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Am Tisch mit ... Martin Schulz

RTL: „Die müssen was auf die Mappe kriegen!“

14.08.2017

| Lesedauer: 4 Minuten
„Ausgewählte Gäste“ befragen den SPD-Kanzlerkandidaten – klingt nach einer der üblen Maybrit & Anne-Shows. Aber, Kompliment!, RTL, Ihr könnt Dschungel-Camp u n d Big Brother Martin! Der versuchte sich als Putin, Trump und Marie Antoinette.

Die große Schicksalsgeschichte ist natürlich ein Heimspiel für die Boulevard-Medien RTL und Spiegel-TV, die bei der Wahlkampfarena wohl zusammenarbeiteten. Eine Spiegel-Blondine gab die Vera Int Veen, und hockte bei Renters am spärlichen Tische oder besuchte verständnisvoll ein Opfer der täglichen Gewalt. Aber man kann ja schon dankbar sein, dass nicht eine Gewerkschaftsfunktionärin als Putzfrau auftrat, wie es die Öffentlich Rechtlichen gerne inszenieren.

Martin macht den Donald für Doofe

Ein Andreas R. aus Berlin wollte wissen, „wie es mit der Sicherheit weitergehen“ solle. Als er einem Mädchen auf deren Rufe hin helfen wollte, wurde er von „Jugendgruppen fast totgeschlagen“. Natürlich sind die Fast-Totschläger alle auf Bewährung draußen. Andreas R. bemühte sich, die Identität der Täter nicht zu nennen, da ihm aber auch der Hals fast aufgeschlitzt wurde, dürfte auch der letzte RTL-Zuschauer sich seinen Teil denken können. Eine Frau Wilms erzählte dann von den Zuständen ihrer einst friedlichen Gegend in Leipzig, die heute zu einer No-Go-Area mit Schießereien von Rockerbanden verkommen sei. Und dann rutschte ihr raus, dass die Gegend heute „Arabische Meile“ heiße. Upps!

Zunächst sonderte 100%-Schulz diese unangenehmen Floskeln ab, wie man sie nie von einem Regierungschef hören will: „Geht unter die Haut“, „Sehr berührt“, „Gut, dass Sie hier sind“, „Wir brauchen Bewusstsein in der Gesellschaft“, „Die Opfer gehören in den Vordergrund“, „Ich nehme das sehr, sehr ernst“. Und Andreas R. soll eine Therapie bekommen, wenn Martin erst mal Kanzler ist.

Und dann machte er den Donald für Arme: „Ich habe für diese Typen kein Verständnis, die müssen was auf die Mappe kriegen!“ Und: Wer in unserem Land Schutz sucht und Verbrechen begeht, der hat in diesem Land nichts zu suchen! Warum Donald für Arme? Nun, weil er diese hemdsärmeligen Sprüche schon beim nächsten Stuhlkreis der SPD-Führung bitter bereuen dürfte. Und weil er sich selber direkt zum Deppen machte. „Ich kenne das alles“, äußerte er verständnisvoll in Richtung der Dame aus der Leipziger No-Go-Area, „ich war viele Jahre Bürgermeister einer kleinen Gemeinde.“ Bitte? No-Go- Areas in Würselen? Das einzige Problem, unter dem die Kleistadt bei Aachen wohl heute noch leidet, ist das überteuerte Spaßbad, das Schulz ihr seinerzeit aufgebürdet hatte.

Dann versucht er den Putin

Einmal im Jahr veranstaltet der russische Präsident eine TV-Show, in der Bürger dem Präsidenten ihre Sorgen mitteilen. Der greift sich dann Statthalter und Würdenträger der Provinzen, um die angesprochenen Probleme abzustellen. Natürlich ist das Show, aber unterhaltsamer als jedes Wetten, dass …?, wenn ein Provinzgouverneur öffentlich zusammengefaltet wird. Vielleicht war das Format die Vorlage für Schulzens Argumentation, als ein Polizeibeamter die ungerechte und in den Bundesländern unterschiedliche Bezahlung mit „Mehr Zeit für Gerechtigkeit“ in Einklang gebracht haben wollte. Der antwortete dreiphasig. Zuerst die Tränendrüse: „Ich bin der Sohn eines Polizeibeamten, ich verstehe Sie!“ Dann der Trump: „Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen machen einen tollen Job!“ Schließlich Wladimir: „Liebe Leute, das geht so nicht! Ich hole die Ministerpräsidenten an einen Tisch und frage mal nach: Wieso ist das so?“ Den kleinen Hinweis von Moderator Kloeppel, dass Polizei Ländersache sei, konterte er „Aber ich kann die ja an einen Tisch holen!“

An dieser Stelle, etwa Minute 17, war der Kandidat von sich schwer begeistert, und schob noch schnell einen Kalauer nach: Die Kriminellen fahren Ferrari und die Polizei fährt hinterher (nein, im E-Auto sagte er nicht).

Ein Werbetexter aus Neuss hätte gern ein Einwanderungsgesetz. Schulz auch: Wer „nicht ordnungsgemäß“ einreise, sondern „illegal“, blablabla. Warum gibt es kein Einwanderungsgesetz? Sie sind doch lange genug an der Regierung? Wegen Merkel. „Wir brauche europäische Einwanderungsregeln. Da habe ich in Europa viele Jahre für gearbeitet.“ Der Werbetexter: „Warum hat das dann nicht geklappt?“

Und RTL traute sich was. Gerade SPD regierte Länder schöben nicht ab. Und Kloeppel, der süffisante Peter, schob noch nach: „Ich weiß nicht, ob sie das wissen.“ Schulz begannen die Felle wegzuschwimmen. Sprach von „Debatte mit Ministerpräsidenten“, „Es geht ja um Afghanistan“, „Gefährder und Straftäter“, und weil er das verantwortungslose Treiben und die Winkelzüge seiner Genossen in den Ländern natürlich durchschaut, versprach er dem Zuschauer: „Das (falsche Gejammer meiner Ministerpräsidenten) interessiert mich nicht! Wer die Gesetze bricht, gehört abgeschoben!“ Nun saß ein Abzuschiebender im Studio, allerdings aus Bayern, und Verbrecher war er wohl auch keiner. Verdammt! Da will Schulz mal den Seehofer anrufen. Kloeppel mahnte, Schulz solle vorsichtig sein, sonst kämen alle und wollten, dass er wen anruft.

Einen ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer aus Tempelhof ernannte Schulz dann zum „Helden des Alltags“, Flüchtlinge wären als Hilfskräfte in den Kommunen gut zu gebrauchen („Ich kenne das aus meiner Heimat“), und dann kam gottseidank Werbung. Passenderweise auch von der AOK.

Und am Ende Marie Antoinette

Warum funktioniert Schulz nicht? Er ist optisch nicht gerade der Siegertyp der Evolution – aber wer ist das schon, außer Bill Clinton oder Macron? Er ist intellektuell auch nicht weniger bemittelt als Gabriel, Maas oder Nahles – oder Merkel. Auch die sind reine Plattitüden-Kasper. Ist es diese zu dick aufgetragene falsche Betroffenheit? Dieses „Ich verstehe Sie“, klimper, klimper? Wahlkampflügen? Ach Gott, zeige mir einen Ehrlichen! Am Ende entlarvt er sich ein wenig selbst. Auf die Personalberater-Frage nach seinen Schwächen erzählt er eine Anekdote über einen Rabbi, die wir leider vergessen haben. Aber die Quintessenz lautet: Schulz redet jedem nach dem Mund. So dass am Ende von ihm nichts bleibt – außer hoffentlich ein Posten oder ein Amt.

Eine 85-jährige Rentnerin, der 200 Euro im Monat zum Leben bleiben, hätte so gern Theater- oder Musicalkarten („aber nichts Neumodisches“), und Schulz antwortet ihr konkret: „Wir müssen in die Rentenstruktur eingreifen.“ Und so weiter. Dann erbarmt er sich aber noch und sagt, dass er den OB von Hamburg ganz gut kenne. Der wird die alte Dame dann wahrscheinlich mit Medientross ins Musical begleiten.

Einer Pflegerin Andrea, die die Probleme in der Pflege schildert, „kann ich deutlich antworten“: Mehr Geld, pardon, deutlich mehr Geld für die Pflege. (Das greift die AWO und die Caritas dann ab.) Dann will er die Pflege akademisieren. Mehr Schule, mehr Gehalt. Ach, der Martin ist ein Teufelskerl!

Eine Familie aus Berlin, Vater, Mutter, Sohn, Tochter und Katze, beide Eltern berufstätig, hätten gerne eine bezahlbare Wohnung in Berlin. „Katastrophe“, sagt der Martin. „Mietpreisbremse haben wir versucht, ist gescheitert.“ (Heiko, jetzt hörst du es von deinem Chef, was wir dir immer wieder erklärt haben: Dein Gesetz ist Murks! Murks mit zwei A!) Aber Martin wäre nicht der Kanzlerkandidat, wenn er für die Berliner Familie nicht eine Lösung anzubieten hätte (neben ganz viel Geld für neue Sozialwohnungen, obwohl die Familie die wohl nicht kriegt, weil sie blöderweise Geld verdient, und außerdem unsere Neubürger auch schon warten): „Bauen Sie doch ein Haus!“ Wo, mitten in Berlin? Aber Martin ließ sich von seinem Vorschlag partout nicht abbringen. Wie die alte Marie-Story: Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen!

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64 Kommentare

  1. Die Leute regen sich über Trump auf und hier sowas… Sagenhaft.

  2. Natürlich haben Sie recht, es gibt Unterschiede zwischen Ost und West, das Stammwählerpotential des Ostens haben dort vor allem die Linken. Aber dennoch sind auch CDU und SPD ja auch im Osten die stärksten Parteien. Also so groß sind die Unterschiede dann doch wieder nicht. Der einzige Trost, die Grünen haben im Osten keine Chance, das war es aber auch leider schon!

  3. Hahaha, Treffer, das ist mehr als ein schlechter Witz. Aber ebenso plakatiert die CDU für gerechte Löhne…wenn es nur nicht so traurig wäre!

  4. Sehr gut zusammengefasst ! Fake von vorne bis hinten und nur nichts fragen, worauf der Spesenabzocker keine Antwort weiss.

  5. Zusätzlich problematisch ist, dass viele gar nicht das Kreuz machen, sondern irgendwelche Bediensteten bei caritas&co

  6. Sie hätten Ihren Beitrag aber auch anders schreiben können, und die Rentner und Alten nicht als so „doof“ hinstellen zu brauchen. Auch, wenn Sie jetzt schreiben, daß es zugespitzt ist.
    Viele Rentner sind bereits aus anderen Jahrgängen, als die, die Sie da wohl karikieren.
    Dann nennen Sie bitte mal Parteien, die die „Alten“ wählen könnten, damit nicht Merkel und Co. wieder regieren werden. Außer einer gibt es ja wohl keine.

  7. Dass der Schultz nur labern kann muss man hinnehmen viel mehr hat er halt nicht gelernt. Was ich bezeichnend finde, ich hab mir die Sendung angetan, ist der Umstand, dass der Andreas im TV nicht sagen darf wer es denn nun war. Es wird immer noch versucht bloß keine Aufregung damit nicht auch noch die Rentner merken was in diesem Land gespielt wird und wer der Verlierer sein wird. Neusprech hat Recht das hatte Kindergartenniveau. Schönen Tag noch.

    • Selbst „labern“ kann der nicht. Eine Karikatur, der das selbst nicht blickt. Hat den bei der SPD keiner Mitleid.

  8. Waren sie am Klo? Reicht doch wenn sie nur schreiben.

  9. Genau ! Gekocht und gebacken sind sie mir am liebsten.

  10. Naja, Atomausstieg und Grenzöffnung waren jetzt keine Schneckenhandlungen, auch wenn die Folgen unser Land im Schneckentempo auf den Abgrund hinrutschen lassen.

    • Leider nicht im Schneckentempo…mit Sicherheit deutlich schneller…die Systeme explodieren.

  11. Jetzt habe ich Mitleid mit Trump und Putin, dass man sie in Deutschland (wenn auch nur sehr indirekt) mit einem wie Maddin Chulz auf eine Stufe stellt.

  12. Wieso haben wir in Deutschland nur noch Pausenkasper als Politiker? Egal wo du hinschaust: nur Versager und Laberer. Die SPD hat den einen Loser (Gabriel) gegen einen noch größeren ausgetauscht. Wo sind die Leute wie Strauß, Schmidt, Geißler und all die anderen, die diesen Dreck nie mitgemacht hätten? Einen Wulff hat man z. B. aus dem Amt gemobbt, weil er sich eine Reise bezahlen ließ. Was ist mit den Parteien, ihre Gutmenschen? Die sind doch keinen Deut besser. Die kassieren fette „Spenden“ und die Gegenleistungen werden entsprechend sein. Den Energieunternehmen wird alles sonst wo hin gesteckt. Nur ein Beispiel. Die Asylantenindustrie feiert goldene Zeiten. Wenn Wulff gehen musste, dann müssten alle heutigen Politiker auch gehen. Denn wenn er korrupt war, sind es alle anderen auch. Aber so weit geht der Gutmenschenverstand nicht. Das ist denen zu hoch^^

    • Lieber Herr Wagner,

      Schmidt u. Strauß als Vorbild, ja, aber Heiner Geissler? Einspruch:

      Mit Geissler, Blüm, Süssmuth u. Co, hatte die CDU profilierte Aushängeschilder des gescheiteren Multikulturalismus in ihren eigenen Reihen.

      Ex-Generalsekretär Geissler malte in seinem Buch: „Zugluft-Politik in stürmischer Zeit“, die erhoffte kulturelle Bereicherung in den leuchtenden Farben aus: „ein buntes, friedliches Nebeneinander der Kulturen, wo jeder mit jeden könne.

      Ferner erinnere ich mich noch an dem Umgang von Herz-Jesu-Guru-Geissler mit dem ehemaligen CDU-Fraktionsvorsitzenden
      i. Bundestag Friedhelm Merz. Er nannte den früheren
      Fraktionsvorsitzenden einen „extremen Vertreter eines Marktwirtsradikalismus wie er in der CDU eigentlich keine Heimat habe“.

  13. Ich kenne noch weitere Gruppen, die etwas auf die Mappe brauchen, um die Denkfähigkeit wieder anzuregen: CDU, CSU, SPD, Grüne, Linke, FDP. Das fällt die Wahl am 24.9. leicht.

  14. Und: Wer in unserem Land Schutz sucht und Verbrechen begeht, der hat in diesem Land nichts zu suchen! … „Gefährder und Straftäter“ ….

    Mich irritiert an dieser Stelle, das schwere Straftaten von Asylanten begangen soweit Sie denn medial bekannt werden, zumeist zu tage bringen, dass diese in der Regel polizeibekannt waren und unlängst auf der Abschiebeliste standen.

    Das staatlich verordnete nicht Vorgehen gegen diese Kriminellen befeuert nur weitere Straftaten. Die Bundesregierung sollte sich einmal ein Beispiel an dem so viel gescholtenen Bulgarien nehmen. Den Tumulten im Lager Harmanli folgten auf dem Fuße Verhaftungen und Abschiebungen (hier würde man das Massenabschiebung nennen). Die Bulgaren sind nicht so blxd wie die Deutschen und lassen sich nicht auf der Nase herumtanzen, auch habe ich nichts darüber gelesen, das die Abschiebungen irgendwelchen „Gesetzen“ widersprochen hätten.

    Mich wundert: Die Einen tun und die Deutschen lassen.

  15. „Dann will er die Pflege akademisieren. Mehr Schule, mehr Gehalt.“

    Selten so eine Schwachsinn gehört. In der Pflege braucht man Leute, die zupacken und sich nicht zu schade sind in die Sch*** zu fassen. Durch „Akademisierung“ erreicht man m.E. das Gegenteil. Die entsprechend gut ausgebildeten Fachkräfte sind sich dann nämlich zu schade, der Omma den Popo abzuputzen. Und wer darf dann wieder die Drecksarbeit machen – ungelernte Hilfskräfte auf 400-€-Basis. Na danke!
    Ich denke, vielen in der Branche geht es nicht unbedingt um mehr Geld. Die wären eher zufrieden, wenn sie ein oder zwei mehr Kolleginnen auf Schicht hätten, damit die Belastung durch den Beruf nicht so hoch ist.
    Wenn aber zum schlechten Einkommen auch noch schlechte Arbeitsbedingungen hinzukommen, dann braucht man sich nicht wundern, wenn niemand den Job machen will.

  16. Sehr geehrter Herr Paetow, wieder und immer fortwährend: excellent !!!

  17. Die SPD hätte Schulz erst nach den Landtagswahlen als Retter und Macher aus dem Hut zaubern sollen. Bis dahin hätte Gabriel den Kanzlerkandidaten gegeben und wäre, aus welchen Gründen auch immer, zurückgetreten. Die SPD hätte dann den anfänglichen Schulz-Hype mit in den Bundestagswahlkampf nehmen können. Bei Luftnummern ist das die beste Strategie. Die Zeit zum Blamieren muss möglichst kurz gehalten werden;)

    Man denke an Rudolf Scharping. 1994 hielten ihn viele für halbwegs brauchbar. Was hat der Mann in den folgenden Jahren mit Inkompetenz geglänzt.

  18. Die eierlegende Wollmilchsau, es gibt sie wirklich.
    Gestern Abend konnte man sie sehen, die eierlegende Wollmilchsau, die vielen alles geben will.
    Gemeint ist der Kanzlerkandidat der SPD, der treuherzig blickend viele Fragen beantwortet hat und bei dem man bei jeder Frage bereits wusste, wie er antworten würde.
    Dafür bekam er brav Applaus, mit Herrn Schulz erklimmt das Wort Populismus ungeahnte Höhen.
    Keine Ecken und Kanten, keine unangenehmen Wahrheiten, alles flauschig rosarot verpackt und in ihm schlummert der typische Politiker, der das Geld anderer am liebsten mehrfach verteilt, um es sich mit keinem zu verscherzen und der am Ende feststellt, huch, so viel Geld haben wir ja gar nicht.
    Die Politik die Schulz in Europa betreiben möchte, ist nicht kompatibel mit seinen Aussagen, in Deutschland für mehr soziale Gerechtigkeit zu sorgen.
    Die Leistungsträger in Deutschland werden selbst bei einer Besteuerung von 100 % nicht in der Lage sein, Herrn Schulz seine Träume zu finanzieren.
    Deutschland wird nicht die Welt retten, es ist ja nicht mal in der Lage sich selbst zu retten.

    • Schulz hatte genau wie Steinbrück eine unmögliche Aufgabe. Die sozialdemokratische Episode scheint in Europa vorbei zu sein. In Frankreich hat ein Mann (Macron plus Geld der Finanzindustrie) sie zerlegt, in den Niederlanden und Schweden die Wähler. Schulz kann einem leid tun, denn der giftige, akademisierte Flügel seiner Funktionäre will nicht begreifen, dass die Blaumannträger unter den Wählern von der Stange gehen, weil sie viel „rechter“ denken als all die studierten Sozial- und Politikwissenschaftler, die in der SPD Karriere gemacht haben. Da kann er noch so sehr einen Spagat versuchen, es wird nicht klappen. „Alle rein“ ist für Proleten der Horror!

  19. Das „Schöne“ ist doch, auch wenn sicher keine SPD-Eintrittswelle mehr losgetreten wird, wie angeblich zu Beginn der „Karriere“ des Sonnenkönigs als neuer SPD-Chef, und auch wenn ein Blinder diese Lächerlichkeit sehen und ein Tauber diese Verlogenheit in dieser Sendung hören konnte, aber man kann davon ausgehen, das dennoch wieder zigtausende Alte und Rentner mit feuchten Taschentüchern und großen Kulleraugen am TV saßen und Oppa zu Hilde sachte: „Horch ma hin, Hilde, Guck ma, der Maddin, der ist doch einer von uns. Den wählen wir. So ein lieber Mann!“ Ein ganzes Land muß weitere vier Jahre ausbaden, was uns vor allem die Alten und Rentner bei jeder Wahl erneut einbrocken, wenn sie als Stammwähler von CDU und SPD wie jedesmal die regelmäßigen Wahlversprechen blind glauben und dann für tatsächlich 5 EURO mehr Rente weiter Land und Nation devot an die Obrigkeit und „etablierte“ Parteienclique abgeben. Schlimm! Und schlimm, was sich die Menschen immer wieder von solchen Blendern und Heuchlern in Politik und Parteien bieten lassen!

  20. Köstlich, er ist nicht gerade der Siegertyp der Evolution ! Auch sprachlich ist er nicht gerade ein Siegertyp. Lt. Focus habe Schulz auf die Frage, warum er soziale Probleme anprangere, die er als Teil der Regierung bisher nicht gelöst habe, gesagt : “ Scheiße, das krieg ich den ganzen Tag um die Ohren.“

    Auch :“ Wer Gesetze bricht gehört abgeschoben.“ Will er Merkel auch abschieben, aber wohin ? Warum verschweigt er ihre Gesetzesbrüche und geht da nicht gegen vor ? Weil er selber da mitten drin steckt ?

    • “ Wer Gesetze bricht gehört abgeschoben.“ Will er Merkel auch abschieben, aber wohin ?

      Dorthin wo so etwas hin gehört: Aufs Altenteil oder ins Gefängnis.

    • Nein, weil Merkel ihm schon den Posten als Vizekanzler und Außenminister angeboten hat.

  21. Herr Paetow, bitte, in welchem Paralleluniversum leben Sie?!
    N-tv berichtet – in gewohnt beispielhafter Neutralität u. Überparteilichkeit – von einem M. Sch., der beim Thema „Emotionen punktet“ (im Gegensatz zur Kanzlerin, die im direkten Umgang „mit den Menschen“ doch etwas „spröde wirkt“ u. es einst nicht glaubhaft vermochte, ein Flüchtlingsmädchen zu trösten)…. Darüberhinaus, so konstatierte man bei N-tv, scheint M. Sch. endlich in die Offensive zu kommen…

    You are fake news!!!!!!!

    • NTV, ist ein sich als Nachrichtensender tarnender Verbreiter von Falschmeldungen. Im übrigen, belästigen sie die Leser nicht mit dem unreflektierten Verwenden von Anglizismen. M Chulz ist nur offensiv beim Abgreifen von Tagesgelder Herr Pressesprecher. Schreiben sie direkt aus der SPD-Kampa?

  22. Offenbar passen sich unsere Bürger mehr und mehr dem intellektuellen Niveau unserer Politiker an. Zumindest scheint Schulz das zu glauben. Dem ist gottseidank nicht so und immer weniger.

    Heutzutage scheint eine wichtige Voraussetzung des Politikerberufs, peinlich zu sein, ohne es zu merken oder sich wenigstens nichts daraus zu machen. Beides beherrscht Schulz meisterlich.

  23. Im inszenierten RTL-Gespräch mit handverlesenen Bürgern jedem das Blaue vom Himmel zu versprechen, das ist nun wirklich keine Leistung. Sein Hauptproblem ist und bleibt die mangelnde Glaubwürdigkeit, so in etwa die eines Kiesplatz-Autohändlers. Deshalb, Schulz Bundeskanzler? Aber nur im Lummerland oder vielleicht am Nordpol oder auf dem Mond, wo auch immer, egal, bloß nicht hier! Die Hoffnung dass 101% Erich Schulz nicht gewählt wird und uns damit diese Katastrophe erspart bleibt hat offensichtlich auch schon die SPD (s. u.a. Steinbrück, v. Dohnanyi …) erfasst. An der desolaten Verfassung der EU hat er ebenfalls keinen unwesentlichen Anteil. Nicht unbedingt eine Empfehlung für den Kanzlerposten! Er kann´s einfach nicht. Dann schmeißt er wieder sämtliche Zahlen durcheinander. Denn wenn er anfängt mit irgendwelchen Zahlen herumzuhampeln merkt jeder, jetzt wird´s aber kritisch. Da wäre es besser gewesen man hätte ihn etwas länger zur Schule gehen lassen. Auch gehen Seriosität und Glaubwürdigkeit Schulz aber mal total ab. Das zeigt sich auch daran dass sich der Spesenritter gerade erst eine Rüge selbst von seinen EU-Spezln einfing für seine Amigoaffären, Monstergehalt, getürkten Sitzungslisteneinträgen u.a. für Freitagssitzungen die er sich hat bezahlen lassen obwohl er bereits im Flieger saß usw. Kanzlerformat Fehlanzeige, total!
    Django Asül hatte schon recht, beim nächsten Maibockanstich 2018 im HB weiß niemand mehr wer Herr Schulz eigentlich war.

  24. Guten Morgen Herr Paetow.

    Wir haben gebrüllt vor Lachen wegen Sätzen wie:.“Donald für Doofe“
    oder: “

    …..er ist intellektuell auch nicht weniger bemittelt als Gabriel, Maas oder Nahles – oder Merkel…..“ welch ein Vergleich.

    Sie sollten in die Politik gehen. Ernsthaft.

    Denn außer Ihrem Humor ist immer die Nähe zur Realität zu spüren.
    Etwas, was die, die in Deutschland die Realität für sich exklusiv in Anspruch nehmen wollen, nie und niemals auch nur ansatzweise erreichen.

    Weil diesen die Realität scheißegal ist und darüber hinaus glauben, sie wären das Zentrum der Schöpfung, um die sich alles dreht.

    Nebenbei haben Sie uns Lust gemacht, vielleicht doch mal wieder den seit vielen Jahren gemiedenen RTL-Kanal punktuell zu konsultieren.

    Danke dafür.

  25. Schulz hätte schon längst auffallen müssen, dass Merkel mit dem ungebremsten
    Linkskurs, die Union immer mehr in eine Grün-Sozialistische Partei verwandelt hat und somit ein großes Problem für die SPD herangewachsen ist.

    Merkel ist es gelungen die SPD zu zerlegen, indem sie ihr die Themen wegnahm.

  26. Schulz eine von der Parteizentrale ferngesteuerte „Unterhose“, die wöchentlich ihre Sprüche auf die Festplatte eingespielt bekommt. Die Stadt Würselen trägt noch heute an den Schulden, die der ungepflegte Bartträger hinterlassen hat.

  27. Für alle vorgeben etwas zu tun und für bestimmte (mit SPD-Parteibuch oder Parteinutzen) anrufen.
    So geht das bei Martin.

  28. Und wie sieht das in der Praxis aus „Einen auf die Mappe kriegen“ ?
    Details bitte !

    Was für ein Witzbold.

    • Man sollte ihm vielleicht die eine oder andere gerichtliche Entscheidung gegen (biogermanische) Leute zukommen lassen, die dem gesellschaftlichen Auftrag, bei Angriffen auf Kriminalitätsopfer Courage zu zeigen, durch erforderlichen körperlichen Einsatz nachkamen u. sodann die A…karte hatten, weil die „Gegner“ blöderweise Migrus waren.

  29. Wunderbar zusammengefaßt, Herr Paetow. Übrigens, die „arabische Meile“, die der Leipzigerin so politisch unkorrekt herausrutschte, wurde beim Focus auch flugs umgedeutet in „Deutschlands gefährlichste Straße“.

  30. Dieser Mann ist eine Karikatur seiner selbst.

  31. Und nächste Woche sehen wir „Am Tisch mit… Alexander Gauland“. Moderatoren: Maybrit Illner, Sandra Maischberger, Claudia Roth und Ralf Steegner. Bühnenbild: H.R. Giger. Titelmusik: Carl Orff. Sendezeit: 0:30 Uhr. Wiederholung der Sendung Sonntag, 3:50 Uhr.

    • Giger würde angesichts dieser Vorstellung im Grabe rotieren.

  32. Als Politversager nach Brüssel weggelobt und jetzt als Heilsbringer und Deutschlandretter zurückgekehrt. Ich lach mich kaputt…

  33. Wird die Kanzlerin auch von RTL geladen?
    DAS möchte ich dann auf keinen Fall verpassen!;-)

    • Ja tatsächlich, unsere Gottkanzlerin wird am 20. August ihre Sprechblasen absondern dürfen. Ich kann es kaum noch abwarten!

  34. Diese Politikerfiguren sind alle so aalglatt, weil die alle die gleichen Typen von Personaltrainern haben. Werbgequatsche wie „…wäscht so weiss, weisser geht’s nicht“. Und dann: Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern? Darin sind die alle gleich, vgl. Merkels Mail vom Mars auf achgut.

  35. Unlängst erfuhr ich über Bekannte, dass eine afghanische Familie (die in deren Nachbarschaft lebt) über Hartz IV die Zinsen von einer Hypothek auf ihr Haus bezahlt bekäme! Die Ehefrau aus der afghanischen Familie hatte das selbst berichtet.
    Dem werde ich natürlich nachgehen… unfassbar!

    • Das ist ein völlig normales Hartz4 Prozedere für Eigentümer von selbstbewohnten Immobilien. Die anfallenden Zinsen der Hypothek werden bezahlt. Sie gehören zu den Kosten der Unterkunft, solange sie sich im Bereich der Angemessenheit bewegen.
      Was nicht passiert ist eine Tilgung der Hypothek, – dies wäre eine Vermögensbildung.
      Allerdings Flüchtlinge, die in einem fremden Land sofort Wohneigentum erwerben und trotzdem Hartz4 beziehen???? Da stimmt etwas nicht.

  36. Vor 25 Jahren wäre eine solche Sendung höchstens im Kinderprogramm gelaufen, weil sich die Erwachsenen damals ein solch niedriges Niveau nicht hätten bieten lassen. Moderator wäre Michael Schanze. Aber was soll’s, Deutschland hat sich (bereits sehr deutlich) verändert. Und heute sind die Erwachsenen ja auch freiwillig dazu bereit, dass Zusammenleben mit den Flüchtlingen täglich neu auszuhandeln.

    • Und ob Schulz oder Merkel recht haben oder nicht, sagt Euch gleich das Licht.

    • Der ist gut! Michael Schanze und Kinderprogramm! Obwohl, ob man dem armen Michael Schanze damit nicht unrecht tut….-:)

    • Als ob bei RTL IRGENDEINE journalistische Leistung ausmachbar wäre. Es geht um Quote und Profit. Ausschließlich.

      • Manchmal bin ich überrascht, wenn RTL/Spiegel-TV z.B. seine Reporter nach Delmenhorst in den Wollepark schickt. Dort filmen sie die unhaltbaren Zustände in einem Ghetto, in dem vorwiegend Balkan-Migranten hausen, die von kurdisch-libanesischen Geldeintreibern abkassiert werden. Polizei, Lokalpresse, alle beschweigen peinlich berührt diesen hundertfachen Skandal. RTL/Spiegel-TV filmt die Herren aus dem Orient mit ihren Mercedes-Limousinen vor dem Elend einer Siedlung, wie man sie sonst aus Dritte-Welt-Ländern kennt.

  37. Och jööö…. eigentlich wäre für mich persönlich nichts dagegen einzuwenden: Ein echtes Gegenangebot zur derzeitigen „Establishment“ und trotzdem „nah der Mitte“ der Gesellschaft…. Ich bin doch selbst „ein Guter“ gewesen und kein „Pack“ oder sowas….

    Aber ich will, dass die Dinge wieder nach verlässlichen Regeln ablaufen!!!! Für unsere Kinder, die Zukunft Deutschlands und – im besten Sinne – Europas!!!

    Nur: Für all das steht auch „100%-Martin“ nicht!!!!!

    Denn ganz egal was er da verspricht, ob wegen steigender Mieten; internationalen Gewalttätern „was auf die Mappe geben“, bzw. „Internationale“ ohne Bleiberecht in ihre Heimat oder wenigstens „sichere Drittstaaten“ zurückführen; mehr Geld für dies und das… Rente, Schulen, Gesundheit und Pflege…. Es ist lediglich „Bla-Bla!!!“

    Nichts davon hat es mit SPD und den üblichen verdächtigen Koalitionären gegeben oder wird es jemals geben!!!

    Es hilft uns alles nichts: Wir müssen mit unserem Kreuzchen dieses „Bla-Bla“-Kartell des Mittelmaßes und der Beliebigkeit aufbrechen! Jetzt muss die „maximale Alternative“ her, sonst wird das nichts mehr…..

    Die Revolution auf demokratischem Wege herbeiführen!!! Hoffentlich hat „das Volk“ den Mut dazu….. und hoffentlich wird am 24.09. richtig gezählt…. Selbst da habe ich inzwischen so meine Zweifel…..

  38. Ich habe die Sendung nicht gesehen. Ihrer Beschreibung zufolge habe ich offenbar auch nichts verpasst. Dazu passt vor allem auch die Quintessenz aus der Anekdote zu dieser Sendung, Schulz rede jedem nach dem Mund. Kann ich mir gut vorstellen. Mit der Konsequenz, dass er als Kanzler ähnlich „erfolgreich“ wäre wie in seiner EU-Karriere oder in Würselen. Er hätte vielleicht besser Buchhändler in Würselen bleiben sollen. Aus Schadensbegrenzung.

  39. Wie immer lesenswert.
    Würden wir diese Sendung mit A. Merkel erleben, würden wir die gleichen Antworten bekommen.

    • Auch und vor allem der Merkel-Hype muss nun allmählich ein Ende haben!

    • Können wir. Am Sonntag den 20.08. kommt sie zur gleichen Zeit an den Tisch (22.15 auf RTL) Außerdem kommt heute abend um 20.15 auf Phoenix in der Sendung „Forum Politik“ ein Interview mit ihr zu den Fragen der Zeit. Moderation: Birgit Wentzien und Michael Hirz. Bin mal gespannt, was sie da so erzählt. Nicht daß ich sie wählen würde….

  40. Politdarsteller wie Schulz, Merkel usw. sind wie Schnecken. Wenn sie sich in einer Diskussion bedrängt fühlen, sondern sie einen blasigen Schleim ab. Mehr passiert nicht. Unbeirrbar kriechen sie auf dem eingeschlagenen Pfad weiter. Merkwürdigerweise werden sie dafür auch (wieder-)gewählt.

  41. Hätten sich die etablieren Parteien für ein funktionierendes Rechtssystem eingesetzt, statt es zu zersetzen, müsste niemand „auf die Mappe“ kriegen. Aber das ist immer die Taktik: Ein Problem erzeugen, es durch Untätigkeit wachsen lassen und sich dann pünktlich vor der Wahl als Retter anbieten.

  42. „Ja, is denn scho Weihnachten?“, oder was für eine sentimentale Beglückungsshow war das? Theaterkarten dank Beziehungen zum OB? Merry Schulzmas!

    • „Royale“ Gunstbeweise an das gemeine Volk, statt angemessener Rente.

  43. „Warum funktioniert Schulz nicht? Er ist optisch nicht gerade der Siegertyp der Evolution – aber wer ist das schon, außer Bill Clinton oder Macron?“ Zwar gemein, aber trotzdem göttlich. Danke – hab ich gelacht 😉

  44. Den Schulz haben sie ja erstklassig auseinandergenommen, Herr Paetow!!! Super!
    Am besten ist der erste Absatz unter „Und am Ende Marie-Antoinette“ – glasklar!

  45. Ja, der Martin hats halt drauf – zumindest das mit den platten Sprüchen.
    Dass die SPD mittlerweile so jemanden zum Kanzlerkandidaten macht, spricht Bände über den Zustand der Partei.
    Sollte das Wahlergebnis trotzdem noch deutlich über der 20% Marke liegen, so ist das nur mit Nostalgie erklärbar.
    Nostalgiebereinigt würde die SPD vermutlich so bei 10 – 12% liegen – wenn überhaupt.

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