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Diagnose stimmt, Therapie nicht

CSU sondiert mit den Falschen

05.01.2018

| Lesedauer: 4 Minuten
Die ÖVP hat sich mit Sebastian Kurz an die Spitze einer neuen „konservativen Revolution“ gestellt, um von ihr nicht überrollt zu werden, sondern sie zu steuern. Die CSU würde dies auch gerne, darf es wegen der CDU nicht und sondiert nun mit der SPD.

Die am Sonntag offiziell beginnenden Sondierungsgespräche zur Fortführung der GroKo treiben zusehends seltsamere Blüten. Nachdem die SPD durch ihren Haus-Kriminologen Christian Pfeiffer vor einigen Tagen erklären ließ, zur Eindämmung der zunehmenden Kriminalität männlicher Asylbewerber sei es notwendig, ihnen durch Familiennachzug einen besseren Zugang zu Frauen zu verschaffen, diagnostiziert CSU-Landesgruppenchef im Bundestag, Alexander Dobrindt, in der WELT vom 04. Januar unter dem Titel „Für eine bürgerliche Wende“ eine „konservative Revolution der Bürger“. Diese sei im Begriff, die „linke Revolution der Eliten“ abzulösen, die seit 1968 das Land erfasst und verändert habe. Die CSU unterstütze diese Revolution und sei „ihre Stimme in der Politik“.

TEIL 2 VON 3 - VöLKISCH-öKOLOGISCH, VITALISTISCH-BIOLOGISTISCH, ZüNFTIG-KORPORATIV UND RASSISTISCH-TEUTONISCH
Hässliche Irrlehren im lieblichen Kleid des Jugenstils
Vordenker der „Neuen Rechten“ in Deutschland werden sich angesichts solcher Erklärungen verwundert die Augen reiben, sehen doch sie sich als die Erben früherer Vertreter einer „Konservativen Revolution“ in Deutschland. Der Begriff selbst geht maßgeblich auf den Schweizer Publizisten und Journalisten Armin Mohler und dessen im Jahr 1950 erschienenes Buch „Die konservative Revolution in Deutschland 1918-1932“ zurück. Darin beschreibt er eine antiegalitäre, antiliberale und nationalistische politische Strömung während der Weimarer Republik, die sich kulturell wie politisch gegen den Parlamentarismus, die Industriegesellschaft und die Marktwirtschaft wendete. Ihr geistiger Urheber ist laut Mohler der Dichter Stefan George, einige ihrer prominentesten intellektuellen Vertreter in Deutschland Mohlers Lehrer Carl Schmitt, der frühe Thomas Mann, die Brüder Georg und Ernst Jünger, Oswald Spengler und Hans Freyer. Obwohl Mohler die „konservative Revolution“ vom Nationalsozialismus abgrenzt, werden ihre Vertreter von anderen Autoren als dessen geistige Wegbereiter kritisiert.

Geht man davon aus, dass Dobrindt als studierter Soziologe und Berufspolitiker diesen historischen Kontext des Begriffs „Konservative Revolution“ kennt, fragt man sich, warum jemand, der sich die letzten Jahre vor allem um die Einführung einer PKW-Maut für Ausländer einen Namen gemacht hat, nun plötzlich seine Partei zur einzig wahren Stimme einer wiedererwachten politischen Strömung erklärt, in deren Tradition sich bislang eher die politischen Führer und intellektuellen Vordenker „rechtspopulistischer“ Parteien wie der österreichischen FPÖ und der deutschen AfD verorten. Offenkundig fürchtet die CSU aufgrund der von ihr geplanten Fortsetzung des Bündnisses mit den Vertretern der „linken Revolution der Eliten“ mit Blick auf die anstehenden bayerischen Landtagswahlen die neue Konkurrenz von „rechts“ so sehr, dass sie nun versucht, sich zum Vorreiter eines neuen bürgerlichen Konservatismus zu erklären. Getrieben wird sie dabei zum einen von den Erfolgen der AfD bei der letzten Bundestagswahl, die nicht zuletzt den bayerischen Wählern zu verdanken sind; zum anderen gerät die CSU aber auch durch das neue Bündnis zwischen ÖVP und FPÖ in ihrem südlichen Nachbarland Österreich erheblich unter Druck. Dort koaliert die ÖVP nämlich mit den „konservativen“ und nicht mit den „linken“ Revolutionären.

NIEDERGANG DER SOZIALDEMOKRATIE
Gabriel fordert Neuaufstellung der SPD
Das müsste die CSU, folgt man Dobrindts Argumentationslinie, eigentlich auch tun, wenn er gleich zu Beginn seines Artikels schreibt: „Es gibt keine linke Republik und keine linke Mehrheit in Deutschland. Das hat nicht zuletzt die Bundestagswahl 2017 wieder ganz klar gezeigt.“ Dies stimmt rechnerisch nur, wenn man die Bundestagsmandate von CDU, CSU, AfD und FDP addiert, die zusammen auf 56,3 Prozent der Stimmen kommen. Warum die CSU angesichts der von ihrem neuen Landesgruppenchef ins Feld geführten „rechten“ Mehrheitsverhältnisse als selbst erklärte Stimme einer „konservativen Revolution“ vor kurzem noch ein Bündnis mit den grünen Gralshütern der linken Kulturrevolution und nun ein Bündnis mit deren sozialdemokratischen Gralshütern eingehen möchte, versteht außer ihrer Parteiführung wahrscheinlich sonst niemand. Wie der berühmte Baron Münchausen versucht sie, sich gleichsam am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen.

Dies wird ihr aber aller Voraussicht nach aus folgenden Gründen nicht gelingen. Zu einer Fortsetzung der GroKo mit der SPD wird es nur kommen, wenn die Christdemokraten den bisher eingeschlagenen Weg ihrer „Sozialdemokratisierung“ weiter führen, möglicherweise sogar verstärken. Dafür steht die derzeitige Partei- und Fraktionsführung der CDU unter Angela Merkel, die den eingeschlagenen Weg mit der SPD auch um den Preis weitergehen will, noch weiter Stimmen zu verlieren. Sollte es bei der nächsten Bundestagswahl stimmenmäßig nicht mehr für eine Zweier-Koalition mit der SPD reichen, können (vorzugsweise) die Grünen oder die FDP ins Boot geholt werden (denken Merkel und Umgebung). Anders als Dobrindt insinuiert, steht der Mainstream der CDU nämlich keineswegs für eine „bürgerliche Wende“ in Richtung einer Rückkehr zu ihren konservativen Zielen und Werten, sondern für eine weitere „Modernisierung“ der Partei in Richtung all der Ziele und Werte, die Dobrindt in seinem Artikel als „geistige Verlängerung des Sozialismus“ brandmarkt.

EINE BITTERE SYSTEMKRITIK
Die 68er & Erben sind an der Macht – und gescheitert
Diese Entwicklung konnte die CSU schon bei der noch bestehenden GroKo mit der SPD nicht aufhalten und wird es auch bei deren Fortsetzung nicht können. Sie ist nämlich nicht, wie Dobrindt behauptet, „die erkennbare Volkspartei Deutschlands“ mit einem starken bundespolitischen Gewicht, sondern eine bayerische Regionalpartei mit einem recht begrenzten bundespolitischen Einfluss. Um diesen Einfluss aufrecht erhalten zu können, ist sie dazu verdammt, das bundespolitische Spiel ihrer großen Schwester CDU in Gestalt einer Fraktionsgemeinschaft auf Gedeih und Verderb mitzuspielen. Die CDU setzt schon seit Jahren auf eine gesellschaftliche und politische Entwicklung, die Dobrindt in seinem Artikel völlig übersieht (oder einfach verschweigt). Das von ihm beschworene Bürgertum ist in seiner Gesamtheit nämlich inzwischen keineswegs mehr kulturell und politisch „konservativ“ oder „rechts“ orientiert, sondern gespalten. Der Marsch der 68er durch die Institutionen war schon selbst eine durch und durch von Kindern des Bürgertums initiierte Bewegung, die als Erwachsene inzwischen nicht nur das politische Denken und Handeln der Grünen, der SPD und der Linken bestimmen, sondern auch das politische Denken und Handeln der FDP, der CDU und selbst der CSU maßgeblich prägen.

Die 68er-Bewegung ist insofern die wahrscheinlich wirkmächtigste kulturelle und politische Entwicklung in der Geschichte der Bundesrepublik. Ihre Werte und Denkweisen prägen heute sich nicht nur die Universitäten und Schulen, die Medien und die Kulturbereiche, sondern, zum Beispiel in Gestalt moderner Organisationskonzepte, antiautoritärer Führungsstile und ausgefeilter Diversity-Programme, selbst die Wirtschaft. Letztere hat 2015 anlässlich der Grenzöffnung für Asylbewerber sogar lauthals ihre tiefe Verbundenheit mit dem „weltoffenen“ Denken der zu braven Bürgern mutierten Revoluzzer von früher verkündet. In der von Merkel und den Mainstream-Medien ausgelösten und von Abertausenden ehrenamtlichen Helfern gemeinsam mit zahlreichen Unternehmen getragenen „Willkommenskultur“ kulminiert gleichsam die kulturell-politische Umgestaltung der Bundesrepublik in eine in jeder Hinsicht „weltoffene“ Gesellschaft von „no borders and no nations“. Die Ideologie des Kosmopolitismus ist das einigende Band weiter Teile der bürgerlichen Mittel- und Oberschicht, die inzwischen „rechts“ leben, aber „links“ denken und wählen.

DEAD END
Der deutsche Hang zum Sonderweg ist nicht solidarisch
Möglicherweise hat dieser vor fünfzig Jahren ausgelöste gesellschaftliche Veränderungsprozess damit inzwischen jedoch seinen Scheitelpunkt erreicht. Teile des Bürgertums, insbesondere jedoch die „einfachen Leute“ wehren sich inzwischen gegen eine gesellschaftliche Entwicklung, die ihnen zunehmend wirtschaftliche Probleme bereitet und sie ihrer eigenen Kultur und Nation entfremdet. Die radikalsten geistigen und politischen Repräsentanten dieser Gegenbewegung sind in erster Linie die Vordenker der „Neuen Rechten“ und neu entstandenen „rechtspopulistischen“ Parteien, die sich eines kontinuierlichen Zulaufs erfreuen. Etablierte, ehemals konservative Parteien, die sich dem gesellschaftlichen Veränderungsprozess der 68er-Bewegung opportunistisch angeschlossen haben, geraten dadurch unter einen erheblichen, teils existentiellen Anpassungsdruck. Die österreichische ÖVP hat mit Sebastian Kurz daraus die Konsequenz gezogen, sich an die Spitze einer neuen „konservativen Revolution“ zu stellen, um von dieser nicht überrollt werden, sondern sie zu steuern. Die CSU würde dies auch gerne tun, darf es wegen ihrer großen Schwester aber nicht und sondiert deswegen nun mit der SPD.

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76 Kommentare

  1. Ein ganz hervorragender Beitrag, der die Situation der Unionsparteien so beschreibt wie sie in Wirklichkeit ist. Es ist daher völlig illusorisch von Seiten der Unionsparteien irgendwelche konservativ-bürgerlichen Impulse zu erwarten. Es bleibt nach wie vor nur die AfD als Garant für konservative Politik und als letzte Möglichkeit den sicheren Niedergang Deutschlands zu verhindern.

  2. -Die 68er-Bewegung ist insofern die wahrscheinlich wirkmächtigste kulturelle und politische Entwicklung in der Geschichte der Bundesrepublik. Ihre Werte und Denkweisen prägen heute sich nicht nur die Universitäten und Schulen, die Medien und die Kulturbereiche, sondern, zum Beispiel in Gestalt moderner Organisationskonzepte, antiautoritärer Führungsstile und ausgefeilter Diversity-Programme, selbst die Wirtschaft. Letztere hat 2015 anlässlich der Grenzöffnung für Asylbewerber sogar lauthals ihre tiefe Verbundenheit mit dem „weltoffenen“ Denken der zu braven Bürgern mutierten Revoluzzer von früher verkündet.-

    Da hat sich aber einer Vergallopiert. Die 68er sind an den Schulen, Unis und bei den Medien sowie Kulturschaffenden zu finden.
    Dort wo die Sind, die das alles möglich machen, weil sie einer Wertschpfenden Arbeit nach gehen herrscht eine völlig andere Denke. Natürlich will man seine Kunden nicht vergraulen. Also singt man erst mal im Chor mit. Aber die Realität zeigt an Hand der Fakten, was wirklich passiert.
    Man muss schon Meilen weg vom Arbeitsmarkt leben, um de Verhältnisse an den Arbeitsplätzen schön zu reden. Und es wird noch heftiger kommen, wenn dieser Links-Grüne Ideologiewahn weiter tätig sein wird. Die Merkel CDU hat so ziemlich alles Falsch gemacht, was möglich war. Energiewende. Ein Milliardengrab. Grenzöffnung. Ein Todesstoß für das ganze Land. €, Bankenrettung, Griechenlandrettung, Schuldenübernahme. 0 Zinspolitik. Eine Enteignung der Sparer.
    Eine Verwahrlosung von Gebäuden und Straßen. Die Aufgabe des Rechtsstaat. Maulkorb per Gesetz für die Bürger. Dauer Staatspropaganda im ÖR.
    Ausbreitung der Gewalt im ganzen Land. Stasimethoden, wohin man schaut.
    Da nenne ich mal wirkmächtig!
    Meine Güte.

  3. Dobrindt und einige andere Parteistrategen dürften schon längst erkannt haben, dass ihre politische Zukunft in einer Koalition von CxU, FDP und AfD liegt.
    Nur wäre es momentan noch politischer Selbstmord, das offen auszusprechen. Der Weg dorthin dürfte daher noch zwei, drei Legislaturperioden dauern. Und dabei genauso verlaufen, wie das mit GRÜNEN oder LINKEN auch war: Am Anfang waren sie „bäh!“ und „niemals!“ und „nicht regierungsfähig!“, dann durfte irgendein Bundesland das doch mal ausprobieren -bewehrt mit der hohlen Phrase „das ist nur auf Landesebene und garniemalsnichtkeineswegsnimmer auf Bundesebene!“ sei- . Und dann nochmals eine Legislaturperiode später war dann doch auch auf Bundesebene plötzlich jede Koalition möglich. So wird es mit der AfD auch kommen -wenn sie sich nicht vorher selbst zerlegt, worauf Dobrindt natürlich auch noch hofft, weil er (wohl nicht unberechtigt) meint, sich in dem Fall die Wähler-Erbmasse einverleiben zu können.

  4. Bitte an die Redaktion, aufgefallene Ungereimtheiten zu prüfen . Danke.

    Von (c) Die Zeit 23. Juli 2003, 13:32 Uhr Quelle: (c) DIE ZEIT:
    „cdu-parteitag „Was wir vorhaben, ist ein Befreiungsschlag zur Senkung der Arbeitskosten“ Rede der Vorsitzenden der CDU Deutschlands, Dr. Angela Merkel, MdB, auf dem 17. Parteitag der CDU Deutschlands am 1. Dezember 2003 in Leipzig. Es gilt das gesprochene Wort.
    „Deshalb müssen wir aber auch immer wieder fragen: Wo hört Toleranz auf und wo fängt Beliebigkeit an?
    Ein Beispiel: Manche unserer Gegner können es sich nicht verkneifen, uns in der Zuwanderungsdiskussion in die rechtsextreme Ecke zu rücken, nur weil wir im Zusammenhang mit der Zuwanderung auf die Gefahr von Parallelgesellschaften aufmerksam machen. Das, liebe Freunde, ist der Gipfel der Verlogenheit, und eine solche Scheinheiligkeit wird vor den Menschen wir ein Kartenhaus in sich zusammenbrechen. Deshalb werden wir auch weiter eine geregelte Steuerung und Begrenzung von Zuwanderung fordern.
    Und ein weiteres Beispiel: Beim Kopftuch-Urteil des Bundesverfassungsgerichtes hätte ich mir mehr gewünscht als das Zurückziehen auf die Neutralität gegenüber den Religionen.
    Ich wende mich gegen solche Beliebigkeit. Wir sagen: Es kann doch nicht sein, dass die christlichen Symbole bei uns keinen Platz in den Schulen haben und das Tragen eines Kopftuches durch Gesetz verboten werden muss. Das werden wir ändern.“

    Im Original-Protokoll der KAS fehlt dieser Text (Eigenschaften von PDF – PDF created 01. Oktober 2008, modified 01. Oktober 2008 13:59:42) !! http://www.kas.de/upload/ACDP/CDU/Protokolle_Parteitage/2003-12-01+02_Protokoll_17.Parteitag_Leipzig.pdf

  5. Wenn Dobrindt es ernst meinen würde, dann muß die CSU sich aus der neuen GroKo ausklinken. CDU und SPD hätten dann zwar immer noch eine, wenn auch knappe Mehrheit. Aber die Bayern würden ein Zeichen an die Wähler senden, daß sie zu einer konservativen Erneuerung der CSU im Sinne von FJS bereit und nicht länger gewillt wären, den linksgrünen Merkel-Kurs der CDU in Richtung Abgrund zu unterstützen. Seehofer ist dafür viel zu weich, er würde sich wieder einmal über den Tisch ziehen lassen. Seine Warnungen in Richtung SPD vor einem unbegrenzten Familiennachzug sind nichts anderes als Scheingefechte, um den Schein des Konservativen beim frustrierten Wähler zu wahren. Er macht bereits erste Avancen Richtung GroKo. Seehofer selbst ist kein Konservativer, sondern ein christlich-sozialer Politiker, man könnte auch sagen Sozialromantiker, der mehr links als rechts steht. Da stehen noch gewaltige Auseinandersetzungen und Flügelkämpfe innerhalb der CSU an, schon mit Blick auf die kommende Landtagswahl. Spannend wird auch sein, wie sich die Schariapartei verhalten wird. An der linken Basis grummelt es heftig, viele sind gegen eine weitere GroKo aus Angst vor weiteren Wählerverlusten. Auch wird die SPD sich daran messen lassen müssen, ob sie ihre großspurige Bedingung eines Rücktritt von Merkel für eine GroKo 3.0 durchsetzen kann. Wenn sie das nicht schafft, muß sie sich vorwerfen lassen, endgültig zum verlängerten Arm von Merkel zu werden, dann hat sie den Rest ihrer Glaubwürdigkeit beim Wähler verspielt.

  6. Müsste Dobrindt nach der Aussage jetzt nicht eigentlich vom Verfassungsschutz beobachtet werden 😉

  7. Glänzender Artikel, der das Problem klar beschreibt.

    „Offenkundig fürchtet die CSU aufgrund der von ihr geplanten Fortsetzung des Bündnisses mit den Vertretern der „linken Revolution der Eliten“ mit Blick auf die anstehenden bayerischen Landtagswahlen die neue Konkurrenz von „rechts“ so sehr, dass sie nun versucht, sich zum Vorreiter eines neuen bürgerlichen Konservatismus zu erklären.“

    „Sie (die CSU) ist nämlich nicht, wie Dobrindt behauptet, „die erkennbare Volkspartei Deutschlands“ mit einem starken bundespolitischen Gewicht, sondern eine bayerische Regionalpartei mit einem recht begrenzten bundespolitischen Einfluss.“

    Beides sieht hoffentlich auch der Wähler und lässt sich nicht mehr hinters Licht führen. Wer eine wirkliche Veränderung und ein Ende des links-liberalen Einheitsbreis möchte, in dem sich die meisten deutschen Parteien suhlen, der muss/sollte eine Alternative wählen, die es seit einiger Zeit gibt. Ein Allheilmittel wird das sicher auch nicht sein, aber immerhin ein Mittel, die unverfrorene und darüber hinaus schädliche Politik dieser oder jener Koalitionen zu beenden oder zumindest einzugrenzen. Nur eine ernstzunehmende Opposition diszipliniert die anderen.
    Deshalb hoffe ich auch, dass es am Ende doch zu Neuwahlen kommen wird. Letzten Umfragen zufolge möchte das inzwischen auch eine Mehrheit in der Bevölkerung. Denn was soll ein GroKo bitteschön an Veränderungen bringen? Rein gar nichts. Es sind nämlich die alten Gesichter, die dort agieren würden. Wer kauft diesen Gestalten Veränderungen und eine vernunftorientierte Politik ab? Außerdem würde damit auch wieder eine Frau Merkel an die Macht gehievt werden, die ja nun wahrlich genug Schaden angerichtet hat.

  8. „Rechts leben und links denken“ (und vor allem: links schwätzen) ist vielleicht der gesellschaftlich Widerspruch unserer Zeit. Ideologie und Handeln der Linken ist voll davon. Absurditäten in unserem Land wohin das Auge blickt: SPD Eurokraten sind pro TTIP und für Verhandlungen hinter geschlossenen Türen, gerieren sich dann im Wahlkampf auf einmal als Vorkämpfer des kleinen Mannes. Wirtschaftsführer posaunen von Willkommenskultur, während sie gleichzeitig alles tun, um ihre Steuerlast zu drücken – die Kosten für diesen Unsinn sollen bitte andere Tragen. Rentner, die nach lebenslanger Arbeit zur Tafel gehen müssen weil die Rente nicht reicht, aber für Integrationskurse und Asylklagen sind unbegrenzte Mittel vorhanden. Schulen verfallen, aber in Berlin und Kassel wird in endloser Stümperei Geld für nutzlose Flughäfen verfeuert. Dem Michel wird Gefängnis angedroht, wenn er sich der Zahlung der Propagandasteuer verweigert, werden Lifestyle-Politiker Steuergelder in Milliardenhöhe für BER veruntreuen und dafür nicht mal angeklagt werden.

    Zum Glück ist es ein Naturgesetz, dass sich Widersprüche auflösen müssen. Die linke Ideologie wird an ihren eigenen Widersprüchen zerbrechen. Und es stimmt mich froh zu wissen, dass dann die Rige der jetzigen Machthaber zur Übernahme der ständig von ihr beschworenen Verantwortung gerufen wird. Das Verständnis von Verantwortungsübernahme ist dann freilich win anderes, als die Herrschaften es derzeit verstehen.

    • „… zu wissen, dass dann die Rige der jetzigen Machthaber zur Übernahme der ständig von ihr beschworenen Verantwortung gerufen wird.“

      Nicht auf diesem Planeten!

  9. Die beginnenden Koalistionsverhandlungen werden für die CSU entscheidend sein, ob diese Partei das gleiche Schicksal der abgewirtschafteten CDU und SPD teilt. Die Zeit der faulen Kompromisse, wie unter Seehofer laufend praktiziert, ist vorbei. Alleine, dass die 3 abgestraften, unglaubwürdigsten Verlierer – Merkel, Seehofer, Schulz – weiter wurschteln dürfen, wirft ein bezeichnendes, armseliges Bild auf den Zustand der Parteien. Es hilft nicht mehr, einen Orban oder evtl. einen Kurz einzuladen, das eigene Handeln und die erzielten Ergebnisse werden als Massstab beurteilt; schließlich ist endlich mit der AfD eine gute Alternative vorhanden.

    • „Die Zeit der faulen Kompromisse, wie unter Seehofer laufend praktiziert, ist vorbei.“

      Abwarten, möglicherweise wird nach Ende der Koalitionsverhandlungen so mancher Komposthaufen den verantwortungsbewussten Gebauch unseres Stimmrechtes anmahnen.

  10. IUch denke, hier wurde einfach mal ein Satz vors Puplikum geworfen um zu schauen wie es darauf reagiert. Der CSU dürfte klar sein, dass die absolute Mehrheit 2018 sehr stark in Gefahr ist. D.h. sie werden koalieren müssen. Bisher halten sich auch glücklicherweise die bayrischen AfDler zurück mit Äußerungen ala Höcke oder Meier.
    Im Grunde ist das die erste ganz vorsichtige Sondierung. Es könnte somit sein, dass die nächste Regierung in Bayern eine Koalition CSU/AfD wird.

    Schauen wir mal. Es wird darauf ankommen, wieviel Gegenwind Dobrinth nun in Bayern entgegen schlägt und ob die AfDler in Bayern weiterhin besonnen bleiben.

    • Die bayerischen AFDler sind alles vernünftige Leute und absolut wählbar, allen voran der „Anti-Euro-Guru“ Peter Bofinger.

      • Das seh ich auch so. Deshalb sehe ich da auch, zumindest vom rechten Flügel der CSU, durchaus große Chancen auf eine Koalition. Wäre in jedem Fall besser als SPD und selbst als FDP 🙂

        und ohne Koalitionspartner wird es wohl nicht mehr gehen …

  11. Deutschland ist ein anatomisches Wunder, schrieb schon K. Tucholsky in den Dreißigern, Es denkt mit der Linken und tut mit der Rechten.
    Wie hoch war noch mal die Staatsquote in Deutschland? Wessen Wein ich trink, dessen Lied ich sing.
    Man lässt sich vom verhassten Werte Steuern und Arbeitsplätze schaffenden Schei…kapitalisten die eigene erbärmliche Existenz finanzieren um, wenn der Bauch gut gefüllt ist und die eigenen Pfründe schön gesichert sind, den Willkommens- und Ökolarry heraushängen zu lassen.
    Immer mehr Menschen kapieren aber allmählich das die schöne liebliche Willkommens-Öko-Wohlfühlwelt ihrem Ende entgegenstrebt. Dobrindt gehört nicht dazu. Der tut nix-, der will nur spielen, äh,- meinte an der Macht bleiben oder noch tiefer rein… Aber lassen wir das mal.

  12. Es ist sehr schade, dass es für Schwarz-Gelb nicht reicht. Jeder AfD-Wähler hat dieses Bündnis mit seiner Stimme verhindert und das Gegenteil dessen erreicht, was er erreichen wollte.

    • Hätten CDU/CSU nicht so viele Stimmen an die AfD verloren, wäre es wahrscheinlich mit Merkel und Altmaier nicht zu Schwarz/Gelb sondern zu Schwarz/Grün gekommen.

  13. Konservative Revolution? Nun denn, wohl an Herr Dobrindt! Taten statt Worte. Brechen Sie die Sondierungsgespräche mit der SPD ab, schmeissen Sie Ihren ergrauten Partylöwen raus, lösen Sie sich von der Merkel-CDU, beenden Sie Ihre Anti-AFD-Haltung im Bundestag, dann wird es vielleicht auch was mit der Landtagswahl in Bayern. Ich fürchte nur, Ihre Ankündigungen bleiben wie immer das, was sie sind: Sprechblasen. Ein Kurz sind Sie nie und nimmer.

  14. Wenn die CSU sich selber ernst nehmen würde, wären Sondierungsgespräche mit der SPD überflüssig, denn man braucht kein Gelehrter zu sein um zu begreifen das die SPD speziell in der wichtigsten Frage – Der Zuwanderung – auf der anderen Seite steht. Auch diese ganze rechts, links, konservativ, progressiv und was auch immer Debatte halte ich für vollkommen sinnentleert. Ein Beispiel: Ist eine Lohnforderung von sagen wir mal 2.000 Euro netto nun links oder rechts? Weder noch, sie ist sinnvoll weil die Lebenshaltungskosten nun mal so hoch sind. Es ist eine existentielle Forderung die dem normalen Denken geschuldet ist. Voraussetzung für normales Denken ist jedoch jedwedes Ideologiemäntelchen in den Schrank zu hängen, sich zusammen zu setzen und nach vernünftigen Lösungen für die Probleme des Volkes zu suchen.

  15. Die politische Realität beim Nachbarn Österreich wird in Deutschland und vor allem in Bayern erheblichen Einfluss ausüben. Sollte die Union nicht willens und/oder in der Lage sein, sich an die Spitze einer konservativen Bewegung gegen den links-grünen Kosmopolitismus der 68er zu stellen wird sie mittelfristig verschwinden wie die Christdemokraten in Italien. Vielleicht ist das auch nötig, um einen Neuanfang in Deutschland zu ermöglichen.

  16. CSU-Logik m.E.:

    Die CSU will die GroKo gar nicht – kann das aber gegen die CDU nicht von vornherein sagen.

    Sie brüskiert einerseits Merkel nicht offen und sendet Signale, die die SPD nötigen, abzulehnen. Die Chancen dazu stehen ja auch nicht schlecht, denn weite Teile der SPD-Basis sind für die GroKo nicht zu begeistern.

    Am Ende wird also eine Minderheitsregierung dabei heraus kommen. (Denn Neuwahlen wollen alle drei zur Zeit nicht; auf’s Regieren verzichten wollen weder CSU noch CDU).

    Die ersten notwendigen Abstimmungsergebnisse (Flüchtlings- u. Nachzugsfrage) werden noch vor Ende März mit den Stimmen von FDP und AFD erzielt ….

    (Die GroKo wäre doch nach den jetzt eingeschlagenen Pflöcken entweder gar nicht oder nur mit völligem Gesichtsverlust einer der Seiten möglich. Sollte man sich das vorstellen können? Ich finde: Nein).

    Aber wer weiß es …

  17. Die CSU unter Seehofer hat ihre historische Chance, die Trennung von der CDU, nicht genutzt. Das Techtelmechtel.mit den Grünen bei den Jamaika-Sondierungen hat zum Verlust des letzten Restes an Glaubwürdigkeit geführt. Die CSU wird mit der CDU untergehen. Zu Recht. Die konservative, d.h. werterhaltende Revolution wird kommen und diejenigen abstrafen, die uns die Katastrophe gegen alle Warnungen beschert haben. Die angeblichen Pegida-Dumpfbacken waren vorausschauender als unsere arroganten (Schein-) Eliten. Vive la Revolutipn.

    • Hallo Austrian crazy Horse ? der Grund warum ich niemals Herrn Lindner wählen würde: er war der erste bekannte Politiker, der sich 2014 abfällig über die Dresdner Demonstranten geäußert hat, ohne überhaupt dagewesen zu sein. Diesbezüglich habe ich ein Gedächtnis wie ein Elefant. Viva la Revolucion!

    • Sorry wegen „Austrian“: hatte Sie mit Flying Horse verwechselt. ?

  18. Österreich und Deutschland lassen sich, bei nahezu identischer Volkskultur, in einem sehr entscheidenden Punkt nicht vergleichen: In Österreich gibt es in weiten Teilen des Bürgertums (auch nicht dem von Wien) nicht den deutschen Schuldkomplex wegen der Nazizeit. Denn bekanntlich haben sich die Österreicher, with a little help from my allies, 1945 zu den „ersten Opfern der Deutschen“ erklärt, eine zwar hanebüchene Saga, die aber selbst von der austrischen Linken nie wirklich dekonstruiert wurde, weil damit der österreichischen Staatslegitimität praktisch der Boden entzogen würde. Damit ist der Österreicher kein Nazi, kann keiner sein und der Braunauer Hitler Adolf hatte ja ab 1932 eh einen deutschen Paß.
    Daher gibt es in Österreich nicht nur keine Nazikeule, es gibt auch nicht die Urangst des modernen deutschen Bürgertums, „rechts“ zu sein und damit in Nachfolge zu den Nazis zu stehen. Diese Reflexe, die zuletzt Björn Höcke immer wieder reizte, sperren eine Partei wie die AfD im Zehnprozentturm ein. Die Anderergebnisse in Ostdeutschland, das Österreich insofern gleicht, als daß sich die DDR zwar als antifaschistisch begriff, aber sich eben NICHT in Rechts- und Staatsnachfolge zum Deutschen Reich sah, sind ein Beleg für diese These, denn in seiner Sozialisation ist Ostdeutschland eigentlich nach wie vor ein Teil Osteuropas.
    Die Freiheitlichen in Österreich konnten daher bereits in einer Zeit Landes- und Nationalregierung stellen, in der ihr damaliges deutsches Gegenstück, die Republikaner, in inneren Streitigkeiten und einem medialen Shitstorm, sowie, in Berlin, sogar mit Mordanschlägen kleingekriegt wurde. Es gab keinen deutschen Haider – und hätte es ihn bei den Reps gegeben – so ein schlechter Redner war Schönhuber nicht – so hätte er es sich gar nicht gewagt. Zu Tode geschämt hätte er sich selbst an seiner rechten Gesinnung, so wie es heute ein Lucke, ein Spahn, eine Petry taten – und untergehen.
    Daher ist es mittelfristig Wunschdenken, daß sich eine (bundesweite?) CSU aufmachen könnte, rechts der Merkel-Union eine konservative Mehrheit zu organisieren. Denn sie müßte erst einmal aus der bayrischen Enge ausbrechen – nur wer stünde bereit zwischen Ostsee und Schwäbischer Alp, um dort eine CSU zu begründen? Renegaten der CDU? Da hat Roland Springer vollkommen recht: Personal für eine UCDU ist nicht in Sicht, und wenn, ist es längst bei der AfD.

    In Wirklichkeit ist Dobrindts Offensive nur ein Manöver, um in Bayern die Lufthoheit zu behalten. Natürlich kann es am 2. September 2018 dazu kommen, daß ein Moderator des BR Söder fragt: „Nun Herr Söder, CSU und AfD haben zusammen 53,4 %, was bedeutet das für Sie?“ Danach stammelt der, alle Demokraten müßten nun demütig zusammenstehen, auf den Wähler hören und dann wirbt er für eine Koalition aus CSU und SPD. Und Merkel lächelt milde aus Berlin herüber.

    Wenn wir Österreich mit Deutschland vergleichen, dann haben wir in Deutschland noch nicht einmal die Situation in Österreich der späten 1980er. Und Sachsen muß 2019 erst noch beweisen, daß es das deutsche Kärnten ist.

  19. Mein ernst gemeinter Vorschlag: Schweiz, Österreich, Bayern, Sachsen und Baden Würtenberg schliessen sich zusammen, evtl noch Teile von Hessen. Der Rest wird an Frankreich und Griechenland verschenkt.
    Dieser neue Superstaat heisst Ottonia, die Staatsform entspricht der Schweizer Staatsform. Partein sind strikt verboten, Politiker werden per Volksabstimmung ernannt und sind jederzeit bei Schlechtleistung kündbar.

  20. Man braucht sich da doch gar nichts vorzumachen. Die CSU geht jetzt in Wendehalsmanier vor, aus reiner Angst vor der kommenden Bayernwahl und natürlich auch, weil man weiß, das Merkels Machtstern im Sinkflug ist. Da tut ein bißchen gespielter Abstand gut und man kann dann flexibel sein. Mehr ist es doch nicht. Eine politische Schmierenkomödie aus dem bayrischen CSU-Stadl.

  21. Als Fazit des Artikels bleibt nur die Empfehlung an die CSU, endlich die Fraktionsgemeinschaft mit der laschen CDU zu verlassen und als eigenständige Partei auch im Bund anzutreten. Die früher im Zusammenhang mit dem damaligen Kreuther Beschluss noch unter FJS beschworene Gefahr eines umgekehrten Auftretens der Merkel-CDU auch in Bayern jagt heute niemand mehr Angst ein. Vor wenigen Tagen erinnerte Peter Gauweiler an das schnelle Verschwinden der einst mächtigen DC in Italien. Ob die CSU daraus lernt ? Ich bin eher skeptisch, zudem traue ich dem eher schwachen Dobrindt nicht viel Konstruktives zu.

  22. „Vordenker der „Neuen Rechten“ in Deutschland werden sich angesichts solcher Erklärungen verwundert die Augen reiben …“

    Müssen sie nicht. Wie heist es so schön beim Film?
    „Nur Original ist legal!“
    Und das wissen auch die Wähler.

  23. In manchem liegen Sie richtig, Ihr AfD-Bashing können Sie sich aber sparen. Nach Petry ist in der Partei die Zeit des Spaltens und Auseinanderdividierens vorbei – gottseidank! Haben Sie die großartigen Reden nahezu aller AfD-Parlamentarierer im Deutschen Bundestag in den ersten Wochen verfolgt? Da hat nun Jens Maier eine zugegeben blöde Äußerung gemacht – ein seriöser Bundestagsabgeordneter muss sich im Übrigen nicht zu einer Type wie Noah Becker äußern, ein unbedeutender, schwatzhafter C-Promi -, doch wir habe ganz andere Probleme im Land, bei denen Maiers Rat als leitender Jurist von Nutzen sein kann. Meuthen hat die Dinge klargerückt und Maier für dessen dämliches Getwittere eine Art Rüge erteilt – und gut ist’s. Diese Twitter-Manie deutscher Politiker ist sowieso abartig. Deswegen schmeißt man aber nicht einfach einen Bundestagsabgeordneten raus, der sich ansonsten nichts hat zuschulden kommen lassen.

  24. Get a life!
    Sie waren noch nie auf einem Stammtisch ? So einen Quatsch erzählen die Hinterbänkler der „Anderen“ täglich, da will nur niemand hinhören und darüber schreiben, denn was nicht sein kann, das nicht sein darf!

  25. „Vordenker der „Neuen Rechten“ in Deutschland werden sich angesichts solcher Erklärungen verwundert die Augen reiben, sehen doch sie sich als die Erben früherer Vertreter einer „Konservativen Revolution“ in Deutschland. „
    Eher nicht.
    denn Mohler:

    „Faschismus ist für mich, wenn enttäuschte Liberale und enttäuschte Sozialisten sich zu etwas Neuem zusammenfinden. Daraus entsteht, was man konservative Revolution nennt.“

  26. Ich glaube , sie haben recht !
    Nahezu alle , die einen Eid auf das Grundgesetz abgelegt haben , gehören
    vor Gericht ….
    Es fehlen aber leider die Staatsanwälte und Richter mit ausreichend Charakter ,
    die diesen Chargen das “ Handwerk “ legen .
    Und so wird dieses Land weiter “ den Bach hinabgehen “ .
    Und “ wir “ können da nur ( ??? ) zuschauen .

  27. Dieser Beitrag ist eine ausgezeichnete und treffende Analyse unserer Parteienlandschaft und der Bevölkerung. Insbesondere der Begriff „links“ muß heute ganz anders definiert werden, als noch vor 20 Jahren. Linkes Gedankengut ist heute verstärkt in bürgerlichen Kreisen anzutreffen. Links ist nicht mehr nur Sozialismus.
    Aus eigener Erfahrung darf ich behaupten, dass Golfspieler, die Rotwein trinken und SUV fahren, heute nicht mehr nur in der konservativen Liga spielen , sondern sich zum Teil mit der „Willkommenskultur“und dem Multikulturalismus identifizieren, offene Grenzen und die „Ehe für Alle“ befürworten.
    Rechts leben, links denken – diese Haltung beinhaltet eine gewisse Scheinheiligkeit, denn eins dürfte klar sein – Linkssein muß man sich leisten können.

    • Sehr treffende Beschreibung: „Rechts leben, links denken“. Was noch viel schlimmer ist, diese Liga denkt nicht nur ‚links‘, nein, sie indoktriniert ‚links‘ wo es nur geht. Sanktionen für Verweigerer sind NOCH gesellschaftliche Isolation- noch!

    • „Links ist nicht mehr nur Sozialismus.“
      Genau!
      Und liberal ist im liberalen Sinne nicht nur liberal.

  28. „Rechts“, „rechtspopulistisch“ u.ä. sind keine zielführenden Begriffe mehr, um die heutige politische Situation hinreichend zu verstehen. Auch der Begriff „konservativ“ muss (gemessen an dem im Artikel Gesagten) neu überdacht werden. Die Gesellschaftsvorstellung von E. Jünger ist die oberflächlich mit dem „Arbeiter“ „modernisierte“ feudale Ständegesellschaft. Wer will die schon wiederhaben? Niemand, auch kein „Konservativer“! Auch will kein Konservativer den Parlamentarismus oder das Volk als Souverän abschaffen.

    Nach knapp hundert Jahren mit zwei faktisch wirksamen Verfassungen in Deutschland heißt „konservativ“, das zu erhalten, was diese Verfassungen sind, nämlich die zusammengefassten Erkenntnisse von mehreren hundert Jahren politischer Philosophie zur Zähmung der politischen Macht und zum Erhalt der persönlichen Freiheit. „Konservativ“ zu sein heißt also, sich für den Erhalt der Grundrechte, für den verfassungskonformen Staatsaufbaus und für die Rechtsstaatlichkeit einzusetzen.

    Und in der Tat wäre eine solche konservative Haltung eine Wohltat für das Land: Ohne weitere politische Programmatik wäre schon das Einhalten unseres Grundgesetzes und die Anwendung unserer aktuell geltenden Gesetze eine deutliche Verbesserung der politischen und sozialen Situation in Deutschland (insbesondere i.B.a. die illegale Einwanderung und die dadurch steigende Gewaltkriminalität). „Konservativ“ sein, heißt Angriffe auf Grundrechte, Staatsverfassung und Rechtsstaatlichekit abzuwehren, selbst wenn sie als „humanitärer Imperativ“ daherkommen.

    Dies betrifft auch unser Gerichtswesen, deren Urteile oft eher einer Verweigerung der Anwendung unserer Gesetze gleichkommt. Als Beleg darf hier der „Intensivtäter“ angeführt werden, der ein Ergebnis dieser Anwendungsverweigerung unserer Gesetze durch die Gerichte ist. Dies läuft unseren Strafgesetzen völlig entgegen, denn der Sinn der Strafgesetz ist es ja gerade, den „Intensivtäter“ zum Wohle unserer Gesellschaft zu verhindern.

    PS: Abgesehen davon ist diese Anwendungsverweigerung unserer Gesetze durch die Gerichte eine Anmaßung der Judikative. Sie maßt sich dadurch letztlich legislative Befugnisse an.

    • Ich glaube nicht, dass die Jünger´sche Gesellschaftsvorstellung eine oberflächlich mit dem „Arbeiter“ modernisierte feudale Standesgesellschaft war. Jünger hat sich vor ca 85 Jahren als sein „Arbeiter“ erschien (1932) Gedanken gemacht, wie die „Perfektion der Technik“ die damals schon in Ansätzen zu erkennen war, mit den globalen Ansprüchen einer von „Arbeit“ dominierten Gesellschaft in der Gestalt des Arbeiters macht-und gesellschaftspolitisch zu vereinbaren sei.

      Er hat später in seinem Werk -Maxima-Minima, Adnoten zum „Arbeiter“- seine ursprünglichen Ideen einer grundsätzlichen Ergänzung und Kritik unterzogen, die er mit seinem Buch „An der Zeitmauer“ (1959) auf eine neue Ebene hob.

      • Sehr richtig bemerkt !

  29. Ist Dobrint der Türöffner für eine CSU/AFD Koalition bei den nächsten Wahlen?

    • Ihr Kommentar…Ein wenig beschleicht mich der Verdacht, die CSU versucht die vor der Bundestagswahl 2017 praktizierte Taktik erneut: Man täuscht „Konservatismus“ vor, strebt aber ein Bündnis mit der SPD an und glaubt, der schlafmützige Michel würde diesen unglaubwürdigen politischen Spagat nicht bemerken.

      Horst Drehofer möchte noch einmal Bundesminister werden. Söder hält still, weil er sonst nicht als Nachfolger des Ministerpräsidenten inauguriert worden wäre. Und Dobrindt poltert ein wenig rum, um Wähler in Bayern zu täuschen.

      Am Ende wir alles so ausgehen wie bei den Jamaika-Sondierungen: Seehofer einigt sich diesmal nicht mit den Grünen, sondern mit der SPD, was gleichbedeutend schlecht für Deutschland ist. Und Söder fährt ein Landtagswahlergebnis zwischen 30 und 35 Prozent ein. Da er unbedingt weitermachen will, koaliert er mit allen, die sich dazu andienen.

    • Ist er sicherlich nicht.
      Jedoch werde ich auf keinen Fall einem pseudokonservativen Wähler-hinter-die Fichte-Führer auf den Leim gehen.

    • Sicher nicht, da hat das Frauchen andere Pläne.

  30. Ich bin wütend um die Entwicklung der CSU, da ich mich von Düsseldorf aus immer mit der CDU begnügen musste. Die CSU lebt nur noch von ihrer Vergangenheit, soll sie doch besser in Zukunft CDU heißen. Alles in einen Topf. Deckel drauf.

  31. Die Analyse, dass die linksgrüne Übermacht in der Politik, in den Medien, in den Bildungseinrichtungen und Institutionen u.a.m. ihren Scheitelpunkt überschritten hat, teile ich. Wenn die CSU sich nun als Vorreiter einer konservativen Gegenbewegung aufspielt, kann man nur feststellen, dass es die in Form der AfD schon gibt. Mir erschließt sich absolut nicht, warum die CSU aber auch die FDP die AfD als ihren Hauptfeind ausgemacht haben, statt sich von der linksgrünen Merkel-CDU abzuwenden. Dann wäre nämlich ein Bündnis CSU/FDP/AfD/konservative Reste der CDU durchaus möglich.

    • Warum die CSU und die FDP die AfD als ihren Hauptfeind ausgemacht haben? Antwort: Nicht aus sachlichen, sondern aus rein Wahl- bzw Partei-taktischen Gründen.

  32. Alexander Dobrindt scheint den Realitätsverlust seiner Partei zu überwinden. Leider kommt mir das als in Bayern lebender Wähler deutlich zu spät. Die CSU hat schon vor langer Zeit aufgehört, die Interssen konservativer Bürger zu vertreten.
    Es war der „Weltökonom“ Theo Waigel, der heute gerne als elder statesman durch die Talksendungen der Republik tingelt, der nicht gegen Helmut Kohl´s Ansinnen, die deutsche Mark für eine europäische Einheitswährung zu opfern, opponiert hat. Die CSU hat ab 2011 die Euro-Rettungsmaßnahmen mitgetragen. Sie hat gemeinsam mit der CDU die von Jürgen Trittin in die Wege geleitete Energiewende forciert. Spätestens im Jahr 2015 wäre es im Zuge der aufkommenden Migrationskrise Seehofers Pflicht gewesen, mit der CDU zu brechen.
    Nie wieder wird diese Partei von mir eine Stimme erhalten.

    • Der Dobrindt gibt des konservative Feigenblatt der CSU…bis zum Wahlabend der Landtagswahl 2018. Business as usual.

      • Dobrindt ist ein intelligenter Spieler, der jede beliebige Rolle die ihm angetragen wird auf der politische Theaterbühne ausfüllen kann.

        Jetzt spielt er die Rolle des „konservativen Revolutionärs“, solange wie diese Rolle passt und der CSU aus dem Wählerpotential der AfD die Stimmen zuführen soll, die ihr bei der nächsten Wahl in Bayern trotz dieses Theaters fehlen werden.

        Das wird ein Nullsummenspiel. Gewählt wird immer das Orginal. In diesem Fall die „Revolutionäre“ der Konkurrenzpartei.

      • Vom blassen „Minister der Verkehre“ zum feurigen „Vorkämpfer der Revolutionäre“. Dieser Rollenwechsel kann aber nur überzeugend über die Bühne laufen, wenn sich Dobrindt eine Art neuer Virilität zulegt, wie sie etwas Christion Lindner praktiziert.

        Ein mal die Woche gesottene und gedüstete Stierhoden auf den Speiseplan
        der Theaterkantine speziell für Herrn Dobrindt oder als Gewürz gestoßenes Pulver aus Nashörnern, wie es andere Kulturkreise, etwa die der Chinesen bevorzugen. lol

    • Wo ist Edmund Steuber? Er wäre ja noch am nächsten am Konversativen dran, sprich an allem, wofür die AfD steht und zunehmend größer werdende Wählerschichten. Wenn die CSU ihre Rolle als Konservatie Erneuerer ernst nehmen würde, hätte sie das alte Schlachtross ins Rennen geschickt. Steuber ist der einzige noch glaubwürdige in der alten Garde. Der ganze Rest: Auf den Müll!

      • Hallo Franz Bettinger, schön mal wieder von Ihnen zu hören, ein gutes neues Jahr für Sie. Gruß auch an den Hasen. Ihr haltet euch ja auf TE ziemlich zurück, wo treibt ihr euch rum?:-)
        Glaube aber nicht, daß Steuber als glühender EU-Befürworter der richtige Mann sein könnte. Ich hielt ihn noch nie für besonders glaubwürdig, noch für besonders fähig. Er war und ist nie ein FJS.
        LG

      • Wo ich mich rumtreibe? Immer noch, wenn auch weniger auf Tichys Einlick, sehr intensiv auf SiN. (Ich weiß nicht, verehrter Johann Thiel, ob das freigeschaltet wird. SiN könnte als Konkurrenz zu TE aufgefasst werden – was es mE nicht ist.) Ihnen alles Gute! LG, Franz

      • Vielen Dank, und Gruß zurück.

      • Hallo Herr Bettinger,
        was ist denn „SiN“?

      • Entschuldigung, Sonni. SiN = Sezession im Netz. Das ist das kommentierbare Netz-Tagebuch von Ellen Kositza und Götz Kubitschek, eine Denkfabrik der Neuen Rechten.
        Falls mir hier auf Tichys Einblick der Kommentar gestattet ist: Vorteil (oder Nachteil, je nachdem, wie man es sehen will) ist, dass es (wegen ? einer Bezahlschranke oder wegen Kositzas „anarachischer“, aber wohltuender Auslese) auf SiN weniger Kommentatoren gibt als auf TichysE.

      • Steuber?? …oder meinen Sie vielleicht Stoiber und schreiben nach Gehör?

      • Wollte nur mal korrigieren, der Mann heißt Edmund Stoiber, er wurde wegen ca. 3,5 Milliarden Kosten für eine Magnetschwebebahn entsorgt. Seitdem hat sich vieles verändert, eine Merkel, die mehrere Hundert Milliarden verschleudert, darf immer noch weiterwursteln.

    • „Alexander Dobrindt scheint den Realitätsverlust seiner Partei zu überwinden.“ Ihren Optimismus möchte ich haben ;-).

      Warten wir einfach mal ab, was CDU/CSU und SPD gemeinsam ausbaldowern und wieviel von Dobrindts „neurechtem Gedankengut“ darin wiederzufinden sein wird. Soll ich mal spekulieren?

      Das ist nur eine fiktive Gegenposition zum Schulzschen Europa- und Flüchtlingswahn. Wäre es der CSU wirklich ernst, würde sie sich erst gar nicht mit den Seelenverkäufern der CDU und der SPD an einen Tisch setzen können.

    • Es gibt leider zu viele dumme Menschen in Deutschland, die allenfalls noch die Überschriften der MSM lesen. Wie viele werden gerade wohl auf die Finte der CSU hereinfallen, die Viktor Orban eingeladen und empfangen hatte? Die CSU ist ein windelweicher Umfaller.

  33. Ich liege gerade lang vor Lachen –
    Dobrindt als Anführer der konservativen Revolution.
    Dieser „Mautpreller“ und Merkel-Speichel -Lecker hat doch seine Fähigkeiten
    in den letzten Jahren sehr einleuchtend ins Polit-Schaufenster gestellt.
    Wenn die CSU diesen Typen jetzt zum Aushängeschild der konservativen Revolution
    daherschickt, zeigt das doch nur das ganze Dilemma der CSU-

    Und Herr Dobrindt, das Vertrauen, welches sie und ihre Partei“genossen“ bei vielen
    konservativen Wählern verloren haben, holen sie mit solch durchschaubaren Aktionen nicht zurück.
    Verhandelt mal lieber mit der SPD, und seid nicht arg so traurig, dass es mit den Grünen
    dann doch (noch) nicht geklappt hat.
    Und stellt euch nicht mit Sebastian Kurz auf eine Stufe, denn da zieht ihr meilenweit den „kürzeren“.

  34. Woah, BAHAMAS anstatt JAMAIKA!!!
    TE ist seiner Zeit wieder weit vorraus und visionär- alles das, was Qualitätsjournalismus ausmacht! Danke, Herr Springer.

  35. Als bayrische Staatsbürgerin wage ich die Prognose, dass die CSU die absolute Mehrheit bei den anstehenden Landtagswahlen verlieren wird. Dann wird sie wohl mit der schwachen Bayern-SPD koalieren. Ich als ehemalige SPD-Grün-Wählerin halte das für einen Schaden für das Land Bayern. Die CSU müsste den Preis für eine Koalition mit der SPD hoch treiben, u.a. kein Familiennachzug. Dazu fehlt jedoch der Mut und in der CDU will keiner der Königin den Thron nehmen. Eines eint alle Politvertreter: sie kleben an der Macht und haben nicht das Wohl des Landes und des Bürgertums im Auge. Bezahlen wird dies der „Normalbürger“. Letztlich schwindet das Bürgerliche, das die Basis für ein gesundes Land wäre.

    • Das paßt dann wieder, finanzieren ja gemeinsam heute schon ihre Sturmtruppen der Antifanten.

    • Naja, da die SPD in Bayern wohl ebenfalls kräftig gerupft werden dürfte, steht es meines Erachtens in den Sternen, ob es im Herbst für ein weißblaues Schwarzrot reichen wird. Schwarzgrünrot halte ich da für die wahrscheinlichere Variante.

  36. Die CSU hätte sich vor der BT-Wahl von der CDU trennen müssen, dann hätte die jetzt immer noch großkotzige CDU gemerkt, das sie nur unwesentlich größer ist, als die abgewirtschaftete SPD. Für Merkel ist Seehofer wirklich nur ein Wicht einer 5% Partei aus irgendeinem Bundesland, interessiert sie nicht. Hätte sie aber interessieren müssen, wenn sie darauf angewiesen ist. Da aber die Parteienstruktur aus Karrieristen besteht auch in der CSU, weiß sie , wird nicht passieren und am Ende rennen sie ihr aus Karrieregründen hinterher und versuchen medial in der Spur zu bleiben , um nicht anzuecken. Auch wenn gleichzeitig das Land umkippt.

  37. Der „Marsch durch die Institutionen“ der 68´iger Generation war hoch erfolgreich. Die gesamte grüne Partei nach Eliminierung ihrer konservativen Bestadteile der Anfangszeit, Herbert Gruhl, August Hausleiter,u.s.w.( wobei letzterer sogar noch Verbindungen zu der von Dobrint wieder ins Spiel gebrachten „Konservativen Revolution“ der 20iger und frühen 30iger Jahre des letzten Jahrhunderts hatte), ist links bis linksbiberal. Die SPD sowieso, allerdings nur links und nicht liberal, nicht ideologisch gewesen nur in Gestalt von eigen hervorragenden Spitzenpolitikern, wie Carlo Schmid, einer der Väter des Grundgesetzes oder Helmut Schmidt, Bundeskanzler.
    Die FDP, eine liberale Partei mit starken linksliberalen Bestadteilen. Die CDU, weniger liberal dafür seit der „Modernisierung“ ebenfalls mehr linken Positionen zuneigt als christlich-konservativen.
    Die Linke mit DDR-Wurzeln eh links in allen Schattierungen.

    Diese politischen Gruppierungen haben in den letzen Jahrzehnten ein Gesamtklima geschaffen in dem wir uns heute bewegen. Der Einfluß der CSU außerhalb Bayerns war viel zu schwach , um dagegen halten zu können. Nun scheint der Scheitelpunkt dieser Aera der beinah alleinigen Gültigkeit der Ideen der 68iger Bewegung erreicht zu sein. Ihre Vertreter in Amt und Würden sind einfach langweilig, uninteressant und intellektuell uninspiriert geworden zu sein. Leute von gestern.

    Dobrint scheint mit Blick auf Österreich aber auch auf Ungarn, Polen, Tschechien, Dänemark und dem Schock des britischen Austritts aus der Union, eine Art von Kehrtwende zu versuchen, natürlich immer mit Blick auf die konservativen Alternativen, die zu einem echten Problem für die CSU in Bayern auf dem Weg sind, es sei denn die CSU wird genau wie die ÖVP in Österreich eine Annäherung versuchen.

    • Ganz Europa macht die Kehrtwende , einige Länder sind noch nicht mal einen Schritt in die falsche Richtung gelaufen, Dänemark tritt aus dem UNHCR Umsiedlungsprogramm aus, da kann auch in Deutschland mal einer der Etablierten damit anfangen und wenn er häßliche Karojacken trägt. Ihr Problem, der Partei , die da unten die Grenzen aufgemacht hat und alles von Energiewende , über „Euro“Rettung biszur illegalen Invasion, jeden staats- und bürgerfeindlichen Blödsinn mitgemacht hat, glauben auch in Bayern immer weniger.
      Aber innerparteilich muß es beginnen, eigentlich auch in der CDU.

    • Gut analysiert !

      Ergänzend:
      Ich bin der Ansicht, dass wir die alten politischen Begriffe nach wie vor verwenden sollten/brauchen, ABER:
      Wovon wir sicher weg müssen ist, dass jeder, in seinem jeweilligen Lager, denkt, er habe die Wahrheit gefunden und alleine recht, d.h. kurz:

      Ich bin liberal/libertär – ich habe recht – alle anderen sind doof/zu bekämpfen !
      Ich bin links/grün – ich habe recht – alle anderen sind doof/zu bekämpfen !
      Ich bin rechts – ich habe recht – alle anderen sind doof/zu bekämpfen !

      Dogmatisch kannn, meiner Ansicht nach, keiner dieser Ansätze mehr gedacht werden.
      Politische Ansichten müssen, meiner Meinung nach, MISCHUNGEN aus diesen gedanklichen Richtungen sein.
      Und hier ist es eben gerade auch entscheidend zu sehen, dass HEUTE, leider, – etwas überspitzt gesagt – die politische Anschauung der Meisten (… auch jener die sich liberal nennen oder gar wirklich liberal sind) eine Mischung der in meiner Auflistung auf Position 1 und 2 genannten „Sichtweisen“ ist – nämlich liberal-libertär-neu-links-grün OHNE JEDE Beimischung von „rechts“.
      JEDE der politischen Ausrichtungen musss vor ihrer Haustür kehren und sich der unheiligen Allianzen und Verirrungen bewusst werden und mit diesen aufräumen (Bei „links“ und „rechts“ sollte das klar sein – bei „liberal/-libertär“ ist den Meisten die unheilige Verbandelung mit „links“ – seit 70 Jahren – viel zu wenig bewusst – denn das was heute Deutschland und den Westen zugrunde richtet ist der links-liberale Extremismus der sog. Mitte, – welche schon längst de facto linksradikal ist) !

  38. CSU, CDU, SPD, ein großer, ungenießbarer Eintopf. Braucht man nicht wirklich.
    Bekommen unsere führenden Politiker neben ihren fetten Diäten und Renten inzwischen auch noch einen Bonus für den dümmsten Vorschlag pro Tag?
    Jeden Tag obskurere Vorschläge zu Problemen, die uns die selben Hanswürste
    eingebrockt haben, das grenzt inzwischen an psychische Folter.

  39. Egal wie Rot/Grün/Multikulti auch zetert und den Rechstaat missbraucht, das gesellschaftliche Pendel schwingt zurück und es ist höchste Zeit dafür!

    • bin auch der Meinung. Die Bevölkerung oder zumidest große Teile davon glauben den bisher etablierten Politikern nicht mehr. Aus diesem Grunde wird es immer schwieriger eventuelle Sondierungserfolge den Menschen als gelungen zu vekaufen.

  40. Um festzustellen, dass es „keine linke Mehrheit“ gibt, addiert man die Sitze von Linke, Grüne und SPD und stellt fest, dass sie keine linke Mehrheit bilden. So einfach ist das.
    Selbst wenn Dobrint gesagt hätte, es gäbe eine rechte Mehrheit, so stimmte es auch. Denn wo wollte man FDP und AFD verorten. Die AFD ist Sicherheit rechts.
    Bei Jamaika wollten CSU, CDU, FDP und Grüne eigentlich eine Koalition der Mitte bilden. Merkel wollte allerdings eine linksgrüne Koalition. Darauf hatte sie über viele Monate hin gearbeitet. Darum gab es während der Sondierungsgespräche endlosen Streit zwischen CSU und Grünen. Darum ist die FDP als die konsequentere Partei am Ende zu Recht ausgestiegen.

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