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Bürgerversicherung

Zweiklassenmedizin – sozial ungerecht?

08.12.2017

| Lesedauer: 2 Minuten
Die SPD hat die Einführung einer einheitlichen Zwangsversicherung für alle - „Bürgerversicherung“ - zum zentralen Punkt für mögliche Koalitionsverhandlungen gemacht und wettert gegen die „Zweiklassenmedizin“.

„Kampf gegen die Zweiklassenmedizin“ ist der neue Schlachtruf der SPD im Kampf um „soziale Gerechtigkeit“. Ein gutes Beispiel dafür, dass Linke stets „Gleichheit“ meinen, wenn sie „Gerechtigkeit“ sagen. Kein Beitrag von SPD-Politikern zum Thema, ohne dass erwähnt wird, wie ungerecht es sei, dass Kassenpatienten beim Arzt oft länger warten müssen als Privatpatienten.

Bürgerversicherung: Einheits-Zwangsversicherung

Ungerecht finde ich, dass sich bisher Arbeitnehmer mit geringem oder mittlerem Einkommen nicht privat versichern dürfen (außer im Rahmen einer Zusatzversicherung), sondern zwangsweise Mitglied in einer gesetzlichen Krankenkasse werden müssen. Da wäre es doch naheliegend, diese Ungerechtigkeit zu beseitigen und es jedem freizustellen, ob er sich gesetzlich oder privat versichern möchte. Das aber will die SPD gerade nicht. Sie möchte, ebenso wie Linke und Grüne, dass künftig jeder zwangsweise Mitglied einer gesetzlichen Kasse werden muss. Da der Plan einer Einheits-Zwangsversicherung nicht so attraktiv klingt, haben sich linke PR-Spezialisten schon vor Jahren den viel schöner klingenden Begriff Bürgerversicherung ausgedacht. George Orwells „Newspeak“ (1984) lässt grüßen.
Im Kern geht es darum, besser verdienende Arbeitnehmer und Selbstständige stärker zu schröpfen, um damit die gesetzlichen Kassen zu sanieren. Wahrscheinlich ist, dass die Beitragsbemessungsgrenze früher oder später angehoben wird oder ganz fällt. Ergebnis: Personen mit einem höheren Einkommen müssen dann erstens viel mehr bezahlen und bekommen zweitens dafür weniger Leistung. Das verstehen SPD, Linke und Grüne – sowie Teile der CDU – unter „Gerechtigkeit“: Die Situation der Mehrheit wird nicht verbessert, aber die Neidgefühle werden befriedigt, weil „Besserverdiener“ schlechter gestellt werden.

„Zweiklassenmedizin?“

Bisher privat Versicherte müssten nach den SPD-Plänen dann sehr viel länger beim Arzt warten als bisher – ohne dass sich die Wartezeiten für die gesetzlich Krankenversicherten merklich verkürzten. Ist es „ungerecht“, dass Privatpatienten oft kürzer warten müssen? Ungerecht finde ich, dass sich nicht jeder privat versichern darf, sondern die meisten Bürger zwangsweise in die gesetzliche Krankenversicherung gepresst werden. Wenn sich jeder privat versichern durfte, könnte jeder entscheiden, ob ihm die Vorteile einer privaten Versicherung das Geld wert sind.

Das Gegenargument lautet, dass sich nicht jeder eine private Versicherung leisten könne. Das immer wieder angeführte Beispiel von den Privatversicherten, die kürzer warten müssen, soll Neid schüren. Um alle Ungerechtigkeiten zu beseitigen, schlage ich vor: Künftig hat jeder einen Rechtsanspruch darauf, im Villenviertel zu wohnen, Businessklasse zu fliegen, einen Luxuswagen zu fahren, in Luxushotels Urlaub zu machen und eine schöne Frau zu heiraten. Ist es nicht ein Beispiel für schreiende „soziale Ungerechtigkeit“, dass es Personen gibt, die in einfachen Wohnlagen wohnen statt in einer Villa, die Fiat statt Mercedes fahren und im 3-Sterne-Hotel an der Ostsee statt im Sechs-Sterne-Hotel in Bali Urlaub machen – und dann auch noch Holzklasse statt First Class fliegen? Diese Unterschiede sind sehr viel größer als die zwischen Kassen- und Privatpatienten, denn auch für Kassenpatienten ist in Deutschland ein Leistungsniveau gesetzlich vorgeschrieben, um das uns fast alle in der Welt beneiden würden. Nebenbei: Manchmal kann es sogar eher ein Nachteil sein, in einer privaten Krankenkasse versichert zu sein, da solche Patienten häufiger Opfer unnötiger Behandlungen und Operationen werden, weil daran die Ärzte mehr verdienen. Daher sollte jeder – egal wie viel er verdient – das Recht haben, in die Versicherung einzutreten, die er wählt und sich finanziell leisten kann.

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86 Kommentare

  1. Grundsätzlich sollte man es dem Menschen selbst überlassen, ob er sich versichert, oder nicht. Wer jeden Monat 350 euro in die Haushaltskasse legt, hat nach 50 Jahren 200.000 auf der hohen Kante. Gäbe es wie zu D-Mark Zeiten Zinsen, würde sich der Betrag noch verdoppeln. Die meisten Krankheiten sind doch lapidare Erkältungen, und mit etwas Bewegung lässt sich selbst das Wohlbefinden verbessern. Warum also für die Nachlässigkeit anderer Leute haften?

    • Eine Milchmädchenrechnung. Die besagte Verdoppelung funktioniert ab einem Zinssatz von 2,38% (durchschnittlich auf 50 Jahre). Packt man noch einen Inflationsausgleich dazu, muss ein durchschnittlicher Zins von ca. 4,5% realisiert werden. Das wiederum bedingt bereits ein entsprechendes Anlagerisiko.
      Die „teuren“ bzw. chronischen Krankheiten kommen meist in Alter – da sind auch 400.000 schnell weg.

  2. Die sogenannte ‚gesetzliche Krankenversicherung‘ hat mit einer Versicherung so viel zu tun wie ein Gutmensch mit einem guten Menschen- nämlich nix!
    Die GKV ist eine sozialistische Scheinversicherung und im Kern nichts anderes als eine gigantische Umverteilungsmaschinerie (=Raub & Ausbeutung).
    Ein Konstrukt muss folgenden Bedingungen genügen, um als Versicherung zu gelten:
    1.) Freiwilligkeit
    2.) risikoäquivalente Prämien.
    Die GKV erfüllt offensichtlich -nicht mal in Ansätzen- diese beiden Bedingungen.

    Abschaffung der PKV bedeutet daher: Maximierung des Raubs und der Ausbeutung.

  3. Dafür gibt es keine Erklärung. Genau aus dem Grund bin ich vor fast 20 Jahren in die PKV ( obwohl ich aufgrund einer Vorerkrankung einen Zusatzbeitrag zahlen musste) gewechselt. Es ist zwar in Summe teurer aber der ein oder andere Vorteil (man bekommt z.B. die Rezepte die man braucht und nicht das was das Einheitsbürokratenarztbudget hergibt) ist es mir wert.
    Im übrigen bin ich der Meinung, dass sich die Privatversicherten die u.U. ersparten Beiträge in jungen Jahren für das Alter zurücklegen müssen. Wer das nicht tut bekommt später ggf. Probleme aber dafür wurde auch der Basistarif eingeführt.

  4. Statt Kritik hier mal ein konstruktiver Vorschlag für eine Soziale Risiko-Kranken-Versicherung („SRKV“) :
    (1) Der Versicherte bekommt bei seiner bisherigen Krankenversicherung -gesetzlich oder privat- einen sehr günstigen Risiko-Selbstbehalt-Tarif, bei dem aber erst ab einem relativ hohen Rechnungsbetrag erstattet wird.
    (2) Die Härtefälle prüft zB. das Sozialamt und veranlasst fallweise die Zahlung eines Pauschalbetrags aus einem Härtefonds gemäß einfachen(!) Richtlinien.
    (3) Der Härtefonds darf nur hierfür(!) genutzt werden und wird gefüllt zB. von Kranken-versicherungen, Versicherten und Arbeitgebern nach einfachen(!) sozialen Regeln.
    (4) Der Versicherte hat bei seiner Bank ein Sonderkonto nur zur tranparenten Abwicklung medizinischer Vorgänge; er kann Hilfe für seine Verwaltung anfordern zB. bei Betreuern seiner Krankenversicherung.
    Vielleicht stößt dieser Vorschlag ja eine erste Diskussion an (Vor-,Nachteile,Änderungen)?

  5. Selbst die meisten eine Bürgerversicherung ablehnenden Kommentare zeigen mir, daß ein dahinter steckendes kollektivistisches, interventionistisches, korporatisches Interesse gar nicht für möglich angesehen wird und ein sich aufdrängender Zusammenhang mit Fiat-Money-Systemen und Herrschaftsgelüsten nicht verstanden ist.

    Na, dann: Mao-Jacken für alle.

  6. Die Migranten aus den Konfliktregionen bringen nicht nur ihre Konflikte mit zu uns sondern auch ihre Art, damit umzugehen und sie zu zelebrieren. Solche und andere Szenarien kannte man früher nur aus der Fernsehberichterstattung aus dem nahen Osten.

    • Hat das ein Mensch oder ein Computer geschrieben? Egal, wer es war: Gelesen hat er/sie den Artikel nicht, denn das ist doch vollkommen am Thema vorbei.

      • Hallo Herr Dr. Zitelmann, das hat ein Mensch geschrieben! Nur hat Ihnen (wie später auch mir) der „Tichy-Computer“ den Beitrag vermutlich ohne Zeilenumbrüche gezeigt, was dann die Übersicht sehr stört! Der Mensch (männlich) hat natürlich Ihren Artikel gelesen, worin Sie auf die Probleme der „Bürgerversicherung“ so treffend eingehen, dass ich diese nicht weiter kommentieren wollte.

        Vielmehr stelle ich in meinem Beitrag – passend zum Oberthema „Bürgerversicherung“ – ein neues Konzept einer solchen Versicherung vor, das die beschriebenen Nachteile vermeidet und auch Ihrem Vorschlag folgt, „es jedem freizustellen, ob er sich gesetzlich oder privat versichern möchte.“ Ich freue mich, wenn das leider nur kurz beschriebene Versicherungkonzept eine konstruktive Diskussion auslöst.

  7. Das einzige, was sozial ungerecht ist, ist die systematische Ausplünderung des Bürgers unter dem Deckmantel der angeblich „solidarischen“ Gesellschaft.
    Deutschland leistet sich einen der teuersten Sozialhaushalte der Welt, und die Sozialausgaben sind über die Jahre nicht gesunken, sondern gestiegen, genauso wie die Beitragssätze. Zeitgleich sind viele Leistungen, die früher normal waren, ersatzlos gestrichen worden.
    Wer glaubt, das würde sich durch die Einführung einer Bürgerversicherung ändern, der glaubt auch an den Weihnachtsmann!
    Eher wird man das zum Anlass nehmen, noch mehr Einsparungen vorzunehmen und zeitgleich mehr Menschen dazu zu zwingen, in ein völlig überholtes System einzuzahlen.
    In vielen anderen Ländern gibt es trotz nicht vorhandener Zwangsversicherung ein stabiles Gesundheitssystem, das einen Bruchteil des deutschen Gesundheitssystems kostet.

  8. Gerechtigkeit bzw. Gleichheit ist für alle Linke erst dann erreicht, wenn alle gleich arm sind.

  9. Oh ja, das ist natürlich eine schreiende Ungerechtigkeit, dass privat Versicherte etwas weniger warten müssen. Dafür zahlen sie oft ein Vielfaches, vereinbaren hohe Selbstbehalte, und sind die eierlegenden Wollmilchsäue für die Götter in weiß. Im Alter sind die Beiträge dann oft so hoch, dass so mancher am Existenzminimum knabbert, und nicht weiß wie er die Beiträge zahlen soll. Das Ganze ist nur ein riesen Geschäft.

    • Zwei Drittel der Privatversicherten sind Beamte, die aufgrund der Beihilfe (gezahlt von allen Steuerzahlern) moderate Beiträge zahlen. Hinzu kommen Familienzuschläge. Es ist höchst ungerecht, dass gesetzlich Versicherte, die die Beamten mitfinanzieren, dann auch noch benachteiligt werden.

  10. Aus unserem evolutionären Erbe stammen sowohl der Wunsch nach Egalität als auch der Drang Herauszuragen. Beides funktionierte ganz ordentlich über hunderttausende von Jahren in Sippen mit 50 bis 150 Jägern und Sammlern. Mit der Sesshaftwerdung wurde plötzlich nicht mehr alles brüderlich geteilt, sondern Privateigentum und Privilegien wurden zur Notwendigkeit einer funktionierenden Stadtbevölkerung. Und so wünschen wir uns auf der einen Seite eine egalitäres Gesundheitssystem für alle und auf der anderen Seite eine Vorzugsbehandlung für uns persönlich. Eine Ideallösung für dieses Problem gibt es nicht. Man kann sich nur anschauen, wo auf der Welt es ganz ordentlich funktioniert. Ich empfehle einen Blick in Schweiz (alle sind Privatpatienten) und nach Australien (eine sehr preiswerte Basisversorgung ist für alle steuerfinanziert, wer es luxuriös haben möchte, wird ausdrücklich ermuntert, sich privat zu versichern, denn das entlastet den öffentlichen Sektor).

  11. Beispiel Schweiz:
    a) JEDER muss sich versichern;
    b) der Leistungsumfang dieser „obligatorischen“ Versicherung ist -wie in der deutschen GKV- gesetzlich festgelegt, wer mehr will, darf das privat zusatzversichern;
    c) der Beitrag richtet sich nach Alter, nicht nach Einkommen;
    d) die sog. „Franchise“ == der Betrag, den man im Kalenderjahr erst mal selber bezahlt, bevor die Kankenkasse etwas zahlt, kann jeder selber wählen = trade-off zwischen höheren monatlichen Beiträgen und mehr Selbstverantwortung;
    e) von den darüberhinaus gehenden Kosten zahlt jeder einen Eigenanteil von 10% bis zu einem gewissen Maximalbetrag;
    f) jeder bekommt die Arztabrechnung zur Überprüfung auf evtl. Abrechnungsbetrug per Post;
    g) für soziale Härten gibt es Erstattungen bis zu 100%;

    Fazit: funktioniert sehr gut, das könnte sich DE (und andere..) zum Vorbild nehmen

  12. Sie sehen leider in die falsche Richtung. Es geht bei den Plänen ja nicht um Gesundheitsversorgung für alle – das wäre ja noch lobenswert – sondern wohl vielmehr um die Ausweitung der Datensammelwut durch die unsägliche Telematik-Krake auf alle.
    2009/10 hatten sich die Privatversicherer nämlich aus diesem angeblich so glorreichen „Jahrhhundertprojekt“ wieder zurückgezogen. Durch die Zwangsversicherung für alle soll deren Widerstand nun wohl endlich auch gebrochen werden.
    Die braven Beitragszahler sollen zudem auch nicht geschröpft werden, um die Kassen zu sanieren – auch das wäre ja noch lobenswert – sondern wohl eher, um das Subventionssystem für die Privatwirtschaft regelmäßig zu füttern. Schon jetzt verschlingt die angebliche „Modernisierung“ und „Digitalisierung“ große Anteile des Gesundheitsfonds – Geld also, das die Versicherten im guten Glauben eigentlich für die Verwendung auf Behandlungen und Arzneien einzahlen.
    Und zu den profitierenden Firmen bleibt noch zu sagen, dass sich dort die üblichen Spezis wiederfinden und man vor lauter Breiköchen kaum noch den Wald sieht. Alleine jetzt werden schon regelmäßig mindestens 15 große Privatfirmen und über 40 Subunternehmer mit Versichertengeldern durchgefüttert – Tendenz steigend. Ein Ende ist übrigens auch da nicht in Sicht. Beschäftigen Sie sich einfach mal damit, wie das Telematik-Konstrukt auf eine Daueralimentierung durch den Gesundheitsfonds aufgebaut ist. Sie werden staunen.

  13. Das Thema, längere Wartezeiten kann ich als Privatpatient nicht mehr hören, denn es wird in den seltensten Fällen praktiziert.
    -Warum spricht man nicht darüber, dass ein Privatpatient weitaus mehr für die gleiche ärztliche Leistung als ein Kassenpatient zahlt?
    -Warum spricht man nicht darüber, dass viele Arztpraxen, Kurkliniken..ohne diese Zusatzeinnahmen nicht überleben könnten?
    -Warum spricht man nicht darüber, dass Privatpatienten für ihre Kinder zusätzlich zahlen müssen, während die Mitversicherung für die Kassenversicherten kostenfrei ist?
    -Warum spricht man nicht darüber, dass der Privatpatient in Vorleistung gehen muss, während der Kassenpatient dieses wirtschaftliche Risiko nicht hat?
    -Warum spricht man nicht darüber, dass mit steigendem Alter die Beiträge für die Privatkassen horrend steigen und es keine Ausstiegsmöglichkeit gibt?

    Der Privatpatient ist mit seinen hohen Kostenbeteiligungen am Gesundheitswesen doch die Melkkuh, eine Wahrheit welche niemand ausspricht.

    • Viele richtige Punkte sind dabei – die aber nicht in die linke Neiddebatte passen und daher nicht thematisiert werden.

      • Da gebe ich Ihnen vollkommen Recht. Vielleicht sollte man dann auch noch erwähnen, dass vermutlich das vorrangige Ziel der Sozis ist, die reichhaltigen Rücklagen der privaten Versicherten zu plündern. 233 Mrd dürften Grund genug sein, die Gier der SPD zu befriedigen. Es ist kaum anzunehmen, dass sie vorhaben diese Gelder den Eigentümern (Versicherten) zu überlassen.

        https://www.pkv.de/service/zahlen-und-fakten/

      • Herr Zitelmann,
        es geht hier nicht nur um Neid. Ich bin offen für Vorschläge wie den Ihren. Aber es ist viel zu kurz gedacht, zu glauben, die Menschen hätten primär nur das Ziel anderen etwas wegzunehmen. Es geht ja nicht darum, dass der Privatpatient eine schlechtere Behandlung erhalten soll, sondern darum, die gesetzlichen Kassen zu retten. Auch wenn ich Schulz für nicht fähig halte, ein durchdachtes Konzept auf die Beine zu stellen.

      • Die gesetzlichen Kassen wurden doch erst durch „jetzt gehen wir in den Wettbewerb untereinander“geschädigt.Wäre es noch so wie vor dieser dummen Idee,brauchte nicht ständig herumgedoktert werden.

        Es ist letztendlich doch eine Neiddebatte,die von den Sozis vom Zaun gebrochen wird!Oder habe Ich mich verhört bei den ständigen Vorderungen,die da Oben müßten mehr geschröpft werden??
        Man braucht sich nur die Verteilung des Steueraufkommens näher ansehen,dann erübrigt sich jede weiter Debatte!
        Alles was aus sozialistischem Mund kommt hat den Geruch des Neides,der Mißgunst,aber auch der bodenlosen Dummheit!

    • Hat die SPD auch die Abschaffung der ersten Klasse bei der DB im Programm?
      Wohl unwahrscheinlich, weil alle MdBs eine Erste-Klasse-Bahncard frei haben.

    • „Warum spricht man nicht darüber, dass ein Privatpatient weitaus mehr für die gleiche ärztliche Leistung als ein Kassenpatient zahlt?“
      Die Mehrkosten entstehen Ihnen ja nicht durch die gleiche ärztliche Leistung, sondern durch von Ihrer Kasse abgedeckte Zusatzleistungen. Vielleicht wäre es sinnvoll, private Krankenkassen einzuführen, die „nur“ ähnliche Leistungen abdecken, wie die gesetzlichen, dafür aber auch nicht so teuer sind?
      „Warum spricht man nicht darüber, dass viele Arztpraxen, Kurkliniken..ohne diese Zusatzeinnahmen nicht überleben könnten?“
      In allen anderen Staaten der Erde gibt es Einheitskassen. Wie überleben Kliniken und Praxen dort?
      „Warum spricht man nicht darüber, dass Privatpatienten für ihre Kinder zusätzlich zahlen müssen, während die Mitversicherung für die Kassenversicherten kostenfrei ist?“
      Das ist nur halb richtig. Es gibt für die Mitversicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung eine Altersgrenze von 25 Jahren. Bei der privaten Versicherung muss man zwar für jeden Mitversicherten zahlen, es gibt aber meines Wissens keine Altersgrenze, sodass man seine Kinder auch in höherem Alter mit abdecken kann.

      • Als Privatversicherter zahlt man erst einmal 25 Jahre für sein Kind. Da sind Sie schon mal locker mit einem mehrstelligen fünfstelligen Betrag dabei. Ab 25 zahlt man weiter. Billiger wird es keinesfalls, sondern eher teurer und das obwohl studierende Kinder kaum ein eigenes Einkommen haben. Rein theoretisch haben Sie die Möglichkeit in eine andere private Kasse zu wechseln, welche günstiger ist. Das ist aber nicht so einfach, besonders dann, wenn die Restlaufzeit im Studium nur noch kurz ist. Wenn chronische Erkrankungen oder z.B Übergewicht vorhanden sind, dann können Sie es ganz vergessen. Einen Wechsel in eine gesetzliche Krankenkasse ist nur nach dem Studium möglich.
        Fakt ist, dass Sie für die gleiche Leistung als Privater mehr zahlen. Abgerechnet wird nach Gebührensätzen und für den Privatpatienten wird der gesetzliche Betrag mit einem Faktor multipliziert wird. Unter dem Strich kassiert der Arzt für die gleiche Leistung bis zu einem dreifachen Betrag.
        Das heutige System ist somit so aufgebaut, dass die privat Versicherten mehr für die gesundheitliche Versorgung zahlen. Nicht ohne Grund wünschen sich die Ärzte möglichst viele Privatversicherte, denn damit kann man besser Kasse machen.
        Es ist zwar richtig, dass manche Zusatzleistungen durch die privaten Kassen übernommen werden, allerdings sind auch dort die Leistungen in den letzten Jahren reduziert worden. Es gibt aber auch den umgekehrten Fall, wo für die gesetzlich Versicherten Leistungen kostenfrei sind, während der Privatpatient je nach Versicherung diese selbst zahlen muss.
        Zu Ihrer Frage, warum es in anderen Staaten auch funktioniert, muss man sich erst einmal mit diesen Modellen beschäftigen. Die Grundsicherung deckt im Gegensatz zur deutschen gesetzlichen Krankenversicherung nicht zwangsläufig jeden Krankheitsfall ab. Manche Leistungen wie z.B Krankheitsfälle aus Unfällen müssen mit einer zusätzlichen Versicherung selbst bezahlt werden.
        So beteiligt sich auch nicht immer der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer muss den vollen Beitrag selbst zahlen. Darüber hinaus gibt es nicht selten eine Selbstbeteiligung. Da kann eine zehnprozentige Selbstbeteiligung bei einer OP, Krebserkrankung….sehr teuer werden.
        Es ist ein Ammenmärchen zu glauben, dass mit der Auflösung der privaten Krankenversicherung es billiger wird oder es bessere Leistung gibt.
        Somit ist festzustellen, dass weiterhin derjenige der mehr zahlt auch mehr Leistung erhält. Somit also kein Unterschied zu heute.
        So mancher gesetzlich Versicherter wird sich dann das alte System wieder zurück wünschen.

      • as140, scheinbar kenn Sie das PKV System nicht wirklich. Natürlich zahlt der Privatpatient mehr für die gleiche ärztliche Leistung (z.B. Hausarzt erhält in der GKV pro Quartal eine Pauschale, mit dem Privatversicherten rechnet er jeden Besuch ab), mit Zusatzleistung hat das gar nichts zu tun.
        Einen GKV ähnlichen Tarif gibt es auch schon, der nennt sich Basistarif.
        Was glauben Sie was Kinder im höheren Alter als Mitversicherte kosten würden, bestimmt nicht weniger als eine Studentenversicherung in der GKV. Wenn Sie mehrer Kinder haben (wollen) können Sie die PKV gleich ganz vergessen außer sie verdienen sehr sehr viel.
        In Summe, ich hoffe sie sind mir jetzt nicht allzu böse, haben Sie bzgl. der PKV ganz schön viel Meinung bei eher überschaubarem Wissen.

    • Dass ein „echter“ Privatversicherter hohe Beiträge zahlt, ist richtig. Das betrifft jedoch die Minderheit der Privatversicherten. Alle anderen, nämlich die Beamten, zahlen Dank Beihilfe relativ niedrige Beiträge. Vorschlag: Beihilfe streichen, dann wären der gelebte Privatpatientenstatus gerechtfertigt.

  14. Die „Bürgerversicherung“ wird zur Blüte einer Zweiklassenmedizin führen.

    Die Wartezeiten werden keineswegs kürzer und die Wartezimmer nicht leerer.
    Profitieren werden die wirklich Reichen, die in jeder Situation dem Arzt oder der Klinik eine Bezahlung aus der Privatschatulle anbieten können, koste es, was es wolle.

    Wer das nicht voraussieht, hat noch immer nicht begriffen, dass unser „Gesundungssystem“ längst auf gewinnmaximiertem Handeln besteht.

    • Herr Hansen,
      würden Sie sich von einem Arzt behandeln lassen wollen, von dem Sie wissen, dass er so korrupt ist, die Wartezeiten von Bestechungsgeldern abhängig zu machen? Ich jedenfalls nicht.

      • Privatversicherung wirkt oft bereits wie Bestechung.
        Ich bin zur Zeit bei zwei Ärzten in Behandlung, deren Sekretärinnen mir überhaupt nur einen Termin gaben, weil ich Privatpatient bin, sie also deutlich mehr Kohle abgreifen können. Die spontane Auskunft war, dass sie zur Zeit überhaupt keine Patienten mehr annehmen können.
        Dort finde ich als Patient vorbildliche Bedingungen bezüglich Behandlung und Termingestaltung vor.
        Es war beim ersten Anruf allerdings nicht der Grund für meine Arztwahl und ich erlebe auch immer mehr Praxen und Kliniken, die diese Auswahl bzw. Bevorzugung nicht praktizieren.

  15. …und überdies: was, wenn ich als PKV-Patient, nun zusätzlich Zwangs-Bürgerversicherter Leistung beanspruche? Wird mir verwehrt, sie aus der Bürgerversicherung zu bedienen? Weil ich ja privat bin! Bin gespannt, wie hier die neue Grenze der 2-Klassenmedizin verlaufen wird.

    • Nein, es würde Ihnen logischerweise nicht verwehrt werden.

      • Glauben Sie ernsthaft das mögliche Konstrukt Bürgerversicherung wird nach logischen Gesichtspunkten aufgebaut, never ever, von den derzeitigen Politclowns ist nichts, absolut gar nichts halbwegs sinnvolles zu erwarten.

  16. Was aber immer wieder (so auch hier) vergessen wird zu erwähnen ist, dass eine große Zahl von Privatpatienten unsere Beamten sind. Noch dazu wird deren Arbeitgeberanteil zur Krankenversicherung „vom Staat“, also auch von allen gesetzlich Krankenversicherten via Steuern mitbezahlt. Kein Wort davon. Soll keiner merken. Es wird nur auf die Reichen fokussiert in der richtigen Annahme, dass die Bezeichnung „reich“ in den Gehirnen der Armen unlösbar verknüpft ist mit dem Begriff „böse“. Dabei will beinahe jeder „Arme“ gerne reich sein. Verrückt! Zudem hört es sich so an, als hätten sich die Reichen die Privatversicherung ausgedacht, um sich aus der Solidargemeinschaft zu stehlen. Dabei handelt es sich um eine Lüge. Aber es war genau so eine Erfindung des Staates wie die des sogenannten Steuerschlupfloches. Wer es sich leisten konnte, konnte auf sein persönliches finanzielles Risiko hin ein Objekt (meistens auch noch eines von öffentlichem Interesse) finanzieren und die zu zahlenden Einkommenssteuern „sparen“. Wirklich? Nein, denn nach Ablauf der steuergeschützten Investition kommt die Ausschüttung des Gewinns. Und nun greift der Staat zu. In Wirklichkeit handelte es sich um eine zeitliche Verschiebung der zu entrichtenden Steuer, der „Reiche“ trug das Risiko und teilt sich den Gewinn mit dem Staat ein paar Jahre später. Nur, nun steht der Staat nicht mehr zu seiner Erfindung, setzt Lügen in Umlauf um die Stimmung der geneigten Bevölkerung zu beeinflussen, die ihrerseits nichts besseres zu tun hat und darauf gerne reinfällt. Mit Sicherheit auch hier. Hier! Genau hier!

    • Viele richtige Punkte! Ich war vier Jahre Assistent an der FU Berlin und da auch Beamter auf Zeit. Da konnte ich übrigens direkt mal vergleichen, wie schnell und unbürokratisch die PKV ist im Vergleich zur staatlichen Beihilfe. Das Geld der PKV (50%) war in 2 Wochen da, auf das vom Staat musste man Monate warten und dafür JEDES MAL unendlich viel Formulare ausfüllen, jedes Mal wieder Anschrift, Kontonummer usw. und man musste die Namen aller Medikamente aufführen, eine fürchterlich, entnervende Zettelwirtschaft. Als „Hilfe“ war der Tipp dabei, man solle die Packungsbeilagen aufheben, weil die Schrift der Ärzte auf den Rezepten nicht lesbar sei. Hat mir einmal mehr gezeigt, wie ineffizient der Staat im Vergleich zu Privatunternehmen (in diesem Fall PKV) ist.
      Und was Sie über die früheren „Steuerschlupflöcher“ schreiben, kann ich auch unterschreiben: Der Staat schafft erst solche Anreize, damit es sich für Private überhaupt lohnt, zu investieren (z.B. nach der Wiedervereinigung Sonder-AfA-Ost, Fördergebietsgesetz). Nachdem die Bürger das gemacht haben, was die Politiker gewollt haben, werden sie als „Abschreibungskünstler“ beschimpft, die „Steuerschlupflöcher“ schamlos ausnutzen – und manchmal sogar im Nachhinein die Steuervorteile wieder aberkennt, wenn die Finanzverwaltung mal wieder ihre Meinung geändert hat. Beschlüsse des BFH werden dagegen manchmal einfach mit „Nichtanwendungserlassen“ außer Kraft gesetzt. Sie merken, wir sehen viele Dinge ähnlich. 🙂

    • „Dabei will beinahe jeder „Arme“ gerne reich sein.“
      Also mir genügt ein Auskommen ohne Geldsorgen völlig. Und falls ich einen guten Job nach dem Studium erhalte, kann ich tatsächlich überdurchschnittlich verdienen. Aber beklagen werd ich mich nicht darüber, wenn der Staat dafür auch Abgaben von mir fordern wird.
      “ Zudem hört es sich so an, als hätten sich die Reichen die Privatversicherung ausgedacht, um sich aus der Solidargemeinschaft zu stehlen.“
      Das ist zwar ein harter Vorwurf, aber dass manche Leute zwangsläufig in die Solidargemeinschaft investieren müssen und andere nicht, ist keine Lüge.
      „Aber es war genau so eine Erfindung des Staates wie die des sogenannten Steuerschlupfloches.“
      Steuerschlupflöcher sind nicht vom Staat erfunden worden. Der Staat hat kein Interesse an fehlenden Einnahmen. Steuerschlupflöcher entstehen durch Regelungslücken im Gesetz.

    • An den vielen Beamten im Parlament und den Parteien könnte die Bürgerversicherung scheitern.

  17. Sehr geehrter Herr Zitelmann,

    Ihre Argumente gehen an einigen Stellen fehl.

    Zunächst einmal kann sich, wie Sie zutreffend beschreiben, nicht jeder eine private Krankenversicherung leisten. Er kann sich daher gerade nicht entscheiden, ob ihm die Versicherung die Kosten wert ist, da sich ihm die Möglichkeit gar nicht bietet.
    Könnten sich alle privat versichern, würde dies dazu führen, dass sich ein noch größerer Teil der Besserverdiener aus der solidarisch finanzierten Versicherung verabschiedet, mit dem Ergebnis, dass für die übrigen ein völlig unterfinanziertes System bleibt, dem sie aber mangels finanzieller Mittel nicht entrinnen können.

    Auch überzeugt Ihr Vergleich der Gesundheitsversorgung mit Villen, Luxusurlauben etc überhaupt nicht.
    Bei ersterem handelt es sich um ein Menschenrecht, ein Grundbedürfnis eines jeden Menschen und elementaren Bestandteil der Daseinsvorsorge. Letzteres hingegen ist eine Frage des Lebensstils, dass nicht jeder eine Villa und einen First Class Urlaub hat ist in Ordnung und hier Gleichheit zu verlangen wäre Unsinn.

    Es ist eine völlig andere Sache, dass jeder Mensch unabhängig vom Geldbeutel die bestmögliche Gesundheitsversorgung bekommen muss, die sein Land bieten kann. Der Verweis auf andere Länder taugt nicht, da in Deutschland als einem sehr reichen Land auch andere Maßstäbe gelten müssen.

    Herzliche Grüße!

    • Sehr geehrter Herr Ging,
      erstmal freut mich, dass Sie in einem höflichen und sachlichen Ton schreiben, was leider im Internet heute eher die Ausnahme als die Regel ist. Dennoch haben Sie mich nicht überzeugt.
      Linke, Grüne und Sozialdemokraten werden Ihnen entgegnen, nicht nur die Gesundheit, sondern auch das Wohnen sei ein Menschenrecht. Die Unterschiede im Wohnstandard sind dennoch wesentlich größer als die bei der Gesundheitsversorgung. Würde man die Gleichheitsvorstellungen, die mit Blick auf die Krankenversicherung artikuliert werden, auf das Wohnen übertragen, dann durfte niemand mehr in einer Villa oder Luxus-Penthouse-Wohnung wohnen, sondern alle müssten in der sozialistischen Einheitswohnung wohnen. Begründung: „Wohnen ist ein Menschenrecht“. Oder analog zu dem, was Sie schreiben:
      „jeder Mensch muss unabhängig vom Geldbeutel die bestmögliche Wohnraumsversorgung bekommen, die sein Land bieten kann.“

    • In der Schweiz sind alle Privatpatienten.
      In Australien sind alle in der staatlichen steuerfinanzierten Einheitsbasisversicherung und der Staat motiviert ausdrücklich, sich privat zu versichern, was 30% tun. Das entlastet das staatliche System erheblich. Nur sind die Australier tatsächlich weniger neidisch auf die Luxusversorgung, die sich nur 30% der Bevölkerung leisten können oder wollen.

  18. Auch mit einer gesetzlichen KV-Versicherungspflicht stünde es Besserverdienern noch offen, sich zusätzlich privat zu versichern, um sich besser zu stellen. Die befürchtete Zwangsgleichheit lässt sich also leicht umgehen.
    Tatsächlich ist am bisherigen System viel zu kritisieren.
    So wie es derzeit aufgebaut ist, bleiben vor allem die Gering- und Normalverdiener in der GKV hängen, während die Gutverdiener in die PKV abziehen. Gutverdiener muss man aber nicht bleiben, und die Rückkehr in die GKV ist (berechtigterweise) nicht so leicht. So geraten viele un- oder unterversichert unter die Räder.
    Dass Beamte PKV-Beiträge vollständig finanziert bekommen, aber GKV-Beiträge selbst tragen müssen, ist ein Bias, der auf Lobbyismus zurückgeht und für die Versicherten nicht unbedingt das Beste ist.
    Dass Selbständige automatisch in der GKV den Höchstsatz bezahlen müssen, unabhängig vom realen Einkommen, ist ebenfalls ein Fehler im System.

  19. „Ungerecht finde ich, dass sich bisher Arbeitnehmer mit geringem oder mittlerem Einkommen nicht privat versichern dürfen (außer im Rahmen einer Zusatzversicherung), sondern zwangsweise Mitglied in einer gesetzlichen Krankenkasse werden müssen. “
    Ja, Herr Zitelmann, so kann man das sehen.
    Ich frage mich oft, warum bei der öffentlichen/Privaten Krankenversorgung immer das Gerechtigkeitsfass aufgemacht wird?
    Im Leben ist es doch praktisch immer so: Wer mehr zahlt, der bekommt auch mehr.
    Für 100.000 € bekomme ich ein anderes Auto, als für 1.000 €, einen anderen Anwalt, eine andere Wohnung,…. also immer…
    Warum fordern wir nicht sofort, ALLE sollen das Gleiche bekommen, egal was sie dafür bezahlen oder leisten wollen…
    Schöne neue Welt…ich suche mir schon einmal die Couch…denn arbeiten werde ich in Zukunft nicht mehr…Leistung lohnt sich in Deutschland (bald) nicht mehr!

    • Das sind Äpfel mit Birnen, die Sie vergleichen. Jeder hat die Wahl, was für ein Auto oder welche Möbel er kauft. Das ist bei der Krankenversicherung aber nicht so. Davon abgesehen haben wir gesetzlich Versicherte uns nicht dazu bereiterklärt, die Kosten für die Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen zu bezahlen. Also mit welcher Begründung müssen ausschließlich wir diese Kosten tragen und Privatversicherte nicht?

    • Ganz zynisch wird es tatsächlich bei den Autos. Wenn ein Renault Twingo und ein Porsche Cayenne aufeinanderprallen, wer hat wohl die besseren Karten gesund auszusteigen? Eine schreiende Ungerechtigkeit, bei denen es um Leben und Tod geht. Die DDR hatte diese Gerechtigkeitslücke mit dem Plaste-Trabbi für alle perfekt gelöst.

  20. Die Bürgerversicherung ist nur ein weiterer geplanter Betrug der SPD an uns Bürgern, die immensen und stetig weiter steigenden Kosten der Gesundheitsversorgung derer, die noch nicht so lange hier leben, zu sozialisieren. Denn das ist ihr zukünftig erhofftes Wählerklientel!

    Mit Anatolien hat es ja schon geklappt, da zahlen deutsche Zwangsversicherte bereits die Gesundheitsversorgung von Leuten, die nicht nur nichts in die Solidarversicherung eingezahlt haben, sondern die noch nicht einmal in Deutschland wohnen!

  21. Eine gute Darstellung des Gerechtigkeitsgeschwafels à la SPD.
    Ein Punkt zum Thema „Gerechtigkeit“ wäre noch zu ergänzen: In der privaten Krankenversicherung muss jedes Familienmitglied extra versichert werden, während in der gesetzlichen sämtliche Familienmitglieder, ungeachtet deren Anzahl, kostenlos mitversichert sind. Außerdem gibt es noch die Sozialabkommen mit der Türkei und dem ehemaligen Jugoslawien, durch die die Eltern der hier lebenden Türken und Ex-Jugoslawen in den Heimatländern ebenfalls kostenlos mitversichert sind.
    Die Neiddebatte ist ja vor allem auf privatversicherte Beamte ausgerichtet. Die Beihilfe, die den Arbeitgeberanteil ersetzt, wird nur im Krankheitsfall fällig, und das nur zu 50 bzw, 70%. Sollten die Beamten gesetzlich versichert werden, fällt der Arbeitgeberanteil monatlich an. Die Kosten für den Staat wären also wesentlich höher. Da sich unter den Beamten ein überdurchschnittlich hoher Anteil von Akademikern befindet, fiele auch ein hoher Arbeitgeberanteil an. Darauf weist natürlich niemand hin.

    • „Die Neiddebatte ist ja vor allem auf privatversicherte Beamte ausgerichtet. Die Beihilfe, die den Arbeitgeberanteil ersetzt, wird nur im Krankheitsfall fällig, und das nur zu 50 bzw, 70%. “
      Ich denke nicht, dass es etwas mit „Neid“ zu tun hat, wenn man lediglich fordert, dass Beamte genauso einzahlen müssen, wie alle anderen Berufsklassen auch.

      • Beamte zahlen ihre private Krankenversicherung, und zwar für jedes einzelne Familienmitglied. So weit sollte die Kenntnis schon gehen.

      • Beamte erhalten Familienzuschläge und Beihilfe von 70 bzw. 80% für Fam.angehörige!

  22. Dann muss man aber auch so konsequent sein, und allen, die sich einmal für die Private entschieden haben, den Rückwechsel zur Gesetzlichen verwehren. Momentan ist es gang und gäbe, dass Leute solange sie jung und gesund sind in die PKV gehen und im fortgeschrittenen Alter in die GKV zurückkehren. Bei Selbstständigen wird dann ggf. die Firma auf die Frau überschrieben, man lässt sich für 451 Euro anstellen und hat für 10 Euro pro Monat seine Versicherung und die GKV trägt die Kosten bis zum Tod, obwohl derjenige nie kostendeckend eingezahlt hat.
    Ebenso werden die Kosten für Millionen Asylanten, Hartz-4-Empfänger und diverse versicherungsfremde Leistungen auf die gesetzlich versicherten umgelegt, während die privaten Kassen sich daran nicht beteiligen.

    Der Vorschlag, dass es Geringverdienern freigestellt werden soll, auch in die PKV zu gehen, ist unsinnig, da diese wohl kein für sie bezahlbares Angebot bekommen werden.

    Der Vergleich mit der Villa ist unpassend. Das sind Luxusgüter während eine vernünftige Gesundheitsversorgung in einem zivilisierten Land allgemeiner Standard sein muss. Geld genug wäre ja vorhanden, aber das verteilt man heutzutage lieber wahllos in der Welt als es zum Nutzen derer zu verwenden, die es erwirtschaften.

  23. Ich schließe mich an Herr Zitelmann.Es ist aber nun einmal einfach für Sozialisten und Grüne eine nie endende Neidebatte zu füttern,das ganze unter dem Deckmantel soziale Gerechtigkeit zu führen,und den Leuten Sand in die Augen zu streuen!
    Wir haben in Deutschland ein weltweit einzigartiges Kassensystem,jeder bekommt das was er braucht,und zwar unabhängig ob er „arm“ oder „reich“ ist.Sollen sich doch die hier immer jammernden einmal für ein paar Jahre in den USA aufhalten und dort Krankenversichern.Die kommen alle auf Brustwarzen wieder angekrochen,und jammern nie wieder über die himmelschreiende Ungerechtigkeit in der deutschen Krankenversicherung,die gibt es nämlich schlicht nicht!!
    Meine Schwester und mein Schwager sind vor vierzig Jahren in die Staaten ausgewandert,die sind dort selbstständig und beschäftigen ca.50Leute.Wenn dort ein Arbeitsplatz frei wird,oder neu endsteht,dann stehen die Leute Schlange um dort zu arbeiten.Die Menschen werden gerecht und gut entlohnt,und als Bonbon bekommen sie eine gute umfangreiche Krankenversicherung,die sie sich sonst nicht leisten könnten.Die Menschen,die bei meiner Schwester arbeiten,die können es immer nicht glauben,wenn meine Schwester oder mein Schwager ihnen erzählen was in Deutschland Standart ist.

    Aber waren Sozis oder Grüne schon jemals sozial eingestellt?Man sollte sich die Arbeitsbedingungen gerade bei der SPD in ihren Betrieben einmal genauer ansehen,das reinste Präkariat herscht da!Und die Gewerkschaften sehen da auch ganz schlecht aus!!
    Diese „Politiker“ sollten also lieber den Mund halten und nicht dicke Backen blasen,die könnten zerplatzen!!

  24. 85% Richtig

    Im wesentlichen stimme ich den Beitrag zu, Allerdings sehe ich zwei Aspekte die es noch zu berücksichtigen gibt. Das ist zum einen der Sozialtransfer zu den massiv schlechten Risiken und das andere ist die Versicherung der Kinder.
    Aktuell ist die Private Krankenversicherung primär für Kinderlose bzw. nur einen Kind interessant. Weil dort die Kinder extra versichert werden, in der GV die Kosten aber auf alle umgelegt werden. Da von den Kindern finanziell später primär die Gesellschaft finanziell profitiert, ist die KV für Kinder eigentlich eine gesellschaftliche Aufgabe. Daher gehört diese auch so finanziert (z.B. über Steuern). Eine solche Änderung müsste aber aufkommensneutral für die Kinderärzte sein, da diese schon vergleichsweise schlecht bezahlt werden. Bei Kindern würde sich dann die PV auf eine Zusatzversicherung beschränken.
    Das andere ist, dass sich richtig schlechte Risiken primär in der GV ansammeln (Chronisch Kranke, Behinderte, Geringverdiener) Da wäre eine stärkere Beteiligung der PV Versicherten vertretbar (+ verbessertes Rückkehrrrccht in GV).
    Ich selbst bin mit Familie in der PV und zahle dort wesentlich mehr als in der GV. Allerdings ginge es mir ohne die bessere Gesundheitsversorgung der PV auch heute massiv schlechter. Die Mehrkosten sind gut investiert.

  25. „Die Situation der Mehrheit wird nicht verbessert, aber die Neidgefühle werden befriedigt, weil „Besserverdiener“ schlechter gestellt werden.“
    Widersprechen möchte ich allerdings in diesem Punkt. Es geht nicht primär darum, jemandem etwas wegzunehmen, sondern den Kollaps der gesetzlichen Kassen zu verhindern. Ob das auf diese Weise möglich wäre oder nicht, das vermag ich nicht zu beurteilen.

  26. „Ungerecht finde ich, dass sich bisher Arbeitnehmer mit geringem oder mittlerem Einkommen nicht privat versichern dürfen (außer im Rahmen einer Zusatzversicherung), sondern zwangsweise Mitglied in einer gesetzlichen Krankenkasse werden müssen.“
    Zwar habe ich persönlich nichts gegen den Vorschlag der SPD, Ihr Vorschlag klingt aber auch sehr interessant und wäre durchaus einen Versuch wert. Was mich persönlich stört, ist, dass ich über meinen Krankenkassenbeitrag die Kosten von Gesundheitskarten für Flüchtlinge bezahlen muss. Das empfinde sicher nicht nur ich als ungerecht, sondern auch viele SPD-Wähler. Schulz hatte seine Chance. Er wird es jetzt auf dem harten Weg lernen müssen.

  27. Da bin ich absolut bei Ihnen, Herr Zitelmann. Die Kassen sind das Größte Problem im ganzen System.
    Die SPD aber hat nicht eher Ruhe, bis sie mir ihren sozialistischen Vorstellungen das deutsche Gesundheitssystem vollends ruiniert hat. Gäbe es die Privaten nicht, müssten unzählige Arztpraxen dicht machen, denn von den Allmosenpauschalen der Kassen kann keine Praxis leben.

  28. Herr Zitelmann, leider haben sie die ökonomische Dimension einer Sozialversicherung nicht verstanden. Das haben sie mit den Politikern und Beamten gemeinsam.
    Erklären sie bitte, warum Beamte privat versichert sind und erhebliche Zuschüsse vom Staat bekommen, niemals für ihre Luxuspension etwas zahlen müssen…
    Danach können sie einmal ne Viertelstunde über das solidarische Prinzip der Sozialversicherung nachdenken…
    Dann werden sie verstehen, das nur Sozialversicherungen sinnvoll sind, in die alle einzahlen müssen…oder keiner.
    Fahren sie in die Schweiz…das hilft ihnen beim Verständnis einer funktionierenden Versicherung.

    • Ein ‚Solidarprinzip‘ basierend auf Zwang ist ein ähnliches Oxymoron wie der (Kampf-)Begriff der ’sozialen‘ Gerechtigkeit: Gerechtigkeit kann immer nur ein Individuum erfahren-niemals ein Kollektiv; Solidarität ist IMMER eine freiwillige Handlung eines Individuums mit einem anderen Individuum (gerne auch mit mehreren).

  29. Holzklasse im Flugzeug und Villa versus Baracke sind eine Sache, aber die Gesundheit, damit letztlich das Überleben, hat doch eine ganz andere Qualität. 90% der Bevölkerung wird per Gesetz die Möglichkeit verwehrt, sich für eine optimale ärztliche Versorgung zu entscheiden. Ich habe mich immer schon gewundert, dass das Volk angesichts dieses Skandals nicht auf die Barrikaden geht. Aber dies ist schlicht typisch deutsch: Anstatt dafür zu kämpfen, dass die eigene Benachteiligung endlich ein Ende findet, setzt der Deutsche alles daran, dass es dem privilegierten Nachbarn auch schlechter gehen soll.

  30. Herr Zitelmann, Sie sprechen wie ein Amerikaner, genauer, wie ein „deplorable“Amerikaner. Diese Bürgerversicherung hat nämlich der Friedensnobelpreisträger durchgesetzt, dass die meisten Amerikaner abgelehnt hatten. Es war Sozialismus pur, und eben gegen unsere Einstellung. ein freier Mensch zu sein.

  31. Lieber Herr Zitelmann
    Nur der Staat weiß was für seine Bürger gut ist. Selbst eine so wichtige Entscheidung zu treffen, ob privat oder gesetzlich sich zu kranken versichern, geht gar nicht. Dafür haben wir die Genossen Schulz und Lauterbach. Die können das. Wieder ein Meilenstein zum Sozialismus könnte geschafft werden. Ein Blick nach GB genügt, um zu wissen, dass man eine Einheitskasse nicht haben möchte. Die Grüne Angela wird routenmachend zustimmen damit sie weitere 4 Jahre das Land heimsuchen kann. Die MSM jubeln und arbeiten sich, statt an der Regierung, an Trump oder der Opposition ab.

  32. Sehr gut Herr Zitelmann. Sie haben es auf den Punkt gebracht. Alle anderen gesellschaftlichen Bereiche unterscheiden noch viel mehr Klassen. Die Gesetzliche Krankenversicherung ist ein sozialistisches System, krank und mit wenig Aussicht auf Genesung.

  33. Als ich in 2013 eine Bahncard 50 für die 1. Klasse gekauft habe, staunte ich ziemlich darüber, wie viele Personen mittlerweile in der 1. Klasse reisen. Zu meinem Ärger waren es so viele, dass ich zeitweise keinen Sitzplatz mehr bekam. Auf einer Fahrt musste ich sogar zwangsweise in der 2. Klasse Platz nehmen.

    Kurze Zeit später musste ich dann feststellen, was die Ursache für die vielen 1.-Klasse-Reisenden war: die Plan-und-Spar-Tarife in der 1. Klasse waren günstiger als der reguläre Tarif in der 2. Klasse und auch günstiger als der Preis mit der Bahncard 50. Ich fühlte mich reichlich reingelegt. Auf Nachfrage bei der Bahn hieß es, man wolle, dass jeder sich die 1. Klasse leisten kann.

    Seitdem hat mich die Bahn nicht wieder gesehen.

  34. Das ist wohl stark eine Frage der Sichtweise. Sie sind halt privat versichert und fahren gut damit.
    Als ich 30 war, wollten mich die Privaten für 60 Euro im Monat krankenversichern. Schnapper! Heute mit knapp 50 sähe das ganz anders aus, und wenn ich was teures Chronisches hätte, Gott bewahre.
    Meine Mutter hatte Krebs. Die Therapie (erfolgreich) hat zigtausende Euro verschlungen. Ein Chemococktail (von vielen) kostete schon vierstellig. Nie gab es Gemecker von der Kasse, alles wurde bezahlt, und die Beiträge sind weiterhin die Gleichen. Danke TK, kann ich da nur sagen.

    Nein, die gesetzliche KV ist eine große Errungenschaft der Solidargemeinschaft.
    Sie aufzuheben würde bedeuten, dass hier bald auch wie in USA zahnlose Gestalten durch die Gegend laufen, Menschen, denen Krankheiten nicht nur die Gesundheit, sondern auch die Existenz ruinieren.
    Deshalb bin ich der Meinung: Andersherum wird ein Schuh draus: Alle in die GKV! Beiträge irgendwo deckeln und dies auch so belassen.
    PKV bieten zielgerichtete Zusatzversicherungen an (z.B: die „Termin in einer Woche“-Zusatzversicherung oder die „Einzelzimmer+Chefarzt“-Zusatzversicherung), und alle könnten damit leben. Die GKV wäre auf gesunde, gesamtgesellschaftliche Füße gestellt.

    PS: Mein Einkommen erlaubt mir die PKV, aber ich wäre wohl blöd, das zu machen.
    PPS: Es ist ein Unding, dass Staatsbedienstete nicht in der gesetzlichen sind, sondern stattdessen „Beihilfe“ zur profitorientierten PKV bekommen.

  35. Wenn man die Argumentation mal weiter spinnt, könnte man wenn man reich ist auch fordern generell vergünstigte Steuersätze zu fordern, da man sich z.B. einen privaten Sicherheitsdienst leisten kann und damit ja auf die Polizei verzichten könnte.

  36. Vor allem sollte jeder die gleichen Altersversorgungsansprüche haben wie der Herr Schulz und seine Kollegen. Also nichts einzahlen, aber dafür ein vielfaches von dem kassieren, was ein normaler Arbeitnehmer als Rente erhält.

  37. Ich stimme Ihnen zu, Herr Zitelmann. Das eigentlich Ungerechte ist, dass sich nicht jeder, der das möchte, privat versichern und somit u. U. von den sogenannten Privilegien profitieren kann. Wer meint, eine Bürgerversicherung könnte die „Zweiklassenmedizin“ beseitigen, irrt. Sollte es tatsächlich zur Einführung einer zwangsweisen Bürgerversicherung kommen, wird die „Zweiklassenmedizin“ nämlich keinesfalls verschwinden. Vielmehr werden sich die bereits zwischen den gesetzlich Versicherten auch bestehenden Unterschiede – man könnte hier gleichfalls von einer „Zweiklassenmedizin“ sprechen – weiter verstärken. Denkbar wäre daher, dass eine Bürgerversicherung in der Konsequenz dazu führt, dass es eine Grundversorgung auf niederem Niveau geben wird und alle qualitativ höherwertigen Leistungen durch Zusatzpakete gekauft bzw. durch erhöhte Zuzahlungen finanziert werden müssen. Da die Anzahl der zu Versorgenden, die noch niemals einen Cent in die Kasse einzahlten, ständig steigt, sind außerdem permanente Erhöhungen von Zwangszusatzbeiträgen vorprogrammiert. Zu erwarten ist auch, dass die Besserverdienenden teure Behandlungen ins Ausland verlagern. Das aber wird zu neuen Neidattacken führen.

  38. Eines verstehe ich nicht, es ist erst wenige Wochen her, da war in den Medien zu hören, daß die gesetzl. Kassen Milliardengewinne erwirtschaftet haben. Wieso müssen diese denn dann saniert werden?

    Alle in eine Einheitskasse zu zwingen ist doch nicht das Gelbe vom Ei. Werden dann die Leistungen für jeden besser? Ich denke nicht. Es wird eher so sein, daß die Leistungen für alle schlechter werden, denn in einem Einheitssystem (Bürgerversicherung) lassen sich die Leistungen viel besser reduzieren.
    Diejenigen, die es sich leisten können, werden auch dann private Zusatzversicherungen abschließen, was ich voll und ganz verstehe.

  39. Das, was SPD, GRÜNE und LINKE angblich beseitigen wollen, die Zweiklassenmedizin, die wird mit der Bürgerversicherung ja nicht wirklich verhindert, denn wer es sich leisten kann (und leisten will), der wird auch als Zwangsmitglied in einer Bürgerversicherung zusätzlich versuchen über private Zusatzversicherungen medizinische Extraleistungen zu erlangen.

    Von daher bleibt auch das lukrative Geschäft mit privater Krankenversicherung für die Versicherungsgeber erhalten. Um die Versicherungsunternehmen brauchen wir also keine Sorgen zu machen.

    Ansonsten zeigt die Erfahrung, dass bei Privatversicherung in erster Linie die Ärzte Vorteile erlangen und weniger die privat versicherten Patienten. Viele Privatpatienten merken das gottseidank nicht. Logischerweise ist ja auch das der Grund, weshalb Ärzte Privatversicherte bevorzugen.

  40. dieses ganze Versicherungshinundher ist völlig daneben. Privatversicherte werden ausgenommen. zu allererst von der Versicheurng und dann von den Ärzten. Dass sie schneller einen Termin beim Artzt bekommen liegt daran dass der liebe Doktor schneller an mehr Geld kommt. Die Güte der Behandlung ist dieselbe. Der Steiergungsfaktor in Höhe von 230% und darüber hinaus spiegelt sich in der Qualität der Behandlung nicht wieder. Mag sein dass man als Privatpatient an bessere Medikamente kommt. Einen Chefarzt im Krankenhaus zu bekommen ist wie ein Sechser im Lotto. Das einzige was man von einem Chefarzt geleistet wird ist die Rechnung und vielleicht eine völlig überflüssige Operation. Beim Zahnarzt ist es nicht anders. Die jährliche Zahnreinigung wwird von der Assistentin vorgenommen. Der Herr Doktor kontrolliert lediglich, schreibt dann aber ohne Skrupel für alle dann nicht von ihm erbrachten Leistungen das 2,3 fache (230%) auf die Rechnung. Was soll’s, der gesamte Medizinbereich in Deutschland ist gewinnorientiert und damit ist der Gier Tür und Tor geöffnet. Als Patient mußt du schon selbst sehr genau überlegen ob alles was dir diese Herrschaften angedeihen lassen wollen (sogen. IGEL-Leistungen) sinnvol und ratsam ist. Dass jetzt über die Bürgerversicherung nachgedacht wird hat einen ganz einfachen Grund. Die Migrationswelle zeigt ihre Folgen. Nicht nur in fehlendem Wohnraum sondern auch in den steigenden Kosten der medizinischen Betreuung dieser Leute, die ja nur zu einem ganz geringen Teil (ca. 15%) sozialversicherungspflichtige Jobs haben und dadurch mit Versicherungsbeiträgen die Kassen bedienen können. Die gesetzlichen Kassen haben ja keine Alterungsrückstellungen und an die wollen sie ran. Bei den gesetzlichen Kassen gibt es auch keinerlei Risikoauslese. D.h. es muß jeder genommen werden, unabhängig von seinem Gesundheitszustand. Die Risikoselektion wie bei den Privaten gibt es bei den gesetzlichen nicht. Das kostet Geld, sehr viel Geld. Auch der nicht näher spezifizierte Familiennachzug ist ein offenes Scheunentor dessen Finanzierung völlig im Nebel liegt. Die Begründung der Politiker wird eine ganz andere sein.

  41. Da stimme ich Ihnen zu Herr Zitelmann,vielen Dank. Mein Lebenspartner ist privat und ich gesetzlich versichert. Richtig ist, dass er schneller Termine bekommt, nicht immer und nicht überall, aber man kann von Regelmäßigkeit sprechen. Ich sehe dies auch nur als Neiddebatte an, warum sollen nun alle in einen Topf?? Ist mir unerklärlich, manch einer der von der „Privaten“ träumt, wäre schon bei Rechnungserhalt überfordert, sich mit den Sätzen und seinen Bedingungen zu beschäftigen…Die Leute, die wirklich Kohle haben interessiert es Null. Die Privaten werden viele „Alten“ los an die „Bürgerversicherung“, sie kosten mehr und dann spezialisieren sich die Privaten eben auf Zusatzversicherung, ich denke im Ergebnis wird sich nichts ändern, also ist hier kein Gewinn oder Beitragssenkung zu erwarten. Alles nur Augenwischerei und mal wieder Gruppen gegeneinander aufbringen.

  42. Die von der SPD angestrebte Bürgerversicherung ist ein weiterer (Rück)Schritt in den Sozialismus mit dem Nachteil, dass auf Dauer die medizinischen Leistungen sinken werden oder/und durch Eigenbeteiligungen mächtig teurer werden. Aber egal, hauptsache der Neidfaktor der Sozen wird befriedigt.

  43. Die Liberalen sollten viel besser argumentieren! Eigentum ist eine Freiheit, und Freiheit ist negativ, eine Immunität. Jeder Mensch hat die Freiheit Verträge abzuschließen, weil Recht immer eine gegenläufige Pflicht beinhaltet. Nicht die Freiheit bedarf der Begründung, sonderen deren Einschränkung.

    Die Sozialdemokratie ist schon ein seltsames Völkchen: Erst nimmt man dem Arbeitnehmer alle Mittel (Steuern, Sozialabgaben), um sich dann über die „Ungerechtigkeit“ zu beschweren, dass dieser sich keine private Krankenversicherung leisten könnte.

  44. Lieber „Einheits-Zwangsversicherung“ als von seiner privaten Krankenversicherung im Alter in den Ruin getrieben!

  45. Der Witz schlechthin ist der Begriff „Bürgerversicherung“, da die SPD gar keine Bürger kennt sondern lediglich Genossen.

    • Ja, stimmt eigentlich. Wie wäre es mit einer „Genossenversicherung“. Die SPD könnte ja sowas ins Leben rufen, vielleicht zusammen mit den Gewerkschaften, die ja schon reichlich unternehmerische Expertise bewiesen haben (Neue Heimat, Coop, BfG usw.) 🙂

  46. Wenn den Sozis soviel an der Abschaffung der PKV liegt, sollen sie in den Bundesländern, in denen sie das Sagen haben, alle Beamten bis rauf zum Ministerialdirektor in der jeweiligen Ortskrankenkasse versichern. Das könnten sie schon jetzt, ohne dass sie jemand dran hindern kann.

    Dann schauen wir entspannt zu, was anschließend abgeht – erste Reihe und fußfrei.

  47. Würden wir die gesetzlichen Krankenkassen nicht damit ruinieren dass Menschen Versicherungsleistungen bekommen, die noch nie einen Euro Beitrag selbst bezahlt haben und der Staat für den Kreis der Flüchtlinge keinen kostendeckenden Beitrag hierfür entrichtet müssten sich die Politiker nicht neue Einnahmequellen suchen.

  48. Ich habe mir jetzt zwei Tage lang den SPD-Parteitag angesehen. Ich bin fertig, ein nervliches Frack. … 🙂
    Ganz egal, wie man zu früheren Maßnahmen oder den gegenwärtigen „Wünschen“ dieser Partei stehen mag: Es ist so durchschaubar!

    Früher – in der Schröder-Zeit – gab es für die meisten SPD-Granden nichts besseres und gesünderes als die Hartz-Gesetze, Sanktionen, Steuersenkungen, Rentenkürzungen, Gängeleien…
    Heute…, da man noch mehr Geld gen Brüssel verteilen und noch mehr Menschen einladen möchte (offene Grenzen), wird nur noch „Gerechtigkeit“ verkündet. Der Bürger in Deutschland könnte ja langsam mal aufwachen.
    So eine Scheinheiligkeit habe ich noch nie erlebt!
    Aber alle Augen zu, wenn es um die Zustände auf unseren Straßen geht. Kein Wort über die Opfer dieser Politik, die die SPD mitzuverantworten hat. Das anzusprechen überlässt man dann doch lieber der AfD, um sie beschimpfen zu können.
    Es ist doch alles nur noch wahnsinnig!

  49. Vor zwei Wochen erbat ich mir einen Termin beim Lungenfacharzt.Ich bin COPD Patientin.Leider muss ich ca.10Wochen warten.Die TK ist meine Krankenkasse.(mein Pech)
    Fast gleichzeitg ging meine Freundin ,sie ist in der Bamtenkasse,zum gleichen Arzt.Und,potztausend,ihre Wartezeit betrug nur eine Woche!!
    Ist das Zweiklassenmedizin,oder nicht????????
    Sagen Sie es mir bitte!

    • Eine 2 Klassenmedizin ist das trotzdem nicht, da sie ja die identische Behandlung erhalten. Der Unterschied bei der Wartezeit ist schon sehr groß, daher denke ich es liegt vielleicht auch noch an etwas anderem, ich kenne solch große Unterschiede jedenfalls nicht.
      Wen würden Sie bzgl. Terminvereinbarung als Arzt bevorzugen? Bestimmt auch den Patienten bei dem sie für die gleiche Leistung mehr abrechnen können. Das würden alle so machen. Trotzdem profitieren auch die GKV Patienten, da medizinische Geräte ja auch bezahlt werden müssen.

  50. Wer Vorteile der „Bürgerversicherung“ noch immer lobt ist entweder nicht informiert oder ein Betrüger. Solche Medizin führt zur Auswüchsen, wie zu Briefumschlägen mit Geld oder Medizineinrichtungen nur für Funktionäre und Familien.
    Alle Nachteile solcher Medizin sind bereits aus Sowjetzeiten bekannt, z.B. viele Menschen mit häßlichen „silbernen“ und wenige mit genau so unmöglichen goldenen Zähnen!

  51. Das heutige System ist einmalig in Europa,absolut aus dem Ruder gelaufen.
    Alte Menschen gehen mit den Privat-Tarifen bald bankrott, die Facharzt-Medizinfirma-Lobby freut sich.
    Wie sagte mir ein niedergelassener Arzt schon vor 20 Jahren:“Ohne Privatpatienten mach ich den Laden zu“.
    Grundversorgung mit steigender Selbstbeteiligung je nach Wunsch, wie in vielen Ländern wäre gerechter, und mit Rechnung, damit jeder weiss, was abgerechnet wird.
    Aber die Lobby hat die Politiker bisher gut im Griff.
    Eine Bürger-Zwangsversicherung ist auch nur wieder Abzocke , die aber den Linken besser gefällt.

  52. Dann werden doch auch alle gesetzlichen Krankenkassen, bis auf eine, abgeschafft. Oder?

  53. Das war auch MEIN erster Gedanke: wichtig ist doch vor allem, dass ich DIE Leistung erhalte, die ich brauche. Und dass die Versicherung für mich BEZAHLBAR sein muss.
    Linke Politik bedeutet GLEICHMACHEREI. Die Menschen sind aber nicht gleich.
    Das Ergebnis einer solchen Politik wären gesellschaftliche Unruhen.
    Auch DAVON profitiert nur EINER: LINKS.

  54. Ich hab da eine Idee, wie wir derartige sozialistische Experimente verhindern können. Es muss ein Gesetz her, das es Abgeordneten verunmöglicht, sich selbst von Gesetzen auszunehmen, die sie erlassen. Denn unsere großen politischen Genies sind von der Bürgerversicherung nämlich ausgeschlossen. Allein daran kann man erkennen, dass auch die brillanten SPD-Eliten sehr wohl wissen, dass die Bürgerversicherung genau denselben Effekt haben wird, wie Obamacare: Weniger Leistung zu höheren Kosten. Dann aber für alle. Außer Beamte und Abgeordnete. Wir sind wieder im Feudalismus angelangt und es wird höchste Zeit, das zu ändern.

  55. „Kampf gegen die Zweiklassenmedizin“ ist der neue Schlachtruf der SPD im Kampf um „soziale Gerechtigkeit“.

    Aber Herr Zitelmann, mittlerweise sehe ich eine weitere Klasse, die im Kampf um die „soziale Gerechtigkeit“ schon gewonnen hat!

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