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Benehmen Sie sich!

„Stolz auf die Leistung meines Teams…“

01.06.2018

| Lesedauer: 3 Minuten
Geht die Deutsche Bank in einem Strudel von Skandalen und Prozessen endgültig unter? Eine fehlende Kultur von Anstand und Benehmen unter Josef Ackermann wäre dafür verantwortlich.

Wer nicht glauben mag, dass es immer noch tiefer geht, es immer noch schlechter werden kann, wenn es doch schon schlecht genug ist, der möge sich die jüngsten Nachrichten zur Deutschen Bank zu Gemüte führen. Gestern absoluter Tiefstand der Aktie, heute gar die Herabstufung der Bonitätsnote durch die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) von „A-“ auf „BBB+“. Ach ja, und nicht zu vergessen, auch wieder mal eine Klage gegen das Geldhaus, diesmal in Australien. Der Börsenwert der Bank ist seit Jahresbeginn um 38 Prozent gesunken und einen neuen Vorstandsvorsitzenden hat es auch gegeben. Angesichts des brutalen Absturzes könnte Christian Sewing nur noch der Verweser sein, der das Licht ausmachen darf.

Es ist ein eklatantes Beispiel für Versagen, vor allem aber für das völlige Fehlen einer Anstandskultur. Schlechtes Benehmen war offenbar der Karriere in der Deutschen Bank besonders förderlich. Das unumstößliche Credo „The business of business is business“ des Ökonomie-Altmeisters Milton Friedman stand Pate. Verdiene, mach Dein Geschäft, alles andere ist Nebensache. Vor allem aber eine Unternehmenskultur, die sich an den gewandelten Wertvorstellungen ihrer Kunden orientieren sollte, war in den Zwillingstürmen in Frankfurt kein Thema, schlimmer noch, sie wurde als modernistisches Instrument verweichlichter Professoren und Berater verlacht.

Wie sich doch auch ein Nobelpreisgewinner täuschen kann. Gier und Arroganz statt Anstand und werteorientiertem Benehmen haben aus einer einstmals „unkaputtbaren Starbank“ ein in beinahe jeder Hinsicht ausgeplündertes Geldhaus werden lassen, dass mit Skandalen und ausgewachsenen Prozessen vor allem seine Reputation als „die“ deutsche Bank ruiniert und damit sein ureigenstes „business“ vermutlich irreparabel beschädigt hat. Schlechte Reputation führt zu schlechten Geschäftszahlen nach dem ordinären, aber treffenden Motto: „Wer stinkt, dem wird kein Parfüm angeboten.“

Der ehemalige Handelsblatt-Herausgeber und Wirtschafts-Autor Gabor Steingart hat beschrieben, warum ein guter Ruf in diesen gewandelten Zeiten „business of business“ ist: „Die Unternehmen müssen ihren Businessplan der Gesellschaft zur Genehmigung vorlegen.“ Es war (und ist bis heute) die vom ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Josef Ackermann geprägte Geisteshaltung der Deutschen Bank, die die Menschen nicht „genehmigt“ haben. Arroganz, mangelndes Interesse an dem „kleinen Kunden“, vor allem aber der Sündenfall der ausufernden Boni-Zahlungen für das irritierende Eigenleben der Investment-Banker in London. Banken haben mit von der „Gesellschaft nicht genehmigten“ Praktiken das Vertrauen der Menschen massiv verspielt und es auch bis heute nicht wieder zurückgewonnen, angeführt eben von der Deutschen Bank. Wer sich heute einer Kultur des Anstandes verweigert, wird abgestraft, sei seine wirtschaftliche oder unternehmerische Leistung auch noch so bedeutend. Der Kunde, allzumal der Bankkunde, will mit schlechtem Benehmen, mit triefender Arroganz am Bankschalter oder abgehobenen Statements von Vorstandsvorsitzenden nichts zu tun haben. Der Ruf ist ihn wichtig, die Reputation ist von einem „soft skill“ zu einem „hard skill“ geworden.

Der katastrophale Stand der Aktie des Frankfurter Geldhauses in diesen Zeiten und die Herabstufungen durch Ratingagenturen zeigen eben auch den entstandenen Reputationsschaden. Mag sein, dass die schlechte Reputation nicht alleinige Verursacherin ist, aber eine grundlegende. Eine Branche, eine Bank kann nicht ohne gesellschaftliche Akzeptanz erfolgreich sein, ohne Werte zu verinnerlichen, die in der Gesellschaft eine größere Bedeutung gewonnen haben. Fehlende Reputation führt zu steigenden Risikoaufschlägen, siehe das Anlageverhalten großer Investmentgesellschaften, die bei ihrer Auswahl der Kapitalanlage das Reputationsrisiko bewusst mit einpreisen („Wer stinkt, dem wird kein Parfüm angeboten“). Folgerichtig ist der Börsenkurs der Deutschen Bank – auch – ein Ausdruck fehlender Reputation, ein Ausdruck für eine Kultur des mangelnden Anstands und schlechten Benehmens.

Vielleicht bleibt dem neuen Vorsitzenden nur noch eines, bevor das Licht ausgeht: sich mal seinen Vorgänger Josef Ackermann vorzuknöpfen. Der sprach noch im Februar dieses Jahres davon, „sehr stolz auf die Leistung meines Teams“ zu sein. „Gewiss waren auch wir nicht ohne Fehl und Tadel und haben Fehler gemacht – welcher Mensch macht keine? – aber diese hielten sich vergleichsweise doch sehr in Grenzen.“

Es gibt Zitate, die müssen für sich stehen und schon deswegen unkommentiert bleiben, weil man sich sonst auf das Niveau mangelndem Anstands und erbärmlichen Benehmens des Zitierten begeben müsste.

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34 Kommentare

  1. Eigene Erfahrung: vor 30 Jahren hatte ich dort ein Konto eröffnet. Alles OK. Bei der Beurteilung von Josef Ackermann bin ich mir nicht sicher, ob die Kategorie „Anstand und Benehmen“ die richtige ist. Es war seine Aufgabe, die Deutsche Bank in kurzer Zeit zu einer weltweit führenden Investmentbank zu machen und das hat er getan. Natürlich muß man dazu von der inneren Substanz nehmen, sonst geht es nicht. Kritischer sehe ich seine beiden direkten deutschen Vorgänger, die einen falschen Kurs gefahren sind, die Identität der Bank aufgegeben haben (Deutsche können kein Investment), weniger erfolgeich waen, aber sehr großmäulig daherkamen und den Normalkunden belächelten (Peanuts). Vor 20 Jahren hatte ich mit der Bank als Firmenkunde zu tun. Immer noch OK. Vor 10 Jahren Verkauf windiger Finanzprodukte. Vor 5 Jahren kein Lebenszeichen mehr. Konto aufgelöst mit der Bemerkung: “ Sie haben immer noch die besten Mitarbeiter, aber der Vorstand sorgt dafür, daß sie es nicht zeigen dürfen“.
    Abschließend zur Ehrenrettung der Bankvorstände: es ist mir nicht bekannt, daß für einen solchen je ein Seligsprechungsverfahren eingeleitet wurde, es erwartet aber auch niemand

  2. Hinweise zu Ereignissen vor der Zeit des Herrn Ackermann…..

    Der aktuell zu beobachtende Niedergang der Deutschen Bank begann für Eingeweihte bereits in 1999 mit der Übernahme der Bankers-Trust für die Summe von 17 Mrd DM.
    Mehr unter: https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/deutsche-bank-besiegelt-die-uebernahme-von-bankers-trust/79476.html

    Mit einem in 1999 verabschiedeten Gesetz waren „Gewinne aus der Veräußerung von Anteilen, die eine Kapitalgesellschaft an einer anderen Kapitalgesellschaft hält, … nicht (mehr) steuerpflichtig.“
    Mehr unter: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/kapitalismus/krise-des-buergertums-auch-die-linken-haben-nichts-geahnt-11126848.html

    Bei der „Auflösung der Deutschland AG“ realisierten die Trust-Banker allein bei der im eigenen Haus, also von der Deutschen Bank gehaltenen Industriebeteiligungen etwa 50 Mrd. EURO steuerfreie Gewinne, die zum größten Teil als Boni-Ausschüttungen abgeflossen sein sollen. So der Bericht eines angesehenen deutschen Wirtschaftsblattes.

    Was das Duo Merkel-Ackermann anbelangt:
    Zu Beginn der Griechenland-Krise bestand Merkel auf die Einhaltung der No-Bailout-Klausel. Es war Ackermann, der darauf hinwies, daß dies einen Vermögensverlust im EURO-Raum von weit über 1 Bio Euro und damit einen Zusammenbruch der europäischen Bankenlandschaft sowie den Beginn einer beispiellosen Weltwirtschaftskrise auslösen würde. Und das war ein absolut realistisches, leider in weiten Teilen der Medien ein unterschätztes Szenario.
    Und so begann mit einer „Wende“ die so laut kritisierten Rettungsbemühungen Griechenlands.

  3. Ackermann war ein Profiteur der Kultur in der Deutschen Bank. Mir schautert es heute noch, wenn ich daran denke, mit welcher Arroganz die Herren der Deutschen Bank bei einem Seminar in Frankfurt aufgetreten sind und mit welcher Verachtung diese die Teilnehmer anderer Banken im Umgang miteinander betrachtet haben.
    Ackermann hat dieses Verhalten noch auf die Spitze getrieben und hat damit den Meißel an die Fundamente der Deutschen Bank gelegt – und den Abbruch vorbereitet.
    Wenn Sewing jetzt davon spricht, sich mehr dem Privat- und Geschäftskundensegment zuzuwenden, muss ich mich fragen, wo der Herr in den letzten Jahren eingesperrt war. Meint der etwa, die Geschäfts- und Privatkunden hätten auf die Deutsche Bank gewartet? Zumal deren Führung in der Vergangenheit oft genug bewiesen hatte, dass sie von solch „kleinem Geschäft“ nichts hält und mehrfach Kunden „outgesourct hat“.
    Der Begriff „Deutsch“ wird damit nicht nur bei dieser Bank schaden nehmen, sondern auch die politische Kaste, die es in der Vergangenheit ja im Verein mit der „Deutschen“ Bank „getrieben“ hat.

  4. Mir war schon beim Geburtstagskränzchen für Ackermann im Bundeskanzleramt nicht mehr klar, wer hier eigentlich die Politik macht.
    Geldhäuser sollten keine Politik machen und schon gar keine, die sie selbst zerstören kann, sobald der Wind sich dreht. Das hatte Ackermann damals vielleicht falsch eingeschätzt.

    • Der hat das nicht falsch eingeschätzt, im Gegenteil, der hat die Kuh so lange gemolken, wie das Euter richtig prall war. Ein richtiger Schwei(t)zer eben. Holladrio!!!!!!!!!!!

  5. Europa war zu Zeiten der Finanzkrise overbanked und ist es immer noch. Im Gegensatz zu den USA, wo eine gewisse Darwinsche Auslese stattgefunden hat, hat man in Deutschland alle unfähigen Banken, insbesondere staatliche und Landesbanken ‟gerettet“. Unsere Nachbarländer würden sich freuen, wenn dieses europäische Overbanking gerade mit dem Verschwinden einer – DER – Deutschen Bank etwas gemildert wird.
    Die Aktionäre sind selbst schuld. Noch nicht einmal bei der letzten Hauptversammlung haben sie einen Achleitner zum Teufel gejagt, der als großer Vorsitzender seine Unfähigkeit damit krönte, gar einen indischen Oberspekulanten zum Big Boss zu machen, der sich sogar zu schade war, Deutsch zu sprechen.
    Meine Prognose: Dem neuen Vorstandsvorsitzenden, Lehrling aus dem eigenen Haus, wird die Ehre zuteil, das Licht auszumachen. In spätestens einem Jahr ist die deutsche Bank pleite und sie wird von einer chinesischen Großbank übernommen. Das Firmenschild wird das Einzige sein, was von der einstmals stolzen Bank übrig bleibt.

  6. Muss ich die Deutsche Bank verteidigen?
    Nun ja, Ackermanns Fehler war es, dem US-Amerikanischen Geschäftsmodell zu vertrauen.
    Wichtiger als die Höhe der Gewinne wäre deren Nachhaltigkeit gewesen.
    Wie aber sich verhalten in einer Welt, die entweder staatlich finanziert/geschützt wird, siehe China oder aber keine Grenzen kennt, die Welt als `Open Society´ für US-Kapital?
    Die Deutsche Bank hat sich zudem nicht vom Staat helfen lassen im Zuge der US-Finanzkrise.
    Das Wort zum Sonntag des Autors hier an Banken ist dennoch berechtigt, denn Loyalität bekommt man auch als Bank nicht geschenkt.
    RESPEKT
    Es gibt aber auch seriöse hedgefonds, mit denen die Deutsche Bank joint venturen könnte.

    • Eine Anmerkung noch…..
      Die FED hat im Rahmen der US-Banken-Rettung ca. 1,3 Bio. US-Dollar
      an die „notleidenden“ Institute „ausgereicht“, davon ca. 60 Mio US-Dollar
      an die Deutsche Bank. H. Ackermann war schon bestens „vernetzt“.
      Die Lehman Brother ging dagegen leer aus und somit in die Pleite.
      So ein Zufall aber auch.

  7. Ackerman hatte sicherlich eine grosse Rolle am Niedergang der Bank. Aber, die innere Kultur dieser und anderer Banken ist schon seit den späten 1970er Jahren Jahr für Jahr zerbröselt. In den 1980er und 1990 Jahren ist es dann richtig nach unten gegangen, und man hat überhaupt nur mehr den kurzfritigen Nutzen gesucht. Die Nullerjahre waren dann die letzte Raketenstufe nach unten, weil weder für eine (mögliche) Minderung der Krise, noch für die Krisenbewältigung Strukturen, Prozesse und Personen vorhanden waren, die es hätten besser machen können.

  8. Eigentlich fehlt doch nun nur noch, dass die Deutsche Bank etliche Staatsanleihen von Italien hält. Sollten diese im Wert tatsächlich sinken, ist das dann garantiert das Ende – und das könnte wieder der Beginn einer neuen massiven Finanzkrise sein.
    Und wer wäre Schuld? Die Deutsche Bank. Allein schon wegen des Namens wäre damit Deutschland schuld.

    • Doch das hat sie, zumindest aus dem Jahr 2014, mit satten 7,7 Mrd Euro. Das die Commerzbank noch mehr Bonds hält, dürfte nur ein schwacher Trost sein.( 11,7 Milliarden Euro) Bei den Franzosen dürften endgültig die Lichter ausgeehen, die Banken haben an der inglaublichen Last von 260 Mrd Euro zu tragen.

      • Dann wird Frankreich ja glücklich sein …

        Schauen Sie, man muss doch derzeit nur dafür sorgen, dass die Deutsche Bank zusammen bricht. Die ist groß genug dafür, dass sie damit den nächsten Finanzcrash auslöst. Dann sind, für die Bürger der Welt, ganz offiziell die Deutschen Schuld. Denn im Ausland werden sehr viele den Unterschied zwischen Deutscher Bank und deutscher Bundesbank nicht kennen.

        Das der Finanzcrash kommt wissen alle, es wird nur ständig versucht ihn auf später zu verschieben. Nun hat die Welt mit der Deutschen Bank den perfekten Schuldigen gefunden. Und dafür zu sorgen, dass die crashed, gehört nun wirklich nicht mehr viel dazu.
        z.B. Aktien portionsweise kaufen und dann im Ganzen wieder auf den Markt werfen etc.. Menschen die sich mit der Materie auskennen wissen garantiert, was zu unternehmen ist.

      • Stimmt, mein Reden.

  9. Die Rechtsabteilungen der DB werden effektiv gegen die Kunden eingesetzt. Klärende Gespräche und Entscheidungen vor Ort waren früher.
    Das sagt alles über die heutige „Kultur“ einer siechenden Bank.

  10. Die Deutsche Bank hat ein zunächst höchst erfolgreiches, aber auch riskantes Spiel gespielt. Sie setzte auf M & A, machte Investmentbanker reich und besann sich auf dem Höhepunkt ihres Erfolges des Pareto-Prinzips. Dieser italienische Ingenieur und Ökonom hatte bereits vor rd. 150 Jahren italienischen Bankhäusern empfohlen, nur mit den 20% der Italiener Geschäfte zu machen, die über 80% des gesamten italienischen Vermögens verfügten.

    So geschah es denn auch. Der „Normalkunde“, zu klein für einen „persönlichen Vermögensbetreuer“, wurde rausgeekelt oder später in den Gulag der Postbank verbannt.

    Für mich würde es an ein Wunder grenzen, sollte die Deutsche Bank sich wieder erholen. Sie hat sich erfolgreich vom Massengeschäft getrennt, das zwar margenschwach, aber ein solider Unterbau jeder Bank ist. Auch wenn mit der Postbank fusioniert werden sollte, wird diese Maßnahme die durch das Investmentbanking hereingeholten Risiken nicht abdecken können. Das Vertrauen der Kunden muß über Jahrzehnte hart erarbeitet werden. Und wurde von der DB in ganz kurzer Zeit mit brachialer Gewalt zerstört. Das rien ne va plus für die Deutsche Bank zeichnet sich ab. Und es kann erheblich schneller kommen, als der Vorstand es wahr haben will.

    • …….und die es sich leisten können, gehen nach luxemburg! es lohnt sich!!!

  11. Für mich persönlich ist die Bezeichnung „Deutsche Bank“ schon seit vielen Jahren nichts anderes mehr als ein Synonym für organisierte Kriminalität.

    Das gilt darüber hinaus auch für diverse andere sogenannte „Banken“.

  12. Passt doch irgendwie, diese angebliche Freundschaft zwischen Ackermann und Merkel. Für mich sind Parallelen der Geschäftsführung zwischen Deutscher Bank und Deutscher Staatsführung unverkennbar.

    • Entschuldigung, was kann denn Herr Ackermann dafür, dass Frau Merkel an ihm vielleicht „einen Narren gefressen hatte“?
      Es ist in einem bestimmten Rahmen üblich für Kanzler, aus vielen Kreisen der Gesellschaft und Wirtschaft etc. Leute um sich zu haben.
      Das war bei Schröder auch nicht anders.
      Ich denke die Deutsche Bank braucht vor allem das Vertrauen hier in Deutschland, wenn US-Ratingagenturen herabstufen.
      Die bewerten evtl. nicht nur, sondern machen evtl. auch Politik.
      Ein neuerlicher „Angriff“ seitens der „USA“ auf die unabweisbare Stärke Deutschlands?
      Vielleicht auch um den Euro für sie günstiger zu gestalten?
      Ich mag US-Amerikaner, aber ich möchte bitte nicht so sein wie sie.
      SELF-RESPECT

  13. Diese Skandalbank hat ihren Untergang mehr als verdient. Wird Anshu Jain und Ackermaa eigentlich noch zur Kasse gebeten?

  14. Wie konnte das nur passieren?! Es war doch alles so schön im Reich der letzten verbliebenen Anführerin der freien Welt.
    Spaß beiseite.
    Völlig unverständlich ist jedoch für mich, wie über zwei Jahrzehnte die Aktionäre diesem Treiben zusehen konnten, wenn Jahr für Jahr das obere Management Milliarden in Form von Boni aus dem Haus herausträgt, die Dividende jedoch unterirdisch klein ausfällt.
    Banken als Publikumsgesellschaften im Streubesitz sind die beste Voraussetzung dafür, dass Vorstand und Aufsichtsrat fern jeder Kontrolle in erster Linie für sich selber Sorgen.

  15. Man muss sich nur mal die Zahlen dieser Bank anschauen. Irgendwas zwischen 1,5 und 2,0 Billionen Bilanzsumme, und das bei 4% Eigenkapital. Damit ist man kurz vor der Insolvenz, oder Übernahmekandidat. Too Big to Fail scheint immer noch das Ackermannsche Credo zu sein. Vielleicht plant er bereits die nächste Party im Kanzlerinnen Amt, denn Anstand war noch nie seine Stärke, und Frau Merkel fehlte es schon damals an Haltung.

    • Die 2 Billionen sind ein Klacks zu den geschätzten OTC Derivate von 60 Billionen. Wir sind wieder einmal Weltmeister diesmal in irre Wetten.

    • Der aktuelle Strategiewechsel ist IMHO nur damit zu erklären, dass man sich im Auge der Bevölkerung/Politiker für die offenbar bald notwendige Rettung qualifizieren will („Die gute Deutsche Bank für Bürger, Mittelstand und Industrie“)

  16. Eine persönliche Anekdote zur Geschäftsstrategie der Deutschen Bank unter Ackermann:
    Vor ca. 10 Jahren war ich in einem Luftfahrt-Unternehmen tätig, dessen interne Vorgabe für die Verzinsung von Entwicklungskosten bei 12,5% lag. Dies führte dazu, daß faktisch jede langfristige Produktentwicklung, die mehr als 10 Jahren Laufzeit für den Return on Invest benötigt hat, sich nicht mehr gerechnet hat. Beim Hinweis ans Controlling, daß dies in unserem Geschäft oft nicht möglich sei wurde auf die Kapitalrendite-Ziel der Deutschen Bank verwiesen, damals bei 25%.

    Durch diese Rendite-Vorgaben wird die langfristige Wettbewerbsfähigkeit gegen kurzfristige Gewinne verkauft. Die Boni der Top Manager sollten deshalb über einen deutlich längeren Zeitraum (5-10 Jahre) vom Erfolg des Unternehmens abhängen, wie bei Eigentümern, dann wird evtl. weniger auf Kosten der Zukunft kurzfristiger Gewinn gemacht und Ackermann würde jetzt leer ausgehen.

  17. Mit Verlaub. Ihre These, dass das Friedmann Zitat ein Freifahrtschein für rüpelhaftes Benehmen und schlechten Stil sei solange die Geschäfte laufen, ist nicht nur falsch übersetzt, sondern auch weit her geholt.
    Gemeint ist: Firmen sollten sich zuvorderst mit dem Verdienen von Geld durch die Herstellung von Gütern und Dienstleistungen befassen und eben das als Hauptaufgabe begreifen. Erst dann kommen andere Unternehmensziele ins Spiel.

  18. Welch schlechten oder keinen Charakter muß man haben, um
    beim mitverschuldeten Sichtum der Deutschen Bank so einen
    Satz zu sagen. War er nicht Berater und Freund von Merkel.
    Das spricht für sich.
    Bankraub: eine Initiative von Dilettanten. Wahre Profis gründen eine Bank.
    Bertolt Brecht

  19. Man erinnere sich an die Geburtstagsfeier für „Jo“ im Kanzleramt! Persönlich erinnere ich mich an die „Deutsche Bank 24“ – das war mein letzter Kontakt zur DB. Es hat nicht an warnenden Stimmen gefehlt.

  20. Die Beschreibung des „moralischen“ Zustandes der Deutschen Bank ist absolut zutreffend. Allerdings lassen sich auf diese Weise auch die Zustände in anderen großen Investmentbanken beschreiben. Der feine Unterschied besteht allerdings darin, dass diese ein besseres Banking betrieben haben und nach der Finanzkrise wieder riesige Gewinne einfahren.

    Das Problem der Deutschen Bank besteht in der Kombination aus schlechter Reputation und Dilettantismus.

  21. Albrecht Prinz von Croy macht deutlich, dass Umgangsformen und Anstand sich auch im Geschäftsleben und dort vor allem im Vermögensbereich auszahlen. Aber man muss diese Qualitäten auch wirklich besitzen, wenn sie jemanden überzeugen sollen. Dabei kommt der Leitungsebene eine besondere Vorbildfunktion zu. Bei der Deutschen Bank wird beispielhaft sichtbar, wie fehlende äußere Formen und Mangel an innerer Haltung nicht zufällig mit fehlendem Sinn für langfristigen Chancen einhergehen. Auch die Eliten der Bankenwelt sind nicht mehr das, was sie zu sein vorgeben und beanspruchen.

  22. Es ist nicht schade drum – eine Bank weniger …

    • Auf die „alte“ Deutsche Bank waren wir in Ffmain stolz. Allerdings zu Zeiten, da man noch den Himmel sehen konnte, ohne sich das Genick auszurenken.

      • Damals war der Name „Deutsche Bank“ auch noch zutreffend. Inzwischen ist es ja wohl mehr eine internationale Bank …

      • International darf sie sein, sollte aber unter der Flagge deutscher Interessen segeln.
        Wer hatte noch Kirch in den Sand gesetzt?
        Das war nicht Ackermann.
        Deutschlands Stärken zu verspielen, fällt evtl. schon auch mal Deutschen ein.

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