funktioniert alles nicht mehr und muss überdacht werden. Was mich zu Punkt zwei bringt:

        2. Sie haben recht: Deutschland und Israel sind geschichtlich untrennbar miteinander verbunden. Das kann einem gefallen, es muss einem nicht gefallen, aber es ist Fakt.
        Anstatt das Konfliktpotential, was aus Punkt 1. hervorgeht, weiter in die Höhe zu treiben, halte ich es für weit sinnvoller, aus den Beziehungen zwischen Deutschland und Israel endlich etwas Positives und Fruchtbares zu machen. Die Ereignisse zur Zeit des Dritten Reiches sind massiv negativ besetzt. Es wäre mithin sehr sinnvoll, den Blick nach vorne zu wenden und die Beziehungen zwischen beiden Staaten und besonders zwischen den jeweiligen Bevölkerungen zu verbessern und die Kontakte zu intensivieren.
        Wenn die Beziehungen die ganze Zeit nur über die negativ besetzte Vergangenheit definiert werden, und das auch nur aus der Distanz, kann für die Zukunft niemals etwas Sinnvolles dabei herauskommen.

      • Das sehe ich alles exakt genauso, Herr Poehling.

      • @Michael Sander

        So funktioniert ein vernünftiger politischer Diskurs. Danke dafür.
        Im Bundestag ist dies derzeit offenbar nicht möglich.
        Und auch den Herrn Tichy werde ich, entgegen meiner obigen Kritik, dafür jetzt loben. Und zwar für die Bereitstellung dieses Blogs, der, wie nur wenige andere Blogs im Netz, einen solchen politischen Diskurs überhaupt erst ermöglicht.

    • @Kalle
      Da ist was dran. Interessanterweise, scheint sich dieses Phänomen auch in den USA breit zu machen. Zumindest was den ersten Teil ihrer Ausführungen betrifft. Und dann war da noch das Dauergetöse der US-Demokraten wegen der Südstaatenflagge…

  187. Der dreißigjährige Krieg war auch schrecklich und vernichtend. Aber deswegen ziehen sich die Deutsche das Bußhemd nicht an. Weil er so lange her war. Was ist eine Zeitgrenze? 100 Jahren? 200 Jahren. Ich, als Ausländer kann die Selbstzerfleichung der Deutschen nicht mehr ertragen. Kein Wunder, dass sich die Ausländer in diese Gesellschaft nicht integrieren wollen. Die Deutschen haben Millionen Ausländer hierher geholt und erwarten dass sie sich in eine selbshassende Gesellschaft integrieren. Und dann wundern isch, dass sie keinen Bock darauf haben.

    • Was Sie über die Deutschen und deren Befindlichkeiten konstatieren, kann ich nur bestätigen. Ein Volk, welches sich selbst verachtet, kann nur mit Spott, Hohn und Verachtung rechnen. Daraus resultieren die zigfachen Reaktionen der Migranten, selbst mit Deutschem Pass. Wer kann noch Stolz sein auf Deutschland mit dieser aktuell drittklassigen Politmoschkope? Solange Politiker.innen eine Auszeichnung bekommen, die Deutschland als „dreckiges Stück Scheiße“ bezeichnen, kann sich nichts ändern.
      Wer sich selbst nicht liebt, sein Land nicht liebt, sein Volk nicht liebt, seine Kultur nicht liebt, seine Geschichte nicht liebt wird untergehn!

      • Meine volle Zustimmung zu Ihrem Kommentar. Danke, der letzte Absatz trifft voll zu: Deutschland ist leider für das gegenwärtige ethnische Experiment das Merkel und alle Altparteien vorantreiben bestens geeignet. Deutschland lässt sich abschaffen. Kein anderes Volk wurde das zulassen. Das alles ist für mich unfassbar traurig und macht mich wütend.

  188. Wenn hier jetzt auch schon monosynaptische Verabscheuungsrituale ausgelöst werden können, wird es Zeit, die Abwicklung Deutschlands aus der demütigen Perspektive einer inneren und am besten auch äußeren Emigration zu betrachten. Haben Sie Gaulands Aussagen in Gänze zur Kenntnis genommen, Herr Tichy?
    Wer fordert, sich so zu äußern, dass das linke juste milieu ihn nicht zu seinen Lasten mißverstehen kann, fordert zu Heuchelei, Lüge oder Schweigen auf

  189. Merkel sagt Danke! Horst jubelt!
    Mit diesen unbedachten Äusserungen lenkt Gauland die geballte Empörung von den wirklichen Skandalen ab.
    Die Qualitätsmedien greifen dieses Geschenk dankbar auf.
    Gauland liefert seinen politischen Gegnern damit reichlich Munition für den bayerischen Wahlkampf.

  190. Kann es sein, dass Gauland vielleicht ein UBoot von Frau Merkel ist?
    Noch einen schlechteren Zeitpunkt kann man doch gar nicht finden um so etwas herauszuhauen.
    Jetzt arbeiten sich wieder alle an seiner Aussage ab, statt die Regierung wegen dem BAMF Skandal zu grillen.
    Jetzt müssen sich alle AfD Politiker wieder wegen dieser Aussage rechtfertigen, statt mit Argumenten den BAMF Skandal auszuschlachten.

    • Kann es sein, daß manche zu gerne aus Gauland einen deutschen Donald Trump machen möchten?

  191. Also ich hätte zumindest hier bei Tichy eine differenziertere Betrachtung erwartet. Natürlich sind 12 Jahre ein Vogelschiss und natürlich ist es absolut lächerlich, irgendwelche Handlungen im Jahre 2018 mit den damals begangenen Greueln zu rechtfertigen. Wir haben keine besondere Verantwortung, wir haben eine Verantwortung, andere Länder und Menschen aber ebenso. Was will der Mainstream denn? Deutschland abschaffen. Damit wird aber gerade auch die spezifisch deutsche Schuld abgeschafft. Oder meint irgendwer, die Syrer, Afghanen oder Pakistani die jetzt einwandern, verbinden irgendeine persönliche Verantwortung mit dem 3. Reich? Nachher bleibt dann ein Häufchen reine Biodeutsche übrig, die dann bis zum Sanktnimmerleinstag gemolken werden können oder wie? Lächerlich. Mit der alleinigen Fokussierung der Erinnerungskultur auf diese 12 Jahre ist das Land tot, mausetot.

    • gerade diese Fokussierung betreibt jetzt Gauland. Ganz toll. Und sorry nein, das Leid der Menschen ganz welcher Seite, Farbe, Nation ist kein Vogelschiss.

      • Herr Tichy, Sie wollen das Wort Vogelschiss doch hier mit moralischen Aspekten füllen, die Gauland so nicht gemeint hat.

      • Der Gauland ist seit Jahrzehnten in der Politik. Wenn er immer noch nicht gelernt haben sollte, wie Worte im Munde herumgedreht werden koennen, und besonders gerne die von AfDlern, dann haette er wegen Lernresistenz und Inkompetenz seinen Posten zu raeumen. Den Sachverhalt, den er vermeintlich darstellen wollte, also einen Vergleich von Zeitraeumen, haette er auch ohne das Wort ‚Vogelschiss‘ hinkriegen koennen. Ein so erfahrener Politiker macht das nicht ohne Hintergedanken. Ansonsten ist er, wie gesagt, als Politiker inkompetent. Da dies jedoch nicht sein einziger ‚Ausrutscher‘ war, und er auch in Talkshows, zu denen er, im Gegensatz zu anderen AfD-Politikern gern von den MSM eingeladen wird, meist eine blasse Figur abgibt, halte ich ihn eher fuer ein U-Boot, der zu passender Zeit sowas raushaut, um die AfD gezielt zu schwaechen, denn die AfD als einzige Oppositionspartei in Deutschland ist eben auch die einzige politische Kraft, die den Etablierten gefaehrlich werden kann. Gaulands Aeusserungen halten potentielle Waehler der AfD zuverlaessig bei den Systemparteien. Der alte cdU-ler Gaulanf d macht das zu oft und gezielt, um dahinter keine boese Absicht vermuten zu duerfen.

  192. Lieber Schwabenwilli.
    Wer schaut denn schon seit gut 70 Jahren bei jeden erkenntlichen Anlass nach „hinten“
    und schwafelt von „Verantwortung“ und „Schuld“?
    Man lese nur die heutigen „Bekenntnisse“ unserer hochqualifizierten Politiker zu Gaulands Aussage, die meiner Meinung nach völlig in Ordnung geht.
    Genau dieser „Schuldkomplex“ oder auch „Schuldmythos“, der bei solchen Reden der Politiker unter das Volk gebracht werden soll, ist es doch, das dem Land mehr schadet, als das es die heutigen Probleme auch nur in Ansatz löst.
    Nur ist es so und dies kann man auch an den Reaktionen der „etablierten“ Parteien erkennen, das dieser ewige „Schuldmythos“ ja nicht in Frage gestellt werden darf, ja nicht aufgerechnet oder gar mit anderen Völkermorde gleichzusetzen ist, da dieser „einmalig“ war und „ewig“dauern soll.
    Es ist ja schon eigenartig, das je laenger die NS-Zeit zurückliegt, desto mehr wird sie wieder aus den Keller geholt und für die eigene İdeologie missbraucht.
    Dabei befinden wir uns selber wieder in einer Phase, wo anscheinend die Methoden der Nationalsozialisten damals wieder in abgewandelter Form salonfaehig werden, nur das sich die Farben und Methoden gewechselt haben.
    Aus diesen Grund nehme ich persönlich solche Phrasen wie „Nie wieder“ oder „aus der Geschichte lernen“ nicht wirklich mehr ernst, nein sie ekeln mich sogar an, da genau die „Genossen“, die dies an lautesten schreien, selber wieder an vorderster Front mitmarschieren.
    Und lieber Herr Tichy, sie glauben doch nicht ernsthaft, das die AfD, egal wie handzahm sie sich auch darstellen würde, je als was anderes für die „etablierten“ und so „demokratischen“ Parteien waere als eine „Nazi-Partei“.
    Das fing schon an, als es noch Herrn Lucke in der AfD gab und setzt sich jetzt in Bundestag durch eine „Dauerverweigerung“ der anderen Parteien bei Antraegen der AfD fort.
    Man sieht es jetzt ja deutlich bei dem Gerangel ob Unersuchungsaussschuss BAMF oder nicht, das nicht mehr gilt ob etwas sinnvoll und richtig waere, sondern nur noch darum „welche“ Partei es ins Spiel gebracht hat.
    İch respektiere ihre Meinung zu Gauland und dem gesagten natürlich, hatte aber erwartet das sie doch etwas differenzierter über das Thema denken und auch schreiben würden.
    Aber anscheinend „schlummert“ auch bei ihnen die „ewige deutsche Schuld“ in İnneren,
    die ja nicht in Frage oder gar relativiert werden darf….

  193. Also einfach Mal einen oder zwei Gänge von der Empörungsmaschine runter schalten. Das sage ich als Freund Israels und der Juden, nicht nur der toten! Von den Enkeln Karls des Großen bis zu Dr. Angela Merkel sind es fast 1200 Jahre und da sind die 12 Jahre Hitler eben nur gut 1%. Aber natürlich ist besonders aus unserer Sicht auf uns selber dieser fürchterliche verbrecherische Fehltritt extrem Identitätsbildend. Allerdings verstellt das auch oft den Blick aufs ganze und damit einen entspannten Umgang mit unserer nationalen Identität. Mir sagte vor 40 Jahren ein polnischer Professor: die 5 Jahre Nazi-Besetzung waren grauenvoll, aber die deutsch-polnische gemeinsame Geschichte ist viel länger und besser.

  194. Steht Gaulands Aussage wirklich so weit „rechts“ – bzw.: was bedeutet „rechts“ dann überhaupt? Mich erinnert seine Aussage ein wenig an Björn Höckes „Denkmal der Schande“. Hier wollte dann die überreizte Medienrepublik unbedingt herauslesen, Höcke hätte das Holocaustgedenken als Schande bezeichnet. Hier heisst es nun wiederum, Gauland würde das ganze Leid des 3. Reichs als „Vogelschiss“ lächerlich machen.
    Ich selbst lese diese Aussagen anders. Meines Erachtens geht es vielmehr darum, daß Gauland (wie Höcke) auf der Suche nach einer positiven Identität für Deutschland ist, eine Identität, die das durchaus reiche und bemerkenswerte kulturelle Erbe auch wieder beeinhaltet und überhaupt wiederentdeckt.
    Würde man den Großteil der Deutschen nach dem „typisch Deutschen“ fragen, kämen wohl einerseits irgendwelche Lederhosen-Bier-und-Pünktlichkeits-Klischees, und zum anderen Hitler. Mehr wissen die Leute gar nicht mehr, noch nicht einmal mehr über Bismarck oder die deutsche Klassik, mit Aufklärung und Romantik, ganz zu schweigen vom Mittelalter, Reformation, 30jährigem Krieg, Albrecht Dürer, usw. usf. – der Geschichtskundige könnte hier stundenlang referieren um den Bogen von Karl dem Großen bis in die Gegenwart zu ziehen, die philosophischen, politischen und künstlerischen Entwicklungslinien nachzeichnend.
    Und gleichzeitig leben wir in einer Zeit, in der jeder Wahnsinn der Gegenwart, von der Asyl-Armutszuwanderung, der Anbiederung an den Fundamentalismus des Islam, der zunehmenden Auflösung des Nationalstaats zugunsten eines diffus-fluiden europäischen Supergebildes, mit eben diesem Nationalsozialismus begründet wird, als ob alles, was deutsch wäre, was innerhalb des Kontextes tradierter deutscher Kultur denkt oder diese Kultur als positiv und erhaltenswert setzt, unweigerlich ausweglos zu Krieg, Vernichtung und Massenmord führen müsste. „Du willst nicht mehr EU – dann willst du scheinbar Nationalismus – und wir wissen doch, wozu Nationalismus führt“ – auf diesem Niveau finden aktuell politische Debatten statt. Und dabei bleibt jede Empörung aus, weil wir diesen Stumpfsinn so gewohnt sind, und weil wir scheinbar glauben, daß wir jedes Mal ganz betroffen verstummend zu Boden blicken müssen, wenn jemand die raunende Nazikeule schwingt.
    Es ist ein bizarrer, fast religiöser Selbstkasteiungskult, den der Deutsche sich nach Ende des 3. Reichs auferlegt hat, und ich halte es für absolut sinnvoll und richtig, gelegentlich darauf hinzuweisen, daß 12 Jahre nur ein winziger Zeitraum sind. Und vor allen Dingen ich selbst als jüngeres Semester für den Holocaust ungefähr so viel Verantwortung besitze wie für die chinesische Kulturrevolution oder die Mondlandung. Dagegen im Laufe der Zeit – und das musste ich mir alles selbst erarbeiten, das lehrt heute keine Schule, kaum die Universität – eine echte Faszination für die Vergangenheit, nicht nur Deutschlands, sondern der gesamteuropäischen Kultur, entwickelt habe, und jeden Tag deprimiert feststellen muss, daß niemand mehr etwas davon weiß, überhaupt die Grundlagen des eigenen Wohlstands, der eigenen politischen Freiheit, etc. einfach als selbstverständlich nimmt, als wäre sie vom Himmel gefallen. Wir zerstören gerade unsere eigenen Grundlagen, weil wir sie vergessen, weil wir nicht mehr zurückblicken wollen, weil alles überblendet wird von diesen 12 Jahren Finsternis.

    • alles richtig, aber dann sagt man nicht Vogelschiß, wenn man ernstgenommen werden will!

      • Warum lacht dann keiner?

  195. Nachtrag:
    Den Einzigen, denen ich Empörung zugestehe, sind die Opfer des Dritten Reichs und ihre Angehörigen.
    Wenn ich Eltern, Geschwister, … verloren habe (sei es im Holocaust oder bei einem anderen Gewaltverbrechen) möchte ich sicherlich nicht hören, dass das ein „Vogelschiss“ sei.
    Alle anderen üblichen Berufsempörten sind mir schlicht sch…egal. Deren Geschwafel ist es noch nicht mal wert, es zu ignorieren.

  196. Es sind NICHT die „Gaulands“ die die Verbrechen des Naziregimes entwerten und relativieren, das erledigen bereits die selbstverklärten „Hüter der Nazikeule“ selbst viel besser.

    Michael Wolffsohn… Wer die AfD mit dem Dritten Reich vergleicht, verharmlost die Gräueltatet der Nazis und hat den Geschichtsunterricht nicht verstanden:
    https://www.youtube.com/watch?v=TZ-JwLmpxNw&t=145s

    Boris Palmer: „Die Nazikeule zieht nicht mehr“ Tübingen, Baden-Württemberg. „Wenn man schon mit der Aussage als Nazi gilt, dass einem nicht gefällt, soviel Ausländer am Bahnhof zu haben, dann besteht scheinbar kein Unterschied mehr zu Auschwitz.“

    Der inflationäre Missbrauch der „Nazikeule“ als politisches Totschlags-Instrument,
    das ist die eigentliche Verharmlosung des Dritten Reichs. Und die wird NICHT von einem Gauland betrieben, sondern von einer aroganten und selbstgefälligen „Moralischen Herrenrasse“ die sich vor lauter Selbsterhebung kaum noch die Schuhe binden kann.

  197. Ok Herr Tichy,

    Magdeburg und der 30 jährige Krieg.

    Wo ist die Verhältnismässigkeit und wie weit wollen wir in der Geschichte graben?

  198. Es ist eine Crux mit den Konservativen. Hier auf tichyseinblicke reiht sich ein kritischer Artikel zur Flüchtlingskrise an den nächsten. Man wundert sich ständig, dass die ganze Aufklärungsarbeit garnichts bewirkt. Nun tun Sie wieder so, als hätte das alles mit den berüchtigten 12 Jahren nichts zu tun. Linke und Rechte haben eines gemeinsam – sie wissen ganz genau, dass diese Zeit der Schlüssel zum Verständnis aller wichtigen Krisen im Lande ist. Nur Ihr Konservativen glaubt, man dürfe „das Thema“ auf keinen Fall ansprechen. Dieser Eiertanz ist schon ein bisschen seltsam.

    • Sehe ich nicht so. Siehe Schweden: Keine Nazis. Noch nicht mal eine Kolonialgeschichte wie Frankreich oder GB. Trotzdem das Bedürfnis in absoluter Gutmenschenmanier die ganze Welt retten zu wollen, und dem Eigenen schaden zu wollen.
      Hätten wir nicht die 12 Jahre Drittes Reich, würden die linken Deutschenhasser irgendetwas anderes hervorkramen.
      Die Vergangenheit ist nur ein Mittel, welches benutzt wird. Es ist aber nicht die Ursache und die Motivationen für den Deutschenhass, den die Linke absolutistisch hat.

      • In der Sache sind wir doch beieinander. Viele westliche Staaten werden mit einem einseitig negativen Geschichtsbild moralisch erpresst. Nur wenn es gelingt, an positive Geschichte anzuknüpfen, können wir die Identitätskrise überwinden. Schweden hat ein Sonderrolle, denn dort waren die Linken schon seit Jahrzehnten übermächtig und konnten unbeirrt ihre Experimente ausleben.

      • Ich kann mich täuschen. Aber ich glaube nicht, dass die Geschichte, real oder imaginiert, der wirklich Grund für diese Entwicklung ist.
        Ich glaube es gibt einen anderen Grund, eine andere Motivation. Die mir aber noch nicht klar ist. Und die Geschichte ist dann einfach nur ein weiteres „Argument“ für etwas, das man sowieso möchte.
        Nehmen Sie z.B. Lenin (über den ich etwas gelesen habe). Ihm waren im Grunde die russische Arbeiterschaft oder die internationale Arbeiterschaft herzlich egal. Er wurde von der russischen Zarenherrschaft persönlich gekränkt und diese Kränkung wollte er heim zahlen. Da er es kaum alleine machen konnte, brauchte er eine Gruppe, an deren Spitze er sich stellen konnte. Und das war dann eben die russische Arbeiterschaft.

  199. Tja, Gauland sollte eigentlich zurücktreten. Und das sage ich als Konservativer!

    • Ich denke das auch. Zeit sich auszuruhen, da kann er zurückblicken wie er will.
      Eventuell einem Debattierclub beitreten, wo er die deutsche Geschichte Revue passieren lassen kann.

    • Warum sollte er? Weil man ihn wieder einmal vorsätzlich falsch interpretiert hat?

  200. Nach dem Ende des III.Reiches im Jahr 1945 sprach man in Deutschland allenthalben von der „Stunde Null“, die lineare Geschichtsschreibung war durch die monströsen Verbrechen der Nationalsozialisten entgleist. Eine rein temporale Kontextualisierung dieser 12 Jahre von 1933-1945 mit dem grossen „Rest“ der deutschen Geschichte macht deshalb überhaupt keinen Sinn. Dann noch die Vogelscheisse – die kann sowohl grossen Schaden (Architektur) anrichten als auch von grossem Nutzen sein (Guano). Gauland’s Aussagen wohlwollend zu interpretieren, das interessiert den politischen Gegner nicht – wie kann man sich nur auf so dünnes Eis begeben.

  201. Ich muss mich als Deutscher zu gar nichts bekennen außer zum Grundgesetz. Diese ewige deutsche Bekenntnislust geht mir auf den Zeiger! Der Holocaust ist eine schreckliche Sache, aber ich fühle keine Schuld deswegen. Nicht die geringste. Ich rede mit meinen jüdischen Freunden darüber so wie ich über die Apartheid in Südafrika oder die Sklavenhaltung in den USA mit Schwarzen rede: Schlimm, aber nicht mein Fehler. Wer sich auf den Ablasshandel, den die Linken mit der angeblichen deutschen Erbsünde betreiben, einlässt, hat meiner Meinung nach nicht verstanden, was es heißt liberal-konservativ zu sein.

    • Ganz genau, die Linken sind ja auch nicht liberal konservativ, sondern eben links, mit allen furchtbaren Konsequenzen.

  202. Gauland hin, Gauland her. Ich frage mich gerade, wie man eine Debatte über die völlig kaputte deutsche Identität anfangen soll. Ohne „die Keule“ zu bekommen. 988 Jahre (sehr ca.) deutsche Geschichte warten darauf gesehen zu werden. Die Kunst ist es, die 12 katastrophalen Jahre nicht dagegem aufzurechnen. Nicht wegzuwischen wie Fliegenschiss, oder Vogelschiss, oder Schiss im allgemeinen. Aber auch nicht als bloße Hinleitung zum Faschismus, den diese linke Idee ist zutiefst rassistisch.

    • Die Geschichte Deutschland beginnt für mich mit der Teilung des Frankenreichs unter den Enkeln Karls des Großen im 9. Jahrhundert. das wären bis heute also über 1.100 Jahre.
      Die deutsche Geschichte ist noch viel älter und umfasst auch die Zeit der westgermanischen Stämme.

  203. „Aber klar ist auch, wie seine Getreuen argumentieren werden…“
    Nein, das ist nicht nur nicht klar, sondern grundfalsch!
    Nie käme z. B. ich auf die Idee, Tote gegen Tote aufzurechnen. Mein Argument ist genau das gleiche wie von Gauland: 12 von über 1000 Jahren ist derartig wenig, dass man sich ernsthaft fragen muss, was die Konzentration auf rund 1% der deutschen Geschichte soll.
    Und NICHTS ANDERES kann man aus Gaulands Äußerungen rauslesen.

    Was das soll, klärt sich aber auch gerade: die am lautesten über Gaulands Äußerungen schreien, sind auch die, die dafür verantwortlich sind, dass die Zukunft unseres Landes nahezu zerstört ist.
    Und es sind die, die z. B. NICHTS dagegen unternehmen, dass über die EU mit deutschen Steuergeldern die Familien der palästinensischen Judenmörder gepäppelt werden!

    Von dieser Klientel lasse ich mir KEINERLEI sprachpolizeiliche Vorschriften mehr machen!
    Und nichts anderes ist die Causa Gauland: Vernichten einer durchaus disktutierwürdigen Einschätzung (1% = 100%, 99% = 0) durch die Gedankenpolizei!

  204. Nichts verharmlost 33-45 so sehr wie die ständigen Nazibeschuldigungen gegen alle, die nicht dem linksgründen Mainstream anhängen.

    Es geht nicht darum, die Schuld der damaligen Deutschen zu bestreiten oder irgendwas zu relativieren, sondern darum, dass sich ein heutiger Deutscher nicht über diese 12 Jahre definieren muss. Ein heutiger Deutscher hat durch diese Zeit so viel oder wenig persönliche Schuld wie ein Australier, Chinese oder Spanier und das sollte auch sein Handeln prägen.
    Diese schrecklichen 12 Jahre sind nicht ein Mahnmal speziell für Deutsche, sondern für die ganze Menschheit, jeder sollte daraus lernen, denn es kann überall auf der Welt wieder passieren. Es gibt kein deutsches Massenmordgen!
    Eine Nation die sich nur auf die 12 schlechtesten Jahre ihrer Geschichte besinnt ist krank, krank wie Deutschland, das sich selbst aufgibt. Keiner der Millionen Einwanderer wird sich damit identifizieren, sieht man gerade sehr gut bei der Mannschaft, in der deutsche Staatsbürger Erdogan als ihren Präsident bezeichnen und die Nationalhymne nicht mitsingen.
    Deshalb ist es wichtig, nicht nur diesen geschichtlich winzigen Zeitraum zu betrachten, sondern auch den immens größeren Rest. Der Begriff Vogelschiß bezieht sich auf den Zeitraum, nicht auf die Bedeutung.
    Gauland hätte es sensibler ansprechen sollen, aber egal, man hätte ihn immer zwanghaft fehlinterpretiert und in jeder anderen Partei hätte man sich niemals an das Thema herangetraut. Irgendwie muss man aber die Fesseln sprengen, die man uns angelegt hat.

    Persönlich finde ich, das man Bismark viel zu wenig beachtet. Z.B. mit der Einführung der weltweit ersten Krankenversicherung. Aber wer weiß das schon. Gelehrt wird über die Zeit viel zu wenig. Ich habe mal für mein Kindle Bismarks „Gedanken und Erinnerungen“ gekauft, das war fast kostenlos und erweitert den eigenen Horizont beträchtlich, kann ich jedem empfehlen.

  205. Geschichtsbewusstsein wird und soll verhindert werden. Man betrachte nur des Spiegels jährliche Hitler-Ritual-Lektüren. Gegen Vergessen ? oder gegen Geschichtsbewusstsein ?
    Die Relativierungs-Elite schäumt vor scheinheiliger Empörung macht Gauland ihre totalitären Bestrebungen für jedermann sichtbar.

  206. Und was wollen Sie uns damit sagen?
    Wir haben alle den Geschichtsunterricht absolviert und das Thema doch nun seit Kriegsende aus allen Blickwinkeln beleuchtet.
    Neue Aspekte wird es kaum geben, oder jemanden, der nicht über alles haarklein Bescheid weiß.

  207. Das Problem der Konservativen ist die ständige Selbstzerfleischung (das ist übrigens nicht nur bei uns so – sondern auch in vielen Ländern genauso) Die Linke marschiert getrennt und schlägt gemeinsam. Darum ist sie so erfolgreich und kann ihre dysfunktionale und schändliche Politik so lange in so vielen Köpfen verankern.

    Klar, der Satz ist nicht glücklich, aber er rückt die AfD keinen Zentimeter nach rechts. Vergleiche mit der Nazizeit sind immer irgendwie unangebracht – zumal das alles Schnee von Gestern ist. Es wurde zu der Zeit alles gesagt was zu sagen ist und es gibt nichts mehr hinzuzufügen – außer vielleicht, daß es 1000 Jahre davor und mittlerweile 73 danach gab.

    PS: Man sollte das ganze Zitat lesen – wie immer.

    • Die jüngere Generation redet heute schon emotionsloser darüber.

    • Die AfD soll schon so oft nach rechts gerückt sein, die ist sicher schon längst am linken Rand wieder angekommen 😉

      • Köstlich ???

  208. Ja, dass nervt mich auch.
    Die Bunten und Supertoleranten muss man nun nicht auch noch dabei unterstützen, diese 12 Jahre immer wieder von neuem ans Tageslicht zu holen.
    Auch wenn Gauland, genau wie Höcke, durchaus recht haben, so sollte man das Thema doch besser ruhen lassen.
    Die Linken kreisen so sehr um das dritte Reich und den kleinen Gefreiten, der General spielte, da sind sie hervorragend beschäftigt.
    Die AfD kann andere Dinge angehen und das sollte sie auch.

  209. So egal mir diese Aussage und das Keifen der etablierten Meute, nebst den links-grünen Journos auch ist, komme ich doch nicht umhin mich zu fragen, was Gauland ständig möchte.
    Man sollte ihr langsam mal in Rente schicken, er schadet mittlerweile mehr als er nützt.
    Als die AfD letztens dann doch mal wieder im ÖR vertreten war, habe ich schon die Augen gerollt, weil ausgerechnet er dort hin musste.
    Es war einfach grauenhaft und ich fragte mich streckenweise schon, ob er eingeschlafen war.
    Im direkten Duell ließ er sich sogar von KGE die Butter vom Brot nehmen.
    Die AfD hat doch Typen vom Schlage eines Curio in den eigenen Reihen. Warum nicht den schicken?

    Zur Sache: Ich bin ebenfalls der Meinung, wir sollten diese Sache so langsam mal hinter uns lassen.
    Mir geht dieser Hitler Gewäsch so langsam auf den Docht. Ich frage mich auch, wer den Fehde Handschuh mal aufnimmt und zurückwirft.
    Sollen sich doch die Linken für das rot-sozialistische Terror Regime verantworten, was haben wir damit zu tun?
    Ansonsten haben wir nun wahrlich andere Probleme.

    Herr Tichy, bitte nicht böse sein, aber irgendwann ist auch mal gut.
    Sie können ja, zusammen mit geneigten Menschen, irgendwelche Soldatengräber betrauern.
    Mich interessiert das nicht mehr. Ich habe von Kleinauf über diese Sache und meine Schuld Zeugnis ablegen müssen und im TV laufen zu jeder Tages,- und Nachtzeit die immer gleichen Dokus, über den kleinen Gefreiten aus Österreich und seine sozialistischen Freunde.
    Das ist aber vorbei. In 2018 wird unsere Kultur gerade an die Moslems verschenkt, dass ist viel wichtiger.
    Was ich Gauland vorwerfe, ist auch immer wieder mit diesem Mist anzufangen.

  210. Leider gibt es im deutschen Parteienportfolio keine Partei, die wählbar ist.

  211. Sehe ich ganz anders. Gauland weist zurecht darauf hin, dass die 12 Jahre – das sind gut 1% der deutschen Geschichte, monströs zwar, aber eben 1% – Nationalsozialismus ein kleines Detail sind. Leider wird dieses Detail derart überhöht, dass eine schreckliche Abneigung bzw. Gleichgültigkeut vieler gegenüber ihrer eigenen Nation feststellbar ist. Soll das identitätsstiftend sein? Natürlich nicht, man erreicht genau das Gegenteil, die totale Entfremdung. Warum macht man das? Nun, ganz einfach, weil man den Nationalstaat als Relikt des letzten Jahrtausends sieht und ihn am liebsten sofort abschaffen würde. Leider sind die Menschen im Gegensatz zu den Eliten sehr zufrieden mit dem Nationalstaat, warum sollte man den mit einrm Moloch-Staat EU tauschen? Da das nicht funktioniert, werden die Völker Europas aktuellvon sog. Flüchtlingen überrannt, die durch die Hintertür den multukulturellen Staat mit der Brechstange herbeiführen sollen. Das wird nicht so einfach gelingen, denn die Menschen wachen langsam auf und merken, welches verlogene Spiel mit ihnen gespielt wird.

    Die Worte hätte ich nicht so gewählt – in der Sache hat Gauland 100%ig recht, wie ich finde.

  212. 6 Millionen ermordete Juden, die geachtete Bürger in ihren Ländern waren, zig Millionen Menschen in Europa, die durch diesen Massenmörder( Ich mag diesen Namen gar nicht mehr schreiben)ums leben kamen. Die Zerstörung ganzer Länder, auch des unsrigen, dass ganze Elend unserer Nachbarn und letztlich auch das Elend welche uns Deutsche heimsuchte unter “ Fliegenschiss“ einzuordnen bedarf schon einer kaltschnäuzigen unverzeihlichen Ignoranz!Wenn es auch wünschenswert ist, dass im Bundestag die Kanzlerin wegen ihrer desaströsen Politik auf vielen Feldern endlich einmal gestellt wird, ist künftig Herr(?) Gauland der falsche Sprecher für die Oppositionsführerin AfD. So stellt man sich selbst ins Abseits!

    • Ich bin so froh, einen solchen Kommentar hier zu lesen! Danke dafür! Auch wenn hier viele Kommentatoren jetzt die Aussage von Herrn Gauland lediglich auf die zeitliche Schiene von 12 Jahren interpretieren wollen, aber Millionen von Toten, die vor ihrem Tod auch noch auf absolut inhumanste Weise gequält wurden, Zerstörung und Verwüstung ganzer Nationen sind kein Fliegenschiss, sondern eine lange, furchtbare und grausame Zeit! Und ich möchte, dass man sich daran erinnert, damit sowas nie, aber auch nie wieder passieren kann! Ich hoffe sehr, dass die AfD niemals so stark wird, dass Leute wie Höcke, Meuthen, Gauland und Co. auf der Regierungsbank sitzen! Unerträglich! Jasmin Gerigk

    • „Fliegenschiss“ bezog sich auf die Zeitdauer des Nationalsozialismus im Verhältnis zur gesamten deutschen Geschichte, es meinte so viel wie „sehr kurze Zeit“, und nicht auf die Schwere der nationalsozialistischen Verbrechen. Aus dem Kontext der Sätze geht das eindeutig hervor.

  213. Ich bin zwar FDP-Wähler, aber im Gegensatz zu vielen in meiner Partei nicht der Meinung, die komplette AfD sei ein Nazihaufen. Ohne die AfD werden wir Merkel nicht wegkriegen. Damit die AfD aber für anständige Menschen wählbar bleibt, gehören Typen wie Gauland raus aus der AfD. Hoffentlich kapiert die AfD das!

    • Und mit der FDP auch nicht.
      Geschweige denn, ein anderes Land, mit einer Quote von Moslems, die so gering wie möglich ist, ohne noch weitere Zugeständnisse zu machen..

    • Wollen Sie eine AFD, die genauso weichgespült und politisch korrekt ist wie die FDP? Wozu dann noch eine AFD? Und warum wählen Sie FDP, wenn Sie der Meinung sind, daß es ohne AFD nicht geht? Damit unterstützen Sie doch Merkel.

  214. Alexander Gaulands Äußerung ist eine kalkulierte Provokation und völlig inakzeptabel.
    Die monströsen Verbrechen der Nationalsozialisten haben tiefe Spuren hinterlassen bis in die heutige Zeit und werden auch zukünftig nicht bedeutungslos. So etwas kann und darf nicht relativiert werden.
    Die Antwort auf Herrn Tichys Frage, welchem Zweck das dient, wüßte ich zu meiner weiteren politischen Orientierung auch gerne.
    Die vielen vernünftigen bürgerlich-liberalen Leute in der AFD haben auch ohne einen solchen Fraktionsvorsitzenden mehr als genug zu ertragen.
    Uwe Witt, Mitglied der AFD-Fraktion im Bundestag, hat die richtigen Worte auf Facebook geschrieben: „Der größte Massenmörder Deutschlands, Hitler, ist beileibe kein Vogelschiss! Als Politiker der AFD entschuldige ich mich bei allen jüdischen Mitbürgern und den Opfern des Naziregimes sowie deren Familien, für diese unglaubliche Bagatellisierung durch unseren Parteivorsitzenden.“

  215. Nur zur besseren Einordnung hier das ganze Zitat Gaulands: „Wir haben eine ruhmreiche Geschichte. Daran hat Björn Höcke erinnert. Und die, liebe Freunde, dauerte länger als die verdammten 12 Jahre. Und nur wenn wir uns zu dieser Geschichte bekennen, haben wir die Kraft, die Zukunft zu gestalten. Ja, wir bekennen uns zu unserer Verantwortung für die 12 Jahre. Aber liebe Freunde, Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in über 1.000 Jahren erfolgreicher Deutscher Geschichte.“ Ich habe mit dieser Aussage kein Problem, denn er sagt ja, er bekenne sich zur Verantwortung für die 12 Jahre. Aber ich bin halt auch nur ein Nazi.

      • Nun, vielleicht kann man Höcke noch als regionales Phänomen erklären aber Gauland als Bundesvorstand wohl nicht. Insofern muss man die AfD mit Gauland gleichsetzen.

      • Etwas weiter oben steht die komplette Aussage Gaulands – und zwar einschließlich dem Bekenntnis zu unserer Verantwortung für die 12 Jahre. Zeigen Sie mir in der Aussage doch bitte mal den sachlichen Fehler!

        Und wenn es den nicht gibt, dann verlangen Sie von Gauland und letztlich von allen konservativen Wählern, dass sie sich linker Sprachpolizei zu beugen haben!
        Und das wäre der letzte Nagel in Deutschlands Sarg. Dann hätte die DDR nicht nur überlebt, sondern ganz Deutschland besetzt. Ohne gallisches Dorf, das noch Widerstand leistet!

      • d’accord!

      • @Zuchtwart Ja, dann sind das halt Scheißvereine.

        Genau dieses mimosenhafte „aber lasst uns mal normal mit den Unterdrückern“ reden, lehnt die neue Rechte (zu recht) ab!

        In den USA nennt man das Cuck(servative).

        Es ist die Zeit für das Schwert, und nicht die Feder.

    • Sehe ich anders, denn eine wahre Opposition sagt das was sie für richtig hält und wer diese Meinung teilt wird sie wählen, die anderen ehedem nicht, selbst wenn sie sich anbiedern und deshalb sollte man nur aus der Angst heraus keinesfalls stromlinienförmig werden, denn das will der Mitte/Rechtswähler nicht und damit wäre ja auch das eigentliche Ziel, die Regierung aus dem Amt zu bringen verfehlt und deshalb muß man auch oft provozieren um gehört zu werden, ansonsten würden sie die AFD totschweigen und im übrigen hat sich Gauland zu den 12 Jahren unserer Geschichte verantwortlich bekannt und wenn die Presse nun darauf eingeht, auch wenn sie die Aussage verfälscht, hat er genau das erreicht was er wollte, nämlich Publicity und die braucht man einfach um neue Wähler zu gewinnen und Unentschlossene und Wahlverweigerer gibt es viele, sie liegen bei 30% und die will er erreichen und nicht die hundertfünfzigprozentigen von den Roten und Schwarzen.

    • Einerseits klagen alle über jene Politiker, deren Worte nur noch aus quasi zehnmal von Anwälten geprüften Ausdrucken bestehen oder so diplomatisch sind, daß man sich dafür schämen muß, andererseits regt man sich auf, wenn mal einer nicht dieser Masche folgt. Wer möchte, kann Gaulands Reden zum Dritten Reich auf YouTube ansehen. Aber man kann ihn auch bewußt mißverstehen. Frau Merkel und Co wird es freuen.

    • Oder wie Herr Tichy sagt, wer das Spiel und die Spielregeln nicht kennt soll es lassen? Man kann doch auch sagen das Spiel ist doof, ich spiel was anderes. Aber genau das ist die deutsche Unterwürfigkeit. Die hängt mir zum Halse raus.

    • Schwabenwilli,,,… nichts für Ungut, aber Ihre Kommentare schießen so weit am Thema vorbei, dass sich das Lesen nicht lohnt.

    • aber muß man mit seiner Sprache seinen Feinden die Waffen schmieden?

    • „A lion doesn’t concern himself with the opinions of a sheep.“

  216. das ist eben das Problem mit „unserer“ Vergangenheitskultur, wer die von den Deutschen Getöteten als „besonders“ getötet darstellt, relativiert eben die nicht gerade wenigen, auch nur des 20. Jahrhunderts, die nicht von Deutschen getötet wurden….

    Etwas anderes, weil ganz real auch noch Lebende betreffend, ist es sich historisch mit den Ursachen von Weltkriegen und aktuellen Konflikten zu beschäftigen, denn wenn man diese erforscht und benennt, oder sich in freier Hypothese dazu äußert, dann betreibt man keinen Revisionismus (NSDAP und Wehrmacht sind völlig außer Sicht), man relativiert auch nicht, sondern man möchte lernen!

    Da die Welt seit ´45 nicht wirklich besser, die Toten nicht wirklich weniger geworden sind, wäre es vielleicht etwas zweckhafter sich mit aktuellen Konflikten zu befassen und insbesondere zukünftige zu vermeiden.

    Die Weltkriege und ihre Ursachen gäben dazu hinreichend Lehrstoff, denn auch wenn im 2+4 Vertrag der Versailler Vertrag und die Alleinschuld für Deutschland erneut verpflichtend festgehalten wurden, nur Narren und Lügner glauben ernsthaft daran.

    Auch was den 2. Weltkrieg angeht, war Hitler innenpolitisch das, als das er heute dargestellt wird, ein Feind des deutschen Volkes im Sinne von „Umvolker“, außenpolitisch aber bei objektiver Betrachtung allenfalls zeitgeistkonform und eher Getriebener denn Treiber….

    Der alte Kohlianer Gauland dagegen, scheint mir nur polemische Politpropaganda zu betreiben, selbst als Kanzler würde er wie Strache und Co. sehr schnell zahm werden, aber natürlich kann man sich wieder einige Tage aufregen. (dem alten) Europa fehlt jedes Potential zur „Gefährlichkeit“, Stichwort „youth bulge“, was sich erst durch genügend Masseneinwanderung ändern könnte, aber dafür sind ja eher die anderen zuständig….

    • Vermutlich sind Sie das nicht – und lassen Sie sich nicht da hin treiben. Dann wäre das Ziel erreicht.

      • Danke, das ist das Problem, weswegen „man“ 1933 bis 1945 pausieren sollte und ich mich „eigentlich“ dem jetzt und der Zeit davor widme, wenn man allerdings meint mit ansehen zu müssen, wie sich der Weg in Diktatur, Massenelend und Massenmord wiederholt (natürlich etwas differenzierter) fällt es schwer zu schweigen. Egal was man sagt, wer nicht absolut konform geht, wer nur Details kritisiert (ich muß gestehen m.E. hat Herr Schulze-Rhönhoff nicht in allem unrecht…) wird zur Beute der poco und das von Menschen die seit ´91 an diversen Kriegen eine direkte Mitverantwortung tragen.

        Ich kenne beide Länder durch längere Aufenthalte dort, nach Libyen und Syrien hat der „Westen“ für mich „fertig“

        Aber ja, ich darf das vielleicht sagen und dafür danke ich Ihnen, wer auch nur irgendeine „Funktion“ innehat, sollte tunlichst schweigen….

        Und ganz im Ernst, die Herren Höcke und Gauland können doch nicht so dumm sein, warum immer wieder „Adolf-Nazi“erwähnen, das Elend Europas begann 1914 und es wäre ein absolutes Desiderat hier endlich einmal Tacheles zu sprechen, seine Majestät zu rehabilitieren und die Fischerianer in die akademische Wüste zu schicken.

  217. Sehr geehrter Herr Tichy, danke für Ihren Kommentar. Rein objektiv zeitlich mag jemand unter Umständen Herrn Gauland zustimmen – ABER hier geht es nicht um irgendwelche 12 Jahre in der deutschen Geschichte. Es handelt sich bei der NS Diktatur um eine der dunkelsten Perioden der Geschichte mit industrialisiertem Massenmord, brutale vernichtung und einer Ideologie, welche die Welt in Über- und Untermenschem einteilte. Abgesehen davon sah nach diesem “ Vogelschiss” von 12 Jahren Europa und die Welt ganz anders aus und diese Auswirkungen sind bis heute aktuell.
    Verbunden mit den Forderungen der Jungen Alternativen, es spräche doch nichts dagegen heute auch die 1. Strophe des Liedes der Deutschen zu singen, zeugen von einem erschreckendem Mangel an Verständnis für Geschichte, Geographie und Empathie für die europ. Nachbarn.
    Ich habe große Bedenken, dass die Mitte und auch die liberal konservativen zwischen den sozialistischen Phantasien der Linken, dem Migrationswahnsinn der Grünen und dem rückwärtsgewandten denken der Rechten zerquetscht werden

    • einverstanden, bis auf die 1. Strophe, die nun einmal untrennbar mit der ´48 Revolution und dem einzig frei gewählten (wenn auch nur durch steuerzahlende Männer) gesamtdeutschen Parlament verbunden ist, die Nazis hatten ihr eigenes Lied, man schaue sich nur einmal die Texte unsere Nachbarn und „Freunde“ an, bluttriefende Kriegsverherrlichung, was ist dagegen falsch an „wenn es stets zum Schutz und Trutze brüderlich zusammen hält“? Das man sich daran erinnern könnte, daß das deutsche Siedlungsgebiet einmal größer war? Das ist an Selbstverachtung kaum zu überbieten, wir werden demographisch noch nicht einmal Westdeutschland „halten“ können und selbst Mitteldeutschland wird immer polnischer, nicht durch Gewalt, sondern durch Selbstauflösung.
      Wenigstens im Untergang sollten die wenigen patriotischen und konservativen Deutschen etwas Selbstachtung bewahren und sich nicht eines Hoffmann von Fallersleben und den idealen des Hambacher Festes schämen….

      In einem solchen Land ist es dann auch kein Wunder, wenn „Neudeutsche“ immer mit einem Bein in der Heimat der Vorfahren verbleiben….

  218. Ich glaube kaum, daß das eine kalkulierte Provokation war. Man sollte Herrn Gauland, insbesondere sein Redetalent, nicht überschätzen. Daß er nicht das sagen wollte, was nun die übliche Pressemeute geifernd und heilfroh daraus zu machen bestrebt ist, dürfte jedem Vernünftigen mithilfe des Originalzusammenhangs klar werden. Eine Dummheit war es dennoch, eine intendierte Provokation nie und nimmer.

  219. Jedem ist seine eigene Meinung unbenommen. Aber hier kann ich Herrn Tichy absolut nicht folgen. Ja – der Satz von Gauland war provokativ. Aber er war auch faktisch absolut korrekt. 12 Jahre Drittes Reich sind angesichts von mindestens 1200 Jahren allein staatlicher deutscher Geschichte (die Germanenzeit noch nicht einmal mitgerechnet) nur ein Wimpernschlag. Diese ungesunde Fixierung auf diese 12 braunen Jahre ist ein geistiger Abszess im deutschen Nationalempfinden der endlich einmal heilen muss. Wenn es nur über die Rosskur ala Gauland geht, dann muss halt sein.

    Und der Versuch das Aussprechen historischer Fakten – auch wenn sie mit Hintergedanken und provokativ geäußert wurden – mit Rechtsextremeismus oder gar Nazitum gleichzusetzen ist lächerlich. Hier wandelt Tichy auf den Gedankengängen rotlackierter Faschisten. Das sollte er eigentlich nicht nötig haben. Die Gleichsetzung mit Heesters funktioniert zudem gar nicht, da Gauland weder Hitler noch eine andere Nazigröße oder deren Taten in irgendeiner Form verteidigt hat.

    • ….es gibt auch deutsche Tote, und die sind kein Vogelschiss. Das trivialisiert doch alles

      • Niemand hat gesagt, dass eine gute Zeit war. Übrigens auch Gauland nicht.

      • Vielleicht sollte sich der ein oder andere auch nur mal einen aktuellen Kalender zulegen, wir schreiben inzwischen das Jahr 2018, ich hoffe die Erkenntnis war nun nicht schockierend.
        Der Begriff „Ewiggestrig“ sollte ebenfalls unbedingt mal generalüberholt werden, die „33“ fehlt das irgendwie als Endung.

      • Zeitlich sind 12 Jahre im Vergleich zu 1000 ein Vogelschiss. Wieso wird immer versucht irgendetwas in irgendeine Aussage hereinzuinterpretieren, was so nicht gesagt wurde? War bei Höcke ähnlich.

      • Lieber Herr Tichy,
        die sogenannten deutschen Toten sind doch laengst aus den Kopf unserer Politikergarde verschwunden oder werden sogar von linker Seite in diversen sozialen Medien geradezu verhöhnt.
        Egal ob es um die zivilen Opfer der Bombenangriffe auf deutsche Staedte geht oder auch nur um Denkmaeler auf deutschen Kriegsgraeberstaetten. man verhöhnt, zerstört oder beschmiert diejenigen, die als wehrpflichtige Soldaten wohl am wenigsten für den zerstörerischen Krieg konnten, genau wie mein Grossvater, der 1943 in Russland fiel.
        Stattdessen haben wir jetzt eine politische Kaste, die in 3. Reich „natürlich“ alles Widerstandskaempfer und Deserteure gewesen waeren und dazu noch inflationaer mit dem Begriff „Nazi“ um sich schmeisst.
        Wenn diese dies nun so sehen, dann bin ich wohl auch ein Nazi.
        Und wissen sie was, es ist leider heutzutage schon fast ein „Ritterschlag“, wenn
        man sos genannt wird….

      • Herr Tichy, Sie sind es doch, die das Wort „Vogelschiss“ moralisch aufladen. Herr Gauland hat sich eher auf eine begrenzte Zeit bezogen, und da hat er recht. Und er hat sich mehr als nur einmal dazu geäußert, wie er zu den Nazis und dem Dritten Reich steht. Die AFD hier, mal wieder, in die gewünschte rechtsextreme Richtung zu fantasieren, ist unüberlegt und erinnert mich eher an einen Beißreflex als an etwas, was man erst einmal überdenkt. Aber, Frau Merkel wird sich über Ihren Artikel sicher freuen.

      • Nun Herr Tichy, jeder Tod der kommt ist einer zuviel.

        Ich Behaupte: Völker fangen keine Kriege an, sonders es sind immer politische Entscheider, die ihre jeweiligen Völker in Kriege zwingen! In diesem Fall sind dies immer Angriffskriege.

        Etwas anderes ist es, wenn man Krieg, auf Grund eines Verteidigungsfalls führen muss. Unsere Bundeswehr war ja mal eine reine Verteidigungsarmee, welche von politischen Entscheidern, „Angriffskriegstauglich“ gemacht worden ist, wie man hier nachlesen kann:

        https://www.bpb.de/politik/grundfragen/deutsche-demokratie/39384/bundeswehr?p=all

        Vom Kriegstauglichen Material her, ist Deutschland nicht mal im Verteidigungsfall zu verteidigen, wenn ich das Richtig sehe.

        Im Moment ist es wohl offensichtlich, das die jetzigen etablierten politischen Entscheider einen Krieg gegen die eigene Bevölkerung führen. Wer dies nicht Will, und auch keine Angriffskriege mehr, sollte die Letztentscheidung aus den Parlamenten dem Volk vorlegen. Ob dies genauso abläuft wie aktuell in der Schweiz oder etwas anders modifiziert, ist eher zweitrangig. Die Vorteile fürs Volk sollten im Ergebnis wesentlich besser sein, als mal die eine oder andere falschen Entscheidung des Volkes! Davon bin ich überzeugt.

        Reinhard Peda (Analyst)

      • An die deutschen Toten habe ich auch gedacht …
        Hier nochmals meine leise „Kritik“ am Bewertungssystem. Es stand auf minus 1, da ich positiv geklickt habe, sieht es nun beim Stand Null so aus, als habe Herrn Tichy weder jemand widersprochen noch zugestimmt.

      • Niemand, nicht mal Herr Gauland, hat behauptet, auch nur irgendein Toter sei Fliegenschiß. Er hat es auch nicht insinuiert. Ein Fliegenschiß sei der Zeitraum von 12 Jahren, gemessen an der ganzen deutschen Geschichte. Es war ein Vergleich von Zeiträumen, nicht mehr. Daß das einen Riesenaufstand in den Gazetten hervorrufen würde, hätte Gauland wissen müssen. Darin besteht seine Dummheit. Und m.E. auch darin, daß er anscheinend ernsthaft glaubt, der ganze Rest der deutschen Geschichte, sei eine einzige Erfolgsgeschichte gewesen. Reine Erfolgsgeschichten gibt es in der Geschichte für kein Land zu keiner Zeit – eine Trivialität. Dennoch bleibt ehrlich festzustellen: Mord ist kein Fliegenschiß, und darüber denkt Herr Gauland sicher nicht anders als Sie und ich.

      • Ich habe mir soeben Gauland im Original-Ton und insbesondere in voller Länge angetan.

        1. Hört sich ganz anders an als von Tichy dargestellt

        2. Hätte Gauland sich schenken können oder gar schenken müssen

        3. Bin enttäuscht von Tichy, weil er hier der Taktik des Mainstream folgt:
        „verkürzt + verzerrt + aus dem Zusammenhang“
        wie im Falle: Schießbefehl
        Boateng
        Holocaust-Mahnmal
        Kopftuchträgerin und Messermänner

        4. Mein TE-Abo wackelt

      • Herr Tichy,
        darum geht es doch gar nicht – die deutschen Juden, die deutschen Gefallenen und die deutschen Opfer des alliierten „Moral Bombing“ – niemand hat sie als Vogelschiss bezeichnet. Aber sie alle sind nun Historie genauso wie die Opfer anderer historischer Massenmörder in zahllosen Ländern der Welt. Es geht um die hierzulande überfällige Einordnung der NS-Diktatur in den großen historischen Kontext. Für die Franzosen sind die halb Europa verheerenden Kriege Napoleons auch nur ein unschöner Fleck in einer langen Geschichte, auf die man überwiegend stolz ist. Im 21. Jh. sind die Schandtaten der Groß- und Urgroßvätergeneration mittlerweile zu weit entfernt, um noch in irgendeiner Weise als für die Gegenwart relevanter angesehen zu werden als – sagen wir – die Kaiserzeit mit ihrer ebenfalls historisch gewordenen einzigartigen Blüte in Technik und Wissenschaft. Das schreibt Ihnen übrigens ein Abkömmling deutscher Heimatvertriebener, für den die Schandtaten „der anderen Seite“ ebenfalls historisch und für unsere Gegenwart und Zukunft ohne Belang sind. Denn Gegenwart und Zukunft Deutschlands – nicht die politisch korrekte Behandlung von 12 Jahren Historie – sind es doch, die heute auf dem Spiel stehen. Nochmals: Unser Land wurde von der Regierung als Siedlungsgebiet für jedermann preisgegeben – dieser Zivilisationsbruch sollte Ihr unbedingtes Thema sein!

  220. Das was Gauland hier von sich gibt irritiert. Das was die anderen Parteien so von sich geben, wir bekommen Menschen geschenkt, der Islam gehört zu Deutschland, man könne die Grenzen nicht schützen etc. irritiert ebenfalls, vorsichtig ausgedrückt. Doch was veranstaltet der Gauland hier blos?

    • er lenkt von der aktuelle Asyldebatte ab, die gerade nicht gut für Merkel läuft. Fakt.

      • Ach Herr Tichy dreißigjähriger Krieg, 70/71, 14-18 wo sind die Schuldigen??
        Es ist wirklich ein Mist mit welchen Blendgranaten den Deutschen das Geld aus der Tasche gezogen werden soll. DDR 2.0

      • Da haben Sie allerdings recht.

      • Aber: Sie lenken ja mit Ihrem Artikel, der aus einer Mücke einen Elefanten macht, genauso von der Asyldebatte ab …

      • Nun, Herr Tichy, müsste Merkel wegen des BAMF zurücktreten, und es würde sich danach vielleicht etwas ändern, gegen was sollte dann die AfD noch poltern?
        Die AfD bezieht doch ihre Kraft einzig aus dem Poltern gegen Merkel …

      • Das trifft dem Nagel auf dem Kopf. Gauland lenkt zum demkbar ungünstigsten Zeitpunkt ab. Auch bei seinem Fernsehauftritten gab er eine äußerst schlechte Figur ab. Möglicherweise ist Gauland dem alten Johannes Heesters schon näher als man bisher annehmen mochte…

  221. Unser Land wird von der Regierung als Siedlungsgebiet für jedermann preisgegeben und anstatt sich auf’s Wesentliche zu konzentrieren, arbeitet man sich an einer Aussage ab, die man unbedingt missverstehen möchte.

    Deutschland kann seine Identität im 21. Jahrhundert nicht durch unentwegte Bezugnahme auf 12 Jahre Diktatur und staatlichen Massenmord (inkl. des Verheizens der eigenen Bevölkerung) erhalten. Diese Geschehnisse sind nun einmal Historie und als solche angemessen zu behandeln. Niemand muss sich dafür heute schuldig oder auch nur verantwortlich fühlen.

    Gauland hat in der Sache recht – aber es ist wie in das „Leben des Brian“: Er hat Jehovah gesagt!

    • … und darauf warten alle nur. Und selbst wenn er es nicht gesagt hätte, würden die Altparteien und der Mainstream wahrscheinlich konstruieren, dass er „Jehova“ gemeint hat.

  222. Und dennoch bleiben 12 Jahre in einer über 1000-jährigen deutschen Geschichte nicht mehr als ein Vogelschiss. Ätzend und krankheitserregend – absolut negativ. Und der Vogelschiss ätzte sich in die deutsche Geschichte ein. Aber Gauland hat ja deutlich gemacht, dass diese Zeit nicht vergessen werden dürfe. Der Satz mit dem „Vogelschiss“ fiel nach einem Bekenntnis von Gauland zur Verantwortung der Deutschen für den Nationalsozialismus von 1933 bis 1945 – und Gauland hat eben auch nicht verharmlosend Fliegenschiss gesagt. Komm wieder runter, Tichy.

    • Trotzdem ein Vogelschiß mit mehr Toten als alle anderen Kriege zusammen (?)

      • GermanMichel,,,… der Islam hat weitaus mehr Menschen das Leben gekostet als der Nationalsozialismus, trotzdem empfangen wir ihn mit offenen Sozialsystemen und Teddybären. Man könnte daher auch behaupten, nirgends auf der Welt wird Moral so einseitig ausgelebt wie bei uns.

    • Es geht aber weniger um die Quantität der „12 Jahre“, als darum, wie sie Deutschland und Europa hinterlassen haben. (Das hat allenfalls der Dreißigjährige Krieg noch geschafft). Der heutige Zustand Deutschlands jedenfalls, wäre schwer vorstellbar ohne den „Vogelschiss“. Das wird Gauland kaum anders sehen, allerdings kann er es dann auch anders sagen.
      Dass die Presstituierten ihm das Wort um Munde umdrehen, sollte auch kein Geheimnis mehr sein.

      • Die Aufregung darum ist trotzdem lächerlich. Und, wenn man weiß, daß der AFD die Worte im Mund herumgedreht werden – ist dann die logische Konsequenz die, daß die AFD vorsichtiger werden muß? Oder die, daß die anderen einfach nichts ernst zu nehmen sind?

  223. Ich sage es mal ganz deutlich: Ich verstehe es nicht. Mir ist die Vergangenheit sch…egal.
    Es geht um meine Interessen. Und die liegen in der Zukunft.
    Ob die eine gesamte Stadt als „Holocaustmahnmal“ bauen oder ob X oder Y dieses oder jenes über den Holocaust sagt, ist mir absolut egal. Das sind nicht die Probleme, die ich habe.
    Diese Diskussionen kommen wir wie die Selbstgespräche von gelangweilten Professoren vor.
    P.S.: Mir wäre es sogar egal, wenn die Grünen Denkmäler von Trümmerfrauen oder von deutschen Opfern in die Luft sprengen. Mich stört nur allgemein diese Besserwisserei und Klugscheißerei der Grünen – ganz egal zu welchem Thema.

    • Wow…. IHRE Interessen … und was ist wenn diese mit den Interessen von Anderen kollidieren? Zum Teufel damit oder latschen Sie einfach über alles hinweg??” Those who cannot remember the past are condemned to repeat it.“ ( George Santayana) .

      • ALLE Menschen versuchen ihre Interessen durchzusetzen. Manche sind dabei stärker, andere schwächer. Wenn die Interessen von Flüchtlingshelferinnen darin bestehen, jemanden zu haben, um den sie sich kümmern können, dann sind es eben diese Interessen.
        KEIN Mensch kämpft für das „Gute in der Welt“, wenn es nicht seinen – wie auch immer gearteten – Interessen entgegenkommt. Selbst Gandhi hatte seine Interessen, die er mit schlauen Mitteln durchzusetzen versuchte.
        Zum „die Vergangenheit wiederholen“:
        Mit wem wollten Sie diese Vergangenheit wiederholen? Mit alten weißen Männern?
        Vor einigen Jahrhunderten waren die Mongolen ein sehr gefährliches Volk. Heute sind sie es ganz sicher nicht mehr, selbst wenn sie es sein wollten. Für die Zukunft müssen sie eher sehen, dass sie als Volk nicht untergehen.

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