Die selbsternannte Erziehungs- und PISA-Großmacht OECD dreht und wendet es immer in dieselbe Richtung: Am Ende kommt stets die Forderung nach mehr Gesamt- bzw. Gemeinschaftsschule, also Einheitsschule und nach mehr Ganztagsschule heraus.
So auch jetzt bei der jüngsten, gefühlt x-ten Sonderauswertung einer Pisa-Studie. Das einzige halbwegs interessante Detail der Studie ist in wenigen Sätzen zusammengefasst: „Immer mehr Schüler aus bildungsschwachen Elternhäusern zeigen in der PISA-Studie solide Leistungen. Der Anteil sozial benachteiligter Jugendlicher mit guten Ergebnissen im Test stieg auf 32,2 Prozent.
Im Jahr 2006 hatte lediglich ein Viertel der bildungsfernen Getesteten gut abgeschnitten.“ So meldete es soeben die „tagesschau“. Und OECD-Obertester Andreas Schleicher fügt in einem seiner vielen Interviews hinzu: „Der Anteil resilienter Schüler – also Schüler, die aus einem sozial ungünstigen Umfeld kommen und trotzdem gute Leistungen erreichen – ist in Deutschland weiter gestiegen.“
Aber allein schon mit diesen Sätzen werden Fragen aufgeworfen, die freilich kein Teilnehmer der Pressekonferenz zu stellen wagte. Weiß Schleicher eigentlich, was „Resilienz“ ist? Wie ist ein „bildungsschwaches Elternhaus“ definiert? Wie wird die Herkunft der Schüler überhaupt erfasst? Wurde ein Migrantenhintergrund mit erfragt? Fragen über Fragen – unbeantwortet! All dies hindert Schleicher nicht daran, sofort seine Lieblingsleier anzustimmen: Deutschland „sortiere“ Schüler mit zehn Jahren zu früh. Am Rande: Mit Pisa wurden Fünfzehnjährige getestet! Schleicher weiter: Deutschland habe zu wenig Ganztagsschule. Singapur sei in jeder Hinsicht besser. Und: „Eine stärkere soziale Durchmischung an Schulen wirkt sich positiv aus.“
Also doch wieder Gesamtschule, Gemeinschaftsschule, Ganztagsschule, wenn es nach der OECD geht! Und wenn es nach den „Öffentlich-Rechtlichen“ geht, die dieses Märchen ins Bild setzen, als sie zur aktuellen „Studie“ schöne Szenen aus Gesamtschulen brachten. Alles daneben! Gesamtschule hat in Deutschland – wirklich empirisch belegt! – Jahrzehnte durchschlagender Erfolglosigkeit hinter sich. Sie hat keineswegs bessere soziale Aufstiegschancen eröffnet. Dafür war und ist sie um 30 Prozent teurer als das gegliederte Schulwesen. Und es gibt keine einzige Studie, die der Ganztagsschule bzw. deren Schülern auch nur einen kleinen Vorteil in puncto Schulleistung oder Aufstieg bestätigen könnte. Im übrigen sei angefügt: Ob ein Schüler eine Ganztagsschule besucht, ist mit Pisa gar nicht erfasst worden.
Der OECD-Direktor Schleicher bewegt sich also einmal mehr im luftleeren Raum.
Das heißt nicht, dass an Deutschlands Schulen nichts verbesserungsfähig bzw. verbesserungsbedürftig ist. Aber Fortschritte gibt es nur, wenn man den echten Problemen ins Auge schaut. Zum Beispiel dem Problem, dass Deutschlands Schulen mit einer völlig voraussetzungslosen Migration überfordert sind, wie man sie in keinem der hochgerühmten Länder Kanada oder Singapur oder Finnland hat.
Josef Kraus war Oberstudiendirektor, Präsident des deutschen Lehrerverbands, wurde mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und als „Titan der Bildungspolitik“ bezeichnet. Er hat Bestseller zu Bildungsthemen verfasst und sein jüngstes Werk Wie man eine Bildungsnation an die Wand fährt erhalten Sie in unserem Shop: www.tichyseinblick.shop
Das Konzept Resilienz ist – vorsichtig formuliert – nur bedingt sinnvoll. Die Länder mit der besten Gesamtleistung (dazu gehört auch Deutschland) müssen zwangsläufig besser abschneiden. Etwas anderes ist gar nicht möglich.
Ich habe gerade mal die Korrelation zwischen dem PISA-Gesamtscore und dem prozentualen Anteil der resilienten Schüler ausgerechnet. Sie beträgt 0,93. Das heißt: Beide Variablen messen nahezu dasselbe.
Interessant ist aber: Deutschland schneidet besser ab, als die bloße Korrelation erwarten lässt (für Leute, die sich ein wenig mit Statistik auskennen: das standardisiert Residuum beträgt +0,36).
Den ausführlichen Bericht kann man hier herunterladen
http://www.oecd-ilibrary.org/education/academic-resilience_e22490ac-en;jsessionid=4shnef8oguvoa.x-oecd-live-02
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Ich hatte gestern die Definition der Resilienz aus dem offiziellen PISA-2015-Bericht der OECD zitiert.
Hier muss ich nun unbedingt einen Nachtrag anfügen. Da er weiter unten vermutlich nicht gesehen wird, tue ich dies in einem eigenen Beitrag.
In der neuen Resilienz-Studie wird Resilienz völlig anders definiert als im PISA-2015-Bericht:
„Im Rahmen dieser Studie meint Resilienz eine positive Anpassungsleistung: die Fähigkeit von Schülerinnen und Schülern, trotz sozialer Nachteile in allen PISA-Testfeldern mindestens die Kompetenzstufe drei zu erreichen und damit die Voraussetzung für eine aktive gesellschaftliche Teilhabe und lebenslanges Lernen zu erwerben.“
Es geht also lediglich um das Erreichen der Stufe 3. Die Stufe 3 entspricht etwa der Note „befriedigend“. Das ist etwas völlig anderes als in der ursprünglichen Begriffsdefinition.
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Mich irritiert der Begriff „Bildungsschwaches Elternhaus“. Ich stamme aus einer Familie mit 3 Mädchen, unser Vater war ein kleiner Angestellter in der Metallindustrie, Unsere Mutter war Hausfrau, chronisch krank, und mir oblag seit dem 8. Lebensjahr in steigendem Maße die Haushaltsführung. Wir hatten nie viel Geld, es gab keine Urlaubsreisen, Kleidung wurde aufgetragen von der Ältesten bis zur Jüngsten, solange es ging. Was es aber gab, zu jedem Geburtstag und zu Weihnachten, waren Bücher. Und was es gab und auch heute noch gibt: eine hervorragend ausgestattete Stadtbibliothek in der Nähe, und Berge von Büchern jeder Art, die wir ausleihen durften. Jede Minute der knapp bemessenen Freizeit wurde gelesen.
Es hiess damals noch, wozu brauchen Mädchen eine Ausbildung, sie heiraten ja doch, aber wir alle drei durften zunächst die Realschule besuchen, mußten nicht mit 14 Jahren irgendwo als Verkäuferin arbeiten. Ich selbst , da sehr gute Schülerin, habe dann auf dem Aufbaugymnasium, was es bei uns zum Glück gab, das Abitur gemacht und dann ein Fachhochschlstudium abgeschlossen. Meine Schwestern machten dann beide das Abi auf dem Abendgymnasium nach.
Meinem Mann ging es ähnlich wie mir, er war das erste Mitglied seiner weiteren Familie, und lange auch das letzte, das zum Abi gelangte mit anschließendem Fachhochschulstudi-
um.
Für unsere Kinder gab es in ihren ersten Lebensjahren kein Fernsehen, wir machten den Apparat erst an, wenn sie schliefen. Dafür kannten sie es nicht anders, als dass ihnen vorgelesen wurde jeden Abend, Geschichten erzählt, Lieder gesungen. Alle drei durchliefen die Schule bis zum Abi ohne Ehrenrunden und Fünfer auf dem Zeugnis, obwohl sie durchaus nicht, so wie viele andere, alles bekamen, was sie sich wünschten. Und alle drei liebten und lieben Bücher. Alle machten eine gut abgeschlossene Ausbildung bzw. legten ein hervorragend abgeschlossenes Studium hin.
Öffentliche Büchereien gibt es immer noch. Sie kosten jetzt allerdings ein paar Euro im Jahr. Ist das dann zu viel? Ist das eigene Iphone für jedes Kind denn kostenlos? Der Flachbildschirm im Wohnzimmer, den anscheinend jeder hat, auch wenn er vom Mindestlohn lebt? Große Ausnahme: wir. Uns genügt, wenn wir überhaupt fernsehen, unser Uraltgerät.
Da frage ich mich doch, wo es denn schiefläuft. Ich lese, dass mittlerweile Kinder nach Abschluß der Grundschule nicht flüssig lesen bzw. das Gelesene verstehen können, dass grundlegendes Rechnen nicht beherrscht wird.
Ist es nicht vielmehr der Wille, etwas zu lernen, der fehlt?
Unsere Eltern hatten ein hohes Interesse daran, dass es uns besser ging, so wie wir bei unseren Kindern, und so wie sie, haben auch wir auf vieles verzichtet. Ist dieses Wollen denn so häufig nicht vorhanden?
Ist mir sehr vertraut, nur dass ich einen Fernseher zum ersten mal sah, als ich 19 war. Ich hatte aber nichts dergleichen vermisst.
Könnte es sein, dass einfach mehr Familien aus der eigentlichen Mittelschicht und dem Bildungsbürgertum ökonomisch absacken und somit eigentlich „schlaue“ und halbwegs erzogene Kinder zur Unterschicht gezählt werden?
Eltern haben unabhängig vom Einkommen die Möglichkeit ihren Kindern zu vermitteln, wie wichtig Bildung ist. Sie können darauf achten, dass Kinder regelmäßig das kostenfreie Lernangebot nutzen. Darüber hinaus können sie sich dafür einsetzen, dass übermäßiger Medienkonsum nicht die Lernleistung beeinflusst.
Werden Kinder in dieser Weise von ihren Eltern unterstützt, haben sie die gleichen Chancen wie jedes andere Kind.
Das einziger Hindernis, welches es geben könnte sind überteuerte Klassenfahrten, welche sie nicht finanzieren können.
Wenn Kinder es nicht schaffen, liegt das Problem deshalb nicht zwingend am geringen Einkommen, sondern an der Haltung im Elternhaus. Ich habe schon genügend „arme“ Kinder erlebt, welche den Weg ins Gymnasium und in ein erfolgreiches Berufsleben gefunden haben. Die Eltern dieser Kinder hatten eines gemein, sie haben sich für ihre Kinder und ihre Lernentwicklung interessiert.
PISA liefert in der Tat phantastisch gute Daten.
Wer PISA pauschal ablehnt, hat wahrscheinlich noch niemals in einen Original-PISA-Bericht hineingeschaut. – Dieser Satz bezieht sich selbstverständlich nicht auf Herrn Kraus!
Die Ideologie der OECD ist allerdings absurd. Dort glaubt man tatsächlich, Bildung hätte nichts mit Intelligenz zu tun. Das Wort Intelligenz wird man in PISA vergeblich suchen.
Wenn man die Daten von der Ideologie trennt, dann ist PISA eine unglaublich gute Informationsquelle über die Lage Bildung und der Intelligenz in den verschiedenen Teilen dieser Welt.
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Nein, Bildung hat nicht unbedingt was mit Intelligenz zu tun. Als Naturwissenschaftler mag ich den Begriff sowieso nicht, weil ich noch keine Treffende Definition für den Begriff gesehen habe. Was man nicht vernünftig definieren kann, kann man übrigens auch nicht messen. Bildung hat jedoch auch nichts mit Geld oder sozialen Aspekten zu tun, wie unsere links-grünen Bildungspolitiker immer meinen. Nach meinen Lebenserfahrungen hat Bildung in erster Linie etwas mit Begriffen zu tun, die links-grün eingestellte Personen hassen. Zur Herleitung meiner Argumentation: Ich komme selbst aus einer zerrütteten Familie und musste mein Studium selbst finanzieren. Daher war ich zuerst Zeitsoldat und habe auch neben dem Studium gejobbt. Die Chancengleichheit im deutschen Bildungssystem ist jedoch sehr hoch. Alleine schon, weil es keine Studiengebühren gibt. Daher schaffte auch ich es zum Dr. rer. nat. in Chemie. Leider gab es in den 90ern keine Jobs für MINTler (daher jetzt angeblich ein Mangel, obwohl hier nur ein Schweinezyklus vorliegt). Ich sattelte daher auf IT um, was einem Naturwissenschaftler normalerweise auch nicht schwer fällt. Heute verdiene ich damit sehr gut und bin nach Definition der SPD ein pöser Reicher. Das ist man in DE ja schon ab einem Brutto-Einkommen von 60 TEUR im Jahr. Leider muss ich mich in meinem Fach ständig fortbilden. Da ich heute Geld habe, versuchte ich es mit teuren Kursen, super teurem Trainingsmaterial usw. Und siehe da, mit Geld kann man sich nicht bilden. Die Begriffe, auf die es ankommt, sind heute die selben wie zu der Zeit, als ich kein Geld hatte: Fleiß, Disziplin, Neugierde, Ausdauer und andere anstrengende Dinge.
Tja, unsere links-grünen hassen diese Begriffe. Wenn man aber anerkennt, dass der Bildungserfolg eben von der individuellen Anstrengung abhängt, erkennt man auch, warum z. B. in Singapur die Kids so viel lernen. Dort hat sich selbst bei den eher muslimischen Malayen die konfuzianische Philosophie ins Gehirn gebrannt. Bei meinen vielen berufsbedingten Aufenthalten habe ich in Singapur bei allen Bevölkerungsgruppen (Singapur ist eines der wenigen Beispiele für ein funktionierendes Multi-Kulti) eine ausgesprochene Leistungsbereitschaft erkennen können, was selbstverständlich auf die Jüngsten abfärbt.
Im Nahen Osten, wo ich auch häufig war, wird den Leuten jedoch meistens klar gemacht, dass man eigentlich nur ein gottgefälliges Leben führen muss, um gut klar zu kommen.
Bei uns in Deutschland habe ich den Eindruck, dass den Jüngsten klar gemacht wird, dass man lediglich möglichst sozial eingestellt sein muss, um besonders gut klar zu kommen. Kein Wunder, wenn unter so einer Einstellung der Bildungserfolg leidet.
Sorry, Sie haben offenkundig überhaupt keine Ahnung von der psychologischen Intelligenzforschung.
Die Idee, Bildung habe nichts mit Intelligenz zu tun, ist so absurd, dass es einem die Sprache verschlägt. Mit was denn sonst?
Wenn Sie den Begriff Intelligenz nicht mögen, dann ist das Ihr Problem.
„weil ich noch keine Treffende Definition für den Begriff gesehen habe. Was man nicht vernünftig definieren kann, kann man übrigens auch nicht messen.“
Diese Aussage ist schlicht und einfach Unsinn.
Ich zitiere mal aus einem Buch, das ich jedem, wirklich jedem dringend empfehle:
„solche Debatten finden auch über das Wesen der Gravitation statt: Ist sie (gemäß Einsteins allgemeiner Relativitätstheorie) auf eine Krümmung des Raum-Zeit-Kontinuums zurückzuführen oder (wie die die Quantentheorie postuliert) auf die Interaktion von Teilchen, der ‚Gravitonen‘, oder auf irgendetwas anderes? Absolute Einhelligkeit der Experten zu allen Fragen ist zum sinnvollen Gebrauch eines Konzepts nicht erforderlich.“
Hans J. Eysenck (1998). Die IQ-Bibel. Intelligenz verstehen und messen. Stuttgart Klett Cotta.
Selbstverständlich kann man Intelligenz messen!
Um etwas zu messen, braucht man keine Definition, die auch vom allerletzten Skeptiker geteilt wird. Um etwas zu messen, benötigt man reliable und valide Messinstrumente. Intelligenztests sind genau das.
Physiker, die sich über das Alter des Universums streiten und Milliarden Jahre auseinanderliegen, würden alles dafür geben, in ihrem Fachgebiet eine derartige Präzision zu erreichen.
Es gibt in den Sozialwissenschaften keine einzige Variable, die auch nur annähernd so gut erforscht ist wie die Intelligenz. Und es gibt keine einzige Variable, die im Bereich Bildung – und in vielen anderen Bereichen – auch nur annähernd so viel Varianz erklärt wie die Intelligenz.
Niemand muss die Einzelheiten der psychologischen Intelligenzforschung im Detail kennen, aber wer mitreden will, muss sich mehr Wissen aneignen, als das ideologisch bornierte Geschwätz in den Medien hergibt.
Noch eine Leseempfehlung:
Detlef H. Rost (2009). Intelligenz. Mythen und Fakten. Weinheim: Beltz.
Beide empfohlenen Bücher müssten für jeden halbwegs gebildeten Menschen verständlich sein.
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Eine Anmerkung zu: „Kein Wunder, wenn unter so einer Einstellung der Bildungserfolg leidet.“
In puncto Bildung liegen einheimische deutsche Schüler – die Betonung liegt auf „einheimische“! – ganz weit oben.
PISA zeigt:
Unangefochtener Spitzenreiter ist Singapur mit 547 Punkten.
Zweiter ist Hong Kong mit 538 Punkten.
Dahinter folgt eine Gruppe, bei der die Unterschiede zwischen den Punktwerten statistisch bedeutungslos sind: Japan (530), Estland (528), Finnland (527), Schweiz (525), Taipeh (525), Deutschland (524), Kanada (524).
Wer vor diesem Hintergrund von mangelndem Bildungserfolg in Deutschland redet, weiß nicht, wovon er spricht. Die restliche Welt ist schlechter, ja viel schlechter als Deutschland, die meisten Länder sogar so viel schlechter, dass man es kaum glauben mag.
Den Beleg für meine Aussagen finden Sie hier :
https://splitter1.wordpress.com/2017/11/12/pisa-estland-finnland-deutschland-1/
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„Intelligenz … Als Naturwissenschaftler mag ich den Begriff sowieso nicht, weil ich noch keine Treffende Definition für den Begriff gesehen habe. Was man nicht vernünftig definieren kann, kann man übrigens auch nicht messen.“
Wer hat Ihnen denn diesen Floh ins Ohr gesetzt?
Definieren Sie doch mal Energie. Auf diese Frage würden Sie buchstäblich Tausende Definitionen erhalten. Würde man auf eine Definition warten, die von allen geteilt wird, dann gäbe es überhaupt keine empirischen Wissenschaften. Der Begriff Energie ist tausendmal schwammiger als der Begriff Intelligenz.
Anstelle von Energie können Sie es auch mit beliebigen anderen Begriffen aus den Naturwissenschaften versuchen.
In den empirischen Wissenschaften – ganz besonders auch in den Naturwissenschaften – geht der Weg nicht von der Definition zur Messung, sondern es ist genau umgekehrt.
Man beginnt mit einer mehr oder weniger vagen Vorstellung und entwickelt Messinstrumente. Diese Messinstrumente werden dann Schritt um Schritt verfeinert, wobei die Messergebnisse die weitere Richtung und die Theoriebildung entscheidend beeinflussen.
In den empirischen Wissenschaften erfolgt die Entwicklung stets im Wechselspiel von Messinstrumenten, Messergebnissen und theoretischen Konzepten.
Wer erst mal auf eine absolut verbindliche Definition wartet, wird niemals auch nur ein einziges empirisches Ergebnis erhalten.
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Danke dafür, dass Sie eine Lanze für die kognitive Intelligenz brechen.
Fakt ist, es gab „Bildungs ferne Zeiten ohne allgemeine Schulen“ und Neugierige lernten trotzdem lesen, schreiben und rechnen, weil sie das Talent dazu hatten, sich ihres Verstandes selbst zu bedienen und Wissenschaften zu betreiben.
Diese natürlichen 5 % sehr hoch Begabten, waren allzeit die Genies, denen 30 % der Bevölkerung mit hoher Intelligenz halfen, deren geniale Planungen in Bauwerke umzusetzen, und die restliche Bevölkerung bei der Arbeit anzuleiten.
Andernfalls gäbe es weder Pyramiden noch römische Wasser-Viadukte oder Luft- und Raum-Fahrt.
Wir alle erben unsere Anlagen, unsere Talente.
Jeder Trainer weis „aus kleinwüchsigen Dicken“ kann man keine Hochsprung-Athleten machen.
Nur Deutschlands-Bildungs-Politiker, die bestreiten das seit vielen Jahrzehnten vehement.
Schon seit Jahren werden in Deutschland die Leistungsstandards für Schüler an deutschen Schulen gesenkt, um die politische Berechtigung für zahlreiche Inklusions- und leistungsprüfende Maßnahmen herzustellen oder zu verschleiern. Schulen verrotten, Lehrmaterial ist gefühlt auf dem Stand des letzten Jahrhunderts, Eltern werden zusätzlich für alle möglichen Lehrmittel zur Kasse gebeten, Unterrichtsausfall in katastrophalen Ausmaßen und die Überflutung mit bildungsfernen Migranten mit einem archaischen Kulturbild tut ein übriges. Die sogenannte Inklusion senkt die Standards noch weiter, kein Lehrer wird einen Schüler wissentlich zurücklassen, also orientiert er sich am Schwächsten. Leider zeichnen dann die Pisa-Studien ein realistisches Bild von Deutschlands Schülern. Abgehängt, nicht belastbar, im internationalen Vergleich ziemlich schlecht.
Die angebliche Verbesserung in den Pisa-Studien ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Hierfür die Berechtigung für Gesamtschulen herzustellen, erinnert an die politische Darstellung in Gesamtdeutschland. Eine stramme Behauptung ersetzt den Beweis.
„Leider zeichnen dann die Pisa-Studien ein realistisches Bild von Deutschlands Schülern. Abgehängt, nicht belastbar, im internationalen Vergleich ziemlich schlecht.“
Wie kommen Sie auf diese absurde Idee?
Die einheimischen deutschen Schüler – wohlgemerkt: die einheimischen! – gehören zur Weltspitze. Nur Singapur und Hong Kong schneiden signifikant besser ab, sonst niemand!
Es sind einzig und allein die Migranten, die das Bild ein wenig trüben. Aber selbst mit den Migranten liegt Deutschland noch ganz, ganz weit oben.
Den Beleg für meine Aussagen finden Sie hier :
https://splitter1.wordpress.com/2017/11/12/pisa-estland-finnland-deutschland-1/
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Als in den 50ziger Jahren geborener erinnere ich mich nur mit Grausen an die Schulzeit. Lesen und rechnen konnte ich schon vor dem Eintritt in die Grundschule. Mit Kurzschuljahr, Schulreformen usw geschlagen war ich mit 14 dann ein völlig ahnungsloser Junge, der die Deutsche Bank für eine Behörde hielt. Dann 2 Jahre Handelsschule, ebenfalls völlig überflüssig. Dann ein Jahr Berufsschule und eine Kaufmannslehre. Mein Fazit. ich habe mit 14 angefangen jedes Wochenende einen Stapel Bücher aus der Bücherei zu entleihen. Da kamen in den Jahren wohl so 1000 Bücher zusammen. Dort habe ich meine Bildung her. Nicht aus der Schule. Diskussionsrunden mit Freunden und unzählige Reisen haben meine Sichtweise der Welt geprägt. Ich habe dann mit 25 das Abitur nachgeholt nur um es zu haben. …. Das lief mit Links. Die Ahnungslosigkeit der Lehrer empfand ich als erschreckend. Das Chaos an der Uni später hat mich dann endgültig davon überzeugt, dass das Bildungssystem in Deutschland nichts taugt. Die vielen Jahre in der Schule hätte ich mir sparen können.
Das ganze Gerede heute über Gesamtschulen, Gymnasien usw halte ich für Unsinn.
Es gibt eine einfache Lösung. Schulklassen sollten nicht mehr als 10 Schüler haben. Lehrer sollten in den Kernbereichen über viele Jahre ihre Schüler begleiten. Walldorfschulen haben dazu gute Ansätze. Epochaler Unterricht ist ein Teil davon. Leider haben die aber viel religiöse Verwirrung im Gepäck.
Man sollte Kinder glücklich und mit viel Freizeit aufwachsen lassen. Leistung erzielen sie mit Freude und Förderung und nicht mit Druck und Strafe. Natürlich gehört Disziplin dazu. Ich habe früher viel mit jungen Leuten zu tun gehabt. Als Kampfkunstlehrer kamen die in Scharen zu mir. Neben dem Training habe ich Leserunden mit ihnen organisiert. Es wurde gemeinsam gelesen. Einer lies vor und nach ein paar Sätzen fragte ich nach wie die jungen Leute das gelesene verstanden haben. So lernten sie Aufmerksamkeit, hinterfragen, denken, interpretieren. Sie wurden selbstbewusst und nicht mehr so leicht manipulierbar. Das Schulsystem in Deutschland hat im Grunde dafür gesorgt, dass die Masse der Deutschen manipulierte Hohlbirnen sind. ÖR, Medien, Regierung, Werbung sorgen dafür. Es ist wirklich traurig.
@Rainer Franzolet: Ich bin Jahrgang 1990, also um einiges jünger als Sie, aber ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht. Wirkliche Bildung wird in der Schule schon lange nicht mehr vermittelt. Wenn man klassische Literatur liest, die Bibel liest, philosophische Werke liest etc. dann kann man sich in kürzester Zeit mehr Bildung aneignen, als man heute in 9 Jahren Gymnasium erhält. Ich hab das leider auch erst mit weit über 20 verstanden. Viele wertvolle Jahre habe ich in der Schule und mit Abschlüssen verschwendet. Seitdem setze ich alles daran, mir möglichst viel wirkliche Bildung (und eben keine Meinung) anzueignen.
Ich finde es toll, dass Sie sich so engagiert um die jungen Leute gekümmert haben. Und ich finde es wirklich traurig, dass heute offenbar Privatleute Zeit (und vielleicht auch Geld) opfern müssen, um jungen Menschen das Rüstzeug für das spätere Leben mitzugeben, weil die Schulen nicht mehr willens sind, ihre Kernaufgaben zu erfüllen.
Herr Kraus, die Ganztagsschule hat mit der Schulform nichts zu tun. Das geht ebenso als Gymnasium mit 95 % Biodeutschenanteil wie als Waldorfschule mit 80 % grünwählenden Akademikereltern, aber auch als Gesamtschule mit 15 % Biodeutschen und 60 % Muslimenanteil. Ich finde, das sollte man auseinanderhalten. Ob die Ganztagsbeschulung im Sinne der Kinder oder des Schulerfolges besser ist als die mittags schließende Schule, ist nur schwer zu evaluieren, allerdings sei der Hinweis gestattet, daß praktisch alle Eliteschulen nahezu weltweit die Form des Internats haben, das grundsätzlich eine Ganztags- und im Grunde sogar eine 24/7-Schule ist. Die typische deutsche Ganztagsschule dagegen bietet nur Unterricht bis ca. 16 Uhr.
Die Ganztagsschule wird heutzutage nicht wegen des pädagogischen Angebotes gewählt, sondern fast immer, weil wir heute eine Gesellschaft sind, in der nahezu jede Frau berufstätig ist, schon von Kleinkindtagen an darauf sozialisiert wurde, sich primär nicht als Mutter, sondern erwerbstätiges Subjekt zu definieren und somit zum Übergang in die Schulzeit ihrer Kinder weiterhin Betreuungsbedarf hat. Und dann gibts da Männer )oder Frauen) die geschieden sind (schuldig oder nicht) und auf einmal allein dastehen mit Kind. Ich bin so einer.
Ich weiß, wovon ich hier spreche, da ich über weite Strecken meiner Vaterschaft alleinerziehend war, mit zwei Kindern, und ebenso nicht bereit war, meinen Lebensunterhalt aus Hartz IV zu bestreiten. Als Mann hatte ich zudem auf Arbeit keine Option, um 15 Uhr zu gehen, um mit meinen Kindern Hausaufgaben zu machen oder ihnen ein Mittagessen zu kochen. Es gab noch nicht einmal Verständnis dafür, daß Kinder mal krank sind, Elternabende haben, Tagesausflüge machen, wo Eltern mitfahren. Es gab kein Verständnis dafür, daß an Elternsprechtagen in der Schule die Lehrer keine Termine nach 20 Uhr anboten, sondern nur von 15 bis 18 Uhr.
Gut, das waren die 90er. Ist es heute etwa besser? Und ich sage Ihnen – und nota bene, ich wähle die AfD und habe mit dem Familienbild der SPD oder Grünen nichts am Hut – was hätte ich damals darum gegeben, für einen Ganztagsplatz an einer Schule! Ihrer Schule. Wissen Sie, was „Hortbetreuung“ bedeutet? Bestimmt, Sie sind Bildungspolitiker. Auf Schüler wird nach 14 Uhr zwei Stunden von Praktikanten, die fünf Jahre älter sind, „aufgepaßt“, nachdem es zuvor lauwarmes Essen vom Caterer aus der Aluminiumpackung gab. Damals aber schon helal und immer schweinefleischfrei, wir waren ja im weltoffenen Berlin.
Mit diesem meinen Beitrag will ich diese „Studien“ egal ob von der OECD oder Bertelsmann, gar nicht verteidigen, da steht eh nur linker Schwachsinn drin, geschrieben von Leuten, die zu 80 % kinderlos sind. Aber auch als Rechter, Konservativer finde ich, das die Zeit nicht stehenbleiben darf.
In meinem Fall gab es Großeltern, die auch nach der Scheidung bereit waren, mit den Kindern ihrer Tochter zu lernen, obwohl sie bei mir lebten. Weil sie wollten, daß aus ihren Enkeln „mal was wird“. Aber was, wenn es die nicht gibt? Oma und Opa? Die klassische Hilfslehrertruppe der deutschen Mittelschicht?
Dann hätte ich meiner Tochter mit 16 nicht ein Jahr Schüleraustausch USA bezahlen können, was sie nachhaltig davor bewahrt hat, zur Grünanhängerin zu werden, in Texas lebt man halt anders als in Berlin-Kreuzberg. Skifreizeit für die Kids, mithalten können bei den Klamotten, all das, wofür ein Teenie bereit ist, zu sterben? Als Hartzer mit 350 € pro Kind? In einer Sozialwohnung im Märkischen Viertel statt im Altbau im bürgerlichen Steglitz? Alles hat seinen Preis.
Man sollte nicht alleinerziehend sein. Aber wenn mich meine Kinder je fragen werden, ob sie meine Enkel mal in eine Ganztagsschule stecken sollten, werde ich sie sagen: „Traut Euch!“ Denn ich, der hoffentlich-bald-Opa, hat noch etliche Jahre bis zur Rente.
Schaut man „den echten Problemen ins Auge“, dann stellt man unweigerlich fest, daß das ehemals gute deutsche Bildungssystem nachhaltig beschädigt worden ist. Jahrzehntelang durchgeführte Schulreformen, provoziert durch den Wettbewerb zwischen bornierten „Bewahrern“ und träumenden „Fortschrittlern“, haben dazu geführt, daß heute gendergerechte Formulierungen wichtiger als Orthographie und Grammatik, Konflikt- und Streitfähigkeit wichtiger als Interesse für Literatur und deutsche Geschichte, PC-Kenntnisse wichtiger als Rechenfertigkeiten oder parallel zum Mainstream aufgemotzte Schulprojekte wichtiger als analytisches und logisches Denken sind.
Der durch die Migrationspolitik verschärfte Bildungsnotstand wird schließlich der Totengräber der Schule in öffentlicher Trägerschaft sein. Gute Bildung wird es dann in Zukunft nur noch auf Privatschulen geben – wieder einmal zum Nachteil der Einkommensschwachen, die eben nicht mehr zur Zielgruppe linker Irrfahrer gehören.
…ehrlich gesagt ist mir diese schön gerechnet Studie egal.
Dass das Bildungsniveau und die vermittelten Bildungsinhalte nachgelassen haben, erlebe ich hautnah an meinen Kindern. Was mein Sohn aktuell bis zur 10. Klasse eines naturwissenschaftlich orientierten Gymnasiums z.B. im Fach Chemie gelernt hat, wurde uns spätestens bis zur 8. Klasse vermittelt. In der Klasse meines Sohnes gab es nie Schüler mit Migrationshintergrund. Daran kann es also nicht liegen.
Vielleicht sollte man einfach mal die Lehrpläne aus den 70iger/80iger Jahren reaktivieren. Und streng danach unterrichten. Es kann nur besser werden.
Die Gesamtschule und die Ganztagsschule werden in Deutschland völlig falsch interpretiert.
Natürlich muss man die Schüler nach Leistung trennen, in den Hauptfächern Deutsch,Englisch und Mathe ist sonst keine Förderung möglich, weder für schwache und erst Recht nicht für starke Schüler… nur Niveauabsenkung bis knapp unter Hauptschulniveau. Und in den Nebenfächern, Musik, Chemie, Hauswirtschaft/Technik muss man unbedingt nach Interessen trennen, Chemie lernt man nur durch Interesse.
Diese Trennung kann natürlich auch an einer Gesamtschule stattfinden, aber dann muss man halt ein drei- oder vierstufiges Kurssystem haben.
Die Ganztagsschule ist gerade für Kinder aus ungünstigen sozialen Verhältnissen wichtig, man darf nicht vergessen, dass manche Schüler ihre Hausaufgaben mit der Akademiker-Hausfrau-und-Mutter machen, andere sich ein Zimmer ohne Schreibtisch mit zwei kleineren Geschwistern teilen während die Hartz4-Mutter besoffen auf der Couch liegt.
Aber es reicht nicht nach der Mittagspause noch zweimal 45 Minuten dranzuhängen mit weiterem Unterricht im Klassenverband. Es braucht freie Angebote über vier Stunden, in kleinen Gruppen, in Bibliotheken, Turnhallen, an Computerarbeitsplätzen. Meinetwegen Minecraft statt Mathe aber es ist eine ruhige Ecke in der Nähe wo man mit jemandem über Mathe sprechen kann, wenn man will. Ganztagsschulen sollten so sein, dass die Schüler freiwillig dort bleiben, weil es sich besser anfühlt als am Bahnhof zu kiffen oder in der Sozialwohnung Playstation zu spielen.
Die Schulen haben kein Problem mit der Migration von 2015. Kinder lernen die Sprache schnell und sind oft nach zwei Jahren völlig integriert und von den Leistungen gleichwertig… und oft besser als deutsche Schüler, weil motivierter und nicht von so viel Medien-Müll abgelenkt.
Die Migranten sind den Deutschen kulturell ein paar Jahrzehnte hinterher, was aber auch Vorteile hat – zum Beispiel bei der Einstellung zu Schule und Arbeit.
Die SCHÜLER sind nicht die Afrikaner Anfang 20, die Probleme machen, sondern Teil von Familien, und die Familien, die es nach Deutschland geschafft haben sind meist nicht aus der Unterschicht. Ein 16jähriger Syrer, der seit zwei Jahren in Deutschland zur Schule geht spricht meist Arabisch, Französisch, Englisch und Deutsch und hat bessere Mathematik-Kenntnisse als Justin und Kevin.
Ich bin Gesamtschullehrer und in meiner 10. Klasse gibt es Freitag Zeugnisse. Die beiden Besten vom Durchschnitt sind Syrer, und dann gibt es noch einen Afghanen, der hat zwar nur 3,9, dafür aber schon einen Ausbildungsplatz im Handwerk für den Sommer und für nen Hauptschulabschluss reichts.
Die Mehrzahl von Anekdote ist nicht Beweis.
Ich traf vor Jahren zufällig einen alten Kanadischen Ingenieur in Reikjavik, der für seine Company in Kevlavik die Voraussetzungen für ein thermisches Kraftwerk projektierte. Als ich im auf den Kopf zusagte was sein Team vor hatte war er verängstigt, und als er sich besser fühlte, weil ich kein Greenpisser bin, hat er mir erzählt, sie würden auf allen Baustellen seit Jahrzehnten, die deutschen technischen Facharbeiter jedem amerikanischen Ingenieur vorziehen, weil die praktisch und theoretisch besser seien.
So kategorisch, wie Sie hier ideologisieren, kann man rein gar nichts in der OECD Studie finden! Sie steht als download zur Verfügung. Kein Wort von Gemeinschaftsschule und Gesamtschule steht da drin! Vielmehr werden Ganztagsschulen positive „Effekte“ zugeschrieben: „Ganztagsangebote können Resilienz fördern“. Ich kann nur empfehlen die Studie selbst zu lesen …
Ihr persönlicher Feldzug gegen diese Schularten ist zu naiv und undifferenziert.
Lesen Sie doch bitte einfach mal Schleichers Statements und Interviews und was die Mainstreampresse daraus an Hofberichterstattung gemacht hat!
„Kein Wort von Gemeinschaftsschule und Gesamtschule steht da drin!“
dies wurde durch J. Krauss auch nirgends behauptet 😉
Inwiefern persönlicher Feldzug ?
Und wo bitteschön mangelt es an Skepsis und Differenzierung ?
Dieser Online Blog ist vornehmlich das Habitat von Bewohnern der westdeutschen Rotweingürtel. Daher diese Abneigung sich mit dem dreckigen Pöbel in einer Gesamtschule auseinandersetzen zu müssen. Noch schlimmer, man müsste eventuell einen höheren Anteil an „Schutzsuchenden“ in den Klassen tolerieren. Die verfehlte Ideologie, welche viele Leser hier bis 2015/2016 beklatscht oder als nicht relevant für den eigenen Lebensbereich eingeschätzt haben, sollen nun mal schön die Unterschichtler ausbaden.
Obwohl, das nötige Kleingeld für Privatschulen wäre sicherlich vorhanden. Zur Not ist man ja noch in der katholischen Kirche….da gibt es ja dann noch eine preiswertere Alternative.
@Horst Pruffa,
geht es auch eine Nummer kleiner? Nicht alle Menschen die Kinder großziehen, verspüren zwangsläufig in gleichem Maße wie Sie Vorfreude darauf, zukünftig zweiundzwanzigjährigen in den Semestern I-III den Begriff Staatsorganisationsrecht zunächst einmal buchstabieren zu müssen. Ich verstehe aber, dass solche Inhalte aus Ihrem Habitat betrachtet, ohnehin entbehrlich sein dürften.
Herr Pruffa, , in Ihren Ausführungen kommt soviel an Hass und Animositäten zum Ausdruck, dass ich tatsächlich erschrocken bin. Für Sie tut es mir leid und das meine ich so.
Sie haben zum Schluss Ihres Schreibens noch die katholische Kirche und deren Schulen bemüht. Ich darf Ihnen vieleicht ein paar Kleinigkeiten mit auf den Weg geben. Meine Tochter besuchte auf dem Weg zum Abitur eine katholische Privatschule. Und das, obwohl ihr Papa nicht mehr Mitglied der katholischen Kirche war. In der Klasse meiner Tochter gab es evangelische Schülerinnen und es gab – auch – Schülerinnen aus religionslosen Familien.
Tun Sie sich einen Gefallen und schlagen nicht ohne Unterscheidung drauf los. Auch im Rotweingürtel in Westdeutschland leben Menschen, die nicht Hurra geschrieben haben, als Frau Merkel, geborene Kasner, gegen Recht und Gesetz, die Grenzen geöffnet hat. Frau Merkel scheint mir nun tatsächlich im Osten lebend „ostdeutsch“ sozialisiert zu sein.
Schalten Sie zurück, einen Gang vielleicht auch 2 (Gänge). Ich denke dieses täte Ihrem inneren Gleichgewicht, Ihrer Seele gut.
Mit freundlichem Gruß
Walter Knoch
PS: IDas Gros aus meinem Bekanntenkreis und ich persönlich würden nie vom dreckigen Pöbel sprechen. Kinder, auch Kinder aus armen und etwas bildungsferneren Elternhäusern, sind Kinder, die mal liebenswert, mal nervig, mal lustig, mal über die Stränge schlagend, begabt oder auch weniger begabt sind. Sie bleiben immer eines: Kinder und keineswegs Pöbel.
Danke, Herr Kraus! Es tut immer gut, Ihre Beiträge zu diesen Themen zu lesen. Ansonsten wäre ich schon längst verzweifelt.
Zu Zeiten von Heinz Kühn hat der Arbeiter daran gearbeitet, dass seine Kinder auf’s Gymnasium konnten und sich gefreut, wenn es geklappt hat.
Heute wird versucht, diese Clientèle auf ‚Hilfsabitur-Schulen‘ umzuleiten, um dann das Studium mit einem Abbruchsabschluss, aka Bachelor, zu beenden.
Aus Sicht der Regierenden (früher: Herrschenden) reicht das für ‚Populus‘.
„dass Deutschlands Schulen mit einer völlig voraussetzungslosen Migration überfordert sind, wie man sie in keinem der hochgerühmten Länder Kanada oder Singapur oder Finnland hat.“
Der Hinweis auf Finnland ist in dieser Hinsicht fehl am Platz. Die Migranten in Finnland sind sogar noch schlechter als die Migranten in Deutschland. Finnland hat lediglich das Glück, dass es dort nicht ganz so viele sind wie bei uns.
Ich erlaube mir einen Hinweis in eigener Sache: In einer umfangreichen Serie habe ich gezeigt, dass die PISA-Leistungen von Deutschland, Estland und Finnland praktisch identisch sind, wenn man die Migranten herausrechnet. Ich denke, dass diese Tatsache den meisten völlig unbekannt ist.
Die 17-teilige Serie beginnt hier:
https://splitter1.wordpress.com/2017/11/12/pisa-estland-finnland-deutschland-1/
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Obendrein hat Finnland eine Arbeitslosenquote unter Jugendlichen von mehr als 20 Prozent. Trotzdem wird Finnland immer noch als Pisa-Sieger heiliggesprochen.
„“OECD-Obertester Andreas Schleicher fügt in einem seiner vielen Interviews hinzu:
„Der Anteil resilienter Schüler – also Schüler, die aus einem sozial ungünstigen Umfeld kommen und trotzdem gute Leistungen erreichen – ist in Deutschland weiter gestiegen.“
Aber Fortschritte gibt es nur, wenn man den echten Problemen ins Auge schaut.
Zum Beispiel dem Problem, dass Deutschlands Schulen mit einer völlig voraussetzungslosen Migration überfordert sind, wie man sie in keinem der hochgerühmten Länder Kanada oder Singapur oder Finnland hat.““
Und jetzt kommt die DE-Bundesbildungsministerin Wanka ins Spiel.
Sie baut auf.
Auf die guten Leistungen der „resilienten“ Schüler.
„“Bundesweite Förderung für besonders talentierte Schüler (ET / 20180130)
In vielen Klassenzimmern aller Schulformen sitzen unerkannte Talente“, erklärte Wanka (CDU).““
Tja, und bis in die Klassenzimmer einer abgelebten und real verfallenen Schulruine muss man erst einmal kommen.
Dieser Weg des Sichtens von Talenten bleibt den Thüringer indigenen autochthonen deutschen Knirpsen erst einmal verwehrt.
Nachstehendes sollte man sehr, sehr tief verinnerlichen.
„“Zuwendungsantrag der Gemeinde Dachwig für die Sanierung ihrer Kindertageseinrichtung „Zwergenland“ vom Landrat Gotha abgelehnt!
Der Vorsitzende der Verwaltungsgemeinschaft „Fahner Höhe“ (Thüringen), Stephan Müller, informierte nun in einem solchen Fall über das aktuelle Amtsblatt seine Bürger, dass es mit den geplanten Sanierungen in den Kindergärten Dachwig (S.27) und Tonna (S.35) seines Wirkungsbereiches nichts wird, weil die im Kreis dafür vorgesehenen Mittel aus dem Bundes- und Landesprogramm für das Jahr 2018 bereits für Projekte mit Migrationshintergrund in der Kreisstadt Gotha verplant sind.““
Wie brüllte doch Bodo Ramelow (Ministerpräsident Thüringen / Die Linke) seine Emotionen beim Empfang der „Goldgeschenke“ auf dem Bahnhof in Saalfeld aus sich heraus:
„Inschallah , das ist der schönste Tag meines Lebens.“
Man muss halt Prioritäten setzen.
Gemäß seinem Amtseid.
och du je!!
jetzt brauchen die Thüringer eine „Einheimischkindernichtvergessen-Quote“
(das „einheimisch“ ist bestimmt nicht politisch korrekt, genau so wie meine Wut)
Ich könnte mir vorstellen, daß man das Niveau bewußt herabgesenkt hat, damit das Ergebnis des Tests eine Verbesserung widerspiegelt. Bei der sozialen Durchmischung der Klassen, welche immer wieder von der Politik gefordert wird, sind aber bestimmt die Kinder unserer Politiker nicht mit einbezogen, die besuchen ja Privatschulen. Ich denke noch mit Grausen an die Schulzeit meiner Tochter, in der 10. Klasse wurde dort den Schülern beigebracht, wie man einen Quader berechnet. Als ich den Lehrer fragte, wieso, dies hätte ich bereits in der 4. Klasse gelernt, erhielt ich die Antwort, daß man nur auf jenes zurückgreifen könnte, was bereits als Lernstoff bei den Schüler abrufbar wäre. Ich hoffe nur, daß dies nicht mehr so ist. Die Vorstellung, daß die Berechnung eines Quaders demnächst Stoff der 12. Klasse sein könnte, würde mich mit Angst und Schrecken erfüllen.
Hier sind die Gymnasien noch ganz in Ordnung. Dafür ist das Niveau an der hiesigen Gesamtschule wirklich unterirdisch. Ich weiß gar nicht, wie der Rektor dieser Schule die wenigstens noch einigermaßen leistungsstarken Schüler nach der 10. Klasse zum Abitur führen will? Das Niveau zwischen Gesamtschule und Gymnasium klafft schon nach zwei Jahren offenbar so weit auseinander, dass der Wechsel eines Gesamtschülers nach der 6. Klasse an ein Gymnasium gar nicht mehr möglich ist – wegen zu großer Wissenslücken bzw. in dem uns bekannten Fall von einem Wechsel abgeraten wurde. Und es handelte sich um einen Schüler mit reinem Zweier-Zeugnis!
Man weiß auch gar nicht, worüber man sich bei dieser Studie freut – dass jetzt ein paar mehr Schüler nämlich ohne h schreiben?
Ja, da kommt nur Traurigkeit auf, in dem Wissen, daß eben solches nur von Hänschen und kaum von Hans erworben werden kann.
Sehr geehrter Herr Kraus, wo sollte ich, wo sollten wir (meine Familie) diese Informationen herbekommen, wenn es nicht Ihre aufschlussreichen Beiträge gäbe. Danke dafür.
Aber wer hat die Möglichkeit die ÖRen festzunageln, einzufordern was an Information fehlt, die Propaganda bloßzulegen?!
Anrufe bei den Zuschauerredaktionen? Nützen gar nichts. Man wird abgewimmelt, oft geradezu abgebürstet. Schreiben an die Redaktionen? Ein Formbrief, mit dem man sich für das Interesse bedankt.
Und beim der nächsten Studie. Die gleichen Interviewpartner zu den Berichten. Die gleiche Propaganda.
Ein auf den ersten Blick anderes Thema und doch dazugehörend. Wie kann Artikel 39 des GG, die Unabhängigkeit des Abgeordneten, definitiv mit den Füßen getreten werden, ohne dass sich ein Sturm erhebt, aus den Redaktionen, die doch angeblich die Politik kritisch begleiten.
Ein Bruch des Grundgesetzes. Das Imperative Mandat durch die Hintertür.
All the same! Ever and ever and everywhere. Desinformation!
Wir haben doch in den letzten Jahrzehnten das Niveau aller Schulen nach unten gedrückt. Wenn ich an meine Schulzeit in München in den 50er Jahren denke und an meinen Unterricht an Grund- Haupt- und Realschulen bis zur Pensionierung, da sind Unterschiede bezüglich Leistungsanforderungen und Benotungen ersichtlich. Lernen kann Freude bereiten, ist aber oft mit Mühe und Arbeit verbunden. Die schwachen Schüler werden gefördert, die leistungwilligen lässt man links liegen, so haben alle das glefiche Niveau.
„Die schwachen Schüler werden gefördert, die leistungwilligen lässt man links liegen, so haben alle das glefiche Niveau.“
Diese Aussage ist sehr beliebt – sie ist aber falsch!
Deutschland gehört zu den Ländern, die die größte Varianz aufweisen. Die Varianz ist das Maß für die Unterschiedlichkeit der Messwerte. In Deutschland sind also die Unterschiede viel größer als in anderen Ländern. Von gleichem Niveau kann gar keine Rede sein. Ganz im Gegenteil. Die Leistungsunterschiede sind gigantisch.
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Guten Tag, Herr Kraus.
Resilienz ist in PISA klar definiert: „Ein Schüler wird in PISA als resilient eingestuft, wenn er im Erhebungsland im untersten Quartil des PISA-Indexes des wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Status liegt und trotzdem in der Erhebungsvolkswirtschaft nach Berücksichtigung des sozioökonomischen Status unter den Schülern aus allen Ländern im obersten Quartil abschneidet“ PISA-2015-Bericht der OECD, Band 1, 2016, Seite 243.
Kling kompliziert, ist aber sehr einfach.
Wie der Sozioökonomische Status konzipiert ist, steht auf Seite 220ff.
In dieser Hinsicht mangelt es nicht an Klarheit.
Dem Rest Ihrer Ausführungen möchte ich nicht widersprechen.
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Fragen über Fragen..
„Der Anteil resilienter Schüler – also Schüler, die aus einem sozial ungünstigen Umfeld kommen und trotzdem gute Leistungen erreichen – ist in Deutschland weiter gestiegen.“
Ich habe von der Studie im Radio erfahren, und da wurde erwähnt, dass u.a. die Anzahl der Bücher im Elternhaus ausschlaggebend bewertet wurde.
Na gut, da die Mittelschicht sich langsam „nach unten“ entwickelt, denke ich mir, dass da neben Büchern noch „gute Gene“ (Fleiß, Disziplin) vorhanden sind, die die Bildungsnation retten können.
Ja, halt so ne educational legend, in Anlehnung an urban legend.
Der Punkt ist, daß man die schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft, unsere Kinder als Versuchstiere für diverse Experimente freigibt.
Ich bin in einem Nachhilfeprojekt ehrenamtlich Unterstützenender und ich bin geneigt, damit aufzuhören, es ist nur noch zum Kopfschütteln, es tut mir fast physisch weh.
Da bin ich schon weiter: die physischen Schmerzen sind da, chronifiziert.
Geben Sie „educational legend“ als Leihgabe frei?
Und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist in der Studie nirgendwo erfasst, dass die Anforderungen an die Schüler in den letzten Jahren immer mehr dem „aktuellen Stand“ der zu Bildenden angepasst wurden – und zwar nach unten!
Und wenn ich den Lernzyklus heutiger Schüler mit in Betracht ziehe, dann weiß ich, dass die punktgenau zu einer Klausur oder einem Test lernen und einen Tag danach mehr als die Hälfte vom Gelernten wieder vergessen haben.
Bildungspolitik, die den Kindern nützt und diese auf ihr Leben vorbereitet, geht anders, vor allem geht das nur ohne jedwede Ideologie!
Dass in Deutschland oder irgendwo sonst die Anforderungen nach unten abgesenkt werden, spielt in diesem Kontext überhaupt keine Rolle.
Die Fragen in den PISA-Tests sind auf internationaler Basis zusammengestellt. Da ist die Bildungspolitik in Deutschland oder Uganda völlig egal.
Die PISA-Tests sind letzten Endes nichts anderes aus ausgezeichnete Intelligenztests. Wir müssen froh sein, dass die OECD so hervorragende Daten liefert, obgleich sie der Religion anhängt, der zufolge Bildung nichts mit Intelligenz zu tun habe.
Hier gibt es ein paar Literaturhinweise zum Thema PISA und Intelligenz:
https://splitter1.wordpress.com/2017/06/15/pisa-intelligenz-2/
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„Zum Beispiel dem Problem, dass Deutschlands Schulen mit einer völlig voraussetzungslosen Migration überfordert sind, wie man sie in keinem der hochgerühmten Länder Kanada oder Singapur oder Finnland hat.“
Lieber Herr Kraus,
Kanada können Sie aus dieser Liste getrost streichen. Der Globalist Trudeau hat die Pforten für Einwanderung aus der dritten Welt weit geöffnet und beabsichtigt nicht, sie zu schließen. Die Voraussetzungen für eine reguläre Einwanderung nach Kanada müssen nur Europäer und andere Erstweltbewohner erfüllen. Es gibt Teile Kanadas, die auf dem besten Weg sind, zum Schweden der neuen Welt zu werden.
Aber der Tenor an sich ist natürlich immer derselbe:
Um gescheiterte staatliche Intervention zu beseitigen, muss mehr staatliche Intervention her.
Es kann nicht sein, was nicht sein darf und es ist, wie es sein muss. Da steht ein ganzes Weltbild auf dem Spiel. Dafür nimmt man schon mal gerne in Kauf, dass es in der schnöden Realität abwärts ohne Fahrstuhl geht..
Wenn Paul Watzlawick´s Geist gerade über Deutschland schwebt, fängt er an, vor Lachen zu rotieren.
Die daten- und faktenbasierten Analysen von Herrn Kraus kann man gar nicht genug weierempfehlen. (Andreas Schleicher kann man schon lange nicht mehr ernst nehmen; früher hat er noch ganz unverhohlen auf Schule und Lehrkräfte eingeprügelt, ohne die gesellschaftspolitischen Belastungen auch nur nebenbei zu erwähnen; das hätte seine Weltanschauung nicht ausgehalten.)
Dass die Gesamtschule keine Vorteile vorzuweisen hat in Bezug darauf, wie die soziale Herkunft die schulische Ausbildung resp. die Abschlüsse bestimmt, hat Helmut Fend 2008 in seiner „LIFE-Studie“ nachgewiesen. Darin hat er die Schulbiographie von Kindern aus der Arbeiterschicht, der Mittelschicht und der Oberschicht ab 1974 ausgewertet. (Leider hat die Zeitschrift ZEIT (bzw. zeit-campus) die Internetseite mit der entsprechenden (selbsterstellten) Grafik vom Netz genommen, auf der eben das zu sehen war: keine nennenswerten Unterschiede in der Schullaufbahn von Kindern der verschiedenen Schichten, egal, ob sie die Gesamtschule besuchten oder eine Schule des dreigliedrigen Schulsystems.)
Das Interessante ist: Fendt war ein glühender Verfechter der Gesamtschule. Aber er hatte die Größe, die unerfüllten Versprechungen der Gesamtschule öffentlich zu machen. Schleicher ist im Vergleich mit Fendt ein Feigling.
Danke, Herr Kraus, für diese Klarstellungen.
Vielleicht interessiert Ihre Leser diese verlinkte Arbeit zum Thema Schulerfolg (open access):
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4210287/
Professor Robert Plomin und seine Arbeitsgruppe zeigen hier mit der größten zu diesem Thema je durchgeführten Zwillingsstudie, dass die Unterschiede bei den Schulnoten zu 75% genetisch determiniert sind. Die Autoren kommentieren mit einem Augenzwinkern die moralisch entlastende Wirkung ihrer Untersuchung auf Eltern und Lehrer, denen in der Wolle gefärbte Behavioristen wie Andreas Schleicher seit Jahrzehnten ein schlechtes Gewissen einimpfen, denn die Botschaft „jeder kann es schaffen“ entspringt einer gewaltigen Hybris, die die sozialbiologischen Grundlagen kultureller Leistungen komplett ausblendet.
Wer sich für eine vertiefte Lektüre zum Thema interessiert, dem sei die kleine Monographie von Dieter E. Zimmer (ehemaliger ZEIT-Redakteur) „Ist Intelligenz erblich?“ als Einführung empfohlen. Mit den soziologischen Auswirkungen auf die gesellschaftliche Schichtung hat sich Prof. Volkmar Weiss über Jahrzehnte beschäftigt und die Ergebnisse in einem dicken Wälzer „Die Intelligenz und ihre Feinde“ zusammengefasst. Nichts korreliert derart stark mit dem späteren Einkommen wie die angeborene Intelligenz.
Dass Deutschland bei allen Schülervergleichstests der letzten Jahre immer weiter zurückfällt (TIMSS, PISA) erklärt sich durch den rasant wachsenden Anteil von Migrantenkindern (Bremen aktuell 52% der Sechsjährigen), die aus Ethnien stammen, die auch bei optimaler Beschulung (Beispiel Kuwait mit 25 000 Grundschullehrern für 120 000 Grundschüler) nicht über magerste Testergebnisse hinauskommen (TIMSS 353 Punkte in Kuwait, 618 Punkte in Singapur).
http://www.haz.de/Hannover/Fotostrecken-Hannover/Das-Ranking-aller-57-Grundschulen-in-Hannover#p58
http://timss2015.org/timss-2015/mathematics/student-achievement/
Über die Folgen hat Professor Heiner Rindermann publiziert:
https://www.tu-chemnitz.de/hsw/psychologie/professuren/entwpsy/team/rindermann/pdfs/HintergrundFocusRindermann.pdf
Und wo das Ganze endet, haben Prof. Richard Lynn und Tatu Vanhanen in nüchternen Tabellen (Welttabelle der Intelligenz) zusammengefasst:
http://www.rlynn.co.uk/uploads/pdfs/Intelligence%20and%20the%20Wealth%20and%20Poverty%20of%20Nations.pdf
Auch sehr gut
The Bell Curve: Intelligence and Class Structure in American Life (A Free Press Paperbacks Book) (Englisch) Taschenbuch – 10. Januar 1996
von Richard J. Herrnstein (Autor), Charles Murray (Autor)
Es wurde in der Tat immer wieder festgestellt, dass sich die soziale Klasse vererbt. Ein Auf- oder Abstieg ist nicht unmöglich aber weitaus seltener als gern behauptet. Siehe auch Bourdieu „Die feinen Unterschiede“.
Nein, das verstehen Sie falsch. Es funktioniert genau anders rum.
Auch die Vererbung unterliegt der Regression zur Mitte.
Aufgrund der Regression zur Mitte folgt zwangsläufig, dass – im Durchschnitt! – die Kinder derjenigen, die ganz oben stehen, nicht mehr ganz so weit oben stehen (aber immer noch weit oben). Der bekannte Spruch: Die Kinder von Picasso sind keine Picassos.
Umgekehrt stehen die Kinder, deren Eltern ganz unten stehen, – im Durchschnitt! – in der nächsten Generation etwas besser da (aber immer noch weit unten).
Genau das ist die Grundlage der sozialen Mobilität, die übrigens in Deutschland außerordentlich groß ist, auch wenn viele das Gegenteil behaupten.
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Danke für diesen wertvollen Beitrag. Die genannte Literatur kann ich unbedingt empfehlen.
In einem Punkt liegen Sie allerdings voll daneben:
„dass Deutschland bei allen Schülervergleichstests der letzten Jahre immer weiter zurückfällt (TIMSS, PISA)“
Diese Behauptung entbehrt jeglicher Grundlage; nichts, aber auch gar nichts ist daran richtig.
Die Lesekompetenz ist seit 2000 kontinuierlich gestiegen. In Mathematik und den Naturwissenschaften pendelt Deutschland in einem sehr engen Band auf einem hohen Niveau.
Ich habe das nun schon mehrfach gesagt und wiederhole es an dieser Stelle noch mal: Die einheimischen deutschen Schüler gehören zur Weltspitze.
…
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Diese ganze Ideologie wird in jüngster Zukunft in sich zusammenfallen wie ein Kartenhaus. Erst gestern konnte man lesen -so man denn wollte- das in Offenbach gerade 5, in Worten FÜNF Haupt-, Real- und Gesamtschulen vor lauter guter Ideologie regelrecht implodieren anstatt zu includieren. Die Lehrerschaft reicht geschlossen eine Beschwerde beim Kultusministerium ein.
Eine Beschwerde wird eingereicht? Ich bin sicher, dass wird schwer Eindruck machen…
Wenn das die Merkel wüsste!
Tja Ede Wolf, da haben Sie sicher recht. Aber wenn schon der gesamte Lehrkörper rebeliert, dürften zumindest wieder 20 zusätzliche Sozialbeiter für die Schulen rausspringen, die der Ideologie der Proletarier, das Tote Pferd weiter zu reiten erneut zwei Jahre Aufschub gewähren.