Der Verein „NoGroKo“ verbreitet seit Sonntagmorgen, er hat ein Mitgliederbegehren zur Durchsetzung einer Mitgliederbefragung über die künftige Parteivorsitzende gestartet. Eine Meldung, die in den Medien ebenso unbeachtet bleibt, wie eine andere nicht hinterfragt wird. In der SPD-Parteizentrale habe es bei der Ergebnis-Verkündung der Mitgliederabstimmung von den Mitarbeitern keinen Beifall gegeben, um die Unterlegenen zu schonen. Das ist eine nicht ungeschickte Sprachregelung der kommissarischen Parteiführung. Wahr ist sie nicht.
Als 1982 der Bruch der SPD-FDP-Koalition in der Bundesgeschäftstelle der FDP von ihrem Generalsekretär Günter Verheugen (später Generalsekretär der SPD) bekannt gegeben wurde, fielen die Mitarbeiter dort in eine Art Schockstarre.
So wie sich damals alle in der FDP-Zentrale als Linksliberale oder Sozialliberale verstanden, sind heute nahezu alle Mitarbeiter der SPD-Parteizentrale Gegner der GroKo. Ihr Zusammenwirken mit gleichgesinnten Journalisten hatte den Schulz-Hype befeuert. Nicht, weil sie Schulz-Anhänger wären, sondern weil sie sich in seinem Windschatten den Ausbruch aus der babylonischen Gefangenschaft der Merkel-Union sehnlichst erhofft hatten.
Die doppelte Enttäuschung, erst durch die Abkehr von der noch gar nicht richtig bezogenen Oppositionsführer-Rolle im Bundestag, und nun durch die Niederlage der NoGroKo-Bewegung bei der Mitgliederabstimmung, brachte die SPD-Mitarbeiter im Willy–Brandt–Haus 2018 zum traurigen Verstummen – wie 1982 die FDP-Mitarbeiter im Thomas-Dehler-Haus.
1982 fand die Wahrheit ihren Weg noch in die Medien, 2018 folgen die Medien der Sprachregelung. Berlin hat heute locker doppelt so viele Journalisten wie Bonn damals, aber kaum noch einen Bruchteil der Qualität.
Was gäbe es bei der SPD denn schon zu klatschen, gänzlich unabhängig von der Einstellung zur Groko (wie Gro die auch immer noch sein mag?)? Man repräsentiert gerade noch 15% der Wähler, bekommt mit Mühe eine Mehrheit für die Regierungsteilnahme (das muß man sich ohnehin auf der Zunge zergehen lassen, was das für ein schizophrener Unsinn ist, unter Anführung drittrangiger Probleme, nicht wahr kleiner Kevin, das Seelenheil in der Opposition zu suchen, weil man mit der anderen SPD nicht koalieren will) und kann sich lebhaft vorstellen, dass diese Mehrheit bei den Wählern nicht einmal zu holen gewesen wäre. Dumpf im Hinterkopf ist jedem Spezialdemokraten klar, dass der Weg schnurgerade ins Nichts führt. Es konnte kein Ergebnis zum Klatschen geben. Es ist kein winziges bischen der Unterschied zwischen Regierung und Opposition das Problem der SPD, sondern der zunehmende Realitätsverlust und die damit einhergehende Unwählbarkeit. Es gibt Menschen in diesem Land mit echten Problemen, die wählen nicht nur nicht mehr SPD, die wissen, dass die SPD ihre Probleme verursacht, zusammen mit der anderen SPD.
Sehr gute Aufzählung. Ich möchte noch schlimmstes Behördenversagen in fast allen Verwaltungsbereichen hinzufügen.
Aber so gerne man all dieses Staatsversagen einer einzigen Person, Merkel, anheften möchte, (Sündenbockprinzip) ist es doch nicht ganz so. Das dieses Land dort steht wie von Ihnen zuvor beschrieben, haben wir dem linksgrünen Sozialismus zu verdanken. Dieser betriebt seit 1970 den Marsch durch die Institutionen mit großem Erfolg. 48 lange Jahre hatten diese Menschenzeit dieses Land zu ruinieren. Viele haben daran mitgewirkt. Besonders zu erwähnen wären hier auch die Gewerkschaften im engen Schulterschluss mit der SPD, (aktuelles Beispiel Frau Nahles, einfach mal Lebenslauf bei Wiki nachschlagen) sowie insbesondere die vielen NGO, welche sich um die Linksgrüne Bewegung gruppiert haben. Ich schrieb es an anderer Stelle-, schauen sie sich einmal die Website der DUH an.
Klar hat Merkel das begriffen und nutzt es für die Ihr übertragenen Aufgaben brutalstmöglich aus.
Meine Prognose für die nächsten Wahlen: Die Spezialdemokraten werden sich zunächst noch einmal auf einem Niveau um die 10% stabilisieren, um dann mittelfristig nach französischem Vorbild ganz zu verschwinden. Ein nicht unerheblicher Teil der Mitglieder weiss das und findet es anscheinend nicht zum Klatschen.
Die SPD versteht unter Erneuerung halt offensichtlich etwas ganz anderes: Dsa Geld fremder Leute. Heute Morgen gingen schon die Bettel-E-Mails raus:
„Lieber …,
Gestern haben wir uns entscheiden, dass die SPD in eine Regierung eintritt. Unabhängig vom Ergebnis ist für uns klar: Wir werden unsere Partei erneuern. Das wird eine Kraftanstrengung.
Für eine erfolgreiche Erneuerung brauchen wir Dich. Unser Mitgliedervotum ist ein erster Schritt, der uns als Partei sehr gefordert hat. Unterstütze die Erneuerung mit Deiner Spende, Jan-Christoph, damit wir diesen Weg konsequent weitergehen können.
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In den vergangenen Wochen haben wir intensiv über die Zukunft in unserem Land diskutiert. Hart in der Sache – aber fair im Umgang. Wir können alle stolz auf unsere Partei und das Mitgliedervotum sein.
Herzliche Grüße
Dietmar Nietan
SPD-Schatzmeister“
In den letzten Jahren gab es sehr viele Ungereimtheiten bei der Auszählung von Stimmzetteln. In meinen Augen ist die SPD genau so redlich wie die MSM. ALSO GARNICHT! Ich traue denen mittlerweile alles zu. Wer hat die denn bei der Stimmenauszählung kontrolliert? Irgendwo habe ich gelesen, das fast 5 % der Stimmen ungültig waren, weil die Wähler die Vorgaben beim Ausfüllen nicht erfüllten. …
Warum tritt die NoGroKo-Fraktion nicht geschlossen aus? Die Ansichten der Jusos decken sich sowieso eher mit der LINKEN.
Weil ihre Exponenten in der SPD das bessere Vehikel an die öffentlichen Fleischtöpfe sehen.
Frage an die, die sich heute als SPD zugehörig sehen: Wisst Ihr, wer Wilhelm Liebknecht war und was der so gemacht hat? Kennt einer das Godesberger Programm?
Es ist aus einem ganz einfachen Grund nicht geklatscht worden, – es war ein Dilemma.
Herr Niethan hat unprofessionel zuerst die Ja – Stimmen genannt und dann die Nein – Stimmen.
Wäre jetzt geklatscht worden, hätte es geklungen, als würden die Nein – Stimmen beklatscht.
Letzte Hoffnung –> Heide Simonis Ergebnis für Merkel.
Täuscht mich mein Eindruck oder klammern sich hier zwei Ertrinkende aneinander?
Zwischen Propaganda und Wahrheit gab es schon immer große Unterschiede. „Doch früher berichteten die alten Medien darüber.“ Zu DDR Zeiten versuchten sich die Westmedien am Unterschied (für diejenigen im Tal der Ahnungslosen).
Heute – in der DDR 4.0 – berichten zwar einige neue Medien darüber, erreichen aber die freiwillig Ahnungslosen nicht mehr.
Heute ist die NZZ so etwas wie das Westfernsehen für die DDR-Bürger.
In der Tat! Auch die BAZ zähle ich zu den neuen Westmedien.
Sie haben recht – es ist wirklich schon unwirklich, dass ich als Deutscher schweizer oder österreichische Medien lesen muss (alternative einige englischsprachige Medien) damit mein Blutdruck nicht jeden Tag durch die Decke geht, ob der fast durchgehenden, zumindest so von mir empfundenen, Verarsche durch die breite Front deutschen „Qualitätsjournalismus“. Vom ÖR will ich hier schon mal gar nich anfangen – es ist meiner Meinung nach der Schwarze Kanal mit anderen Mitteln oder Schnitzler TV 4.0. Ausnahmen wie TE bestätigen die Regel.
Manchmal frage ich mich wirklich, wer der Masse der deutschen Journalisten das Hirn so verkantet hat und was so ein Journalistenstudium an einer der Ausbildungsstätten wert ist.
Aber: keine Klicks und keine Beteiligung mehr an den Foren etc., kein Euro an der Kasse für ein Printmedium, das ist die Sprache, die, insbesondere die dahinterstehenden Eigner/Konzerne, zumindest auf Dauer, verstehen, und wenn die nicht, so zumindest deren Werbekunden.
So kann sich das „Koordiantensystem“ ändern!
Auch Servus TV (Aus) hat mit „Talk in Hangar 7“ ein Format,
dass sich der ÖR in Deutschland nicht einmal ansatzweise traut.
Warum berichten die „alten“ Medien nicht mehr über den Unterschied zwischen Propaganda und Wahrheit? Gibt es – neben den sogenannten Recherverbünden zwischen den ÖR-MSM und einigen Privaten – darüber hinaus eine Art Vereinbarung zwischen den „alten“ Medien? Möglich! Die Mediengruppen, die der SPD nahestehen, werden sich mit kritischer Berichterstattung zurückhalten. Und Frau Merkel war zu DDR-Zeiten im Propaganda-Lager tätig. Sie weiß wie´s funktioniert. Bleiben also nur die „neuen“ Medien, wie TE, achgut, Cicero, European. Und die beiden Schweizer, NZZ und BZ.
Die Parteiführung der SPD hätte gestern den Fund von Atlantis verkünden können,Wichtigste Mitteilung in Deutschland wäre sowieso gewesen,Merkel bleibt wegen uns in der Kanzlerschaft .Hurra – das haben wir geschafft ‚
Vergessen aber ganz schnell ,wie Merkel diese RumpfSPD abschaffen wird .
Danke für die Aufklärung.
Ich hatte tatsächlich das Märchen vom verschonten unterlegenen Teil der SPD geglaubt.
Aber bestimmt sind das nur Verschwörungstheorien die sie hier bei ‚Tichys‘ verbreiten 😉
Verschwörungs-Theorie heißt das immer, wenn jemand von der Verschwörungs-Praxis die Decke weg gezogen hat.
Der letzte Satz des Artikels, in Stein gemeißelt, wäre über den Eingang der Bundespressekonferenz anzubringen!
„Kaum noch einen Bruchteil der Qualität“. Viel treffender kann man das leider nicht ausdrücken…
Also, Frau Nahles erklärte doch gestern, die Mitarbeiter hätten abgesprochen, nicht zu klatschen, um sich gegenseitig nicht weh zu tun…Habe laut gelacht!
Ehrlich gesagt, ob die applaudierten oder nicht, ist mir sowas von egal. Ich weiß allerdings mit Sicherheit, es wird nicht besser werden in Deutschland.
Das „weiter so“ mit gefälschten und verschwiegenen Zahlen und Fakten, im Verein mit einer nach wie vor linken Medienszene wird uns weiter begleiten. Solange es die meisten Wähler nicht direkt betrifft, wird sich daran nichts ändern und wenn dem letzten mal ein Licht aufgehen wird, ist es leider zu spät. Wahrscheinlich sogar heute schon.
Na, und weiter…? Das war’s schon ? Soll ich jetzt auch traurig sein ? Deutschland als Ganzes ist bereits ein einziges Trauerspiel. Und zwar, weil Feiglinge an den falschen Stellen der Verantwortung sitzen und traurig sind. Und doch nicht müde werden, diejenigen außerhalb ihrer Filterblase als Pack und Nazis zu beschimpfen,
die als letzte Mohikaner noch die Peilung haben. Geht mit Gott, aber geht, Genossen !
Gut gesagt: Babylonische Gefangenschaft. Aber nicht ganz richtig, denn die SPD-Abgeordneten werden doch noch final darüber entscheiden können, im Bundestag, am 14. März.
Werden die Abgeordneten frei entscheiden können? Ja, natürlich. Sie werden pro 3 1/2 Jahre gut gut gefütterte Parlamentssessel stimmen.
Täten Sie es nicht, würden sie Neuwahlen und den Verlust von Pfründen riskieren.
Folglich werden die SPD-Abgeordneten weisungsungebunden für Angela Merkel als Kanzlerin und pro domo stimmen, für die Sicherung der eigenen Pfründe.
Die Bundeskanzlerin nehmen sie in Kauf, die dadurch gesicherten eigenen Vorteile sind jedoch der Hauptgrund, Angela Merkel zu wählen.
Müsste nicht für SPD-Abgeordnete jede andere Variante als übermenschlich angesehen werden?
Gilt genauso für unzufriedene CDU-Abgeordnete…
Ich glaube es waren nicht nur die SPD-Mitarbeiter, die auf ein Groko-Nein gehofft hatten…auch die SPD Führung wurde in den letzten Woche immer klarer, dass ein Nein zur Groko das beste für Sie als Führung und für die SPD im Ganzen das Beste wäre. Weder von Scholz noch von Nahles kam ein jubel Aufbruch Signal nach dem Groko Ja über die Lippen…Scholz und Nahles….haben weder einen Plan noch eine Strategie mit der „Übermutter“ einer Grün-Sozialistischen Merkel Politik fertig zu werden.
Das JA zur Groko ist eben ein JA zu Merkel….und das hat die SPD Führung viel zu spät erkannt. Also Oppositionsführer hätte die SPD in einer Minderheitenregierung die Merkel vor sich hertreiben und jagen können…aber so….so wird jetzt die SPD zusammen mit der Merkel Union von der AfD als stärkste Oppositionskraft gejagt.
Politik ist wie Schach…einfach nur noch herrlich….soviele Schachzüge wie es in den letzten Monaten und Jahren gegeben hat….und mit jeden Schachzug der AfD wurden mehr und mehr Schachfiguren von SPD und Union vom Spielbrett abgeräumt.
Die Führung der SPD hat immer noch nicht begriffen, dass man die Seele der Partei mit den Harz IV Gesetzen verkauft hat. Selbst als man die Fehlentwicklungen in diesem Gesetz festgestellt hatte, war man nicht bereit dies einzugestehen und vor allem zu korrigieren. In den beiden GROKO Regierungen fand man nicht die Kraft dies durchzusetzen und nun will man allen glauben machen, dass man all die Absichtserklärungen aus dem Koalitionsvertrag zügig umsetzen will. Dies vor dem Hintergrund der letzten 20 Jahren politischen SPD Verhaltens zeigt, dass selbst die jungen Mitglieder der Partei ihrer Führung nicht mehr glauben und offensichtlich wieder zum eigentlichen Anspruch der Partei ( Vertreter der Arbeitnehmer und der sogenannten kleinen Leute) zurückkehren möchte. Gelingt der Partei diese Erneuerung nicht, so wird sie bei der nächsten Wahl nur noch unter 15% bleiben.
Vermutlich liegen Sie mit Ihrer Vermutung richtig, Herr Goergen, dass das Schweigen der SPD-Mitarbeiter andere Gründe als die von der Parteiführung genannten hatte. Ganz sicher aber stimmt Ihr letzter Satz: Die Qualität des Hauptstadtjournalismus ist vergleichsweise erbärmlich.
Bestimmen Sie den Zeitpunkt, seit wann sich das geändert hat.
Und man kommt den Gründen näher.
Ungefähr aller Probleme.
Kleiner Tipp:
Früher lag der östlichste Lauschpunkt auf dem Teufelsberg.
So ist das eben, in dieser bunten, Wohlfühlrepublik.
In der nichts gesagt wird wie es ist. Alles beschönigt, verdreht und hemmungslos gelogen wird. Wo zu viele in ihren wohlstandgesättigten Wohlfühlblasen leben, nicht sein darf was nicht sein kann und „Political Correctness“ nur als ein anderes Wort für Realitätsverweigerung gefeiert wird.
Indes, die Realität wird all diejenigen buchstäblich erschlagen, wenn sie endlich wieder hervorbricht. Und das kommt wie das Amen in der Kirche.