Vor 70 Jahren in Tel Aviv geboren, zog Michael Wolffsohn mit seiner Familie 1954 nach Deutschland. Als Israeli diente er drei Jahre beim Militär, als deutscher Professor lehrte und forschte er 31 Jahre lang an der Münchner Hochschule der Bundeswehr. Der Historiker wurde 2017 „Hochschullehrer des Jahres“. Sein jüngstes Buch ist eine in die Geschichte seiner Familie eingebettete Autobiografie: „Deutschjüdische Glückskinder. Eine Weltgeschichte meiner Familie“ (dtv). Und es ist ein Plädoyer für aufgeklärten Patriotismus.
Wolfgang Herles: Ungewöhnlich ist, dass Sie die Geschichte einer jüdischen Familie nicht als Opfergeschichte beschreiben, sondern schon im Titel von „deutschjüdischen Glückskindern“ sprechen. Wie das?
Michael Wolffsohn: Die Fakten sprechen dafür. Das Glück besteht vor allem im Überleben. Ich habe Eltern und Großeltern erleben dürfen.
Glück haben und glücklich sein sind zweierlei. Sie haben Glück gehabt; aber ist da auch Glücklichsein?
Ein zentrales Kapitel schildert das Leben meiner Eltern und Großeltern in damals BritischPalästina in den frühen 40ern. Meine Mutter hat das auf den Punkt gebracht. Ja, wir wussten, was in Europa geschieht. Aber die Sonne schien, wir genossen das Leben, wir liebten und wir lebten.
Weshalb ist Ihre Familie wieder nach Deutschland zurückgezogen?
Nicht die ganze Familie. Aber mein Großvater väterlicherseits war ein unglaublich vermögender Mann. Die Bundesrepublik wollte ein Rechtsstaat sein, und er sagte, ein Rechtsstaat ist dadurch definiert, dass er Raubgut zurückerstattet.
Das war dann aber nicht der Fall …
Richtig. Die deutsche Justiz war braun und braun geblieben. Und die Westalliierten waren auch zurückhaltend. Durch den Koreakrieg mussten die Amerikaner Truppen abziehen. Man brauchte die Bundeswehr. Die kostete Geld, das Wirtschaftswunder gab es noch nicht. Die Überlegung war ganz einfach. Wiedergutmachung: nichts da gegen, Wiederbewaffnung: notwendig. In diesen Konflikt ist nicht nur die Familie Wolffsohn geraten und hat nichts zurückbekommen.
Sie betrachten das als Historiker beinahe neutral. Sind Sie Historiker geworden, weil Sie an das Motto „Versöhnung durch Wahrheit“ glauben?
Das ist sehr freundlich interpretiert. Am Anfang war die Neugier.
Sie wollen aber nicht nur Geschichte erzählen, sondern den Deutschen etwas ins Stammbuch schreiben. Was?
Es gibt nichts Endgültiges in der Geschichte, kein dauerhaftes Tätervolk, kein dauerhaftes Opfervolk. Wenn Nachfahren der Opfer und der Täter die gleichen Grundwerte haben, müssen sie und können sie auf Augenhöhe kommunizieren. Es gibt kein moralisches Vorrecht durch Geburt und auch keine Vorverurteilung durch Geburt. Für mich gelten Sachlichkeit, Faktizität und die Werte der westlichen Welt.
Sie bezeichnen sich als deutschen Patrioten. Was ist das eigentlich? Deutschjüdischer Patriot! Ohne Bindestrich. Denn ein Bindestrich ist etwas Trennendes. Bei mir gehört das zusammen, was an sich schon eine Provokation ist. Ich bin Deutscher und Jude gleichermaßen, sodass zwei Wir-Gefühle aufeinanderprallen.
Ist auch das Deutschsein wie das Jüdischsein etwas Ethnisches, oder darf man daran heute gar nicht mehr denken?
Was man denken kann, das darf man denken. Das ist mein Grundsatz. Das Phänomenale am Menschen ist, dass wir weiterdenken können, zurückdenken und vordenken. Was ist denn ein Patriot? Jemand, der sich für das Land der Väter einsetzt.
Reicht nicht Verfassungspatriotismus?
Die Verfassung ist ein Regelwerk. Aber das Grundgesetz hat seine ganz eindeutigen deutschen Spezi ka, etwa die Einklagbarkeit der Grundrechte. Das ist aus der deutschen Geschichte heraus zu verstehen. Der Begriff Verfassungspatriotismus tut so, als ob er sich nur auf die Verfassung bezöge, aber die Verfassung ist das Ergebnis all dessen, was in den Köpfen und Herzen ist, die in einem bestimmten Milieu groß geworden sind. Es ist keine Eskimoverfassung, sondern eine deutsche Verfassung.
Sie kritisieren den deutschen Nachkriegspazifismus, der noch immer in voller Blüte steht.
Er macht die deutsche Gesellschaft sympathisch. Nie wieder töten: Dazu ist nichts zu sagen. Nur ist die Geschichte weitergegangen. Ich schildere den Pazifismus und halte ihn langfristig für unrealistisch, die gegenwärtige Weltlage belegt das. Die Gesellschaft ist nicht militaristischer, aber es ist nicht mehr möglich, sich aus allen Konflikten herauszuhalten, wenn man die freiheitlich-demokratische Grundordnung in der freien Welt aufrechterhalten will. Gegen militärische Intervention habe ich gar nichts, aber es muss eine politische Strategie dahinterstecken. Die gibt es nicht, und das ist Folge des nicht vorhandenen sicherheitspolitischen Trainings der bundesdeutschen Gesellschaft und Politik. Diese Einfältigkeit finden Sie auch in der gegenwärtigen Situation.
Es ist nicht möglich, sich aus allen Konflikten herauszuhalten, wenn man die freiheitlich-demokratische Grundordnung in der freien Welt aufrechterhalten will.
Die völlige Ablehnung der Wehrmacht als Vorgänger der Bundeswehr – da werden Bilder von Helmut Schmidt in Uniform abgehängt –, was halten Sie davon?
Das sind Exzesse, die albern sind. Helmut Schmidt war Oberleutnant der Wehrmacht, aber ein hochverdienter Bundeskanzler. Dennoch ist die Frage: Was hat der gute Mann in der Wehrmacht gemacht? Da gibt es eine Studie, die nicht dazu ermutigt, den Helmut Schmidt vor 45 genauso als Vorbild zu nehmen wie den Helmut Schmidt danach. Was lernen wir daraus? Wir lernen, dass es nicht nur in der Persönlichkeit dramatische Brüche geben kann, sondern auch in einem Staat. Deutschland heute ist nicht das Dritte Reich, ist nicht das Kaiserreich. Und das Wechselspiel zwischen staatlicher und persönlicher familiärer Ebene fasziniert mich. Geschichte besteht aus vielen Schichten.
Ist die Bundeswehr ein Hort rechten Gedankenguts?
Das ist eine unsinnige Behauptung von denen, die mit der Bundeswehr sowieso nichts am Hut haben. Die Urlegende, dass die Bundeswehr von alten Nazioffzieren aufgestellt worden wäre, ist grober Humbug. Das entscheidende Kriterium war: Wie hältst du’s mit dem Widerstand vom 20. Juli? Man schuf das Konzept der inneren Führung, des Bürgers in Uniform. Aber was passierte? Die Bürger zogen sich zurück aus der Bundeswehr; jeder, der konnte, drückte sich. Im letzten Jahr der allgemeinen Wehrpflicht waren nur noch 16 Prozent des Jahrgangs bei der Bundeswehr. Dadurch entstand ein Vakuum. Die Extremisten kommen in dieses Vakuum. Jetzt staunt die Allgemeinheit. Vergessen wird, es gibt eine Vielzahl hoch qualifizierter Idealisten, die außerhalb der Bundeswehr Vorstandsmitglieder in Großunternehmen hätten werden können. Wir haben drei Kategorien: Idealisten, die wenigen Extremisten und drittens die ganz große Gruppe derer, die auf dem zivilen Arbeitsmarkt nicht unterkommen.
Rafik Schami sagte, die Islamophobie sei eine neue Form gesellschaftlich akzeptierten Antisemitismus. Richtig?
Nein. Das ist keine Islamophobie. Die meisten Muslime sind ganz normale Menschen, aber es ist doch nicht zu bestreiten, dass die Mehrheit der Terroristen keine Indianer, sondern Muslime sind. Da muss man nach den Ursachen fragen.
Und viele Muslime sind Antisemiten, was ebenfalls verdrängt wird.
Das hängt mit der allgemeinen Ahnungslosigkeit gegenüber Religionen zusammen. Die Leute haben schon von ihrem eigenen Christentum zu wenig Ahnung, wissen wenig über das Judentum und noch weniger über den Islam. Wenn Sie sich die heiligen Schriften, auch den Koran, ansehen, werden Sie auf extremistisch-antijüdische Passagen stoßen.
Wir sind stolz, dass so viele Israeli nach Berlin ziehen, aber diese Stadt ändert sich durch islamische Migration. Müsste der Stolz eigentlich einer Furcht weichen?
Beides ist berechtigt. Der Stolz darüber, dass man ein vorbildliches, humanes, liberales Gemeinwesen aufgebaut hat, das so attraktiv ist, dass die Nachkommen der Opfer freiwillig und gern in Massen nach Deutschland und die deutsche Hauptstadt kommen. Sie meinen auch, den Nahostkonflikt in Deutschland lösen zu können, denn es gibt sehr intensive Kontakte zwischen den Neuberlinern aus Israel und aus dem Nahen Osten. Aber es gibt die nächste Schicht der Geschichte: die Massenmigration, in deren Schutz Extremisten gekommen sind. Das führt zu Übergriffen. Plötzlich ist der Nahostkonflikt mitten in Deutschland und in Europa.
Da herrscht Naivität. Ein Satz aus Ihrem Buch über die jungen Juden, die nach Berlin ziehen: Sie „suchen in Deutschland die Erfüllung oder nachträgliche Vollendung des Vorfahren-Wunschtraums und finden eines späteren Tages vielleicht nur eine Variante ihres heimlichen Albtraums: den muslimisch-jüdischen Konflikt“.
Auch bei Juden ist das Zeitalter der Propheten vorbei. Aber mit einem realistischen Blick war diese Entwicklung seit den 80ern erkennbar.
Wenn man sieht, was sich von der Türkei bis in die USA abspielt: Stößt das Konzept der liberalen Demokratie an Grenzen?
Die Demokratie war immer bedroht. Der Nationalsozialismus ist mit den Instrumenten der liberalen Demokratie an die Macht gekommen. Es bedurfte Pearl Harbour, damit die USA in den Krieg eintraten. Also: Westliche Demokratien sind wunderbar, langmütig, gutmütig, aber irgendwann reagieren sie.
Und sie haben eine Diskursschwäche. In Deutschland führen alle Parteien nur Wahlkampf gegen die AfD, die man nicht unter-, aber auch nicht überschätzen sollte.
Richtig. Wenn von Extremismus die Rede ist, dann meist von Rechtsextremismus. Den gibt es, ich weiß es, weil ich Liebespost dieser Art en masse bekomme. Aber sich nur darauf zu werfen ist naiv. Die größere Gefahr, nicht nur für uns Juden, geht vom Islamismus aus, und ich staune über die Realitätsschwäche. Auch der Linksextremismus wird wiederkommen.
Wie kann man dem muslimischen Extremismus Grenzen setzen?
An den Grenzen ist es meist schon zu spät. Dann gibt es die Schnapsidee der Auffanglager in Nordafrika. Dann das Konzept der wirtschaftlichen Entwicklung. Alles falsch gedacht. Die arabischen Staaten sind künstliche Produkte der Entkolonialisierung. Kunststaaten. Da wurde zusammengepresst, was nicht zusammengehörte. Wenn ich höre, angefangen bei Steinmeier, Syrien müsse wiederhergestellt werden – Unsinn. Es kann nicht wiederhergestellt werden. Man muss sich Konzepte überlegen, wie man die Staatenwelt so organisieren kann, dass die unterdrückten Minderheiten Selbstbestimmung erreichen. Das Stichwort heißt Föderalismus.
Ein Fehler, der in der EU genauso gemacht wird.
Die phänomenale Erfindung der europäischen Geschichte ist der Parlamentarismus: Der Konflikt wird nicht ausgeschaltet, sondern mit Worten ausgetragen.
Der arabische Frühling ist gescheitert.
Weil man die Institutionen nicht richtig strukturiert hat. Es darf keine Gewinner und Verlierer geben. Demokratie bedeutet Machtteilung durch Kontrolle. Dadurch Befriedigung und dadurch Frieden.
Dieses Interview ist in der Ausgabe 07/2017 von Tichys Einblick erschienen – die ganze Ausgabe können Sie auch hier als PDF lesen.
Volle Zustimmung. Leider gerät Popper zunehmend in Vergessenheit.
Mein größtes Ärgernis ist, dass er aktuell ständig missbraucht wird.
Man kann es nicht oft genug widerholen:
Mit „offener Gesellschaft“ hat er nixht „offene Grenzen“ und unkontrollierte Zuwanderung gemeint, sondern ein Staatssytem das den offenen Diskurs mit Andersdenkenden zulässt.
Somit sind nach Poppers Definition alle die den Diskurs mit der AFD meiden, Feinde der offenen Gesellschaft.
Popper war auch der Meinung, dass sich 99% der globalen Probleme auf die Bevölkerungsexplosion in der dritten Welt zurückführen lassen.
ICH bin mir sicher, dass er beim Thema „Fluchtursaxhen bekämpfen“ die Gebutenkontrolle als zentrales Thema gesehen hätte.
Dieses Tätervolk und Opfervolk Gerede wird meines Erachtens nur von den, ich sage mal Eliten hoch gehalten. Bei den ganz normalen Menschen ist dies untereinander schon lange kein Thema mehr. Ich, Jahrgang 1961 war z.B. Anfang der 1980iger Jahre in Norwegen dort hatte ich schnell Kontakt zu gleichaltrigen Einheimischen und ich wollte wissen ob Sie mich als Deutschen nicht argwöhnisch beäugen würden. Als Antwort kam wir glauben nicht, dass Du schon so alt bist, dass Du als Soldat in Norwegen warst. Also was hast Du damit zu tun? Nichts! Dies ist, meines Erachtens die Einstellung des aller größten Teils der europäischen Nachkriegsgeneration.
Herr Wolfssohn,
Sie sagen: Es gibt kein moralisches Vorrecht durch Geburt und auch keine Vorverurteilung durch Geburt.
So sollte es sein. Aber selbst in Deutschland wird widersprüchlich bis heute unterschieden. 1929 geboren und am Kriegsende 15 Jahre alt, musste ich Schlimmes erleben. Mein Vater wurde 1944 eingezogen und in Berlin nahe seiner Familie 1945 eingesetzt. Er kam nicht mehr nach Hause. Fünf Kinder, ich als ältester mussten dafür ein Leben lang büßen. Schlimm für uns. Bis heute ist nicht bekannt, was mit ihm passiert ist. Wurde er vielleicht sogar von den eigenen Leuten erschossen, weil er nicht mehr kämpfen wollte? Wir haben es nie erfahren. Er hatte keinen Menschen umgebracht oder misshandelt noch ins KZ gebracht. Aber in den Nachkriegsjahren wurde uns immer eine eigene Schuld an unserem Elend vorgehalten, die doch einfach für uns nur darin bestand, als Deutsche geboren zu sein. Nur Zwölf Jahre währte das Nazireich. In seinem Namen wurden furchtbare Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen. Aber man hat für solche Verbrechen ein ganzes Volk ohne Klärung persönlicher Schuld in Sippenhaft genommen. Ein Teil der Deutschen musste sogar in einer neuen Diktatur leben. Während brauchbare Nazis sogar geschützt und genutzt wurden. Selber Schuld redet man uns bis heute noch ein. Wenn das gerecht wäre, dann muss dieses auch für alle Menschen und Völker dieser Welt auch heute noch angewendet werden.
Warum ist der Syrier, der Iraker, Afghane usw. ja sogar der Israeli, dann nicht gleichermaßen verantwortlich, was in seinem Land und unter seiner Religion seit vielen Jahrzehnten gegen die Menschlichkeit verbrochen wird? Er kann sogar noch sein Land verlassen wenn er nicht dagegen angehen will. Deutsche Flüchtlinge wurden damals teilweise sogar im Krieg nach Deutschland aus neutralen Ländern zurückgeführt oder interniert.
Der Islam selber überdauerte aber weit über Tausend Jahre. Auch in seinem Namen werden auch heute noch schlimme Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen. Aber sind nun alle Moslems schuld daran, weil sie ihn nicht verändern können oder wollen? Wenn dem so wäre, was hätte das für Folgen?
Etwas von Wolffsohn zu lesen, ist immer eine Wohltat. Nicht, dass ich mit allem, was er sagt, konform ginge, aber der Mann hat sich einfach seine natürliche Vernunft bewahrt, er ist erfrischend un-ideologisch.
Sein „Plädoyer für aufgeklärten Patriotismus“ erinnert mich lebhaft an einen anderen vernünftigen Anti-Ideologen, Isaiah Berlin. Dieser russisch-britische Philosoph hat in einem seiner Spätwerke (ich glaube, es war „The crooked timber of humanity“) sehr genau unterschieden zwischen Patriotismus (er nannte es „normalen“ Nationalismus) und der übersteigerten Form, die im Faschismus münden kann.
Und er hat klar dargelegt, dass es wir Deutsche waren (unter der geistigen Ägide von Fichte), die den Patriotismus so durch Übertreibung pervertierten. Jetzt übertreiben wir es genau so mit dem Anti-Patriotismus.
Es sind zwei Seiten derselben Medaille, aber wir sind unfähig, das zu sehen. Offenbar kennen wir Romantiker nur die Übertreibung – entweder in die eine, oder in die andere Richtung.
Dabei gäbe es genug Vorbilder, an die man anknüpfen könnte. Vielleicht weniger in Deutschland. Aber der Italiener Giuseppe Mazzini (das ist der, nach dem die vielen Strassen an Ihrem italienischen Urlaubsort benannt sind) würde sich da z.B. anbieten.
Heute eher nur noch als Politiker und Verfechter der italienischen Einigung bekannt, hat er ein umfangreiches theoretisches Werk hinterlassen, von dem grosse Teile noch sehr lesenswert sind. Mazzini verbindet in seiner politischen Vorstellung organisch-logisch den Nationalstaat als unabdingbaren Sitz der Demokratie mit dem Wunsch nach einer supranationalen Zusammenarbeit.
Wir Deutsche meinen in unserem rigoristischen Furor ja meist, Internationalismus bedinge das Absterben des Nationalismus. Das zeigt neben anderen gedanklichen Defiziten vor allem unsere Phantasielosigkeit, das Denken in extremem Entweder-Oder.
Das ist dem Italiener Mazzini fremd.
(Literaturtipp: z.B. seine Schrift „Fratellanza dei Popoli“, in ‚Scritti editi e inediti‘, vol. I, 1906, pp. 286ff.).
D’accord Herr Wolfffsohn,nur die Aussage, dass der Linksextremismus wiederkommen wird, halte ich für untertrieben, wenn nicht naiv.
Im Bundestag sitzen reihenweise Unterstützer der Ex?-RAF und deren Nachgeburten.Ein grüner Ministerpräsident war in einer linksradikalen Bewegung, wechselte dann ins öko-grün getarnte Terroristen-Unterstützer-Biotop, um dem Radikalenerlass zu entgehen und Lehramt zu studieren, wie viele seiner Gesinnungsgenossen.
Der nicht verschweigbare Film, der nun doch widerwillig spät abends lief,der die linken Hetzer und ihre Unterstüzer in den Medien bloss stellt ,zeigt wo die gefährlichsten Verbrecher zu hause sind.
Übrigens: Ich kenne keinen Türken, der nicht Antisemit ist,und ich verkehre nicht in Islamisten-Kreisen.Auf diesem „fruchtbaren Boden“ gedeiht das Reich des Bösen, das derzeit mit der Unterstützung der Linksradikalen, und Duldung der getarnten Kommunisten , wie Angela Kasner,stetig wächst.
Wenn man das Interview ausführlich liest, dann sagt Wolffsohn explizit, dass die Menschen keine durchgängige Biographie und politische Haltung haben. Siehe Helmut Schmidt als Wehrmachts-Oberleutnant und als Bundeskanzler. Beide Lebensabschnitte sind nicht gleich sondern getrennt zu bewerten. Genauso wenig wie in BaWü jetzt ein Linksradikaler als Ministerpräsident sitzt.
…und im Kanzleramt, wo jetzt eine Lebensabschnittsmarxistin sitzt.
Auch Joschka Fischer war ja nicht immer Aussenminister mit Massanzug.
Der Linksextremismus/faschismus war doch niemals weg, siehe Hamas, PLO, Houthi Rebellen, RAF, PKK…… allesamt politisch Leninistisch-marxistisch revolutionär motiviert und wie zur Weimarer Zeit, ist dieser schon längst wieder in den Parlamenten zu gegen.
Parteimitglieder aus Bundes- und Landtagsfraktion @DieLinke, sind auch in der Mindernützigen Organisation Rote Hilfe e.v. aktiv. Diese wurde vom Verfassungsschutz als eine Leninistisch-marxistisch Linksextremistische Organisation eingestuft und unterhält u.a. auch verbindungen zu der PKK als eine Linksextremistische Terrororganisation. Was sollen wohl die Agitprop-triaden der DieLinke gegenüber eines Saudi-Arabien, welches im Jemen die Houthis bekämpft? Houthi’s Flag and Slogan:
„God Is Great, Death to America, Death to Israel, Curse on the Jews, Victory to Islam“.
https://de.wikipedia.org/wiki/Rote_Hilfe_(Verein)
http://www.verfassungsschutz.niedersachsen.de/extremismus/linksextremismus/sonstige_linksextremistische_gruppen/rote_hilfe_ev/54262.html
http://eurasianews.de/blog/hat-linken-abgeordnete-geheime-parlamentsunterlagen-an-die-pkk-weitergereicht/
Infos KPD->Weimarer Zeit:
https://de.wikipedia.org/wiki/Linksfaschismus
mfg
Ein Bild sagt mehr als Tausend Worte…so sieht ein Dhimmi aus, der mal so dermaßen vorgeführt wurde. Da werden wohl heute im Hause Schönenborn noch einige Kurze getrunken um diese Schmach zu tilgen. https://uploads.disquscdn.com/images/518cb6e0fe5c3968ca6101855a767fb248ac27ccce1edbf4e08110df097579bd.png
Wie dieser Mann gerade bei Maischberger die komplette Runde zerstört.
Meinen vollen Respekt Herr Wolffsohn. Ein Intellektueller unter völlig Debilen.
Beeindruckende, nüchterne Ansichten des Herrn Wolffsohn. Verstand und Herz gehören für ihn zusammen. So erzählt er seine Sicht eines Patrioten:
„Jemand, der sich für das Land der Väter einsetzt.“ – Gut gefällt mir auch die Aussage, dass Menschen mit gleichen Grundwerten auf Augenhöhe kommunizieren können. Sehe ich auch so, dass es keine höhere Stufe des menschlichen Miteinanders gibt, als die, dem anderen volle Freiheit zugestehen zu können, da die gleichen Grundwerte die Basis sind. Dennoch verkennt er nicht die Schwächen und Gefahren in unserer Gesellschaft. Das ist der sinnvolle Umkehrschluss, wenn Wertvolles nur dann erhalten werden kann, wenn hellwach Zerstörerisches wahrgenommen, eingedämmt oder verhindert
wird. – – Vielleicht passt es an dieser Stelle: ich bemängele schon lange, dass bei der Rückschau auf die schlimmen Jahre unserer Geschichte immer ein großer Teil ausblendet wird und nur die wüsten Kriminellen genannt werden oder die wenigen bekannten Freiheitskämpfer. Als Folge konnten teils einseitige Selbsthass-Ideologien entstehen oder sprachlos gehemmtes
Selbstwertgefühl, das unfähig ist, bei Bedarf klare Grenzen zu setzen. Und dabei gab es damals sehr viele Bürger, die mit enormen Einsatz alles richtig gemacht haben und vor deren Leistung ich stolz den Hut ziehe. Darum ist es mir auch noch nie eingefallen, mich für die bösen Taten anderer schuldig zu fühlen. Ich habe keine Beziehung zu Menschenverächtern. Ich weiß nicht, was sie beseelt. Jeder trägt seine eigene Verantwortung. – – Sehr, sehr schön
gesagt: „Es gibt kein dauerhaftes Tätervolk, kein dauerhaftes Opfervolk“.
Deutschjüdischer Patriot-Zitatende- gefällt mir, alles Gute zum Geburtstag!
Ein schönes Interview, kluge Worte.
Man sollte tatsächlich die Vergangenheit, die Schrecken, die 12 Jahre lang in Deutschland gewütet haben, veranstaltet durch ein verbrecherisches Regime, in die Ablage der Geschichte befördern. Es hilft niemanden, sich stets in der Opfer-oder Täterrolle zu sehen. Kollektivschuld, und das war im Hitler-Deutschland der Fall, kann nicht vererbt werden; Deutsche, die 1933 geboren wurden, trifft keine Mitschuld. Bürger, die der jüdischen Kultur oder/und Religion angehören, sollen in Deutschland willkommen sein. Sie gehörten immer zur deutschen Nation.
„Man sollte tatsächlich die Vergangenheit, die Schrecken, die 12 Jahre lang in Deutschland gewütet haben, veranstaltet durch ein verbrecherisches Regime, in die Ablage der Geschichte befördern.“
Ich bezweifle sehr stark, dass das Michael Wolffsohn in seinem Interview gemeint hat. Die 12 Jahre gehören genauso zu unsere Geschichte dazu, wie die Jahre davor und danach. Es bedeutet aber nicht, dass wir auf Dauer ein Tätervolk sind.
Nein, in die „Ablage“ gehört das selbstverständlich nicht. Aber wir dürfen auch nicht unsere ganze Identität darüber definieren. Wer zu grosses Misstrauen gegen das gerade medial niedergemachte Sieferle-Buch hat, der möge sich an Martin Walsers Paulskirchenrede 1998 erinnern. Man kann alles zur Obsession machen. Und das ist dann der Sache meist nicht dienlich.
„Nein, in die „Ablage“ gehört das selbstverständlich nicht. Aber wir dürfen auch nicht unsere ganze Identität darüber definieren.“
Es ist Teil unserer Identität.
Da haben Sie recht, es gehört zur deutschen Geschichte, man wird sich der Nazi-Verbrechen noch in tausend Jahren erinnern. Mit „Ablage“ meinte ich (ich gestehe, etwas unglücklich gewählt) nicht das Vergessen, sondern die Seite umblättern.
Michael Wolffsohn, ein gefährlicher Mann. Er spricht dem Militär im Zusammenhang mit Intervention das Wort. Warum? Weil er keine anderen, keine humanen Ideen und Fertigkeiten hat. Und so jemand will über das Glücklichsein reden (können)?
Auf einmal sind wir kein Tätervolk mehr. So-so. Na, dann können wir ja ruhigen Gewissens losmarschieren. Israel würde gewiss nicht abwinken, wenn wir in den Krieg gegen die Muslime im Nahen Osten zögen…
Fuer manche Menschen sind auch simple Wahrheiten die Michael Wolffsohn klug erlaeutert nicht nachvollziehbar!
Damit entlarven sich diejenigen die praedigen, dass die Deutschen ein „taeter Volk“ sind und bleiben, und nur dadurch Karrieren und Einfluss usurpiert haben.
Was für ein Unsinn, den Sie da verzapfen
Nach 14.500 Kriegen der Menschheitsgeschichte wäre eine humane und kreative Idee zur Beendigung des kulturellen Phänomens „Krieg“ sicher notwendig.
Lichterketten, Feindesliebe, Friedensmärsche und dergleichen naive „Esotherik“ haben allerdings bislang wenig gebracht.
Auch Pazifismus und Fahnenflucht sind keine geeigneten Mittel gegen den IS.
Hitler und das 3. Reich wurden nur durch die militärische Übermacht der Allierten besiegt.
Ob es nun schön ist oder nicht :
Wir alle können hier nur deshalb miteinander kommunizieren, weil wir Nachfahren der besser Bewaffneten sind, die aus diesen 14.500 Kriegen als Sieger hervorgegangen sind.
Aber ich gebe Ihnen grundsätzlich Recht:
Im 21.Jahrhundert sollte man in der Lage sein, ernsthafte Alternativen zum Krieg anzubieten. In der Zivilgesellschaft ist durch das Gewaltmonopol des Staates ja bereits vor einigen tausend Jahren das Faustrecht abgeschafft worden.
Man hat vielleicht das Faustrecht abgeschafft, nicht aber die Gewalt in der Gesellschaft. Und so ist es auch mit den Kriegen. Die Alternative dazu, den Frieden, gab es schon immer. Aber anbieten funktioniert nicht, er muß bewaffnet sein und durchgesetzt werden.
Die einzige Möglichkeit für Frieden besteht in der Entwaffnung aller Nationen und der Aufstellung einer übernationalen Armee mit Gewaltmonopol.
Das geht natürlich nur, wenn es auch eine übernationale Legislative und Judikative gibt.
Weitere Voraussetzung ist eine einigermaßen Gerechtigkeit (Hartz 4 Staaten).
Frieden schaffen ohne Waffen ist jedenfalls unmöglich.
Ist nicht einmal so kompliziert – zumindest theoretisch.
Und die Gewalt in der Gesellschaft hat dramatisch abgenommen.
Ohne Gewaltmonopol würden sich die Menschen wegen Maschendrahtzäunen, Hecken und Erbsxhaften gegenseitig die Köpfe einschlagen.
Das wäre mal ein Ansatz.
Es gibt kluge Menschen, die dieses Konzept detailliert ausgearbeitet haben.
Allerdings sind die weder Talkshows noch in der Politik zu finden.
Auch wenn es theoretisch einfach klingt. In der Realität wird es in absehbarer Zeit nicht zu einer übernationalen Armee mit Gewaltmomopol kommen. Nicht mal EU kann sich auf so was einigen. Schauen Sie in den UN-Sicherheitsrat. Sicher führt ein funktionierender Rechtsstaat mit Gewaltmonopol national zur Abnahme der Gewalt. Man kann es nur nicht so einfach auf den Globus übertragen. Jedenfalls wahrscheinlich nicht ohne vorher einen globalen Krieg zu führen. Den Preis möchte ich nicht zahlen.
Das Problem wäre sachlich betrachtet keinesfalls extrem schwierig.
Allerdings fehlt den Politikern entweder der Verstand oder der Wille.
Ixh wäre im ersten Schritt schon da klar, wenn derartige Visionen rational diskutiert würden.
Rational diskutieren heißt, die Eigenschaften der Menschen einzukalkulieren. Menschen sind nicht rational. Wahrscheinlich gibt es eine Vielzahl von Rationalitätsauffassungen, auch von dem, was man unter Vernunft versteht. Es sind nicht nur die Politiker. Alle Menschen haben mit Leidenschaften und Weltbildern zu kämpfen.Mit Denkfaulheit allemal. Wir alle handeln i.d.R. nicht wirklich rational.Schon das rationale, machtfreie Diskutieren fällt uns schwer. Die Hoffnung durch rationalen Diskurs zum Weltfrieden zu kommen, das ist der Traum von Philosophen. Meist sind es keine Realisten. Die Empirie spricht jedenfalls eher dagegen.
Es wird einige aus verschiedenen Lagern geben, die mit aller Macht z.B. der Provokation und irreführender Manipulation die Chance mit allen Mitteln zu verhindern wollen werden. Helfen wird das unverhandelbare Festhalten an Werten ggf. der christlichen Lehre. Ein gesunder Gerechtigkeitssinn, wie er einst vor dem ganzen Unsinn taktgebend war.
Auch wenn es etwas seltsam klingt, das Land wird schwere Turbulenzen erleben, die Menschen einer schweren Prüfung unterzogen. Weil ihnen eben das oben erwähnte fehlt und vor einem geistigen und moralische Absinken schützen würde. Leider wird diese Feststellung vielen zu lächerlich klingen.
Mfg und großen Dank.
Ein hochinteressantes Interview.
Zitat:“Man muss sich Konzepte überlegen, wie man die Staatenwelt so
organisieren kann, dass die unterdrückten Minderheiten Selbstbestimmung
erreichen. Das Stichwort heißt Föderalismus.“
Ich verstehe das Wort „Minderheit“ jetzt mal als ethnische und/oder kulturelle Teilmenge innerhalb eines größeren Zusammenschlusses und nicht als Lobbygruppe oder als Verein einer eher privat ausgerichteten Interessen- oder Hobbygemeinschaft. 😉
So definiert, treibt mich dieser Gedanke seit Ewigkeiten um. Wie kann man die verkrustete und verhärtete Welt voller Zentralstaaten (ohne dabei massive Kollateralschäden zu erzeugen!) auf ihre natürlich gewachsenen und lokal verwurzelten Kulturen zurückbrechen und diesen Zustand so festigen, dass die traditionell eher räuberischen Kulturen, die eher friedlich forschenden und handelnden Kulturen in Ruhe lassen und wie verhindert man die Bildung von Allianzen der Unfähigen zwecks Beraubung der Fähigen?
Innerhalb einer ethnisch oder kulturell homogenen und geschlossenen Gruppe mit einem funktionierenden Rechtssystem, lässt sich der Schutz der Zivilisierten vor den Unzivilisierten noch einigermaßen bewerkstelligen. Auf globaler Ebene schlägt dies aber völlig fehl, weil die Unzivilisierten und Zurückgebliebenen zur Zeit klar die Mehrheit stellen und erobern und ausrauben letztlich deutlich einfacher ist, als sich selbst weiterzuentwickeln.
Man bräuchte theoretisch einen einzigen globalen „Rechtsstaat“, der die (lokale) Souveränität und Identität einer jeden einzelnen Ethnie und/oder Kultur neutral absichert. Wenn man sich die weltweiten Interessenlagen und dazu die Vorgänge in der UN so anschaut, scheint dies ein nahezu aussichtsloses Unterfangen zu sein, denn dort sind genau die Kräfte in der Mehrheit am wüten, die es auszuhebeln gilt. Invasion, Landnahme und Ausbeutung müssten effektiv unterbunden werden. Wie aber soll man dies bewerkstelligen, wenn die globale Mehrheit genau dies will und nicht aus ihrer Haut kann?
….“Es gibt kein dauerhaftes Täter-, kein dauerhaftes Opfervolk“…von wem wurde uns dies doch permanent eingeredet??? Uns wurde doch jahrelang das Selbstwertgefühl ausgeredet. Stolz und/oder Selbstwertgefühl waren schlicht bähhh. Wir waren alle Täter. Heute wollen alle wieder nur zu uns, weil es sich hier so angenehm leben läßt. Auf einmal will man nicht wahr haben dass wir jahrelang schief angesehen wurden. So schnell kann man die Schmach die über Unschuldige ausgekippt wurde doch wohl nicht vergessen. War dies jetzt zuviel Wahrheit?
Zeichnet sich ein hohes Selbstwertgefühl nicht auch dadurch aus, dass man nicht ständig aufzählt, wie oft man schon schief angeschaut wurde? Das was Sie beschreiben, klingt für mich zu sehr nach Opferrolle. So nach dem Motto, die anderen sind Schuld, dass wir nicht stolz auf unser Land sind. Stolz und Selbstwertgefühl kommt aber von innen.
wie es für den Einzelnen klingt mag jeder für sich entscheiden. Sie sehen es eben anders als ich. Vielleicht lesen Sie dazu Daniel Goldhagens Elaborat. Manche Leute lassen sich gerne mit Schmutz bewerfen und fühlen sich noch wohl dabei, ich gehöre nicht dazu. Dies hat nichts mit einer Opferrolle zu tun, sondern mit Fakten.
Damit wir uns nicht falsch verstehen, es geht nicht um die Fakten, sondern die Interpretation der Fakten. Da mögen wir unterschiedlicher Ansicht sein, aber die Fakten als solche habe ich nicht angezweifelt. Für mich zeichnet sich Stärke durch die Überwindung von Schwierigkeiten aus. Das kann man auf fast alle Lebens- und Politikbereichen übertragen. Und ein hohes Selbstwertgefühl bedeutet gerade, dass man sich von außen nicht beirren lässt.
Opfer sind alle Menschen, denen ohne Nachweis persönlicher Schuld schweres Unrecht zugefügt oder das Leben genommen wird, nur um den Ruf oder Bestand eines Kollektivs zu sichern.
Wer nie Opfer war, kann nicht mit diesen empfinden. Leider wurde und wird Schuld und Sühne vom Schicksal sehr ungerecht verteilt.
Der Glaube dass man es doch hinkriegt dass alle friedlich zusammenleben schimmert irgendwie doch zwischen den Zeilen durch.
Nur noch diese und jene Probleme lösen, diese und jene Fehler korrigieren …
Das ist ein Irrglaube. Evolution hört nicht auf, Geschichte ist kulturelle Evolution, und wenn es jemals ONE WORLD geben sollte dann wird es eine auf Gewalt und Unterdrückung beruhende Diktatur sein, und von der ersten Minute ihrer Existenz an wird schon wieder an ihrer Zerstörung gearbeitet werden.
Hervorragende Analyse!
Absolut treffend ausgedrückt!
Warum nur läßt mich diese „gedankliche Reise in eine ( ferne?) Zukunft“ nicht los?
Schade, dass das Interview schon zuende ist. Hätte gern gewusst, was Deutschland angesichts der Migration zu Hunderttausenden aus den arabischen Ländern tun soll. –
Ich glaube, so wie diese Migranten durch Gesetze geschützt sind, wird wohl ihr Aufenthalt in Deutschland nicht zu beenden sein. Deutschland hat sich mit dem Recht auf Asyl und den Aufenthaltsgesetzen selbst die Hände gebunden. Das geht so weit, dass das Asylrecht als ein Recht auf Einwanderung mit permanenten Aufenthaltsstatus vom Gesetzgeber gesehen wird. Eine eigentlich gesellschaftlich wie juristisch unerträgliche, weil einem Dilemma ähnelnde Situation, aus der wir ohne Gesetze zu ändern nicht mehr herauskommen. Und Merkel wird einer drastischen Anpassung der Gesetzeslage niemals zustimmen. Die wäre aber dringendst erforderlich. Sie stimmt noch nicht einmal der Sicherung der EU-Außengrenzen zu. Wieviele Migranten kamen eigentlich genau aus Afrika und dem Mittleren Osten, seit die Balkanroute faktisch geschlossen ist? Und über welche Routen kommen sie jetzt?
Der arabische Frühling ist nicht durch ein Organisationsproblem gescheitert, sondern weil die stärksten Oppositionsfraktionen überall die Islamisten waren, die bereits seit Jahrzehnten dort im Untergrund Aufbauarbeit geleistet hatten.
Sobald einer der dortigen arabischen Diktatoren ins Wanken geriet, stand plötzlich eine Gruppe von aus dem Westen finanzierten Demokraten gegen eine andere aus den Golfstaaten finanzierte Gruppe von Islamisten. Und dann ging es eigentlich erst richtig los mit dem Kampf um die Vorherrschaft.
Wolfsohn denkt hier immer noch aus einer Perspektive, in der die politische Macht des Westens sozusagen gottähnlichen Gestaltungsanspruch auf dem Globus besitzt, und wenn ein Land wie Libyen oder Ägypten scheitert, dann hat da irgendein CIA-Denker die falschen Knöpfe gedrückt. In Wirklichkeit haben diese Länder ihren eigenen Diskurs, ihre eigenen Konflikte, und der Westen und dessen Ideen und Interventionen werden lediglich als überhebliche Einmischung angesehen.
Guter Artikel. Gestolpert mit ich nur über einen Satz
„Es bedurfte Pearl Harbour, damit die USA in den Krieg eintraten. “ Oh, ja…und danach kam vor jd. Krieg noch so ein “ Pearl Harbour“ unter anderen Namen aber.?????
„Es gibt nichts Endgültiges in der Geschichte, kein dauerhaftes Tätervolk, kein dauerhaftes Opfervolk.“
Diesen Satz erklären Sie bitte mal den linksgrünen Ideologen.
Als Spätgeborner und schon länger hierlebender weiß ich um die Unsere Geschichte. Und es waren auch 12 dunkle Jahre. Aber deshalb wird mich niemand der Linken Gesinnungsterroristen und Moralapostel zwingen mein Leben lang ein Büßerhemd zu tragen und mich zu kasteien.
Augenhöhe ist die richtige Maßnahme. Auch für die kürzlich über uns hergefallen Goldjungs. Anstatt sie auf einen Sockel zu stellen, muss man deren Antisimitismus und Inkompatibilität in unsere Gesellschaft zur Kenntnis nehmen und entsprechend handeln.
Sehr kluges Interview, bis auf den Schluss. Wer soll denn die föderalen Strukturen organisieren, und wie sollen die aussehen?
Ich denke, das müssen die Regionen selbst übernehmen, und wir sollten uns raushalten und die Einwanderung, die aus den Konflikten folgt, einfach unterdrücken. Jeder weiß, dass das möglich ist, und alle anderen Behauptungen eine Lüge.
Herr Wolffsohn sagt richtig über Demokratien: „irgendwann reagieren sie“.
Das bedeutet hier nichts anderes, als dass diese Demokratien an ihren Selbstansprüchen „Menschenrechte“ und „Humanitarismus“ aus legitimen Selbstinteresse Abstriche werden vornehmen müssen, um die eigenen Gesellschaft zu bewahren.
Einige allerdings könnten zu langsam unterwegs sein. Als erste Kandidaten sehe ich da England und Schweden.
Interessantes Interview.
Und die ausgewogenen Ansichten von Prof. Wolfsohn sind immer wieder lesens- und hörenswert.
Trotzdem:
Es ist kennzeichnend, dass auch in diesem Interview wiederum AFD als Synonym für Rechtsextremismus missbraucht wird.
Falls ich da etwas übersehen habe und ich rechtsextremistische Ausschreitungen der AFD nicht mitbekommen habe, bitte ich um Aufklärung.
Bislang sind mir nur extremistische Ausschreitungen von Feinden einer offenen Gesellschaft gegen die AFD zur Kenntnis gekommen (Brandanschlag auf Frauke Petrys Auto, Krawalle in Köln beim AFD-Parteitag, Anschläge auf AFD-Parteizentralen, AFD-Versammlungslokale und -hotels,…..). Beim Parteitag in Köln waren jedenfalls 4.000 Polizisten notwendig um die AFD vor Extremisten zu schützen.
P.S.:
Durchaus lesenswert in diesem Zusammenhang ist die Analyse „wie viel NSDAP steckt in der CDU/CSU“ von Prof. Meuthen als Antwort auf den FAZ-Artikel „wie viel NSDAP steckt in der AFD“.
P.S.:
Prof. Meuthen hat übrigens explizit betont, keinesfalls die Absicht zu gegen, die Union zu diffamieren.
Er wollte lediglich darauf hinweisen, welche Ausmaße die Unfairnis im Umgang mit der AFD angenommen haben.