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Grüne singen, Hermann Löns, die Heide brennt!

Kann Online Shopping am Sonntag Sünde sein?

08.06.2017

| Lesedauer: 2 Minuten
Die niedersächsischen Grünen wollen vor dem Landtagswahlkampf im nächsten Jahr die Möglichkeiten von Online-Shopping und Callcentern an Sonntagen einschränken. Rückwärtiger gehts nimmer.

Es gibt viele Wege, wie man mit dem Thema der Ladenöffnung am Sonntag umgehen kann. Ein Weg ist der, den die großen Kaufhausketten Karstadt, Kaufhof und KaDeWe eingeschlagen haben. In einem öffentlichen Aufruf appellierten die Kaufhausriesen an die Politik, die Voraussetzungen für eine Freigabe der Öffnung an Sonntagen zu schaffen. Die Konkurrenz im Netz würde an Sonntagen 20 bis 30 Prozent ihrer Umsätze machen. Das könnten die Kaufhäuser nicht ignorieren. Doch eine rechtliche Änderung ist nicht ganz einfach.

Seit der Föderalismus-Reform 2006 sind Ladenschlussgesetze zwar Ländersache, aber die Ladenöffnung an Sonntagen wird immer noch begrenzt durch Artikel 140 Grundgesetz. Diese Norm verweist auf die Weimarer Verfassung von 1919, wo die Sonntage „als Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung“ geschützt wurden. Zahlreiche Klagen waren bisher mit Verweis auf Artikel 140 erfolgreich. So wurde ein Vorstoß des Landes Berlin, bei dem an allen Adventssonntagen der Verkauf zwischen 13 und 18 Uhr erlauben sollte, vom Bundesverfassungsgericht mit Verweis auf Art. 140 GG gekippt.

Da mutet der Vorstoß einiger Grünen besonders grotesk an, die den Spieß jetzt einfach umdrehen wollen. Die niedersächsischen Grünen, die sich gerade auf den Landtagswahlkampf im nächsten Jahr vorbereiten, wollen die Möglichkeiten von Online-Shopping und Callcentern an Sonntagen einschränken. Laut deren Landes-Chef Stefan Körner gehe es den Grünen um gleiche Wettbewerbsbedingungen für Einzelhandel und Online-Vertrieb. Es soll allen gleich schlecht gehen. Nach Veggie-Day, Folien-Spargel-Verbot und Autofasten kommt jetzt der Heide-Protektionismus. Kein Online-Shoppen an Sonntagen in der Lüneburger Heide und Umgebung. Hermann Löns, die Heide brennt!

Da sind sie wieder, die Nanny-State-Grünen, die unsere Gewohnheiten steuern und lenken wollen. Nicht der Einzelne soll entscheiden, wann er einkaufen will, ob online oder in der Innenstadt, sondern Regierungen, Parlamente und Politiker sollen diese Entscheidung treffen. Das moralisierende und rückwärtsgewandte Spießbürgertum trägt einmal wieder einen Sieg davon in der Partei, die sich gerne als Erbe der emanzipatorischen 68er und der Friedlichen Revolution von 1989 inszeniert.

Noch vor 30 Jahren wurde ideologische Schlachten in ganz Deutschland geschlagen, ob die Ladenöffnungszeiten in Deutschland über 18.30 Uhr an Werktagen und 14 Uhr an Samstagen ausgeweitet werden dürfen. Die damalige DGB-Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen sah den Untergang des Abendlandes kommen, und führte einen ideologischen Straßenkampf um den Erhalt dieser Öffnungszeiten. Zehntausende gingen für den Erhalt der Unfreiheit auf die Straße. Während Krankenhauspersonal, Arbeitnehmer in Gaststätten und in anderen Dienstleistungsberufen längst anderes gewohnt waren (und nicht zuletzt deshalb auf eine Flexibilisierung hoffte), hielt die Gewerkschaft dogmatisch an ihren Privilegien fest. Unterstützung erhielten sie von vielen Einzelhändlern, die die Konkurrenz fürchteten. Der Tante-Emma-Laden war das Symbol der Einkaufskultur, die unterzugehen schien.

Wer heute in Berlin und anderen Großstädten abends und nachts noch schnell das Nötigste einkaufen will, findet inzwischen eine Vielzahl dieser Tante-Emma-Läden wieder. Sie sprießen wie Pilze aus dem Boden. Auf dem Land haben sich die Tankstellen zu kleinen Supermärkten entwickelt. Bald 100 Jahre nach Inkrafttreten des Weimarer Verfassungsartikels sollte eigentlich dessen Ende endlich eingeleitet werden. Das Internet macht nicht an der Lüneburger Heide, Niedersachsen oder Deutschland halt, sondern verändert auch den Einzelhandel und seine Vertriebswege fundamental. Wer davor die Augen verschließt und meint, wir könnten uns hinter einem starren Arbeitsrecht, Landesöffnungsgesetzen oder Weimarer Verfassungsartikeln verstecken, wird erleben, dass die Menschen am Ende mit den Füßen abstimmen. Davon werden weder der Einzelhandel, noch der Online-Handel in Deutschland profitieren, sondern lediglich neue Geschäftsmodelle andernorts entstehen. Dann können die Grünen zwar beruhigt „Hermann Löns, die Heide brennt“ beim Autofasten singen, die Freiheit selbst über das eigene Leben zu entscheiden, ist aber für die Bürger wieder ein Stückchen kleiner geworden.

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63 Kommentare

  1. Der nächste Schritt der Grünen und der linken Genossen wird sein, aus Rücksicht auf unsere neuen Mitbürger den Moslem-Freitag (zum Besuch der Freitags-Predigt) dem Christen-Sonntag gleich zu stellen. Und als „Zeichen gegen den Antisemitismus“ auch gleich noch den Sabbath. Und schon wäre wir bei der 4-Tage-Woche, die von Gewerkschaften schon lange gefordert wird. So werden durch Toleranz und Vielfalt gleichzeitig mehrere Probleme gelöst.
    Wer dann den Wohlstand schaffen soll? Der kommt doch von unserer allwissenden und allmächtigen Regierung, oder?

    • Vorschlag: Moslems und Juden arbeiten Sonntags bis Donnerstags, Christen Montags bis Freitags.

      Oder aber die Firmen zahlen noch höhere Löhne, womit der Wohlstand dann auch bei einer Vier-Tage-Woche möglich wäre. Aber Firmen dazu aufzufordern, gefälligst höhere Löhne zu zahlen, kommt ja Sozialismus gleich, nech? ^^

  2. Die Grünen schon wieder, wenn sie nichts verbieten können, sind sie unglücklich. Sie suchen krampfartig nach neuen Themen und jedesmal ist das ein Reinfall. Diese Erziehungsmethoden scheinen in Deutschland auch bei anderen Parteien und Medien eine Hochkonjuktur zu haben. Ob das gelingen wird? Nach den „Umfragen“ scheint es so.

  3. Als der liebe Gott das Hirn verteilte, müssen die Grünen abwesend und auf irgend einer Demo gewesen sein.

    Diejenigen, die das Online Shopping am Sonntag einschränken wollen, sind übrigens auch die gleichen, die nach dem Ausstieg aus der Atomenergie nun auch aus fossilen Energieträgern aussteigen wollen. Offenbar haben die Grünen nicht nur keinen blassen Schimmer woher und wie man eine stabile Energieversorgung bekommt, sie haben auch keinen blassen Schimmer, wie Online-Handel funktioniert.

    Ich weiß ja nicht, ob einer von diesen Koryphäen jemals online eingekauft hat, oder auch nur mal darüber nachgedacht hat. Anscheinen muss nach den Vorstellungen der Grünen irgendwo jemand in einem Büro darauf warten, bis ein Kunde den OK-Button beim Auslösen einer Bestellung klickt – ähnlich wie die Vorstellung, dass der Strom aus der Steckdose käme und gelb sei.

    Auftragseingänge durch Kundenbestellungen laufen automatisch ab. Die Emails zum Auftragseingang an den Kunden werden automatisch generiert und versendet. Lieferzeiten werden – nicht ohne Grund – in Werktagen angegeben. Zudem wissen auch die Online-Händler, wann die Post, die Paketdienste und Spediteure, und auch ihre Lieferanten Waren ausliefern, und wann nicht.

    Vermutlich träumen die Grünen nach Einschränkung des Online-Handels nach wie vor ihren Traum nach der Einführung einer allgemeinen Internetzensur, also nach der zentralen Zensur eines dezentral und chaotisch strukturierten Netzes. Diese Internationalsozialisten würden nicht mal entblöden, den Sozialismus im Internet einführen zu wollen.

    • „Als der liebe Gott das Hirn verteilte, müssen die Grünen abwesend und auf irgend einer Demo gewesen sein.“

      Diesen Mangel beklagte sogar eine Claudia Roth: „Oh Herr, schmeiss Hirn herunter!“, Dresden, 03.10.16

    • „Als der liebe Gott das Hirn verteilte, müssen die Grünen abwesend und auf irgend einer Demo gewesen sein.“

      Wissen Sie noch nicht, dass Verstand und Logik Machtinstrumente des Patriarchats sind? Die haben sich ideologisch untersagt, nachzudenken, weil sie sonst automatisch zu unterdrückenden, weißen cis-Männern werden. Und das Dasein ist Opfer bringt ja deutlich mehr Vorteile mit sich als als eigenverantwortlich lebender Mensch.

  4. Innere Einkehr und Erbauung sind sicher nützlich und notwendig für den Menschen. Die Frage ist doch, ob gerade so eine persönliche Sache jeder in eigener Verantwortung für sich selbst entscheiden können soll, oder hier ein Gemeinwesen „schützend“ die Freiheit jedes Einzelnen beschneidet, um dies zwangsweise zu regeln.
    Das Paar Freiheit und Verantwortung lässt sich nicht trennen, lassen Sie sich nichts vormachen 😉

  5. Wieder typisch grün: Verbieten. Außerdem erhöht es den Druck auf die
    Firmen Alternativen zu suchen. Haben die Grünen mal was Industrie 4.0 gehört?
    Anscheinend nicht, denn das ist Neuland.
    Roboter werden immer mehr die Arbeiten übernehmen und zwar nicht nur am
    Wochenende. Mit solchen Leuten sieht die Zukunft düster aus.

  6. Von einer Umweltschutz- zu einer Verbotspartei.

    Gefühlt jeden Tag schlägt man in den Reihen der Grünen ein neues geistiges Pfauenrad. Und jedes Mal frage ich mich, was mit dem ehemaligen „Volk der Dichter und Denker“ geschehen ist, daß eine solche Gurkentruppe immer noch einen Rückhalt in der Bevölkerung genießt, dessen Größenordnung z. B. bei einer AfD als staatsgefährdend angesehen wird.

  7. Als ich vom Vorschlag der niedersächsischen Grünen das erste Mal las, war ich fassungslos und erleichtert zugleich. Fassungslos, weil ich nie geglaubt hätte, dass ein solcher Vorschlag wirklich ernst gemeint sein könnte. Erleichtert war ich dann, als ich las, dass die Grünen zumindest den Sonntag zum onlineshoppingfreien Tag küren wollten. Sie hätten ja auch den Freitag nehmen können…

  8. Schwieriges Thema. Grundsätzlich symphatisiere ich mit einem Tag wie Sonntag, wo die Gesellschaft und auch Innenstädte in großen Teilen zur Ruhe kommen, wo man sich mit Freunden zum Brunch trifft, mit der Familie Ausflüge macht, oder einfach die Beine hochlegt. Es war ja nicht alles schlecht in der Weimarer Republik 🙂

    Aber am Sonntag hat man natürlich auch Zeit zum Couch-Surfen. Deswegen kann ich mich weder mit dem Vorstoss der Kaufhausriesen, noch mit dem der Grünen wirklich anfreunden, im Grunde ist Online-Shopping am Sonntag ein guter Kompromiss.

    Und was die Kiez-Läden in Berlin anbelangt: das ist mir ein Rätsel wie die alle überleben können, mit rechten Dingen kann das nicht zugehen.

  9. Immer wenn man glaubt, daß den Grünen keine neue Idiotie mehr einfällt, beweisen sie einem flugs das Gegenteil. Übrigens ist es m.E. schon heute so, daß Bestellungen im Internet zwar Sonntags entgegengenommen, aber erst am ersten folgenden Werktag abgearbeitet werden. Folglich kann es sich hier nur um Propaganda handeln. Der Schuß geht aber nach hinten los: er bestätigt nämlich eindrucksvoll, daß die Grünen tatsächlich alles zu verbieten versuchen, was ihnen nicht paßt und damit die große Mehrheit bevormunden wollen. Kein Wunder, daß die 5%-Hürde in Reichweite ist (und das ist gut so)!

  10. Der 8. Juni 2017 ist ja ein denkwürdiger Tag: Kein einziger neuer Kommentar bei TE. Gespenstisch!
    Ist das die Zukunft?

  11. Ich habe sowieso keinerlei Verständnis dafür, warum den Läden überhaupt vorgeschrieben wird, wann und wie lange sie öffnen dürfen bzw. nicht.
    Das ist ein riesiger Kokolores. Und ja, ich kenne die Argumente, zwecks Ruhetag usw. halte sie aber für blödsinnig.
    Es wird so getan, als würden die gleichen Leute dann rund um die Uhr arbeiten, was aber nicht ist.
    Krankenhäuser, Feuerwehr und Co schaffen es auch, rund um die Uhr ihre Dienstleistungen anzubieten.
    Dafür gibt es Ausgleichstage und es können sogar neue Jobs entstehen.
    Ich selbst arbeite an jedem Tag. auch an Feiertagen, wenn ich Dienst habe. Und sehe das Problem einfach nicht.
    Und das niemand die längeren Öffnungszeiten nutzen würde, ist auch nicht wahr, denke ich.
    Wenn ich nach Dienstschluss manchmal um kurz vor 22 Uhr in den Netto gehe, ist es dort voller als am Nachmittag.
    Aber natürlich reguliert der deutsche Staat, wo immer er kann und wo immer es sinnlos ist.
    Dann braucht er seine Zeit nicht mit den wichtigen Problemen verplempern.
    Und alle die sich aufregen und auf ihren Sonntag beharren, die sollten dann konsequent nicht mehr ins Cafe gehen, am Sonntag.
    Auch nicht ins Kino, ins Theater. Und bitte nicht krank werden, oder die Polizei benötigen, keinen Schlüsseldienst usw.

    • Ich finde einfach, daß es einen Tag geben muß, der sich von den anderen zumindest etwas unterscheidet. Der sich zuverlässig unterscheidet. Ja, an dem man zur Ruhe kommen kann. Das ist immer der Sonntag gewesen.
      Und an dem man Dinge tun kann, wie sich ins Café setzen, bummeln, usw. Ohne die Hektik, das Laute und die Betriebsamkeit eines Wochentages.
      Ich halte, im Gegensatz zu Ihnen, diese Argumente eben nicht für blödsinnig.
      Für blödsinnig halte ich dagegen den Vorstoß der Grünen, den Interneteinkauf am Sonntag einzuschränken, denn den Lauf der Dinge, daß immer mehr Menschen online bestellen, kann man nicht aufhalten.
      Es werden immer mehr Läden in den Städten einfach sterben.
      Das betrifft insbesondere die kleinen und mittleren Läden, die noch Fachpersonal haben, leider oft sehr hohe Mieten bezahlen müssen.
      Wollte man dem Handel helfen, müßte man Internetshopping generell verbieten.

      Um nochmal auf die Sonntagsruhe zu kommen: Ja, sie ist wichtig.
      Das Argument, daß ja Feuerwehr, Rettungsdienste, und die vielen anderen schon immer am Wochenende arbeiten müssen, zieht einfach nicht.
      Je mehr die Sonntagsruhe durchlöchert wird, umso mehr kann auf ein Arbeiten für alle an allen Tagen hingearbeitet werden. Daran sollte auch gedacht werden.

      • „Ich finde einfach, daß es einen Tag geben muß, der sich von den anderen
        zumindest etwas unterscheidet. Der sich zuverlässig unterscheidet. Ja,
        an dem man zur Ruhe kommen kann. Das ist immer der Sonntag gewesen.“

        Ja, das ist der Sonntag gewesen. Dieser Tag gehörte ursprünglich der Familie. Aber der Kampf der Linksradikalen gegen unsere Kultur und die Familie hat zwangsläufig zur Abschaffung eines kulturell verwurzelten Feiertags geführt. Und jetzt jammern sie, dass da jeder arbeitet. Was für Heuchler!

      • Und den Leuten, die im Cafe arbeiten, denen gestehen Sie diesen einen bestimmten Tag nicht zu?
        Ich meine, Sie gehen doch hin….
        Zumal ich den Unterschied nicht sehe, ob ich nun am Sonntag frei habe, oder Dienstag/Mittwoch/Donnerstag.
        Manchmal ist es sogar wesentlich erholsamer, wenn man in der Woche frei hat.
        Morgens bringt man die Kids in die Schule und hat dann mal wirklich Ruhe.
        An meinen freien Wochenenden, alle 2 Wochen, bin ich danach geschlauchter als vorher.
        Da muss man dann nämlich die Kinder entertainen. Und so ein Tag im Heidepark ist anstrengend.
        Natürlich mache ich gerne was mit meinem Kind und genieße die Momente.
        Aber es ist eben keine wirkliche Erholung. Die finde ich eher in der Woche.

      • @markus_knust:disqus Sie verstehen nicht so richtig.Es ist gut, daß es einen Tag gibt, an dem die meisten Menschen zuverlässig frei haben.
        Wenn jeder an einem anderen Tag frei hat, wie sollten dann denn noch Verabredungen zustande kommen? Wenn noch nicht einmal eine Familie gemeinsam zuverlässig am selben Tag frei hat? Oder kann in Ihrer Welt jeder Schüler an einem anderen Tag frei nehmen?
        Ein Tip: Kinder müssen nicht dauernd bespaßt werden.
        Glauben Sie mir.
        Wenn Sie Ihre Erholung eher unter der Woche finden, weil ihre Kinder am Sonntag so anstrengend sind, muß es anderen ja nicht genauso ergehen.
        Und noch etwas zu den Servicekräften in Cafés, Restaurants, etc.: Da wird abgewechselt, da hat jeder auch mal am Sonntag frei . Dann gibt es welche, die machen diesen Job eben nur am Wochenende, weil sie sich etwas dazu verdienen wollen.

  12. Verbotspartei Grüne: Fleischverbot, Dieselverbot, das Atomkraftverbot, das man sich gerne auf die Fahnen schreibt, jetzt Geschäftsverbot für Online-Shops und Callcenter (bei letztgenannten Callcentern find ich die Willkür besonders gut zu sehen. Globalisierung ist doch alles für die Grünen. Und ausgerechnet die neuen Lieblingsmenschen der Grünen, die „geschenkten“ Muslime haben ihr Wochenende am Freitag. Und ein Call-Center, das in Zeiten der Globalisierung an Sonntagen nicht mehr erreichbar ist (obwohl weltweit gleichzeitig Montag und Sonntag sein kann), zeigt sehr deutlich: dieser Partei geht es nur um Verbote. Verbote, Verbote, Verbote. Grün ist so dermaßen unerträglich!

  13. Wir wohnen grenznah, fahren häufig nach Aussig oder Tetschen und kaufen am Wochenende – wie zuletzt an Pfingsten – in Ruhe ein. Sogar EC-Karten-Kauf bei Tesco oder Lidl ist in Tschechien mittlerweile kein Problem mehr. Dienstleister wie Friseure etc. stellen sich im Grenzland auf die Kunden ein. Die deutschen Verhältnisse sind hingegen nur noch lächerlich, das Land zum Teil entchristianisiert, aber die Polit-Kirchen laufen gegen jede Veränderung Sturm. In katholischen Ländern ist Ladenöffnung an Sonn- und Feiertagen auch kein Problem. Warum wird den Kaufleuten in Deutschland immer noch vorgeschrieben, wann sie öffnen dürfen? Das ist einfach der rückständige deutsche Obrigkeitsstaat und unfreiheitlich…

    • Die Geschäfte haben jeden Tag von 8-24 Uhr offen. An den Kassen sitzen häufig rüstiger Rentner und Abens Studenten. Viele Rentner betrachten es als berreicherung, nicht nur wegen Geld aber auch dass sie nicht alleine zu Hause sitzen müssen und Ansprache haben, die Studenten freuen sich auch, dass sie Geld verdienen können.In fast allen museen arbeiten auch viele Rentner und die meisten gerne.Jedenfalls ist es lukrativer und besser als Flaschen sammeln zu müssen, aber es wird meistens von denen kritisiert die genug Geld haben.Viele andere Berufe müssen auch an Wocheenden und Nachts arbeiten.

  14. Das zeigt auch wieder das erschreckende Unverständnis der Grünen bei technischen Dingen. So eine Begrenzung geht doch nur wenn man das Netz am Sonntag abschalten würde. Ernsthaft?

  15. Kein Klick ist illegal !! No boarders, no sundays !! Irgendwo in der Welt ist Sonntags immer Montags oder Samstags. Die Grünen widersprechen sich wieder mal selbst.

  16. Wie die Grün*innen das realisieren wollen, ist mir schleierhaft. Callcenter arbeiten schon längst international. British Airways z.B. hat seine ganze Kundenbetreuung nach Indien ausgelagert, Zeitdifferenz 10 Stunden. Und wenn in D noch Sonntag ist, ist in Hongkong schon Montag.

  17. Ich kann nicht glauben, dass ich mal überzeugter Stammwähler der Grünen war. Was ist aus dieser einst so wichtigen Partei nur geworden? Sonntagsverbote für Online-Shopping und gleichzeitig wildes Eintreten für die Spätis. Wer will schon auf Alc verzichten, wenn die heimischen Vorräte leergetrunken sind und Penny und Co. schon die Pforten geschlossen haben.
    Kurz: Das ist keine Linie oder – mal ganz neudeutsch – gar „Haltung“ bei den Grünen mehr zu erkennen. Einen schönen veganen Ruhestand. Ab Oktober habe viele Grüne viel Freizeit.

  18. Eine Mehrheit für eine Verfassungsänderung (man kann ja auch einschränkend auf die Weimarer Verfassung verweisen: „… mit Ausnahme von Art. …) findet sich auf Initiative der modernen Grünen in dieser Frage nicht? Wäre vielleicht weniger „nanny-mäßig“ (und blödsinnig)…

  19. Ich bin für Recht und Ordnung, für Anstand und daß dies jeder, der hier lebt, einhält. Was leider nicht jeder macht und von den „neuen Zwangsbeglückern aus dem Morgenland“ möchte ich in dem Zusammenhang schon gar nicht reden, dank Scharia, Kinderehe, Zwangsehe, Vielfachehe usw. real in Deutschland neuerdings auch erhältlich Herr Schäffler, kleiner Exkurs am Rande….
    Fakt ist aber auch, das das Grünzeugs irgendwie, ähnlich wie der Moslem im Allgemeinen, wie Andreas Rebers in seiner Islamisten Polka einst sang, ebenso nicht so sehr dem Spaß und Vergnügen zuneigt. Man sah es früher schon an den sehr „antihedonistischen“ Klamotten der Einheitsart in den 80er Jahren, der Frühzeit der Grünen. Und daran hat sich ja nichts geändert, Verbote, Verbote, Veggieday, Feind Autofahrer, kurzum, wenn mich was stört, ist es REAL Shopping sonntags in Städten usw., da und auch spät abends müssen oft Frauen, weniger Männer arbeiten und in Nahverkehr oder in der Dunkelheit nach Hause fahren, heutzutage nicht ungefährlich, you know what I mean.
    Dies wäre und ist für mich irgendwo mehr „bescheuert“.
    Online arbeiten oder Shopping dann abzulehnen, es müssen dann Leute arbeiten, tun sie aber auch anderswo feiertags und sonntags schon zur Genüge, ist eigentlich gaga….

  20. Die Grünen! Ich erwarte von diesen Mittelaltermenschen, die am liebsten zur Dreifelderwirtschaft zurückkehren und Hirsebrei zum Hauptgang machen würden, nichts anderes. Technikfeindlich bis zum gehts nicht mehr, uns zu kleinen Kindern degradieren, denen man alles vorschreiben muss und totalitär bis ins Mark – das ist das Markenzeichen der Grünen. Deshalb lieben sie den Islam. Beide Ideologien sind nicht weit voneinander entfernt. Beide wollen Deutschland zu einem Wüstenei machen. Schon jetzt gehört Deutschland – gemessen an nicht-EU-Ländern – dank der grünen Regelungswut zu einem Land mit fast Null Service. Ich z.B. kaufe fast nur noch Online ein, weil es dort den Service gibt und ich das Angebot finde, was ich sonst in den Läden nicht mehr oder kaum noch vorfinde. Ich lasse mir doch nicht von irgendwelchen Weltfremden – meist Frauen – vorschreiben, WANN ich meine Online-Bestellung aufgebe. Das wäre ein totalitärer Eingriff in meine persönlichen Rechte.

  21. Irgendwie erinnert mich das an den schönen Satz, ‚jeder Blödsinn ist ausbaufähig‘. Haben die Grünen aus den bisherigen Wahlkämpfen/Wahlen eigentlich nichts gelernt?

  22. Selten bin ich anderer Meinung als Frank Schäffler und noch seltener kann ich einem Vorschlag der Grünen etwas abgewinnen, doch hier nun scheint es so weit zu sein. Meine Motivation ist, den ohnehin schon untergrabenen Schutz der Sonntagsruhe zu stärken. Wenn damit eine Unterstützung für den örtlichen Handel einhergeht, so soll mir das recht sein.

    Das schreibe ich als jemand, der die Aufbauphase des wohl führenden deutschen Schnäppchenblogs begleitet hat. Schon damals habe ich Sonntagsangebote besonders kritisch gesehen, führen sie doch dazu, dass die Klientel der Schnäppchenjäger kein Wochenende und keine Ruhephase mehr kennen – es besteht ja die Gefahr, ein besonders gutes Angebot zu verpassen. Nun mag diese Gruppe überschaubar und in ihrem Verhalten speziell sein, dennoch ist kaum zu übersehen, dass die Möglichkeiten des Onlineshoppings auch den Sonntag kommerzialisiert haben.

    So weit ich den Vorschlag der Grünen kenne und verstanden habe, wollen sie nicht etwa Bestellungen über das Netz am Sonntag verbieten, sondern lediglich deren Ausführung – Ordern am Sonntag sollen also erst am Montag bearbeitet werden. Das ist vermutlich ohnehin noch der Regelfall. Ob es also eines gesetzlichen Verbotes bedarf, ist durchaus zu hinterfragen.

    Dennoch gilt es meiner Meinung nach, den Sonntag zu schützen und nicht allmählich zum regulären Verkaufstag zu machen, wie sich das die Kaufhauskonzerne wünschen.

    Sicherlich möchte ich die alten Ladenöffnungszeiten nicht reaktivieren, fragt man sich aus heutiger Sicht doch, wie man das je hat bewerkstelligen können, als alle Geschäfte in der Woche um 18:30 Uhr schlossen – und am Samstag gar schon um 14 Uhr. Gerade das aber sollte einem zu denken geben: Wie war es denn damals? Man ist auch unter diesen Bedingungen nicht verhungert oder konnte die notwendigen Besorgungen erledigen. Da die Regelungen für alle galten, hat sich auch jeder damit arrangiert. Der Abend wurde also „zwangsläufig“ nach 18:30 Uhr eingeläutet und die familiären Samstagsaktivitäten bestanden, bis auf den ersten Samstag eines jeden Monats und die Adventssamstage, höchstens den halben Tag aus einer Shoppingtour. Dem Konsum als Selbstzweck oder Lebensinhalt, schon damals im Westen vielfach kritisiert, wurden also Grenzen gesetzt, die mangels Umgehungsmöglichkeiten auch eingehalten worden sind (von Feiertagen abgesehen, wenn diese im nahen Ausland keine waren, was regelmäßig zu grenzüberschreitenden Einkaufstouren vieler Deutscher führte).

    So übel erscheint mir die „verordnete“ Freizeit retrospektiv nicht – zuweilen muss der Mensch vielleicht zu seinem Glück gezwungen werden?

    • Wenn man jemandem „zu seinem Glück zwingt“, hat man ihn entmündigt; und damit hat man sich aus dem Kreis der demokratischen Parteien verabschiedet.

      Obwohl… bei Tageslicht betrachtet haben das die GrünInnen schon lange; insofern paßt das schon.

      Werden eigentlich die Grünen mit ihrer bedenklichen Haltung zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung vom Verfassungsschutz beobachtet? Und wenn nicht, warum nicht?

    • Ja – anscheinend muss der Mensch manchmal zu seinem Glück gezwungen werden, weil der Großteil eben doch eher auf seinen eigenen Vorteil aus ist. Eigentlich erschreckend, bedenkt man, dass Stefan Hundhammer auch ein Stück weit recht hat – immerhin ist dieses Verhalten nicht sonderlich demokratisch.

  23. So langweilig ist den Grünen also, derart überflüssig ihre weitere Existenz.

    • Natürlich ist denen langweilig. Ich denke, die Zahl grüner Delegierter mit einer Arbeit dürfte im einstelligen Prozentbereich liegen.

  24. Nun lassen Sie den Grünen doch ihren Spaß, Herr Schäffler. Die wollen sich einfach mit irgendwas wieder ins Gespräch bringen. Bei dem Vorschlag denkt halt jeder erst einmal daran, wie die Grünen das bewerkstelligen wollen. Und siehe da, man soll durchaus weiterhin sonntags online was bestellen können (wie sollte man das auch bitteschön verhindern). Die online-Shops sollen dann lediglich die Kommissionierung und den Versand nicht am Sonntag durchführen. Sorry, aber alle online-Shops, die ich nutze, verfahren bereits so. Da ich Amazon schon seit Jahren boykottiere, kann ich dazu nichts sagen. Aber von den in Deutschland ansässigen Online-Shops bekomme ich immer erst eine Versandbestätigung im Laufe des Montags, wenn ich an einem Sonntag was bestelle.
    Das Nanny-hafte liegt bei den Grünen einfach in der Psyche. Ein Psychologe kann vermutlich erklären, warum sich Menschen berufen fühlen, andere Erwachsene erziehen zu wollen. Es gibt ja auch so Erzieher im Straßenverkehr. Ich selbst verstehe dieses Verhalten nicht und kann daher nur spekulieren. Ist es vielleicht eine Art Minderwertigkeitskomplex, weil die meisten Anhänger der Grünen es in der freien Wirtschaft zu nichts gebracht haben und häufig schon im Studium gescheitert sind? Wie gesagt, ich weiß es nicht. Könnte TE nicht mal einen Psychologen fragen, woher dieser Erziehungsreflex kommt?
    Alternativ hätten die Grünen die letzten 4 Jahre ja auch einfach mal Oppositions-Arbeit machen können. Warum sie das nicht gemacht haben, ist mir ein weiteres Rätsel. Dass sich Oppositionsarbeit lohnt, sieht man doch an der FDP. Die Partei hat als einzige in NRW ordentliche Oppositionsarbeit geleistet, was ihr vom Wähler letztens ja auch gedankt wurde. O. k., die FDP hatte es dank der extremen Steilvorlagen von Rot-Grün in NRW auch recht einfach.

  25. Ich bin wie Sie, verehrter Herr Schäffler, sehr für ein weitestgehend ohne staatliche Einmischung organisiertes Wirtschaftsleben, aber den GG-Art. 140 zur sonntäglichen „Arbeitsruhe“ und „seelischen Erhebung“ sollte man auf jeden Fall beibehalten und nicht sukzessive aufweichen, bis nichts mehr davon übrig ist. Wie sehr tun uns Malochern Ruhe und Erhebung not! Man muß nach 5-6 Tagen Schufterei auch mal zur Besinnung kommen und über die Existentialien, wozu auch die von Ihnen beschworene Freiheit und Selbstbestimmung gehören, nachdenken und wohlbedachte Entscheidungen zu seiner Lebensplanung treffen können. Der Sonntag sollte, auch um der frommen Menschen willen, wirklich nicht auch noch vom Kommerzrummel und Tanz ums goldene Kalb erfüllt sein. Etwas faßlicher gesagt: Sonntags nach dem Kirchgang gehört Vati der Familie und Mutti ihrem Liebhaber.

    • Wer sehen möchte wie das Leben in Ländern ohne Sonntägliche Geschäftsschlusszeiten aussieht kann das in GB und den USA bewundern.
      Da können sie des Nacht noch bei Tesco einkaufen. Insofern kann ich Ihnen voll zustimmen. Die Argumente der Kirchen interessieren mich nicht.

  26. Sind denn die Mitarbeiter, die sonntags in der Gastronomie, Hotellerie, in Schwimmbädern, bei Busunternehmen, bei Airlines, an Flugplätzen, bei der Bahn, bei den öffentlichen Verkehrsbetrieben, an Skipisten, bei Pop-Konzerten, an Tankstellen, arbeiten nicht schützenswert, sind das Arbeitnehmer zweiter Klasse, gilt für die nicht der Sonntag als „Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung“? Wer es ehrlich meint, der müsste dann auch hier sonntägliche Geschäftstätigkeit verbieten. Haben diese Arbeitnehmer keinen Anspruch auf Schutz durch die Grünen?

  27. Die Grünen sind wie immer der Zeit weit voraus.
    Der stationäre Handel geht am Onlinegeschäft zugrunde, dies ist kein wirtschaftliches, sondern ein moralisches Problem. Deshalb konnten Ökonomen diesem Problem bisher mit blossen nüchternen Fakten nicht beikommen.
    Ein Schuldiger musste erst ausgemacht werden und wer wäre für diese Aufgabe besser geeignet, als die Grünen, die mit mit Fingerzeigen zur moralischen Instanz aufgestiegen sind.
    Auch hier wissen sie Abhilfe:
    Wir passen einfach in einem deutschen Sonderweg das Internet den hiesigen Ladenöffnungszeiten an.
    Genial! So kann Wettbewerbsverzerrung ausgehebelt werden!
    In der Grossstadt wird das Internet ab 21.00 Uhr abgeschaltet, auf dem Land ab 18.30 Uhr, dort gehen die Menschen eh früher zu Bett.
    Morgens um 9.00 Uhr wird es wieder für alle eingeschaltet. So spart man auch jede Menge bösen Strom.
    Um den Konsum weiter zu drosseln, sollte darüber nachgedacht werden, mittags zwischen 13.00 und 15.00 Uhr das Internet ebenfalls abzuschalten, sowie Mittwochs ab 13.00 Uhr, durchgehend bis Donnerstag um 9.00 Uhr.
    So verfährt der Dorf-Edeka ja auch und zwar erfolgreich:
    Seit den fünfziger Jahren! Mindestens!

  28. Ja, ja die Mister und Mrs. Oberschlaupartei wollen wieder einmal den Wettbewerb unterbinden.
    Wenn die schon die beiden Geschäftsprinzipien einkaufen in einem Laden und einkaufen in einem online Shop vergleichen, sollte denen auffallen, der Einkauf ist erst abgeschlossen, wenn der Preis bezahlt ist und ich das Produkt in den Händen halte. Also beim online Shop Tage später. Mal von super duper Sonderlieferungen am selben Tag (noch außer Sonn- und Feiertagen) abgesehen.
    Wäre bei wettbewerbsverzerrender Gleichstellung, ich bezahle im Laden 1 kg Tomaten an der Kasse und kann die dann 2 Tage später abholen bzw. der Paketbox entnehmen.

  29. Die grünen sind erst zufrieden wenn wir wieder mit Ochsenkarren fahren und in Höhlen wohnen. Shoppen ja aber nur regio, vegan oder zumindest vegetarisch. Eigentlich wollen sie nach Deutschland auch die Menschheit abschaffen, denn die schädigt die Natur ja am nachhaltigsten. Wer diese Spinner noch wählt hat selber nicht alle Tassen im Schrank.

  30. Wollen die Grünen mir das telefonieren am Sonntag verbieten? Wollen die meinen Internetzugang am Wochenende stilllegen? Haben die Grünen schon mal was von Rufumleitungen gehört? Dann nimmt eben ein netter Inder in Dehli meinen Anruf entgegen und sagt dem Logistikcenter hinter der polnischen Grenze, dass die Lieferung von dort auf die Reise gehen muss um am Montag zugestellt zu werden. Wie kann man nur so außerhalb der Realität stehen?

    • Umschiffen der Realität ist ist ein „Grünes“ Kernthema. Wer das nicht beherrscht, kommt dort nicht weiter.

  31. Ja genau unterwerft alles dem Kommerz.
    Herr Schäffler argumentiert unredlich! Es soll die Bearbeitung der Online-Bestellungen an Sonntagen eingeschränkt werden sofern da Mitarbeiter dafür notwendig sind. Niemandem soll verboten am Sonntag den heimischen PC anzuwerfen und etwas zu bestellen.
    Aber Herr Schäffler packt gleich die ganz große Abrissbirne aus und natürlich verschwendet er keinen Gedanken an die Mitarbeiter die ja für den Umsatz erst einmal sorgen müssen indem sie ihren Sonntag für den Kommerz und zu miserablen Mindestlöhnen opfern.

    Aber das ist Herrn Schäffler egal und er verschwendet keinen Gedanken daran, es ist ihm wichtiger darauf hinzuweisen das der Artikel 140 auf der Weimarer Verfassung beruht, als ob dies allein schon ein Argument wäre. Eben weil es von 1919 ist muß es ja oldschool sein. Herr Schäffler hat keinen Gedanken daran verschwendet warum die Sonntagsruhe damals eingeführt wurde, denn für einen solchen Gedankengang gehört ein wenig mehr als in die kommerzialistische Tröte zu pusten! Und das ist ein wenig zuviel von einem sogenannten „Liberalen“ verlangt.
    Herr Schäffler kurzum, ihr Beitrag ist für die Ablage P.

  32. Sehr geehrter Herr Schäffler,
    der Vorschlag der Grünen st natürlich wie 99% aller Vorschläge der Grünen völliger Unsinn. Allerdings finde ich das Gejammer der Kaufhäuser auch auf hohen Nieveau. So steht es ihnen doch auch frei, sich Online effizient zu präsentieren und dort auch am Sonn- und Feiertagen zu verkaufen. Die haben einfach die Zeichen der Zeit selbst nicht erkannt und versuchen jetzt mit einem „billigen“ Trick auch den Sonntag als Verkausftag zu erobern. Ausserdem hätte das ein Schneeballeffekt auf ander Branchen. Jeder könnte dann mit dem selben Argument, wie die Kaufhausriesen darauf Verweisen, das diese doch am Sonntag verkaufen dürfen. Ich sehe schon lange ein Trend dahin gehend, das man versucht die Sonn- und Feiertage, sowie auch die Öffnungszeiten aufzulösen. Ich sehe darin keinen Vorteil, weder für die Kunden, ausser vielleicht beim Bequemlichkeitsfaktor, noch bei der Belegschaft. Es wird deshalb kein Plus an Lohn geben oder gar mehr Einstellungen. Wenn ich was im Online bestelle, dann aus folgenden Gründen, a) Ich bekomme die Ware dort deutlich günstiger, als eben im Kaufhaus b) Ich möchte eh nicht aus dem Haus und lass mir die Ware liefern. c) Das was ich will, bekomme ich nicht in den gennaten Kaufhäusern. Ich rate einfach mal, aus genau diesen Gründen bestellen viele Leute Dinge im Internet. Alle die genannten Gründe, veranlassen mich nicht am Sonntag oder auch an anderen Tagen in ein Kaufhaus oder überhaupt einkaufen / shoppen zu gehen. Deshalb schätze ich nicht, das der Umsatz deutlich steigen wird, wenn auch die Kaufhäuser am Sonntag öffnen dürfen.

  33. Sonntagsruhe ist kein individuelles Gut. Sonntagsruhe ist kollektiv.

    Diejenigen, die für Sonntagsöffnungszeiten von Läden eintreten, sagen vielfach: wer Sonntags nicht einkaufen möchte, braucht ja nicht hinzugehen. Richtig – aber auch falsch: Denn die Sonntagsruhe ist nicht etwas, das Einzelne allein herstellen können. Sie ist das Ergebnis dessen, dass die ganze Stadt an diesem Tag ruhiger ist, einen anderen Rhythmus hat. Wer am Sonntag in seiner Stadt spazieren geht, merkt, dass die Atmosphäre anders ist. Sonntagsruhe ist psychologisch ansteckend. Der Ablauf der Woche gibt den Menschen einen seelischen Rhythmus, der ihnen gut tut und der nur sozial herzustellen ist.

    Und wer Läden sonntags öffnet, bewirkt das Gegenteil: er schafft einen psychologischen Unruheherd. Der Sonntag ist weniger ruhig, wird mehr wie jeder andere Tag der Woche. Wer sonntags einkaufen will, der freut sich. Den Menschen insgesamt wird das nicht gut tun.

    • Volle Zustimmung! Was dem einzelnen nützt, nützt nicht unbedingt dem Kollektiv. Oder noch simpler: Des einen Freud ist des anderen Leid.
      Im Internet kann man in Ruhe und ohne Hektik einkaufen (sonntags wie werktags, zu jeder Tages- und Nachtzeit ), ohne andere und sich selbst durch Lärm und Hektik zu belästigen. Ich würde einen verkaufsoffenen Sonntag in der Stadt deshalb auch gar nicht nutzen. Ein oder max. zwei verkaufsoffene Sonntage pro Jahr fände ich noch ok, mehr aber auch nicht.

      (Allerdings sollte man nicht vergessen, dass die Lieferfahrzeuge, welche die in Ruhe und Muße im Internet gekauften Waren anliefern, ihrerseits zu mehr Verkehr, mehr Lärm, zu verstopften Straßen, zugeparkten Fahrrad- und Gehwegen oder zur Belästigung von Nachbarn führen können.)

  34. Ich halte das für eine Finte.
    In Wahrheit geht es doch darum, das die Verbände des Einzelhandels die Landen Öffnungszeiten um den Sonntag erreichen wollen. Permanent wird doch aus dieser Seite propagiert, das die wenigen verkaufsoffenen Sonntage nicht ausreichen würden.
    Mit der Einführung wurden Begehrlichkeiten geweckt, die nun dazu führen das man jeden Sonntag öffnen möchte. Und solange dies (zum Glück) noch nicht erreicht wurde, stören da natürlich die Online-Konkurrenten massiv.
    Das ist zu leicht zu durchschauen.

  35. Ich bin auf jeden Fall dafür, dass der einkaufsfreie Sonntag erhalten bleibt!

    Einen Tag in der Woche ohne allzu großen Lärm, Trubel un d Luftverschmutzung in der Stadt ist einfach notwendig, um nicht total durchzudrehen in diesen stressigen, hektischen und lauten Zeiten. Sonntage als „Tage der Arbeitsruhe und seelischen Erhebung“ sind deshalb aus meiner Sicht keinesfalls veraltet, sondern ganz im Gegenteil notwendiger denn je. Was mal wieder beweist: Nicht alles, was alt ist, gehört auf den Müll bzw. abgeschafft.

    Von mir aus können zur Erhaltung der (relativen) Sonntagsruhe dafür auch Online-Einkaufe an Sonntagen eingeschränkt oder verboten werden. Dann stelle ich mir halt am Sonntag eine Merkliste oder einen Warenkorb für meinen Einkauf zusammen und bestelle am Montag (zB um 0:01 Uhr fürh). So wie man am Sonntag durch die Stadt schlendern und sich die Schaufensterauslagen anschauen kann, um dann von Montag bis Samstag ununterbrochen dem Konsumrausch zu frönen udn ein Geschäft nach dem anderen abzuklappern.

    Den Vorschlag der Grünen finde ich trotzdem überflüssig. Aber wenn er der einzige(!) Weg wäre, um die Sonntagsruhe zu retten und zu erhalten, würde ich das zähneknirschend akzeptieren. (Wählen würde ich die „Nanny-State-Grünen“ aber auf keinen Fall.)

  36. Ich finde die Idee der Grünen hervorragend. Das ist eine gute Basis, um die 5 Prozent Hürde NICHT zu erreichen. Mehr davon bitte.

  37. Man fragt sich wirklich, ob die bei den Grünen auf Parteitagen und Fraktionssitzungen folgenden Punkt auf der Agenda haben könnten:

    12a) Wie sehr können wir den Wählern mit Nonsens auf den Sack gehen, und dennoch gewählt werden. Die absurdesten Vorschläge werden mit einer Monatsration Matetee prämiert.

  38. Es wird allerhöchste Zeit, diese ideologisch verbohrte Verbotspartei auf der Müllhalde der Geschichte zu entsorgen!

    • Das entscheidende Wort hier ist „entsorgen“, nicht recyclen.

  39. Die Grünen haben wirklich immer „lustigere“ Ideen.
    Was kommt dann als nächstes?
    „Betreutes Internet“, ein gesetzlich vorgeschriebenes zeitliches Internetlimit für alle Otto-Normal Verbraucher? Immerhin ist ja zuviel Zeit im Netz angeblich schädlich für die Gesundheit – da muss ganz dringend eingegriffen werden!

    Macht nur weiter so, liebe Grüne allernorts, ihr schafft es unter 5% im September!

  40. Bestimmt von eingeschleusten Rechten inszeniert (agent provocateur*agente provocatrice – franz. Plural kann ich nicht), um die Gruenen noch mehr zu schaedigen.

    • Die haben genug Schädigungspotential in den eigenen Reihen. Auf fremde Hilfe sind die nicht angewiesen. Sie sind quasi ein fleischgewordener Selbstzerstörungsmechanismus.

      • Leider zerstören sie nicht nur sich selbst.

  41. Die GRÜNEN fordern, den Onlinehandel an Sonntagen gesetzlich
    einzuschränken. Das finde ich gut! Allerdings möchte ich darauf
    hinweisen, dass viele im Bäckerhandwerk Beschäftigte, die schon sehr
    früh aufstehen müssen, häufig erst zu spät schlafen gehen. Daher sollten
    die GRÜNEN unbedingt eine Gesetzesinitiative einbringen, die diesen
    Personenkreis per Gesetz verpflichtet, spätestens um 21 Uhr ins Bett zu
    gehen; ansonsten Bußgeld, im Wiederholungsfall Führerscheinentzug. Ich
    bin gerne bereit, auf Anfrage weitere gute Ratschläge für den
    Bundestagswahlkampf der GRÜNEN zu liefern – also Kopf hoch, Leute,
    zusammen schaffen wir im September die 4,95% !

    „Erst wenn der letzte Euro besteuert, die letzte Meinung zensiert, und
    die letzte Freiheit verboten ist, werdet ihr merken, dass man die GRÜNEN
    nicht wählen kann.“

    • Deshalb sind die Grünen ja auch der Wunschkoaltitionspartner von
      Frau Merkel.
      Das abschreckende Vorbild Hessen scheint die BK nicht zu tangieren.
      Nur an der Macht bleiben ist ihr Credo. Hoffentlich wachen noch mehr
      Wahlbürger auf, um die Realsatire zu beenden.

  42. Der dogmatische Narzissmus solcher Rückwärtsgewandtheit führt gefühlt eher zurück in das geistige Klima des Mittelalters, als ins Zeitalter der Digitalisierung.

  43. Lasst die Grünen doch ruhig mit solchen Vorschlägen ihr eigenes Grab schaufeln. Ich bin froh wenn die keiner mehr wählt!

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