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Welche Sendung sah der Welt-Schreiber?

Nach Illner: Wenn einer in der WELT die Welt nicht sieht

01.06.2018

| Lesedauer: 4 Minuten
So geht heute Journalismus, er ist oft faul, er will mehrheitsfähig sein. Eines bedingt das andere. Glaubwürdigkeit basiert aber nach wie vor nicht auf glauben wollen, sondern auf dem kritischen Blick, der nüchternen Einsortierung von Fakten und nicht zuletzt auf Informationen und einem konzentrierten Nachdenken über diese.

Die Welt schaut Fernsehen. Und während Stephan Paetow wohl am frühen Morgen noch ein Stündchen schaut, ausbessert, ausformuliert, was er am späten Abend vor dem Fernseher notiert, überlegt und schon vorkommentiert hat, haut der Journalist Felix Simon für die Welt um 1:55 Uhr kurz vor dem Einschlafen schon mal raus, was er sich zusammengebastelt hat, frei nach dem Motto: Wer zuerst kommt, der mahlt zuerst, der nimmt auch noch die Daumen der Nachtschwärmer mit ins Ranking.

Aber es ist besser geworden, seitdem wieder ein paar kritische Stimmen bei der Welt zu Wort kommen dürfen, auch wenn die manchem in der Redaktion Bauchschmerzen machen. Also kommt der flinke Herr Simon mit heilsamem Kamillentee daher oder es wollte nachts kein anderer machen, wir wissen es nicht. Und genauso liest sich das dann aber leider auch.

Nein, Debatten-ferner kann man kaum aufschreiben. Ein Beitrag, wie aus der Mottenkiste der Zuwanderungsdiskussion, damals, als die BILD noch Refugees Welcome-Aufkleber mitlieferte wie Bingokarten. Und man kann leider auch nicht alles auf das jugendliche Alter des Schreibers (*1993) schieben oder etwa darauf, dass Simon laut Freitag mittlerweile von London aus tätig sein soll: Die Tweets seines Twitter-Accounts sind fast durchgängig englisch formuliert. Natürlich, im digitalen Zeitalter kann man von überall aus der Welt über alles in der Welt schreiben. Eine Wahrheit bleibt allerdings: Wer schreiben will, wie das Brät in die Wurst kommt, sollte beim Schlachter vorbeischauen und nicht aus dem Friseurstuhl heraus kommentieren, weil der Friseur gerade was Schlaues über die Welt erzählt hat.

CHAOS BEIM ASYL – WARUM HAT DER STAAT VERSAGT
Illner – „Das System ist an die Wand gefahren!“
Felix Simon hält den BAMF-Skandal für so etwas wie eine rechte Erfindung. Er kommentiert die Gesprächsrunde bei Illner so: „Ginge es um die vermutete Bewilligung von Sozialleistungen an 1.200 Deutsche ohne ausreichende Rechtsgrundlage, würde das Thema vermutlich nicht einmal in den Medien Erwähnung finden.“ Nun ist das in zweierlei Hinsicht ärmlich: Zum einen, weil, wer die Debatte verfolgt hat, längst weiß, dass diese Fälle aus Bremen nur das Spitzchen des Eisbergs sind, das bestätigte gerade sogar die Initialgeberin des Skandals an Ort und Stelle, darauf verweist die Bundesregierung selbst, wenn sie auf eine kleine Anfrage der Linken schon im Oktober 2017 Statistiken über weitere eklatant abweichende Zahlen aus anderen Bundesländern bezüglich der Annerkennungsquoten sendet.

Darauf verweisen ernstzunehmende Aussagen aus dem BAMF selbst, von Mitarbeitern und selbst noch aus dem eiligst anberaumten Innenausschuss sickert Erschütterndes durch. Klar ist also längst jedem, dass Bremen nicht der Ausreißer war, sondern nur das Systemversagen selbst offenbart. Der Grünen-Innenpolitiker Konstantin von Notz bezeichnete beispielsweise die Vergabe sensibler Rechte an eine viel zu große Zahl von BAMF-Mitarbeiter und obendrein die mangelhafte Kontrolle dieser Rechte „unter Rechtsstaatsgesichtspunkten als extrem problematisch“.

Felix Simon weiß von alledem leider nichts, weiß auch nicht, dass die 40 Prozent erfolgreicher Asylklagen, die Robert Habeck, Parteivorsitzender der Grünen, bei Illner immer wieder penetriert, falsch sind, fast doppelt so viele, wie es in Wahrheit sind, was übrigens sogar schon in anderen Talkrunden und aufmerksamen Medien geklärt wurde. Ja, das hätte man wissen können. Diese Informationen sind nur einen Klick entfernt und auch in den sogenannten Leitmedien verfügbar, wenn man nur da nachlesen mag.

Aber wenn es Robert Habeck erwähnt und bei Illner niemand in der Runde bemängelt, dann wird es schon richtig sein, mag sich Simon gedacht haben. So geht heute Journalismus, er ist oft faul, er will mehrheitsfähig sein. Eines bedingt das andere. Glaubwürdigkeit basiert aber nach wie vor nicht auf glauben wollen, sondern auf dem kritischen Blick, der nüchternen Einsortierung von Fakten und nicht zuletzt auf Informationen und einem konzentrierten Nachdenken über diese. Ohne ausreichende Informationen, ohne ein Mindestmaß an Debattenfestigkeit sollte man die Finger davon lassen, selbst dann, wenn sich niemand anderes gefunden hat, der Nachts noch aufschreiben mag. Dann muss die Seite eben mal leer bleiben oder aus der Retorte gefüllt werden.

Nun darf man dem Welt-Autor immerhin zu Gute halten, dass er aus seiner Unlust und seinem Nichtwissen kein Geheimnis macht, wenn er seinen Artikel so eröffnet: „Eigentlich ist der BAMF-Skandal schnell erklärt: Eine Behörde hat versagt, sie hat es mit der Rechtsstaatlichkeit und der nötigen Bürokratie nicht so genau genommen. Eine typisch deutsche Affäre eigentlich, ein Skandal sicherlich, aber eigentlich kein besonders aufregender.“ So entsteht dann über Simon in seiner Welt der Eindruck: Alles unangenehm, bloß nicht tiefer graben, wie viel mehr müsste man dann wissen, mit wie vielen verstörendes Details mehr sich beschäftigen, wie viel Mehrarbeit läge auf dem Tisch, wenn man zu wühlen begänne, aber um 1:55 Uhr fertig sein will?

STILLE REGIERUNGSTEILHABER GRüNE
Demokratie light: Grüne blockieren BAMF-Untersuchungsausschuss
Christian Lindner würde gerne so tun, als hätte er Maulwurfqualitäten. Hat er welche? Der Anti-Maulwurf Felix Simon kommentiert das so: „FDP-Chef Christian Lindner machte hingegen den großen Topf auf. Er ist der Meinung, es habe „politische Fehler gegeben“ und will eine bestmögliche Durchleuchtung.“ Und wenn Robert Habeck (Grüne) mit Joachim Herrmann (CSU) in der Frage des „Staatsversagens“ übereinstimmt, das habe es nicht gegeben, dann will Felix Simon das allzu gerne glauben, so eine doppelt bestätigte Gewissheit erspart lästige journalistische Arbeit. Welche individuellen Interessen allerdings Lindner, Habeck und Herrmann haben könnten, dürfte in dieser Frage nicht ganz unwichtig sein.

Kurios wird es, wenn Simon sich empört, dass Herrmann und Lindner darauf abheben, die Maghreb-Staaten seien immerhin begehrte Urlaubsländer, das allein spräche doch für die Bewertung als sichere Herkunftsstaaten. Nun ist das sicher saftig formuliert, aber es betätigt letztlich nur, was die große Koalition mit den Stimmen beider Fraktionen längst vereinbart hat: Zu sicheren Herkunftsstaaten erklärt werden Länder, deren Asyl-Anerkennungsquote unter fünf Prozent liegt.

Aber wenn wer auch davon noch nie gehört hat, der schreibt dann eben: „Wirklich peinlich wurde es jedoch (…) für Christian Lindner und Joachim Herrmann. (…) Wenn die Rechtsstaatlichkeit solche Freunde hat, wozu braucht sie dann noch Feinde? “ Nein, peinlich ist hier etwas ganz anderes. Wir haben gerade kurz darüber gesprochen. Über die Arbeit eines Journalisten, der nachts bis 1:55 Uhr für die Welt was aufgeschrieben hat, dass die Welt nun wirklich nicht gelesen haben muss.

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40 Kommentare

  1. Dann sind die USA für Sie sicherlich auch kein sicheres Herkunftsland? Oder halten Sie es für rechtsstaatlich, wenn Urteile erkauft werden können bzw. die Härte der Strafe durch Deals zwischen Staatsanwaltschaft und Angeklagtem gemindert werden kann? Wenn der Prominentenstatus häufig dazu führt, dass das Urteil milde ausfällt?

    Ach ja, unter diesen Aspekten ist auch Deutschland kein sicheres Herkunftsland. Hier werden Mörder und Totschläger mit milden Urteilen und sogar Freispruch bedacht, sofern sie zur Gruppe der noch nicht so lange hier Lebenden zählen! Rechtsstaatlich? NÖ!

  2. Im Grunde sind die 1200 umstrittenen Bescheide eine Lapalie. Ob ja oder nein beim BAMF ist doch völlig unerheblich; es bleiben sowieso alle hier. Mich wundert nur , dass die Linksgrünen in diesem Zusammenhang nicht auf die Idee kamen, dass auch die Ablehnungen vielleicht unrechtsmäßig sind.

    • Die dicke „Deutschland,du mieses Stück Sch…“ hat genau dies aber flugs formuliert.
      Sowas repräsentiert die Demokratie als stellvertretender Bundestagspräsident (Nix-*In).Donald Trump sieht uns wahrscheinlich bereits als Shithole Countrie,berechtigt.

  3. Witziger Sachverhalt in Analgie zum Sturmgeschütz der Demokratie, dem SPIEGEL:
    Eine Granate aus Poschardt’s persönlichem als Zeitung getarntem politischem Panzergeschütz kritisiert, dass der als öffentlicher Rundfunk deklarierte Regierungs-Raketenwerfer Nebelkerzen schießt.
    Tichy beobachtet das Schauspiel per Teleskop und stellt fest, dass die abgefeuerte Granate eine Platzpatrone war.
    Ein mediales Scheingefecht.

  4. Diese unappetitlichen Veranstaltungen des Staatsfunks haben lediglich die Funktion dem Michel einzureden, den Politikern ginge es um Lösungen für offenkundige Probleme. Dem ist aber nicht so. Dem Politiker geht es um seinen Posten und die Posten seiner Kumpels.

  5. „Eigentlich ist der BAMF-Skandal schnell erklärt: Eine Behörde hat versagt, sie hat es mit der Rechtsstaatlichkeit und der nötigen Bürokratie nicht so genau genommen. Eine typisch deutsche Affäre eigentlich, ein Skandal sicherlich, aber eigentlich kein besonders aufregender.“

    Eigentlich ist die WELT-Berichterstattung schnell erklärt: Eine Redaktion versagt, sie hat es mit dem Journalismus und der nötigen Sorgfaltspflicht nicht so genau genommen. Eine typisch deutsche Affäre eigentlich, ein Skandal sicherlich, aber eigentlich kein besonders aufregender.

  6. „Ohne ausreichende Informationen, ohne ein Mindestmaß an Debattenfestigkeit sollte man die Finger davon lassen,(…).“

    Vielleicht peilt Felix Simon ja eine ähnliche Karriere in der Politik an wie Steffen Seibert. Da stören Fakten nur.

  7. Die WELT-Schreiber und wie sie die Welt sehen. Lol
    Bei solchen Artikelchen googelt man zuerst die Vita des Twitterlings, dann weiß man schon Bescheid.
    Ach Herr Wallasch, schonen Sie doch ihre Nerven!
    Sie werden sie noch brauchen. Europa verändert sich rasant.
    Wir müssen noch einiges durchstehen, bis es besser wird.
    Aber es wird.
    Wir leben in spannenden Zeiten. Und ich freu mich drauf! 😉
    „Tear down this wall“, das sollte jetzt unser Motto sein gegen unsere geistig einbetonierten D-EU-Scheineliten.

  8. Beim Überfliegen der Kommentare in der Welt sieht man, dass hier wieder viele Leser die eigentliche journalistische Recherche übernommen haben und auch der Autor sein verdientes Fett weg bekommt. Sollte man denen nicht eher ein kleines Gehalt geben, statt für Abos Geld zu verlangen?

    Wir haben vor kurzem bei einem Klassentreffen unser altes Gymnasium besucht und der Kunstraum war eine bedrückende Offenbarung: Refugees Welcome in allen Varianten, als riesiges Graffiti, Plakate, Malerei, Collagen, Puppen. Es gab in dem sehr grossen Raum kein Fragment eines anderen Themas, man wurde erdrückt davon wie von Merkels gigantischen Wahlplakaten und es herrschte gleichzeitig eine irritierende messiehafte Unordnung, die mehr war als nicht aufgeräumt. Es hatte etwas von wildem und unselektiertem Horten. Schwer zu beschreiben.
    Uns wurde in diesem Raum auch atmosphärisch klar, was die heute mit den Jungen machen und warum aus solchen Gymnasien kaum autonome, frei und angstfrei denkende und eigensinnige Köpfe mehr kommen können. Und das ist ein naturwissenschaftliches!

    Die schreiben dann eben auch solche ärmlichen Artikel. Freidenken hatten die auf der Schule nicht!

  9. WeLT ist eine Zeitung, welche die Welt nicht braucht.

    Und die Politik muss sich die Frage gefallen lassen, weshalb Artikel mit Volksvertretern nur mittels Bezahlfunktion erhaeltlich sind.

    • DIe Kommentatoren der Weltartikel sind fast 100% Kritik derselben. Und oft ganz witzig und amüsant; insofern………..

  10. Bei vielen Verteidigern der Regierungspolitik ist nur ein verkürztes, ökonomisches Grundverständnis zu diagnostizieren. Dass Rechnungen eines Tages bezahlt werden müssen, und nicht nur durch Herrn Draghis großer Druckerpresse beglichen werde können, kommt in deren Denken offensichtlich nicht vor.

  11. „Ginge es um die vermutete Bewilligung von Sozialleistungen an 1200 Deutsche ohne ausreichende Rechtsgrundlage, würde das Thema vermutlich nicht einmal in den Medien Erwähnung finden. Sind jedoch Flüchtlinge und Asylbewerber im Spiel, fliegen Begriffe wie ‚Staatsversagen‘ und ‚Anti-Abschiebe-Industrie‘ durch den Raum, und die Talkshows der Republik arbeiten sich brav an dem ab, was gerade die Fieberkurve der öffentlichen Meinung in die Höhe treibt.“

    Eine klare politische Positionierung eines unvoreingenommenen jungen Journalisten, der als „Journalist, Writer, and Researcher in London, Vereinigtes Königreich“ lebt und weiß, wie’s in Deutschland zugeht und was der Steuerzahler bitte klaglos hinzunehmen hat. Wenn mich nicht alles täuscht, wird hier zu Lande mit HartzIV-Empfängern nicht gerade sanft umgegangen. „Dass der Skandal in Bremen nur der Aufhänger für eine erneute Debatte über die Flüchtlingspolitik ist, wurde nach den ersten 30 Sendeminuten auch dem Letzten klar.“ Ja, lieber Herr Simon, das war ja auch so gar nicht zu erwarten, das BAMF hat doch nichts mit Migrationspolitik zu tun. Am meisten mag ich immer den Hinweis, „dass zum Beispiel die Nachbarländer Syriens jeweils mehr Menschen aufgenommen haben als Deutschland insgesamt und selbst ihre Kapazitätsgrenzen längst überschritten haben.“ Nun ja, stimmt, jedoch dürften dort kaum so hohe Sozialleistungen anfallen und so viel (teure) Infrastruktur für neu Ankommende geschaffen werden. Aber macht nichts, ist trotzdem immer ein schöner Vergleich, um westliche Staaten anzuklagen.

    • Deutschland muß eben überall das größte sein. Hatten wir das nicht schon einmal?

  12. Der Artikel in der Welt liest sich wie ein Aufsatz in einer Schülerzeitung, wo coole Sprüche wichtiger sind als Hintergründe. Der Autor mag in dem Skandal keine tiefergehenden Probleme sehen und schreibt ihn zur Lappalie herunter, während er die sinnfreie und unterstellende Polemik des Grünen Habeck zum Thema sichere Maghrebstaaten („Sie definieren als Innenminister Rechtsstaatlichkeit also danach, wo Sie Urlaub machen?“) als Stichwort für seinen dto. sinnfreien und polemischen Schlussatz nimmt. Die Kommentare zu dem Artikel in der Welt sind deutlich interessanter als der Artikel selbst.

  13. Das Gequatsche von Felix Simon ist einfach nur dumm; anders kann man das nicht bezeichnen. Vielleicht hätte man an dieser Stelle lieber darauf hinweisen sollen, dass das BAMF seit 2015 fast 55 Millionen Euro an externe Berater – vornemlich McKinsey – gezahlt hat. Wenn das kein Skandal ist, dann weiß ist nicht, was noch ein Skandal sein soll. Angeblich sollte dieser Betrag zur Effizienzverbesserung eingesetz werden. Ja, das Resultat haben wir nun gesehen. Fragt sich zudem noch, ab das BAMF keine qualifizierten Beamten in den eigenen Reihen hat, die derlei auch hätten leisten können. Aber für Frank-Jürgen Weise, den Auftraggeber, ist das vermutlich nur Peanuts. Wie lange woll wir, das Volk, uns noch so etwas gefallen lassen?

    • Vielleicht die 300 Millionen Euro, die vdL über die Bundeswehr an Berater rausgekickt hat?
      https://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-07/ursula-von-der-leyen-berater-ruestung-ausgaben

      Wobei Weise sich perfider Weise jedoch auch noch selbst belohnt haben könnte:
      „Weise berät das BAMF über seine Amtszeit hinaus als Beauftragter des Bundesministeriums des Innern; diese – in Nürnberg angesiedelte – Tätigkeit endete wie vorgesehen Ende 2017“. aus wikipedia

      Ob die McKinseys die Regierungsgeschäfte übernommen haben? Die youngstars haben genau so viel Lebenserfahrung wie der o.a. beschriebene „Journalist“.

    • Externe Berater sind nur die Absicherung, wenn etwas schief geht: „Man hat ja alles menschenmögliche getan … und wenn selbst mit deren Hilfe es schief gegangen ist, dann kann niemand etwas dafür …“

  14. Die Kommentare bei WO zerfetzen gerade die Meinungsbekundung aus der Tiefschlafphase, die getarnt als „Bericht“ daher kommt.

    • Und da sind meine beiden Kommentare dort nicht mal veröffentlicht worden;-)

      • Meine auch nicht. Genauer gesagt seit Donnerstag überhaupt keiner mehr. Je besser man bei WO seine zum Mainstream gegensätzliche Meinung mit nachprüfbaren Fakten begründet, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Kommentar nicht veröffentlicht wird.

      • Das ist leider wahr. Ich fürchte, ich stehe auch auf der Schwarzen Liste. Je nüchterner man schreibt, desto weniger wahrscheinlich wird man veröffentlicht. Dabei könnte die WELT ihren Online-Laden ohne die Kommentatoren dicht machen. Wer liest sie denn schon wegen ihrer redaktionellen Beiträge?

      • Meine auch nicht. Und ich habe nicht im geringsten der WO-Nettiquette widersprochen…

  15. Es tut nichts zu Sache, dass immer wieder Lügen, Schönrederei und schlichtweg falsche Zahlen die Runde durch die Medien machen. Man schreibt rundrum voneinander ab, und auch wenn die ursprüngliche Quelle sich einfach irrte oder aus dem Zusammenhang heraus zitiert wurde, ist egal. Für jeden kritischen, klarstellenden Artikel erscheinen täglich 10 Artikel mit grob fahrlässig da interessengesteuertem Inhalt.

  16. Die Welt ist schon seit Jahren auf dem absteigenden Ast. Das begann, als Stephan Aust als Herausgeber eingesetzt wurde. Was sich die Springer Bosse damals dabei gedacht haben, wissen wohl nur sie selber. Das Erstaunen jedenfalls war sehr groß. Der ehemalige, geschasste Spiegel Chefredakteur als Herausgeber und sogar zeitweise als Chefredakteur fungierende Aust nun beim der gehassten Konkurrenz. Seitdem geht es bergab, rasant sogar. Die gedruckte Auflage liegt gerade noch bei ca. 70.000, früher waren es mal über 300.000. Und das zu Zeiten der alten BRD mit nur 65 Mio Einwohnern. So etwas willl sich noch Leitmedium nennen? Die Qualität der Reportagen ist mittlerweile nur noch grottig. Vor allem im Wirtschaftsteil, der früher zusammen mit der FAZ und Handelsblatt als die Domäne galt, ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Früher war die Welt Pflichtblatt an den deutschen Börsen. Heute ist der Wirtschaftsteil nur noch ein Witz, die Redakteure sind das Geld nicht wert. Der Chefredakteur, ein Porsche fahrendes Weichei(anscheinend ein Bruder von Kleber), setzt sich gern als Macker mit verschränkten Armen in Pose und schreibt einen rot-grünen Mist zusammen, das man sich nur noch wundert. In den Fernsehnachrichten tritt er dann als gönnerhafter „Baby, ich erklär dir mal die Welt“ Männchen auf, das man angewidert abschaltet. Wie aus einer ehemals grossen konservativen Zeitung ein solch rot-grünes Regierungsblättchen werden konnte, wird in einigen Jahrzehnten wohl die Historiker beschäftigen. Ich kaufe und lese das seit Jahren nicht mehr, auch nicht online. Und alle Freunde und Bekannten halten es ebenso. Hoffentlich geht sie unter, die gute alte Welt. Gönnen würde ich es dem Springer-Verlag jedenfalls.

    • Jetzt sind sie aber ein wenig zu hart mit dem Leitorgan der Hofberichterstattung. Die Welt wird bald Staatsknete (GEZ?) brauchen, sonst ist der Ofen aus. Also bringt man nicht rechtzeitig auf Muttis gute Seite, das wird sich schon irgendwann auszahlen….

  17. Die FDP „ist eine AfD für Feiglinge“. Genau so verhält sich Herr Lindner, wenn er in einem Untersuchungsausschuss die „politischen Fehler“ der merkelschen Flüchtlingspolitik untersucht wissen will, sich aber von der AfD deshalb distanziert, weil sie angeblich ein Merkel-Tribunal anstrebt.

    Diese FDP brauchen wir nicht!

  18. Wer noch Bestätigung braucht für die Existenz der Lügen und Lücken-Presse, wird
    jeden Tag aufs neue fündig. Es ist noch keine Besserung in Sicht.

  19. Ich habe bei der Welt zu diesem unsäglichen Blödsinn schön einen Kommentar abgegeben. Der ist nun leider nicht mehr auffindbar?
    Der Tenor im dortigen Kommentarbereich geht trotzdem in die richtige Richtung.
    Mich erschreckt inzwischen, dass man sich immer noch traut, solchen bull*Hit zu veröffentlichen……

    • Bei der Welt scheint es keine wirklichen Regeln zu geben, welche Kommentare veröffentlicht werden und welche nicht.
      Deren Streichorgie wirkt auf mich vollkommen willkürlich.
      Seltsam auch, dass die nicht gedruckten nicht mal im „eigenen Profil“ erscheinen, so dass man den evtl. „gewünschten“ Duktus verstehen lernen könnte.

      • a) Niemand soll das Muster verstehen
        b) Wenn sie im Profil stehen würden, wäre die Willkür beweisbar

  20. Diese Erzählungen und manches politische Märchen (um es eher beschönigend zu formulieren) funktionieren nur, weil die stärkste Oppositionspartei zu solchen Sendungen nicht eingeladen wird.
    Ich frage mich, ob dieses „in der eigenen Blase leben wollen“ nicht allmählich den so Handelnden peinlich wird?

    • „… den so Handelnden peinlich wird?“
      Warum sollte es? Solange sie dafür bezahlt werden?
      Geld stinkt nicht …

  21. Bezugnehmend auf meinen Benutzernamen, kann ich nur empfehlen, junge Journalist_innen pfleglich zu behandeln.
    Da können zukünfig ganz Große ihre ersten Gehversuche machen.
    Wenn ich für die jetzige Situation eine meiner Meinung nach angemessene Reife und Erfahrung veranschlage, wovon ich vor allem Merkel ausnehmen würde, dann kommen für mich ohnehin nur noch Monatsblätter infrage, fast unabhängig von der Ausrichtung.
    Schreiben dort Junge, so sind sie doch gut redigiert.
    Alarmblätter brauche ich aber nicht. Ich glaube, die braucht auf Dauer niemand.
    Ich gebe zu, dass TE sicher nicht entsprechend für seine Mühe entlohnt wird, weshalb die eine Bemerkung von mir auch ein bisschen ein Scherz war.
    Für den Cicero habe ich die Ausgabe+ abonniert, bei TE hätte ich nichts gegen eine Bezahlung des online Dienstes.
    Hier überlegen ja scheints Leute, wie sie ihr Geld anlegen sollen.
    Davon kann ich nur träumen, ich weiss also nicht, was gegen eine Bepreisung hochwertigen Journalismus online sprechen würde.

    • Naja – die „irgend was mit Medien“ lernen gerade, wie man einen Staat an die Wand fährt.
      Wird für die mit Sicherheit eine unvergessliche Lebens- und Berufserfahrung.

      Hoffentlich entwickeln sie irgendwann dann später genügend Reflexionsvermögen, um die eigenen Verantwortungsteile daran festzustellen und zu sühnen…

      Hajo Friedrichs: Man mache sich mit keiner Sache gemein…

  22. Die WELT ist ein merkwürdiges Blatt. Immer mal wieder hoffnungsvolle Beiträge und dann wieder ein Zurückfallen in längst überwunden geglaubten merkelschen Willkommens-Kult.
    Die Artikel hinter der Bezahlschranke sind viel häufiger regierungskritisch. Also weiß man bei der Redaktion sehr wohl, welchen Kurs die Leser wollen.

    • Gestern schrieb einer, dass Soros Anteile hätte…

    • „Die Welt ist ein merkwürdiges Blatt. Immer mal wider hoffnungsvolle Beiträge und dann wieder ein Zurückfallen in längst überwunden geglaubten merkellschen Willkommens – Kult“? Was denn sonst? So ist der Kurs des Chefredakteurs der WELT. Das ist leicht zu durchschauen: Man weiß ja heute noch nicht, wer am Ende die Oberhand gewinnt. Man muss ja wohl in alle Richtungen vorausschauend bleiben…

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