Der Grexit muss jetzt eingeleitet werden, um das Land außerhalb des Euro, aber innerhalb der EU zu entschulden. Griechenland braucht eine Chance für einen Neustart. Diese Chance wäre echte europäische Solidarität!
Bis zur Bundestagswahl haben alle stillgehalten: Der IWF, die griechische Regierung und auch die Kanzlerin. Über die Schuldentragfähigkeit Griechenlands wurde der Mantel des Schweigens gehüllt. Der schwelende Zwist zwischen IWF und den Euro-Staaten, ob Griechenland einen Schuldenerlass bekommen soll, wurde vorübergehend unter den Teppich gekehrt. Zu weit gehen die Ansichten auseinander. Der IWF beteiligt sich an den Krediten für Griechenland nur, wenn es einen Schuldenschnitt und ein Verbleib im Euro-Raum gibt. Der ehemalige Finanzminister Wolfgang Schäuble lehnte das immer wieder ab, um das griechische Desaster in seinem Haushalt nicht wirksam werden zu lassen. Er wollte damit verhindern, dass dies vor der Wahl zum Thema wird und vertagte es auf das kommende Jahr. So wurde bislang immer agiert. Immer soll Zeit gewonnen werden. Jetzt ist er nicht mehr Finanzminister und kann das Problem anderen überlassen.
Doch nach sieben schlechten Jahren sind sieben gute Jahre immer noch nicht in Sicht. Griechenland darbt ökonomisch und politisch weiter vor sich hin. Der griechische Staat hat heute 325 Milliarden Euro Schulden, das ist mehr als vor sieben Jahren, als das Elend so abrupt öffentlich wurde. Heute ist die Industrieproduktion auf dem Niveau der späten 1970er Jahre. Seit 2008 hat Griechenland 45 Prozent seines Bruttoinlandsproduktes eingebüßt. Die in regelmäßigen Abständen immer wieder veröffentlichten positiven Wasserstandsmeldungen aus Griechenland sind nicht wirklich ernst zu nehmen. Wie kaputt die Wirtschaft ist, zeigt die Summe der notleidenden Kredite in den Büchern der Banken: 42,7 Prozent der Immobilienkredite sind faul. 53,6 Prozent der Konsumentenkredite und 44,4 Prozent der Unternehmenskredite sind mehr als 90 Tage im Zahlungsverzug. Zwar ist der Schuldenstand im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung inzwischen auf schwindelerregende 180 Prozent gestiegen, doch die Tragfähigkeit ist nicht mehr so sehr das Problem. Die Sozialisierung der griechischen Schulden im Euroraum hat dazu geführt, dass die durchschnittliche Zinsbelastung der Hellenischen Republik bei unter 2 Prozentpunkten (!) liegt. Viel geringer ist die Zinsbelastung Deutschlands auch nicht, sie liegt aktuell bei 1,5 Prozentpunkten.
Wenn die Pläne der Eurofinanzminister und auch des IWF so aussehen, dass die durchschnittliche Laufzeit der griechischen Schulden von 20 auf 40 oder 50 Jahre verlängert wird, dann mag das dem griechischen Ministerpräsidenten Tsipras gefallen, weil er dann seine Militärausgaben weiter hochhalten und sogar steigern kann. Damit entspricht er zwar den Forderungen des amerikanischen Präsidenten, aber die Probleme Griechenlands sind dadurch längst nicht gelöst. Griechenland gibt 2,5 Prozent seines BIPs fürs Militär aus. Das ist mehr als Frankreich (2,3 Prozent) und mehr als Deutschland (1,2 Prozent). Und auch absolut gibt Griechenland wieder mehr Geld für die Verteidigung aus. Waren es 2013 noch 2,36 Milliarden Euro, so waren es 2016 bereits 2,55 Milliarden Euro.
Griechenland schafft es nicht im Euro, das muss inzwischen allen klar sein. Man könnte beide Augen zudrücken, wenn diese Mentalität des Durchwurstelns sich nicht auf andere Eurostaaten übertragen und es nicht erhebliche Kollateralschäden für die Sparer in unserem Land mit sich bringen würde. Schon Anfang des Jahres stellte der FDP-Vorsitzende Christian Lindner fest: Eine weitere Hängepartei sei weder Griechenland noch dem Steuerzahler zuzumuten. Deshalb müsse jetzt der Grexit eingeleitet werden, um das Land außerhalb des Euro, aber innerhalb der EU zu entschulden. Griechenland braucht eine Chance für einen Neustart. Diese Chance wäre echte europäische Solidarität!
Griechenland sollte auch ein mahnendes Beispiel dafür sein, dass die Kollektivierung von Risiken in der EU die Probleme allenfalls hinausschiebt, aber nicht löst. Auch ein Eurozonenbudget, das Geld über Auflagen verteilt, wäre nach demselben Muster gestrickt, das gerade in Griechenland gescheitert ist. Und die Kollektivierung der Einlagensicherung, sei es heute, morgen oder übermorgen, würde das Problem des Bankensektors in Südeuropa nicht lösen, sondern Sparer in Deutschland für die Schieflagen von Banken in Griechenland oder Italien heranziehen.
Damit wird das Vertrauen in die EU und ihre Institutionen nicht gestärkt, sondern geschwächt. Wer die Euro-Schuldenkrise lösen will, muss Risiko und Haftung wieder zusammenführen. Nur so kann Verantwortung für eigenes Handeln entstehen und der Zins als Risikoindikator wieder seine wichtige Wirkung in der Marktwirtschaft entfalten. Eine neue Bundesregierung hat hier die Möglichkeit, endlich einen neuen Kurs einzuschlagen. Die Politik seit Ausbruch der Krise hat Europa nicht einer Lösung nähergebracht, sondern die Probleme nur noch zementiert, indem sie mit billigem Geld zugeschüttet wurden. Vielleicht gelingt es der neuen Regierung, diese defensive Strategie zu ersetzen durch eine mutige und vorwärts schauende, durch eine, die die Fundamente der Europäischen Einigung wieder ernstnimmt: Rechtsstaat, Marktwirtschaft und Eigenverantwortung. Das wäre besser für Griechenland, für Europa und für die Bürger unseres Landes.
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24 Kommentare
Breps
am 10.11.2017 um 16:06
SgH Schäffler,
meine Ergänzung zu meinem Kommentar vom 27.10.2017 an Sie (leider unbeantwortet). Ich hatte als Conclusio meiner Ausführungen angemerkt: „Daher wird die FDP auch nicht das Ruder in der Schuldenkrise rumreißen sondern artig abnicken.“
Nun schauen wir in den Spiegel Artikel vom 10.11.2017 „Lindner bietet Kompromisse bei Soli und Euro-Politik an“
Der FDP-Chef kassiert darüber hinaus die Forderung aus dem Wahlprogramm seiner Partei, den europäischen Rettungsschirm ESM auslaufen zu lassen. „Als Elf-Prozent-Partei kann man nicht Deutschland und ganz Europa den Weg diktieren“, sagte Lindner. „Der ESM hat in den letzten Jahren Kompetenz bei der Überwachung der Stabilitätsziele aufgebaut“, er sei dabei oft objektiver als die EU-Kommission. „Wenn der ESM bleibt, könnte er ein Instrument für mehr Disziplin werden“, so der FDP-Vorsitzende.“
Meine Bestätigung, dass ich klug entschieden habe weiterhin nicht mehr die FDP zu wählen.
Es besteht nicht der geringste Zweifel daran, dass wir die großen Probleme unser Zeit in Deutschland und Europa rot-grüner Politik und Indoktrination zu verdanken haben. Um so schlimmer ist es aber, dass Merkel, Merkel, Merkel die Positionen von SPD und Grünen klammheimlich übernommen hat und in der CDU die abstrusen Weltverbesserungsphantasien links-grüner Ideologen in der CDU zum Standard erhoben hat.
Es scheint so, als ob Sie einer der wenigen sind, die sich zwar mit Politik auseinandersetzen, aber von dieser Pirouette der Kanzlerin trotzdem nichts mitbekommen haben.
Dann lesen Sie doch beispielsweise einmal nach, was sie noch vor wenigen Jahren zu Multi-Kulti oder der weiteren Aufnahme von Ausländern gesagt hat. Ich erspare mir die Angabe von Quellen, da Sie das ganz sicher auch selbst herausfinden können.
Was nun den Ruf – wahrscheinlich hinsichtlich der Glaubwürdigkeit – von oe24.at angeht, habe ich mich lediglich auf eine Art Agenturmeldungen bezogen, die so überall zu finden gewesen wäre. Was von dieser Quelle ansonsten zu halten ist, kann ich nicht einschätzen. Sehr wohl habe ich allerdings eine Vorstellung, was von den Aussagen von Merkel, Merkel, Merkel zu halten ist. Da greife ich aus dem reichen Fundus ihres demagogischer Wirrwarrs einfach mal das Statement „Abschieben, abschieben, abschieben.“ heraus. Ob das nun glaubwürdiger ist als die Meldungen von oe24.at überlasse ich Ihrem Scharfsinn. Ich habe da jedenfalls allergrößte Bedenken.
Es besteht nicht der geringste Zweifel daran, dass wir die großen Probleme unser Zeit rot-grüner Politik zu verdanken haben. Um so schlimmer ist es halt, dass Merkel, Merkel, Merkel die Positionen von SPD und Grünen klammheimlich übernommen hat und in der CDU die Weltverbesserungsphantasien links-grüner Ideologen zum Standard erhoben hat.
Es scheint so, als ob Sie einer der wenigen sind, die sich zwar mit Politik auseinandersetzen, aber von dieser von dieser Pirouette der Kanzlerin trotzdem nichts mitbekommen haben. Dann lesen Sie doch beispielsweise einmal nach, was sie noch vor wenigen Jahren zu Multi-Kulti oder der weiteren Aufnahme von Ausländern gesagt hat. Ich erspare mir die Angabe von Quellen, da Sie das ganz sicher auch selbst herausfinden können.
Was nun den Ruf – wahrscheinlich hinsichtlich der Glaubwürdigkeit – von oe24.at
Griechenland war überschuldet und keine Exportwirtschaft wie Irland – und ist durch die Auflagen der sogenannten Rettung (als einzigartiges und politisch motiviertes EU-Experiment) wirtschaftlich in den Ruin getrieben worden. Die Kürzung der Sozialausgaben bei gleichzeitiger Erhöhung der Steuern, hat in der Geschichte der Menschheit bisher noch nie geklappt. Eine Kürzung der Sozialausgaben bei gleichzeitiger Senkung der Steuern ist dagegen immer ein Erfolgsrezept gewesen: mehr Geld, mehr Nachfrage, bessere Auslastung der Unternehmen und Nachfrage/ Binnennachfrage. Dadurch weniger Arbeitslosogkeit (weniger Kosten für den Staat) aber auch gleichbleibende Steuereinnahmen (über die Mwst., Einkommenssteuer bei mehr Beschäftigung und Körperschaftssteuer als Folge von mehr Umsatz/Gewinn). Das die von der EU verwendeten Formeln (1% Steuererhöhung – 1% wirtschaftlicher Rückgang) vollkommen falsch waren und über den Multiplikatoreffekt der wirtschaftliche Rückgang wesentlich stärker ausfiel wurde grob unterschätzt. Das die klassischen Rezepte im Binnenmarkt und mit einer starren Einheitswährung wie dem Euro nicht mehr funktionieren können, das wurde auch nicht berücksichtigt und hat Griechenland in die Abwärtsspirale getrieben (anstatt die Kartoffeln billiger auf dem nationalen Markt anzubieten wie zu Zeiten der Drachme exportiert der Bauer die eben dorthin wo er einen besseren Preis bekommt). Die Preise haben sich in der EU angeglichen seit Enführung des Euro – die Löhne und Gehälter nicht.
Die EU sollte zu ihrer Verantwortung stehen – und sich nicht mit Griechenland für eigene Inkompetenz entschuldigen. Entweder es wird ein vernünftiger Weg gefunden die nationalen Währungen wieder einzuführen (mit diesem Brüssel sicher nicht) oder die Transferunion muss kommen. In DE gibt es den Länderfinanzausgleich auch um die Ungleichgewichte/Ungerechtigkeit zwischen strukturschwachen und strukturstarken Ländern auszugleichen.
Die Einzige Frage die ich habe ist, wie es kommt das Trotz dieses gigantischen Lügenkonstrukts und dem Betrug der Deutschen Steuerzahler immer noch 32% die Merkel „Diktatur“ wählen?!
Reicht der Grexit denn aus zur Konsolidierung der Eurozone, Herr Schäffler? Braucht man nicht eigentlich schon längst einen Pigsit? So wie die AfD es fordert?
Am Ende haben wir doch hier eine Güterabwägung, die die politischen Eilten der EU vornehmen: Wollen wir das Staatengebilde weiter auf der Straße zum europäischen Bundesstaat halten, oder nicht? Letztlich dient der Euro doch genau diesem Ansinnen, so wie auch die Lissabon-Verträge.
Die ganze heutige EU ist darauf angelegt, dieser Bundesstaat zu werden. Auf dem Weg dahin kann man nicht nur, man muß nationales Recht verletzen, Verträge brechen. Außerhalb Deutschland ist die Internationalisierung der eigenen Nation bestenfalls das Projekt kleiner Eliten. In den Völkern will niemand diesen Bundesstaat, auch die Griechen nicht. Da sie nicht willig sind, braucht man List.
Die meisten Menschen in Europa, in Deutschland, und sicher auch der Autor Herr Schäffler hängen unverändert der romantischen Vorstellung eines „geeinigten“ Europas an, von ewigem Frieden und Wohlstand unter Brüssels weiser Supervision, glauben das Märchen von Krieg und Elend, wenn man das Völkergefängnis EU auflöste. Also wählen sie weiterhin genau jene Kräfte und Parteien, die die EU erhalten und ausbauen wollen, Und der Ausbau ist in der EU systemisch angelegt. Auch bei der FDP. Daher fällt es mir zunehmend schwer, Beiträge wie diesen zu ende zu lesen, sie sagen alle immer das gleiche (wie schlimm es ist) aber Konsequenzen wollen sie keine ziehen. Meine Bitte: Verschont uns damit. Jeder weiß, was getan werden muß, aber keiner hat den Mut. Dann eben immer weiter so!
Weiter auf den Weg in den Untergang. Feiert vorher Eure Feste, die Zeit danach wird hart. Man könnte es anders haben, aber kein Geldumtausch und freie Fahrt am Grenzübergang sind eben wichtiger. Merkel sieht es und lächelt dazu milde.
Griechenland wird NIE aus dem Euro „entlassen“, weil dies a) Eingeständnis politischen Versagens der EU wäre und b) zu Abschreibungen von 325.000.000.000 Euro in den Bilanzen diverser Geberländer und Bankstern führte.
Stattdessen wird Griechenland „dauergerettet“, bis die EU samt ihres Euros in tutti untergeht. Bis dorthin behilft man sich mit Fristenverlängerungen auf 9999 Jahre (gibt’s schon bei einzelnen griechischen Anleihen!) und weiteren „alternativlosen“ Krediten.
Die CDU hatte uns bei Euro Einführung einst versprochen, dass es gar nicht passieren könne, dass wir jemals für ein anderes Land haften müssten. Mittlerweile zahlen wir neben unseren Steuergeldern, zusätzlich noch mit dem Abschmelzen der Sparguthaben und den künftigen Renten. Wie kann man den Euro bzw. die EU nur als Gewinn für die Menschen darstellen, es gibt sicherlich Gewinner … das sind aber nicht die normalen Menschen. Wir sind inzwischen so in die EU eingebunden, dass wohl eine Vergemeinschaftung der Schulden unvermeidbar ist … was für eine gigantische Lüge.
Weder Italien noch Frankreich werden ohne die Möglichkeit der Abwertung ihre Wirtschaft wieder auf einen Wachstumspfad bringen können.
Die Löhne werden in Deutschland niemals entsprechend der Notwendigkeit steigen können….dazu hat der Staat keine Möglichkeiten.
Ihre Partei, Herr Schäffler, hat das alles mit zu verantworten…
Hinzu kommt die finanzielle Belastung durch die Merkelsche Migration…55 Milliarden pro Jahr in Deutschland,dem Land mit dem niedrigsten Vermögen pro Haushalt in Europa.
Verlassen wir den Euro…lösen wir ihn auf, bevor es Bürgerkriege gibt, as ist die einzige Lösung. https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/09/16/nobelpreistraeger-stiglitz-deutschland-soll-euro-verlassen/
Diese Fragen sind alle absolut berechtigt, bis auf die letzte: „Wo ist sonst die Solidarität mit dem deutschen Steuerzahler?“
Denn der deutsche Steuerzahler will es mehrheitlich so, ob nun aus Kalkül, Unwissenheit oder Dummheit. Denn wie sonst hätten bei der vergangenen BTW mehr als 80% der Wähler genau dieser Politik wieder ihre Stimme geben können?
Dass das Wahlvolk von Parteien, gesellschaftlichen Organisationen, Amtskirchen und natürlich den Mainstreammedien diesbezüglich auf Kurs gehalten wurde – und trotz gewisser Verwerfungen beim Wahlergebnis immer noch wird – kann man nur schwerlich als Begründung akzeptieren, denn immerhin könnte ein jeder auch seinen eigenen Verstand benutzen. Aber leider muss man wohl akzeptieren, dass der jahrzehntelange Umerziehungsprozess inzwischen reichlich Früchte trägt.
Entschuldung und Exit aus dem Euro werden nicht reichen, um Griechenland zu einem einigermaßen konkurrenzfähigen Player innerhalb der EU zu machen. Formal in der EU aber in praxi „weit entfernt“.
Wer meint, dass die Sache damit erledigt ist, denkt nicht an den Tag danach – und auch nicht, wer das dann doch wieder finanziert.
Diese EU ist durch hauptsächlich deutschen Einfluss auf Geld gebaut. Man schloss sich an, weil man Vorteile daraus ziehen wollte. Damit stand im Grunde von Anfang an fest, dass es jemand wird bezahlen müssen. Wir!
Gut gebrüllt, Löwe. Die Situation heute ist teurer und schwieriger als sie 2010 war. Damit ist ein Grexit, so sinnvoll er auch wäre, noch weniger wahrscheinlich. Berlin kann das ja nicht allein entscheiden. Damit wird der Löwe zum Bettvorleger.
Vor den Folgen des „Anschreibens“ ohne Obergrenze warnt Prof. Sinn ja schon seit geraumer Zeit, ohne dass unsere Politikerkaste darauf reagierte. Und natürlich gibt es genügend Merkel-ergebene selbsternannte „Wirtschaftsexperten“, die in den ausufernden Target-2-Salden keinerlei Problem sehen.
Mir bleibt dabei allerdings folgendes unklar: Woher kommt das Geld, das die Bundesbank an die Geschäftsbanken überweist? Wird für jeden Euro, der in Griechenland – oder sonst irgendwo in Ländern der Eurozone mit Handelsbilanzdefizit – für deutsche Waren ausgegeben wird, in Deutschland ein neuer Euro geprägt? Denn von der EZB erhält die Bundesbank bekanntlich – außer einer Gutschrift auf ihrem EZB-Konto – nichts, also keinen einzigen Cent.
Bei dieser Gelegenheit ergibt sich automatisch auch sofort die Frage, woher die vier Milliarden Euro, die wir monatlich für die Bespielung unserer versorgungsuchenden „Flüchtling*innen“ ausgeben, nachdem uns jahrelang erklärt wurde, dass alle Kassen leer seien. Wird auch in dieser Angelegenheit fleißig gedruckt?
Dass darüber öffentlich noch nicht einmal ansatzweise ein Diskurs geführt wird, könnte einen an den Rand der Verzweiflung treiben, wenn man nicht wüsste, dass das alles eben ein Bestandteil des großen Plans ist: Deutschland schafft sich ab.
Beim gordischen Knoten seinerzeit haben gute Kommentare und viele Versuche zur Lösbarkeit des Problems nichts genutzt. Insofern liegt einschlägige Erfahrung vor. Der große Alexander, auch ein Grieche, hat darum keine Artikel geschrieben, sich auch nicht das Gehirn zermartert, sondern zugeschlagen. Das Ende des Knotens und der Illusionen.
Die einzige Frage, die sich mir stellt – jetzt auch wieder bei der durchaus richtigen Beurteilung, die H. Schäffler zum besten gibt – ist die: Wann kehrt die Stunde der „Trümmerfrauen“ zurück? Aufzuräumen wird’s manches geben.
SgH Schäffler,
meine Ergänzung zu meinem Kommentar vom 27.10.2017 an Sie (leider unbeantwortet). Ich hatte als Conclusio meiner Ausführungen angemerkt: „Daher wird die FDP auch nicht das Ruder in der Schuldenkrise rumreißen sondern artig abnicken.“
Nun schauen wir in den Spiegel Artikel vom 10.11.2017 „Lindner bietet Kompromisse bei Soli und Euro-Politik an“
Der FDP-Chef kassiert darüber hinaus die Forderung aus dem Wahlprogramm seiner Partei, den europäischen Rettungsschirm ESM auslaufen zu lassen. „Als Elf-Prozent-Partei kann man nicht Deutschland und ganz Europa den Weg diktieren“, sagte Lindner. „Der ESM hat in den letzten Jahren Kompetenz bei der Überwachung der Stabilitätsziele aufgebaut“, er sei dabei oft objektiver als die EU-Kommission. „Wenn der ESM bleibt, könnte er ein Instrument für mehr Disziplin werden“, so der FDP-Vorsitzende.“
Meine Bestätigung, dass ich klug entschieden habe weiterhin nicht mehr die FDP zu wählen.
Es besteht nicht der geringste Zweifel daran, dass wir die großen Probleme unser Zeit in Deutschland und Europa rot-grüner Politik und Indoktrination zu verdanken haben. Um so schlimmer ist es aber, dass Merkel, Merkel, Merkel die Positionen von SPD und Grünen klammheimlich übernommen hat und in der CDU die abstrusen Weltverbesserungsphantasien links-grüner Ideologen in der CDU zum Standard erhoben hat.
Es scheint so, als ob Sie einer der wenigen sind, die sich zwar mit Politik auseinandersetzen, aber von dieser Pirouette der Kanzlerin trotzdem nichts mitbekommen haben.
Dann lesen Sie doch beispielsweise einmal nach, was sie noch vor wenigen Jahren zu Multi-Kulti oder der weiteren Aufnahme von Ausländern gesagt hat. Ich erspare mir die Angabe von Quellen, da Sie das ganz sicher auch selbst herausfinden können.
Was nun den Ruf – wahrscheinlich hinsichtlich der Glaubwürdigkeit – von oe24.at angeht, habe ich mich lediglich auf eine Art Agenturmeldungen bezogen, die so überall zu finden gewesen wäre. Was von dieser Quelle ansonsten zu halten ist, kann ich nicht einschätzen. Sehr wohl habe ich allerdings eine Vorstellung, was von den Aussagen von Merkel, Merkel, Merkel zu halten ist. Da greife ich aus dem reichen Fundus ihres demagogischer Wirrwarrs einfach mal das Statement „Abschieben, abschieben, abschieben.“ heraus. Ob das nun glaubwürdiger ist als die Meldungen von oe24.at überlasse ich Ihrem Scharfsinn. Ich habe da jedenfalls allergrößte Bedenken.
Es besteht nicht der geringste Zweifel daran, dass wir die großen Probleme unser Zeit rot-grüner Politik zu verdanken haben. Um so schlimmer ist es halt, dass Merkel, Merkel, Merkel die Positionen von SPD und Grünen klammheimlich übernommen hat und in der CDU die Weltverbesserungsphantasien links-grüner Ideologen zum Standard erhoben hat.
Es scheint so, als ob Sie einer der wenigen sind, die sich zwar mit Politik auseinandersetzen, aber von dieser von dieser Pirouette der Kanzlerin trotzdem nichts mitbekommen haben. Dann lesen Sie doch beispielsweise einmal nach, was sie noch vor wenigen Jahren zu Multi-Kulti oder der weiteren Aufnahme von Ausländern gesagt hat. Ich erspare mir die Angabe von Quellen, da Sie das ganz sicher auch selbst herausfinden können.
Was nun den Ruf – wahrscheinlich hinsichtlich der Glaubwürdigkeit – von oe24.at
Griechenland war überschuldet und keine Exportwirtschaft wie Irland – und ist durch die Auflagen der sogenannten Rettung (als einzigartiges und politisch motiviertes EU-Experiment) wirtschaftlich in den Ruin getrieben worden. Die Kürzung der Sozialausgaben bei gleichzeitiger Erhöhung der Steuern, hat in der Geschichte der Menschheit bisher noch nie geklappt. Eine Kürzung der Sozialausgaben bei gleichzeitiger Senkung der Steuern ist dagegen immer ein Erfolgsrezept gewesen: mehr Geld, mehr Nachfrage, bessere Auslastung der Unternehmen und Nachfrage/ Binnennachfrage. Dadurch weniger Arbeitslosogkeit (weniger Kosten für den Staat) aber auch gleichbleibende Steuereinnahmen (über die Mwst., Einkommenssteuer bei mehr Beschäftigung und Körperschaftssteuer als Folge von mehr Umsatz/Gewinn). Das die von der EU verwendeten Formeln (1% Steuererhöhung – 1% wirtschaftlicher Rückgang) vollkommen falsch waren und über den Multiplikatoreffekt der wirtschaftliche Rückgang wesentlich stärker ausfiel wurde grob unterschätzt. Das die klassischen Rezepte im Binnenmarkt und mit einer starren Einheitswährung wie dem Euro nicht mehr funktionieren können, das wurde auch nicht berücksichtigt und hat Griechenland in die Abwärtsspirale getrieben (anstatt die Kartoffeln billiger auf dem nationalen Markt anzubieten wie zu Zeiten der Drachme exportiert der Bauer die eben dorthin wo er einen besseren Preis bekommt). Die Preise haben sich in der EU angeglichen seit Enführung des Euro – die Löhne und Gehälter nicht.
Die EU sollte zu ihrer Verantwortung stehen – und sich nicht mit Griechenland für eigene Inkompetenz entschuldigen. Entweder es wird ein vernünftiger Weg gefunden die nationalen Währungen wieder einzuführen (mit diesem Brüssel sicher nicht) oder die Transferunion muss kommen. In DE gibt es den Länderfinanzausgleich auch um die Ungleichgewichte/Ungerechtigkeit zwischen strukturschwachen und strukturstarken Ländern auszugleichen.
Die Einzige Frage die ich habe ist, wie es kommt das Trotz dieses gigantischen Lügenkonstrukts und dem Betrug der Deutschen Steuerzahler immer noch 32% die Merkel „Diktatur“ wählen?!
Reicht der Grexit denn aus zur Konsolidierung der Eurozone, Herr Schäffler? Braucht man nicht eigentlich schon längst einen Pigsit? So wie die AfD es fordert?
Schockierend. Merci vielmals!
W a r u m werden diese Leute nicht in die Wueste gejagt? Sogar noch belohnt, dass sie Wuestenbewohner immigrieren lassen?
Zustimmung!!!!! Vielleicht waehlen unsere Michel bei der naechsten BTW dementsprechend. 3. Anlauf?
moc.lemmiH@leirbaG
oder
vog.suar-ssum-sella@leirbaG
Am Ende haben wir doch hier eine Güterabwägung, die die politischen Eilten der EU vornehmen: Wollen wir das Staatengebilde weiter auf der Straße zum europäischen Bundesstaat halten, oder nicht? Letztlich dient der Euro doch genau diesem Ansinnen, so wie auch die Lissabon-Verträge.
Die ganze heutige EU ist darauf angelegt, dieser Bundesstaat zu werden. Auf dem Weg dahin kann man nicht nur, man muß nationales Recht verletzen, Verträge brechen. Außerhalb Deutschland ist die Internationalisierung der eigenen Nation bestenfalls das Projekt kleiner Eliten. In den Völkern will niemand diesen Bundesstaat, auch die Griechen nicht. Da sie nicht willig sind, braucht man List.
Die meisten Menschen in Europa, in Deutschland, und sicher auch der Autor Herr Schäffler hängen unverändert der romantischen Vorstellung eines „geeinigten“ Europas an, von ewigem Frieden und Wohlstand unter Brüssels weiser Supervision, glauben das Märchen von Krieg und Elend, wenn man das Völkergefängnis EU auflöste. Also wählen sie weiterhin genau jene Kräfte und Parteien, die die EU erhalten und ausbauen wollen, Und der Ausbau ist in der EU systemisch angelegt. Auch bei der FDP. Daher fällt es mir zunehmend schwer, Beiträge wie diesen zu ende zu lesen, sie sagen alle immer das gleiche (wie schlimm es ist) aber Konsequenzen wollen sie keine ziehen. Meine Bitte: Verschont uns damit. Jeder weiß, was getan werden muß, aber keiner hat den Mut. Dann eben immer weiter so!
Weiter auf den Weg in den Untergang. Feiert vorher Eure Feste, die Zeit danach wird hart. Man könnte es anders haben, aber kein Geldumtausch und freie Fahrt am Grenzübergang sind eben wichtiger. Merkel sieht es und lächelt dazu milde.
Griechenland wird NIE aus dem Euro „entlassen“, weil dies a) Eingeständnis politischen Versagens der EU wäre und b) zu Abschreibungen von 325.000.000.000 Euro in den Bilanzen diverser Geberländer und Bankstern führte.
Stattdessen wird Griechenland „dauergerettet“, bis die EU samt ihres Euros in tutti untergeht. Bis dorthin behilft man sich mit Fristenverlängerungen auf 9999 Jahre (gibt’s schon bei einzelnen griechischen Anleihen!) und weiteren „alternativlosen“ Krediten.
Die CDU hatte uns bei Euro Einführung einst versprochen, dass es gar nicht passieren könne, dass wir jemals für ein anderes Land haften müssten. Mittlerweile zahlen wir neben unseren Steuergeldern, zusätzlich noch mit dem Abschmelzen der Sparguthaben und den künftigen Renten. Wie kann man den Euro bzw. die EU nur als Gewinn für die Menschen darstellen, es gibt sicherlich Gewinner … das sind aber nicht die normalen Menschen. Wir sind inzwischen so in die EU eingebunden, dass wohl eine Vergemeinschaftung der Schulden unvermeidbar ist … was für eine gigantische Lüge.
Nicht zu vergessen der „DICKE“ ,weise Altmeier…..
Weder Italien noch Frankreich werden ohne die Möglichkeit der Abwertung ihre Wirtschaft wieder auf einen Wachstumspfad bringen können.
Die Löhne werden in Deutschland niemals entsprechend der Notwendigkeit steigen können….dazu hat der Staat keine Möglichkeiten.
Ihre Partei, Herr Schäffler, hat das alles mit zu verantworten…
Hinzu kommt die finanzielle Belastung durch die Merkelsche Migration…55 Milliarden pro Jahr in Deutschland,dem Land mit dem niedrigsten Vermögen pro Haushalt in Europa.
Verlassen wir den Euro…lösen wir ihn auf, bevor es Bürgerkriege gibt, as ist die einzige Lösung.
https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/09/16/nobelpreistraeger-stiglitz-deutschland-soll-euro-verlassen/
Diese Fragen sind alle absolut berechtigt, bis auf die letzte: „Wo ist sonst die Solidarität mit dem deutschen Steuerzahler?“
Denn der deutsche Steuerzahler will es mehrheitlich so, ob nun aus Kalkül, Unwissenheit oder Dummheit. Denn wie sonst hätten bei der vergangenen BTW mehr als 80% der Wähler genau dieser Politik wieder ihre Stimme geben können?
Dass das Wahlvolk von Parteien, gesellschaftlichen Organisationen, Amtskirchen und natürlich den Mainstreammedien diesbezüglich auf Kurs gehalten wurde – und trotz gewisser Verwerfungen beim Wahlergebnis immer noch wird – kann man nur schwerlich als Begründung akzeptieren, denn immerhin könnte ein jeder auch seinen eigenen Verstand benutzen. Aber leider muss man wohl akzeptieren, dass der jahrzehntelange Umerziehungsprozess inzwischen reichlich Früchte trägt.
Entschuldung und Exit aus dem Euro werden nicht reichen, um Griechenland zu einem einigermaßen konkurrenzfähigen Player innerhalb der EU zu machen. Formal in der EU aber in praxi „weit entfernt“.
Wer meint, dass die Sache damit erledigt ist, denkt nicht an den Tag danach – und auch nicht, wer das dann doch wieder finanziert.
Diese EU ist durch hauptsächlich deutschen Einfluss auf Geld gebaut. Man schloss sich an, weil man Vorteile daraus ziehen wollte. Damit stand im Grunde von Anfang an fest, dass es jemand wird bezahlen müssen. Wir!
Gut gebrüllt, Löwe. Die Situation heute ist teurer und schwieriger als sie 2010 war. Damit ist ein Grexit, so sinnvoll er auch wäre, noch weniger wahrscheinlich. Berlin kann das ja nicht allein entscheiden. Damit wird der Löwe zum Bettvorleger.
Vor den Folgen des „Anschreibens“ ohne Obergrenze warnt Prof. Sinn ja schon seit geraumer Zeit, ohne dass unsere Politikerkaste darauf reagierte. Und natürlich gibt es genügend Merkel-ergebene selbsternannte „Wirtschaftsexperten“, die in den ausufernden Target-2-Salden keinerlei Problem sehen.
Mir bleibt dabei allerdings folgendes unklar: Woher kommt das Geld, das die Bundesbank an die Geschäftsbanken überweist? Wird für jeden Euro, der in Griechenland – oder sonst irgendwo in Ländern der Eurozone mit Handelsbilanzdefizit – für deutsche Waren ausgegeben wird, in Deutschland ein neuer Euro geprägt? Denn von der EZB erhält die Bundesbank bekanntlich – außer einer Gutschrift auf ihrem EZB-Konto – nichts, also keinen einzigen Cent.
Bei dieser Gelegenheit ergibt sich automatisch auch sofort die Frage, woher die vier Milliarden Euro, die wir monatlich für die Bespielung unserer versorgungsuchenden „Flüchtling*innen“ ausgeben, nachdem uns jahrelang erklärt wurde, dass alle Kassen leer seien. Wird auch in dieser Angelegenheit fleißig gedruckt?
Dass darüber öffentlich noch nicht einmal ansatzweise ein Diskurs geführt wird, könnte einen an den Rand der Verzweiflung treiben, wenn man nicht wüsste, dass das alles eben ein Bestandteil des großen Plans ist: Deutschland schafft sich ab.
Warum nimmt der Ladenbesitzer eigentlich keinen Kredit auf (den er auch nicht zurückzahlt). Wer hindert ihn eigentlich daran?
Die Tichy-Leser sind ja welt- und sprachgewandt.
Beim gordischen Knoten seinerzeit haben gute Kommentare und viele Versuche zur Lösbarkeit des Problems nichts genutzt. Insofern liegt einschlägige Erfahrung vor. Der große Alexander, auch ein Grieche, hat darum keine Artikel geschrieben, sich auch nicht das Gehirn zermartert, sondern zugeschlagen. Das Ende des Knotens und der Illusionen.
Die einzige Frage, die sich mir stellt – jetzt auch wieder bei der durchaus richtigen Beurteilung, die H. Schäffler zum besten gibt – ist die: Wann kehrt die Stunde der „Trümmerfrauen“ zurück? Aufzuräumen wird’s manches geben.
Hab´ grade dem Gabriel gemailt, Frage „Werden uns die Türken das Land nocheinmal aufbauen?“ 😀
Alexander der Große war Mazedonier, kein Grieche. Nur am Rande.