Standing Ovation für Angela Merkel auf dem Deutschlandtag der Jungen Union nach ein bisschen Grummeln, das die Delegierten selbst ausbuhten. Mehr Unterwürfigkeit war nie. Nicht wenige TE-Leser meinen in ihren Kommentaren, wenn Merkel abträte, blieben da ja die Unzähligen, die diese Kanzlerin trugen – innerhalb und außerhalb der Union. Recht haben sie. Merkel ist nicht die Ursache, sondern das Produkt der politischen Krise namens Parteienstaat. Die Junge Union wie alle anderen Jugendorganisationen der Parteien sind Teil dieser Krise. Wo sie sich versammeln, wird nicht neue Politik formuliert und von den Mutterparteien verlangt. Da stellen sich bloß Bewerber im Assessment-Center für die Karriere als Berufspolitiker an.
Die Jugendorganisationen der Frommen
Der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS), die Jungsozialisten (Jusos), der Liberale Studentenbund (LSD) und die Deutschen Jungdemokraten (DJD) waren einmal aufsässige, oppositionelle Jugendorganisationen von SPD und FDP. Die Junge Union Deutschlands, anders als CDU und CSU nicht getrennt, war von Anfang an parteifromm, nur in der Oppositionszeit der Union auf Bundesebene gab es programmatische Auseinandersetzungen mit den Mutterparteien.
Der SDS wollte eine sozialistischere SPD, als die beiden sich schon getrennt hatten, wollten das die Jusos noch recht lange. LSD und DJD wollten eine liberalere bis liberalistische bis linksradikale FDP. Wo die JU gegen die Union opponierte, wollte sie eine weniger konservative und weniger christliche Union. Die aus der JU in CDU und CSU Karriere machten, trieben die Union weg von ihrer Tradition. Helmut Kohl hat das nicht aufgehalten, Angela Merkel passt an die Spitze einer entunionisierten Union als Sammelbecken für alle populistischen Strömungen aller Parteien, die im Parteienstaat keine Parteien mehr sind, sondern Gewerkschaften der Berufspolitiker, Agenturen eines günstigen Lebensverlaufes für alle Funktionäre und ihre Dienerschaft in Staat und Gesellschaft im Parteienstaat.
Deswegen wird ja auch die derzeit sich anbahnende Jamaika-Koalition so wahrscheinlich: Natürlich passen FDP und Grüne in keinem inhaltlichen Thema zusammen. Die Grünen wollen noch mehr „Flüchtlinge“ – die FDP weniger. Die FDP will mehr Markt – die Grünen lieber mehr Beamte. Und so lässt sich die Liste der Unvereinbarkeiten verlängern und mit Hinweis auf die CSU auch noch verkomplizieren. Aber Programme sind ja nur der Lendenschurz, um gerade noch zu kaschieren, dass es den Funktionären um ihre persönliche Karriere geht. Da wissen wir seit Franz Müntefering: „Opposition ist Mist“. Mist, das heißt kein Dienstauto. Mist, das heißt keine Pöstchen für Partei-Staatssekretäre, Abteilungsleiter und Behördenchefs. Mist, das heißt weniger Steuergelder für die eigene Kasse und die der Parteispezln in einem Land, das im Parteienstaat längst von den Parteien durchsetzt ist bis hin zum letzten Grundschuldirektor.
Es ist auch nicht so, dass Merkel Jamaika will. Es ist Merkel und ihrer Entourage komplett egal, mit wem sie koaliert, so lange sie regiert. Sie will keine Jamaika- oder sonstige Koalition führen, sondern von irgend einer auf den Kanzlersessel gehoben werden. Dann macht sie ohnedies, was sie will.
Ob rot, ob schwarz oder grün ob gelb – wartet, wartet nur ein Weilchen, und auch die derzeit so inbrünstig beschworene Ausgrenzung von blau löst sich in himmelblauem Wohlgefallen auf. So hat es die Linke geschafft, in Thüringen den Ministerpräsidenten zu stellen und so haben es die Grünen geschafft, sich in Baden-Württemberg die Schwarzen als Hausknechte zu halten. Das mag man begrüßen, weil ideologische Schranken fallen, alles möglich wird oder mit Jamaika „ganz was Neues entstehen wird“, wie die Begründung der Applausmedien derzeit lautet.
Was soll denn Neues entstehen? Es ist die Fortsetzung der bisherigen Politik Merkels mit neuen Farben, kaschiert mit ein paar verbalen Nuancen und etwa dem Verbot der Verbrennungsmotoren erst 2033 statt 2030, wie es die Grünen wollen, als „Erfolg“. Oder FDP und CSU erhalten ein, zwei Länder als „sichere Herkunftsländer“ zugestanden, während gleichzeitig über den Familiennachzug die Schleusen geöffnet werden (außerhalb jeder Statistik), damit die Grünen ihren Triumph haben – das ist dann Politik in der verlogensten und dysfunktionalsten Form.
Sie wollen gar nichts mehr. Nur eine Karriere
Das entspricht dann dem, was die Junge Union fordert. Denn inzwischen wollen alle Absolventen der Ausbildung in den Jugendorganisationen politisch gar nichts mehr, sie wollen bloß Berufspolitiker werden. Dorthin führt der Weg über den Mitarbeiter eines Abgeordneten auf Landes- oder Bundes- oder EU-Ebene längst sicherer. Die Parteien rekrutieren sich selbst. Es ist eine Kaste der Berufspolitiker entstanden; „Politik als Beruf“ in einer allumfassenden Ausprägung, die Max Weber sich 1919 nicht hat träumen lassen – damals erstmals formuliert, heute institutionalisiert.
In den USA sind weit über 90 Prozent der Berufssoldaten Kinder und Enkel von Berufssoldaten. Der „Rest“ der Amerikaner empfindet den Militärdienst nicht mehr als ihre Sache. In Deutschland sind weit über 90 Prozent der Berufspolitiker ehemalige Mitarbeiter von Berufspolitikern. Den „Rest“ des Volkes, also das Volk, kennen solche Berufsfunktionäre nicht. (Wie Gewerkschaftsfunktionäre keine Betriebe von innen kennen.) Sie verwechseln die Wirklichkeit mit dem, was ihnen ebenso abgehobene Journalisten in den meisten Medien servieren. Der „Rest“ des tatsächlichen Volkes empfindet die Berufsfunktionäre konsequenterweise nicht als ihre Vertreter. Selbst dann oft nicht, wenn sie sie aus Gewohnheit, Verlegenheit und wegen der Nachbarn wählen gehen.
Und sollten die Berufsfunktionäre in Politik, den Gewerkschaften von Arbeit und Kapital, in Verbänden, Kirchen, NGOs und Medien auf Akzeptanz bei älteren und jüngeren Immigranten setzen, lasst alle Hoffnung fahren. Deren Loyalität gehört den Eigenen, ihren Institutionen und Traditionen: realistische Leute.
Was wollen Sie mit der AfD versuchen? Die leidet doch mittlerweile auch unter zuviel Berufspolitikeritis, im Unterschied zu den anderen Parteien nur eben im Anfangsstadium.
Laut Peter Tauber (in einer dieser unsäglichen Talkshows des ÖRF) war das „C“ der Grund den Flüchtlingen die Einreise nach Deutschland zu erlauben. Davon abgesehen haben Sie natürlich recht mit Ihrer Aussage, dass sich das „C“ erledigt habe. Es sei denn, dass in einer kürzlich erfolgten weiteren Nachbesserung der Rechtschreibreform die Schreibweise für „Zombie“ geändert wurde.
Die Lösung, so es überhaupt eine gibt, liegt vielleicht ausserhalb von Parteien — in Bürgerinitiativen, Projektinitiativen, Petitionen etc.
Dann sehen Sie mal nach der LKR, keine Einthemenpartei, regierungs- und oppositionsfähig. Von der Presse übersehen und finanziell zu arm, um flächendeckend Wahlkampf zu betreiben. Ohne Geld und Presseaufreger, keine 5%!
Da muss man sich nicht aufregen ! Sorgen doch Bildungspolitik, Gender und Meinungsdiktatur dafür, dass aus einstig freien Individualisten (Kindern) in Schule-Gymi-Uni neue gleichgeschaltete, meinungsgleiche und politisch bequeme Multi-Kulti-Deutsche geschaffen werden. Diese haben von Grund auf gelernt, dass moralische Biegsamkeit und Bückhaltung zu mehr Erfolg führt, als den unbequemen Weg zu beschreiten.
Ja, aber die Sicherheit ist größer als sonstwo und das Können kleiner.
Wenn Politik ein Beruf in Ihrem Sinne ist, Herr Hellerberger, dann sind Wahlen das falsche Bestellungsverfahren.
Das ist zweifellos so…
Man fragt sich in der Tat, wie in Deutschland einige Dinge überhaupt möglich sind, die ich erlebt habe. Da kam ein Doktorand nur jeden zweiten, jeden Dritten Tag halbtags und über ein halbes Jahr lang überhaupt nicht zur Universität und ein anderer Doktorand durfte stattdessen jahrelang dessen Themen bearbeiten. Dabei konnte sich dieser Herr noch wie ein Vorgesetzter aufspielen und bestimmen, wie (möglichst umständlich und zeitraubend) die Untersuchungen durchgeführt werden.
Als sich der Herr dann mit der Vorlage einer vorzeigbaren Doktorarbeit auf der Grundlage der erzielten Resultate fast ewig Zeit liess, wurde der Doktorand, der die Arbeiten publikationsfähig machen musste, jahrelang hingehalten, indem man die Dissertation wieder und wieder völlig sinnlos umschreiben liess.
Und zum Schluss stellte sich nach Jahren heraus, dass besagter bevorzugter Doktorand wie einige ebenfalls stark bevorzugte andere Doktoranden und Diplomanden ebenfalls CDU-Mitglied und Sohn einer hohen Funktionärin der CDU war. Eine andere Doktorandin mit Herkunft aus einer Familie, die Gesellschaften in Steuerparadiesen betrieb, hatte damals bereits für fehlerhafte Resultate nach 4 Jahren einen Doktorgrad erhalten, obwohl diese Fehler eigentlich offensichtlich waren.
Hier findet doch ein gewaltiger Etikettenschwindel und eine riesige Wettbewerbsverzerrung statt, wenn einerseits Personen z.T. für fremde oder völlig fehlerhafte Resultate einen Doktorgrad erhalten sollten bzw. erhielten, während zugleich reihenweise ehemalige Naturwissenschaftsolympiaden-Teilnehmer und Jugend-Forscht-Sieger, die fehlerfreie Ergebnisse lieferten, jahrelang quasi als unbezahlte Hilfskräfte für solche Parteibuch- und Herkunfts-Karrieristen missbraucht wurden und am Ende nach extrem langer Doktorarbeitsdauer dann ggf. noch um ihre eigene Promotion zittern mussten!
Denn im Umfeld der obigen Arbeitsgruppe wurden reihenweise kompetente Doktoranden, darunter auch mindestens ein ehemaliger Jugend-Forscht-Sieger, ohne Promotion nach 6-10 Jahren Doktorarbeit abgesägt.
So kann doch wohl kein Promotionsverfahren in einem Rechtsstaat im Jahr 2000 aussehen!
Die wahrhaft Anspruchslosen wählen sowas weiter, im Glauben, dazu gäbe es keine Alternative. „Wer soll es denn sonst machen?“
Die, die sich aufregen, tun es deshalb, weil deren Ansprüche etwas höher sind.
Nach den „Alten“ sind nun auch die „Jungen“ eingeknickt.
Eine Partei macht sich überflüssig, ohne wirkliche Perspektive.
Wie sagte ein 20jähriger, glühender Erdogan-Anhänger, hier geboren, bei Bärbel Schäfer: „Ich bin Türke. Die Türkei ist mein Land. Hier bin ich nur, weil ich hier gutes (verächtlich den Mundwinkel verziehend) GELD verdiene.“
Die Wirtschaft, die unsere Politik(er) steuert, schreit nach billigen Arbeitskräften, egal ob sie zu uns passen und uns achten, die linken, grünen und merkelistischen Grenzöffnungskader liefern, mit mehr oder weniger verlogenen Erklärungen und mehr oder weniger (un)heimlicher antideutscher Freude. Sie sitzen ja alle warm und trocken im Boot das wir bezahlen, moralische Probleme, uns zu betrügen oder zu hintergehen, scheint es nicht zu geben. Solange die Parteien genügend Sitze und Geld zu verteilen haben, ist diesem feudalistischen Establishment alles egal. Hauptsache, des internationalistischen Neo-Liberalismus kaiserliche Kleidung scheint „demokratisch“ nicht allzu dünn unlegitimiert durch, dann, ja was wäre eigentlich theoretisch, wenn raus käme die Wahl(en) wurde(n) manipuliert? Und eine vermeintliche „Alternative“ schon längst großenteils „im Sack“ und ebensowenig unabhängig wie alle anderen „demokratischen“ Politdarsteller, nur mal so gedacht…?
Vermögensverteilung in Deutschland, wo sind die Schnittpunkte von Macht, Geld, Politik, es ist doch genügend Information vorhanden, woher und wie das Problem wächst.
In einer moral-hysterisch feminisierten und gegenderten Filterblase kriegt man von all dem nichts mit und kämpft weiter gegen „Nazis“.
Dumm, dumm, so unendlich dumm.
Und die Eliten mit ihren goldenen Symbolen, in fein gewirkten Kleidern und prächtigen Festsälen geben sich untereinander verschworene Zeichen, während sie weiterhin die Gläser klingen lassen. Die Stützen der Gesellschaft? Nein, nur die skrupellosen und geübten Wahrer eigener partikulärer Interessen, GEGEN die Mehrheit der Schafe da draußen.
Den einen oder anderen Widerständler gibt es in der JU schon. Allerdings wird er von eigenen Mitgliedern ausgebuht.
Mitglied der JU fordert beim Deutschlandtag Rücktritt von Merkel
Hier der Redetext von Diego Faßnacht (NRW) im Wortlaut:
Mein Name ist Diego Faßnacht. Ich komme aus Bergisch Gladbach. „Frau
Merkel, Sie waren ja auch bei uns im Wahlkampf zu Gast. Sie haben bei dieser
Bundestagswahl das schlechteste Ergebnis eingefahren für die Partei seit der
Parteigründung bei Bundestagswahlen mit 5-Prozent-Hürde. Sie haben davor das drittschlechteste und das zweitschlechteste Ergebnis eingefahren. So viel zu den tollen Umfragezahlen, die wir vorher hatten.
Parallel haben wir seit 2005 – wir hatten 44 Prozent der Sitze in den
Landtagen, heute sind wir bei knapp 30 Prozent – das heißt, dieses Sonnen in Zahlen ist eine bisschen merkwürdige Behauptung. Parallel haben wir jetzt eine AfD mit einer unglaublich starken Fraktion im Bundestag sitzen mit dem drittstärksten Ergebnis, was eine kleine Partei jemals in der Geschichte der Bundesrepublik bekommen hat. Sie haben jetzt gesagt, Sie hätten missverstanden werden können. Die Bilder am Wahlabend, da können Sie verstehen, die gefallen Leuten nicht. OK, die Bilder am Wahlabend – geschenkt. Ihre Reaktion am nächsten Tag: Sie wurden missverstanden oder Sie wurden falsch zitiert oder verkürzt (Einschub von Merkel: „Verkürzt!“). Ja, verkürzt haben Sie gesagt, genau so ist es. Aber wenn dann am Donnerstag, vier Tage später, aus Ihrem Haus von dem Generalsekretär Peter Tauber, eine Email an alle Mitglieder verschickt wird, wo uns erklärt wird, wir haben alle strategischen Ziele erreicht, da frage ich mich, ob man im Konrad-Adenauer-Haus den Knall nicht gehört hat (viel Applaus).
Es zeugt für mich von einer Arroganz und Ignoranz gegenüber den Millionen
Wählern, die auch das Volk sind, die Millionen Wähler, die Protest zeigen
wollten bei dieser Wahl. Man möchte sich scheinbar noch nicht mal mit den
Themen beschäftigen, wenn man so etwas verschickt. So kommt das zumindest bei den Menschen an. Es ist so. Und wenn wir uns dann mal damit beschäftigen, warum haben diese Leute AfD gewählt? Dann müssen wir anerkennen, dass 76 Prozent der AfD-Wähler sagen, sie halten die CDU für keine konservative Partei mehr. Das ist Fakt. Das ist eine Datenlage, die sie erhoben haben. Dann müssen wir uns darüber hinaus auch Gedanken machen: Wenn wir sagen – ich möchte Ihre Flüchtlingspolitik 2005 (Anm. von PI: er meinte 2015) gar nicht thematisieren – aber gehen wir mal darüber hinaus. Thema Abschiebungen: Sie sagen die Leute, die hier kein Anspruch haben zu leben, müssen abgeschoben werden. Das stimmt. Aber wenn wir uns mal anschauen, wie viele Leute wir abschieben, dann ist das eine Katastrophe. Es ist ein vollkommener Kontrollverlust. Ich hab den Eindruck (Raunen im Publikum), ich komme sofort dazu. Ganz ruhig, ich komm dazu. Ich hab
den Eindruck, dass Sie gar nicht mehr bereit sind oder es Ihnen gar nicht mehr
möglich ist, eine Trendwende für die CDU zu machen. Und meine Frage ist jetzt,
ob Sie nicht bereit sind, den Weg frei zu machen, damit wir einen inhaltlichen
und personellen Neubeginn wagen können (Pfui-Rufe der Merkel-Anhänger,
vereinzelt Applaus)?“
Merkel: Ist die Frage jetzt zu Ende? Das wars jetzt, das war die Frage.
(Gelächter und Applaus im Publikum).
…und genau in DEM Moment beendete n-tv seine Übertragung…
Sie zeichnen ein sehr düsteres Bild, Herr Goergen, und ich kann dem noch nicht einmal widersprechen. Die Parteien dieses Parteienstaats sind nur noch Kanzlerwahlvereine.
Dass wir durch diesen Parteienstaat Regierungen bekommen (tlw. sogar schon hatten), deren Regierungschefs und Minister – dank dieses Parteienstaats mit samt seiner Negativauslese – nie wirklich produktiv gearbeitet haben, halte ich für sehr besorgniserregend.
Der Parteienstaat war auch eines der vielen Gründe, warum die DDR unterging. Die Regierung(en) verlieren immer mehr den Bezug zur Realität und immer mehr den Kontakt zum eigenen Volk und zu den Wählern.
Ich finde Ihre Gedanken durchaus interessant, widerspreche Ihnen aber insofern, als Merkel diese Wahl eben nicht gewonnen hat. Das glauben nur die Kanzlerin selbst und einige Tausendschaften kadavergehorsamer CDU-Funktionäre. Unabhängige Beobachter wie etwa Markus Somm, Chefredakteur der Basler Zeitung, sehen Merkel als die eigentliche Wahlverliererin. Aus gutem Grund.
Es ist offenbar noch nicht der Punkt erreicht, der die Bürger der DDR seinerzeit 1989 auf die Straße brachte. Offenbar sind 87 % der Wähler mit den Ist-Zustand der GröKoaZ nachwievor einverstanden, weil sie meinen, daß es ihnen gut geht, ihnen auch offenbar jegliche Vorstellung dazu fehlt, wo die jährlich ca. 50 Milliarden Euronen zur Alimentierung von Merkels Gästen plötzlich trotz Schäubles „Schwarzer Null“ her kommen, die bis Sommer 2015 laut Bekundung „der Politik“ fehlten, um bspw. die maroden Schulen zu sanieren, die maroden Straßen und Brücken zu reparieren, die Bahn zukunftsfähig zu machen, Lehrer und Polizeibeamte einzustellen oder auch dem Hartz-4-Empfänger mehr als eine Erhöhung um 2 oder auch 5 Euronen zuzugestehen. Und wer nicht Augenzeuge der beinahe täglich stattfindenden, maximal in den jeweiligen Regionalmedienthematisierten ethnisch motivierten Gruppenschlägereien unter Einsatz von Messer oder Eisenstange wird, blendet auch dieses aus, wie die zum politischen Programm gehörenden, von allen mehr oder weniger hingenommenen Rechtsbrüche im Lande, angefangen bei der €-Rettung u. klammheimlich eingeführten Schuldenunion, aufgehört bei der Aufgabe der staatlichen Souveränität durch Aufgabe der Grenzen. Um so nachhaltiger wird der große Knall kommen, wenn die Wirtschaft u. damit die Steuereinnahmen nicht mehr so florieren wie bisher. Bis dahin tanzen die jeweiligen Biotop-bewohner munter weiter auf ihren Hausvulkan.
„Die Parteien rekrutieren sich selbst. Es ist eine Kaste der Berufspolitiker entstanden…“
…mit denen einfach kein Blumentopf zu gewinnen ist, möchte ich anfügen.
Liegt es womöglich nicht nur am Parteienproblem und den auf Linie getrimmten Nachfolgeparteikadern?
Vielleicht ist das, was Sie hier beobachten, Herr Goergen, das trübsinnige Abbild unserer demokratie-, bildungs- und charakterfernen Gesellschaft. Unsere Einstellung, „lass die mal machen“ (egal was), unsere Beliebigkeit tarnen wir als „Modernität“ und „Aufgeschlossenheit, dabei ist es nur dumpfe Trägheit.
Zur Verdeutlichung:
Ich bin z.B. der Ansicht, dass der Begriff „Ehe“ die Verbindung von Mann und Frau beschreibt, einfach deshalb, weil dieses Wort genau dafür seit langen Zeiten verwendet wird.
Bin ich nicht Mann und Frau, dann kann ich zwar in einer eheähnlichen Partnerschaft leben und diese auch staatlich bekräftigen lassen; aber weil ich nicht Mann und Frau bin, kann ich nicht das Wort „Ehe“ dafür beanspruchen.
Wie kraftlos ist es von Männern, die Männer heiraten wollen und von Frauen, die Frauen heiraten wollen, nicht einmal den Anspruch zu vertreten, sich etwas Eigenes zu erschaffen, anstatt auf der einen Seite nicht hetero zu sein, aber auf der anderen Seite ein „Heteros-only-Arrangement“ für sich zu kapern?
Wie kraftlos sind Heteros, wenn sie einfach zustimmen und behaupten, dass das eine Modell dem identisch sei?
Derart willenlos und hysterisch die „Ehe für alle“ durchzuklatschen, zeigt sehr deutlich, dass unsere Gesellschaft keine festen Haltungen mehr vertritt, dass ihr alles egal und austauschbar ist, auch Geschlechter oder auch Völker.
Die Gesellschaft leidet nicht unter Berufspolitikern.
Diese Gesellschaft produziert sie.
Mit solch einer Gesellschaft und solchen Politikern ist dann eben kein Staat mehr zu machen, ob nun mit Parteien oder ohne diese.
Ich stimme Ihnen nach wie vor nicht uneingeschränkt zu. Sie spitzen hier unzulässig zu. Selbstverständlich bricht nicht eine Periode unermesslichen Glücks und politischer Mega-Vernunft an, wenn Merkel verschwindet. Aber es ist und bleibt die conditio sine qua non, dass sich überhaupt etwas zum Besseren verändern kann. Die Dame hat alles und (fast) alle im Würgegriff und vor allem würgt sie unsere Demokratie und ihre nicht aus Jux und Tollerei geltenden Spielregeln. Der Mehltau mit dem sie, die es perfekt versteht, berechtigte Kritik immer auf Dritte um- und abzuleiten, unser Land und den gesamten politischen wie vorpolitischen Raum überzogen hat, muss weg, damit wir wieder „klare Sicht auf Mittelmeer“ erhalten. Die wohl intimste CDU-Kennerin überhaupt, Prof. Dr. Getrud Höhler, hat eben dies und die verhängnisvolle Rolle Merkels seit 2012 immer wieder thematisiert. Ihr Buch „Die Patin“ öffnet Augen und erschließt Horizonte.
Abwählen! Abwählen! Abwählen! Das Bild mit dem Passagier der wissentlich im falschen Zug sitzt aber trotzdem genüsslich Platz nimmt im Speisewagen trifft auf alle politischen Kräfte zu die eine weitere Kanzlerschaft Merkel unterstützen! Wenn es hier nicht um unser Land und unsere Zukunft gänge könnte man sich zurück lehnen und das Drama aus der Ferne beobachten!
Seitenaspekt, keine neue Partei hat eine Chance, nicht vereinnahmt zu werden.
Ein Volk bekommt nicht nur die Regierung, sondern auch die Parteien, die es verdient. Bekanntlich ist ja sogar die Wahlbeteiligung gestiegen und es wurden vom Volk eben diese Berufsparteien ohne Berufung zu 87 % gewählt.
Also, gewährter Herr Georgen: bitte kein Freispruch für diese „Nation“. Um dann später sagen, zu können: Nein, wir das Volk waren es nicht, wir wussten (mal wieder) nichts davon (was 2015 geschehen ist, und sich nicht wiederholen darf). Die Berufspolitiker waren’s!
„Sie wollen gar nichts mehr. Nur eine Karriere“
Das ist das Spiegelbild der jungen Generation insgesamt: Schauen Sie sich doch mal auf den Unis um. Außer beim Gender-Mainstream gibt keinerlei politische Interessen und Aktivitäten der Studierenden.
Wir erleben eine Erosion der Altparteien. Sollte sich Seehofer heute mit Merkel wieder auf faule Kompromisse einlassen und Jamaika am Ende doch Wirklichkeit wird, woran ich noch echte Zweifel habe, wird sich diese Entwicklung rasant beschleunigen. Der Union gebe ich nur noch eine Chance, wenn sich die Parteien ganz schnell von Leuten wie Seehofer, Scheuer, Merkel, Tauber, Kauder, Altmaier, Laschet, von der Leyen u.a. trennen und eine deutlich konservativen Kurs einschlagen. Dafür könnte es aber längst zu spät sein, denn diese konservative Partei gibt es mittlerweile. Ich persönlich finde meine konservativen Werte auf allen Politikfeldern von der AfD repräsentiert: Zuwanderung, Islam, Familie usw. Zur CDU werde ich auf keinen Fall zurückkehren. Ich bin sehr gespannt, wie sich die AfD im Bundestag schlägt. Um den Berufspolitiker zu vermeiden, muss eine Begrenzung auf acht Jahre für Kanzler, Minister und Bundestagsabgeordnete her. Nach einer vierjährigen Pause und einer Tätigkeit im Arbeitsleben könnten die sich wieder einer Wahl stellen.
Das mit dem Arbeiten gehn wäre schön, wenn es funktionieren würde. Denn es würden in „Unternehmen“ jede Menge Posten als Frühstücksdirektoren geschaffen. Es mag manche geben die tatsächlich einen echten Job haben, aber nur wenige. Eine Lösung für das Problem sehe ich aber auch nicht.
Hier ein Eintrag in Anne Wills Gästebuch zur aktuellen Sendung; der Beitrag spiegelt meine Meinung wider, deshalb spare ich mir eine eigene Formulierung zum Dilemma der „Herrschaft der Parteien“(der Beitrag ist etwas lang, vorab also Dank an das TE für verständnisvolle Moderatoren):
„Parteitag der CDU gestern.(Ergänzung meinerseits: gemeint ist der Deutschlandtag der JU in DD)
Einige hochgehaltene Schildchen.
Haben die Medien alles gezeigt
von der Flüchtlingskanzlerin, der EU-Kanzlerin?
In „Junge Freiheit“ habe ich ein Video angeklickt
in dem ich erkennen konnte,
dass der Kreisvorsitzende der Jungen Union Rheinisch-Bergischer Kreis,
Diego Faßnacht, aus Nordrhein-Westfalen
harte berechtigte Kritik übte.
…Merkel dabei rumschreibselte
Zitat:
„Wenn vom CDU-Generalsekretär vier Tage nach der Wahl ein Schreiben an die Mitglieder herausgeht, in dem dann steht,
dass wir alle unsere strategischen Ziele erreicht haben,
da frage ich mich,
ob sie im Adenauer-Haus noch den Knall gehört haben.“
Dazu etwas Applaus.
Als er NICHT vorhandene Abschiebungen anklagte,
da wurden einige unruhig und und forderten: die Frage!
Dann folgt seine Frage an die Kanzlerin:
„Sind Sie bereit, den Weg frei zu machen für einen inhaltlichen
und personellen Neuanfang?“
Buh-Rufe, Pfiffe.
Frau Merkel mit immer dem gleichen Lächeln,
sagte:
„Das wars jetzt?“
„eine Frage zu Ende?“
„das war die Frage“ und schreibselt weiter
… um sie herum am Pult lachende Gesichter,
im Saal lautes Lachen und Applaus.
Es lohnt sich das Video anzusehen.
Hat jemand gedacht es würde etwas anders?
Wollen die Bürger überhaupt etwas anderes?
NRW muss die Stimme erheben.
Die Zuwanderungszahlen steigen wieder.
Gesamtzahl für 2017 beträgt 22.453
Nur für NRW
Nirgendwo las ich, dass hier 20.000 Wohnungen leerstehen.
Die Medien still.
Allerdings erwarte ich von ALLEN etablierten Parteien NICHTS anderes.
NICHTS!“
ZITAT: „Wenn vom CDU-Generalsekretär vier Tage nach der Wahl ein Schreibennan die Mitglieder herausgeht, in dem dann steht, dass wir alle unsere strategischen Ziele erreicht haben, da frage ich mich, ob sie im Adenauer-Haus noch den Knall gehört haben.“
Merkel hat sich über all die Jahre mit einem Hofstaat aus Günstlingen umgeben. Die wissen, daß sie mit ihr untergehen würden.
Nebenbei. Wenn ich an unseren damaligen Abijahrgang zurückdenke.
Die rotzfrechen Revoluzzer waren später bei den Grünen.
Die Lehrertaschenträger in der CDU.
Und die wirklich gescheiten Köpfe, meines Wissens in keiner Partei.
Das erklärt so ziemlich den Zustand unserer parlamentarischen Demokratie.
„Da stellen sich bloß Bewerber im Assessment-Center für die Karriere als Berufspolitiker an.“
In frühreren Tagen nannte ein Knigge diese Menschen „Hofleute“ und was er über diese Berufsgruppe zu sagen hatte, trifft bis heute den Nagel auf den Kopf:
„Ich fasse hier die Bemerkungen über den Umgang mit Hofleuten
und mit solchen Personen überhaupt, die in der sogenannten
großen Welt leben und den Ton derselben angenommen haben, zusammen.
Leider! Wird dieser Ton, den Fürsten und Vornehme von solcher Art,
wie ich sie im ersten Kapitel dieses Teils beschrieben habe,
angeben und ausbreiten, von allen Ständen, die einigen Anspruch
auf feine Lebensart machen, nachgeäfft.
Entfernung von Natur; Gleichgültigkeit gegen die ersten und
süßesten Bande der Menschheit; Verspottung der Einfalt, Unschuld,
Reinigkeit und der heiligsten Gefühle; Flachheit; Vertilgung,
Abschleifung jeder charakteristischen Eigenheit und Originalität;
Mangel an gründlichen, wahrhaftig nützlichen Kenntnissen;
an deren Stelle hingegen Unverschämtheit, Persiflage,
Impertinenz, Geschwätzigkeit, Inkonsequenz, Nachlallen;
Kälte gegen alles, was gut, edel und groß ist;
Üppigkeit, Unmäßigkeit, Unkeuschheit, Weichlichkeit, Ziererei,
Wankelmut, Leichtsinn; abgeschmackter Hochmut; Flitterpracht,
als Maske der Bettelei; schlechte Hauswirtschaft; Rang- und Titelsucht;
Vorurteile aller Art; Abhängigkeit von den Blicken der Despoten und Mäzenaten; sklavisches Kriechen, um etwas zu erringen;
Schmeichelei gegen den, dessen Hilfe man bedarf, aber Vernachlässigung auch des Würdigsten, der nicht helfen kann;
Aufopferung auch des Heiligsten, um seinen Zweck zu erlangen;
Falschheit, Untreue, Verstellung, Eidbrüchigkeit, Klatscherei,
Kabale; Schadenfreude, Lästerung, Anekdotenjagd;
lächerliche Manieren, Gebräuche und Gewohnheiten
– das sind zum Teil die herrlichen Dinge, welche unsre Männer und Weiber, unsre Söhne und Töchter von dem liebenswürdigen Hofgesindel lernen.“
Ein sehr schönes literarisches Fundstück;-)
Was soll denn auch Neues entstehen ? Es werden alte Parolen in neuen Kleidern ausgegeben. Die CSU hat einen 10 Punkte Plan vorgelegt und erklärt die AfD zum Erzfeind. Lt. Plan will man genau das, was die AfD auch will, aber eben ohne die Posten an die AfD abzugeben.
Die Grünen wollen mehr Flüchtlinge aber bezahlen soll das alles der Bürger.
Focus schreibt , dass ein Energie-Preisschock drohe und der Verbraucher sich warm anziehen müsse. Die Butter kostet schon das doppelte und die Mieten steigen, weil die Grundsteuer steigt und sie wird weiter steigen, weil die Kommunen überschuldet sind. Wenn man das weiß und trotzdem die Schleusen für weitere Migration und den Familiennachzug öffnet, wird das eigene Land zur Plünderung freigegeben.
Selbst der hl. Martin hat nur seinen halben Mantel dem Armen gegeben und eine Hälfte für sich behalten.
Wartet, wartet nur ein Weilchen, impliziert bei mir die schrecklichen Taten des irren Hamann aus Hannover, dem dieses Lied gewidmet wurde.
Nun kommt eine Ir… aus Berlin, die uns ebenfalls Schreckliches weiterhin antuen wird. Und noch schrecklicher ist, dass sie weiterhin niemand stoppen will.
Es ist sehr verdienstvoll von Herrn Goergen, auf die (nun jahrzehntelange) Destruktion der Demokratie hinzuweisen, die sozusagen der Kollateralschaden der Parteien ist, die sich den Staat zur Beute gemacht haben. @kowalkowski:disqus hat mit seinem Fundstück vollumfänglich recht.
Namhafte Beispiele gäbe es selbstverständlich auch in SPD, FDP (ggw. auf Bewährung), bei den Grünlingen, CSU und den Linikischen. Und sozusagen spiegelbildlich bei den Staatsmedien: Klaus Kleber, Marietta Slomka, Anne Will (Kanzlerwahlsendungen!!), Maischberger, SED-Illner, die sozusagen die, teilweise mit eigenen Produktionsfirmen, Kriegsgewinnler, finanziert mit der aus dem Bürger zwangsgepressten Demokratieabgabe, sind.
Gewerkschaften der Berufpolitiker! Bingo klasse formuliert!
Herr Goergen
wie war und endlich wird einmal die Wahrheit gesagt.
Ich bin über 80, wäre gern nochmal 30-40 Jahre jünger,
jedoch nicht unter diesen Voraussetzungen, Idealismus – bei Politikern und
MSM – ist gestorben, toter gehts nicht.
Ich bedaure die Zukunft jüngerer Generationen.
Da hilft nur eine Änderung des GG – Begrenzung der Abgeordnetentätigkeit auf zwei Wahlperioden. Und aus ist es mit der Karriere als Berufspolitiker/in.
Nur mit Anschlussverwendungsverbot für alle staatlich subventionierten und begünstigten Unternehmen und Organisationen.
Was niemals kommen wird, denn wer sich jahrelang seine eigenen Diäten erhöht, wird sich doch nicht freiwillig nach der begrenzten Amtszeit selber den Geldhahn zudrehen.
So könnte es gehen!.
Chapeau, Herr Goergen! „Politik in der verlogenensten und dysfunktionalsten Form.“ Die Formulierung mag hart erscheinen, aber sie ist zu 100% zutreffend.
Düstere Aussichten!
Da das mit dem Abwählen wohl nicht klappen wird?
https://disqus.com/home/discussion/tichys-einblick/der_antifaschistische_schutzwall_20/#comment-3553255165
Und weiter mit diesem:
https://disqus.com/home/discussion/tichys-einblick/frau_dr_merkel_treten_sie_zuruck_es_ware_besser_so/#comment-3546201797
Wenn dann noch jeder Wähler Mitglied in irgendeiner Partei sein muss, sollte reinen Karrieristen nur ganz selten der Weg in die Parlamente gelingen!
Top Analyse. Was ist die Konsequenz daraus oder die Lösung für das Problem? Das ist was uns allen fehlt.
Vielleicht wäre ein Anfang Frau Merkel abzulösen.
Wieso spät?
Die Beiträge kenne ich alle, aber diesen Tenor fand ich dort nicht.
Das hat hier fast niemand behauptet. Auf jeden Fall waere es aber das wichtigste Signal, sie mag ein Produkt der politischen Krise sein, trotzdem ist sie die Wurzel des Uebels.
Nee, die Gruppe-Merkel muss die ‚Rückreise‘ antreten.
Danke für diese ausgezeichnete Analyse! Nach meinen Erfahrungen bei der Kandidatenkür in Ortsverbänden, wäre ein erster kleiner Schritt gegen die Kaste der Berufspolitiker die Einführung des Mehrheitswahlrechts nach britischem Vorbild. Dann hätte es eine kleine Clique von Parteigranden nicht mehr ganz so einfach, ihre Schützlinge gleich im ersten Anlauf in die Parlamente zu hieven, wo sie sich gestützt auf angestellte Mitarbeiter innerhalb von ein bis zwei Legislaturperioden eine Art Erbhof aufbauen lassen. Viele weniger gut informierte Wähler honorieren instinktiv mit der Erststimme Seriösität und beruflichen Erfolg. „Politologe, Rechtsanwalt und ja, leider, auch Journalist“ sind als Ausweis pseudoberuflicher Leistung nach dem Motto „Kreißsaal, Hörsaal, Plenarsaal“ weniger geeignet.
Und Politik gehört dringend getrennt von den übrigen Bereichen der Gesellschaft, raus aus den Medien u. Rundfundfunkräten, abkoppeln von jeglicher öffentlicher Verwaltung, wo inzwischen selbst niedere Führungspositionen zumindest mit dem richtigen Parteibuch eher er- reichbar sind als ohne, die oberen ohne Parteibuch und Aushandeln nach Parteienproporz überhaupt nicht. Postenvergabe nach Leistung und Qualifikation muß endlich Realität werden,anstelle welcher auch immer zu besetzender Quote.
„Sie wollen gar nichts mehr. Nur eine Karriere“…
Und man muss wohl Paul Ziemiak heißen, um Frau Merkel als eine „tolle Kanzlerin“ zu bezeichnen. Bereitet da schon ein Schönredner (Schleimer, wäre derzeit wohl etwas verfrüht gesagt) seinen nächsten Schritt in der Parteikarriere vor? Schließlich wollen auch die Würzelchen von Jungbäumchen mal richtig Wurzeln schlagen. 33 Jahre, ohne Berufsabschluß, sucht Anschlußverwendung in der Politik. Da wuchs der nächste gefügige Parteiling heran, der Kanzlerin und der Partei stets zu Diensten, wo sollte er auch sonst zu Einkommen kommen. Aber bestens geübt im unverbindlichen einerseits/andererseits ist er schon. Er wird seinen Platz in der warmen Stube der bezahlten Politik finden.
So wird es nix mit der jungen CDU. Erst kritisieren, dann wieder schleimen. Haben die denn nicht von Seehofers grandiosen Ausritten gelernt. Erst voll drauf mit Gebrüll, dann zurück schleichen, das hat der Wähler in Bayern klar bestraft.
(gefunden im Leserforum einer deutschen Tageszeitung)