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Vorbild für grünrote Volksvorgesetzte

China wird noch autoritärer: „Sozialkreditpunktesystem“

von Redaktion

22.11.2017

| Lesedauer: < 1 Minuten
Schon heute bewerten Internetkonzerne wie Alibaba und Tencent Käufe und Einträge ihrer Kunden und stellen eigenen Angaben nach die Daten dem Staat zur Verfügung: für ein Punktesystem sozialistisch-tugendhafter Folgsamkeit.

Die FAZ berichtet (Quelle: Nachrichtenportal „The Paper“, das zur staatseigenen Shanghai United Media Group gehört und unter Aufsicht der Kommunistischen Partei in China steht):

«Die Pläne von Chinas Regierung, mit einem „Sozialkreditpunktesystem“ die rund 1,4 Milliarden Einwohner der Volksrepublik zu einem vorgeschriebenen sozialen Verhalten zu zwingen, sehen laut Berichten von Staatsmedien erstmals auch Strafen für Wohlhabende vor und gehen damit weit über ihr bisher bekanntes Ausmaß hinaus.»

Weiter über China:

«So sollen in der im April neu geschaffenen Verwaltungszone Xiongan nahe Peking, die unter direkter Kontrolle der chinesischen Zentralregierung steht und als persönliches Prestigeprojekt von Präsident Xi Jinping gilt, unter anderem diejenigen Bürger mit Minuspunkten bestraft werden, die „allein in einer großen Wohnung“ leben, wogegen „Familien, die gemeinsam in kleinen Wohnungen“ leben, Pluspunkte erhalten sollen.»

In den Ohren der Funktionäre der deutschen Klimareligion klingt das wie liebliche Musik: Gut- und Schlechtpunkte für Fahrrad- und Autobenutzer, für freiwillige Mitarbeit beim Urban Gardening, für richtige Ernährung und so weiter und so fort.

Die Schnittmengen in den Ansichten der Mandarine des Kommfuzianismus (Tomas Spahn) in China und der westlichen Klimareligion sind unübersehbar. Mit Freiheit und Recht sind sie ebenso wenig kompatibel wie mit Demokratie. Mit überkommenen Religionen sehr wohl.

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21 Kommentare

  1. Na das ist ja Klasse. Nicht nur der Hauptartikel ist lehrsam. Dafür erst mal danke.
    Aber die Kommentare von sachkundigen Kennern der dortigen Umstände bringen mich in Kontakt mit Sachverhalten, die es sonst nicht bis auf meinen Tisch schaffen würden.
    Es ist gewiß keine Entwertung des Hauptartikels und seines Verfassers, wenn ich mit Freuden feststelle, das viele weiterführende Kommentare inclusive mancher Links eine kollosale Bereicherung sind. Der Verfasser des Hauptaufsatzes hat ja durch sein Tun überhaupt erst den Kristallisationskern für die Kommentare geliefert.
    Liebe Autoren und Kommentaristen seid gedankt und fühlt Euch geehrt, Ihr seid eine Stütze des Geistes-Lebens in diesem unseren Lande. Und ich wünsche Euch allen ein besonnenes Weihnachtsfest.

  2. Chinesen verspotten Merkel als naiven weißen Gutmensch
    Im „Urban Dictionary“
    wird der eindeutig abwertende Begriff so erklärt: „Die Chinesen
    betrachten Baizuo als unwissende und arrogante Westler, die den Rest der
    Welt bemitleiden und sich für die Retter halten.“ (…) Laut Merics wird „naiven Weißen“ vorgehalten, aus Gründen der politischen Korrektheit Multikulti und den Einzug „rückständiger islamischer Werte zu erlauben“. Zur
    Verdeutlichung: Die Attacken gegen Merkel werden nicht von den
    chinesischen Medien gefahren, die haben in der Vergangenheit überwiegend
    sehr positiv über die deutsche Kanzlerin berichtet haben. Sondern von
    Internet-Usern.“
    https://www.welt.de/politik/ausland/article170917663/Chinesen-verspotten-Merkel-als-naiven-weissen-Gutmensch.html
    Mehr braucht man eigentlich nicht zu kommentieren.

  3. So eine Punktesystem ist das eine, das andere die Frage, was bringt es? Kann man mit den Punkten dann teure beschichtete Pfannen exklusiv kaufen, oder womöglich gar noch teurere Kaffeeautomaten, oder wirken sich diese Punkte auf die Steuer- oder Rentenzahlungen aus?

  4. Im Unterschied zu Deutschland dient das , wie vieles in China, dazu die Gesellschaft (bei aller Unterdrückung) leistungsfähig und kohärent zu halten. Bei uns hingegen dienen Zensur und Überwachung der Maximierung der Fliehkräfte.

    Das mit den Sozialpunkten ist übrigens ein alter Hut. Seit ca. 2 Jahren wird darüber berichtet. Wenn auch fragmentarische. Was nämlich offen ist: Wie sich die Sozialpunkte auf das Leben der Chinesen auswirken. Schul- und Universitätsbesuch der Kinder? Härtere/mildere Urteile vor Gericht? Gehalt? Zulassung eines Autos? Medizinische Versorgung.

    Wirklich beängstigend ist die Tatsache, dass die Chinesen bereits Technologie haben, um Bürger auf den Straßen identifizieren zu können. In der Überwachungszentrale kann dann zu jedem Menschen eine „Sprechblase“ zB mit dm Social Score angezeigt werden.

  5. China ist Testgebiet der Eliten. Was die da u.a. alles Organ-isieren, wollt ihr gar nicht wissen… siehe Falun Gong. DA sollte der Westen mal seine Moral entdecken, so Leute wie Roth und Steinmeier…

  6. Die linken Diebstahls-Ideologen denken sich ständig was Neues aus, wie sie den Bürger ausplündern und sich gefügig halten können. Das Niederträchtige tritt hier immer in der Maske des Wohltäters auf. Die Gerechtigkeitslücke ist sein Metier; er schafft sie am liebsten selber und am laufenden Band.

  7. Mein Gott, diese Politik ist geradezu hyper-naiv. In China regiert nur ein einziges Prinzip: Nicht der Kommunismus, nicht der Kapitalismus, sondern der Korruptionismus. Und das ist das einzig gute an diesem System.
    Denn sonst bekäme man dort nie etwas geregelt. Wenn Sie die ganz normale Verlängerung eines Ausweises wollen, die Änderung des ‚hukou‘, Ihr Kind in einer Schule ausserhalb Ihrer Provinz an der Schule anmelden wollen, wenn Sie – unter der vorherigen, inzwischen aufgegebenen Rechtslage – ein zweites Kind haben wollten:
    — Überhaupt kein Problem. Sie gehen zu einem Beamten Ihres Vertrauens (oder einem, der Ihnen empfohlen worden ist), reden „vernünftig“ mit ihm (was ein kleines oder grösseres Geschenk inkludiert), und schon löst sich alles in Wohlgefallen auf.
    Die KP-Führung weiss das natürlich, und genau das ist der Grund für die ausserordentliche Macht, mit der man Xi Jinping ausstattet. Denn in China zerfasert die Macht: Sie verläuft in lokale Unter-Zentren, die von der Korruption auf lokaler Ebene leben. Der Reichtum einiger lokaler Funktionäre ist sagenhaft.
    — Das muss auch so sein, weil die Gesetzgebung in China dermassen unterentwickelt ist, dass man mit ihr den Anforderungen einer modernen Geschäftstätigkeit nicht entsprechen kann. Es gibt z.B. kein funktionierendes Zwangsvollstreckungssystem – ein Paradies für Schuldner.
    — Es geht (wenigstens vorerst) nur über Korruption. Meine Schwägerin (Chinesin) hat im Betrieb meines Schwagers keine andere Funktion als die Beziehungen zur Bürokratie mit Geschenken (teure Uhren, etc.) aufrecht zu erhalten. Deshalb floriert sein Auto-Zulieferer-Unternehmen auch.
    – Die chinesische Gesellschaft unterscheidet sich von unserer grundsätzlich: Sie müssen dort Ihr ganzes Leben lang ein Netz von „geschäftlichen“ – oder sagen wir besser: nützlichen – Beziehungen pflegen. Das wird von den Chinesen selbst als extrem stressig empfunden, weshalb sich manche nach einem Leben hier im Westen sehnen.
    — Irgendwelche Punktesysteme oder ähnliches werden zu gar nichts führen. Die chinesische Gesellschaft ist dermassen komplex und selbstlaufend geworden, dass ich mir keine Massnahme der Regierung vorstellen kann, die dieses selbstgenügsame Etwas, das sich in nicht unbeträchtlichem Mass am Ausland orientiert, noch unter Kontrolle der Partei bringen könnte. Das ist nicht mehr die willenlose Masse, wie sie Mao in der Kulturrevolution vorfand.

    • Von den verschwundenen Menschen gar nicht zu reden…

  8. Sehr richtig.

    Und nicht zu vergessen: Das Konzept „politische Korrektheit“, das über den Umweg der zu der Zeit in die USA migrierte Frankfurter Schule ihren Weg zu uns gefunden hat, wurde von Mao erfunden, um sich der inner- und außerparteilichen Opposition zu entledigen.
    Das ist die nächste Blaupause für die Linken im Westen.

  9. Schöne Neue Welt…

    Dass Huxley das schon 1932 in hohem Detaillierungsgrad denken konnte. Ein Jahrhundert-Genie, wenn nicht sogar mehr, wie wir immer erschütterter realisieren müssen… 🙁

  10. Mit etwas Glueck lesen die Gruenen oder Heiko Maas diesen Artikel nicht und das wird nicht irgendwie uebernommen. In der Sache traue ich den Bruedern und Bruederinnen keinen Schritt.

    • „In der Sache traue ich den Bruedern und Bruederinnen keinen Schritt.“

      Wie können Sie es wagen, alle anderen Geschlechter nicht zu erwähnen? HATESPEECH!!!

    • Was krieg ich eigentlich für Pluspunkte? 10K Punkte = 1x über den Vorsitzenden schimpfen?

      Man kann ja über alles reden, aber bekanntlich ist nur Bares Wahres. Für einen 15 €-amazon-Gutschein bin ich jedenfalls nicht zu haben^^

      • Kriegen?
        Nix
        You’re welcome

  11. „Mit Freiheit und Recht sind sie ebenso wenig kompatibel wie mit Demokratie. Mit überkommenen Religionen sehr wohl.“

    Ich glaube, es war Chesterton, der gesagt hat:
    „Wenn die Leute nicht mehr an Gott glauben, ist es nicht so, dass sie an nichts glauben, sondern an alles mögliche.“

    Der Glaube wurde im Westen nicht durch Wissen ersetzt, wie sich das die Vordenker so gedacht haben, sondert durch Aberglauben.

    Dies ist auch einer der Gründe für den Hass auf das Christentum (nicht nur auf die kirchlichen Institutionen, was ich gut nachvollziehen kann) unter den Linken: Wer kein gefestigtes Werte- und/ oder Glaubenssystem hat, dem kann man alles als Ersatzreligion anbieten.

  12. Grüne, Linke und sonstige Volkserzieher, die leider bis in der Parteispitze der CDU zu finden sind, hätten (haben?) sicher ihr helle Freude an diesen System. Mir wird grad übel.

    • David Rockefeller, war ein großer Fan der chinesischen 1-Kind usw. Politik.
      Nach einem Besuch in China, schrieb der Globalisten-Architekt, David Rockefeller, in der New York Times: “Das soziale Experiment in China unter der Führung des Vorsitzenden, Mao, ist eines der Wichtigsten und Erfolgreichsten in der Geschichte der Menschheit.”

      Ach ja, Club Of Rome, im Prinzip dieselben Leute, was wollten die: „Bewohnerinnen von Industrienationen, die bis zu ihrem 50. Lebensjahr nicht mehr als ein Kind gebären, sollen laut Wachstumsforschern 80.000 Dollar Prämie erhalten.“

      Ja, die Eliten finden China ein prima Beispiel für ihren Welt-Staat, yay…

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