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METZGERS ORDNUNGSRUF 4 -2018

Die Privilegien der Beamten

08.03.2018

| Lesedauer: 4 Minuten
Die Schutzpatrone der Beamten sitzen in den Parlamenten. Denn die Abgeordneten machen die Beamtengesetze, von denen sie selbst am stärksten profitieren.

Für mich ist es das politische Rätsel schlechthin. Während der Volkszorn sich seit Jahren auf die politischen, gesellschaftlichen und materiellen Kosten der Migration konzentriert, ist der privilegierte Beamtenstatus weitgehend aus dem Blick geraten.

Dabei kennen die Personalausgaben für die rund 1,8 Millionen aktiven Beamten bei Bund und Ländern, vor allem die Versorgungsausgaben für die bereits in den Ruhestand getretenen Beamten (1,13 Millionen) nur eine Richtung: Sie steigen schier unaufhaltsam. Ein Blick in die Versorgungsberichte einzelner Bundesländer, die sie inzwischen einmal pro Legislaturperiode vorlegen, macht die Dramatik deutlich. Denn vor allem die Bundesländer haben große und teure Beamtengruppen in ihrem Personalbestand: Schuldienst, Polizei, Justiz. In Baden-Württemberg hat sich das Verhältnis der Versorgungsausgaben für Pensionäre zu den Gesamtausgaben des Landeshaushalts innerhalb von 30 Jahren nahezu verdoppelt.

1985 lag der Pensionsausgabenanteil bei 6 Prozent, heute bereits bei 11,3 Prozent. Weil in den nächsten Jahren die stärksten Beamtenjahrgänge (1954 – 1956) in Pension gehen, muss der Landeshaushalt statt für 88.700 Beamte (Stand: 2013) schon im Jahr 2026 (!) für knapp 120.000 Pensionäre aufkommen. Im Jahr 2040 werden es in der Spitze dann 153.600 Pensionäre sein. Schon heute entfällt fast ein Drittel aller Personalausgaben im Stuttgarter Landeshaushalt auf Pensionszahlungen.

Einmal dabei, immer dabei!

Wer keine Angst vor Kündigungen haben will und eine lebenslange Dauerbeschäftigung ebenso schätzt wie eine ordentliche Versorgung im Ruhestand, der fühlt sich im grundgesetzlich verbrieften Beamtenstatus (Art. 33, Abs. 5) mit seinen „hergebrachte(n) Grundsätzen des Berufsbeamtentums“ wohl. Und dass die Sehnsucht nach unkündbarer Lebensanstellung recht verbreitet ist, stellt man fest, wenn man sich den veränderten Anspruch vieler junger Ärzte oder Juristen anschaut, die lieber geregelt beim Staat arbeiten, als sich in die freiberufliche Wildbahn mit ihren unternehmerischen Risiken zu begeben. Ja wenn die Privatwirtschaft und das Unternehmertum vergleichbare Arbeitsplatzgarantien wie der Staat böten, dann wäre für viele wohl alles gut. Auf diesem Anspruchs-Trip bewegt sich auch die aktuelle Politik, die im Arbeitsrecht so tut, als ob staatliche Beschäftigungsgarantien durch detaillierte bürokratische Vorgaben auch auf die private Wirtschaft übertragen werden könnten. Doch ohne unternehmerische Freiheit gibt es keine wirtschaftliche Prosperität. Das zeigen alle gesellschaftspolitischen Experimente der Wirtschaftsgeschichte. Reine Staatswirtschaft mündet oft genug im Staatsbankrott. Dass sich auch in Deutschland der öffentliche Dienst aus der Wertschöpfung der Privatwirtschaft speist, wird von Politik und Beamtenlobby gern unterschlagen.

Mehr Netto vom Brutto, mehr für Kinder, günstige private Krankenversicherung

Beamte vergleichen ihre Bruttogehälter gern mit den Bruttogehältern von Beschäftigten in der Privatwirtschaft. Sie unterschlagen dabei, dass ihre Bezüge bei gleicher Höhe zu einem deutlich höheren Nettoeinkommen führen, weil sie weder mit Renten- noch mit Arbeitslosenbeiträgen belastet sind. Allein dieser kleine Unterschied macht derzeit 10,8 Prozent Mehrwert monatlich aus. Beamte profitieren im Gegensatz zu den Tarifbeschäftigten in der Privatwirtschaft auch von Familienzuschlägen. Je nach Besoldungsgruppe sind das derzeit beim Bund zwischen 140 und 260 Euro monatlich allein für den Ehestand. Für das erste und zweite Kind gibt es zusätzlich knapp 120 Euro, ab dem dritten Kind rund 370 Euro monatlich. Das normale Kindergeld kommt selbstverständlich zusätzlich obendrauf.

Alle Beamten sind privat krankenversichert, weil sich der Dienstherr über die Beihilfe an den Kosten beteiligt. Je nach Familienstand und Kinderzahl trägt der jeweilige Dienstherr zwischen 50 und 80 Prozent der Rechnungen. Das Restkostenrisiko versichert der Beamte dann jeweils individuell über einen Beihilfetarif bei seiner privaten Krankenversicherung. Schließlich summieren sich auch kleine Sondervergünstigungen für Beamte bei der KfZ-Versicherung und in zahlreichen Sachversicherungen ganz schnell zu einem Vorteil von einigen Hundert Euro im Jahr.

Beförderung als „Aktion Abendsonne“

Rund 33 Millionen sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer bezahlen über ihre komplette Erwerbsbiografie monatlich Pflichtbeiträge in die Rentenversicherung. Zeiten von unterschiedlichen Einkommen bilden sich exakt in den sogenannten Entgeltpunkten des gesamten Arbeitslebens ab, die das jeweilige individuelle Jahreseinkommen ins Verhältnis zum durchschnittlichen Bruttoarbeitsentgelt aller Versicherten setzt. Nur bei Beamten gibt es eine besonders begünstigende Regelung: Das ruhegehaltsfähige Einkommen der letzten beiden Dienstjahre ist Basis für die Berechnung der Pensionshöhe. In den beiden letzten Dienstjahren ist das Einkommen in der Regel am höchsten. Auch eine Beförderung kurz vor den beiden letzten Dienstjahren wirkt wie eine „Aktion Abendsonne“, weil dieser Gehaltssprung dann mit bis zu 71,75 Prozent pensionssteigernd wirkt. Die maximale Pensionshöhe erhalten übrigens Beamte bereits nach 40 Dienstjahren, während in der gesetzlichen Rentenversicherung die Höchstrente erst nach 45 Versicherungsjahren erreicht wird. Im Gegensatz zu allen anderen rentenversicherungspflichtigen Arbeitnehmern werden bei Beamten nach wie vor bis zu zweieinhalb Jahre der Hochschulausbildung als Dienstzeit angerechnet. Auch der Nachhaltigkeitsfaktor, der in der gesetzlichen Rentenformel eingebaut ist und das Rentenniveau wegen des demografischen Wandels bremst, ist bisher in der Beamtenversorgung mitnichten „wirkungsgleich“ umgesetzt, obwohl das die Beamtenlobby gern verkündet.

Abgeordnetenversorgung de luxe

Eingangs habe ich die Abgeordneten als Schutzpatrone des Beamtenstatus apostrophiert. Sie genießen auch weiter ein Privileg, von dem andere Berufsgruppen nur träumen können. Wer mehr als 8 Jahre dem Deutschen Bundestag angehört, kann mit jedem weiteren Jahr seiner Abgeordnetentätigkeit ein Jahr früher als dem regulären Renteneintrittsalter in Ruhestand gehen. Bis zu zehn Jahre kann sich so ein Berufspolitiker früher die Pension gönnen, wenn er dem Bundestag mindestens 18 Jahre angehört hat. Diese vorgezogene Altersgrenze ist abschlagsfrei und erlaubt einen unbegrenzten Hinzuverdienst bereits ab dem 55. Lebensjahr. Damit ich nicht missverstanden werde: Ich will gute Leute in der Berufspolitik. Die sollen auch anständig bezahlt werden. Doch eine anständige Bezahlung soll auch dazu dienen, dass sie eigene Versorgungsanwartschaften mit Beiträgen aufbauen. Für mich hat der beamtenähnliche Status von Abgeordneten genauso ausgedient wie der Beamtenstatus. Die althergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums sind weder zeitgemäß, noch bezahlbar. Ich halte dieses System für eine moderne Form des Hofschranzentums, das mit dem Absolutismus eigentlich ausgestorben sein sollte.

Persönlicher Nachtrag eines „Pensionisten“

In meiner aktiven politischen Zeit im Deutschen Bundestag (1994 – 2002) wie auch im Stuttgarter Landtag (2006 – 2008) habe ich den Beamtenstatus und die Privilegien in den Abgeordnetengesetzen offen kritisiert – sowohl in Parlamentsreden als auch in Interviews und TV-Runden. Nie habe ich mehr Hass erfahren als bei diesem Thema – auch von manchen Kollegen, erst recht von der organisierten Beamtenlobby. Der Vorwurf „Nestbeschmutzer“ war noch die harmloseste Variante.

Seit Januar 2018 erhalte ich mit Vollendung des 63. Lebensjahres Versorgungsbezüge als Abgeordneter mit zehn „Dienstjahren“. Weil ich als Versorgungsempfänger auch einen Beihilfeanspruch von 70 Prozent habe, hat sich meine private Krankenversicherung zum gleichen Zeitpunkt um fast 500 Euro monatlich verringert. Mit Neid hat dieser Text also nichts zu tun. Denn ich bin persönlich Profiteur.

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172 Kommentare

  1. „Allein dieser kleine Unterschied macht derzeit 10,8 Prozent Mehrwert monatlich aus.“
    Das ist nicht korrekt. Beim monatlichen Vergleich moeglich, aber Angestellte erhalten 13 Gehaelter und arbeiten ca. 80 Std./ 2 Wochen im Jahr weniger!
    Ausserdem gibt es von Bundesland zu Bundesland grosse Unterschiede.
    Bayerischer Landesbeamter top –
    Baden- Wuertemb. Landesbeamter flop-
    Bundesbeamter immer gerne 🙂

  2. Oh ja, von den 70% Beihilfe der Pensionaere koennen die neuen BW-„Kleinbeamten“ nur noch traeumen…
    In BW lohnt sich der Beamtenstatus eher in den hoeheren Kasten.
    Ein Dipl.-Ing. FH Machinenbauing. im gh D. bringt mit A10 ca. 3300 Euro netto nach Hause. Abzueglich der PKV fuer die nicht arbeitende Frau und die 2 kleinen Kids bleiben ca. 2.600 Euro im Monat fuer Miete, Auto und Lebensmittel.
    (Mit ALG 2 waere die Unterkunft bezahlt und fuer Lebensmittel gaebe es 1000 Euro.- Das mal zum Vergleich!)
    Da lasse ich es als Landesbeamter mal so richtig krachen! Sommerschuhe fuer die Maedchen werden gerne von den Grosseltern uebernommen.
    Ein Eigenheim ist von LEGO realistisch.
    Liebes Land Bw! Bitte gewaehrt Euren Kleinbeamten doch bitte wenigstens im Ruhestand die 70% Beihilfe.

  3. Was soll das , Herr Metzger ? Sie führen erwiesenermassen die sattsam bekannte Beamten- Pensions- Scheindebatte. Dass dies auf TE jetzt geschieht, ist für mich enttäuschend , besonders ärgerlich schon Ihre ersten Zeilen , wo Sie vom „Volkszorn“ wegen der Migrationskosten reden . In der Empörungsgesellschaft (Sloterdjik) gibt es verschiedene Parameter: vergleiche Unzusammenhängendes mit Offensichtlichem und schon wird Aufmerksamkeit geriert !

  4. Metzgers Darstellung des Sachverhaltes kann ich nur bestätigen(selbst betroffen). Es ist das alte Lied: Die Abgeordneten geben das Geld aus, welches sie nicht verdienen müssen und die Profiteure des Systems verteidigen ihre Privilegien mit allen Mitteln. Und es zeigt sich, je mehr Staat, desto teurer für den Steuerzahler. Wenn sich nichts ändert, fährt das System früher oder später an die Wand.

  5. Ich kenne eine verwitwete Beamtin, die hat mit Hauptschule, inzwischen Mitte 50, eine (Früh)pension von 2.500 Euro, ein abbezahltes Haus (500.000) und weiß eigentlich nicht wohin mit ihrem Geld. Aber das hätte sie mit kaum 30 Arbeitsjahren natürlich auch überall anders geschafft. Die Arme hat sich aufgerieben auf der Poststelle!
    Gegen diese Ungerechtigkeit der Beamtenbesoldung sollte man bei einschlägig mit der Materie vertrauten Richtern („Bin R1, bleibe R1, gehe um 1“) klagen, vor allen Dingen denke ich an die total überbelasteten und ausgebeuteten, sich deswegen ständig im Krankenstand befindenden Lehrer. Besonders hart ist nach wie vor, dass Polizeibeamte im Schichtdienst arbeiten. Sowas gibt es ja sonst nirgendwo! Da ist es ja schon ganz richtig, dass Dienst nach Vorschrift gemacht wird und man sich auf Schwerstverbrecher im Straßenverkehr stürzt. Außerdem kann sich schließlich jeder eine Gaspistole und Pfefferspray besorgen. Das hilft dann wieder „der Wirtschaft“.
    Und wer wenn nicht Beamte im mittleren und höheren Dienst säße sonst in den Konzerten und im Theater? Soll man etwa teure Schauspieler subventionieren, damit die dann vor leeren Rängen auf der Bühne stehen? Und was es mit der ganzen Wellnessindustrie? Und den vielen Ärzten, die von ihren „Beihilfe“-Patienten, von denen viele ständig mit Wehwehchen kommen, leben? Und die brennenste Frage, Herr Metzger, die sicher auch Sie am meisten beschäftigt: Welche Kernklientel bliebe dann noch den Grünen?

    • Wie? Nur Polizeibeamte machen Schichtdienst? Schon ‚mal etwas von Pflegekräften gehört? Wer z.B. im Altenheim arbeitet, macht ständig Schichtdienst. Und dass die Aktzeptanz von Polizeibeamten in der Gesellschaft ständig sinkt, ist eine ganz andere Baustelle. Das ist doch eher das Ergebnis unserer Toleranzgesellschaft! In Deutschland ist eben alles erlaubt. Grenzen werden nicht mehr gesetzt, Respekt ist nicht vorhanden. Fahren Sie ‚mal nach Singapur! Da gibt es weder Kriminalität im öffentlichen Raum noch Umweltverschmutzung. Und warum nicht? Weil die Behörden dort rigoros durchgreifen. Wenn Sie schon auf den Boden spucken, werden Sie dafür bestraft. Und wenn Sie Papier öffentlich wegwerfen, zahlen Sie richtig und dürfen anschließend noch den Park saubermachen. Alles das ist doch in Deutschland undenkbar. Hier geht es doch nur darum, die eigenen Besitzstände zu wahren und den Wohlfahrtsstaat weiter zu schröpfen …

  6. Na, hier scheinen sich einige Beamte ja mächtig aufzuregen. Für mich haben all diese Leute keine Ahnung, was außerhalb ihrer geschützten Pensionszonen und eingehegten Dauerbeschäftigungsverhältnisse in der freien Marktwirtschaft passiert. Wer in seinem Berufsleben mehrfach mit Kündigungen, längerer Arbeitslosigkeit, Insolvenz des Arbeitgebers zu tun hatte, gar nicht zu reden von prekären Arbeitsverhältnissen, Leiharbeit und Jahresverträgen, sollte hier einfach einmal die Klappe halten. Und dass Beamte so viel arbeiten müssen, ist doch wohl die Lachnummer schlechthin. Sie gehen pünktlich nach Hause und lassen sich angewiesene Überstunden ausbezahlen. Also. Leute, haltet hier ‚mal den Ball flach … dieses ständige Geplärre geht mir gehörig auf die Nerven!

  7. Die Übernahme in das Beamtenverhältnis erfolgt „in der Regel“ nach Eignung und Befähigung. Beides müssen Abgeordnete nicht nachweisen.
    Die Einschränkung „in der Regel“ bezieht sich dabei auf die Art und Weise, wie insbesondere Führungspositionen in der Verwaltung (nicht nur in Ministerien) zunehmend besetzt werden und zwar nicht nach Eignung und Befähigung, sondern nach Parteibuch, was prinzipiell verfassungswidrig ist. Dasselbe gilt für eine Besetzung der Stellen nach Quoten, wie z.B. die Migrantenquoten bei der Berliner Polizei. Viele Parlamentarierinnen fordern zudem eine Frauenquote, die ebenso verfassungswidrig wäre/ist.

    Wenn Führungspositionen in der Verwaltung abseits von Eignung und Befähigung besetzt werden, leidet darunter häufig auch die Effizienz derselben und die Besetzung dieser Stellen nach Parteibuch führt gelegentlich auch dazu, dass die Bindung der „vollziehenden Gewalt an Recht und Gesetz“ von Parteiinteressen unterlaufen wird (was Ihnen, Herr Metzger, nicht unbekannt sein dürfte). Natürlich könnten und sollten Beamte in solchen Fällen auch remonstrieren aber sie sind auch(!) Menschen, die – vielleicht sogar häufiger als andere – Familie und Kinder haben und durch ihre Verweigerung auf’s Abstellgleis gelangen könnten. Aber sie sind auch Demokraten, die sich mit der Zeit damit abfinden, dass die Bürger diese Verhältnisse durch ihr Wahlverhalten wünschen oder zumindest billigen. Je nach Rechtsempfinden betrachtet der/die eine oder andere seine/ihre Besoldung möglicherweise irgendwann als „Schmerzensgeld“ und tut brav das, was von ihm/ihr verlangt wird …

    Als Ordoliberaler befürworten Sie, Herr Metzger, natürlich die komplette „Privatisierung“ staatlicher Dienstleistungen. Dort wo dies bereits geschehen ist, sind die „Privaten“ den Nachweis allerdings häufiger schuldig geblieben, es besser zu machen.

  8. Was hier wieder ganz deutlich zu Tage tritt ist die Tatsache, dass eine Personengruppe mit der anderen Personengruppe gegeneinander ausgespielt wird. Zum anderen ist der Unterschied zwischen Beamten und Arbeitnehmer so gar nicht vergleichbar. Man kann nunmal nicht Äpfel und Birnen miteinander vergleichen. Vielleicht zum Verständnis, ein Staat braucht Beamte schon deshalb, weil diese hoheitliche Rechte und Pflichten durchsetzen müssen, da ansonsten ein Staatsgebilde existenzunfähig wäre. Worüber man sicherlich diskutieren kann und auch muss ist die Frage der Höhe von Beamtenalimentationen, denn so nennt man deren Gehalt. Das diese Gehälter in ihren unterschiedlichen Besoldungsstufen zu hoch oder auch zu niedrig sind steht außer Frage. Doch das hat andere Ursachen und liegt ursächlich in einem Beamtenrecht, welches zwingend reformierungsnotwendig ist. Die medizinische Versorgung von Beamten ist ebenfalls zwingend Reform bedürftig. Eine Vielzahl Beamter erzielen überhaupt nicht den geforderten Betrag um sich privat krankenversichern zu müssen. Sie müssen es dennoch, weil Vater Staat ja nur zahlt, wenn der Beamte tatsächlich und nicht wie in der freien Wirtschaft der Arbeitnehmer und Arbeitgeber monatlich zahlen muss. Der Dienstherr, sprich Arbeitgeber und zugleich Staat macht sich hier einen schlanken Fuss und kommt seiner eigentlichen Verpflichtung nur ungenügend nach. Die nächste Frage wäre, wiviel Beamte ein Staat benötigt und inwieweit für bestimmte Berufsgruppen und Tätigkeiten überhaupt Beamte notwendig sind. Ich glaube nicht, dass innerhalb der Bevölkerung der Eindruck besteht, dass Polizisten oder Feuerwehrleute zu viel verdienen oder Privilegien geniessen. Eher besteht doch darüber Unverständnis, dass Polizisten jedes Wochenende Fußballspiele zum Nulltarif absichern müssen, während die Fussballindustrie Milliarden verdient und sich an der diesbezüglichen Sicherheit überhaupt nicht beteiligt. Im übrigen besteht auch darüber Unverständnis, dass Politiker durch falsche Entscheidungen Millionen oder Milliarden von Schäden verursachen und niemals zu Verantwortung gezogen werden. Auch wenn Politiker Immunität besitzen kann das nicht dazu führen, dass sie nicht zur Verantwortung gezogen werden. Es muss doch möglich sein, dass ein Politiker dem das nachgewiesene werden kann, wenn er schon strafrechtlich nicht zur Verantwortung gezogen wird, wenigstens dadurch verantwortlich gemacht wird, dass er sein Amt verliert und nie wieder begleiten darf. Könnten wir uns auf diese Spielregeln einigen, bräuchten wir die gesamte Diskussion nicht führen und könnten die Kosten für notwendige Beamte aus der Portokasse zahlen. Wir brauchen sowohl für Beamte und für Arbeitnehmer gerechte Bezahlung, wir brauchen auf keinen Fall das ausspielelen von einer zur anderen Menschengruppe und wir benötigen Politiker die den Namen Politiker verdienen und nicht Steigbügelhalter bestimmter Lobbyisten sind.

    • Sie haben einige wichtige Fragen angesprochen und ich bin geneigt Ihnen in vielem zuzustimmen.
      1. Von welchen Beamten reden wir?
      2. Für welche Tätigkeiten brauchen wir Beamte?
      3. Welche Privilegien sind dafür notwendig?
      Diese Fragen sind zu klären und zudem wie wir mit erworbenen Ansprüchen umgehen. Und zwar für alle Berufsgruppen.

      • „Diese Fragen sind zu klären und zudem wie wir mit erworbenen Ansprüchen umgehen. Und zwar für alle Berufsgruppen.“

        Ich bin noch zu einer Zeit aufgewachsen und in den Beruf eingestiegen, da funktionierte dieser Staat noch reibungslos und gewisse Standards wurden wie selbstverständlich auch eingehalten. Wir konnten Olympia’72 in München, wir konnten Fußball WM’74 und 2006. Eine U-Bahn zu bauen war gar kein Problem und binnen weniger Jahre termin- und kostengerecht fertiggestellt. Züge fuhren fahrplanmäßig und waren auf die Sekunde pünktlich. Steuererklärungen wurden ohne EDV-Unterstützung innerhalb von 14 Tagen bearbeitet. Und heute? Heute ist dieser Staat sowas von am Arsch wie ein Staat nur am Arsch sein kann!
        Nichts funktioniert mehr so wie man es in einem hochentwickelten Industrieland erwarten sollte. Der Fehlerteufel ist überall bereits eingepreist. Unser Fachkräftenachwuchs rekrutiert sich überwiegend aus Glücksrittern, die ebenso digital dement wie algorithmusgesteuert die einfachsten Dinge des Lebens nicht mehr auf die Reihe kriegen. – Abituriennten, die sich für eine Beamtenlaufbahn bewerben und für befähigt und geeignet halten, hätten zu meiner Zeit noch nicht einmal einen weiterqualifizierenden Realschulabschluß geschafft. Alles nur noch Blendwerk! So schaut’s aus!
        Wie sind in jeder Beziehung anspruchslos und unambitioniert geworden. „Made in Germany“ ist zu einer weltweiten Lachnummer verkommen. Dazu ein total verpfuschtes Bildungssystem, welches nach 9 Jahren Hauptschulbesuch überwiegend funktionelle Analphabeten direkt in die Sozialsysteme entlässt, weil sie absolut ausbildungsunfähig sind.
        Ich wehre mich dagegen, das Berufsbeamtentum infrage zu stellen und alle Funktionen dieses Staates einer dem jeweiligen Zeitgeist angepassten Beliebigkeit anheim zu stellen. Denn es braucht diese Eliten, die den Staat funktionsfähig halten. Ein Staat, der sich rühmt, 36Mrd.Euro Mehreinnahmen per anno gemacht zu haben, kommt nicht mehr seinen primären Aufgaben nach: Bildungssystem, Infrastruktur, Gesundheitswesen und Innere Sicherheit! In allen Punkten hat dieser Staat in den vergangenen 12 Jahren Merkel Defizite ohne Ende angehäuft!

  9. Seit 3 1/2 Jahren lese ich regelmäßig und mit großem Interesse TE. Dieser Artikel ist der erste, der mich regelrecht wütend macht. Aus der Sicht eines sehr gut versorgten Bundestagsabgeordneten ist es leicht, davon zu sprechen, dass alle Beamte zu gut bezahlt, zu viele Privilegien haben usw.
    Viele Dinge wurden bereits in anderen Kommentaren angesprochen: Krankenversicherung z.B. In dem einen Jahr Erziehungsurlaub musste ich, obwohl ich kein Gehalt erhielt, jeden Monat über 300 DM damals KV zahlen. Für meine Tochter fielen natürlich auch Beiträge an. Danach habe ich viele Jahre Teilzeit gearbeitet. Das Gehalt war reduziert, aber an Konferenzen, Schulfesten, Sportfesten usw. musste ich in gleichem zeitlichen Umfang teilnehmen wie Kollegen mit voller Stelle. Bei Klassenfahrten habe ich einen 24h-Dienst absoviert, ohne irgendeine zeitliche oder finanzielle Vergütung, lediglich in den letzten Jahren gab es 4 Unterrichtsstunden Anrechnung für die ganze Woche. Im Gegenteil es fielen für mich noch zusätzliche Kosten an, denn wie die Schüler musste ich Fahrtkosten, Unterkunft und Verpflegung, Eintrittsgelder selbst zahlen. Man bekam nur ein Teil der Kosten hinterher erstattet oder auch nicht. In den letzten Jahren durften auch Freiplätze für Lehrkräfte nicht mehr genutzt werden, sondern mussten auf die Schüler umgelegt werden. Bei meiner letzten Fahrt bin ich auf ca. 130 € Kosten sitzen geblieben.
    Ich glaube nicht, dass Herr Metzger, wenn er eine dienstliche Reise von A nach B gemacht hat, dass er die Bahnfahrkarte von seinem Privatgeld bezahlt hat oder wenn Frau Merkel eine Theaterveranstaltung als BKin besucht, dass sie die Eintrittskarte privat zahlt, so wie bei Lehrern üblich und die haben zusätzlich noch ca. 30 Schüler zu beaufsichtigen.
    Von den Polizisten, die jeden Tag ihren Dienst versehen und häufig ihre Gesundheit riskieren, möchte ich gar nicht reden.
    Herr Metzger sollte sich vielleicht auch einmal fragen, warum es gerade bei Polizisten und Lehrer einen Mangel gibt, wo doch der so tolle Beamtenstatus winkt.

  10. Ach Herr Metzger. Würden Sie sich doch erstmal richtig informieren, bevor Sie einen solchen Kommentar ablassen. In mehreren Bundesländern haben Gerichte die Besoldung der Beamten bereits als verfassungswidrig niedrig eingestuft. Dazu. Beamte bkommen niemals die gleichen Lohnerhöhungen wie Angestellte, da automatisch 0,2% einbehalten werden. Zudem in den meisten Fällen nur zeitverzögert. Machen Sie sich mal die Mühe und rechnen das über ein Arbeitsleben von 40 Jahren aus, was da zusammenkommt. Dann rechnen Sie auch die Lebensarbeitszeit dazu. Beamte arbeiten in der Regel nämlich länger. Beamte bekommen Beihilfe? Richtig. Deshalb sind sie auch günstiger als Angestellte. Da der Staat als Arbeitgeber nur dann Leistungen übernehmen muss, wenn der Beamte erkrankt. Beim Angestellten hingegen werden die Beiträge monatlich fällig. Auch für die Familienangehörigen der Angestellten. Beamte müssen nicht berufstätige Familienangehörige privat versichern. Das kann man ändern. Aber dann bitte auch das Streikrecht für Beamte. Und zwar alle Beamte. Auch für Polizisten, Feuerwehrleute, Amtsärzte etc. Mal sehen wie sich die Besoldung/Bezahlung im öffentlichen Dienst entwickelt, wenn das kommt.

  11. Herr Metzger hat die letzten 15 Jahre ausgeblendet, in denen die Beamtenbezüge im Vergleich zu denen der Privatwirtschaft unterproportional gestiegen sind (Nullrunden in Hessen z.B.).

    Aber man kann natürlich populistischer argumentieren, wenn man einen Teil der Realität ausblendet.

    Fake News lassen grüßen!

    Schade

    • Er informiert auch über die Krankenkassen- und Beihilferegelung falsch bzw. in Relation zu den GKV falsch (Mitversicherung der Familienangehörigen). Er verschweigt, daß die von den Beamten (unfreiwillig) geleisteten Pensionsrückstellungen in Ba-Wü kurzerhand von der Landesregierung unterschlagen/gestohlen wurden. Er verschweigt auch, daß die Abgeordneten nur die für sie günstigen Bestandteile des Beamtenrechts für sich umgesetzt haben. Er kann sich nicht vorstellen, daß die miserabelste Regierung dank des Beamtenapparats (sofern nicht parteipolitisch als Pfründenreservoir gehandhabt wie z.B. in NRW) das Land nicht völlig ruinieren kann. Herr Stoiber hat in einem seiner Erinnerungsbücher darauf hingewiesen, daß am Erfolg Bayerns der Beamten“apparat“ zu mindestens 50% beteiligt war. Allerdings gilt in By noch das entsprechende Auswahlverfahren aus dem ersten Jahrzehnt des 10.Jhs „Montgelas“. Wie lang noch?

  12. Die Pension wird als Produkt aus geleisteter Dienstzeit und letztem Gehalt berechnet.

  13. Die Verquickung von Beamten und Abgeordneten trägt nicht. Und warum nun wieder Flüchtlinge mit ins Kalkül gezogen werden weiß wohl nur der ‚Journalist‘.

    Sicher kann man darüber nachdenken, ob alle heutigen Beamten (es gibt übrigens auch sehr dünn bezahlte Dienstgrade) tatsächlich diesen Status brauchen (Lehrer usw). Nochmal: Beamte ungleich Abgeordnete!!! Äpfel und Birnen!

    Im Übrigen glaube ich, Polizeibeamte sollten doppelt und dreifach profitieren, noch mehr als heute. Damit den Mist überhaupt noch jemand (qualifiziertes) macht.

  14. Selten las ich eine derart simple Aneinanderreihung unbewiesener Behauptungen. Den einfachen Beamten mit eine Abgeordneten zu Vergleich ist wenig zielführend. Ich als Polizeibeamter im Außendienst kann dieses Schüren der Neid kaum ertragen. 41 Wochenstunden, Verlust von Weihnachts- und Urlaubsgeld, die Einkommenssteigerung der letzten Jahre hinkt deutlich hinter der allgemeinen Gehaltsentwicklung hinterher sind nur einige Entgegnungen zu den angeblichen Previlegien. Erhöhte Gefahrenertragungspflicht wird vorausgesetzt. Ich würde mich gerne mit den legalen Mitteln des Arbeitskampf gegen die ständigen Änderungskundigungen wehren dürfen.

    • Ja, und? Wenn ich als Beamter krank bin, dann mache ich krank – weil mir nichts passieren kann. Wenn ich in der freien Marktwirtschaft arbeite und krank bin, dann überlege ich mir das zehn Mal. Für meinen Arbeitgeber bin ich nämlich ein erhöhter Risikofaktor. Wenn ich z.B. seit zehn Jahren jeweils mit Jahresverträgen ausgestattet werde und keine Familie gründen kann, weil ich keine Planungssicherheit habe und mir die Bank auch keine Kredite gibt, weil ich nicht kreditwürdig bin, was mache ich dann? In Pflegeberufen bekomme ich eine 70%-Stelle, muss aber pausenlos Überstunden machen, die mir nicht vergütet werden … ist das etwa soziale Gerechtigkeit? Andere brauchen 3 Arbeitsstellen, damit sie finanziell überhaupt über die Runden kommen. Jammern die auch pausenlos herum? Nein, dafür haben sie gar keine Zeit …

    • Sie haben Recht Herr Frank der Vergleich mit einem Polizeibeamten der seinen Dienst zum Schutz der Bürger auf der Straße verrichtet ist nicht zielführend. Ihnen und ihren Kollegen gönne ich alle Privilegien, bin allerdings der Ansicht, dass Sie sich bei grundrechtskonformer Gesetzgebung und angemessener Bezahlung besser stellen würden.

  15. Divide et impera, oder wie? Unser größtes Problem sind doch nicht die (vermeintlich) überprivilegierten Beamten, sondern eine Regierung, die außer Rand und Band geraten ist und die Grundlagen unseres Gemeinwesens „verfrühstückt“: Plünderung der Sozialkassen und GKV für Millionen illegale Einwanderer (weswegen wir uns aus Kostengründen mit dem ineffizienten Dreifach-Impfwirkstoff gegen Grippe zufrieden geben mussten!), Plünderung der Sparer durch Null-Zins-Euro-Konkursverschleppung, Ruin der einst florierenden Energiekonzerne mit der Folge horrender Energiekosten für die privaten Haushalte, Zusammenbruch der Landesverteidigung (Bundeswehr nicht mehr einsatzbereit), eine de facto Enteignung und Entwertung privater Diesel-PKW durch den von Regierung, regierungsnahen NGOs und Autokonzernen angezettelten Kreuzzug gegen den Diesel u.v.a. ………………..

  16. Aha, dann wundert es mich nur, warum kaum noch Männer Lehrer werden wollen, obwohl der damit verbundene Beamtenstatus doch sooo toll ist! Der Krankenversicherungsbeitrag geht übrigens von meinem Netto ab, ebenso die Pflegeversicherung. In den letzten Jahren blieben die Gehaltssteigerungen regelmäßig bei Beamten hinter denen der Angestellten zurück; streiken darf ich jedoch nicht. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, als mich besser verdienende Bekannte aus der Privatwirtschaft mit ähnlicher Bildungsbiographie (Abitur, Hochschulabschluss) belächelt haben, ob meines Beamtenstatus. Wenn sich ein Beamter etwas zuschulden kommen lässt, muss er nicht nur mit einer Bestrafung durch ein Gericht, sondern auch noch mit Disziplinarmaßnahmen bis hin zur Entlassung aus dem Dienstverhältnis rechnen. Doppelbestrafung – gibt’s nur für Beamte!

    • richtig und dazu kommt nicht zu vergessen:
      .. jeder nicht Betroffene sollte mal den Aufwand und den ständigen Ärger um die Abrechnung der Krankenkosten insbesondere mit der Beihilfe (Vieles ist schon nicht mehr versichert, bei Verzögerung gibt es keine Auszahlung, monatliche Meldung bzw. Erstellung von Abrechnungslisten, .. ) haben, der würde am liebsten sicht gesetzlich versichern,
      .. „Kostendämpfungsmassnahmen im Gesundheitswesen“ durch den öffentlichen Arbeitgeber bedeuten zusätzliche, anteilige Beteiligung an den Kosten in Höhe bis zu mehreren 100 EUR pro Jahr, aus dem Netto,
      .. und es gibt noch einiges mehr, dessen man erst Zug um Zug an Nachteilen mitbekommt und bzw. was zu Lasten der Beamten ausgetragen wird.

    • So, so…, streiken dürfen Sie nicht. Das haben die Beamten auch gar nicht nötig, denn sie lassen streiken. Zuerst streiken die Angestellten und das Ergebnis wird dann von den Beamten einfach übernommen.

      Die größte Unverschämtheit ist es, dass die Herren Beamten noch kurz vor der Pension schnell befördert werden, so geschehen, bei meiner Schwester, die exakt drei Jahre vor ihrer Pensionierung zur Oberstudienrätin ernannt wurde, bei meinem Vater, Gott hab ihn selig, geschah das Nämliche. Ohne Abitur, ohne Studium schaffte er es kurz vor seiner Pensionierung zum Oberamtsrat befördert zu werden, mit den dann entsprechenden Bezügen. Dito mein lieber Bruder, es reichte ein Handelsschulabschluss um kurz vor der Pensionierung zum Oberamtsrat befördert zu werden, dabei konnte er, er wird’s mir verzeihen, sein Leben lang kaum bis drei zählen.

      Von wegen Akademiker.

    • Sie zahlen die Krankenversicherung nicht von ihrem Netto Gehalt. Die Beiträge werden im Lohnsteuerjahresausgleich anerkannt und damit faktisch vom Bruttolohn abgezogen.

  17. Herr Metzger lebt immer noch in seiner Welt als MdB bis 2002 bzw. seinem Buch von 2003.

  18. Ich habe mal die Fraktionen des Hessischen Landtages darauf hingewiesen und als Antwort nur von der SPD erhalten, dass man das wüßte aber nicht gedenkt, es zu ändern. Und wenn man dann im öD als Beschäftigter steht, dann erlebt man diese Ungerechtigkeiten täglich. In manchen Bereichen liegen keine Welten, sondern Galaxien zwischen Sozialversicherungspflichtigen und Beamten.

  19. Es wäre immer noch zum erstenmal überhaupt erforderlich, die Privilegien der Beamten in der Öffentlichkeit darzustellen. Bisher gab es immer nur faktenfreie Neiddebatten, die hin und wieder von interessierter Seite angestachelt wurden ohne Ziel und Verstand. Was leider in das seit Jahren grassierende journalistische Unvermögen passt, zu recherchieren und Hintergründe aufzuzeigen – und zwar in einer Gesamtschau und nicht in partikularer und einseitiger Darstellung.
    Daher ein Dank an Sie Herr Metzger für den Anfang!

  20. Sehr geehrte Diskussionsteilnehmer,

    Ich habe nichts gegen eine gepflegte und vor allem differenzierte Diskussion über Privilegien des des Beamtenstandes, allerdings beschleicht mich hier einmal mehr die Gewissheit das es sich wie sooft um eine Neidiskussion handelt.

    Ich mache das einmal an meiner eigenen Person fest. Nach dem Abitur und einer abgeschlossenen Lehre habe ich zumindest damals den Beruf des Soldaten ergriffen und zwar in der Offizierlaufbahn. Seit meinem Dienstantritt 1988 würde ich gefühlt 20x quer durch Deutschlandversetzt und habe x Umzüge hinter mich gebracht. 1994 wurde ich nach dem erfolgreichen Studium in München Berufsoldat und damit Beamter.

    Wenn ich jetzt Rückblickend auf meine bisher 30 Jahre Dienstzeit zurückblicke, sage zu der ganzen Diskussion folgendes, ja ab einem bestimmten Dienstgrad bzw Gehaltseinstufung kann man querschnittlich in Deutschland von A14 leben aber, bei jeder Gehaltssteigerung, die grundsätzlich unterhalb der tariflichen Abschlüsse lag, haben wir zwischen 0,3 und 0,6% jeder Steigerung in die Pensionskasse eingezahlt und zwar als Vorsorge.

    Viele Annehmlichkeiten von damals sind ersatzlos gestrichen worden, Urlaubsgeld, Weignachtsgeld, Ballungsraumzulagen etc. Zusätzlich werden Beamte bei Scheidung erheblich benachteiligt siehe Versorgungsausgleich.

    Und ja ich balle seit Jahren die Faust in der Tasche wenn ich sehe wie diese Armee verfällt und ich habe gute Freunde in Einsätzen verloren.

    Ich bitte einfach mal diese Diskussion etwas offener zu Führen.

    • „1994 wurde ich nach dem erfolgreichen Studium in München Berufsoldat und damit Beamter.“

      Da gab es doch mal so eine kleine Affäre in den 1990ern, als Luftwaffenoffiziere nicht so recht ihren plötzlich – mit der Wiedervereinigung – veränderten Auftrag erfüllen wollten (Stationierung beim Nato-Partner Türkei zwecks Luftraumsicherung).
      Damals ging das Wort von den „Verteidigungsbeamten“ um.

      Das fiel mir spontan ein, als ich las das Sie in den Glauben leben, Beamter zu sein.
      Selbstverständlich sind Sie 1994 weder, wie Sie schreiben, „Berufsoldat“ geworden, noch Beamter. Sondern – Überraschung – Berufssoldat!

      Deshalb: Auch wenn sich die rechtlichen Regelungen für Beamte, Richter und Soldaten stark ähneln, so ändert das nichts daran das Beamte Beamte, Richter Richter und Soldaten Soldaten sind …

    • Bei allem Respekt, aber als Berufssoldat weiß man bei der Berufswahl doch vorher, daß ein häufiger Standortwechsel und Versetzungen zum Berufsbild dazugehören und Sie können doch weiter nicht ernsthaft erwarten und fordern, daß bestimmte Privilegien, wie die von Ihnen genannten Annehmlichkeiten, nun für die Ewigkeit zementiert sind, nur weil man Beamter ist. In der freien Wirtschaft hatten viele Arbeitnehmer diese erst gar nicht oder sie wurden ebenfalls gestrichen, spätestens wenn es der Wirtschaft oder dem Unternehmen nicht gut ging etc.

    • Die Frage ist doch wie Sie Neid definieren?
      Neide ich einem Dieb das Auto, das er mir entwendet hat, wenn ich es zurück haben will?
      Zugegeben das ist eine provokative Frage! Aber ist der Vergleich tatsächlich unangebracht? Ich denke nicht, denn in Bezug auf die Rentenbesteuerung triff er 100% zu!
      Es waren Pensionsempfänger, Beamte, Richter, Pensionäre und Politiker die in einem konklusiven Zusammenwirken die Doppelbesteuerung für Rentner eingeführt haben.
      Ist es Neid wenn ich fordere nicht höher besteuert zu werden als ein Pensionär? Ist es Neid wenn ich fordere, dass die Besteuerung von fiktivem Einkommen unterbleibt?

      Ich denke nicht, es ist kein Neid, es ist die berechtigte Forderung einer Selbstverständlichkeit. Einer Selbstverständlichkeit, die im Grundgesetz und in der europäischen Menschenrechtskonvention festgeschrieben ist.

      Ich habe mir einmal die Mühe gemacht durchzurechnen wie hoch die Differenz in der Einkommenssteuer zwischen einem Beamten bei exakt gleichen Nettoeinkommen ist (ohne KV), wenn das Bruttoeinkommen 5.000 beträgt und beginnend von 1995 an 45 Jahre gearbeitet wird.

      Der Unterschied beträgt rund 50.000€. Warum bei dieser Gesetzgebung der Gleichheitsgrundsatz nicht verletzt ist, wird auf ewig das Geheimnis des BVG bleiben.

      Das alles hat aus meiner Sicht mit Neid nichts zu, sehr wohl aber mit (Un)Recht und Machtmissbrauch.

  21. Mit Verlaub, Sie sind ein Neidhammel. Beispiel „Beihilfe“:
    /1. Nur im Krankheitsfall wird ein Anteil gezahlt. Wird der Beamte nicht krank, fallen keine Kosten für den Staat an.
    Im Fall der gesetzlichen Krankenversicherung zahlt der Arbeitgeber monatlich die Hälfte des Versicherungsbeitrags, egal ob Krankheitskosten entstanden sind oder nicht.
    2. Der Beamte muss regelmäßig die Arztrechnungen selbst bezahlen und dann die anteilige Kostenerstattung bei der Beihilfe und der Krankenversicherung beantragen.
    3. In der gesetzlichen Krankenversicherung ist die gesamte Familie kostenlos mitversichert.
    Bei der privaten Krankenversicherung muss der Beamte für jedes Familienmitglied zusätzlich Beitrag zu zahlen.

    Beispiel „Pension“:
    Während seiner aktiven Dienstzeit verdient der Beamte im Vergleich zur Privatwirtschaft deutlich weniger. Aus diesem Grund wechseln Beamte nicht selten in besser bezahlte Positionen der Privatwirtschaft. Gehaltserhöhungen dürfen nicht erstreikt werden. Der Dienstherr kann auch Nullrunden festlegen, Beispiel Hessen.
    Die Pension wird in voller Höhe weiter besteuert. Usw.

    Warum sind Sie nicht Beamter geworden?

    • Er ist Beamter gewesen und jetzt Pensionär! hätten Sie mal bis zum Schluss gelesen!

      • Wie kommen Sie darauf, dass ich nicht zu Ende gelesen habe :-)? Einmal Beamter immer Beamter, so ist die Regel. Ob ich von Pensionär oder Beamten rede, meinetwegen auch Richter, wo liegt der Unterschied? Das sind Marginalien und hier irrelevant, es sei denn man sucht das Haar in Suppe, weil es sonst nichts zu kritisieren gibt ;-).

    • Sehr geehrter Herr Horse,

      Herr Metzger ist also ein Neidhammel? Soso, auf was ist er denn neidisch? Auf die eigenen Privilegien? Finden Sie Ihre einleitende Feststellung nicht auch crazy?

      Meine Mutter ist Pensionärin und ich arbeite als normaler Abgestellter. Da meine Mutter ihre finanziellen Angelegenheiten nicht mehr selbst Regeln kann, gehört dies zu meinen Aufgaben. Daher kann ich den Sachverhalt ganz gut beurteilen. Ich erlaube mir festzustellen, dass ich Ihre Einwände nicht ernst nehmen kann. Sie beklagen Luxusprobleme.

      So erhält meine Mutter für weniger als 30 Jahre Teilzeit eine höhere Pension als ein Arbeitnehmer der 40 Höchstsatz in die GRV zahlt. Und die Beihilfe ist nicht einmal mitgerechnet. Und Beamte müssen ihre hohe Rente nur einmal versteuern, Arbeitnehmer derzeit doppelte. Ich habe einmal überschlägig ausgerechnet, dass meine gesetzliche Rente, nach derzeitigen Recht mit über 70% versteuert wird. Ja Sie lesen richtig, 70% von dem was ich in die GRV bezahlen MUSS, behält der Staat ein, wenn ich meine durchschnittliche Lebenserwartung zugrunde lege. Bei den 70% sind die Verbrauchssteuern übrigens nicht eingerechnet.

      Jetzt zur Krankenkasse:
      Für die Ehefrau und Kinder erhalten Sie jeweils mehr Zuschläge, als Sie die zusätzliche Krankenversicherung kostet. By the way, Sie werden weitaus besser behandelt, wenn Sie privat versichert sind. Auch hier kann ich beides aus eigener Erfahrung beurteilen. Wenn Sie eine adäquate Behandlung als gesetzlich Versicherter wollen, dann müssen Sie auch als gesetzlich Versicherter Rechnungen einreichen und dich zusätzlich privat versichern. Rechnungen muss ich auch für meine Mutter einreichen, die Arbeit hält sich in Grenzen. Und es sind viele Rechnungen.
      Und wenn Sie als gesetzlich versicherter nicht krank werden, müssen sie trotzdem die Beiträge zahlen.

      Noch ein Wort zum Schluss. Als Beamter müssen Sie wie die meisten besser verdienenden nicht für die Kosten der Gesundheitseitsversorgung der sogenannten Flüchtlinge aufkommen, die Beamte und Politiker nach wie vor rechtswidrig ins Land lassen. Das überlassen die Verantwortlichen gerne den gesetzlich Versicherten (der Beitrag von ca. 90€, die der Staat zahlt ist gerade zu lächerlich).

      Im Übrigen hat Herr Metzger meinen Respekt, etwas zu kritisieren, von dem er selbst profitiert. Das tun nur sehr sehr sehr wenige.

      Mit freundlichen Grüßen
      Martin Stumpp

      • Leider ist ihr Kommentar, obwohl wohl indirekt übersäht von rechtlich falschen Darstellungen und gefährlichem Halbwissen.
        Beispiel: es werden bei der Rente nicht 70 % als Steuern einbehalten ( Spitzensteuersatz liegt irgendwo bei 43 – 46 %) vielmehr wird 70% der Rente mit dem persönlichen Steuersatz besteuert.
        Was bitteschön hat eine durch Ärzte vorgenommene Handlung durch Besserstellung von Privatversicherten zu tun? Das betrifft alle Privatversicherten.
        Verbrauchssteuern Zahlen Beamte auch.
        Wenn jemand der 30 Jahre in Teilzeit gearbeitet hat, somit also weniger als 53% seines letzten Gehalts verdient und dann noch mehr Netto hat als jemand, der in der GRV eingezahlt hat, dann wird das wahrscheinlich auch mit Qualifizierung, Ehrgeiz und der gleichen zu tun haben. Es können nicht per se alle gleich viel haben bei unterschiedlichen Lebensmodellen.

        Im übrigen Frage ich mich, ob sich denn einer überhaupt zum Beruf des Soldaten, Polizisten oder Steuerinspekteur bewerben würde, wenn diese für die Funktion eines Staates unersetzlichen Berufe morgen nur die Hälfte Netto hätten. Man darf nicht Vergessen, wenn eine Gleichstellung in der geforderten Art da wäre, würden sich die Ausgaben für diese Personen schlagartig verdoppeln. Vielmehr sollte man im einer sachgerechten Diskussion den Beamtenstatus reformieren.

      • Wenn Sie meinen Beitrag sorgfältig gelesen hätten, wäre Ihnen aufgefallen, dass ich geschrieben habe, dass der Staat, eine durchschnittlichen Lebenserwartung zugrunde gelegt, in meinem Fall überschlägig gerechnet ca. 70% einbehält. Dass hier nicht die normale Einkommenssteuer gemeint war, wussten Sie natürlich. Und Sie wissen auch dass Arbeitnehmer, im Gegensatz zu einem Pensionsempfänger, ihre Altersbezüge doppelt, nämlich vorgelagert und nachgelagert versteuern müssen. Nur am Rande sei bemerkt, dass ein Arbeitnehmer der z.B. 2005 in Ruhestand ging und eine Rente erhält die unter der Steuerpflicht liegt, in der Regel bereits zwischen 10% und 20% an Steuern (die genaue Höhe hängt von den Umständen ab) für diese Rente entrichtet hat.

        Wenn Sie Beitrag gelesen haben, ist Ihnen aufgefallen, dass ich keine Verbrauchssteuern eingerechnet habe. Warum werfen Sie so eine Nebelkerze? Vermutlich weil Sie wissen, dass ich Recht habe, Sie es aber nicht wahrhaben wollen.

        Und zu guter Letzt, kommt zu der Doppelbesteuerung eine Rentenkürzung dazu, die zu einer negativen Verzinsung führt.

        Ja all das habe ich als Steuer bezeichnet. Denn wären es keine, wäre es Raub.

        Das Halbwissen liegt ganz offenkundig bei Ihnen. Ich habe entsprechende Berechnungen angestellt, als Informatiker und geprüfter Bilanzbuchhalter bin ich dazu in der Lage. Ich lasse Ihnen die Berechnungen gerne zukommen, damit Sie diese widerlegen können. Bis jetzt ist dies noch keinem gelungen.

        Und was die unbestritten bessere und daher teurere Behandlung von Privatpatienten angeht, diese wird Beamten extra vergütet ohne, dass Sie dafür einen Geldwertenvorteil versteuern müssen. Im übrigen hatte ich auf das Lamento des Herrn Crazy Horse geantwortet.

        Wie auch immer, die Art und Weise wie Sie geantwortet haben ist ein Indiz dafür, dass ich nicht falsch liege und Sie das auch wissen.

    • Der Arbeitgeber zahlt gar nichts, der so genannte Arbeitgeberanteil ist nichts weiter als ein perfider Trick, dem Arbeitnehmer die tatsächlich entstehenden Kosten zu verschleiern.

      Oder glauben Sie wirklich, der Arbeitgeber setzt sich am Ende des Monats hin, zückt seine Geldbörse uns sagt: „So, und nun lege ich den Arbeitgebern für meine Mitarbeiter aus meiner Privatschatulle bei“

      Es ist übrigens genau wie bei der Steuer, auch da wird verschleiert, wie hoch die Steuern wirklich sind. Lohnsteuer, Mehrwertsteuer, Steuer auf Strom, Gas, Wasser,Steuern und Abgaben auf alles, und jeder soll glauben, es ist doch nur die Einkommensteuer.

  22. Lieber Herr Metzger,
    alles in Ordnung bezüglich des Artikels.
    Aber: Alles hat seine drei Seiten: Eine Seite, die Sie kennen, eine Seite die ich kenne und eine Seite, die wir beide nicht kennen
    Ihre kenne ich (aus diesem Artikel) und teile sie ob ihrer logischen Stringenz.
    Meine Seite lautet aus Erfahrung: In den 70er/80er Jahren hat die Bundespost (und nicht nur sie) nahezu jeden Arbeiter u. Angestellten zum Beamten gemacht (einfacher o. mittlerer Dienst), denn es wurden dadurch keine Sozialabgaben fällig! Auch die verfügte Kürzungen der Gehälter zwecks Aufbau eines Pensionsstocks: Perdu! Und: Höhere Ämter wurden Beamtenstellen.
    Heute die Pensionsbezieher zu prügeln, trägt nicht. Sie haben die Ausgaben nicht wissentlich in die Höhe getrieben.
    Aber es gibt ja noch die dritte Seite, die wir beide nicht kennen!
    Mit besten Grüßen
    J. Remmer

    • Sehr geehrter Herr Renner,
      es kann nicht darum gehen die zugesicherten Pensionen zu kürzen, genau so wie es nicht darum gehen kann die Rentenzusage zu kürzen oder die Beiträge zur GRV zu erhöhen. Bei den Renten hat man aber genau beides in Größenordnungen getan. Auch dass Pensionsberechtigte in einer konzertieren Aktion beschlossen haben, die Rentner doppelt zu besteuern (vor- und nachgelagert) zeugt nicht von Fairness. Zuvor einen Prozess zu führen in dem alle Beteiligten, (Kläger, Beklagte, Richter und Gutachter) der Gruppe der Pensionsberechtigten angehört haben und man den betroffenen Beitragszahlern und Rentern nicht einmal rechtliches Gehör geschenkt hat, lässt tief blicken und fördert nicht unbedingt das Vertrauen in die Rechtsstaatlichkeit dieses Landes.
      Dies alles mit einer vorgeblichen Unbezahlbarkeit zu begründen, zeugt zudem von tiefer Unkenntnis des Sachverhalts oder schlimmeren Motiven, denn es handelt sich dabei mathematisch gesehen um ein Nullsummenspiel. Es wird immer alles bezahlt, es kann also nur darum gehen von wem!
      Aus diesem Grund kann es nur um eine faire Finanzierung und Verteilung der Lasten gehen. Die Beamten müssten für die Altersversorgung der nicht Beamten über Steuern genauso einstehen, wie die nicht Beamten (z.B. gesetzlich Versicherten) für die Beamten. Daraus wird aber mit Sicherheit nichts, solange die Machtverhältnisse so sind wie sie sind, und die Macht so einseitig verteilt ist.
      Kann man überhaupt von Demokratie reden, wenn eine Minderheit die Mehrheit unter Missachtung des Gleichheitsgrundsatzes (festgeschrieben in Verfassung und Menschenrechtskonvention) so massiv benachteiligen kann.
      Viele Grüße
      Martin Stumpp

  23. Warum MUSS es überhaupt Berufspolitiker geben?
    Eine schöne Vorstellung für Steuerzahler: Politiker (mit beiden Beinen geerdet: fliegen mit der Holzklasse und bewegen sich frei …) müssten auch mal Steuern erwirtschaften, statt sie nur rauszuhauen und umzuverteilen.
    Von mir aus könnte man die Verantwortung zwecks zeitlicher Entlastung auch gerne auf viele Schultern (Volksentscheide) verteilen. (Ich hätte mir auch eine Olympiade in Hamburg gewünscht, aber so kann ich das Ergebnis akzeptieren.)
    Schlechter als jetzt – bald wird wieder durchregiert – kann es ja nicht werden.

    Ich empfinde die Privatwirtschaft als viel stressiger, als das Beamtendasein und Vorwürfe hagelt es natürlich auch: Ausbeuter, Kapitalist, Eigentum verpflichtet …. Und wehe, man schafft es nicht!
    Aber das Gras auf der anderen Seite des Zauns ist ja bekanntlich immer grüner (und tauschen möchte ich auch nicht).

    • Hier könnte TE mal durch die Geschichte führen. Denn selbstverständlich gab es auch Zeiten, in denen Politiker keinen Beamtenstatus hatten. Sie mussten Vermögen haben, damit sie nicht käuflich waren. Funktioniert hat es auch nicht perfekt. Das Problem ist, wie schränkt man die menschliche Natur, sich zu bereichern, am besten ein. Und es liegt in der Natur der Sache, dass diejenigen, die zu den Politikern gehören, kein Interesse haben, das Systen zu verbessern.

      Und der Beamtenstatus ist m. E. in dem Artikel sehr einseitig besprochen. Nicht viel geschichtlicher Blick. Sehr schade.

  24. Leider wird vergessen, auf die Pflichten einzugehen bzw. die Nachteile.
    Generell gilt: ja, als alleinstehender Beamter steht man besser da als der Beschäftigte. (Meine PKV entspricht nahezu dem gesetzlichen Beitrag…)
    Kommen Frau und Kinder hinzu gilt: im Zweifelsfall sind alle einzeln privat zu versichern.
    Familienzuschläge sind ebenfalls zu versteuern. Kein wohliger Deckmantel der Familienversicherung!

    Kommen wir zu den weiteren Nachteilen:
    Beamter sein, heißt Grundrechtsverzicht. Nehmen wir das Streikrecht oder die eingeschränkte freie Meinungsäußerung.
    Neben „Vergehen“, welche ggf. die Justiz ahndet bzw. dort nicht relevant sind, darf sich der Beamte noch zusätzlich den disziplinarischen Maßnahmen stellen.
    Und: Einmal raus, auf der Straße! Die Wirtschaft nimmt doch kaum Beamte, weil die Qualifikationen dort nicht gebraucht werden.

    Jede Medaille hat ihre Seite. Aber der Artikel ist mir etwas zu einseitig. (Wahlbeamte außen vor.)

    • Zu PKV: Zahle 200 für mich, 300 für meine Frau (spät eingestiegen), damit 7% von 7000€. Mein Gehalt liegt darunter, mein Netto erfordert in der freien Wirtschaft aber ein Brutto jenseits von 7000€ – von den Vorteilen der PKV brauche ich nicht zu berichten.

      Ich werde ca. 3000€ Pension erhalten – oder 1000€ Rente bei Nachversicherung! Alles andere (Streikrecht ja/nein u.ä.) ist dagegen irrelevant. Beamte sind preiswert, solange der Staat nichts zurücklegt, und im Alter teuer, da hochpensioniert.

      Und die Selbstbedienung der Politikerkaste: 1789 läßt grüßen, wir alle füttern diesen „Adel von heute“ durch.

  25. Zum Nachdenken: Menschen mit fast gleicher beruflicher Qualifikation: Steuerfahnder beim Finanzamt und ein Steuerberater.

    Was verdient der Steuerberater im Laufe seines Berufslebens?
    Was verdient der Finanzbeamte in seinem Berufsleben?

    Ehrliche Antwort, Herr Metzger! Ein Bruchteil für den Beamten.
    Da gilt der Spott, den ich mir auch anhören musste: „Beim Staat verdienst du zwar nichts, aber das wenigstens regelmäßig!“

    • Ein Steuerfahnder und ein (Sie meinen selbstständiger, nehme ich an) Steurberater haben nicht(!) die selbe Tätigkeit.
      Wenn Sie vergleichen wollen, nehmen sie den Finanzbeamten im Innendienst und den angestellten Sachbearbeiter beim Steuerberater.

      Und da sieht es verdammt gut für den Finanzbeamten aus.

  26. Es sind ja nicht nur die Privilegien der Pensionen die über Steuergelder von denen mit bezahlt werden die für ihre Altersversorgung selbst bezahlen müssen, nein man betrügt die Rentenbeitragszahler auch noch!
    DAS DÜRFTE NUR EINEM GERINGEN PROZENTSATZ DER BEVÖLKERUNG SO BEWUSST SEIN! ALSO TEILEN!
    DAS IST GROKO!
    Während die Politiker die Welt retten werden die Missstände in Deutschland immer größer. Man rettet Banken, Länder, verschwendet Steuergelder sieht den Steuerzahler als Selbstbedienungsladen. Vor solchen Politikern können wir uns nur selbst retten.

    IN DEUTSCHLAND BRAUCHT MAN:
    DIE MITBESTIMMUNG AUF BUNDESEBENE!
    DIE VERFASSUNG VOM VOLK (146 GG) UM DAS AUSGEUFERTE PARTEIENSYSTEM IN DIE SCHRANKEN ZU WEISEN!
    EINE STEUER- UND RENTENREFORM! ….

    So sieht ein Land aus in dem man GUT und GERNE lebt!

    Arbeitnehmer aufgepasst!

    Sie arbeiten über die Hälfte ihres Arbeitslebens für Steuern und Abgaben um dann selbst bei einem Bruttoeinkommen von 3000 € eine Altersversorgung an der Armutsgrenze zu erhalten!

    700 MILLIARDEN ZWECKENTFREMDET DER RENTENKASSE ENTNOMMEN! (siehe Teufeltabelle)

    Jeder sollte sich die Frage stellen, wie lange man das noch hinnehmen will bis wir uns wehren???

  27. Danke, Herr Metzger, für die dargelegten Fakten. Bin seit Jahren der Meinung, dass derartige Schönwetterregelungen spätestens im Kollaps Geschichte sein werden, zumal die „Pensionsrückstellungen“ (natürlich fast nie erfolgt) ein üppiges Ausmaß erreichen, was nicht haltbar sein wird. Aus vielerlei Gründen!
    Nur wirklich verdienstvolle und engagierte Beamte (?so 8 – 15 %, auch abhängig von ihrem Wirken, kritische und gewissenhafte Beamte bevorzugt ) verdienen eine gewisse Schonung respective Anerkennung. Zuviel mit geschludert, am Souverän vorbei regiert….das Desaster verantwortlich mit verursacht, trotz rechtzeitigen Warnungen!

  28. In 10-15 Jahren ist eh Schluss mit der ganzen Traumtänzerei in Deutschland. Dann gehen nämlich die echten Leistungsträger, die das Leben am Laufen halten, die s.g. Babyboomer alle auf einen Schlag in Rente. Das Rentensystem ist das erste was zusammenkracht. Das kann man heute sehr schön beobachten. Alle Leute die was können, Handwerker, Techniker, Serviceleute im Technischen Bereich,Gebäudetechniker,Anlagentechniker, Bauarbeiter, richtige Fachkräfte im gewerblichen Bereich (Metall, Elektro, Maschienenbau), alle diese Leute sind heute 50 plus x Jahre alt, mit wenigen Ausnahmen. Achtet mal darauf. Keiner wird denen folgen. Die Unis sind zwar voll, mit Sozial-Gender-und Geschwätzwissenschaftlern, aber Niemand von Denen bekommt einen Nagel in die Wand, geschweige denn, eine Klimaanlage oder Elektrotür in einen Einkaufscenter repariert. D wird dann sektoral und sichtbar vergammeln. Mal sehen wie lange es dann noch für die Beamten reicht. In Griechenland wurden dieses auch rasiert. Gut ich vergas, bis dahin sind die heutigen Geflüchteten/Fachkräfte soweit, auch wenn die heute kaum lesen und schreiben können… Ironie off! Wir haben dann aber jede Menge Pseudowissenschaftler, die uns die Welt, politisch korrekt, erklären können.

    • Ich nicke schon die ganze zeit beim Lesen Ihres Kommentares! Aus Erfahrung sage ich, die Luft wird langsam dünne! Alles studiert irgendwelchen Mist. Der Rest ist als AZUBI kaum zu gebrauchen! Rede ich mit unseren Handwerkern, erzählen sie alle das Gleiche! Kein Nachwuchs zu finden! Wenn ich mir vorstelle, dass diese Generation später mal meine Rente erwirtschaften soll, dann bekomme ich Schnappatmung. Es sind natürlich nicht alle so. Aber ein sehr beachtlicher Teil schon.

      • Alles beim alten, die Jugend war schon immer scheixxe, gelle.

        •„Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen“ (Aristoteles, 384-322 v. Chr.)
        •„[…] bartlosen Jüngling, für Mahnworte harthörig, großspurig im Geldausgeben, hoch hinausstrebend, rasch im Begehren“ (Horaz, um 30 v. Chr.)
        •„[…] auf ihrem Höhepunkt kennt die Jugend nur die Verschwendung, ist leidenschaftlich dem Tanze ergeben und bedarf somit wirklich eines Zügels. Wer nicht dieses Alter nachdrücklich unter seiner Aufsicht hält, gibt unmerklich der Torheit die beste Gelegenheit zu bösen Streichen […] Unmäßigkeit im Essen, sich vergreifen am Geld des Vaters, Würfelspiel, Schmausereien, Saufgelage, Liebeshändel mit jungen Mädchen, Schändung verheirateter Frauen“ Als Gegenmaßnahme wird empfohlen „Hoffnung auf Ehre und Furcht vor Strafe […]. Diejenigen aber, die gegen alle tadelnden Vorstellungen taub sind, muß man durch das Joch der Ehe zu fesseln versuchen“ (Plutarch, ca. 45-125 n.Chr.)
        •„Die Welt macht schlimme Zeiten durch. Die jungen Leute von heute denken an nichts anderes als an sich selbst. Sie haben keine Ehrfurcht vor ihren Eltern oder dem Alter. Sie sind ungeduldig und unbeherrscht. Sie reden so, als wüßten sie alles, und was wir für weise halten, empfinden sie als Torheit. Und was die Mädchen betrifft, sie sind unbescheiden und unweiblich in ihrer Ausdrucksweise, ihrem Benehmen und ihrer Kleidung“ (Mönch Peter, 1274)
        •„Der grenzenlose Mutwille der Jugend ist ein Zeichen, daß der Weltuntergang nah bevorsteht“ (nach Melanchton, um 1530)

        Reicht das oder noch ein Nachschlag gefällig?

        P.S. Bin Geschäftsf. Gesellschafter in einem mittelst. Unternehmen und selber schon 55 Jahre alt. Differenzieren hilft!

    • Dann sollten Sie nicht vergessen, sich die Rückstellungen für Betriebsrenten in der freien Wirtschaft anzusehen. Das Ganze ist nicht unbedingt ein Beamtenproblem. Der Artikel hat einen guten Ansatz, greift aber viel zu kurz. Die Vergütung der Beamten verschob beim Staat die Sozialversicherungsausgaben in die Zukunft. Das war vom Cash Flow so gewollt. Im übrigen gab es im Laufe der Zeit immer Zeiten, da wollte Wenige Beamte werden, weil die freie Wirtschaft mit ihren Vergütungen viel attraktiver war. Und dann gibt es wieder Phasen, da ist der Beamtenstatus attraktiv. Dann lassen sich die Argumente aus dem Artikel gut verkaufen. Ich hätte mir in dem Artikel mehr Abwägen gewünscht.

    • Auf den Punkt! Aber nicht nur die Handwerker und technische Fachleute werden dann weitgehend „ausgestorben“ sein, auch die meisten landwirtschaftlichen Betriebe und Bauernhöfe sind dann verschwunden. Und dann werden die verdummten Social-Media-Freaks feststellen, daß man die tollen teuren Tablets und Handys leider nicht essen kann.

    • .. ja, dem kann man kaum noch etwas hinzufügen!

  29. Danke für diesen guten Artikel, Herr Metzger. Ich stimme Ihnen zu. Nur Polizisten, Staatsanwälte und Mitarbeiter der Finanzämter benötigen den Beamtenstatus. Dass z.B. Lehrer, Bibliothekare, Archivare oder Geistliche verbeamtet werden, das ist ein nicht mehr finanzierbarer, absolut unberechtigter, kontraproduktiver, nicht mehr vermittelbarer, völlig anachronistischer und sinnentleerter Luxus. Schluss damit ! Postboten und Eisenbahner haben ihren Beamtenstatus schließlich schon längst verloren – warum soll z.B. ein rot-grüner Sozialkundelehrer, der den Kindern eine vom Geist der „68er“ geprägte Weltanschauung aufnötigt, die mindestens bis in die 80er Jahre hinein als staatsgefährdend und subversiv galt, zum Dank auch noch verbeamtet sein ? Lehrer dürfen schon lange nicht mehr im klassischen Sinne erziehen, sie sollen sich doch nur noch als Dienstleister verstehen, die allenfalls noch irgendwelche unklar definierten „Kompetenzen“ vermitteln sollen. Ich jedenfalls kenne keinen Lehrer mehr, der sich noch als Staatsdiener versteht, dessen Aufgabe die Erziehung der Schutzbefohlenen zu patriotischen und dem Gemeinwohl des Volkes verpflichteten Staatsbürgern ist. In Preußen wurden klassische staatsbürgerliche Tugenden anerzogen, der pflichtbewusste, aufrechte, gottesfürchtige, gut ausgebildete sowie gut GEBILDETE Staatsbürger war das Ziel der staatlichen ERZIEHUNG. Was haben wir denn heute für ein Leitbild ? Den hedonistischen, sich selbst verwirklichenden, politisch korrekten Konsumenten, Spaßbürger und Gutmenschen, dessen rudimentäre und pseudo-bürgerliche Restbildung gerade für die Konversation im internationalen Pidgin-English reicht oder für das Zitieren von geistigem Dünnsch… aus Adorno-Traktaten, die besagter Sozialkundelehrer bis zum Erbrechen im sog. Philosophieunterricht durchgekaut hat. Nein, dafür brauchen wir den privilegierten Beamtenstatus sicher nicht. Abschaffen ! So schnell wie möglich !

    • Herr Bogorsky , ich bin grundsätzlich Ihrer Ansicht, würde den Beamtenstatus aber auf Polizei und Justiz ( Staatsanwälte und Richter beschränken).
      Der Beamtenstatus der Unkündbarkeit wirkt sich negativ auf die Arbeitsmotivation und die Qualität der Arbeit aus.
      Wenn inzwischen Lehrer versuchen ein Streikrecht einzuklagen , legen sie selbst die Axt an ihre Privilegien an .
      Ich verstehe nicht , warum sie Finanzamtsmitarbeiter mit dem Beamtenstatus versehen haben wollen. Genügend Angestellte haben wesentlich größere finanzielle Verantwortung zu tragen . Anwälte und Ärzte haben sich bisher auch ohne Beamtenstatus an Verschwiegenheitspfichten gehalten.

  30. Mit diesen Privilegien erkauft man sich die Loyalität zu diesem Politischen System. Selbst die abstrusesten Anweisungen von Seiten der Regierung (Grenzöffnung nur als Beispiel) werden anstandslos durchgeführt selbst wenn jeder Beamte weiß das, das in einer Katastrophe endet. Es wird ohne murren durchgezogen mit der Faust in der Tasche. Und so ist es auch mit den Abgeordneten, nicht anecken, bloß nicht auffallen schön immer mit der Herde mitlaufen wo gibt es sonst so ein Haufen Geld für nichts.

  31. Mit 80% ihres letzten Gehalts bei gleichzeitig höheren Gehältern sollen aus GEZ-Mitteln bezahlte Fernsehjournalisten viel besser gestellt sein als Beamte!!

  32. Im Prinzip stimme ich in vielen Punkten zu. Was mir jedoch bei den meisten Diskussionen über die Besoldungen und Pensionen nicht einleuchten will, ist die Tendenz zur Kritik am Beamtensystem. Die Besoldungen und Pensionen sind meiner Ansicht nach nicht das Problem sondern vielmehr die bescheidenden Renten. Wäre es nicht befriedigender, Teile des Beamtensystems auf die gesamte Bevölkerung zu übertragen? Wo liegt der Unterschied, ob der Angestellte 50% zur Krankenkasse vom Arbeitgeber erhält oder ob der Staat dies in Form der Beihilfe übernimmt? Was kann der Beamte dafür, daß die Pensionen von den Steuern bezahlt werden, statt wie es eigentlich geplant war, entsprechende Rücklagen gebildet wurden?
    Ich frage mich immer wieder, wieso wir Deutschen dem halben Planeten ein angenehmes Leben finanzieren, während unsereins bis 67 plockert um dann mit knapp 1000€ im Monat sein restliches Leben zu fristen!? Der Grieche sitzt dank Rettungsschirm mit Mitte 50 auf der Sonnenterrasse seines Eigenheims, während der dumme Deutsche die Sozialunion finanziert. Auch innerhalb des Landes liegt einiges im Argen. Man wundert sich, daß Akademikerinnen wenig Kinder bekommen, während man als Hartz4-Bezieherin am Besten gleich 10 davon in die Welt setzt, denn dank der Rentenpunkte steht man sich dadurch deutlich besser als manche kinderlose Akademikerin.
    Last but not least sind Beamte nicht gleich Beamte! Es macht doch einen großen Unterschied ob man z.B. als Akademiker A13 erhält oder als ungelernte wie Claudia Roth mit einem Jahresgehalt von 180.000€ im Jahr nach Hause geht!

    • Damit haben Sie vollkommen recht! ……………….
      Zudem werden nicht 2,5 Jahre des Studiums angerechnet, die Gehälter sind in der „freien Wirtschaft“ bei gleicher Ausbildung – und darauf kommt es an – höher. Man kann keinen Techniker oder Handwerker mit einem Akademiker vergleichen, der nach einem Vollstudium an der Universität erst (als Mann) mit 28 oder über 30 Jahren (Dr.-Titel) überhaupt zu verdienen beginnt, und zwar in Höhe eines Handwerksgesellen. Ein selbständiger Handwerker verdient in aller Regel nicht nur erheblich mehr, sondern er kann auch für sein Alter entsprechend vorsorgen. Wenn ein höherer Beamter (Uni-Studium) mit über 40, meist mit über 50 erst so viel verdient wie ein Meister in einer kleineren Firma, dann kann er den Lebensverdienst, abz. der Sozialvers., eines Handwerkers niemals aufholen – einfach zu berechnen.
      Wer als Facharzt eine Praxis betreibt, verdient sehr viel mehr, unterschiedlich entsprechend der Fachrichtung, als ein höherer Beamter, und diese Berufsgruppen – s. Ausbildungskriterium – muss man vergleichen. Alles andere ist unredlich.
      Im Übrigen gibt es Studien, und danach sind die Beamten generell besser ausgebildet als in der freien Wirtschaft. Jeder ärgert sich immer wieder über Beamte, und sei es nur über Finanzbeamte! Aber man sollte nicht unbedingt die weniger Guten in das Beamtenverhältnis locken, indem man noch schlechter bezahlt, nur aus Neid für etwas, das gar nicht vorhanden ist. Reich kann man als Beamter nicht werden, es sei denn man ist Professor, aber auch der ist nicht wirklich reich! Und der gehobene und mittlere Dienst ist alles andere als gut dran. Man sollte die Kirche im Dorf lassen und den Neidkomplex runterspülen!

  33. Wie kommen Sie darauf, daß Beamte Spitzenverdiener sind. Was verdient denn so ein Polizeihauptmeister?

    • Womit vergleichen sie einen Polizeihauptmeister? Mit privaten Sicherheitsdiensten..oder was wäre der richtige Vergleich? Wie lange muss ein Arbeiter arbeiten, um eine Rente in Höhe der Pension zu bekommen? Und dabei müsste er selbst noch dafür einzahlen…Auflösung…100 Jahre

  34. Jaja, die übliche Stammtischschelte, undifferenziert und schlecht recherchiert. So wurde z.B. der Familenenzuschlag in BW lange schon abgeschafft. Beamte zahlen auch weiterhin eine Praxisgebühr – auch wenn sie nur einmal im Jahr zum Arzt gehen. Vermögenswirksame Leistungen gibt es ebensowenig wie Beiträge zu einer Betriebsrente. Und so könnte man endlos lange weiter aufzählen. So zB dass man bei Veränderungswünschen absolut von der Gnade seines Arbeitgeber abhängt – wo anders bewerben ist ja nicht. Da schlägt die Alterssicherung in umgekehrter Richtung zu.
    Ich will jetzt nicht sagen, dass Beamten Grund zum Jammern hätten, zumindest in höheren Dienst lebt es sich schon ganz gut. Aber vom Komfort einer Parlamentspension solche allgemeinen Schlüsse zu ziehen ist polemisch, sonst nichts.

    • Laut der Website des Landesamts für Besoldung und Versorgung Baden-Württemberg (ww.lbv.landbw.de) beträgt der Familienzuschlag seit 1. März 2018 143,04 € – und zwar für alle Besoldungsgruppen. Von wegen schlecht recherchiert, Herr Werner.
      Außerdem ist die Praxisgebühr auch für Beamte längst in allen Bundesländern abgeschafft.

  35. Kritik an den Beamten ist wohlfeil Herr Metzger. Wissen Sie, was die Beamtenschaft des mittleren und gehobenen Dienstes (sagen wird bis BesGr. A12 von den Abgeordneten des Deutschen Bundestages oder sonstigen Parteipolitikern unterscheidet ? Diese Beamten sind in aller Regel loyal, gewissenhaft und staatstreu ausgebildet und erzogen worden an Verwaltungsschulen und Fachhochschulen des öffentlichen Dienstes. Diese Beamten sehen, wie die Politik Verfassungsbruch begeht. Diese Beamten sind fassungslos, denn sie müssen an der Basis die Fehler, Ignoranz und Arroganz und Regelungswut der Politik und hochrangigen politischen Beamten ausbaden:
    -Immer mehr handwerklich schlecht gemachte, z. T. absurde Gesetze, die z. T. von Lobbyisten in den Ministerien geschrieben werden
    -Milliarden Kosten durch eine von Merkel im Alleingang dekretierte „Energiewende“
    -Abschaffung der Grenzen durch alleine Entscheidung von Merkel und massenhaftes Einströmen von Migranten und Glücksrittern aus aller Herren Länder, die sich den Sozialstaat und das Gesundheitswesen „zur Beute“ machen, den öffentlichen Raum zunehmend unsicher machen, Gerichte, Arbeits- und Sozialverwaltung z. T. lahmlegen und aggressiv auftreten, wenn sie nicht bekommen, was sie wollen.
    -Urteile des BVerfG und anderer Obergerichte, die kein Bürger oder Beamter mehr verstehen kann
    -Pauschale Hass- und Neidkampagnen gegen „Beamte“, wie sie jüngst mal wieder von der B ild lanciert wurden.
    Ich will Ihnen eines mit auf den Weg geben, Herr Metzger. Politiker wie Sie, die im Bundestag Verantwortung tragen sollten, haben ihre Verwaltungen und Beamten in Bund- und Ländern und Kommunen buchstäblich im Stich gelassen. Und es wird noch schlimmer werden. Die Pensionen und Besoldung von den Beamten bis zur Besoldungsgruppe A 12/A13 gehobener Dienst, die an der Basis arbeiten sind da sicherlich nicht das Problem, sondern die hochdotierten „Versorgungsposten“ in den A 16 und B-Besoldungen, die auch ihre Partei nur zu gern vergibt. Allein in Niedersachsen werden unter der neuen GroKo in diversen Ministerien ca. 200 neue Stellen geschaffen. Das nennt man Nepotismus. Dem Hauptsekretär wird dann gesagt, dass er in den nächsten 12 Jahren trotz guter Arbeit nicht Amtsinspektor werden kann. Der nachgeordnete Bereich muss nämlich Stellen einsparen…..So sieht es aus, nicht anders….

    • Ihre Darstellung der Situation ist richtig. Jedenfalls wenn man sie auf die Beamtenschaft anwendet, die „hoheitliche Aufgaben“ zu erfüllen hat. Andere Beamte sind meiner Meinung nach überflüssig im Beamtenstatus.
      Herrn Metzgers Beamten-Bashing lenkt nur mal wieder von den akuten wirklichen Problemen in diesem Land ab.

      • Das ist kein Beamten-Bashing, wenn Vorteile der Bezüge offen gelegt werden.

    • „Diese Beamten sehen, wie die Politik Verfassungsbruch begeht. Diese Beamten sind fassungslos, denn sie müssen an der Basis die Fehler, Ignoranz und Arroganz und Regelungswut der Politik und hochrangigen politischen Beamten ausbaden“
      Im Grunde stellen Sie damit den Beamten ein sehr schlechtes Zeugnis aus, das letztlich nichts anderes beschreibt und bedeutet, wie unheilvoll devotes Mitläufertum, Obrigkeitshörigkeit und oftmals leider auch noch devoter vorauseilender Gehorsam des Beamtentum in Deutschland seit Jahrhunderten wirken und damit zusammen mit der Politik Hand in Hand das Land auch heute noch zugrunde richten.

      • Das ist eigentlich die Aufgabe von hohen und höchsten Beamten in höchsten Führungsebenen (Generäle, Behördenleiter, Ministerialdirigenten, Polizeipräsidenten usw.) die eben nicht mehr führen, indem sie die Politik auf Missstände und Fehler von historischer Tragweite hinweisen und damit für ihre Untergebenen an der Basis eintreten. Dazu folgendes sinngemäßes Zitat:
        „Generäle sind dazu da, zu widersprechen, sonst sind sie keine Generäle, sonst sollen sie Bataillonskommandeure bleiben“ (Philipp Freiherr von Boeselager)
        Gilt sinngemäß ebenso für hochrangige Behördenleiter und Ministeriale in den B-Besoldungen.

  36. Gut den Finger in eine nur zu gerne versteckte Wunde gelegt lieber Oswalt Metzger!

    Für mich gibt es heute nur noch eine Position,der Ich den Beamtenstatus nicht aberkennen möchte:unserer Polizei nebst den Staatsanwaltschaften. Alles andere ist überflüssig und sogar Kontraproduktiv.

    • Genau darauf sollte es – im Großen und Ganzen – prinzipiell hinauslaufen, aber nicht System Gießkanne, sondern mit Nachweis… Denke auch speziell an (rechtzeitige !) Kritiker, welche sich Ärger einhandelten. Also gern auch eine Art Gesinnungsprüfung der „anderen Art“! Unnötig zu erwähnen, dass Heiko, Uschi u.a. dabei leer ausgehen….

  37. Ich bin Kriminalbeamter. 41 Stunden die Woche sind Pflicht. Meistens werden es mehr. Überstunden habe ich roundabout um die 500. Urlaub vom letzten Jahr fast noch k0mplett vorhanden. Leichenschauen mache ich für 10 Euro. Habe ein abgeschlossenes Diplomstudium und bin fast 40 Jahre dabei. Urlaubsgeld gibt es nicht, Weihnachtsgeld 30 %. Was man bekommt ist Dreck, Dreck, Abschaum und selbst bei guter Arbeit Kritik, oftmals unqualifizierte. Ich habe in diesem Leben reichlich Tote gesehen, mal ganz, mal halb aufgelöst, habe 5 Jahre lang Millionen von Bildern und Filmen in Sachen Kinderpornografie schauen müssen, usw. usw. usf.

    Sind solche Beamte gemeint oder ist man gewillt zu differenzieren? Lehrer müssten z. B. nicht unbedingt Beamte sein, aber das diskutiert man dann nicht. Meistens sieht man auch nicht, dass im öffentlichen Dienst überwiegend Angestellte arbeiten (die man dann als Beamte ansieht), nämlich 2/3.

    Im nächsten Leben werde ich etwas anderes machen. Dann leidet vor allem die Gesundheit nicht.

    Im Übrigen sucht die Polizei reichlich Leute, vor allem Qualifizierte. Jeder ist willkommen. Arbeit gibt es genug, Streß noch ein wenig mehr….

    • Lieber Erzengel,
      bei Lehrern Kammern sicherlich über den Beamtenstatus streiten, bei der Polizei, Feuerwehr, Finanzamt, Zoll sicherlich nicht. Es gibt aber auch den Bereich der staatlichen Daseinsvorsorge und Infrastruktur (z. B. Hochspannungs-Stromtrassen, Häfen). Da besitzt der Staat sogar die Befugnis, sie von Haus, Hof, Grundstück, Bauernhof, Firmengrundstück zu enteignen, wenn er dies für im öffentlichen Interesse für erforderlich hält. Selbstverständlich gegen marktübliche Entschädigungszahlung. Ein Bereich, indem ich auch lieber Beamte sehen möchte, da dahinter neben staatlichen Interessen auch knallharte wirtschaftliche Interessen von Konzernen stehen…..

      • Mich befremdet , dass Sie hier die Feuerwehr aufführen . Die allermeisten Feuerwehrleute sind ehrenamtlich tätig.
        Auch beim Militär sind heute in der Mehrzahl Zeitsoldaten und früher sogar Dienstverpflichtete ( Wehrpflichtige ) tätig.

      • In Städten ab einer gewissen Größe ist eine beamtete Berufsfeuerwehr unerlässlich. Das soll das Engagement der Freiwilligen Feuerwehren nicht schmälern. Die haben unseren hohen Respekt und Anerkennung verdient.

    • Hallo…ich bin mir ganz sicher, dass diese von Ihnen angesprochene Differenzierung – auch wenn sie hier nicht explizit ausgedrückt wurde – natürlich, selbstverständlich und mit allem gebotenen Nachdruck gemacht werden wird! Und ich danke Ihnen stellvertretend für Viele für all Ihren Einsatz und die geleistete Arbeit! Unser aller Respekt ist selbstverständlich!!!

    • Ich denke, die Polizei muss hier ausgeklammert werden, denn die Polizei fällt ja wegen des Gewaltmonopols des Staates automatisch in den Bereich Staatsdienst, zu dem es auch in diesem Fall keine Alternative gibt.
      Viel eher gemeint sind wohl die ganzen Beamtenstellen, die zahlenmäßig immer weiter zunehmen, weil die Bürokratie massiv zunimmt. Man denke nur am Brüssel. Da gibt’s Leute auf lukrativen Posten, die mehr verdienen als die Bundeskanzlerin, aber nie irgendwas leisten.

      • Sie meinen Herrn Brok ?

    • Ihrer Arbeit zolle ich meine Achtung und meinen Dank!
      Wir bezahlen zu viele Menschen für deren Gesinnung, um Solche, denen Höchstleistungen zum Wohle der Gesellschaft abverlangt werden, mit unangemessener Bezahlung und Wertschätzung abzuspeisen.

    • In Berlin hast du im Finanzamt zB E&V , einen Mann den Chef der Abteilung als Beamten und der Rest des 50m langen Flurs voller Büros rechts und links Angestellte mit 2 Jahres-Zeitverträgen. Die haben alle die Schnauze voll und deswegen ist Freitags immer High Life, nix mit arbeiten.
      Und mein lieber Polizist, seitdem ihr mich bei der Frauendemo in Berlin eingekesselt habt in der Kälte und Hand in Hand mit der Antifa gearbeitet habt, brauchst du mir gar nichts mehr zu erzählen. Staats- und Demokratiefeinde in Uniform. Alles wie im Osten.

      • Ich war nicht in Berlin, habe sie nicht eingekesselt, bin kein Feind der Demokratie und arbeite weder mit der Antifa, noch anderen Extremisten zusammen. Ich bin neutral und meine Richtschnur ist das Grundgesetz. Meinen Treueeid habe ich auch nicht auf einen Politiker abgelegt, egal welcher Partei, sondern auf die Verfassung dieser Republik.

      • War ein schönes Schild auf der Demo. Grundgesetz , wo bist du ?
        Ich sags nochmal, wie im Osten, wenn deine Vorgesetzten sagen, kesselt die ein, dann machst du es. Ende. Kadavergehorsam.

      • Kadavergehorsam?
        Eine Frage der Sichtweise!
        Je nachdem, wie Sie gewählt haben, finden Sie das Einkesseln gut oder eben nicht.

        Letztlich hat eine Mehrheit die gegebenen Verhältnisse gewählt. Was würden Sie sagen, wenn sich Beamte (oder Angestellte im Staatsdienst) dieser Mehrheit widersetzen würden?

        Wie der Herr, so das Gescherr.
        Es ist nicht die Schuld der Bediensteten des öffentlichen Dienstes.

    • Verstehe ich nicht.
      Deshalb müssen Sie doch nicht Beamter sein?

      Warum hat die Pflegerin oder der DHL-Zusteller dann keinen Beamten-Status?
      Mit ihren 2.300 Euro brutto müssen sie voll Sozialversicherungsbeiträge zahlen und haben ca. 1.500 Euro netto im Monat. Sie haben Aussicht auf ca. 870 monatliche Euro Bruttorente nach 40 Jahren Vollzeitarbeit.

      Der A 12-Kriminalhauptkommissar hat mit seinen ca. 4.500 brutto im Monat keine Abzüge für Rentenversicherung oder Arbeitslosenversicherung. Seine Pension beträgt ca. 3.220 Euro im Monat.

      Die Pflegerin muss in die Rentenkasse einzahlen, damit 30.000 Mio. Euro versicherungsfremd für die „Mütterrente“ zusätzlich aus der Rentenkasse entnommen werden können.
      Der Politiker oder Beamte soll dafür keinen Cent zahlen müssen.

      • Da haben sie vollkommen Recht. Beamter muss ich nicht sein. Aber genau solche Leute wie sie, rufen dann, wenn denn die Polizei dann auch streiken würde, vehement nach Vater Staat. Von mir aus bin ich Angestellter, aber ich möchte dann das Gejammer nicht hören, falls mal nicht sofort und stantepede die Polizei Gewehr bei Fuß steht.

        Ihre Berechnungen hinken übrigens, um es freundlich auszudrücken. Ein DHL-Zusteller oder eine Pflegerin haben zumindest derzeit in der Regel kein abgeschlossenes Diplomstudium, wobei ich Pflegekräften durchaus mehr Gehalt zugestehen würde als sie heute bekommen. DHL-Zusteller kann man auch ohne jegliche Ausbildung werden.

        A12-Hauptkommissar wäre schön, aber die sind sehr dünn gesät. Wenn sie eine Stelle wissen, sagen sie mir Bescheid. Vielleicht werde ich ja noch etwas. Die Pension beträgt auch keine 3220 Euro im Monat. Falls sie eine Idee haben, wie ich diese bekomme, bitte darlegen. Mein Landesamt rechnet mir, trotz mehr als 40 Jahre Dienst, dann doch sehr viel weniger aus.

  38. Grundsätzlich stimme ich Ihnen zu, Herr Metzger, denn wir sollten unsere Institutionen immer wieder auf den Prüfstand stellen. Dennoch möchte ich ein wenig unpolemischer an die Sache gehen. Ich bin kein Beamter, kann mir jedoch vorstellen, dass es gewisse hoheitliche Aufgaben gibt, welche einen angemessenen Status benötigen (Militär, Polizei,Richter). Womöglich kann jener anders aussehen als zur Zeit. Ich glaube nur, dass eine, häufig wohlfeile, Pauschalkritik das Kind mit dem Bade auskippt und, dem größeren Problem, der Staatsversorgung, aus dem Weg geht. Wenn Sie von sich sebst sprechen, weist dies in die richtige Richtung. Schauen wir bitte auf Politiker, Deutschland und EU, auf Parteizuwendungen, Parteistiftungen, Stiftungen, etliche Organisationen und NGOs ,auch die Kirchen und ÖR Medien……etc. etc. etc.,welche auf die eine oder andere Art aus Steuergeldern versorgt werden und darüberhinaus kräftig politische Meinungen etablieren. Ich nenne dies eine völlig aus dem Ruder gelaufene „überbürokratisierte , weil nicht vom Bürger zu kontrollierende ( im Sinne von res publica ) Entwicklung, die letzlich unsere freiheitliche Gesellschaftsordnung zerstören kann. Warum richten wir unsere Kritik nicht endlich auf Berufsgruppen, die unserer Demokratie weitaus mehr Schaden zufügen, als das, durchaus reformbedürftige, Beamtentum. Im Übrigen fördert eine wachsende öffentliche Bürokratie wachsende Unfreiheit und Gängelung der Bürger, von den Kosten für deren, nicht verbeamtete, Angestellte abgesehen. Auf diese Dinge richtet sich Ihr „Volkszorn“ leider nicht. Vielleicht können Sie Ihrem Zorn hier Geltung verschaffen, oder ist es einfacher Zahlen zum Beamtentum zu liefern?

  39. Bei vielen Foristen hier geht es wieder los. Erst einmal meinen Dank, Herr Metzger, ich gönne jedem auch Ihnen sein Geld.
    Ich habe aber ein Problem mit Geld, das in der Wirtschaft wertgeschöpft wird und im/vom Staat auch mit Beamtentum ausgegeben wird. Da dürfen mal solche Vergleiche hier angeführt werden.
    Wenn in der Wirtschaft oder in der Nationalbibliothek jemand gleichermaßen ca. 4000 EUR/Mon. brutto verdient und der beamtete Familienvater dabei mit allen lebensgrundlegenden Vergütungen rund 1000 EUR/Mon netto mehr hat als sein wirtschaftstreibender Pendant, dann sollten alle armen Beamten mal hier die Luft anhalten.
    Wenn die geldwerten Vorteile aus Pension und privater Krankenkasse dazukommen, hat der Beamte auf seine durchschnittliche Lebenszeit vielleicht das DOPPELTE NETTOEINKOMMEN pro Monat als sein Arbeitgeber/Steuerzahler aus der Wirtschaft. Dazu kommt Unkündbarkeit usw..
    Warum werden keine repräsentativen Vergleiche dazu der Öffentlichkeit vorgestellt?
    Es wird höchste Zeit zur Bewusstseinswerdung der Beamtenzunft.

    • Wie kommen Sie auf Ihre Behauptung?
      Beispiel:
      Fachhochschulstudium (13 Jahre Schule + 4 Jahre Hochschule im Idealfall) Anfangsgehalt als Angestellter im öffentlichen Dienst (Stellenbewertung E13): TVöD Monatlich 3657 Euro brutto = 2 172 Euro netto ab dem ersten Tag (zzgl. dreizehntes Monatsgehalt, abzgl. 2 extra Wochenstunden).

      Als Beamter (gleiche Voraussetzungen) = 2200 Euro angebliches netto abzgl Krankenversicherung = 1900 Euro echtes netto. (ohne Betriebsrente, ohne dreizehntes Monatsgehalt zzgl. 2 extra Wochenstunden).

      • Wenn Sie meinen Text nicht nach dem Bericht von Herrn Metzger reflektieren konnten, dann wird er reflexartig zur Behauptung.
        Ein Beispiel innerhalb des Öffentlichen Dienstes (woher auch immer) wird sogleich herausgekramt, obwohl von der Wirtschaft gesprochen wurde. Ich habe mein Fachhochschulstudium übrigens in 3 Jahren abgeschlossen, das bei der Rentenberechnung bekanntlich gestrichen wurde.
        Haben Sie ein Haus oder eine Eigentumswohnung? Ich vergaß übrigens noch die früher eklatanten Zinsvorteile der Darlehen für Eigentum, Beamtenrabatte bei Autokauf…soll ich weitermachen? Doppeltes Netto mögen Sie nicht wahrhaben.
        Das wäre ja ungerecht.

      • Was ist das bloß immer mit dieser Betriebsräte ?
        Wer bekommt so etwas Oberhaupt ??
        Gibt es kaum noch, im Handwerk schon gar nicht.

      • Sorry.
        Was ist das bloß immer mit dieser Betriebsrente ?
        Wer bekommt so etwas überhaupt ??
        Gibt es kaum noch, im Handwerk schon gar nicht.

    • Das entbehrt jeder Grundlage! Beamte (Baden-W.) haben kein Weihnachtsgeld, dafür im Monat ein paar Prozent mehr, was die Steuer zur Hälfte nimmt. Die sogenannte Beihilfe wird um einen Hunderterbetrag pro Jahr gekürzt. Wer mit A15-Gehalt einmal zum Arzt geht, braucht nichts einzuschicken, denn ihm werden 225 E einbehalten, dem A14er 175 E! Wie viel werden dem gesetztlich Versicherten einbehalten?? Wie viel dem gutverdienden Handwerksmeister mit eigenem Betrieb? Höherer Beamter hat Universitätsstudium (Vollstudium). Wenn Sie den vergleichen wollen, dann mit einem Physiker meinetwegen, der auch ein Vollstudium absolviert hat, aber nicht mit einem Handwerksgesellen oder Techniker, der schon mit 15 zu verdienen begonnen hat und nicht erst mit um die 30.
      In der Nationalbibliothek erhalten nur die beiden Leitenden ein gutes Gehalt, die anderen ganz und gar nicht.
      Warum keine Vergleiche öffentlich angestellt werden? Das SPD-geführte Schleswig-Holstein hat z. B. die verbeamteten Lehrer einmal zu Angestellten erklärt! Nach einem Jahr machten sie es rückgängig, weil es zu teuer wurde – nachzulesen! In Baden-W. wurde vor etwa 15 Jahren von Prognos eine Studie zur Arbeitszeit von Gymnasiallehrern erarbeitet, sie kamen schon damals auf eine durchschnittliche Arbeitszeit von 50,x Wochenstunden, und darin waren auch die Sport- und Kunstlehrer enthalten!
      Als Vollakademiker können Sie höherer Beamter werden, als Vollakademiker in der Wirtschaft kommen Sie, insb. in den naturwissenschaftlichen Fächern, ein ungleich höheres Gehalt und Sie kommen in aller Regel in leitende Stellungen.
      Und mir ist es lieber, deshalb schreibe ich dies, wir haben noch einen Staat, in dem die Korruption nicht blüht und keine Privatfirmen alles bestimmen!

      • Die Grundlagen hat Herr Metzger hier bekanntgemacht. Erkenntnisse daraus sind für manche nicht gewollt oder begreifbar. Was soll hier der Vergleich zwischen Physiker und Handwerker, es wurde von mir ein Vergleich von 4000 brutto angesprochen. Der selbstständige von Ihnen der heimlichen Korruption bezichtigte Handwerker zahlt übrigens doppelte Sozialleistungen. Sie auch?
        Meine angestellte Frau zahlt 920 EUR/Mon. für ihre Privatversicherung bei 800 EUR Selbstbehalt.
        Kommen Sie herunter von Ihrer Wolke der staatlichen Vollversorgung.

  40. Aufgrund der Tatsache, das hier einige Beamte schreiben, möchte ich meinen Kommentar erweitern, mit einem Angebot.
    Gerne nehme ich diese Leute einmal mit in meine eigene Firma…obwohl ich Rentner bin würde ich einen Monat mal zusammen mit diesen Leuten arbeiten.
    Als Selbständiger hatte ich einen 12 Std Tag, die ganze Woche in Deutschland unterwegs, Service und Installation von ELA, SAT und Video Anlagen.
    Mich hat niemand gefragt, ob der Termin einzuhalten ist…er musste eingehalten werden…egal was an nicht selbst verschuldeten Problemen auftrat.
    Kein Beamter…überhaupt keiner….wäre in der Lage gewesen, diesen Job zu machen.
    Krankheit..Stau…sonst was…die Auftraggeber interessiert das nicht…Konsequenzen, Auftragsverlust, Strafzahlungen.
    Steuerquote und ständiger Ärger mit Finanzamt ist normal, bis hin zu kriminellen Handlungen von Steuerprüfern, Beamten, die erst nach zwei Jahren aufgehoben worden sind.
    Staatshaftung wurde aufgehoben, damit kein Beamter zur Rechenschaft gezogen werden kann.
    Das alles kann ich belegen…auf Wunsch. Ebenfalls betroffene Unternehmer kenne ich viele, der Steueranwalt übrigens noch mehr.
    Es gibt dazu noch viele Beamte und Politiker, die im einstweiligen Ruhestand diesen Staat abkassieren…
    Warten wir also auf den Zeitpunkt, wo dieser Staat zahlungsunfähig wird…und die Bürger sich wehren.

    • Ich respektiere Ihre Erfahrung und Ihre Leistung als Selbstständiger. Selbstständige sind die Säulen der Wirtschaft. Aber es gibt auch Millionen Beamte in Deutschland. Da sind einige dabei die vor ihrer Verbeamtung „echte“ Mitglieder der Gesellschaft waren (sogar Selbstständige) und tatsächlich gearbeitet haben. Vllt fragen Sie die einfach mal wie man zum Unmenschen wird. Damit will ich sagen, dass Sie möglicherweise Vorurteile haben.

      Zudem behaupte ich jetzt einfach, dass der Normalbürger einen Beamten nicht erkennen wird. Öffentlicher Dienst ist öffentlicher Dienst, denn Tarifangestellte und Beamte unterscheiden sich nicht.

    • Guten Tag Herr Brückner,

      ja, das, was Sie da schildern, ist die andere extreme Seite der Medaille…das kann man sich kaum vorstellen, aber genau so ist es! Der Kriminalbeamte mit seiner enormen Belastung ist ebenfalls stark unter Druck und die fehlende RICHTIGE Differenzierung ist die Krux in unserer Gesellschaft …was die Beurteilung und Vergütung von Arbeit angeht. Wenn ich sehe, wie schwer meine Kollegen jeden Tag körperlich schuften müssen um ihre Brötchen (nicht Kuchen) zu verdienen und mir vergegenwärtige, welche Gehälter teilweise von den Sesselpupsern in den Büros als Beamte eingestrichen werden, dann packt mich die kalte Wut! Zumal den Leuten überhaupt gar nicht bewusst zu sein scheint, WIE WENIG sie eigentlich arbeiten bzw. leisten müssen (und dann immer diese „Anspruchshaltung“ – wiederwärtig! Alles Gute!

    • Sehr geehrter Herr Brückner,

      ich bin selber Beamter (Lehrer), ich war in den letzten 20 Jahren insgesamt 5 Tage krank (wegen Magen-Darm vom Feinsten), ich arbeite keine 12 Stunden am Tag sondern vielleicht 8-9 Stunden. Ich weiß gewisse Privilegien durchaus zu schätzen, was aber nicht bedeutet, daß ich diese ausnutze oder mich auf ihnen ausruhe.
      Ich habe davor mehrere Jahre als Akademiker in der Industrie gearbeitet und kenne beide Seiten. Was mir aber wirklich auf den Geist geht ist dieses blöde Gehabe von Leuten, die stets der Ansicht sind sie hätten den härtesten Job oder unsereins würde ständig krank feiern oder sich vor der Arbeit drücken! Bei uns im Kollegium gibt es ein schwarzes Schaf (das sind 2% des Kollegiums), auf das diese Beschreibung zutreffen würde, der Rest macht trotz der Steine, die einem durch die Politik in den Weg gelegt werden einen guten Job.

    • Es ist arrogant, was und wie Sie schreiben. Als leitender Beamter haben Sie auch keine festen Arbeitszeiten, die Arbeit muss gemacht werden. Als Lehrer haben Sie das schon gar nicht, Sie stehen nämlich nicht nur vor der Klasse, Sie haben sehr viel mehr Aufgaben, aber das wissen Sie und die meisten nicht, Sie wissen auch nicht, dass man vorbereiten muss und nachbereiten, Fortbildungen sind in den sogenannten Ferien, auch die Abiturkorrekturen und alles anderen auch. Ich bin nicht in der Schule, aber ich kenne den Betrieb genauer. Als Wissenschaftler haben Sie ebenfalls keinen Feierabend, im Grunde auch keine Ferien, in denen man alle Fünfe gerade sein lassen kann. Ich arbeitete immer im Urlaub – wobei ich sicher einschränken muss, dass es auf die Fachrichtung ankommt. Probleme mit der STeuerbehörde kennen auch wir! Aber ich kenne auch Probleme mit Handwerksbetrieben, die viele Baustellen angenommen haben und einmal erscheinen, dann durch Abwesenheit glänzen, was den Auftraggeber Geld kostet, und ich kenne auch Rechnungen, die einer blühenden Phantasie entsprangen.
      Lassen wir doch die gegenseitige Schelte zwischen denen, die wirklich arbeiten, konzentrieren wir uns lieber auf die Politiker mit ihrer ausgeprägten Nehmerqualität und ihre unsägliche Politik.

    • Die ganze Diskussion hier kommt wie sie kommen muss. Jeder sieht sich und seine Wirklichkeit der Arbeitswelt, samt dazu meist in diesem Kontext unzureichendem Einkommen.
      Es gibt dazu Streitigkeiten wegen empfundener Ungerechtigkeit innerhalb des ÖD, genauso wie in der Wirtschaft der Chef nicht die persönlichen Gehaltsunterschiede kundtun lassen will.
      Im ÖD ist der Chef aber die Gemeinschaft der steuerzahlenden Bürger die informiert sein müssen, was der Staat samt seiner Politikergilde mit ihren Handlangern des ÖD nicht anerkennt.
      Deshalb wird der Bürger nicht aufgeklärt, was er bezahlt, haben muss oder lassen muss.
      Die Diskussion ist aber nötig, was der Staat und seine Diener kosten und leisten. Gleiches passiert in der Wirtschaft. Deshalb gehört ein Vergleich der Einkommen zwischen Wirtschaft und ÖD, gemessen an Brutto-Jahreseinkommen in 10.000 EUR-Sprüngen und den daraus kommenden Nettoauszahlungen mitsamt der Zusatzleistungen zur Ehrlichkeit eines Staates gegenüber seinen Bürgern. Gleiches gilt im Abgleich der Pensionen und Renten.
      Wer das nicht will, will wissentlich verschleiern. Oder er sieht sich als Staatsbesoldeter nicht von Kontrolle unterworfen. Er, der Besoldete ist ja der Kontrolleur der Anderen. Deshalb wird es als Zumutung empfunden. Deshalb verdienen nach ÖTV und seiner kursierenden Verschleierungsvergleiche immer die Wirtschaftstreibenden mehr.
      Das gehört aufgedeckt und unterbunden. Die, die von Gerechtigkeit so viel reden, sind die aus dem ÖD und nicht aus der Wirtschaft.
      Seid Ihr Staatsdiener auch Euch gegenüber mal gerecht. Seht ein, lasst zu und macht es öffentlich, welche Vorteile Ihr als Gruppe im Vergleich genießt. Erst danach könnt Ihr im Kleinen Euren persönlichen Gerechtigkeitstrip auch hier als Foristen ausleben.

  41. Andere Staaten haben viel weniger Gesetze und auch viel weniger Beamte. Trotzdem funktionieren diese Staaten ordentlich. Die BRD ist überreguliert; die Staatsquote deswegen viel zu hoch. Alles ist vom Bürger so gewollt. Wahlergebnisse bestätigen es.

  42. Ja und das geht bis ins Altenheim.
    Hier werden, wenn das Geld fürs Altenheim nicht reicht, nicht wie sonst üblich die Kinder für die Eltern heran gezogen. Sonder Staat zahlt.
    Das gilt dann auch für den Ehepartner.

    • wenn der Koalitionsvertrag umgesetzt wird, wird für die Kosten im Seniorenheim kein Unterhalt mehr von den Kindern gefordert, weil nämlich eine Einkommensgrenze von 100.000 Euro eingeführt wird. Diese dürften die meisten nicht erreichen. Diese Grenze gilt ja schon bei „normaler“ Sozialhilfe, jetzt sollen auch bei den Pflegekosten nur noch vermögende bzw. sehr gut verdienende Kinder ran.

  43. Sehr geehrter Herr Metzger
    Ich gebe Ihnen in den meisten Punkten absolut Recht. Trotzdem muss man sich ein paar Fragen stellen.
    1. bekommen Beamte nach 40 Dienstjahren zu viel Pension oder Arbeiter nach 40 Jahren zu wenig Rente ?

    Es bringt keinem Arbeiter etwas wen ein Beamter 50 Euro weniger bekommt. Sondern wen er selbst 50 Euro mehr verdient.
    2. Die Pension ist so Hoch weil diese Quasi aus einer „Rente“ + Betriebsrente“ besteht.
    Der Arbeitgeber in diesem Fall der Staat bezahlt einem eine Betriebsrente.
    Dies war vor gar nicht allzu langer Zeit bei allen großen Arbeitgebern üblich. Was der Staat bzw das Land zweifelsfrei ist.
    Also Frage macht es der Staat falsch oder die großen Arbeitgeber ? ( die keine Betriebsrente mehr bezahlen)

    Abschließend:
    Meine Mutter bekommt Ca 2100 Euro Pension
    Minus Ca 280 Euro Krankenkasse bleiben ca 1820 Euro.
    Mein Vater bekommt 1150 Rente plus 700 Euro Betriebsrente.

    • Von solchen Summen träumt der durchschnittliche Rentner nur. Der größte Teil der Arbeitnehmer erhält auch keine Betriebsrente. Zusätzlich werden die Renten für Neueinsteiger ständig abgesenkt. Und die Staatsdiener werden von den sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmern alimentiert. Das ist eine riesengroße Ungerechtigkeit.

    • Die meisten Arbeitnehmer bekommen, wenn überhaupt, nur eine Betriebsrente von:

      http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/rentenpolitik/223145/empirische-befunde

      „Allerdings ist zu berücksichtigten, dass diese Durchschnittswerte durch die relativ große Gruppe der sehr hohen Betriebsrenten, die AT-Beschäftigte (außertariflich bezahlte Beschäftigte) und leitende Angestellte erhalten, rechnerisch nach oben gedrückt werden.“

      Wo schon Zahlen genannt wurden:

      Rente, Schwerbehindert, abzug 11,4 %, Netto 1.234,39 Euro. Steuerpflichtig davon, 74%.
      Interessant dabei, Verheiratet, Nettoeinkommen von rund 2.200 Euro bezogen.
      Betriebsrente, durch Entgeldumwandlung selbst bezahlt, Netto ohne Abzug, 91,64 Euro.

      Genau genommen werden Rentner und der überwiegende Teil der kleineren Pensionsbezieher, na was Wohl?

      Wo bleibt die Beitragsbemessungsgrenze für Politiker?

      Wie sollte eine Gerechte Lösung für beide aussehen? Sich gegenseitig Vorhaltungen zu machen löst überhaupt NIX!!!

  44. Mit Zunahme der durch den Staat zu bewältigenden Aufgaben – wuchs auch die Zahl der Beamten! Würde „mehr von Privaten“ erledigt oder in Selbstverantwortung gäbe es auch weniger Beamte! Wobei Abgeordnete i.d.R. noch besser gestellt sind als der durchschnittliche Beamte – Abgeordnete erhalten alle die Bezüge (& Versorgung!) eines Bundesrichters (unabhängig von ihrer Ausbildung & Berufsstand) – ca. 10.000 € brutto! hinzu kommen noch Aufwandsentschädigungen & Sitzungsgelder!
    Allerdings um in den (besser bezahlten!) höheren Dienst zu gelangen, bedarf es eines Universitätsabschlusses & eines Staatsexamens – da dürfte es schon leichter sein, Abgeordneter zu werden als sich vielen Prüfungen zu stellen und einen höheren Zeitaufwand zum Lernen zu opfern! Allerdings übersieht hier Herr Metzger – der es offenbar ohne Berufs-und Hochschulabschluß zum Abgeordneten mit Bundesrichterbezügen brachte – dass die Einstellungsgehälter bei Beamten gegenüber der Wirtschaft (bei gleicher Qualifikation!) erheblich NIEDRIGER sind – weil eben hier schon der Staat die späteren Pensionslasten berücksichtigt! Auch in dem weiteren Beamten-Berufsweg liegt das „Brutto-Beamten-Gehalt“ i.d.R. ca. 30-50% unter dem eines „Angestellten in der Wirtschaft“ (bei gleicher Qualifikation!). Auch gibt es bei Beamten kaum „Spitzen-Brutto-Gehälter“ von zig Hunderttausenden Euro-die Gehaltzuwächse über seine Berufslaufbahn sind bei Beamten eher moderat & die Beförderungen eher „gemächlich“! Durch die geringen Bruttogehälter (verglichen mit den Wirtschaftsgehältern) kann der Staat auch die Personalkosten in den öffentlichen Haushalten gering halten (!) – sie wären sonst (bei gleicher Qualifikation) ca. doppelt so hoch! Auch hat Herr Metzger hier wohl vergessen, dass die Beamten & insbesondere die Beamten-Pensionäre fleißige Steuerzahler sind, denn ihre Pensionen (von Beamten) werden VOLL versteuert (im Gegensatz zu den Renten von Arbeitnehmern!). Offenbar ist auch Herrn Metzger entgangen, dass der Staat „Selbstversicherer“ ist, d.h. die Beihilfe die aktive Beamte zur Krankenversorgung erhalten-entsprechen den (50%-) Arbeitgeberanteilen bei der GKV bei Angestellten in der Wirtschaft. Pensionäre erhalten dann eine etwas höher Beihilfe von 70%-den (30%-) Rest müssen sie über eine (private) Krankenversicherung (aus ihrer Pension) abdecken! Durch diese direkte „Krankenversorgungsregelung“ seiner Beamten mindert der Staat auch sein Risiko ggf. für den Ausfall von (chronisch) „unterfinanzierten “ & NICHT kapitalgedeckten Krankenversicherungssystemen mit einem kontraproduktiven & reformbedürftigen Solidarbeitragsumlageverfahren aus der Bismarck’schen Zeit (1883) für seine Beamten haften zu müssen! Gerade durch die Anbindung der Beamten-Krankenversorgung an die PKV stellt nämlich sicher, dass für die Pensionäre eben auch Altersrückstellungen gebildet werden – was ja eben auch bei der GKV – als Systemmangel – schon immer fehlte! Auch haben die Beamten schon frühzeitig eine Versorgungsrücklage (1982) eingeführt (§ 14a BBesG!), um die die Zahlung der Versorgungsleistungen für pensionierte Beamte (Versorgungsempfänger) sicherstellen! Mit dem Separieren von Geldern in einem Sondervermögen wollen Gebietskörperschaften für die absehbar zunehmenden Pensionslasten der öffentlichen Haushalte (auch „Pensionslawine“ genannt) vorsorgen. Ob dies allerdings auch die Abgeordneten betrifft, wäre zu klären!?? Darüberhinaus nach § 14a des Bundesbesoldungsgesetzes werden beim Bund und den Ländern Versorgungsrücklagen als Sondervermögen aus der Verminderung der Besoldungs- und Versorgungsanpassungen gebildet. Hierzu wird das Besoldungs- und Versorgungsniveau der Beamten und Pensionäre in jährlichen Schritten von je 0,2 % abgesenkt, indem die gesetzlich beschlossenen Gehaltsanpassungen der Beamten und die daraus resultierenden Anpassungen der Pensionen in den Jahren zwischen 1999 und 2017 entsprechend vermindert werden. Weiterhin fließen aus jeder tariflichen Erhöhung %-Anteile davon in diese „Beamten-Versorgungsrücklage“ (Sondervermögen), um die staatlichen Pensionslasten künftig zu dämpfen! Ob dies auch bei den Abgeordneten auch der Fall ist, wäre zu klären? Jedenfalls ist mir KEIN „Sondervermögen“ für die Versorgungsrücklage“ der Abgeordneten bekannt-sinnvoll wäre es! Überhaupt wäre es sinnvoll, wenn die Herren Abgeordneten von ihren üppigen Bezügen eine eigenständige kapitalgedeckte Altersversorgung aufbauen würen -auch zum Vorbild für die Bevölkerung! Auch wäre es sinnvoll für die öffentlichen Haushalte die Zahl der Abgeordneten zu begrenzen und deren Zugang durch entsprechende Kompetenz-und Eignungsprüfung – ähnlich einem Staatsexamen – zu regeln, damit auch nur ausgewiesene „Kompetenzträger“ Zugang zu Abgeordneten-Mandate erhalten (in Analog siehe Art. 33 Abs. 2 GG)!

  45. Ja, die Beamtenprivilegien – das ewige Thema. Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell bei einer solchen Diskussion deren Apologeten aus dem Nichts auftauchen und vollkommen überzeugt erklären, es gäbe ja gar keine Privilegien.

    Der Klassiker ist natürlich das: „In der Privatwirtschaft würde man ja soviel mehr verdienen“. Ich hake dann gern mal nach, denn die meisten Beamten (vor allem Lehrer) überschätzen sich und ihre Ausbildung, sowie die Aufstiegschancen eines Uni-Absolventen in der Privatwirtschaft gnadenlos. Da setzt sich eine Deutschlehrerin problemlos mit dem Abteilungs-/Teamleiter in einem DAX-Unternehmen oder einem Forschungsleiter mit Doktortitel gleich. Dass die meisten Ingenieure (was ich bzgl. Abschluss und Intellekt als vergleichbar ansehe) einfache Entwickler sind und bleiben und beileibe nicht alle nach Tarif oder gar AT beim Daimler oder Bosch schaffe, und somit auch nicht annähernd netto „das Doppelte“ einer verbeamteten Gymnasiallehrerin verdienen (ich würde sogar sagen, nach Abzug der Privilegien eher weniger), davon will man lieber nichts wissen. Vom Vergleich Rente – Pension ganz abgesehen. Wöllte ein Standard-Ingenieur die Differenz zwischen seiner Rente und der Pension eines vergleichbar ausgebildeten Beamten per privater Altersvorsorge ausgleichen, müsste er vermutlich monatlich so ab 700€ aufwärts beiseite legen. Ein wahnsinniger geldwerter Vorteil…

    • „ein wahnsinniger geldwerter Vorteil.“ der muss aber versteuert werden und das passiert bei den Beamten nicht.
      Der viel größere Skandal ist ein Anderer.
      1957 gab es eine Rentenreform die die Pensions und Versorgungsansprüche sichern sollte. Das Geld, was dafür vorgesehen und einbehalten worden ist, haben die bisher nicht zur Verantwortung gezogenen, zweckentfremdet und mit krimineller Energie unterschlagen und im laufenden Haushalt verheizt. Sie wussten um deren Zukunftsverwendung dessen Versplichtunge an Pension und Versorgungsansprüchen heute und für die nahe Zukunft einen weiteren Schuldenberg in Höhe von 2 Billionen Euro hinterlässt. Dieser Anspruch aus Steuergeldern ist nunmehr genau so hoch, wie die Staatsverschuldung von Deutschland. Wir haben demnach bereits 4 Billionen offene Forderungen.

    • …“wöllte“ …??? Das ist echt putzig! :0)

      • Dem Ingeniör ist nichts zu schwör.

  46. Ich hatte viele Jahre beruflich mit dem ÖD zu tun. Es gab Bereiche, da mussten die richtig ackern. Aber in sehr vielen Bereichen waren Leute, die wenig bis nichts zu tun hatten. Man könnte vermutlich locker ein Drittel oder mehr der Stellen einfach nicht mehr besetzen. Reduzierte man die Bundesländern kämen noch mal viele Stellen dazu. Viele Leute im öffentlichen Dienst haben schlicht keinen Vergleich, was in der so genannten freien Wirtschaft geleistet werden muss um sein Gehalt zu bekommen. Im Vertrieb ist es noch heftiger. Die so oft genannte Beamtenmentalität ist keine ausgedachte Sache. Man kann in Berufsgruppen, wo ähnliche Strukturen wie in Behörden entstanden sind das gleiche Ergebnis wiederfinden.

  47. Ein funktionierendes Beamtentum ist halt keine Garantie für einen funktionierenden Staat, siehe Deutschland seit Herbst 2015. Es ist nur eine Garantie dafür, dass auch nicht rechtskonforme Entscheidungen der Bundesregierung bis ins Kleinste umgesetzt werden, damit unser Land auch wirklich möglichst schnell zerstört wird.

    • Glauben Sie ernsthaft, Angestellte würden sich weigern, nicht rechtskonforme Weisungen auszuführen?

      • Lieber Graf, am Anfang war ich mal Angestellter…Techniker. Die Anweisung, einen Messumformer zu bauen, der die VDE Normen nicht erfüllt, der habe ich widersprochen…weil ich ein Gewissen habe, und für den Schaden, der dadurch entstehen kann, strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden kann.
        Einen Beamten kann man zur Zeit nicht belangen, man müsste ihm den absoluten Vorsatz nachweisen, Dummheit oder geistige Umnachtung reicht nicht.

    • Das ist in der „freien“ Wirtschaft auch nicht viel anders. Bestes Beispiel ist der Diesel-Skandal. Im Unterschied zu den Beamten muss sich der kleine Angestellte evtl, noch etwas mehr vor den Folgen in Folge staatlicher Restriktion fürchten und der kleine Beamte wird evtl. besser gedeckt.

    • Und dafür sollte es eine angemessene „Belohnung“ geben! Dazu die nicht erfolgten Rückstellungen und exzessive Verbeamtungen trotz nicht gegebener Notwendigkeit oder eingeforderter unbedingter (ggü. der Politik, nicht dem Bürger!) und ggf. verfassungswidriger Systemtreue! Also, Kritiker ja, Mitläufer nein!
      Bsp.: „Notverbeamtete“ Leute, um betrügerische Abgabenforderungen gewissenlos durchsetzen zu können, tlw. und später verbreitet durch „eingenordete Gerichte“ und Staatsanwälte umgesetzt, natürlich selbst an gedrechseltem Recht und Gesetz vorbei, mit Hilfe nicht veröffentlichter Anwendungsrichtlinien u.ä. ….. tlw. mafiaartige Vorgehensweisen besonders im Osten! Kaum oder keine Konsequenzen selbst bei verheerenden Prüfergebnissen anderer amtlicher Behörden, weil Status der Trickser unter „Naturschutz“, oft genug von ganz oben. Damit immense Schäden vielfältiger Art am Volke, ergo Elitenverwahrlosung.

  48. Nur so kann man kritiklose Ausführer heranzüchten, d.h. Staatsbedienstete, die bedingungslos das umsetzen, was oben vorgegeben wird. Es ist eine alte Weisheit, Leute, auf die es ankommt, mit Privilegien auszustatten, mit deren Wiederwegnahme man drohen kann. Einige Vitas unseres sog. „Parlamentes“ sind voll von dieser Prägung, z.B. CDU-Kauder ist sein Leben lang als Beamter so konditioniert worden, dass er seiner Herrin ohne Vorbehalte gehorcht. Wer es gewohnt ist, über Weisungen geführt zu werden, der fragt halt nicht mehr nach dem Charakter des Weisenden und schon gar nicht nach den Folgen.

    • Der normale Beamte ist an seinen Amtseid gebunden und wenn man so will, reiner Befehlsempfänger. Weigert er sich, etwas auszuführen, war es das ganz schnell und er ist weg. Mit ihm die Pensionsansprüche.
      Vergleichen Sie die bitte nicht mit Politikern.
      Nein, ich bin keine Beamtin.

      • Amtseid?
        reine Formsache!
        kein Anspruch auf Erfüllung
        des Eidestextes.
        sh. Merkels
        „Schaden vom deutschen Volk abwehren“

      • Na, dann ziehen Sie das mal gegen Weisungen der Vorgesetzeten durch, Sie Träumer.

  49. Sehr geehrter Herr Metzger,
    schaffen wir das Beamtentum und die Berufssoldaten ruhig ab, weil es ja so hipp ist immer an den Sozialneid zu appellieren.
    Aber in Ihren Rechnungen vergessen Sie einige Tatsachen vollständig!
    1. Selbst wenn wir alle Beamten- in Angestelltenverhältnisse ändern, schöpfen wir die Gehälter weiterhin aus der Privatwirtschaft, weil Staatsdienst ,niemals, egal wie man es dreht produktiv ist und sein wird. Er ist aber nötig um die Gesellschaft in geordneten Bahnen zu halten. Womit wir
    2. beim nächsten Problem wären, Angestellte haben Streikrecht. Ich möchte Sie mal erleben, wenn es bei der Kfz Anmeldung heißt, „Heute geschlossen wegen Streik“, bei Einbruch keine Polizei, Bundeswehr im Arbeitskampf und Schule für unsere Kinder Fehlanzeige. Ich verweise hier auf die kleine „Gewerkschaft der Lokführer“ die mit ein paar tausend Mitgliedern ganz Deutschland einfach lahmlegte, Milliardenschaden inkl.
    Die politische Reaktion war dann die Verschärfung des Streikrechts, klar!, gelebte Demokratie eben.
    3. Glauben Sie wirklich mit Angestellten würde sich etwas an der lebenslangen Dauerbeschäftigung (wie bei Beamten) ändern?
    Wenn ein Angestellter keine goldenen Löffel klaut, besteht für seine Vorgesetzten kein Grund für eine Entlassung und dem Aufwand anschließend eine entsprechend ausgebildete Nachbesetzung zu finden. Das gilt insbesondere für technische Staatsdienstbereiche, wir haben selbst heute schon Nachbesetzungszeiten von 2-3 Jahren auf freie Stellen bei technischen Beamten. (Polizei, Bundeswehr, Zoll etc. nicht anders)
    4. die private Krankenversicherung, die Unkündbarkeit und die gute Pension, sind die einzigen Anreize die der Staat als Arbeitgeber gegenüber der Privatwirtschaft hat, d.h. der Staat müsste bessere Angebote als die Privatwirtschaft machen, (ich rede hier nicht nur vom Geld), flexible Arbeitszeiten, Büroeinrichtungen, Urlaub usw.
    5. Die landes- oder bundesweite Versetzungsmöglichkeit (bei Beamten möglich) fällt bei Angestellten weg, die wechseln dann nämlich einfach in die Privatwirtschaft zurück, welcher Lehrer oder Ingenieur aus München möchte schon in der Niederlausitz oder Schleswig Holstein seinen Dienst tun. Die meisten Menschen zieht es nicht in die Ferne, sondern sie sind in ihrer Heimat verwurzelt.
    Ich könnte fortsetzen ….
    Mit freundlichen Grüßen
    Auch ein „Profiteur“
    p.s. in den letzten 16 Jahren 4 mal quer durch Deutschland versetzt, 4mal neu einleben, Freundeskreis aufbauen etc., im nächsten Leben nehme ich den Angestellten.

    • Aha, aber im Konkursfall nicht mehr bezahlbar, und zwangsläufig werden bei der Gelegenheit schwere gesellschaftliche Verwerfungen gleich mit bereinigt!
      Bis auch wenige ( leider zu wenige ) löbliche Ausnahmen…

  50. Nun Herr Metzger, man sollte den Beamtenstatus abschaffen, weil er eine Neiddebatte beflügelt. Das sage ich als Beamter. Aus meinem Leben:
    1. Als ich mich um eine Leitende Stelle in einer Gemeinde bewarb, bat ich um Einstellung als Angestellter (Tarifvertrag). Dies wurde abgelehnt, weil es zu teuer war. Als Beamter startete ich in A9 und musste warten, dass man mir irgendwann die 4 Beförderungen gönnte, die ich als Angestellter von Beginn an gehabt hätte (Anfangsgehalt auf der gleichen Stelle 600 Euro mtl. netto mehr als Angestellter) Nach 15 Jahren bin ich dann mal irgendwann so weit. Was ich bis dahin verloren habe hole ich auch im restlichen Arbeitsleben nicht so leicht wieder rein.
    2. Von Beginn an wollte ich die gesetzliche Versicherung, weil die private im Alter zu viel von der Pension kosten wird. Aber als Beamter erhalte ich keinen Arbeitnehmeranteil für die gesetzliche Krankenversicherung. Ergo muss ich heute 500 Euro mtl. zahlen, wenn ich gesetzlich versichert bin und nur 250 Euro wenn ich privat versichert bin (privatversicherte erhalten Beihilfe vergleichbar mit dem Arbeitnehmeranteil der Angestellten). Anders gesagt, will ich nicht für 1.000 Euro (mit Hochschulstudium) nach Abzug der Krankenversicherung in leitender Stelle verhungern, muss ich mich privat versichern.
    3. Einmal drin, immer drin. Zeigen Sie mir den Angestellten im öffentlichen Dienst der einfach mal so wegen Schlechtleistung gefeuert wird. Es benötigt keinen Beamtenstatus im öffentlichen Dienst. Zu guter Letzt: sagen sie im Bewerbungsgespräch doch einmal, dass sie nach zwei Jahren einen anderen Job wollen. Die Welt sieht anders aus, wenn sie das einmal versucht haben.
    Fazit: Sie befeuern die Neiddebatte, auf deren Rücken die Gehälter im öffentlichen Dienst seit Jahren gedrückt werden (Angestellte gegen Beamte, bei denen wird gekürzt, also auch bei euch). Bereits heute verdiene ich in leitender Position im Staatsdienst soviel wie als Kaufmann ohne leitende Position. Während sich die Politik (linke, liberale und rechte) Gehälter gönnt von denen 95 % Eurer Mitarbeiter nur träumen dürfen.

  51. Wo liegt das Problem?
    Jeder gesunde Deutsche mit einwandfreiem Führungszeugnis kann Beamter werden. Also nicht meckern sondern machen.
    Ich für mein Teil möchte meinen Job allerdings nicht mit einem Polizisten, Lehrer oder Beamten im Sozialamt tauschen.

    • Das ist genau die Argumentation, die ich am meisten hasse und die man des öfteren zu hören bekommt: „Du hättest ja selber Beamter werden können.“ Sogar mein Bruder hat mir das mal entgegengeschleudert. Was ist denn das für ein „Argument“?
      Es geht doch nicht um den Beamtenstatus als solchen (da gilt es abzuwägen), sondern um unangemessene und unzeitgemäße Beamten-PRIVILEGIEN!

      • Zu kurz gedacht. Ohne Privilegien keine Beamten.
        Es ist nun mal so, dass die allermeisten Zeitgenossen für ihre Arbeitskraft eine angemessene Gegenleistung erwarten. Und da der Staat bei den Gehältern seiner Diener im Vergleich zur Privatwirtschaft ziemlich knauserig auftritt, muss er halt an anderer Stelle drauflegen.

      • „Zu kurz gedacht“? Danke, Sie müssen es ja wissen. „Ziemlich knauserig“? Ja das wird immer wieder gebetsmühlenartig von den Verteidigern der üppigen Beamtenpensionen vorgetragen. Aber ist es wirklich so? Und wenn es so sein sollte, ist es dan der richtige Weg, niedrige Gehälter durch üppige Pensionen zu komepensieren oder sogar überzukompensieren? Sind hohe Pensionen überhaupt ein angemessenes und geeignetes Mittel, um eventuelle Defizite bei den Einkommen auszugleichen? Ich finde: nein!
        Es gibt mäßig bezahlte Beamte und es gibt mäßig bezahlte Nichtbeamte. Beide sollten angemessen bezahlt werden. Und beide sollten im Alter gleich behandelt werden. Die enorme Privilegierung der Beamten bei den Altersbezügen ist nicht mehr zeitgemäß, in höchstem Maße ungerecht und intransparent und gehört aus meiner Sicht schlichtweg abgeschafft. Wie soll man den Rentnern erklären, dass ihre Renten so gering sind, während die von ihren Steuergeldern finanzierten Beamten-Pensionen (plus sonstige Privilegien) im Vergleich zu den Renten so exorbitant hoch sind?

  52. Vorweg: ich bin kein Beamter.
    Wer einen zuverlässig funktionierenden Staat haben möchte der benötigt qualifiziertes Personal und das kostet nun mal.
    Man könnte zwar statt einem qualifizierten Polizeibeamten billiger Sicherheitsdienste einsetzen aber was man da so bekommt sieht man z.B. in den Flüchlingslagern.
    Auch gute Verwalter benötigt unser hochkomplexes Land.
    Gegen Beamte gibt es trotz Unkündbarkeit Disziplinierungsmaßnahmen z.B. kann man ihnen drohen eine langweiligere oder sonstwie lästige Aufgabe zu übernehmen oder an einen unbeliebten Standort versetzt zu werden.
    Sorry, klares Nein, nicht bei den Beamten sparen!

    Bei den unqualifizierten Zuwanderern, die man hier ohne jedes Limit ins Land lässt bekommen wir dagegen meist gar nichts, sondern zahlen vom ersten Tag an und bei den meisten wohl bis an ihr Lebensende.
    Da sollten wir uns dagegen wie jedes andere Land in Europa und der Welt verhalten und uns nicht als Moralweltmeister gebärden.

    • Unser Problem ist doch vor allem, daß der Verwaltungsapparat teuer ist und trotzdem nicht richtig funktioniert. Man wartet in Städten 5 Monate auf eine Baumfällgenehmigung, zwei Monate auf einen Personalausweis und 4,5 Monate auf eine Baugenehmigung. Über 15% aufgeklärte Einbrüche will ich mich jetzt gar nicht mehr aufregen. Oder über 40 Milliarden für die Bundeswehr. Effizient wird ein System mit kaum sanktionierbaren Mitarbeitern nicht werden.

  53. Wenn man über Beamte spricht, dann sollte man doch sehr viel besser unterscheiden.
    Besonders deutlich wird dies, wenn man Beamte betrachtet, welche aus dem Personalbestand der früheren Staatsunternehmen deutsche Post oder deutsche Bahn kommen.
    Beamte wurden zu ihren neuen Arbeitgebern beurlaubt. Vergleicht man dort die Gehälter vergleichbarer Angestellter mit den Gehältern der Beamten, hat der Beamte ein deutlich niedrigeres Bruttogehalt, weil er nämlich nicht in die Arbeitslosen- oder Rentenversicherung einzahlen muss. Somit ist hier zumindest keine Benachteiligung gegenüber vergleichbaren Angestellten gegeben. Bei einem Ausstieg aus dem Beamtentum wird auch nur das niedrigere Brutto nachversichert, was zu deutlichen höheren Rentenabschlägen führt. Beurlaubte Beamte können trotz Fortbildung und einer höheren Bezahlung im beurlaubten Beamtenverhältnis keine Laufbahn mehr wechseln und erhalten somit nur die Pension der bisherigen Laufbahn.
    Was die Krankenversicherung anbetrifft hat der Beamte keine wirkliche Wahlfreiheit. Entweder er zahlt seinen Arbeitgeberbeitrag selbst oder er versichert sich privat. Ein erster Schritt, wäre hier eine Wahlfreiheit einzuführen, wo allerdings dann der Arbeitgeber, wie bei allen Angestellten, auch seinen Beitrag entrichtet.
    Mit der Standortsicherheit ist es gerade in den Nachfolgeunternehmen der Post und Bahn auch nicht weit her. Standortschließungen führen zu stundenlangen Anfahrtszeiten oder sind mit Umzügen verbunden.
    Sicherlich gab es hier auch großzügige Ausstiegsprogramme für all diejenigen, welche sich den Einkommensverlust leisten konnten und welche den Standortwechsel nicht durchführen wollten.
    Nicht anders sieht es bei Polizisten oder Bundesgrenzschutzbeamten aus. Für relativ kleines Geld finden sich diese Menschen immer wieder in Situationen, welche Kriegseinsätzen gleichen. Spricht man einmal mit Polizisten, welche täglich mit der Bahn pendeln, dann ist eine Standortnähe auch nicht unbedingt gegeben…Diese Aufzählung könnte man sicherlich noch mit anderen Beamtengruppen fortsetzen, allerdings fehlt mir dort der Einblick.
    Ja es gibt die sehr gut versorgten Beamten, welche standortnah gut gesichert eine Arbeit haben. Das trifft aber weitem nicht für alle zu. Es ist deshalb unfair alle Beamte über einen Kamm zu scheren und sie mit den Absahnern in der Politik zu vergleichen.

  54. Nun Herr Metzger, man sollte den Beamtenstatus abschaffen, weil er eine Neiddebatte beflügelt. Das sage ich als Beamter. Aus meinem Leben:
    1. Als ich mich um eine Leitende Stelle in einer Gemeinde bewarb, bat ich um Einstellung als Angestellter (Tarifvertrag). Dies wurde abgelehnt, weil es zu teuer war. Als Beamter startete ich in A9 und musste warten, dass man mir irgendwann die 4 Beförderungen gönnte, die ich als Angestellter von Beginn an gehabt hätte (Anfangsgehalt auf der gleichen Stelle 600 Euro mtl. netto mehr als Angestellter) Nach 15 Jahren bin ich dann mal irgendwann so weit. Was ich bis dahin verloren habe hole ich auch im restlichen Arbeitsleben nicht so leicht wieder rein.
    2. Von Beginn an wollte ich die gesetzliche Versicherung, weil mir die private im Alter zu viel von der Pension nehmen wird. Nur als Beamter erhalte ich keinen Arbeitnehmeranteil für die gesetzliche Krankenversicherung. Ergo muss ich heute 500 Euro mtl. zahlen, wenn ich gesetzlich versichert bin und nur 250 Euro wenn ich privat versichert bin (Privatversicherte erhalten Beihilfe vergleichbar mit dem Arbeitnehmeranteil der Angestellten). Anders gesagt, will ich nicht für 1.000 Euro nach Abzug der Krankenversicherung in leitender Stelle verrotten, muss ich mich privat versichern.
    3. Einmal drin, immer drin. Zeigen Sie mir den Angestellten im öffentlichen Dienst der einfach mal so wegen Schlechtleistung gefeuert wird. Es benötigt keinen Beamtenstatus im öffentlichen Dienst. Zu guter Letzt: sagen sie im Bewerbungsgespräch doch einmal, dass sie nach zwei Jahren einen anderen Job wollen. Die Welt sieht anders aus, wenn sie das einmal versucht haben.
    Fazit: Sie befeuern die Neiddebatte, auf deren Rücken die Gehälter im öffentlichen Dienst seit Jahren gedrückt werden (Angestellte gegen Beamte, bei denen wird gekürzt, also auch bei euch). Bereits heute verdiene ich in leitender Position im Staatsdienst soviel wie als Kaufmann ohne leitende Position. Während sich die Politik (linke, liberale und rechte) Gehälter gönnt von denen 90 % Eurer Mitarbeiter nur träumen dürfen.

  55. … naja, irgendwo MUSS schliesslich das Geld für die Zudringlinge eingespart werden.

  56. Niemals wird ein Beamter zugeben, dass er irgendwelche Privilegien hat. Da wird eher das Lied vom armen Beamten gesungen. In meinem Bekanntenkreis befindet sich ein ehemaliger Berufssoldat, der mit 55 mit seinen Bezügen ausscheiden durfte und dessen Gattin ehemalige Finanzbeamtin ist. Und wie schrecklich, sie ist in den letzten Berufsjahren nicht befördert worden . . . Und wie ungerecht, sie hat jetzt weniger Geld als als zuvor im aktiven Dienst! Ach welch ein immer wiederkehrendes Gejammer. Kürzlich gerade wieder die unsoziale Versicherung für den Anteil jenseits der Beihilfe. Dann aber immer wieder damit prahlen, was er alles an Leistungen erstattet bekommt, die bei den normalen Angestellten und Rentnern samt und sonders als IGEL-Leistungen zu bezahlen sind. Und gerne wird natürlich erwähnt, dass man sich bei den Ärzten sehr gerne als Privatpatient outet.
    Ein in Geschichte bewanderter Bekannter äußerte sich zu den Beamten-Privilegien mal dahingehend, dass schon der GröFaz versucht hätte, diese zu beseitigen, aber selbst er wäre gescheitert. Ich kann das nicht belegen, aber wundern würde es mich nicht. Sollen sie einfach ihre Privilegien behalten. Aber zumindest sollen sie verdammt nochmal einfach zugeben, dass sie viele Privilegien haben, sie merkwürdigerweise darüber jammern, aber diese Privilegien mit Zähnen und Klauen verteidigen.
    Einer meiner Söhne ist Oberstudienrat. Zu Zeiten des Studiums und bis zur Übernahme in den Beamtenstatus waren die Beamten-Privilegien immer mal wieder Anlass zu lauter Kritik. Selbst dort eines Tages angekommen sind diese Privilegien heute ein absolutes Tabu-Thema, das mit Sicherheit zu einem familiären Bruch führen würde. Auf der einen Seite jammern, aber beim Benennen der Privilegien bösartig werden, das ist die gelebte Wirklichkeit.

  57. Und wieder werden Äpfel mit Birnen verglichen. Wer das dennoch tun will und sich insbesondere über die „hohen Beamtenpensionen“ aufregt, darf gerne einmal nach der Drucksache 15/332 des Landes Baden-Württemberg googeln und sich diese zu Gemüte führen. Ist zwar schon ein paar Tage alt, die Berechnungsgrundlagen haben sich aber nicht wesentlich geändert. Vielleicht sieht der eine oder andere – und vielleicht auch Herr Metzger? – nach der Lektüre manches dann ein wenig anders.

  58. Es ist ein Petrpetuum Mobile: Da ein normal arbeitender oder gar selbständig Tätiger Mensch sich sehr schwer damit tut, Politik zu machen – Wahlkampf, Sitzungen, nach vier, fünf oder sechs Jahren am Ende keine Wiederwahl -, ist Politik hierzulande beinahe zu einem Privileg der Beamten (oder der bei polischen Parteien Beschäftigten) geworden. Und wenn so viele Beamte Politik machen, wird natürlich auch Politik für die Beamten gemacht. Und Politik für Beamte heißt eben auch, dass man die Politik und politische Verfahren per Gesetz und Verordnung unbewusst (????) so kompliziert gestaltet, dass Otto Normalwähler gleich gar nicht mehr durchblickt. Und mit Politik nicht mehr viel zu tun haben will. Das heißt dann Politikverdrossenheit. Im anderen Fall braucht Otto Normalbürger, wenn er sich durch Gesetz und Verordnung gegängelt fühlt, einen Anwalt. Das ist die andere große Gruppe in der Politik, die dann wiederum großes Interesse daran hat, dass die Politik kompliziert bleibt, damit die Arbeit nicht ausgeht.

  59. Es gibt keinen erklärbaren Grund dafür, dass Pensionen deutlich höher ausfallen. Wenn sich ein Rentner mit 48% bescheiden muss, und diese nur auf 66.000 Euro p.a. angerechnet werden, dann ist das eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Als Hohn und Spott für den Bürger empfinde ich übrigens die Pensionen der Abgeordneten, die nicht selten 5-stellige Beträge erreichen. Für die „Volksvertreter“ sollte auch die 66.000 Euro Beitragsgrenze, und die 2 Punkte Regel der BfA gelten. Wer mehr möchte, kann sich privat versichern. Das Geld dafür hätten sie ja, auch wenn sie es nicht wirklich verdienen!

  60. Herr Metzger, der selber Jahrzehnte lang an den größten Fleischtöpfen dieses Landes saß, nämlich den Politikerfleischtöpfen erteilt einen Ordnungsruf.
    Wer kann sich denn regelmäßig selber sein Gehalt erhöhen? Politiker.
    Fragen Sie mal einen Polizisten ,der sich tagtäglich mit den falschen Entscheidungen der Politiker herumschlagen muss, ob sein Gehalt angemessen ist.
    Interessant wären noch die aktuellen Versorgungsbezüge des Herrn Metzger als langjähriger Politiker in verschiedenen Parteien.
    Herr Metzger sollte lieber schweigen.

    • Ich gebe Ihnen Recht. Herr Metzger sollte schweigen, wenn er nicht die Höhe seiner Versorgungsbezüge für 10 Jahre Parlamentsarbeit benennt.

      Ich war als Beamter in einem kommunalen Gebietsrechenzentrum tätig. Weil die Programme früher pünktlich geändert wurden, z. B. Verabschiedung von Gesetzen Mitte Dezember im Bundestag, Einsatz der Programme bereits Ende Dezember, war es selbstverständlich, dass selbst zu Feiertagen und nachts gearbeitet wurde, um Programme fehlerfrei in Produktion zu bringen.

      Ich erinnere mich an die Vergütungssätze (Zuschläge) für Beamte aus den 80-iger Jahren. Dienst zur ungünstiger Zeit; O,75 DM. Ich glaube, da hätte Herr Metzger noch nicht einmal seinen Bleistift für gespitzt.

      Nach 40-jähriger Dienstzeit gab es für mich in NRW keine Jubiläumszuwendung. Ist jetzt wieder geändert.

      Wenn ich meine Pension mit einem Harz-IV-Empfänger vergleiche, ist sie hoch. Vergleiche ich sie mit Pensionen bei Rundfunkanstalten und Banken ist sie sehr gering!

  61. Viele Jahre (!) ist es her!
    Ich war noch R E C H T naiv.
    Da habe ich mal versucht der Witwe eines Gymnasialdirektors (selbst Oberstudienrätin) die mich immer wieder als „reich“ bezeichnete (=versuchte zu diffamieren) versicherungsmathematisch vorzurechnen was ich als Selbstständiger bis zu meiner „Rente“ für einen Kapitalstock aufbauen muss um auf die gleiche Höhe wie IHRE „Versorgungsbezüge“ zu kommen. (Gewisse Tabellen machen – trotz einigem Fieselkram – diese Berechnung schließlich möglich.)
    Ich erinnere mich nicht mehr genau an die Zahl, es waren aber deutlich über 3 Mio. Selbstverständlich wurde das als „lächerlich“ abgetan. –
    (A) Von den Risiken jeden „selbstständigen Tuns“ im Gegensatz zu IHREM ganz zu schweigen. B) Die Frau war Biologielehrerin. Bezweifelte aber die Evolution.)

  62. Sehr geehrter Herr Metzger, Sie tun den Beamten unrecht. An der Lage ist die Politik schuld, der Sie lange genug angehört haben, auch noch bei den Grünen. Die Beamten können nichts dafür, dass der Staat, auch mit Hilfe der Parteien, deren Mitglied Sie waren oder sind, immer weiter aufgebläht wurde, weil man (besonders Ihre Grünen) meint, das Leben der Menschen in jeder Hinsicht staatlich reglementieren zu müssen. In vielen Bereichen braucht man seit 2015 viel mehr Staatsdiener, weil die Migranten dem Staat nicht nur wahnsinnig viel kosten, sondern auch wahnsinnig viel Arbeit machen. Auch ansonsten berichten Sie extrem einseitig. Beamte verdienen bei gleicher Qualifikation viel weniger als in der Privatwirtschaft, Familienzuschläge hin oder her. Oder warum glauben Sie, warum der Staat seit einigen Jahren ganz schwer qualifizierte Schulabgänger einstellen kann. Wer was taugt, verdient im Privatsektor viel mehr. Ja, es stimmt, der Öffentliche Dienst speist sich aus der Wertschöpfung der Privatwirtschaft, aber ohne öffentlichen Dienst (Justiz etc.) würde die Privatwirtschaft überhaupt nicht funktionieren, weil ansonsten der gesetzliche Rahmen, den der Staat vorgibt, nicht durchsetzbar wäre . Soviel Fairness sollten auch Sie aufbringen. „Die Beamten sind privat krankenversichert“, schreiben Sie, erwähnen aber nicht, dass die dafür notwendigen Beiträge allein vom Beamtennetto bezahlt werden müssen. Dass der Dienstherr dann die Hälfte der Krankenkosten übernimmt, ist kein Vorteil, weil auch in der Privatwirtschaft der Arbeitgeber die Hälfte der Krankenversicherungsbeiträge übernimmt. Alle Vergleichsberechnungen hierzu haben meines Wissens ergeben, dass Beamte dem Arbeitgeber hier billiger kommen als krankenversicherungspflichtig Beschäftigte.
    Dass sie dann auch noch unter Beamtenvorteilen die Privilegien der Politiker einfach so lustig mal subsumieren, empfinde ich fast schon unverschämt

    • Die „Preiswürdigkeit“ ergibt sich aber nur bei Anwendung der sog. „Kameralistischen Buchführung“. Spötter, wie ich, reden lieber von der „Karnevalistischen Buchführung“. Dieser Kameralistik liegt eine reine „Einnahmen-Ausgaben-Rechnung“ zugrunde. Bei Anwendung allgemein üblicher Bilanzierungsgrundsätze des HGB (Handelsgesetzbuch) und Bildung von Pensionsrückstellungen nach Maßgabe versicherungsmathematischer Grundsätze würde sich die „Preiswürdigkeit“ recht schnell in Luft auflösen. Dies ist alles seit Jahrzehnten bekannt. Gleichwohl waren sich alle Parteien und auch der Beamtenbund einig, dass es nicht notwendig sei entsprechende Rückstellungen zu bilden. Es hat hier in den letzten Jahren kleine Änderungen gegeben, die allerdings als fast bedeutungslos vernachlässigt werden können. Es war und ist der Politik lieber, Wahlgeschenke zu verteilen, als nach den Grundsätzen eines ordentlichen und ehrbaren Kaufmanns zu handeln. Die Pensionszusagen an die Beamten haben praktisch nur eine finanzielle Grundlage, nämlich die Zahlung aus laufenden Steuereinnahmen. Über die Finanzierung bei einer Abkühlung der Wirtschaft und rückläufigen Steuereinnahmen mag spekuliert werden.
      Außerdem sollte erwähnt werden, dass knapp 40 % der Beamten dem einfachen und mittleren Dienst angehören. Die Besoldung dieser Personengruppen kann nur als bescheiden bezeichnet werden und erreicht regelmäßig nicht das Nettoeinkommen eines Facharbeiters. Ein verheirateter Familienvater (verheiratet, 2 Kinder, Hauptsekretär, A8) auf Wohnungssuche in einer deutschen Großstadt wird in seinen Bemühungen wegen zu geringen Einkommens kaum erfolgreich sein. Alle Beamten über einen Kamm zu scheren und den Hauptsekretär oder Inspektor mit dem Staatssekretär vergleichen zu wollen, erscheint mir zu pauschal und undifferenziert.

  63. Bin einer von diesen Beamten. Habe mich jahrzehntelang beleidigen, bespucken und angreifen lassen. Das im Schichtdienst, Samstags wie Sonntags, Überstunden, ohne Ende. Am Anfang wurde ich ausgelacht für so wenig Geld zu arbeiten. Die Gleichen neiden mir nun meine Alterssicherung. Jeder bestimmt selbst seinen Lebensweg. (Schichtdienst soll die Lebenserwartung kürzen).
    Ja, einmal dabei immer dabei. Denn wer setzt seine Gesundheit und vielleicht sogar sein Leben ein, wenn er dafür nicht abgesichert ist.
    Jetzt mal zur Privatversicherung und zur Beihilfe. Wer profitiert denn am meisten davon. Der Arbeitgeber, sonst hätte er dies schon seit langen abgeschafft. Der Arbeitgeber zahlt nur bei einer aktuellen Erkrankung usw. Davon bezahlt der Arbeitgeber, 50% der Grade anfallenden Kosten. Der Arbeitnehmer muss den Rest bezahlen, dies sichert er dann bei einer privaten PKV ab, monatlich. Mir ist es egal, ob ich in der Gesetzlichen- oder in der Privatenkrankenversicherung versichert bin. Es bleibt sich ungefähr gleich.
    Ja, in die Arbeitsloseversicherung zahlt er nicht ein, er bekommt ja auch keine Leistungen daraus.
    Rente. Anfang der 60 Jahre wurde die Besoldung gekürzt zur Sicherung der Zukünftigenpensionslasten. Wie das so ist, volle Töpfe sind vor der Politik nicht sicher, sie werden gerne ausgegeben. Jetzt wird so getan, als wenn da nie etwas war.
    Aktion Abendsonne existiert schon seit Jahren nicht mehr. Es gibt mittlerweile Zeiten vor der Pensionierung, wo Beförderungen nicht mehr in die Pension eingerechnet werden.
    Wissen sie auch den Grund. Da wurde ein Polizist erschossen. Ein damaliger Innenminister beförderte den Polizisten posthum, damit seine Witwe und Kinder etwas mehr Geld hatten. Dieser Regelung wurde daraufhin ein Riegel vorgeschoben.
    So jetzt warte ich auf die, die mich als Profiteur bezeichnen. Der sich schamlos an der Allgemeinheit bereichert hat.

    • ….“Ja, in die Arbeitsloseversicherung zahlt er nicht ein, er bekommt ja auch keine Leistungen daraus.“… wenn jeder nur noch dort einzahlen würde woher er auch Leiistungen bekommt sähe die Welt ganz schön arm aus. Die wohlversorgten Beamten würden ganz schön doof aus der Wäsche gucken.

      • Man sollte schon unterscheiden können zwischen Steuern und Sozialabgaben.

      • es ging nur darum zu erklären dass es Systeme gibt in die man einzahlt und andere davon profitieren. Die Unterscheidung Steuern, Sozialabgaben und anderes mehr sind unerheblich. Es geht um den Kapitalfluß und diejenigen die daraus einen Nutzen haben. Immer nur jammern ist fehl am Platz. Wenn jeder nur einen Nutzen hat aus dem system in das er einzahlt sähe es schlecht für unsere Beamten aus. Das will man aber nicht hören.

  64. Als Landesbeamtin in Teilzeit sind es dann z.B. 49,53€ Familienzuschlag insgesamt mit zwei Kindern, verheiratet und 18,06€ Strukturzuschlag. Beihilfe: 80%. Wenn die Kinder groß sind wird der Beihilfeanteil wieder auf 50% sinken. Männliche Kollegen haben zahlenmäßig über die Jahre im beruflichen Schulbereich gerade im Fachbereich Wirtschaft stark abgenommen. Bei ordentlichem Uniabschluss ist die Wirtschaft der deutlich attraktivere Arbeitgeber, da lockt auch kein Beamtenstatus. Frauen zieht es mit Blick auf Familienplanung auch mit sehr gutem Abschluss in die Schulen.

  65. …wenn man es überhaupt bis zur Berufung schafft. Die Anzahl der befristeten Stellen ist an Universitäten höher als bei Amazon & Co.

  66. Beamte stützen das System BRD. Ohne diese System-Diener wäre die BRD längst Geschichte. Warum gibt es seit 2015 keine Unruhen im Land? Weil die Beamten den Deckel auf dem Topf halten. Der Staat hat sich seine Vasallen selbst geschaffen.
    In anderen Ländern nennt es sich Korruption. In der BRD nennt es sich Berufsbeamtentum. Der Staat gibt Privilegien, der Beamte liefert Loyalität.
    Nur deshalb ist die BRD zu dem geworden, was sie ist. Ohne die Beamten fliegt die BRD auseinander, schneller als Ihr schauen könnt. Denkt mal darüber nach!
    Beamte sind keine freien Menschen, sie dienen dem System bis zum Kadaver. Und wehe de, Beamten, der sich gegen das System stellt. Beamte in der AfD werden schikaniert, drangsaliert; es wird sogar versucht, sie aus dem Dienst zu entfernen. Beamte tun mir leid, ihre Unfreiheit möchte ich nicht geschenkt. Und ja, auch ich würde alle Lehrer-Beamten abschaffen, denn Lehrer sind keine Staatsdiener, sind nicht zwingend hoheitlich tätig. Lehrer unterrichten Mathe, Physik oder Sport, und das staatsneutral, in freien Schulen oder staatlichem Schulwesen. Hochschullehrer sind sogar laut Verfassung frei in Forschung und Lehre. Richtig ist, es gibt viel zu viele Beamte. Dort liegt das Problem.

  67. +

    ..Privilegien der Beamten…?

    >> das sind keine Privilegien!

    >> das ist ein Naturgesetz: **Mit den Dummen treibt man die Welt um!**

    +++

  68. Nee, nee die Politiker sind keine Schutzpatrone sondern die Hampelmänner des Beamtenapparats. denn sie sind zu 1oo% von ihren „Subalternen“ abhängig!

  69. Vielen Dank zunächst einmal, dass das hier mal jemand schreibt, der selbst von den Beamten-Privilegien profitiert. Eigentlich weiß jeder davon. Sehr schön kann man das bei einkommensabhängigen Kita-Gebühren sehen. Es gibt inzwischen Kommunen, die auf das Brutto-Gehalt eines Beamten 20 bis 30% drauf schlagen, um eine faire Berechnungsgrundlage zu haben. Die meisten Kommunen machen das aber noch nicht so, womit hier ein weiteres Privileg existiert. Ich sollte noch erwähnen, dass ich als Selbständiger inzwischen davon profitiere, nicht mehr in die maroden Rentenkassen einzahlen zu müssen, sondern mich selbst um meine Altersvorsorge kümmern darf. Im Gegensatz zu Beamten muss ich dafür zwar zahlen. Es ist aber dennoch ein Privileg, da die staatliche Rente eher Betrug ist. Dies insbes., weil ich in 12-Jahren Angestelltendasein Rentenbeiträge von bereits komplett versteuertem Einkommen gezahlt habe. Die paar Kröten, die dabei heraus kommen, werden dann im Rentenalter doppelt besteuert. Gegen diese meines Erachtens auch verfassungswidrige Doppelbesteuerung wird nicht unternommen, weil diejenigen, welche so entschieden haben, nicht betroffen sind. Und hierin liegt das eigentliche Problem der Beamten- und Politiker-Privilegien. Diejenigen, die über Themen wie z. B. die Altersvorsorge und die Gesundheitskosten (PKV ist für Beamte lächerlich billig) entscheiden, haben selbst überhaupt keine Ahnung von der Thematik, weil sie davon überhaupt nicht betroffen sind. Somit sind Beamten- und Politiker-Privilegien neben den hohen Kosten für uns Steuerzahler auch für die Gesellschaft generell schädlich und gehören daher unverzüglich abgeschafft.

  70. Ja Herr Metzger, Sie haben ja sowas von recht. Der kleine Hinweis sei mir gestattet. Mit voller Hose ist leicht stinken. Der ganze Beamtenstatus ist ein Anachronismus und dient dazu diesen ganzen Bürokratenstaat am laufen zu halten damit wir hier keine südamerikanischen Verhältnisse bekommen. Alle Menschen sind korrupt, auch Beamte, wenn man ihnen nicht genügend Privilegien bietet. Sicherlich gibt es Ausnahmen, da es auch korrupte Beamte gibt trotz Privilegien. Insbesondere im Bundestag, da besonders bei den Grünen sitzen viele Leute herum die mit ihren Lebensleistungen wohl kaum über Hartz IV hinaus gekommen wären. Nur das Pöstli in der Politik hat sie vor diesem Schicksal verschont. Namen will ich keine nennen. Man kennt diese Lebenskünstler.

  71. Aktion Abendsonne – genau das ist ein oft unterschätzter Aspekt in dieser Debatte. Zunächst steigt ja sowohl bei Beamten als auch bei Angestellten der Lohn im Laufe des Erwerbslebens an, die Unterschiede kommen ganz spät, aber sehr gravierend. Maßgeblich in den letzten 5 Jahren vor dem Ruhestand. Der Beamte ist natürlich unkündbar, meist seit Jahrzehnten auf seiner Stelle, quasi eine Institution. Er kann seine Arbeitsleistung zurückfahren, und dennoch mit einer wohlwollenden Beförderung kurz vor Pensionierung rechnen, resultierend in einer wirklich schönen Rente. Der Angestellte dagegen ist nun in der kritischsten Phase seines Arbeitslebens. Er ist ebenfalls ein alter Hase in seinem Job, allerdings oft nur deshalb noch im Bestand seines Brötchengebers, und damit auf der Abschussliste ganz oben. Mit steigendem Renteneintrittsalter wachsen die Gefahren deutlich an, seinen Job zu verlieren, und dann beginnt das Drama: Die Höhe des Rentenbezugs fällt ins Bodenlose. Teilweise sogar stärker, wenn er vom Amt einen Aushilfsjob bekommt, oder selbst einen sucht. Egal was der einst gutbezahlte Senior nun tut, er kann den Sturzflug seiner Rente kaum dämpfen, selbst Fachkräften droht Altersarmut, mindestens aber ein massiver Einbruch in Lebensstandard.

    Nachdem ich beide Situationen in meinem Verwandten&Bekanntenkreis beobachten konnte, würde ich mir einen Mechanismus wünschen, der die Höhe des Rentenbezugs schlicht und ergreifend unmöglich macht, je zu sinken. Sie kann nur steigen oder stagnieren. Ein solcher Mechanismus hätte vielen mir bekannten Menschen enorm geholfen, die als Ü50 arbeitslos wurden, und nach einem teils sehr auskömmlichen Leben nun teils unter 20% des vor Jobverlust vorhandenen Nettos an Rente bekommen.

  72. Nichts neues unter der Sonne Herr Metzger. Wie sagten schon unsere Eltern und Großeltern, geh zur Stadtverwaltung, dann haste ausgesorgt.
    Für die Beschimpfung als Nestbeschmutzer bekommen sie doch jetzt recht viel Schmerzensgeld. Hand auf
    s Herz, würden Sie mir davon was abgeben?

  73. Hand in Hand:
    Politiker, Ministerialbeamte, Lehrer, …

    Wir nehmen es uns.
    Wir sind an den „Machthebeln“.
    Wir können auch den Rentnern sagen, was wir meinen, was sie bekommen sollen.

    CDUCSUSPDGrüne:
    Wir sind uns da einig.
    Es bleibt so. Wir reden gar nicht darüber.

  74. Herr Metzger, Sie sind ein Nestbeschmutzer! Trotzdem (oder gerade deswegen) erhalten Sie meine volle Zustimmung zu jedem Ihrer Worte.
    Jetzt bin ich mal gespannt, wieviele der TE-Leser hier Beamte/Pensionäre sind.
    Beim Thema Beamten-Bevorzugung kochen die Emotionen garantiert mindestens genauso hoch wie bei der unbegrenzten und regierungsseitig geförderten Masseneineinwanderung aus der arbabisch-afrikanisch-islamischen Welt in unsere deutschen Sozialsysteme (und Tafeln). Beamte finden garantiert immer irgendeine an den Haaren herbeigezogenen „Begründung“ zur Verteidigung ihrer „unverzichtbaren“ Privilegien. Wenn man sich mit Beamten/Pensionären anlegen will, muss man nur die Berechtigung ihrer Privilegien anzweifeln. Ich halte mittlerweile lieber die Klappe, als mich zB mit meinen verbeamteten Verwandten & Bekannten über dieses Thema zu streiten. Das geht nie gut aus.

    Ich sehe die Lage so wie Sie, Herr Metzger:
    „Die althergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums sind weder zeitgemäß, noch bezahlbar. Ich halte dieses System für eine moderne Form des Hofschranzentums, das mit dem Absolutismus eigentlich ausgestorben sein sollte.“
    Trotzdem wird alles auf unabsehbare Zeit genauso bleiben, wie es ist.

  75. Jetzt mal kein Neid. Hätte man etwas „Richtiges“ gelernt…
    Ausserdem gibt es jetzt „wichtigere Probleme“,…
    bla bla bla. An der Quelle saß der Knabe; so lange wird sich das in diesem Land nicht ändern.
    Das Wahlgesetz wird trotz Anmahnung durch das BVG ja auch seit vielen Jahren nicht dahin gebracht, wo es hin muß. Wer stört sich daran? Siehste!

  76. Professor Hanckel hat das schon vor langer Zeit thematisiert, Pensionsversprechen von 3,5 Billionen Euro werden ab 2020 die Haushalte belasten.
    Zusammen mit den anderen Kosten wird dann das System BRD über kurz oder lang kollabieren, und das ist gut so.
    Gut für die Kinder und Enkel, die dann einen Schlussstrich unter die verfehlte Politik der etablierten Parteien machen können.
    Leidtragende werden zum Glück die 87 % ihrer Wähler sein…für die, die nichts haben, ändert sich nichts…einem Nackten kann man nicht in die Tasche fassen.

    • Ganz kurz dazu:
      Es gibt durchaus Gesetze, die dazu verpflichten entsprechende Rückstellungen zu bilden. Man gibt das Geld statt für die Pension der Polizisten etc. lieber für BER und ähnliches aus. Die Rückstellungen werden m.E. nirgends realisiert

      • Als Beamter bin ich also mitverantwortlich, wenn ich weiß, das keine Rückstellungen gemacht werden, oder nicht? Die Versteuerung der Renten, bezahlt mit eigenen Beiträgen hat auch ein Beamter rechtswidrig durchgesetzt, ein Beamter, der nie etwas für seine Pension gezahlt hat. Das Urteil wurde übrigens ebenfalls von einem als Richter verkleideten Beamten gesprochen.

  77. Guten Tag Herr Metzger,
    vorweg: Ich bin Beamter, habe aber über 20 Jahre in der privaten Wirtschaft verbracht, kenne also beide Seiten.
    Was Sie geflissentlich unterschlagen ist, dass Beamte im vergleich zu privatwirtschaftlichen Stellen z.B. in Industrie und Banken auch netto weniger verdienen. Dieses weniger kommt dann sicher, das ist richtig. Ihr Vergleich von Brutto-Netto hinkt wie immer bei Menschen, die von Personalwesen, Tarifverträgen etc. keine Ahnung haben. Vergleichen Sie einen mittleren Angestellten oder auch einen leitenden Angestellten bei einem Großunternehmen (Bund und Länder sind ja keine KMU, und ungelernte Tätigkeiten gibt es bei Beamten nicht) mit einem mittleren/höheren Beamten, und zählen Sie dann bitte auch mal die betriebliche Altersversorgung der Angestellten hinzu. Und beachten Sie bitte auch die Kündigungsschutzregeln der Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen, Abfindungsregeln etc.. Sachverstand hilft ab und zu davor, reine Hetze zu verbreiten.
    Sicherlich kann man über das eine oder andere Privileg diskutieren. Man muss aber auch die Konsequenzen bedenken. Schaffen Sie doch den Beamtenstatus oder die Privilegien ab! Wird interessant zusehen, ob Sie dann noch Polizisten finden, oder Lehrer, die sich an den Schulen dieser Republik mit Eltern und Schülern herumschlagen dürfen, oft ohne Rückhalt aus den Ministerien. Die Privatschulen würden aus dem Boden schießen und den staatlichen Schulen die besten Lehrer abwerben. Die Amerikanisierung des Bildungssystems, toll nicht? Glauben Sie, dass ein erfahrener Ingenieur oder Naturwissenschaftler für ein TVÖD-Gehalt an eine Hochschule geht? Oder dass jemand als Polizist seine Gesundheit uns sein Leben für uns alle riskiert?
    Ja, über die Krankenversicherung kann man diskutieren. Aber auch hier gilt: Die Attraktivität des öffentlichen Dienstes sinkt noch weiter, und sagen Sie doch mal einem Polizisten, der im Dienst für uns alle verletzt wurde, dass er ab sofort nur AOK-Leistungen bekommt!
    Bitte werfen Sie nicht alle Beamten in den gleichen Topf wie Abgeordnete. Das ist eigentlich nicht Ihr Niveau, sollte es zumindest nicht sein.

    • Ich antworte mir selbst als Ergänzung:
      Was Herr Metzger z.B. bei der Krankenversicherung unterschlägt ist a) dass auch für Angestellte und Arbeiter der Arbeitgeber die Hälfte der Beträge zahlt und b) dass es z.B. so was wie Kostensenkungspauschalen gibt, wonach der Beamte eben nicht die Hälfte der Kosten erstattet bekommt. Die sind nicht exorbitant, aber vorhanden.

    • Auf rot/grün ist Verlass. Eines können sie alle, spalten! Selbst wenn sie ausgetreten sind oder in Rente.

    • was, wer, wie, wo? Die dann fehlenden Kontrolleure, Türsteher und Aufpasser werden aus dem Heer der neu Zugewanderten rekrutiert. Alles diplomierte Fachleute (3 Tagesseminar bei irgendeiner zwangsfinanzierten Kammer). Vergleichbar der Situation bei den Flughafenkontrollen. Läuft doch dort auch supi. Bis auf die Pannen durch prekär Beschäftigte bei den Subunternehmern. Am besten wir werden alle verbeamtet und sind danach unkündbar mit exorbitanten Versorgungsansprüchen ohne eigene Beitragsleistung. Das Geld dafür kommt dann aus der freien Wirtschaft, wenn es die dann noch gibt. Die BRD wird dann in Schalraffia umbenannt und Fräulein Roth zur Umverteilungsministerin ernannt. Für die Beschaffung der Mittel sind dann andere zuständig. Die Verteilung ist ja schon ein aufreibender Job.

    • Ich bin echt scharf auf einen Shitstorm! Meine Tochter und meine Schwiegertochter arbeiten im gleichen Fachgebiet, sind etwa gleich alt und haben weitgehend dieselbe Ausbildung: Fachhochschule, Ablegen der Steuerberaterprüfung. Eine von beiden ist beamtet, die andere arbeitet bei einer Gesellschaft, die man auch als die „big 4“ apostrophiert. Der monatliche Nettoverdienst der in der Wirtschaft Beschäftigten liegt mehr als doppelt so hoch als bei der Beamtin (bei den Abzügen für Sozialversicherungsbeiträge greifen auch die Beitragsbemessungsgrenzen) und on Top kommt am Jahresende ein Bonus in Höhe von etwa einem halben Jahresgehalt. Die Altersversorgung über ein berufsständisches Versorgungswerk lässt sie nicht in die Altersarmut fallen, das zumindest sagen die regelmäßigen Informationen über den Stand der erreichten Versorgung aus. Was kann der Beamte dafür, dass von der Politik nicht umgesetzt wird, was eigentlich vorgesehen war, nämlich die Bildung für Rücklagen? Das Geld wird immer für anderes ausgegeben, dafür machen wir lieber nochmal eine Runde Beamtenbashing. Gemessen an dem, was Abgeordnete an Altersversorgung bekommen, sind Beamte wirklich – Entschuldigung – arme Schweine.

    • Sprach’s und unterschlug geflissentlich wie sehr diese angeblichen Boni auf dem absteigenden Ast sind.
      Ungelernte Tätigkeiten? Wie man’s nimmt. Inkompetent kann man im ÖD sein wie nirgends sonst, man wird nicht nach Qualifikation bezahlt.

    • In den 50 er Jahren befasste sich das Bundesverfassungsgericht mit den Beamtenbezügen. Es stellte fest: Der Dienstherr besoldet die Beamten zu Recht niedriger als als sonstige Arbeitnehmer mit vergelichbayren Tätigkeiten. Der Dienstherr hat nämlich diesen „Differenzbetrag“ u.a. als Pensionsrücklage in seinen Haushalten auszuweisen. Dies wurde nie umgesetzt. Auch wesentlich später haben die Dienstherren nie – obwohl allseitig vereinbart gewesen – tatsächlich solche Rücklagen gebildet, diese nämlich sofort nach Einbehalten der Beträge sonstwie ausgegeben. Berücksichtigt werden sollte auch, dass der pensionierte Beamte für sich und seine Gattin mindestens 500 € sog. Private Restkostenversicherung mtl. abschließt, um nicht auf Krankheitskosten sitzen zu bleiben. Ferner wage ich zu behaupten, dass in den Boomjahren besonders die Kommunen nahezu alle Tätigkeiten „verbeamtet“ haben, sie ersparten sich nämlich damit die Arbeitgeberanteile zu den Sozialabgaben. Weitethin sollte der größte Teil der Beamtenschaft ( Lehrer ) nicht beamtet sein. So hat man es ja uch mit damligen Postboten oder Lokführern bei Bundesstellen gemacht.

    • „Ihr Vergleich von Brutto-Netto hinkt wie immer bei Menschen, die von Personalwesen, Tarifverträgen etc. keine Ahnung haben.“

      Ich komme aus dem Bereich Malocher (Rangierer) und zum Kaufmännischen Angestellten (Versandbüro) aufgestiegen, das bei der selben Firma. Heute Rentner.

      „Und beachten Sie bitte auch die Kündigungsschutzregeln der Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen, Abfindungsregeln etc.. Sachverstand hilft ab und zu davor, reine Hetze zu verbreiten.“

      Unterschiede gibt es schon zwischen dem einfachen Arbeitnehmer und Angestellten. Dabei sind die Angestellten meistens Bessergestellt. Betriebsrente wird alle drei Jahre angepasst, wobei die letztjährige Anpassung ausgefallen ist. Die Höhe meiner Betriebsrente zur Zeit, rund 91 Euro, laut Gesetz in der Höhe, Steuer und Krankenversichungbeiträge befreit. Als Arbeitnehmer wäre die Betriebsrente um 75 Euro. Übrigens, als „Sesselfurzer“ fühlte ich mich gerecht bezahlt, als Rangierer nicht.

      Ich nehme an, Sie meinen diese hier:

      http://www.itk-igmetall.de/files/ratgeber_at-besch-web-redu_1.pdf

      Dann fällt es mir auch leichter, Ihrem Kommentar zu folgen.

  78. Herr Metzger,

    „habe ich den Beamtenstatus und die Privilegien in den Abgeordnetengesetzen offen kritisiert – sowohl in Parlamentsreden als auch in Interviews und TV-Runden.“

    würden Sie bitte auf entsprechende Quellen verlinken!?

    Danke für diesen Beitrag zu einem Thema, welches viel mehr Beachtung finden sollte.

    Gab es überhaupt jemals eine Talkshow bei ARD/ZDF zu „Beamtenprivilegien“?
    Das wäre mal eine extrem spannende Angelegenheit.

    Es wäre eine ausserordentliche Bereicherung für TE, wenn Sie hierzu nicht nur als Eintagsfliege sondern auch in Zukunft regelmässig und investigativ berichten könnten.

    • … da könnten Sie ja gleich eine TS zum Thema ÖR-Rundfunk-Privilegien fordern!

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