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Von Kirche zu Wirtschaftsbetrieb

Deutschlands Kirchen und das Ende der Kirchensteuer

30.01.2018

| Lesedauer: 8 Minuten
Bischofsnahe Kreise in Hamburg gehen davon aus, dass nur zwei katholische Schulen überleben werden: Die beiden sich finanziell tragenden Katholischen Gymnasien in Alsternähe, die seit eh Anlaufpunkt für elitär denkende, katholische und nichtkatholische Hamburger waren.

„Nicht alles, was Hitler gemacht hat, ist schlecht gewesen.“ Darf man das sagen? Nein. Darf man das denken? Höchstens, wenn es ganz leise gedacht ist und eigentlich auch nicht. Und doch ist es so. Das meinen zumindest nicht unbedeutende Teile der deutschen Bevölkerung.

Nein. Hier ist nicht die Rede von jenen, die noch nach 1945 in Verkennung der historischen Fakten „Hitlers Autobahnbau“ als größte politische Leistung des Österreichers lobten. Es ist auch nicht die Rede von jenen zumeist islamisch geprägten Anti-Judaisten, denen der national-sozialistische Israelitenhass ihres frühmittelalterlichen Vordenkers das Hirn verwirrt. Nicht einmal von jenen späten Anhängern des verhinderten Kunstmalers soll hier die Rede sein, die immer noch dem National-Sozialen der rechten Arbeiterbewegung frönen.

Die Rede ist vielmehr von hoch-seriösen, honorigen Institutionen und Personenkreisen der Anti-Hitler-Republik Deutschland. Von Personen, die sich im täglichen Leben gern, häufig und regelmäßig von Allem distanzieren, was mit Hitler zu tun hat. Naja – dann doch nur von fast allem. Denn am Ende gilt: Was vielem dient, dient allem.

Und doch soll auch nicht die Rede sein von den deutschen Gewerkschaften und ihrer Sozialdemokratie. Obwohl auch die mehr als heimliche Fans zumindest einer Hitler-Handlung sind. Schließlich folgte dieser unmittelbar nach seiner Machtübernahme am 1. Mai 1933 auf dem Tempelhofer Feld in Berlin der alten Forderung des kleinbürgerlichen Proletariats und erklärte auf seiner Kundgebung jenen 1. Mai zum „Tag der nationalen Arbeit“. Das war zwar erst einmal nichts als ein Ablenkungsmanöver, denn gleichzeitig liefen die für den 2. Mai vorgesehen Maßnahmen zur Gleichschaltung der Gewerkschaften auf Hochtouren – doch in ihrer sozialistischen Tradition stehend sorgte die Diktatur im Folgejahr per Gesetz dafür, den 1. Mai als „Nationalen Feiertag des Deutschen Volkes“ bei vollem Lohnausgleich festzuschreiben. So war nun aus der nationalen Arbeit ein nationaler Feiertag geworden.

Nachdem die nationalen Sozialisten 1945 das Reich in den Abgrund geführt hatten, ließen es die Besatzungsmächte dabei. Auch die später zuständigen Bundesländer sahen keinen Anlass, Hitlers Geschenk an die Arbeiterschaft zurückzunehmen. Das war letztlich recht pragmatisch gedacht: Wenn der Führer per Diktat etwas durchsetzt, was noch 1919 im demokratisch gewählten Parlament nicht mehrheitsfähig war – warum sollte man nun noch darüber debattieren und abstimmen, entsprach es doch den eigenen Wünschen?

Hitlers Geschenk an die Kirche

Ähnlich sieht das mit einem anderen Geschenk aus, welches Hitler einer mächtigen Lobbygruppe machte. Während 1934 die Arbeiter ihren privaten Feiertag im Austausch gegen unabhängige Gewerkschaften bekamen, wurde zeitgleich der staatlich organisierte Kirchensteuereinzug beschlossen. Seit dem 1. Januar 1935 kamen deshalb jene Himmelsanschauungen, die gemäß dem bis heute gültigen Artikel 137 Absatz 6 der Weimarer Verfassung als „Religionsgesellschaften“ anerkannt sind, in den Genuss staatlicher Amtshilfe.

Das Recht, aus dem freiwilligen „Zehnten“ des Mittelalters einen festgeschriebenen Steuersatz zu machen, war den Religionsgesellschaften schon früher ein geräumt worden. Noch im als Weimarer Republik bezeichneten Deutschen Reich jedoch war dieses ein Recht, um dessen Umsetzung sich die Kirchen selbst zu kümmern hatten. Mit dem 1. Januar 1935 wurde dieses dann anders. Nun übernahm das Einsammeln dieser mehr oder weniger (un)freiwilligen Kirchenspenden „Vater Staat“: Auf die bereits 1925 eingeführte Lohnsteuerkarte kam zusätzlich die Rubrik „Konfession“ (was wenig später neben der Hilfe durch IBM-Lochkartenmaschinen den Massenmord an den Deutschen jüdischen Glaubens erheblich erleichtern sollte). Für die Abführung des bürokratischen Zehnten war ab sofort der Arbeitgeber verantwortlich.

Der Staat als Geldeintreiber

Zwar ruderte die Herrschaftsclique 1941 wieder zurück  (vielleicht meinte man, die Kirchen nicht länger beglücken zu müssen – vielleicht aber auch war die Steuerkarte seit 1935 tatsächlich nichts anderes als die Vorbereitung auf den Massenmord an jüdischen Deutschen und nunmehr obsolet)  – doch die Kirchen selbst und die politisch Verantwortlichen der Nachkriegszeit fanden Hitlers ursprüngliche Idee derart gut, dass sie sie gemeinsam mit der Übernahme der Weimarer Religionsartikel in das neu geschaffene Grundgesetz reaktivierten.

Ganz uneigennützig war diese Amtshilfe jedoch nicht. Denn „der Staat“ lässt sich sein Inkasso mit Anteilen in Höhe von zwei bis vier Prozent bezahlen – die Kirchsteuereinnahme ist Ländersache und insofern variieren die Sätze. Bei zuletzt insgesamt rund 11,6 Milliarden Euro steckt sich „Vater Staat“ im Jahr immerhin durchschnittlich 350 zusätzliche Millionen in die Ländertaschen. Wen wundert es also, dass Hitlers Kirchengeschenk  bis heute wirkt. Selbst die gottlose DDR-Führung hielt daran bis 1956 fest. Erst als sie gewahr wurde, dass die Kirchen heimliche Unterstützer von Reaktion und Konterrevolution sind, schuf sie zwischen Kap Arcona und Erzgebirge den Kirchensteuereinzug ab.

Beliebt jedoch blieb die staatliche Amtshilfe vor allem bei deren Nutznießern: So kämpfen heute vor allem die islamischen Ideenverbreiter darum, auch als Religionsgesellschaft im Sinne des Grundgesetzes anerkannt zu werden. Deren Problem: Sie verfügen nicht über ähnlich klar und nachvollziehbar gegliederte Hierarchien wie Protestanten und Katholiken, was es den Gerichten schwer macht, ihnen die grundgesetzlich vorgeschriebenen Kriterien zuzuschreiben.

Es geht ums Geld

Es geht also um Geld. Um viel Geld. Es geht sogar  – um einer gern verbreiteten Mär entgegen zu wirken – um fast ständig mehr Geld. Denn trotz der Kirchenaustritte, die sich seit 1990 im Jahresdurchschnitt auf einem Niveau von 330.000 christlichen Apostaten bewegen, nimmt die Kirchensteuereinnahme fast kontinuierlich zu. Durfte sich die Katholische Kirche im Jahr 2004 noch über gut vier Milliarden und die Evangelische über knapp 3,7 Milliarden Euro freuen, so waren es 2016 bei den Katholiken mit 6,15 Milliarden und 52 Prozent Zuwachs über die Hälfte mehr und bei den Protestanten mit 5,45 Milliarden immerhin noch eine Zunahme um 42 Prozent.

Deutschlands Kirchen sind also dank staatlicher Unterstützung wohlhabende Vereine, die über ihre Gelder ohne staatliche Aufsicht verfügen können. Gelegentlich auftretende Diskussionen, ob es überhaupt die Aufgabe eines der Aufklärung verpflichteten Staates sei, das Geld der Kirchen einzutreiben, fanden lange Zeit nicht statt und wurden von den Kirchen mit Hinweis auf ihre traditionell umfangreichen und anerkennenswerten Leistungen in der gemeinnützigen Tätigkeit zurückgewiesen.

Doch in den Kirchenführungen wird längst darüber nachgedacht, ob das derzeit geltende Abführungsmodell noch zukunftssicher ist. Selbstverständlich käme kein guter Kirchenfunktionär von sich aus auf die Idee, die Abschaltung dieses sprudelnden Quells des Wohlstandes zu fordern – wer gräbt sich schon selbst das Wasser ab –, doch der gesellschaftliche Trend weist behutsam aber beharrlich in eine Richtung, die die Notwendigkeit dieser staatlichen Amtshilfe hinterfragt.

Die Drohung mit dem Austritt

Wie weit diese Überlegungen zumindest in Teilen der Katholischen Kirche bereits gediehen sind – und welche Konsequenzen sie zeitigen – das macht der Blick auf die aktuelle Situation im Bistum Hamburg deutlich. Dort überraschte das bischöfliche Amt jüngst die Gläubigen mit der unerwarteten Behauptung einer völligen Überschuldung – und der daraus abgeleiteten Unvermeidbarkeit, in einem ersten Schritt acht katholische Schulen kurzfristig schließen zu müssen (TE berichtete).  Seitdem hängt vor allem in der vorrangig betroffenen Hansestadt der kirchliche Haussegen mehr als schief.

DIE SCHULEN FALLEN ZUERST
Franziskus und die Kirche der Reichen – Katholischer Kahlschlag in Hamburg
Ob bei den straff durchgezogenen Veranstaltungen einer Tournee des Generalvikars Ansgar Thim durch die betroffenen Schulen, ob bei einer „Wallfahrt“ des Protestes der über 500 Schüler des Niels-Stensen-Gymnasiums in die Domkirche am Bischofssitz, ob in den Versammlungen von Eltern und Elternrat – zunehmend mehr taucht die Frage auf, mit welchem Anspruch das Bistum überhaupt noch Kirchensteuer verlangt, wenn es sich nun von seinen Kernaufgaben verabschiede. So befand ein Anwalt und Vater in internem Kreise: „Wenn sich die Kirche von einem Unternehmensberater beraten lässt und sich wie ein Wirtschaftsunternehmen benimmt, dann muss es sich auch wie ein Wirtschaftsunternehmen behandeln lassen. Meine Kirchensteuer ist dort dann fehl am Platze – und Christ sein kann ich auch ohne Kirche.“

Er drückte damit eine Stimmung aus, die immer offener selbst  von prominenter Stelle Unterstützung bekommt. Auf Facebook meldete sich Cord Wöhlke, vermögender Chef der in Hamburg ansässigen Drogeriekette „Budnikowsky“, zu Wort. Wöhlke ließ wissen: „Unsere ganze Familie überlegt, aus der katholischen Kirche auszutreten, wenn die Kirche sich aus dem Bildungsbereich zurückziehen will.“

Wöhlke steht nicht allein. In den Elternversammlungen drohen zunehmend mehr Betroffene den kollektiven Austritt ihrer Familie an. Selbst treue Kirchgänger, deren Enkel nun vor die Tür gesetzt werden sollen, schicken entsprechende Ankündigen an das bischöfliche Amt.

Kirche wird zum Wirtschaftsbetrieb

Tatsächlich ist unverkennbar: Wer das vom Bistum in Auftrag gegebene „Gutachten“ der Unternehmensberatung Ernst&Young liest, kommt nicht an der Feststellung vorbei, dass die Kirche gerade dabei ist, den finalen Schritt hin zum Wirtschaftsbetrieb einzuleiten. Thim beschreibt es kategorisch mit der Feststellung, Hort des Glaubens seien die Evangelien, nicht Schulen. Und wenn nicht die Schulen, dann auch nicht andere kirchliche Angebote, die nicht Evangelien sind.

So pfeifen es nicht nur die Domspatzen von den Dächern: Die Schließung der acht Schulen ist erst der Anfang. Bischofsnahe Kreise gehen davon aus, dass am Ende nur zwei katholische Schulen überleben werden: Die beiden sich finanziell tragenden Katholischen Gymnasien in Alsternähe, die seit eh Anlaufpunkt für elitär denkende, katholische und nichtkatholische Hamburger gewesen sind. Die katholischen Krankenhäuser warten offensichtlich nur noch auf Angebote der schnellen Übernahme – auch sie keine Gewinnbringer. Kirchen und Gemeindehäuser nebst Pfarreien bringen ebenfalls keinen Gewinn und haben teilweise einen hohen Renovierungsstau. Liegen sie in Toplagen, so bieten sich Verkauf oder Abriss und Ersatz durch Wohn- oder Bürogebäude an. Pecunia non olet.

„Ihr stellt die falschen Fragen“

Offiziell lässt das Bistum all dieses durch die Unternehmensberater mit einer fiktiv hochgerechneten Kapitalisierung künftiger Pensionsverpflichtungen ebenso begründen wie mit einem tatsächlich an manchen Immobilen vorhandenen Investitionsstau. Doch würden diese Behauptungen nur ablenken von den eigentlichen Zielen, weiß eine Insiderin des bischöflichen Amtes. „Ihr stellt die falschen Fragen“, ließ sie vertraulich wissen – die gegenwärtige Diskussion sei nur vorgeschoben und solle von den eigentlichen Zielen ablenken.

Tatsächlich, so ihre Andeutungen, gehe es darum, die katholische Kirche schnellstmöglich unabhängig zu machen von den Einnahmen aus der Kirchensteuer. Die Kirchenfürsten sähen mit Sorge, wie die Gesellschaft sich immer mehr abwende vom Glauben (soll heißen: vom klerikalen Gebot). Das Modell Kirchensteuer sei in der kirchlich gebotenen Perspektive nicht zuletzt deshalb ein Auslaufmodell, weil die früher als enge Verbündete wahrgenommenen C-Parteien sich längst als neue Sozialisten ohne Kirchenbindung etabliert hätten. Die traditionelle Gegnerschaft vor allem der Sozialisten und Liberalen zum kirchlichen Wesen nähme mittlerweile in der Gesellschaft einen derart breiten Raum ein, dass eine erneute Diskussion über Sinn und Zweck einer staatlich erhobenen Kirchensteuer nicht mehr auf Dauer zu vermeiden sein werde. Und tatsächlich wird bei Ernst&Young die Kirchensteuer als ein gewichtiges Argument für den Radikalabbau kirchlicher Angebote hervorgehoben.

Obgleich – siehe oben – die Einnahmen aus Kirchensteuern seit Jahrzehnten real kontinuierlich steigen, wird nun bis 2050 ein Einbruch um 25 Prozent erwartet. Nur eine gedachte Zahl? Oder bereits ein Hinweis, dass allein die demografische Fortschreibung die Kirchensteuer bis zur Jahrhundertwende marginalisieren wird? Auf jeden Fall ein erster Fingerzeig darauf, sich als Kirche künftig auf Kirchensteuereinnahmen nicht mehr verlassen zu wollen.

Unabhängig von der Politik

Die Kirche möchte raus aus ihrer Abhängigkeit von einer zunehmend unberechenbaren Politik. „Glauben braucht keine Schulen!“ ist deshalb nur der Einstieg. Er braucht auch keine Krankenhäuser. Und keine Gemeindehäuser, wenn es ohnehin kaum noch Gläubige gibt. Ein paar wenige Gotteshäuser als Symbolträger kirchlicher Gegenwart reichen. Entscheidend ist: Die Kirche muss über genug krisensicheres Kapital verfügen, damit sie und damit der Klerus ungehindert seinen Weg durch die gottlose Zeit gehen kann.

Thim, dessen Wurzeln in der ehemaligen DDR zu finden sind, ist dafür der richtige Mann. Durchsetzungsstark und rhetorisch geschickt, hat er den Überlebenskampf der Kirche im ostzonalen Sozialismus der Fünfzigerjahre und danach nicht vergessen. Kirche in sozialistischer Diaspora ist Kirche ohne Chance auf Mission, auf Außenwirkung – nur das Überleben zählt. Es gilt, die Institution zu retten – nicht ihre peripheren Angebote. So lernten es die Katholiken in der DDR – so exekutiert Thim es jetzt.

Ernst&Young sollte deshalb nur noch die öffentlichkeitswirksamen Argumente für den Einstieg in den Ausstieg aus kostenintensiven Sozialverpflichtungen liefern. Und das hat der Unternehmensberater getan. Für ein Unternehmen, auf dem zunehmend nur noch proforma „Kirche“ steht, das sich aber längst als Wirtschaftsunternehmen begreift und darin seine Zukunftssicherung erblickt.

Die richtigen Fragen?

„Ihr stellt die falschen Fragen“, meinte die Insiderin. Aber was sind die richtigen? Sie lauten offenbar nicht einmal mehr, ob das Hamburger Bistum hier in Eigenregie die Staatsunabhängigkeit probt. Die richtige Frage scheint zu lauten: Ist das an Mitgliedern kleine Bistum Hamburg nur der Versuchsballon? Ist hier ein Testlauf gestartet worden, der durchspielen soll, wie die Katholische Kirche auch in den reichen Bistümern aus ihrer Abhängigkeit vom immer weiter in die Gottlosigkeit abdriftenden Staat kommt?

Das bundesweite Schweigen der klerikalen Führungen zur finanziellen Situation der Glaubensbrüder und Schwestern im Norden ist insofern vielleicht beredter, als man in der Stille zu hören meint. Die Diözese Hamburg macht vor, wie man sich als Kirche von kostenträchtigem Ballast trennt, um sich in der Diaspora des Unglaubens durch die Zeit zu bringen. Irgendwann, davon ist jeder Kirchenmann seit Paulus überzeugt, werden die Zeiten für das, was der Klerus Glauben nennt, wieder besser. Bis dahin gilt es zu sichern, was zu sichern ist. Hobbies, die der Kirche im öffentlichen Ansehen und Zustimmung haben zuteilwerden lassen, haben dabei keinen Raum mehr.

Allerdings könnte sich nun die Frage nach dem Sinn der Kirchensteuer noch schneller stellen, als die obersten Katholiken es ohnehin schon erwarten. Und auch da machte es Sinn, den Versuchsballon in  Hamburg in den Wind zu bringen. Sollte der Widerstand an den nordsee-nahen Gestaden der Elbe am Ende doch zu groß sein und das Ende der Kirchensteuer zu früh diskutiert werden, können sich die großen Bistümer immer noch von den Irrläufern im Norden distanzieren und ihren Bischof nebst Generalvikar einfangen. Dann waren es eben nur die in Panik geratenen Kirchenführer in der Hansestadt, die einen undurchdachten Versuch der Selbstheilung in die Wege leiten wollten. Denn in einem sind sich die deutschen Bistümer trotz ihrer Negativerwartung einig: Solange es irgend geht, soll der in der Welt einmalige Luxus des Staatsinkassos aufrecht erhalten bleiben. Wer verzichtet schon freiwillig auf Milliarden?

Wird das Hamburger Vorgehen, wofür vieles und vor allem die Bewegungslosigkeit der Kirchenführung spricht, ein Erfolg, dann dürfte es zum Muster werden, nach dem auch andere Bischöfsämter ihre Diözesen auf die erwartete Zeit der Gottlosigkeit vorbereiten. Am Ende gilt eben immer noch: Das Schicksal des einzelnen Christen spielt keine Rolle, solange das institutionalisierte Christentum überlebt. Denn – nun wiederhole ich mich – was ist schon der Einzelne gegen die Ewigkeit?

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54 Kommentare

  1. Freut mich, dass Sie den Begriff „Anti-Judaist“ verwenden und nicht Antisemit.
    Übrigens: Der Austritt aus einer Kirche ist bei uns – inzwischen, dank Aufklärung und Napoleon – nicht mehr besonders lebensgefährlich. Ist wie mit „google“: Nicht darüber schimpfen, sondern einfach nicht benutzen, es gibt gute andere Such … . (Ich verwende seit ewigen Zeiten „metager.de“, eine Metasuchmaschine und ich bin vor über vierzig Jahren aus der ev. Kirche ausgetreten. Muss mal ausrechnen, was ich mir da an Geld gespart habe).

  2. Ich gestehe , dass ich total ratlos bin wenn ich diese Kolumne und die engagierten
    Kommentare lese . Christus hat uns die Erlösung von allem Übel versprochen ,
    bekommen haben wir die Kirche – wer soll das verstehen ?
    Kyrie eleison – Herr , erbarme Dich .

  3. „Glauben braucht keine Schulen!“ [Spahnsche Unterstellung oder was?]

    „Richtiger“ könnte es doch heißen, richtiger Glauben braucht keine katholischen Schulen mehr, denn das leisten doch bereits die staatlichen Einrichtungen im Überfluss. Oder?

    Nur: und auf was laufen denn nun eigentlich die Kernaufgaben der Kirche hinaus?

    Neudeutsch scheint die Antwort doch zu lauten „soziale Gerechtigkeit“ oder noch frecher Sozialismus, und das leisten doch selbst die herabgewirtschaftesten Einrichtungen der staatlichen Erziehung, sofern sie es überhaupt noch schaffen eine Person des Zeitgeistes neben dem Pult oder der Tafel aufzustellen.

    Also zu dieser erlösenden, befreiendnen (?) Erkenntnis (s.o.) gelangt man wenn man ernst&young mit Fragen zur Rationalisierung des Kirchenbetriebs beauftragt. Respekt. Vielleicht lassen sich doch noch offizielle Stellungnahmen zu dem Vorgang von der Bischofskonferenz in Erfahrung bringen. Ansonsten muss man vermuten, dass die rechte Hand in den Kath. Kirche nicht mehr weiß, was die linke gerade treibt.

    Ein wie gewohnt sehr anregender Beitrag. Wie schaffen Sie das bloß?

  4. Danke Herr Spahn, für Ihre motivierenden Worte! Meine finalen Entscheidungshelfer waren die humanitären Werte eines Ansgar Mayers, der als promovierter Sprecher „meiner“ Diözese falsch-wählende Menschen gegen hochgiftigen, tschechischen Atommüll eintauschen wollte! Ganz besonders ethisch: Menschen gegen Müll! Dieser Mann ist mit super Arbeitszeugnis gegangen und wurde keinesfalls achtkannt rausgeschmissen: SO geht Kirche heute!

  5. Hat der Autor nur „vergessen“ zu eruieren, warum trotz Kirchenaustritten die Einnahmen aus der Kirchensteuer so immens gestiegen sind?

  6. Ein sehr fragwürdiger Artikel.
    Ich sehe überhaupt kein einziges Indiz, welches auf eine Änderung des Einzugsverfahren für die Kirchensteuer hindeuted. Daher glaube ich auch nicht, dass sich die Kirche vorsorglich wetterfest macht, für eine Zeit, in der sie sich das Geld selbst eintreiben muss. Hamburg ist auch nicht als katholische Hochburg bekannt, insofern taugt es auch nicht als Beispiel für den Abgesang auf die Katholische Kirche.

  7. „Glauben braucht keine Schulen!“, so ein erhellendes Zitat in diesem Artikel. Der Umkehrschluss wäre folglich: Schulen brauchen keinen Glauben. Die Realität in Deutschland, wir wissen es, sieht leider anders aus.

    Denken heißt vergleichen und glauben heißt gehorchen. Schon aus diesem einen Grund müsste sich jede Art von spezifischen Religionsunterricht an Schulen verbieten.

    Die unsägliche Allianz von Wirtschaft, Kirche und Politik gibt es nicht erst seit Hitler, die gab es auch schon bei den alten Römern. Bei den historischen als auch gegenwärtigen Allianzen geht es letztendlich aber immer nur ums Geld, viel Geld, sehr viel Geld.

    Im Zuge der sogenannten Flüchtlingskrise und der damit einsetzenden humanitären Hilfe (sprich, jährlichen Geldbewegungen in zweistelligen Milliardenbeträgen) für diese sogenannten Schutzsuchenden, kann man diese unsägliche Allianz von Wirtschaft, Kirche und Politik sehr genau beobachten. Die Sozialindustrie verdient und wächst prächtig. Die Wirtschaft nebst Anwälten und Ärzten verdienen sich eine goldene Nase. Die Kirchen bekommen trotz sinkender Mitgliederzahlen mehr und mehr Milliarden vom Staat jährlich zugeschoben. Und das real existierende Parteienkartell kann sich durch moralische Imperative medial profilieren oder auch nicht, ihre üppigen Pfründe auf Lebenszeit sind ihnen so oder so sicher.

    Wer aber, so die große Frage, kommt bei all diesen unsäglichen Allianzen und Milliardengeschiebe, trotz angeblich volksherrschaftlicher Strukturen, immer wieder unter die Räder?

  8. In Großstädten geht der Trend beim Nachwuchs sowieso klar in Richtung Islam und gleichzeitiger in Richtung Privatschulen, die auf die richtige Mischung der „Buntheit“ achten, bzw. die Eltern der künftigen Schülerinnen u Schüler.
    Bildungsorientierte Eltern denken natürlich „grün“ und begrüßen „bunte Vielfalt“ wollen aber gleichzeitig auf keinen Fall, daß das eigene Kind auf eine „Problemschule“ geht, was Synonym für „hohen Ausländeranteil“ ist.
    Solche „Problemschulen“ stellen eben keine gute Basis für späteren Bildungserfolg und Karriere dar, wenn damit keine kriminelle Laufbahn gemeint wäre.
    Privatschulen boomen daher überall im urbanen Milieu, egal welcher Denkschule sie sich nahe fühlen, ob ausgeprägt christlich oder alternativ, egal, Hauptsache ein Safespace für die Kids und gut abgeschirmt von zuviel Buntheit aus prekären oder migrantischen Familienhintergründen.

    Durch die beachtliche Mehrkindpolitik im moslemischen Milieu werden urbane Gratisschulen (also staatliche) in wenigen Jahrzehnten überwiegend den Nachwuchs der heutigen (privaten) Koranschulen wiederspiegeln, wovon nur die Stadtteile ausgenommen bleiben werden, in denen, aus welchen Gründen auch immer, nie die Ansiedlung der wohl bekannten Parallelstrukturen stattgefunden hat.

    Diese neue Form der „Gentrifizierung“ oder „Antigentrifizierung“ findet in allen größeren Großstädten und Ballungsräumen schon statt, nur werden die Viertel nebst Infrastruktur nicht durch Wohlhabende übernommen, sondern durch die Parallelgesellschaften und deren Trennlinie zur (noch) Mehrheitsgesellschaft verläuft entlang der Frage, ob das Elternhaus dem Islam anhängt oder nicht (also allen anderen Formen von traditionell christlich bis atheistisch)

    Die moslemisch geprägten Parallelgesellschaften sind homogen und tendenziell konservativ bis fundamentalistisch, kinderreich, eher bildungsfern als bildungsorientiert und wirtschaftlich deutlich weniger erfolgreich, als der Durchschnitt der Mehrheitsgesellschaft.

    In wenigen Jahrzehnten sind diese urbanen Räume „übernommen“, insofern stellt sich die Frage nach Zukunft der Kirchen in Stadtstaaten oder Ballungsräumen aus christlicher Sicht nicht, bzw. nur in ganz wenigen (faktisch abgeschirmten „gated Communitys“) Stadtteilen.

    Kleine Städte und der dörflich/ländliche Bereich und die ehemaligen DDR-Gebiete sind von dieser Entwicklung derzeit (weitestgehend) ausgenommen und daher der „Rückzugsraum“ für viele, die in der (westlichen) „Großstadt“ keine Zukunft mehr für sich und ihre Kinder sehen, was in Frankreich, Belgien, Holland oder England i.ü. ähnlich ist, wie mir viele Freunde in diesen Ländern berichtet haben.

    Die Parallelgesellschaften gelten überall in Europa als Hort muslimischer Siedlungspolitik, ähnlich der israelischen auf „arabischen/palästinensischen“ Gebieten, geprägt von religiösem Fundamentalismus, archaischem u patriarchalen Denkens u Famileinleitbildern, hoher Jugendkriminalität, mieser Bildungserfolge der Nachwuchsgenerationen und der „dazu passenden“ linksextremen Unterstützerszenen, die ebenfalls möglich leistungslos auf möglichst hohem materiellen Niveau versorgt werden möchte.
    Die Regenbogenagenda von open Border über Diversity bis hin zu bedingungslosem Grundeinkommen reproduziert ihre meist leeren (aber sehr teueren) Worthülsen in der ganzen (reichen) westlichen Welt wie synchron orchestriert und sieht sich auch überall als natürliches, politisches Sprachrohr der Parallelgesellschaften, selbst wenn sie in ihren Gebieten mittlerweile die Mehrheitsgesellschaft darstellen.

    In Deutschland ist diese „Agenda“ mittlerweile auch in weiten (urban geprägten) Kreisen der CDU salonfähig, von der SPD über den Grünen bis zu DieLinke (die sowieso weit überwiegend nur urban Bedeutung besitzen) sowieso.

    Insofern stelle ich folgende These auf:
    je „urbaner“ das Leitbild der (großstädtischen) Mehrheitsgesellschaft ist, umso politisch „linkslastiger“ ist es, umso stärker befürwortet es die Erweiterung der Parallelgesellschaften, statt ihrer „Eindämmung“ oder gar deren „Rückbildung“, umso ausgeprägter sind allgemeine „Umverteilungsbegehren“ und „bedingungslose Versorgungswünsche“
    Kirchliche (christliche) Zukunft ist keine urbane, großstädtische.
    Deren architektonische Leuchttürme großer Sakralbauten (Dome/Kathedralen) werden künftig wie heute die Synagogen besonderen Schutz bedürfen, weil sie kein christlich geprägtes, urbanes Umland mehr haben werden.

    Ob diese Trends schon 2040 oder erst 25 Jahre später schon voll ausgeprägt, also vollzogen sein werden, sei dahingestellt. Sie zu leugnen ist aber nicht mehr möglich, weil sie seit den späten 60er Jahren durch die Entwicklungen in den bereits bestehenden Parallelgesellschaften bewiesen werden. Und das sich diese kontinuierlich ausbreiten, ist ebenfalls nicht zu leugnen, ebenso ihre sozioökonomischen Befindlichkeiten und Auswirkungen.

    Wer diesen Trends entgegenwirken möchte, kann in meinen Augen nur beim Geld ansetzen, muß also die staatliche Alimentierung, die Versorgung ganzer Strukturen per Gießkannenpolitik neu justieren.
    -Das gesamte Asylverfahren sollte sofort und für alle, auf Sachleistungen und Gemeinschaftsunterbringung bis zur rechtskräftigen Entscheidung über den Asyl/eher Einwanderungsantrag und dem ggf daraus folgenden Bleiberecht umgestellt werden.

    -Nicht EU-Bürger (incl Nichtdeutschen) sollten kein Hartz4 oder dem ähnliche Geldleistungen erhalten, solange sie nicht mindestens 24 Monate Sozialversicherungsbeiträge in Deutschland eingezahlt haben.
    Deren Karrenzunabhängige „Basisversorgung“ muß einen deutlichen und spürbaren Abstand zur regulären „Sozialhilfe“ (aka Hartz4) haben und überwiegend per Sachleistung erfolgen. Anderenfalls bestehen kaum Anreize, aus dem Transferbezug in den Arbeitsmarkt einzutreten, besonders nicht im Niedriglohnsektor, der für bildungsferne „Einwanderer“ sowieso die einzige realistische Option darstellt.

    -Soweit sich (in Großstädten und Ballungsräumen) bereits Parallelgesellschaften ausgeprägt haben, die vieles deutlich schwieriger, weil viele Bewohner die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. Die Betroffenen Gebiete sind daher „nur“ über Stadtplanung modifizierbar, die endlich mal erfolgen sollte. Wie den Einzelhandel in Fußgängerzonen für die gewünschte Mischung der Angebote Vorschriften für „Billigketten“ oder „Fastfood Restaurants“ gemacht wird, sollte bei der Gewerbeanmeldung in „Problemvierteln“ verfahren werden.
    Das staatliche Vorkaufsrecht bei Immobilien sollte dort häufiger genutzt werden, damit nicht ganze Sraßen oder gar Viertel homogen in Hände geraten, die nicht der Mehrheitsgesellschaft nahe stehen und aller Voraussicht nach, nur der Verfestigung oder Ausbreitung der Parallelgesellschaften dienen.
    Umwidmungen von Gebäuden in Moscheen oder Kulturvereine oder deren Neubauten sollten nur sehr maasvoll gestattet werden, sofern sie sich in das Stadtbild (der Stadt insgesamt ! und eben nicht nur der „muslimisch gentrifizierten“ Viertel) einfügen etc.pp.

    Klingt alles nicht „nett“ und „bunt“ oder gar „ausländerfeindlich“, ist aber nicht „so gemeint“ , da ich selbst über anteiligen nichtdeutschen Familienhintergrund verfüge.
    Das unkontrollierte Wuchernlassen der sehr homogen und muslimisch geprägten Parallelstrukturen sehe ich keinesfalls als „Bereicherung“ für die „wirklich heterogene“ Mehrheitsgesellschaft. Die Kriminalität, hohe Abhängigkeit von staatlichen Transfers und unterdurchschnittliche Bildungserfolge sind keine „Bereicherung“, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem.

    Das muß offen adressiert werden und insbesondere die glühenden Befürworter einer angebliche „Bunten“ Gesellschaft müssen, statt billiger Regenbogen-Worthülsen, konkrete Vorschläge unterbreiten, wie sie mit real existierenden Problemen umgehen wollen.

    Bislang werden diese bestehenden Probleme weitestgehend eben nur geleugnet oder Kritiker sofort als Rechte/Nazis diffamiert.

    Damit ist sachlich/inhaltlich nichts anzufangen.
    Auf „Bätschi“-Niveau läßt sich nicht ernsthaft diskutieren und gerade die politische Linke war mal politisch argumentativ anspruchsvoll, wenn auch chronisch nur marxistische Weisheiten gepredigt wurden, aber immerhin.
    Heute gibt es nur noch argumentative Schonkost, fast nur leere Worthülsen einer globalen Standard-Regenbogen-Agenda und Diffamierung von Kritikern – ein Intellektueller Totalausfall.

    • Dank an Sie, Herr Börger. Sie haben Wesentliches angesprochen und weit mehr gesagt als man als Kommentar zu Herrn Spahns Artikel erwarten konnte. Aus ihrem Kommentar lese ich auch einen Funken Hoffnung, dass diejenigen, die in der politischen Führungsebene Verantwortung für die Zukunft Deutschlands tragen, zur Einsicht gelangen könnten. Wenn Sie doch nur Recht hätten!

  9. Kirchensteuer ist als eine Art Mitgliedsbeitrag Sache der Kirchenmitglieder. Man kann darüber diskutieren, ob die Dienstleistung des staatlichen Einzugs ausreichend bezahlt ist.
    Aber wir Nichtkirchenmitglieder sollten zuallererst über die Beendigung der Staatsleistungen an die Kirchen reden. Da werden alle Steuerzahler für Millionenzahlungen herangezogen, ob sie wollen oder nicht. Die Ablösung der Staatsdotationen ist oberstes Gebot. Danach kann man auch über die Kirchensteuer oder die staatliche Finanzierung der Kleriker oder das Sonderarbeitsrecht der Kirchenfirmen reden.

  10. In anderen Ländern gibt es keine Kirchensteuer. Dort lebt der Pfarrer von den Spenden seiner Gemeinde. Meiner Einschätzung nach sorgt dies dafür, dass der Gemeindedienst betont wird. Und das ist ja vielleicht die eigentliche Aufgabe der „Kirche“. Ein Ländervergleich wäre schon mal interessant, um den Blick zu weiten.
    Ich kann verstehen, dass die Kirche sich unabhängig machen will von der Kirchensteuer. Im übrigen ist es vermehrt so, dass alles von der Rentabilität begleitet wird. Man denke nur an die Krankenhäuser, wo dieser Gedanke inzwischen zielstrebig verfolgt wird.
    Es wäre aber interessant zu untersuchen, wo die Kirche oder auch der Staat als Unternehmer auftritt, ohne entsprechend besteuert zu werden. Das geht dann eigentlich nicht.
    Zum Schluss: Sitzen diesen Steueroasen eigentlich auch Beamte?
    So viele Themen und keine Kraft, dem nach der täglichen Arbeit nachzugehen. Denn Familie und Freunde gehen dann doch vor. Vielleicht mal im Ruhestand mit 67, wenn ich alt und grau bin? Damit erhebt sich schon die nächste Frage….

  11. „Ihr stellt die falschen Fragen“
    warum steigen denn die Einkommen der Kirchen trotz massiven Austritten. Könnte es sein, das hier die Kirchlichen Flüchtlingshelfer Organisationen (Caritas und Diakonie) und die paritätischen Organisationen an der Krise hervorragend verdienen? Nicht umsonst rührt Marx und Co ständig die Werbetrommel für „oh kommet doch all“ ihr lieben Afrikaner und Araber?

  12. Eine konsequente, flächendeckende Trennung von Kirche und Staat muß durchgesezt werden. Dann werden die Kirchenfunktionäre Zeit haben sich nicht um die Politik sondern um Bedürftige und Gläubige zu kümmern!

  13. Okay, ich weiß schon: Wenn ich schreibe, dass ich diesen ganzen Glaubenskram nicht nachvollziehen kann, sind wieder viele erbost und laufen Sturm. Aber die Reduzierung der Kirchen auf Wirtschaftsbetriebe macht diese Clique doch ein Stück weit ehrlicher. Was ich nicht wirklich verstehe, wie man hier von Finanzierungsschwierigkeiten sprechen kann. So weit ich weiß, sind die großen Kirchen, insbesondere die katholische, an schnödem Mammon kaum zu übertreffen. Heuchlerisch redet man von der sozialen Kompetenz und Fürsorge, in Wirklichkeit hortet man das Geld und läßt seine Schäfchen im Regen stehen. Dabei wäre es doch ein Leichtes, weniger gewinnträchtige Sparten aus eigenem Vermögen zu subventionieren. Das schon lange besprochene Zölibat, eingeführt, damit die lieben katholischen Familienpriester nichts an ihre Frauen und Kinder vererben konnten, war doch der erste verlogene Schritt, den Reichtum zu mehren.
    Es wird jetzt endlich Zeit, Staat und Kirche tatsächlich zu trennen und zwar konsequent.
    Ich bin davon zwar nicht betroffen (nur indirekt), aber: Weg mit dem Beitragseinzug durch den Staat, und zwar schnell. Und wenn man schon mal dabei ist, diesen angeblich unkündbaren Vertrag zwischen Staat und Kirche gehört endlich abgeschafft. Ich sehe nicht ein, warum aus Steuergeldern auch noch die Bischöfe alimentiert werden müssen.

  14. Würde Michel Houellebecq, Autor des Bestsellers Unterwerfung (Soumission) diese Kommentare lesen, würde er voraussichtlichl seinem Buch noch ein letztes weiteres Kapitel anfügen: „Die Sehnsucht nach der verlorenen K I R C H Ensteuer.“
    Wetten,dass….?
    Und die Enkel von denen, „die heute schon länger hier“ leben, werden sich nach der obligaten Koranlektüre noch um die letzten antiquarisch verfügbaren Exemplare reissen und über die Kurzsichtigkeit ihrer Grossmütter-Väter den Kopf schütteln. Ein realistischer Blick nach vorn, hätte manchen Blick zurück (im Zorn) neutralisiert.
    Vielleicht kommt aber alles auch ganz anders! – Ich hoffe es sogar!

  15. Zitat:“Tatsächlich, so ihre Andeutungen, gehe es darum, die katholische Kirche schnellstmöglich unabhängig zu machen von den Einnahmen aus der Kirchensteuer.“

    Darum ist man wohl auch so massiv am stetigen Zuzug von „Flüchtlingen “ interessiert. Wenn die Einnahmen aus der Kirchensteuer schwinden, soll etwas anderes den Klingelbeutel füllen. Wie wäre es dagegen mit Insolvenz?

  16. Leider hat der Autor nicht erwähnt, dass die katholischen Würdenträger seit dem Reichkonkordat von 1933 den Steuerzahler gleich zweimal abkassieren. Die erwähnte einkommensabhängige Kirchensteuer als direkte Steuer und aus dem allgemeinen Steueraufkommen (indirekte Steuer) werden alle kirchlichen Würdenträger vom Staat alimentiert! Die evangelische Kirche hat sich sehr schnell zur Freude des Führers dieser Regelung sofort angeschlossen! So wird Frau Kässmann nach B8 besoldet und Herr Marx aus München- Freising kassiert sogar über 12.000 Euro Grundgehalt im Monat; netto, versteht sich! Und wenn man sich dann die Gehälter zum Beispiel von Kindergärtnerinnen in den „christlichen“ Kindergärten betrachtet………………

    • Und wenn man sich dann die Gehälter zum Beispiel von Kindergärtnerinnen in den „christlichen“ Kindergärten betrachtet……………… Stichwort Tendenzbetriebe

    • Marx wohnt im Palais Holstein, in der Münchner Innenstadt, umsonst! BMW Dienstwagen, Umsonst! Chauffeur, umsonst! Haushälterin, umsonst! Sekretäre, Bedienstete u.s.w, alles UMSONST! Alles vom Bayerischen Steuerzahler finanziert! …und was leistet dieser offensichtlich deutlich übergewichtige Kirchenfürst?

      • Von 2008 bis 2012 wurde das Palais Holnstein generalsaniert. Dabei wurde auch das zweite Treppenhaus rekonstruiert und es gelang, das Deckenfresko mit den allegorischen Figuren Justitia (Recht) und Pax (Frieden) von Johann Baptist Zimmermann im historischen Haupttreppenhaus in aufwändiger Arbeit weitgehend wieder in den Originalzustand zu versetzen. Der Freistaat Bayern hat 6,5 der 8,7 Millionen Euro der Renovierungskosten gezahlt.

    • Zur Ergänzung: Das ist nur der Grundbesitz in Deutschland. Das sind 8000 qm. 40 x das Stadtgebiet von Hannover oder 9 x Berlin oder 11x Hamburg.
      Die könnten also 40 Jahre lang den Baugrund für die Städte unserer Neusiedler spenden (bei angenommenen 500.00/Jahr). Der Steuerzahler müsste dann nur noch ca. 100 – 200 Mrd € / Jahr dazu geben um dann auch die Städte darauf zu bauen.
      Wir schaffen das.

      • 8000 qkm muss es natürlich heißen

      • In Italien gehören alleine in der Hauptstadt Rom 1/4 der Liegenschaften dem Vatikan.

  17. Die Kirchen verdienen sich insbesondere in der sog. „Flüchtlingshilfe“ dumm und dämlich. Caritas & Co kommen vor Lachen nicht in den Schlaf und das ist einer der wesentlichen Gründe, warum Marx, Wölki, Bedforth-Strohm, Käßmann und Konsorten den islamischen „Brüdern und Schwestern“ so eifrig und moralisch hinterher hecheln.
    Allein, es wird ihnen nicht viel nützen, wenn der Islam als Staatsreligion erst eingeführt ist.

  18. Die Liebe zum Mammon hat die Kirchen korrumpiert und deshalb laufen ihnen die Gläubigen davon.

    • Na und? Solange die Kohle auch so fließt, braucht man keine Gläubigen.

  19. Danke, Herr Spahn, fuer Ihren wiederum profunden Kommentar.
    Aber was fuer eine Schande. Wenn diese Geldgeier nunmehr so offen ueber den Verwendungszweck ihrer Einnahmen plaudern, sollte man mit allen juristischen Mitteln um den Verbleib der konfessionellen Schulen kaempfen. Und zwar m. E. bundesweit in Solidaritaet mit allen ehemaligen Schuelern. Was war das fuer ein Segen, dass alle Kinder, die die Aufnehmepruefung bestanden, eine zwar strenge, aber konstruktive Erziehung erleben durften. Egal wie die Eltern finanziell gestellt waren. Neben Betragen Fleiss, Ordnung und Aufmerksamkeit haben wir – neben den Hauptfaechern – auch Fair Play im Sport und Toleranz erfahren duerfen.
    Wir waren nur vereinzelt Protestanten in den Jahrgaengen, sind jedoch nicht benachteiligt worden. Niemals gab es konfessionelle Probleme. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass der christenfeindliche Islam integrierbar gewesen waere.
    Die Thematik Kirchensteuer haben Sie mit viel Muehe verstaendlich gemacht. Danke fuer Ihre Arbeit.

  20. Wofür ich den Kommunisten trotz Allem dankbar bin: Bin Atheist

      • Nun, ich bin damals von Denen sozialisiert wurden

      • Marx, Jesus und Mohammed, die drei Religionsstifter 🙂

      • Herrliche Frage ! Kompliment.

  21. Wenn das deutsche Reich noch existiert, wie das Bundesverfassungsgericht festgestellt hat
    dann gelten sicher auch noch die Reichsverträge von 1933 . Also wird da nicht so einfach mit der Abschaffung der Kirchensteuer. Auch hatten die Kirchen vor langer Zeit vertraglich auf Grund und Boden verzichtet, die der Staat gerne in seine Obhut übernommen hatte. Das wird noch spannend werden.

  22. die Pfaffen und das Geld. Das ist schon so ein Verein. Der Handel mit Dingen im Jenseits ist deren Geschäft. Es weiß keiner was ihn erwartet, auch die Pfaffen nicht. Trotzdem nehmen sie dafür Geld. Vergleichbar den Banken. Die nehmen auch Zinsen für Geld welches sie selbst gar nicht haben. Betrug wohin man schaut. Nur dadurch wird man fett und groß.

    • BischofMarx ist nicht „groß“, der Rest der Beschreibung passt

  23. Kirche braucht Glauben – Glauben braucht keine Kirche.

  24. Sollten sich die beiden „christlichen Kirchen“ in Deutschland tatsächlich, wie in diesem Artikel angedeutet, um ihren Status im Jahr 2050 sorgen, und sich dabei von Erfahrungen in „atheistischen“ Ländern wie der DDR leiten lassen, beweisen sie vor allem, dass sie jeden Sinn für die Realität verloren haben. 2050 wird Deutschland (und einige andere westliche EU-Staaten auch) ein islamischer Staat der mit Scharia als oberstem Rechtssystem sein. Den Kirchen wird es – wenn es gut für sie läuft – ergehen wie in der aktuellen Türkei: rechtlos, aber noch nicht tot. Wenn es schlecht läuft – was wahrscheinlicher ist – ergeht es ihnen wie in Saudi-Arabien oder im Iran. Statt sich auf ihre Grundwerte zu besinnen und sich der zunehmenden Islamisierung zu widersetzen, offenbaren sich die beiden „christlichen“ Kirchen als gottlose Wirtschaftsunternehmen, die nicht begreifen, warum Jesus die Händler und Wucherer aus dem Tempel geworfen hat. Ich werden ihren Untergang bestimmt nicht beweinen…

    • Die Abschaffung der Kirchensteuer ist das beste was den Kirchen passieren kann. Dann würden sie sich wieder auf ihre Kernaufgaben, Seelsorge und Mission konzentrieren und sich nicht weiter mit dem Firlefanz wìe der Fernstenliebe versündigen und Kirchenaustritte provozieren.

      • Das deutete Benedikt XVI. bereits bei seinem Besuch in Freiburg an.
        Allerdings die Kosten für seinen Freiburg-Trip von 13 Millionen Euro kritisierte er nicht.

    • Genau, 2050 ist der Pfarrer Imam. Das Problem stellt sich nicht.

  25. Die Abschaffung der Kirchensteuer wäre der erste Schritt. Es würde noch die Einstellung der Ausgleichszahlung hinsichtlich der Säkularisation fehlen. Diese Zahlung beläuft sich ebenfalls im Mio. Euro Bereich. Aber in Deutschland gilt man halt nur als Kirchensteuerzahler als „gläubiger“ Christ.

    • So ist die Regel, nur wer Kirchensteuer zahlt, kommt ins Paradies. Nulla salus extra ecclesiam.

      • Luxemburger Katholiken kommen ohne in den Himmel.

  26. Gerade heute höre ich der Diskussion junger Mütter in ihrer Krabbelgruppe zu: Wie kommen wir zu unserer Wunsch-KITA? Wie schleusen wir sie in die katholische Grundschule ein? Die Sorgen dieser jungen Eltern sind berechtigt, wie die gerade vom Schulamt der Stadt Hannover ausgewiesenen Chaos-Parameter „bunter“ Grundschulen zeigen.
    http://www.haz.de/Hannover/Fotostrecken-Hannover/Das-Ranking-aller-57-Grundschulen-in-Hannover#p58
    Eine Mutter ist fest entschlossen, zum Katholizismus zu konvertieren, um ihren kleinen Ben vor den Jussefs und Mohammeds in Sicherheit zu bringen. Eine Mutter hat es bereits probiert, findet den Aufnahmeritus für Konvertiten zu anstrengend.
    Die katholische Kirche hat mit ihren Bekenntnisschulen ein Alleinstellungsmerkmal, mit dem sie in den folgenden sehr schweren Jahren unter jungen Eltern extrem wuchern könnte. Aber sie will es nicht. Sie will sich selber abschaffen. Finis Germaniae.

    • Germany must perish! Die Kampagne läuft, und sie läuft gut, ausserordentlich gut. War auch nicht anders zu erwarten mit Mutti.

  27. Spätestens nach ihrer vorauseilenden Unterwerfung
    durch Ablegen der Amtskreuze in Jerusalem schätze
    ich die Bischöffe Bedford-Strohm und Marx so ein, daß
    sie auch ganz schnell und freudig erregt der Umwandlung
    der ev/kat-Kirchensteuer in eine „menschenfreundliche“
    Dschizya (ǧizya) zustimmen würden.

  28. Wenn schon kein Staatsinkasso, dann aber doch Staatsknete. Wenn man keine willigen Schäfchen mehr hat die zahlen, heißt das Geschäftsmodell Sozialindustrie. Und darin suhlt man sich seit 2015 prächtig.

    • Da tauscht man auch nur eine Abhängigkeit (Kirchensteuer) gegen eine andere (Sozialindustrie).

      Vielleicht sollten die Kirchenfürsten noch einmal das Gleichnis vom Nadelöhr studieren, statt die verbliebene Kohle für Unternehmensberater auszugeben.

      Ansonsten ein sehr guter Artikel.

      • Wieso Abhängigkeit? Sie bestimmen doch mit, so wie heute wieder. In irgendwelchen dusseligen Ethik-Ausschüssen der Regierung sitzen Kirchenleute die zu Themen von denen sie keine Ahnung haben ihren Senf dazugeben, so wie bei der „Energiewende“ oder jetzt Zuwanderung. Und dann bezahlen die Leute, die vorher nicht bezahlen wollten, weil kein Kirchenmitglied ,doch.

      • Die Sozialindustrie lebt von Staatsknete. Die „Kunden“ können nicht oder wollen nicht zahlen. Deshalb fortbestehende Abhängigkeit vom Staat.

      • Wenn ich bestimme , das du mir was zu bezahlen hast, dann bin ich nicht von dir abhängig, sondern du bist mein dummer Sklave.

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