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Bitcoins statt Euro?

Warum Kryptowährungen das Geld der Zukunft sind – trotz staatlicher Verbote

von Gastautor

18.09.2017

| Lesedauer: 7 Minuten
Braucht die Welt neues Computer-Geld? Die Staaten rüsten dagegen auf. Sie fürchten um ihr Geldmonopol und die damit verbundenen Manipulatios- und Enteigungsmöglichkeiten. Doch Bitcoin-Fans sehen gerade darin die Chancen und Notwendigkeiten.

Die letzten Tage ging es heiß her: Die chinesische Regierung verbietet den Börsenhandel mit Kryptowährungen. Mit BTCChina eine der größten Börsen für Kryptowährungen. Der Kurs eines Bitcoins lässt von seinem Allzeithoch von rund 4.900 US-Dollar um mehr als ein Drittel nach auf aktuell rund 3.050 US-Dollar. Auch die Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen zusammengenommen, hat von ihrem Höchststand bei rund 172 Milliarden US-Dollar auf rund 107 Milliarden US-Dollar in gleicher Weise nachgelassen. Dazu kommen Aussagen wie kürzlich auch vom Chef der US-Großbank JP Morgan Jamie Dimon, der Bitcoin sei Betrug, ein Schneeballsystem und schlimmer als die Tulpenzwiebelblase. Es ist darum angebracht, sich mit den Hintergründen des jüngsten Kurseinbruches und den Vorwürfen gegen Kryptowährungen sachlich auseinanderzusetzen, um den Bedenkenträgern Antworten auf ihre Fragen zu geben. Die fünf häufigsten Bedenken gegen Kryptowährungen sind nämlich schlicht falsch, wie der folgende Beitrag zeigt.

1. Kryptowährungen sind unabhängig von zentralen Handelsbörsen

Als ich vor zwei Wochen bei einer Podiumsdiskussion mit Dirk Schrade von der Deutschen Bundesbank sprach, äußerte sich dieser moderater, aber ähnlich skeptisch wie JP Morgan Chef Dimon. Er führte außerdem an, dass Kryptowährungen ebenso wie jede andere Währung auf eine Infrastruktur klassischer Finanzintermediäre, wie Wallet-Anbieter und Börsenplätze, angewiesen seien und insofern gar keine Vorteile gegenüber klassischen Währungen böten.

Wenn man sich den Kurseinsturz in Folge des Börsenverbots in China ansieht, scheint Dirk Schrade damit nicht Unrecht zu haben. Dennoch stimmt seine Aussage nicht ganz. Kryptowährungen funktionieren grundsätzlich dezentral und natürlich lässt sich auch der Handel mit ihnen dezentral organisieren. Zentrale Börsenplätze wie BTCChina stellen eine Brücken-Technologie des alten Internets 1.0 und 2.0 dar, die das gewohnte Nutzungsverhalten der Internet-User bedienen und so Kryptowährungen zu mehr Verbreitung zu verhelfen. Mittel bis langfristig werden solche Börsen in Web und Industrie 4.0 allerdings überflüssig, da auch zur Abwicklung des Handels dezentrale Blockchain-Technologien zur Verfügung stehen, die kostengünstiger und sicherer sind. Denn Handel lässt sich über Smart Contracs auf der Blockchain auch ganz ohne zentrale Börsenbetreiber organisieren, womit Kosten für und Vertrauen in solcher Berteiber gar nicht mehr erforderlich sind. Der Vorwurf, Kryptowährungen seien auf klassische Finanzintermediäre angewiesen, ist als ob man den ersten Automobilkonzernen vorgeworfen hätte, dass sie die Teile zum Bau ihrer Autos, immer noch mit Pferdefuhrwerken antransportieren. Tatsächlich gab es solche Meinungen, zum Beispiel sagte Kaiser Wilhelm der Zweite (1859 – 1941), „Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung.“ Wer heute glaubt, Kryptowährungen seien eine vorübergehende Erscheinung, denkt ähnlich, denn ihre Vorteile liegen zu klar auf der Hand. An dieser Stelle sei auf eine hervorragende Zusammenfassung von Dr. Robert Bosch verwiesen, der die ökonomische und technische Funktionsweise der Blockchain-Technologie in der WELT erklärt.

2. Kryptowährungen haben mit Schneeball- und Betrugssystemen nichts gemeinsam

Ein Schneeballsystem ist per Definition ein System aus dem Auszahlungen an bestehende Teilnehmer nur durch Auszahlungen aus der Substanz und Einzahlungen neuer Teilnehmer finanziert werden. Gewinne können die Einleger also nur machen, wenn immer neue Einzahlungen hinzukommen und das System immer mehr Teilnehmer erhält. Da aber die Anzahl möglicher Teilnehmer naturgemäß begrenzt ist, muss ein solches System früher oder später zusammenbrechen. Für diejenigen, die als Letzte in ein solches System einsteigen, winkt der Totalverlust. Anders sieht es bei Kryptowährungen aus, bei welchen es sich um eigenständige digitale Einheiten handelt, die über die ihnen zu Grunde liegende Blockchain-Technologie fälschungssicher einem Eigentümer, bzw. Wallet-Inhaber zugeordnet werden. Diese digitalen Einheiten existieren autonom und in einer durch den jeweiligen Algorithmus der Kryptowährung klar definierten Menge: Meistens, wie beim Bitcoin, und anders als beispielsweise bei allen staatlichen Währungen, mit einer vorab klar definierten Obergrenze. In das System einer Kryptowährung, werden keine Einzahlungen getätigt, es existiert selbständig digital, unabhängig von der Anzahl der Nutzer oder seinem Wert. Wie prinzipiell auch bei klassischen Währungen in Barform, gibt es bei der Kryptowährung, die man einfach wie einen Gegenstand besitzt, kein Verlustrisiko, es sei denn, man verliert sie, oder sie wird gestohlen. Lediglich für die Kaufkraft, also den Wert der Kryptowährungen gegenüber anderen Gütern gibt es Risiken. Dieses Risiko gilt aber für alle anderen Geldarten ebenso.

3. Kryptowährungen unterliegen denselben ökonomischen Regeln wie staatliche Währungen

Die digitalen Einheiten der Kryptowährungen werden wegen ihrem Nutzen als Geld und Anlageobjekt nachgefragt und haben, wie klassische Währungen auch, einen Marktwert. Wie wir wissen, erhöhen die staatlichen Zentralbanken ihr Geldangebot durch das Drucken neuen Geldes digital oder in Papierform ständig und beeinflussen damit auch den Marktwert der jeweiligen Währung. Die Geldmenge von beispielsweise Bitcoin jedoch ist begrenzt, in diesem Fall auf 21 Millionen. Das Zentralbankgeld der Staaten, ob in digitaler Form als Zentralbankguthaben der Banken, oder in Form von Scheinen und Münzen, ist ebenso eine rein virtuelle Einheit und durch nichts gedeckt, außer dem Glauben, sich auch in Zukunft noch etwas für das Geld kaufen zu können, bzw. dem Vertrauen, dass es in naher Zukunft keine echte Alternative geben wird. Dieses Geld wird zentral kontrolliert, was es manipulationsanfällig macht. Die Schaffung immer größerer Geldmengen, sowie bei der Rettung von großen Banken und insolventen Staaten durch Zentralbankgelde machen das Ausmaß der Eingriffe deutlich. Finanziert werden diese Eingriffe durch die Geldverwender, deren Geld- und Sparguthaben dadurch an Wert verlieren.

Verschuldete Staaten und Banken hingegen sind auf immer mehr und neues „billiges“ Geld, also neue Einzahlungen der Zentralbank in das System angewiesen. Tatsächlich wächst die Geldmenge bei staatlichen Währungen wie dem Euro sogar exponentiell. Seit der Euro-Einführung hat sich die Geldmenge in der Euro-Zone beispielsweise schon verdreifacht. Es ist kaum vorstellbar, dass sich solche Währungen dauerhaft auf dem Markt durchsetzen können, sofern es ausreichend Alternativen gibt. Darum nehmen sowohl die Zentralbanken als Betreiber als auch Staaten und Banken als Profiteure staatlicher Währungen Kryptowährungen als Konkurrenten sehr ernst. Denn je mehr Kryptowährungen sich durchsetzen, desto schwächer wird der Einfluss der Zentralbanken auf die Wirtschaft und die Verteilung von Geld. Derzeit ist das global vorherrschende Tauschmittel noch immer das Gold, welches darum nicht ohne Grund und mit großem Respekt von Zentralbanken als Rückversicherung für ihre Vormachtstellung am Geldmarkt gehalten wird. Der wohl bekannteste Zentralbankchef der Welt Alan Greenspan meint hierzu „Gold ist eine Währung – Es ist noch immer die wichtigste Währung, an die keine andere Währung herankommt – inklusive des Dollars.“

4. Kryptowährungen haben einen fundamentalen Wert in ihrer Rolle als Zahlungsmittel

Eine verbreitete Annahme ist, dass Kryptowährungen lediglich als Spekulationsobjekt dienen und gar nicht oder kaum als Geld zur tatsächlichen Abwicklung von Zahlungsvorgängen zum Bezahler von Gütern und Dienstleistungen genutzt werden. Dann gibt es noch die Aussage, dass die meisten Transaktionen auf den bloßen Handel mit Kryptowährungen zurückzuführen sind oder, und jetzt wird es fast absurd, sogar auf nicht menschlichen Handel allein durch Roboter. Zunächst einmal will ich klarstellen, dass Bitcoin gefolgt von Etherium bereits die führenden Währungen sind, um andere Kyptowährungen und auch sogenannte Kryptoassets zu kaufen. Kryptoassets sind vergleichbar mit Aktien, mit der Ausnahme, dass sie nicht über den klassischen Aktienmarkt, sondern über die Blockchain-Technologie emittiert werden. Ohne diese beiden genannten Kryptowährungen ist es nahezu unmöglich Kryptoassets oder bestimmte Kryptowährungen mit Spezial- oder Nischenfunktionen zu kaufen. Allein dadurch sind diese beiden führenden Kryptowährungen schon unumgänglich.In der Welt der Kryptowährungen und Kryptoassets sind Bitcoin und Etherium längst allgemein akzeptiertes und alltäglich praktiziertes Zahlungsmittel. Auch die Preise anderer Kryptowährungen und Krypotassets werden in dieser Welt in Bitcoin oder Etherium angegeben. Diese beiden Währungen erfüllen also in diesem Bereich nicht nur die Zahlungsmittel-, sondern auch die sich aus ihr ableitende Recheneinheitsfunktion des Geldes. Natürlicherweise wird daher auch Kasse in diesen Währungen gehalten, womit die Wertaufbewahrungsfunktion des Geldes durch sie erfüllt wird. Darüber hinaus beobachten wir, dass immer mehr Händler des alltäglichen Bedarfs den Bitcoin als Währung akzeptieren, darunter Kneipen, Online-Händler und seit kurzem eine japanische Fluglinie. Die Gründe, warum sich Kryptowährungen hervorragend als Geld eigenen sind folgende:

  1. Anders als Gold und ebenso wie staatliche Währungen haben sie keine physisch relevante Größe, lassen sich also leicht und kostengünstig transferieren und lagern.
  2. Analog zu Gold aber im Gegensatz zu staatlichen Währungen sind sie in ihrer Menge limitiert und nicht zentral kontrolliert, wodurch die Inflationsrisikenerheblich sinken.
  3. Anders als bei staatlichen Währungen sind Kryptowährungen für das Überweisen von Geld auf kein Bankensystem angewiesen, womit Administrationskosten und Bonitätsrisiken gegenüber Banken entfallen. Aus den genannten Eigenschaften ergibt sich der fundamentale Wert der Kryptowährungen als Geld.
5. Kryptowährungen sind grundsätzlich unabhängig von Staaten und Regulierung

Staatliche Entscheidungen wie die Chinas, den Börsenhandel mit Kryptowährungen zu verbieten, haben kurzfristig einen Einfluss auf die Akzeptanz und den Wert der Kryptowährungen. Mittel- bis langfristig sind müssen sie diesen jedoch verlieren. Als in seiner Anfangsphase der Bitcoin noch Wertschwankungen von über 90 Prozent unterlag nahmen die Staaten keine größere Notiz von ihm. Ob der Wert des Bitcoins in nur wenigen Monaten von beispielsweise 22,59 US-Dollar am 6. Juni 2011 auf nur 2,26 US-Dollar am 14 November 2011 viel, hat nominal betrachtet bei einem derzeitigen Kurs von rund 3.050,00 US-Dollar kaum noch irgendeine Bedeutung. Dass der Kurs kurz vor und nach einer so gravierenden Entscheidung wie dem Börsenverbot auf dem nahezu wichtigsten Markt in China binnen zwei Wochen nur um rund ein Drittel nachgelassen hat, zeigt im Vergleich zur viel schwankungsreicheren gesamten Kurshistorie des Bitcoins, wie untergeordnet der Einfluss staatlicher Interventionen auf Kryptowährungen ist und wieviel wichtiger die fortwährend bestehenden Marktmechanismen sind. Sieht man sich die Kursschwankungen des Bitcoins an, kann man feststellen, dass sie mit seiner zunehmenden Verbreitung immer weiter abnehmen. Dies liegt an ihrer zunehmenden Verbreitung, wodurch sich Angebot und Nachfrage immer mehr normalisieren.

Plötzliche Wertschwankungen von bis zu 50 oder gar 60 Prozent kommen darüber hinaus auch beim Goldpreis oder auf dem Aktienmarkt vor, während bei staatlichen Währungen historisch betrachtet mehrfach sogar der Totalverlust eintrat. Erst kürzlich hat sich der Butterpreis quasi über Nacht verdoppelt. Solche Wertschwankungen sind also nichts Ungewöhnliches. Staaten, die sich den Vorteilen neuer Technologien, wie den Kryptowährungen versperren, werden auf Dauer wettbewerbliche Nachteile erfahren. Insgesamt haben Staaten auf die Frage, ob sich Kryptowährungen als Technologie durchsetzen werden, genauso wenig Einfluss wie auf die Durchsetzungskraft anderer Technologien, wie etwa der Eisenbahn, dem Flugzeug, dem Computer, der Elektrizität und vieler mehr. Staaten treten häufig als Konsumenten dieser Technologien auf und haben im globalen Wirtschaftsgeflecht einen schwereren Stand, wenn sie nicht in der Lage oder gewillt sind diese zu nutzen und ein innovationsfreundliches Umfeld zur Schaffung neuer Technologien zuzulassen. Längst hat beispielsweise das viel kleinere Japan China beim Bitcoin-Handel überholt.

Was das richtige Geld ist, ist also keine ideologische Frage, sondern hängt vom praktischen Nutzen ab, also von der Frage welcher Stoff die Geldfunktionen Tauschmittel, Wertaufbewahrung und Recheneinheit am besten erfüllt. Hier bieten Kryptowährungen klare Vorteile gegenüber staatlichen Währungen, aber eben auch Klassikern wie Gold und Silber. Und es liegt auf der Hand, dass weder Gold, noch Silber und ganz bestimmt auch nicht das Zentralbankgeld der Staaten auf veralteten IT-Systemen, Papierscheinen oder Metallmünzen das Geld der Zukunft im digitalen Zeitalter sein können. Die Zukunft gehört den Kryptowährungen.


Ralph Bärligea ist Bankenberater bei einer führenden internationalen Management- und Technologieberatung, Hochschuldozent in München und Gesellschafter eines IT-Start-ups. Zuvor war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Deutschen Bundestag, sowie im Produkt- und Portfoliomanagement einer vermögensverwaltenden Privatbank tätig.

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38 Kommentare

  1. Es gibt ungefähr 80 Metalle, und die allermeisten Münzen bestehen aus einer Mischung mehrerer Metalle – sogar der Krügerrand ist durch seinen Kupfergehalt von anderen Goldmünzen zu unterscheiden. Ich glaube trotzdem nicht, daß der Krügerrand durch ein Metall mit „höherem Seltenheitswert“ wie z.B. Plutonium verdrängt wird.

    Bitcoin ist kein Kreditgeld. Wenn Ihre Bank Ihrem Konto 10.000€ gutschreibt und gleichzeitig 10.000 Schulden in einen Kreditvertrag hineinschreibt, dann ist die Bankbilanz ausgeglichen, und Sie haben „Geld aus dem Nichts“. Eine solche Transaktion ist in der Bitcoin-Blockchain schlicht nicht möglich, kein Miner würde diese Transaktion signieren, bei der Coins irgendwo hinzugefügt werden, ohne gleichzeitig woanders weggenommen zu werden. Es gibt keine „negativen Coins“, ihr Girokonto kann im Minus sein, ihre Geldbörse niemals.

  2. Das Problem mit Kryptowährungen lässt sich in zwei Sätzen zusammenfassen:

    a) entweder sie werden ein Erfolg: Dann wird die Politik private Kryptowährungen verbieten -und die ihnen ergebenen Notenbanken anweisen, STAATLICHE Kryptowährungen herauszugeben: Siehe Beispiel „E-Krona“ in Schweden
    b) sie werden kein Erfolg: Dann machen Politik und Notenbanken weiter mit dem jetzigen Fiat-Geld

    -> In beiden Fällen hat Michel keinen Vorteil von Kryptowährungen..

  3. Ich versuche einmal einen anderen Ansatz:

    Nehmen wir an, meine Lebenserwartung liegt statistisch bei 30 Jahren. Wenn ich annehme, dass das gegenwärtige System noch 30 Jahre hält, brauche ich keine Bitcoins (oder eine andere Kryptowährung).

    Wenn ich annehme, dass es keine 30 Jahre hält und gleichzeitig annehme, dass die verinigten Zentralbanken keinen Plan B haben, stellt sich die Frage, ob es besser ist, in Kryptowährungen zu investieren oder in Edelmetalle.

    Und damit stellt sich, zumindestens nach den bisherigen Erfahrungen mit Fiat-Währungen die Frage, wie ich das, das nötig sein wird, um das Chaos zu überleben, bezahle. Wie die erfahrung zeigt, nimmt der Bäcker für Brot und der Bauer für Kartoffeln und Eier als Tauschmitel Zigaretten und Schnaps an. Und die konnten mit Edelmetall bisher immer erworben werden. Ob er allerdings innerhalb der nächsten 30 Jahre allerdings Kryptowährungen annehmen wird, muss erheblich bezweifelt werden.

    Sollten die Zentralbanken einen Plan B haben (neue Wärung, Krypto oder neues Fiat-Geld), so schätze ich die Wahrscheinlichkeit, dass man Edelmetall in die neue Währung tauschen kann deutlich höher ein als die für Bitcoins.

  4. Ach gut, kaum habe ich als junger Mensch verstanden, was eine ungedeckte FIAT-Währung ist, soll ich jetzt eine digitale „Währung“ kaufen, die keinerlei intrinsischen Wert hat? Köstlich. Die Macher von Bitcoin werden Milliardäre (Sie bekommen „Echtgeld“ gegen „virtuelles Spielgeld“ – genial!) und die Anleger sind am Ende wieder mal die Dummen.

    Gemäß der Regel, dass alles was hohe Gewinne verspricht (s. aktuellen Bitcoin-Hype in den Medien!), Spekulanten anzieht, wie das Licht die Motten, gibt das (und das ist doch super anschaulich an der aktuellen „Wertschwankung“ !!) wieder eine schöne Seifenblase, die spätestens beim Verbot dieser Währung in sich zusammenfällt. Wäre diese Währung stabil, so würde sie auch nicht derart im Preis steigen können( und KEINE „Zinsen“ abwerfen!), ebenso wie man Edelmetalle nicht unendlich vermehren kann.

    Ich muss immer wieder an Emile Zola’s „Das Geld“ denken, wenn ich solche Anhimmelungen von (digitalen) Papierwerten lesen muss:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Geld_(Zola)

    Aber bitte, wer will, kann ja sein hart erarbeitetes Geld in ein hochspekulatives Investment stecken – aber bitte nicht wundern, wenn dieses Spielgeld nachher im digitalen Nirvana verschwunden ist.

    PS: Im Artikel heißt es ganz harmlos: „während bei staatlichen Währungen historisch betrachtet mehrfach sogar der Totalverlust eintrat. “

    „mehrfach“ ist schlichtweg falsch. „IMMER“ trifft es wesentlich besser – edelmetallgedeckte Währungen ausgenommen. Aber das würde die Menschen zu sehr verunsichern, wenn man das so aussprechen würde.

  5. Es ist schon erstaunlich wie strikt sich Menschen weigern Krypto“währungen“ als das zu sehen was sie sind, nämlich Kredit.

    Ein Zahlungsmittel das mit Kredit=Schulden=Versprechen gedeckt ist und mit dem sich Forderungen austauschen lassen, gleich dem Giralgeld und Bargeld.
    Bezahlen kann man nur mit einem Sachwerttausch, nicht mit dem Ausgleich durch eine Forderung, Das Einfachste der Welt, das schon die Ureinwohner Amerikas begriffen hatten als die Army anrückte und wollte Land mit Papier „bezahlen“.

    Wer auf Kredit seine Zukunft bauen will soll das tun. Wer spekulieren will soll das tun. Aber er sollte nicht die Menschen belügen und ihnen erzählen das Krypto´s Geld wäre oder irgendeinen Wert hätte der über dem der Deckung liege.

    Es ist ein Zahlungsmittel das mittlerweile von Banken und Investoren „gekapert“ wurde, die mit frisch erzeugtem zinslosem Kredit (Mrd.) der Zentralbanken eingestiegen sind. Zusatzeffekt für die Banken als Erstverwender von ZB-Kredit, sie kaufen das Produkt zum aktuellen Preis das sich nur durch den Kauf verteuert (inflationiert) und so Gewinn garantiert. Und die Banken kaufen zu Höchstpreisen, das juckt die nicht, dank dieses „Tricks“. Mittlerweile gibt es auch ETFs auf den BTC und man kann mit Hebel Wetten abschließen an dem die Banken natürlich super verdienen. Wenn die Banken aussteigen, sausen die Kurse nach unten und die kleinen Spekulanten bezahlen die Gewinne der Banken. Die Bank gewinnt immer.

    Am Schluss zählt immer nur das was man in den Händen halten kann, im eigenen Besitz, frei von Rechten Dritter und fern vom Zugriff Dritter. Nur Gold und Silber ist Geld, alles andere ist Kredit.

    Aber sicher ein super innovatives Zahlungsmittel. Gut geeignet um Sachwerte elektronisch zu versenden und gleich wieder in Sachwerte zu tauschen. Noch ist es ohne staatliche Zugriffsmöglichkeit und außerhalb der Kontrolle von Staaten, wohlgemerkt noch.

    Unser (Falsch)Geld ist 100% Kredit und Schuld. Kredit=Schuld=Versprechen. *Eine Vortäuschung von Wert.*

    Echtes Geld ist aber schon immer ein Tauschmittel zum Tausch von Sachwerten und ein Wertaufbewahrungsmittel.

    Deswegen muss Geld als Währung selbst auch ein Sachwert sein. Es kann als Zahlungsmittel in digitaler Form, in Form von Papiergeld oder in Form von Echtgeld verwendet werden. Echtes Geld=Sachwert=Arbeit.

    *- Echtes Geld muss frei sein von Rechten Dritter.*
    *- Echtes Geld muss sich jederzeit der Kontrolle Dritter entziehen können.*
    *- Echtes Geld muss man physisch in Besitz nehmen können.*

    Nur so ist es vor Missbrauch sicher.

    Weiterhin braucht es folgende Eigenschaften um nachhaltig zu funktionieren:

    *- Nicht unbegrenzt herstellbar*
    *- Nur mit Arbeitsaufwand zu gewinnen*
    *- Begrenzt verfügbar*
    *- Unbegrenzt haltbar*
    *- Sehr begehrt*
    *- Gut teilbar, prägbar und transportabel*
    *- Homogen*
    *- Hohe Wertdichte*
    *- Frei von Rechten Dritter*
    *- Ausfallsicher*
    *- Tauschmittel*
    *- Wertspeicher*
    *- Sachwert*
    *- Zinsfrei*
    *- noch nie wertlos*

    Diese Eigenschaften bieten Gold und Silber.

    *- Gold wird nicht mit Währung gemessen, Gold wird an Kaufkraft gemessen. Währung wird an Gold gemessen.*
    *- Der innere Wert von Gold und Silber ist die Summe aller Kosten ihrer Produktionsketten.*
    *- Mit Gold oder Silber bezahlen ist ein Sachwerttausch.*

    *Wenn die grundsätzlichen Bedingungen für ein funktionierendes Geld nicht gegeben sind, wird daraus immer ein Geldsystem entstehen das Menschen ausbeutet, betrügt und enteignet.*

    Zum Beispiel dieses Hörmann/Popp Betrugs(Infogeld)system oder auch den Bitcoin der als Zahlungsmittel wohl seinen Zweck erfüllen kann , niemals jedoch als funktionierende Währung und echtes Geld das sich zur Wertaufbewahrung eignet.

    Und die Politik wird es immer dazu benutzen, da Staaten einen unbegrenzten Geldbedarf haben. Insbesondere sozialistische Staaten, die nur als Verbraucher und Verteiler von Wohlstand existieren und für die Kreditgeld ein Teil ihrer Überlebensstrategie bedeutet.

  6. Wer sagt denn, dass der Bäcker und der Metzger in fünf Jahren nicht lieber Bitcoins nimmt, als einen Pleiteeuro? Jede Währung lebt einzig und allein vom Vertrauen in die Wertaufbewahrunsfunktion und da vertraue ich persönlich eher darauf, dass meine Kryptowährungen in 10 Jahren noch werthaltig sind, im Gegensatz zum Euro, der aus meiner Sicht in 10 Jahren der Geschichte angehören wird. Spätestens wenn die Kreditbombe in Italien platzt, wird die Flucht aus dem Euro rasant von Statten gehen und Kryptowährungen werden davon enorm profitieren. Deshalb habe ich schon seit einiger Zeit einen Teil meines Vermögens in Kryptowährungen investiert.

    • „Wer sagt denn, dass der Bäcker und der Metzger in fünf Jahren nicht lieber Bitcoins nimmt, als einen Pleiteeuro?“

      Wenn man jetzt noch die Zukunft voraussagen kann, dann ist die Krypto-Währung genau das Richtige!!

      „da vertraue ich persönlich eher darauf, dass meine Kryptowährungen in 10
      Jahren noch werthaltig sind, im Gegensatz zum Euro, der aus meiner
      Sicht in 10 Jahren der Geschichte angehören wird“
      FIAT-Papiergeld gegen virtuelles Geld eintauschen, klingt nach einer soliden Anlageform. Was solchen enormen Preisschwankungen wie Bitcoin (in den letzten Wochen alleine schon) unterliegt, ist als Wertanlage absolut nicht zu gebrauchen – ist höchstens als Spekulationsobjekt durchaus interessant. Ist im Grunde nichts weiter als eine Aktienspekulation.

  7. „Wie wir wissen, erhöhen die staatlichen Zentralbanken ihr Geldangebot
    durch das Drucken neuen Geldes digital oder in Papierform ständig und
    beeinflussen damit auch den Marktwert der jeweiligen Währung.“

    Nur Papiergeld und Münzen sind gesetzliches Zahlungsmittel. Wenn Sie 100 EURO vom Girokonto in Bargeld abheben, vermindert sich das Guthaben dort, um 100 EURO. Keine Veränderung bei der Geldsumme! Bargeld im Besitz der Bank ist kein gesetzliches Zahlungsmittel.

    Draghi kauft 100 EURO Staatsanleihen einer Bank ab – die Bank bereinigt ihre Bücher um 100 EURO – kein Mehrgeld im Kreislauf.

    Draghi kauft 100 EURO Staatsanleihen einem privaten Anleger ab – der Anleger hat seine 100 EURO zurück – da anders als bei der Bank kein Geld vernichtet wird, steigt die Geldsumme um 100 EURO im Geldkreislauf. Wie auch bei jeder neuen Schuldenaufnahme. Rückzahlung vermindert die Geldsumme.

    Mit was bezahle ich noch mal die Kyptowährung, wenn ich die haben will?

  8. Die libertäre Geldidee, die hinter einer Krypto-Währung steckt, bräuchte eine völlig freie Marktwirtschaft mit einem Nachtwächterstaat. Die Realität ist sehr anders, weshalb eine Krypto-Währung nicht in die Realität passt.

  9. Ich finde es abenteuerlich, wie hier im Artikel und auch in den Kommentaren mit dem Begriff Wert hantiert wird und teils die grundlegenden Regeln der Ökonomie ignoriert werden.

    Grundsätzlich ist doch jede Art von „Währung“ zunächst einmal eine Ware, egal ob Gold, Euro oder irgendeine virtuelle Verrechnungseinheit wie Bitcoin. Aus dieser Ware wird dann eine Währung, wenn eine große Anzahl von Menschen diese Ware als universelle Verrechnungseinheit akzeptieren, also deren Universalität und relative Wertbeständigkeit vertrauen. Diese Ware Geld wird dann entweder durch ein staatlich beauftragtes „Währungsinstitut“ eingeführt, eventuell durch private Initiatoren – Bsp. Bitcoin – initiiert, oder die Währung entsteht im täglichen Gebrauch, weil das Vertrauen in eine andere Währung verloren gegangen ist. Kleines Beispiel:

    Nach dem Ende des 2 WK herrschte in Deutschland eine Hyperinflation der Staatswährung und Lebensmittelknappheit. Die Menschen bekamen feste Rationen zugeteilt, also auch Zigaretten. Wer rauchte – also süchtig war – hatte ein Problem, weil er nicht genug Zigaretten zugeteilt bekam. Wer nicht rauchte, konnte mit beispielsweise 5 Zigaretten 1 Kilo Mehl kaufen. Dieser Tauschhandel mit einer Reihe weiterer „Ersatzwährungen“ funktionierte bestens, war nur extrem zeitaufwendig.

    Wie wir an dem Beispiel aber sehen, hat der reale „Wert“ einer Währung nichts, aber auch rein gar nichts, mit der Art der Währung zu tun. Der wahre, also reale Kaufwert einer Währung bestimmt sich lediglich nach Nachfrage und Angebot. Das ist bei der Ware Währung nicht anders als bei jeder anderen Ware, nur dass die Währung als Verrechnungseinheit von Waren verwendet wird, also die Schwankungen des Realwertes einer Ware von deren Markt UND vom Markt der verwendeten Währung abhängen.

    Der angebliche Vorteil der Digitalwährung, im Beispiel Bitcoin, besteht derzeit nur darin, dass die Geldmenge klar begrenzt ist und mit der üblichen Marktpsychologie ein Nachfragehype geschaffen wurde. Bei begrenztem Angebot und einer erhöhten Nachfrage steigt dann eben der Marktwert, aber nicht der Realwert. Würde beispielsweise irgendein schlauer Computerspezialist die Währung hacken und die Menge verdoppeln, würde der Marktwert in Sekunden einbrechen.

    Insofern hat der Autor die Funktion einer Währung zwar richtig dargestellt, das Fazit kann ich aber nicht teilen. Jede Digitalwährung ist mit dem Risiko der Manipulation behaftet, genau wie jede andere Währung auch. Wer etwas anderes erzählt, hat entweder keinen Schimmer von Computertechnologien oder ist grenzenlos Naiv.

    Wenn die Zukunft also den Digitalwährungen gehören sollte, dann empfehle ich allen euphorisierten Befürwortern, erstens sich mal intensiv mit den technischen Möglichkeiten der Manipulation von Datenströmen zu befassen und zweitens, mal einen Blick in die Geschichtsbücher zu werfen. Der Zeitraum als in Deutschland die Kleinstaaterei unter Bismark auch aus währungstechnischen Gründen beendet wurde könnte erhellend sein.

    • was soll denn ein „Realwert“ (in Abgrenzung zum Marktwert sein)?

    • „Ich finde es abenteuerlich, wie hier im Artikel und auch in den
      Kommentaren mit dem Begriff Wert hantiert wird und teils die
      grundlegenden Regeln der Ökonomie ignoriert werden.“

      Dazu passend das bekannte Henry Ford Zitat:

      „Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.“

      Da ich keine Revolution sehen kann, gehe ich davon aus, dass die Masse dem Bitcoin ebenso treu hinterherdackeln wird, wie unserem FIAT-Money.

      „Jede Digitalwährung ist mit dem Risiko der Manipulation behaftet, genau
      wie jede andere Währung auch. Wer etwas anderes erzählt, hat entweder
      keinen Schimmer von Computertechnologien oder ist grenzenlos Naiv.“

      Exakt. Was hat denn die Geschichte von Sicherheit und Betrug gelehrt? Jedes Schloss kann geknackt werden, egal ob digital oder physisch. Sicherheitstechniker (Programmierer) sind immer nur kurz in Führung, bis die Hacker wieder aufgeholt haben. Virenscanner und neue Viren – ja, deswegen gibt’s ständig lästige Updates auf dem Computer, Warnungen vor Staatstrojanern etc.

  10. Vielen Dank für diesen Bericht, der ziemlich klar und deutlich aufzeigt, dass natürlich die Zukunft den Kryptowährungen gehören wird!
    Die Antworten hier überraschen keineswegs, denn so ähnlich dachte ich vor einiger Zeit auch. Heute muss ich jedoch über einige Kommentare hier nur noch schmunzeln und sicherlich ist das Thema Bitcoin, Kryptowährungen und Blockchain, gerade in Deutschland immer noch (bewusst) sehr negativ belegt, während es ausserhalb Deutschlands in vielen anderen Staaten bereits ein völlig anderen Stellenwert besitzt.
    Es ist somit fast aussichtslos hier zu dem erfrischenden Beitrag auf TichysEinblick, den Versuch zu starten, die typischen Zweifler die sicher zuhauf von allerlei Fake News zu Bitcoin & Co sicher oft überrollt und manipuliert wurden, zu bekehren, dass macht keinen Sinn, leider.
    Ich kann nur jedem halbwegs interessierten Mitbürger ermuntern, sich am besten etwas intensiver mit dem Thema zu beschäftigen, jedoch neutral…es gibt z.b. bei Youtube einige sehr gute weiterführende und vor allem erhellende Gründe dafür.
    Diejenigen, die wirklich immer noch denken, dass muss ja ein Schneeballsystem, Spassgeld, Tulpenblase oder Betrug sein, haben definitiv nichts verstanden und jene werden sich in 5-10 Jahren noch mehr als wundern;)
    Wir Deutsche sind derzeit ziemlich weit zurück bei diesem Thema, dass wird man beim recherchieren sehr schnell feststellen, ein großer Fehler wie ich denke!
    Nachfolgende Doku bei YT würde ich jedem empfehlen…;)
    Wir und die Blockchain (The Blockchain and Us) (2017) – Deutsche Synchronfassung/German version
    https://youtu.be/x2mKDWsNijo

    • >>>Diejenigen, die wirklich immer noch denken, dass muss ja ein
      Schneeballsystem, Spassgeld, Tulpenblase oder Betrug sein, haben
      definitiv nichts verstanden und jene werden sich in 5-10 Jahren noch
      mehr als wundern;)

      Sehr richtig; immer noch erstaunlich, dass so viel Leute, die sich ja offensichtlich mit dem Thema befassen, den Kern des Ganzen nicht wirklich checken; sogra Dirk Müller ließ neulich mal irgendwo durchblicken, dass ihm in seinem Verständnis was fehlt.

      Allerdimgs liegt das auch daran, dass oft zwie Themen miteinander verquirlt werden, die sauber getrennt werden sollten: Bitcoin als aktuell Hauptkryptowährung und die Blockchaintechnologie als prinzipielle Basistechnologie für Kryptos.

      Ob Bitcoin die führende Währung bleiben wird, ist tatsächlich unklar. Unzweifelhaft werden jedoch Kryptowährungen das Währungsruder übernehmen; wobei die Bankster natürlich versuchen werden, eine zu implementieren, die sie halbswegs kontrollieren können. Das wird aktuell vorbereitet.
      Die große Schwäche ist die Abhängigkeit von Strom und IT; deshalb wird es immer auch EM als Geld geben.

      • „wobei die Bankster natürlich versuchen werden, eine zu implementieren,
        die sie halbswegs kontrollieren können. Das wird aktuell vorbereitet.“

        Sehr amüsant 🙂
        Was ist mit Gaddafi passiert, als er sein Öl nicht mehr in Dollars sondern in Gold bezahlt haben wollte? (hier ein kleines Zitat für Zweifler):

        „Am Neujahrstag veröffentlichte das US-Außenministerium 3.000 „neue“
        Emails der damaligen Außenministerin Hillary Clinton aus denen nun
        ersichtlich wird, dass der Westen die NATO und damit die Resolution 1973
        dazu nutzte, um Gaddafi zu stürzen. Laut einer dieser jetzt
        veröffentlichten Emails ging es darum den Versuch Gaddafis zu vereiteln,
        eine goldgedeckte Währung zu schaffen, die dann in direkter Konkurrenz
        zum westlichen Fiat Money-/Zentralbank-Monopol gestanden wäre.“ Q: http://www.neopresse.com/politik/afrika/wahrer-grund-fuer-libyenkrieg-enthuellt-gaddafi-und-der-golddinar/

        Wenn die Deutungshoheit des Dollars in Gefahr gerät, schreckt die US Politik vor nichts zurück – dafür gibt es noch weitere prägnante Beispiele. Der Bitcoin wird also entweder NOCH toleriert, weil unbedeutend und wird bei signifikanter Bedeutungssteigerung dementsprechend beseitigt werden, oder – und das halte ich für die interessantere Variante – der Bitcoin ist bereits ein Testballon für eine etwaige Crypto-Weltwährung und wäre bereits unter 100%iger Kontrolle der „Bankster“.

        Tolle Aussichten.

  11. Edelmetalle wie Gold sind unzerstörbar, die Verwundbarkeit der Kryptowährungen durch einen elektromagnetischen Puls (EMP) wurde schon in einem Kommentar genannt. Gold gilt schon seit Jahrtausenden in verschiedensten Kulturen als wertvoll – hat sich also bewährt. Rund die Hälfte des am Markt gehandelten Goldes wird zu Schmuck verarbeitet (Wikipedia), etwa ein Drittel wird von institutionellen und privaten Investoren erworben, nur neun Prozent werden in der Industrie verwendet (was m. E. für den Wert von Vorteil ist, da teures Material gerne durch billigeres ersetzt wird und so ein Wertverlust drohen könnte).
    Bitcoins wird per teurer Hardware und Energie geschaffen – sind aber eigentlich zu absolut nichts nutze.
    Es gibt auch weitere Kryptowährungen, können damit Kryptowährungen nicht auch inflationiert werden?
    Der Staat möchte seine Steuern nicht in Form von Bitcoin einnehmen.
    (Es ist wie bei der Tulpenmanie, man muss halt rechtzeitig aussteigen.)

  12. Selbst wenn alles andere gut ist, das Problem ist vielleicht für einen gewissen Zeitraum die Marktgrösse?

    Auch Silber ist ja irgendwie „gutes Geld“, aber dennoch nur sehr begrenzt als Geldanlage brauchbar, da massivsten Preismanipulationen ausgesetzt.

  13. Was mir an der ganzen Krypto-Thematik nicht passt:
    selbst, wenn man sich als Laie Mühe gibt, ist nicht zu verstehen, wie diese Währung genau entsteht, wie sie gefasst und aufbewahrt wird, vor allem aber: was an ihr besser als der Werterhalt von Edelmetallen sein soll.

    Bargeldverbot? Zahle ich mit kleinen Gold- oder Silbermünzen. 1-Gramm-Silberbarren sind z.B. gutes Kleingeld, 1-Gramm-Goldbarren ersetzten den Fuffi – und mit der Goldunze gibt es endlich wieder den Tausender im Portemonnaie 🙂

    Wird verboten und nützt dann nichts? Kann sein, aber wie die Chinesen gerade zeigen, sind auch Bitcoins verbietbar. Und überhaupt: auch während der Prohibition soll man gelegentlich Besoffene gesehen haben.

    Vielleicht fehlt es aber nur an einem Tipp, bei dem mir Laien ordentlich erklärt werden kann, was genau ein Bitcoin ist und wo er herkommt.

    Aber das bezweifele ich, denn es kann mir ja auch keiner laienverständlich erklären, wieso ein Bankkredit neu geschöpftes Geld ist – und wieso das überhaupt einen Wert haben kann.

    Aber das ist womöglich der Trick: es HAT ja auch gar keinen Wert – es bilden sich alle nur ein …

    Und schon bin ich wieder beim Stichwort: Edelmetalle.

    • Im Prinzip werden Bitcoins demjenigen gutgeschrieben, dessen Rechner gemäß des Algorithmus exponentiell schwerer werdende Rechenaufgaben löst. Der Vorteil gegenüber Gold ist die höhere Diebstahlsicherheit sowie die Tatsache, dass Kryptowährungen global handelbar sind. Hinzu kommt, dass Edelmetalle die Besitzer der Vorkommen begünstigen, während es zum Bitcoinschürfen lediglich hcohentwickelte Server und billige Energie braucht, was man beides einkaufen kann.

      • „während es zum Bitcoinschürfen lediglich hcohentwickelte Server und billige Energie braucht, was man beides einkaufen kann.“

        Vielleicht sollte ich meinen privaten Server bei Ebay reinsetzen, mit Vermerk: Auf dem Server befinden sich noch irgendwelche potentiellen Minen für Bitcoin und die Schürfrechte erwerben Sie gleich beim Erwerb des Servers mit. Vielleicht kann ich das Ding dann teurer verkaufen??
        Die Frage wäre dann noch, ob man den Server und die billige Energie auch mit Bitcoin bezahlen kann, oder ob man hier erstmal mit Euros vorfinanzieren muss. 🙂

        PS: Was sind „hochentwickelte“ Server? Sind das eigenständig denkende Computer? (Stichwort: hochentwickelte Zivilisation?)

        Achja, und was soll „billige Energie“ sein? Die Strompreise steigen doch ständig.

    • Bitcoins an sich wurden in China nicht verboten, sondern die ICO’s (Börsengänge von Kryptowährungen) und damit auch der Handel an Börsen. Das heißt nicht, dass man die Bitcoins, die man besitzt nicht mehr zum Zahlen verwenden kann. Man muss sich das so vorstellen, als würde die EZB den Handel an Börsen mit Fremdwährungen verbieten um den Euro zu stärken. Deshalb können Sie weiterhin ihre Dollar, die sie besitzen, zum Bezahlen nutzen, sie können sich nur an der Börse keine neuen Dollar gegen Zahlung in Euro mehr beschaffen. Jetzt könnte aber die EZB einen Schritt weiter gehen und den Banken verbieten, Dollartransaktionen auszuführen. Dann hätten Sie mit Dollarbeständen (Buchgeld) Pech gehabt und könnten diese nicht mehr transferieren. Somit liegt die alleinige Macht über die unbaren Transaktionen bei den Notenbanken. Deshalb ist man auch so scharf darauf, das Bargeld abzuschaffen.
      Hier kommt der große Vorteil der Kryptowährungen zum Tragen. Die Nationalbanken können verbieten was sie wollen, sie haben keinen Zugriff auf die Transaktionen (die Blockchain), jeder kann weiterhin anonym seine Kryptowährungen transferieren. Des Weiteren kann man nicht durch Anwerfen der Geldpresse den Wert unendlich verwässern. Genau deshalb bekommt man es bei den Notenbanken langsam mit der Angst zu tun, weil man die Kontrolle über das Geld und somit die Macht verliert.

      • Die Nationalbanken verbieten gar nix! Holen Sie sich die Kontrolle über die politischen Entscheider wieder zurück und führen die direkte Demokratie ein. Abwahl durch nicht-aufstellung der jetzigen politischen Entscheider in den Ortsvereinen der Parteien. Also in Massen dort Mitglied werden, und in spätestens vier Jahren gibts keine der jetzigen politischen Entscheider mehr. Bis auf die wenigen, welche Sie für Gut halten.

      • Bei dem Thema gebe ich Ihnen Recht. Da sich das bis zur BT-Wahl nicht mehr realisieren lässt, wird es erstmal mit der „Alternative“ versucht 😉

    • Stimme Ihnen vollkommen zu, Micci.
      Und irgendwie doch ironisch, dass der Bitcoin ausgerechnet als „goldene Münze“ dargestellt wird um Wertigkeit zu suggerieren – ansonsten hätte man die Visualisierung ja auch schwarz wie Klavierlack machen können, aber dann wirkt es vielleicht zu kitschig.

  14. Bit and Bytewährungen sind an sich keine Währungen, sondern Verrechnungseinheiten, auf Teilnehmer begrenzt. Sicherlich schön zu Zocken, mit Energieaufwand verbunden und nicht unverwundbar(EMP). Als Währung würde ich eher Gold und Silber bezeichnen, deren Handelbarkeit zwar auch eingeschränkt werden kann, dies aber nicht auf ewig, sondern nur in bereits todkranken Finanzsystemen auf absehbare Zeit.

  15. Der Volkswirt Hr. K. Marx differenzierte zwischen Tausch- und Gebrauchswert: Sie können natürlich losgelöst vom Gebrauchswert den monetären Tauschwert durch Willensvereinbarungen – hier computerbasierte Kryptowährung – definieren. Doch der Vorteil – Begrenztheit – ist überschaubar, was die Währung angeht.

    Eine künftige Währungsreform wird die Währung an den Gebrauchswert binden, um dem Staat eine Steuerungsmöglichkeit über Entwicklung im Güterkreislauf zu geben.
    Ausserdem kann an einer Gebrauchswertbörse – aktuelle Werte über Pfadabhängigkeiten abgebildet werden – entstehen, um Händler über die Leistungsfähigkeit der Branche und der teilnehmenden Unternehmer zu informieren.
    Die Transparenz wird mit der Blockchain-Technologie gewährleistet.

    Sorry, die Kryptowährung ist eine Spielerei.

    • Staatliche Steuerungsmöglichkeiten werden ganz sicher nie die Zukunft sein.

    • Noch so ein Linker, der vom guten Staatskraken träumt!

  16. Währung gründet auf Vertrauen. Ich vertraue einer Währung, die von unbekannten Leuten in den Tiefen des Internets betrieben wird, in keiner Art und Weise. Üblicherweise handelt es sich um Schneeballsysteme, mit denen man durchaus Geld verdienen kann, sofern man rechtzeitig aussteigt, aber den letzten beißen die Hunde.

    • Sie müssen nicht den Leuten vertrauen. Bitcoin ist open source, suchen Sie einen Programmierer, dem Sie vertrauen, oder lernen Sie selbst programmieren, dann können Sie prüfen, ob Sie dem *Algorithmus* vertrauen.

    • Es gibt keine unumgänglichen Betreiber, das ist ja das Schöne.

  17. Außer Gold gibt es keine reale Währung mehr. Bitcoin hat nur den Vorteil, von Nationen unabhängig zu sein. Irgendwann muss ein Transfer in normales Geld stattfinden…denn nicht überall ist dieses Geld verwendbar.
    Der Euro ist ebenfalls eine Krypto Währung ohne Deckung…die sich in den nächsten Jahren verabschieden wird. Jede Währung ist nur so stark, wie das Milität der Nation, die sie ausgibt , ist.

    • Der Euro ist *keine* Krypto-Währung sondern Fiat Money. Es gibt keinen Algorithmus, der die Geldmenge in € begrenzt. Gold ist durch die Möglichkeiten des Bergbaus begrenzt, Bitcoin ist unveränderlich auf 21 Millionen begrenzt.

      • Die Geldmenge ist doch eben nicht begrenzt – oder wo ist der „Deckel“. Eine Begrenzung auf 21. Mio. oder sonst was ist doch nur die Begrenzung der ganzen Einheiten. Da ich jedoch milliardstel Teile handeln kann, ist die Geldmenge eben nicht begrenzt.
        21 Mio. Bitcoin zu einem 1€ macht eine Geldmenge von 21 Mio. €

        21 Mio. Bitcoin zu 1000 € macht eine Geldmenge von 21 Mrd. €
        21 Mio. Bitcoin zu 1 Mio. € macht eine Geldmenge von 21 Mrd. €
        21 Mio. Bitcoin zu 1 Mrd. € macht eine Geldmenge von 21 Bio. €

        Es ist und bleibt ein Betrugssystem und eine ARt Schneeballsystem. Man „begrenzt“ eine gewisse Menge (nicht den Wert) – macht ihn angesichts der potentiellen Nachfrager rar.
        Gibt diese Menge an eine Zahl „Erstinvestoren“ und erzeugt dann Interesse und Hype.
        Wenn man wirklich ein alternatives Bezahl-System bieten wöllte – müßte man die Menge im gewissen Rahmen variabel gestalten (an einem Rahmen binden – z.B. Xtel der Weltbevölkerung und den Wert der Einheit eher „fixieren“. So belohnt man einen inneren Zirkel und bestraft die zuletzt Eingestiegenen.

  18. Sehr lustiger Artikel. So etwas kann nur jemand schreiben der fest daran glaubt, dass Dollar und Euro Währungen aus Papier sind. Sind sie aber nicht, sie sind genauso krypto wie Bitcoins und das ganze andere Spassgeld. Aber glauben Sie ruhig an die Tulpenzwiebel, aber jammern Sie nachher nicht.

    • sie sind vielleicht digital, aber nicht „krypto“. Ob Sie es glauben oder nicht, Ihre Bank speichert Ihren Kontostand unverschlüsselt im Klartext.

    • Und was nun? Kupfermünzen haben sich als unpraktisch herausgestellt.

      • „Kupfer“ ?
        Sie sind schon verdammt nah an der Lösung… 😉

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