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Schulz wieder Medienliebling

Steuerpläne der SPD: Verharmlost und falsch gerechnet

20.06.2017

| Lesedauer: 2 Minuten
Die SPD-Steuerpläne werden verharmlost. Das Handelsblatt meint, in der Einkommensteuer nehme Schulz nur „kosmetische Korrekturen“ vor, spricht von „leicht höheren Steuern“ für Gutverdiener. Können Redakteure nicht mehr rechnen?

Das Handelsblatt bringt eine Tabelle, die die Entwicklung des Spitzensteuersatzes über die Jahre zeigt. Die Tabelle sieht man auch in vielen anderen Medien, aber sie täuscht: So ist dort für die Jahre 1990 bis 1999 ein Spitzensteuersatz von 53 Prozent angegeben. Das scheint viel höher als heute, ist es jedoch nicht. Denn damals zahlte kaum ein Spitzenverdiener diesen Steuersatz. Die meisten Gutverdiener reduzierten in diesem Jahrzehnt ihre Steuerbelastung durch die Sonderabschreibung Ost des Fördergebietsgesetzes. Teilweise konnte die Steuerlast dadurch bis auf 0 reduziert werden. Als Reaktion darauf wurde erst 1999 § 2 Abs. 3 EStG eingeführt, der eine Mindeststeuer vorsah. Und auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung spricht von einem „fein austarierten“  Vorhaben. Wie fein? Details folgen.

Irreführende Vergleiche zum Spitzensteuersatz

Täuschend ist auch, wenn für die Jahre 1975 bis 1989 ein Spitzensteuersatz von 56 Prozent genannt wird und für heute ein Spitzensteuersatz von 42 Prozent. Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen, und zwar aus drei Gründen:

SPD STEUERPROGRAMM
SPD will Gutverdienende wie Reiche besteuern
Damals setzte der Spitzensteuersatz wesentlich später ein als heute. Damals gab es keinen Soli und keine „Reichensteuer“. Die Politiker denken sich nur neue Begriffe aus, aber in Wahrheit liegt der Spitzensteuersatz heute nicht bei 42, sondern bei 47,5 Prozent. Die Politiker haben dem Kind nur einen anderen Namen gegeben und sprechen heute von „Reichensteuer“ mit „Solidaritätszuschlag“. Beides gab es in den 80er Jahren gar nicht. Man sollte diesem Orwell’schen Neusprech nicht aufsitzen.

Wie bereits oben erwähnt, konnten früher Spitzenverdiener ihre Einkommensteuer erheblich reduzieren. In manchen Jahren konnte man Schuldzinsen für das Eigenheim abziehen und dadurch das zu versteuernde Einkommen reduzieren, in anderen in Bauherrenmodelle mit mehreren 100% Verlustzuweisung investieren. Dadurch war die faktische Steuerbelastung viel niedriger, als es der optisch höhere Spitzensteuersatz suggeriert. All diese Möglichkeiten gibt es längst nicht mehr.

Steuerbelastung für Kapitaleinkünfte soll verdoppelt werden! 

Auch die wirtschaftsnahe Presse sitzt der SPD auf, wenn von „moderaten Steuererhöhungen“ gesprochen wird. Tatsache ist: Die SPD will die Abgeltungssteuer abschaffen, wodurch sich die Steuerbelastung für Spitzenverdiener bei Kapitaleinkünften fast verdoppeln würde: Von heute 25 Prozent (plus Soli) auf künftig 48 Prozent (plus Soli). Moderat???

#COUNTDOWNBTW17
Schulz ist plötzlich für Steuersenkungen
Die „Reichensteuer“ setzte bisher bei Ledigen erst mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen von 254.477 Euro ein. Künftig soll der Spitzensteuersatz auf 45 Prozent erhöht werden, und zwar für Personen, die mindestens 76.000 Euro im Jahr zu versteuern haben. Das heißt: Wer ein Drittel dessen verdient, was bisher jemand verdienen musste, um von der “ Reichensteuer“ betroffen zu werden, muss künftig den gleichen Steuersatz zahlen! Moderat?

Spitzenverdiener mit über 50% belastet

Spitzenverdiener, die der „Reichensteuer“ unterliegen, zahlen künftig über 50 Prozent Grenzsteuersatz. Denn die „Reichensteuer“ wird von 45 auf 48 Prozent erhöht, hinzu kommt der Soli von 2,64, so dass man bei über 50 Prozent landet, wenn man über 250.000 Euro verdient. Das ist also „fein austariert“ im Sinne der FAZ, die auch noch davon fabuliert, dass die dann erreichten 50,64 „deutlich unter der 50-Prozent-Marke“ blieben, er unbedingt habe vermeiden wollen: „ob ihres Diffamierungspotentials.“

Dieser Betrag soll künftig zudem, anders als bisher, nicht angepasst werden, sondern langfristig auf diesem Niveau bleiben. Die sogenannte „kalte Progression“, die sonst so beklagt wird, wird also hier ganz bewusst eingeführt! Betroffen sind davon nicht nur Privatpersonen, sondern auch der größte Teil der deutschen Unternehmen, die keine Kapital-, sondern Personengesellschaften sind. Aber das sind alles keine Steuererhöhungen?

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40 Kommentare

  1. Ich gebe auf das dümmliche Gelaber vom Abzocker Schulz absolut gar nichts.
    Alles was er da postuliert,ist nach der Wahl doch Makulatur.
    Außerdem wähle Ich niemals SPD,Linke,oder Grüne,denn wenn die zusammen kommen,dann geht es mit uns und unserem Land rasant nach unten.
    Ich bin nicht Merkels Freund,aber sollten die Prognosen sich bewahrheiten,und auch die FDP wieder einziehen mit genügend Punkten,wird der ungepflegte Lümmel aus Würselen mit den anderen Phrasendreschern zum Glück für uns Opposition.
    Bisher haben die Genossen die Wähler zumeist belogen,oder sogar beschimpft.
    Der Gottgleiche Maddin tut nur das,was alle vor ihm schon getan haben!

  2. Eine eingehende Beschäftigung mit Wahlversprechen der SPD im
    Allgemeinen und auf dem Gebiet des Steuerwesens im Besonderen erübrigt sich, da diese Versprechen ohnehin mit 100%iger Sicherheit Wahlkampflügen sind, mit denen das Wahlvolk verschaukelt werden soll.

    Mir klingen heute noch die heiligen Eide im Ohr, die im Wahlkampf 2005 der
    damalige Obergenosse Münterfering [*verächtlich ausspuck*] schwor, dass es mit der SPD nie-nie-niemals die damals von der CDU – ehrlicherweise schon vor der Wahl – anvisierte Mehrwertsteuererhöhung um 2% geben werde. Nach der Wahl gab’s dann – auf Betreiben der SPD! – eine Erhöhung um 3%. Damit nicht genug, hat der saubere Genosse Müntefering die Wähler auch noch verhöhnt, indem es für „unfair“ erklärte, das Regierungshandeln der SPD an deren Wahlversprechen zu messen.

    Wenn man sich bei Politikern überhaupt auf etwas verlassen kann, dann darauf: je eifriger sie ein Wahlversprechen beteuern, desto sicherer kann man sein, dass sie lügen.

    Nur gut, dass die Wahrscheinlichkeit täglich abnimmt, dass dieser drittklassige abgehalfterte Kleinstadtbürgermeister Bundeskanzler wird.

  3. Welcome, RZ ! Die persönliche Staatsquote aus direkten und indirekten Steuern sowie dem Anteil versicherungsfreier dh gegenleistungsfreier weil steuerfinanzierter Sozialabgaben liegt längst auch für Otto Normalbürger bei 50% + X. Jeder höre sich in seinem persönlichen Umfeld einmal sehr genau um. In unserem Bekanntenkreis hat uns dieses Wochenende wieder (der Schwager ist schon mit Familie seit Jahren in der Schweiz und will nicht mehr zurück) die Nachricht getroffen, dass wieder ein „gut verdienendes“ Ärzteehepaar Deutschland Richtung Schweiz verlässt. Beides übrigens auch keine Merkel-Freunde. Letztes Jahr sind lt MM über 4000 „Millionäre“ aus Deutschland ausgewandert. Wesentlich mehr (Unternehmer) schaffen sich Zweitdomizile in der Schweiz mit wirtschaftlicher „Shell“-Betätigung, um sukzessive Vermögen/Einkünfte Richtung Schweiz zu bringen, um ggfs rasch handlungsfähig zu sein aber dieses auch vorzubereiten. Die Auswanderung der Leistungsträger und Einwanderung der Leistungsbezieher führt zunehmend zu Pull/Push-Faktoren ungekannten Ausmaßes. Jeder von beiden will nicht der letzte sein, der rein bzw. raus darf…jeder hat die Strudeldynamik vor Augen !

  4. Es wäre in der Tat gut Herr Zitelmann, wenn Sie den Artikel überarbeiten und die Steuersätze korrekt zusammenrechnen würden. Oder erklären Sie mir wie Sie auf 47,5% bei Spitzensteuer + Soli kommen. (42% + 5,5% ist im Übrigen mathematisch falsch und Sie reihen sich in die von Ihnen genannten nicht rechnen könnenden Journalisten ein)…

  5. Besteuerung von Kapitaleinkommen

    Der österreichische Nationalökonom Joseph Schumpeter hat das Problem der Besteuerung von Kapitaleinkommen früh erkannt: “Was der Sparer von dem gesparten Einkommensteil hat, ist der Ertrag aus seiner Investition. Dieser Ertrag wird nun durch die herrschende Praxis zweimal geschmälert. Zuerst
    dadurch, dass die auf die Sparsumme entfallende Einkommensteuer den
    Ertrag kleiner macht als er sonst wäre und sodann dadurch, dass von
    diesem also durch die Einkommensteuer schon verringerten Betrag nochmals Einkommensteuer zu zahlen ist.”

    Der Zinsertrag wird durch die Einkommenssteuer stärker belastet als es
    dem Steuersatz entspricht. Das Problem ist leider von den meisten
    Menschen bis heute nicht verstanden worden. Häufig wird argumentiert,
    dass das Kapitaleinkommen neues Einkommen sein, welches natürlich
    besteuert werden müsste.

    Rechenbeispiel: Das Einkommen betrage 100€. Dieses Einkommen wird gespart und mit 10% pro Jahr verzinst. Der Anleger erhält dann 10€ Zinseinnahmen. Das Gesamteinkommen beträgt somit 110€. Was geschieht wenn eine Steuer von 50% eingeführt wird? Die Antwort scheint banal zu sein. Beträgt nach Einkommen nach Steuern nicht (100€+10€)*50%=55€?

    Das Einkommen nach Steuern beträgt dann 50€. Das Zinseinkommen vor Steuern beträgt 5€. Nach Steuer bleiben aber nur 2,5€ übrig. Das Gesamteinkommen beträgt somit 50€+2,5€=52,5€. Die Einkommensteuer reduziert den Zinsertrag um 75%. Die vorschnelle Annahme war also ein Trugschluss, da die steuerliche Vorbelastung des gesparten Kapitals nicht beachtet worden ist. Soll diese Benachteiligung des Sparers vermieden werden, so muss entweder das gesparte Einkommen unbesteuert bleiben, wie bei der Riesterente, oder die Zinseinnahmen müssen steuerfrei sein. Der erste Fall wird als Sparbereinigung und der zweite als Zinsbereinigung bezeichnet. Beide Methoden führen dazu, dass dem Sparer 5 Euro Zinsertag nach Steuern bleiben. Erschwerend kommt noch hinzu, dass die Inflation im Steuerrecht nicht berücksichtig wird. Erhält ein Sparer 2% Zinsen und die Inflation liegt ebenso bei 2%, dann ist reale Ertrag 0%. Trotzdem fallen Steuern an. Das Steuersystem ist völlig unlogisch und ungerecht.

  6. Bis zu den Wahlen werden uns noch die Zirkus-Elefanten von wegen „Sprudelnde Steuerquellen“ und „Steuergerechtigkeit“ vorgeführt. Danach kommt die Rechnung – für die da UNTEN HARTARBEITENDEN BUSFAHRER, im Maschinenraum der TITANIC. Und In vier Jahren werden sie, kurz vor der nächsten Wahl, den nächsten Eiertanz aufführen.- In vier Jahren werden aber 100 Mio mehr Afrikaner einen „Arbeitsplatz“, vzw. in der EU, d.h. tatsächlich in Deutschland, über das ASYLRECHT einfordern- und Die Vom Ende (vor sich)

    Her Denkende (VEHD) wird wieder völlig überrascht ausrufen- Wir schaffen auch das noch, koste es was es wolle. – Die BRITEN werden noch froh sein eine richtige „Bauchentscheidung“ getroffen zu haben. – Ich bin kein Steuerexperte – Aber wo ist der Bierdeckel vom MERZ geblieben? – Und ein mehrstufiges Steuermodell ? Über das redet keiner- außer, nun muss man sich ja schon fast entschuldigen: wenigstens noch die AFD. – Hiermit mein Auftrag an die Experten auf dieser Plattform und im öffentlichen Raum dazu Stellung zu beziehen.

    Zur Not bleibt die HYPER Alternative : „Kirchen-Zehnt“ (ohne „Kirche“ ) für Alle und Alles einführen. Und wer nicht bezahlt, kommt an den Schandpfahl.

  7. Nirgends wird so undifferenziert diskutiert, wie bei der Steuer. Wen interessiert der Spitzensteuersatz? Es interessiert der persönliche Steuersatz und der liegt weit unter dem eigenen Spitzensteuersatz. Wie hier richtig hingewiesen wird, ist der Spitzensteuersatz nicht 42% bei 53.000 Euro, sondern 45% bei 250.000 Euro. Zusätzlich wird häufig vom Einkommen und nicht vom zu versteuernden Einkommen gesprochen. Dieser Artikel ist in diesem Punkt eine erfreuliche Ausnahme.
    Die wichtigste Steuerreform wäre die dynamische Anpassung der Rentenkurve an die Inflation, sodass es zukünftig keine kalte Steuerprogression mehr gibt. Genau darüber wird nie gesprochen, obwohl das schon bei der Steuerreform von Friedrich Merz geplant war (CDU-Parteitag Dresden 2001)

    Ganz anderes Thema: Es wird immer behauptet, dass die MWSt nicht sozial sei. Dazu muss man sagen: Auf Mieten wird überhaupt keine MWSt bezahlt. Das macht in vielen Haushalten 1/3 des Einkommens aus. Auf Lebensmittel wird ein reduzierter Steuersatz bezahlt. Das trifft genau die Geringverdiener. Essen muss jeder. Wer genug Geld übrig hat, der zahlt für die Anschaffung seiner Gegenstände den vollen Steuersatz. Ausnahme sind leider Wertpapiere. Da könnte es durchaus eine kleine Umsatzsteuer (Transaktionssteuer) geben.

    • Betreff Miete: „Auf Mieten wird überhaupt keine MWSt bezahlt. Das macht in vielen Haushalten 1/3 des Einkommens aus.“ schreiben Sie.
      Es gibt so einige Städte in Deutschland, da macht die Miete durchschnittlich 44% des Einkommens aus.
      Zusätzlich sind da die Preise für Lebensmittel etc. höher als anderswo.

  8. Man kann es auch so sagen…Steuerbelastung ist heut zu tage eine wirklich-reale Belastung was es vor 30 Jahren noch nicht war. Das zeigt nur wie sich die Deutsche Gesellschaft immer mehr ihres Wohlstandes beraubt wird. Nicht nur das verbleidende Einkommen wird für viele in Deutschland immer weniger auch die Infrasturktur und die gesamte Wirtschaft und Wisssenschaftswelt wird aus Deutschland verjagt…Stichwort -Kernenergie- und CO2 freie Deutsche Politik-….das Ende von Wissenschaft, Fortschritt und Wohlstand!

  9. Ich sah ihn ausnahmsweise bei PHOENIX gestern, Ausschnitt aus der BDI Tagung, auch Tante Merkel war da labernd zuvor. Nun, er hat ein Charisma u.a. seine Steuerpläne vorzutragen vergleichbar einem Stück Holz. Deutschlands letztes Aufgebot. Die BDI Leute, Manager, Firmeninhaber guckten mal so, mal so, eher skeptisch. Aber es ändert nichts, viel Geld fehlt für irgendwelche „Geschenke“ an wen auch immer, also muß man auf jeden Fall irgendwo zugreifen…….
    PS: das Geld, das fehlt, haben jetzt unsere Neubürger, zumindest eine hohe 2stellige Milliardensumme in Euro.geschätzt per anno……..

  10. Der Staat, d.h. seine Satrapen schwimmen im Geld anderer Leute, in Steuern. Was machen sie, anstelle für alle Steuerzahler die Steuern zu senken? Sie erhöhen sie für die einen erheblich und senken sie für die anderen unerheblich. Damit nicht genug. Sie reden nicht Klartext, sondern tun, was sie immer tun: sie lügen. Denn nur die halbe Wahrheit erzählen, wenn man die ganze kennt ist nicht Lücke sondern Lüge. Schaut man sich an, in welche teilweise recht blödsinnigen Projekte der Staat, insbesondere das Familienministerium Geld fremder Leute steckt, dann fragt man sich, wie wichtig denen solche Projekte sein müssen. Offensichtlich erwartet man sich von dort polit-ideologische Schützenhilfe.
    Bei der Beurteilung solchen Vorgehens sollte man sich einfach mal vorstellen, der Staat sei eine Horde, die mit benachbarten Horden auskommen muss und die ihre eigenen Parvenüs bei Laune halten müssen. Steck dann die Orks in Armani-Zwirn, sage ihnen, sie sollen sich beim Essen nicht mit den Ellenbogen auf den Tisch oder auf den Teller des Nachbarn aufstützen, sollen sich in Gesellschaft nicht erleichtern und fertig ist das Kabinett, der Vorstand eines Konzerns oder einer Partei. Einem unter ihnen bedeute, er solle sich eine Mütze und Schuhe anziehen mit Schellen dran, man will nicht nur essen, sondern daneben auch noch Lustbarkeiten haben. Solches geht als Kultur und damit als Beginn der Zivilisation in die Geschichtsbücher ein. Im Zuge der Verfeinerung der Sitten werden über die Jahrtausende dann die Narren-Utensilien abgelegt, damit das Klingeln der Schellen nicht die Verlautbarungen der nunmehrigen Nachrichten- und Regierungs- sowie Vorstandssprecher übertönt. Und im Hintergrund sitzt, vergnüglich grunzend wie vor 1000 Jahren der Anführer der Horde, der, der sich mit außergewöhnlichen körperlichen Fähigkeiten, meist bezogen auf Volumen, Dauer und Weite körperlicher Absonderungen besonders hervorgetan hat.
    Nein, Scherz beiseite. Der einzige Trost ist, dass sie sich mit ihren staatlichen Steuertricks selber ihr Grab schaufeln: sie schaffen sich ab und alle wissen es.

  11. Abgesehen von den einfach zu berechnenden tatsächlichen Steuersätzen und den dazu dazu gehörigen Berechnungsgrundlagen steht immer noch die unbeanwortete Frage im Raum, warum der Staat es als legitim betrachtet, Gutverdienern mehr als die Hälfte (inclusive Sozialabgaben) des erarbeiteten Einkommens wegnehmen zu dürfen. Mir scheint, dass man es zumindest als hoch unmoralisch empfindet, mit eigener Leistung gutes Geld zu verdienen und deshalb die Einkommensverdiener ihre ‚Amoralität‘ des Verdienens mit der Besteuerung etwas mildern könnten. Ich halte dies für eine klare Enteignung.
    In der Regel arbeiten Gutverdiener in entsprechenden Bereichen und tun dort auch mehr als die Kassiererin im Supermarkt. Entweder durch jahrelange Ausbildung oder durch das Tragen eines hohen unternehmerischen Risikos oder entsprechender Verantwortung.
    Warum Abgeordnete ’steuerfreie‘ Einkommensanteile in ihren Bezügen haben, ist dann überhaupt nicht einzusehen.

  12. „Pläne“ eines Oberstufenabbrechers.
    Er hat schon Probleme mit den Grundrechenarten, was bei den Roten weit verbreitet ist. Die SPD ist am Ende, Helmut Schmidt rotiert im Grab.
    Kasner profitiert nur von den Fehlern und der Dummheit der Anderen, das ist ihr einziges Erfolgsrezept.

  13. Rechnen ist nun einmal nicht die Stärke der Sozialisten.

  14. Zitat: … Die Politiker denken sich nur neue Begriffe aus, aber in Wahrheit liegt der Spitzensteuersatz heute nicht bei 42, sondern bei 47,5 Prozent.

    Der Spitzensteuersatz beträgt heute nicht summa summarum 47,5 %, sondern 44,31 %. Der Solidaritätszuschlag bemisst sich nicht wie die tarifliche Einkommensteuer nach dem zu versteuernden Einkommen, sondern gerade erst nach der dergestalt festgesetzen bzw. berechneten Einkommensteuer, sodass der Solidaritätszuschlag von 5,5 % nicht einfach dem regulären Spitzensteuersatz von 42 % der Einkommensteuer hinzuaddiert werden kann, sondern nur 5,5 % von jenen 42 % noch hinzukommen. Und das macht 44,31 %. Dementsprechend auch die korrekte Berechnung bei der sogenannten Reichensteuer.

    Im Übrigen sind die ganzen unausgegorenen Steuerpläne der SPD einschließlich der in der Tat generell deplacierten und mit über 50 % zudem unangemessen übers Ziel hinausschießenden Vorstellungen zum Spitzen- und zum Reichensteuersatz nicht für bare Münze zu nehmen und nicht das Papier wert, auf dem sie geschrieben stehen. Sie sind vielmehr mit einem für sich und erst recht angesichts der hierzulande gewaltigen Steuerquote lächerlich anmutenden Entlastungsvolumen von 15 Milliarden € ein weiterer Beleg dafür, dass den für die üppige Ausgestaltung ihrer nimmer endenden Migrationsherrlichkeit förmlich mit beiden Händen das Geld zum Fenster rausschmeißenden Genossen der Bezug zur Wirklichkeit der hier schon länger Lebenden gänzlich abhanden gekommen ist.

    Um von vornherin jeden Zweifel an der Inseriosität des Ganzen zuverlässig zu
    bannen, ist dem Konzeptpapier schon ein Kapitel „Vorfahrt für Investitionen“
    vorangestellt, in dem, wie sollte es anders sein, wieder einmal voll inbrünstiger Verheißung die besten Schulen, gebührenfreie Kindertagesstätten etc. pp. mit einem das Doppelte der Steuerentlastungen ausmachenden Volumen von circa 30 Milliarden € in Aussicht gestellt werden.

    Die größere Steuergerechtigkeit für alle beginnt dann mit der sehnlichst
    erwarteten Ankündigung bzw. Fakenews vom Feinsten, dass der seit Jahren, ja
    mittlerweile Jahrzehnten seiner stets versprochenen, aber nie eingehaltenen
    Abschaffung harrende, nur vorübergehend in den 90ern zwecks Schulterung der Einheitskosten geplante Solidaritätszuschlag nun doch wirklich schon ab 2020, aber auch dann wieder nur eingeschränkt für alle Bezieher eines zu versteuernden Einkommens von bis zu 52.000 € jährlich komplett oder vielleicht auch nur stufenweise, so genau weiß man das noch nicht und will man es um Gottes willen auch gar nicht mehr wissen, abgebaut werden soll. Dass damit in eklatanter Weise ohne plausiblen Grund dem verfassungsrechtlichen Gleichheitsgrundsatz zuwidergehandelt werden dürfte, interessiert bezeichnenderweise, obschon ein wesentliches Element des ganzen Konstrukts damit wegbricht, niemanden bei diesem trostlosen Wahlk(r)ampf-Papier.

    Abgesehen davon gilt auch generell nur die kleinkrämerisch beschränkte und angesichts der im internationalen Vergleich rekordverdächtig fast an der Spitze liegenden Gesamtsteuerbelastung, die mit dem geplanten Wegfall der pauschalen Kapitalertragsteuer von 25 % auch noch ansteigen würde, generell verfehlte Devise: Den einen wird`s gegeben, den anderen wird`s genommen. Steuergerechtigkeit für alle sieht anders aus. Der Rest des Programms verschwimmt vollends im Nebulösen und bedarf keiner weiteren müßigen Erörterung mehr.

    Allein tröstlich zu wissen, dass die SPD so oder so niemals allein wird regieren können, sodass von ihrem verquererweise wieder einmal den Bürgern fast mehr nehmenden als gebenden Steuerprogramm letztlich außer Spurenelementen des Unverbindlichen zu Recht und gottlob nichts mehr übrig bleiben wird.

    • Ihre Rechnung beruht auf einem Missverständnis: Ich habe so gerechnet: Der Spitzensteuersatz, der offiziell heute bei 42% liegt, liegt tatsächlich heute bei 45%, nur dass man dem Kind vor einigen Jahren einen anderen Namen gegeben hat („Reichensteuer“). Zu den 45% kommt der Soli dazu (5,5% von 45 = 2,475 %). Daher kommt meine Aussage, dass der Spitzensteuersatz heute in Wahrheit nicht bei 42, sondern bei ca. 47,5% liegt.
      Die bloße Umbenennung eines Sachverhaltes im Sinne eines Orwelll’schen Neusprech (das, was man früher Spitzensteuersatz nannte, heißt heute Reichensteuer + Soli) führt nicht zu einem neuen Sachverhalt. Nimmt man den Begriff wörtlich, dann liegt der Spitzensteuersatz, also der Grenzsteuersatz, heute bei 47,5%. Dr.Dr. Rainer Zitelmann

      • So kann sich halt gelegentlich auch mal ein Dr. Dr. Zitelmann etwas missverständlich ausdrücken. Allerdings habe ich – mit einigem Nachdenken – Ihre Ausführungen auf Anhieb so verstanden, wie sie gemeint waren.
        Wenn man zu den „Reichen“ gehört und über 250.000 € verdient (wie Sie?), muss man aber vermutlich nicht mal eine Sekunde nachdenken, um Sie auf Anhieb zu verstehen.

        Im übrigen ein sehr guter, lesenswerter Artikel!

        PS. Über den Wegfall der Abgeltungssteuer denke ich noch nach. Aus meiner Sicht (ich zahle weder Reichen- noch Spitzensteuer) scheint doch einiges dafür zu sprechen, dass der Wegfall Sinn machen könnte. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.
        Einen Artikel zum Thema Abgeltungssteuer (pro & contra) und Abgeltungssteuer-Alternativen würde ich daher begrüßen.

      • Bei der selbständigen Erörterung der zukünftig für Spitzenverdiener gelten sollenden Reichensteuer wird in dem Artikel sehr präzise mit zwei Stellen hinter dem Komma ein sogenannter Grenzsteuersatz von 50,64 % angegeben. Dementsprechend hätte es nahe gelegen, entweder auch vorher schon gleichermaßen präzise 47,48 % für den derzeit geltenden Grenzsteuersatz anzugeben oder vielleicht wenigstens zwecks zuverlässiger Meidung allfälliger Missverständnisse, die in Bezug auf den verwirrenden Neusprech ja auch an der Tagesordnung sind und tunlichst ausgeschlossen werden sollten, bei der vorherigen Erörterung des insoweit auch letztlich wiederum als Grenzsteuersatz verstandenen aktuellen Spitzensteuersatzes ein dann unmissverständliches ca. einzufügen, also „bei ca. 47,5 %“, wie jetzt auch in der ergänzenden Stellungnahme zu lesen, während es in dem Artikel nur heißt: „bei 47,5 %“.

        Aber gut, Schwamm drüber. Alle Unklarheiten nunmehr beseitigt. Ansonsten völlig d`accord mit ihren Ausführungen.

    • „Der Spitzensteuersatz beträgt heute nicht summa summarum 47,5 %, sondern 44,31 %“.
      Nein. 42% Grenzsteuersatz bei der EST + 3% Reichensteuer + ((0,055 Solz*(EST 42% + Reichensteuer 3%). Ergibt gerundet 47,5%.

  15. Rechnen können scheint langsam auszusterben. Das machen sich die Bauernfänger der Parteien zunutze. Die effektivste Entlastung der kleinen Einkommen wäre die Abschaffung der „Erneuerbare Energien Umlage“ und der Stromsteuer, damit der Strom wieder bezahlbar wird. Von dieser Entlastung hätten auch die vielen Menschen etwas, die aufgrund ihres geringen Einkommens überhaupt keine Steuern bezahlen.

  16. Die Steuerpläne sind in der Tat nicht mehr nachvollziehbar, insofern ist dem Autor zuzustimmen. An einer Stelle möchte ich jedoch widersprechen:
    „Auch die wirtschaftsnahe Presse sitzt der SPD auf, wenn von „moderaten
    Steuererhöhungen“ gesprochen wird. Tatsache ist: Die SPD will die
    Abgeltungssteuer abschaffen, wodurch sich die Steuerbelastung für
    Spitzenverdiener bei Kapitaleinkünften fast verdoppeln würde: Von heute
    25 Prozent (plus Soli) auf künftig 48 Prozent (plus Soli). Moderat???“

    Die Abgeltungsteuer ist schon jetzt eine systemwidrige und im Übrigen kaum zu rechtfertigen Ausnahme, die die einzige Rechtfertigung in der angeblichen Repatriierung deutschen Fluchtkapitals gefunden hat. Es lässt sich weder erklären, wieso bestimmte Kapitaleinkünfte niedriger als sonstige vermögensverwaltende Tätigkeiten (z.B. Vermietung und Verpachtung) besteuert werden sollen, noch lässt sich darlegen, wieso der Bezug von Kapitaleinkünften gegenüber Arbeitseinkommen und unternehmerischer Betätigung einer Privilegierung bedarf.
    Insofern wäre die Abschaffung der Abgeltungsteuer nur der Abkehr von einem Irrweg. In dem Zusammenhang würde ich mich jedoch umgekehrt dafür einsetzen, die unselige lebenslange Steuerverstrickung von Aktien und sonstigen Finanzanlagen abzuschaffen und zur alten einjährigen Spekulationsfrist zurückkehren.
    Es lässt sich nicht erklären, wieso bei fast allen Wirtschaftsgütern eine einjährige Spekulationsfrist, bei bestimmten Grundstücken eine zehnjährige Spekulationsfrist und bei Aktien und sonstigen Finanzanlagen eine unbeschränkte Steuerverstrickung gelten soll. Gerade letzteres ist undurchdacht und bestraft den, der wie von der Politik gefordert privat fürs Alter vorsorgt.

    • Die Abgeltungssteuer ist aber heute in vielen Fällen eine Doppelbesteuerung. Eine Aktiengesellschaft zahlt an ihre Teilhaber Dividenden aus bereits versteuertem Gewinn. Die Aktionäre müssen diese Dividenden aber nochmals versteuern.

      • Das ist natürlich richtig, deshalb gab es auch früher für Dividenden das Anrechnungsverfahren, das dann wegen seiner Europarechtswidrigkeit durch das Halbeinkünfteverfahren ersetzt wurde. Nichts spricht dagegen, die Doppelbelastung auf Ebene der Kapitalgesellschaft und des Anteilseigners mittels hälftiger Steuerfreistellung auszugleichen.
        Sehen Sie es umgekehrt so: Die Abgeltungsteuer, die keine Steuerfreistellung kennt, beträgt bei Dividenden mit Soli stets über 25%. Rechnet man 15% Körperschaftsteuer plus Soli plus Gewerbesteuer von durchschnittlich 11% dazu, kommt man bei ausgeschütteten Gewinnen schon jetzt zu einer Definitivbelastung von an die /knapp über 50 %.

  17. Als Freiberufler trifft mich die heißersehnte sozialistische Gerechtigkeit nicht nur über die dargelegten Steuersätze, sondern über die immer rigider werdenden Vorschriften zusätzlich: So nehmen die Finanzamtsvögte meine Umsatzsteuervoranmeldung nur noch von einem Steuerberater an, wie es auch fast unmöglich geworden ist, eine korrekte Steuererklärung ohne dessen Hilfe zu erstellen. Dieser Herr läßt sich seine Tätigkeit übrigens fürstlich bezahlen, was den Steuersätzen hinzuzurechnen ist. Auch an anderen Stellen wird heftig genagt, dem Hörensagen nach denken die Schröpfköpfe auch sehr intensiv über eine neuerliche Heraufsetzung der Grenzen bei außergewöhnlichen Belastungen nach, was so manchen, der einen Angehörigen im Pflegeheim hat, noch herb ankommen wird.
    Wenn wir dann noch bedenken, daß für erstandene Waren und Dienstleistungen nochmals 19% MWSt. zu berappen sind, überschreiten wir zügig die 70%-Marke und als Kopfnuß kommen die aus rein ideologischen Gründen explodierenden Energiekosten noch obendrauf.

    Immer mehr erkennen, daß Arbeit in Schland bestraft wird. Es ist übrigens völlig egal, wer denn nun grade dran ist: Es ist immer die SED. Ich werde meine berufliche Tätigkeit im kommenden Jahr einstellen und verfluche den Tag vor 30 Jahren, an dem ich ein Stellenangebot in der Schweiz ausschlug.
    Den Jungen zur steten Mahnung und ewigem Bedenken: Up, up and away…

    • Hauptsache, für die sogenannten „Flüchtlinge“ ist alles umsonst. Als guter Mensch müssen Sie das doch einsehen.

  18. LOL, der will uns hier einen vom Pferd erzählen. Soli zählt nicht als Steuer! Einkünfte aus Kapital haben nur die richtig Reichen,da kann die Steuer gar nicht hoch genug sein. Denn Einkünfte aus Kapital sind die sogenannte „Umschichtung von arm zu reich“, und sollte verboten werden.

    • Sie wählen dann im September sicher SPD, oder?
      Ob der Soli als Steuer zählt oder nicht, oder ob man ihn „Abgabe“ nennt, spielt doch nun wirklich keine Rolle. Und Einkünfte aus Kapital haben nicht nur die wirklich Reichen, das wüssten Sie wenn Sie sich mal damit beschäftigen würden, denn zu diesen Einkünften zählen nicht nur Zinsen. Und Kapitaleinkünfte als Umschichtung zu bezeichnen ist nun wirklich völliger Blödsinn. Jeder kann Aktien oder Fonds kaufen – egal wie viel er verdient oder auf der hohen Kante hat. Das hat nichts mit reich zu tun.

  19. Unsere Steuergesetze sind so kompliziert, dass sie selbst Steuerberater oft nicht verstehen. Und nur darum ist es möglich, vor den Wahlen den Bürgern immer wieder ein X für ein U vorzumachen. Immer wieder erlebt man, wie Politiker vor den Fragen von Journalisten von Monitor und anderen regelrecht flüchten, ohne eine Antwort zu geben. Und dieses drehen an Stellschräubchen bewirkt absolut nichts, weil an anderer Stelle der Bürger wieder abgezockt wird, z. B. mit der Entsorgung des Atommülls, oder bei der Grundsteuer und jetzt PKW-Maut, und und und.
    Merkel kennt nicht mal den Unterschied zwischen Brutto und Netto.
    Was zählt, ist das was hinten raus kommt und das sind prekäre Löhne und Armutsrenten.

  20. Das mit der Verdoppelung der Steuerbelastung bei Kapitaleinkünften muss man relativieren.

    Zunächst muss man zwischen Zinseinkünften und Einkünften aus Gewinnen wie Dividenden unterscheiden.So ist es bei Dividenden eine Mär, dass mit der Einführung der Kapitalertragssteuer, diese Einkünfte niedriger besteuert wurden. Seither gibt es nämlich dort eine Doppelbesteuerung. Zuvor wurde berücksichtigt, dass die ausgeschütteten Gewinne bereits auf Unternehmensebene besteuert worden waren. Bei einer „vollen“ Besteuerung wäre wiederum ein Anrechnungsverfahren oder ein Halbeinkünfteverfahren notwendig. Das würde vermutlich sogar zu einer niedrigeren Besteuerung von Dividenden als gegenwärtig führen. Dazu müssten dann auch wieder bei diesen Einkünften Werbekosten berücksichtigt werden.

    Bei Zinseinkünften sieht das anders aus. Diese wurden mit Einführung der Kapitalertragssteuer tatsächlich „privilegiert“ besteuert. Nur: Die Jüngeren zumindest wissen heute noch nicht einmal mehr was Zinsen sind oder kennen diese allenfalls vom Hörensagen. Also, ob da so viel an Steuern zu holen ist….

    • Dafür reichen die Zinseinkünfte aktuell häufig nicht, um die Kapitalentwertung durch die Inflation aufzufangen. Zinseinkünfte sind aktuell oft ein Minusgeschäft. Das weiß inzwischen jeder, der fürs Alter spart. Und trotzdem zahlt man darauf Steuern. Genau genommen müsste die Inflation als Werbungskosten abziehbar sein.

    • Auch die Älteren kennen Zinsen seit Längerem, dem wundersamen und Zwietracht säenden Euro sei Dank, nur mehr vom Hörensagen.

  21. „Wie bereits oben erwähnt, konnten früher Spitzenverdiener ihre Einkommensteuer erheblich reduzieren.“
    Wie ich unter dem anderen Artikel schon anmerkte, gibt es heute immer noch einige Möglichkeiten, die Steuer ( durch Absetzung von Ausgaben) deutlich zu reduzieren.

    Vielleicht wäre es sinnvoller, stamm dem schulzschen Konzept nicht mehr Leute in die Kategorie „reich“ einzuordnen, sondern einfach die Steuern für Leute, die bereits dem alten Spitzensteuersatz unterfielen, anzuheben.

  22. Würde mich nicht überraschen, wenn Schulz mit dieser Täuschung durchkäme. In einem Volk das offensichtlich weder Überblick über seine Steuern hat, noch rechnen kann, ist das wahrscheinlich.

  23. Nein Herr Zitelmann, die meisten Journalisten können nicht rechnen. Da sind sie sich mit einem Großteil der Politiker einig. Selbst einen einfachen Dreisatz bekommen die meisten nicht hin, von Prozentrechnung wollen wir erst gar nicht reden.

    In der Sache haben sie natürlich absolut recht, aber das interessiert den einfachen Bürger vermutlich nicht. 76000 hört sich für die meisten auch recht viel an und deswegen werden die wenigsten nachrechnen und feststellen das dann doch viel mehr davon betroffen sind.

    Falls es wieder eine GroKo geben sollte, kann ich ihnen schon sagen wie es ausgeht: massive Steuererhöhungen an allen Fronten.

    Diese Versprechungen, sei es von der der CDU, sei es von der SPD, sind nicht das Papier wert auf dem sie stehen. Es ist Wahlkampf und man lügt das sich die Balken biegen. Wer das immer noch nicht kapiert hat, dem ist nicht zu helfen.

  24. Nebelkerzen wohin man auch sieht. Und alle machen mit oder fallen darauf rein, je nach dem. Die gesamtdeutsche Intelligenz auf Kindergartenniveau. Tja, die Generation Einparkhilfe weiß und will es nicht besser. Die Politik hat nur ein Ziel: totale Macht über den Bürger und vor allem sein Geld, für daß er lebenslang arbeiten muß.
    Ganz im Gegensatz zu den Hofschranzen: die kassieren nur ab zu ihrer freien Verwendung und verachten den Bürger noch obendrein, weil er in ihren Augen einfach nur blöd ist. Wer aber weiter diesen etablierten Gesamtverein wählt, der hat es nicht besser verdient als abgezockt und bevormundet zu werden.

    • „…und verachten den Bürger noch obendrein, weil er in ihren Augen einfach nur blöd ist.“
      Der Bürger muss ja mehrheitlich blöd sein, sonst würde er diese Figuren nicht jedes mal wiederwählen.

      • Ja, das ist das große Problem. Aber gegen soviel Dummheit ist man leider machtlos.

  25. Die Botschaft ist eindeutig. Leistungsträger sind in dem Land nicht mehr erwünscht. KMU ebenso und das Ziel sind große Unternehmen auf die man über die Aufsichtsräte Einfluss nehmen kann. Ich warte noch auf dem Tag, wo privater Immobilienverkauf versteuert werden muss, mit dem Ziel die Abwanderung zu bremsen.

    • Um die Leistungsträger, oder zumindest deren Vermögen im Land zu behalten gab es in Deutschland schon mal ab 1931 die „Reichsfluchtsteuer“.
      Ab 1933 haben die Nazis diese dann bis 1941 zur systematischen Enteignung der ausreisewilligen jüdischen Bürger genutzt. Ab 1941 gab´s dann allerdings auch keine Fluchtmöglichkeit mehr.
      Es würde mich nicht wundern, wenn bei dem täglichen Irrsinn, diese Idee wieder aufgegriffen wird. Nennt sich dann natürlich politisch korrekt „Kapitalfluchtsteuer“. Wer sich dann die Ausreise nicht mehr leisten kann, muss den Mist dann bis zum Finale aussitzen.

  26. Da fällt mir ein Spruch meines Vaters ein:

    „Rechnen 6, Religion sehr gut.“

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