Ein Witzbold meinte kürzlich: Zu ausgewogen berichterstattenden Medien gehört Meinungsvielfalt wie ein abwechslungsreicher Speiseplan zu unserem Alltag. Aber was bekommen wir vorgesetzt: Jeden Tag grüne Erbsensuppe. Und die wird bis zum Erbrechen gegessen. Und gehen wir zur nächsten Wirtschaft und schauen auf den Speiseplan, was sehen wir? Erbsensuppe. Nichts als Erbsensuppe.
Neutral waren die Medien wohl nie, aber in den 70er Jahren gab es immerhin zwei Lager. Las man FAZ, WELT und ZEIT konnte man sich auf der konservativen Seite informieren, Spiegel, Stern und Süddeutsche hielten „links“ dagegen. So hatte man zwei unterschiedliche Sichtweisen und konnte sich seine Meinung bilden, ganz im Sinne der Dialektik: aus These und Antithese eine eigene Synthese entwickeln.
Und heute: Gleichförmige Medien-Meinungen beherrschen alles. Nicht so recht klar ist, ob die Medien die Politik bestimmen oder umgekehrt. Einiges spricht dafür, dass die uniformen Medien mehr die uniforme Politik erzeugen. Andererseits verkommen die Medien zu einem uniformen Merkel-Jubel-Verein. Jeder will den Anderen in seiner Gefolgschaft zu Merkel übertreffen. Und wer Merkel zu Gott macht, der braucht einen Teufel. Nur wenn der so richtig schwarz ist, strahlt die Helligkeit der Heiligen.
Dazu hat das Shorenstein Center der Harvard Kennedy School die internationale Berichterstattung über Trump untersucht. Hier sticht die ARD unrühmlich hervor, „Nirgends kommt Trump schlechter weg als in der ARD“.
Eine komplett negative und eine komplett fehlende positive Berichterstattung entspricht etwa den Berichten der DDR über die BRD – und immer sind alle stolz auf ihre „richtige“ Gesinnung. Fragt man heute jemand, warum er gegen Trump sei, dann antwortet er sinngemäß: Wenn das in allen Medien so steht, und dann wird es schon stimmen. Betreutes Denken ist heute modern. „Denk selbst“, ein alter Slogan der Piraten ist vollkommen aus der Mode gekommen, old school, baby.
Und nun in Arte eine Sendung zu 100 Tagen Trump. Was ist zu erwarten? Die „Kulturlinke“ darf sich austoben? Trump Bashing von erlesenster Gemeinheit, von Zynismus und Vernichtungswillen beseelt?
Also in der Mediathek auf Play gedrückt, bereit nach 5 Minuten abzuschalten: Trump, mein neuer Präsident. Aber ich bin sprachlos. Statt der üblichen Antitrump-Kampagne kommen ernsthafte US-Bürger zu Wort, die Trump gewählt haben und weiter von ihm überzeugt sind. Und, oh Wunder, sie werden nicht verseckelt, nicht für Halbdackel gehalten, sie werden nicht zu minderbemittelten, abgehängten „Rassisten“ stilisiert. Mir verschlägt es die Sprache: SIE WERDEN ERNST GENOMMEN.
Arizona
Der Sheriff in Arizona zu dem hohen Zaun, der die USA gegen illegale Einwanderer aus Mexiko abschottet: „Manche Stellen sind bereits ausgebessert worden. All das hier ließ Obama bauen“, sagt er. „Trump will nur die Lücken zwischen den Mauern schließen, aber darüber regen sich die Leute auf. Ich kapier das nicht.“ Der Sheriff erzählt, wie Drogenkartelle harte Drogen mit kriminellen Mitteln von Mexiko in die USA schafften und dass Menschenhandel inzwischen zu den lukrativsten Geschäftszweigen gehört.
Aber ich hatte früher doch immer in den deutschen Medien gelernt, Grenzen seien dazu da, ein Land vor illegalen Einwanderern zu schützen. Heute lerne ich: Das Schützen einer Grenze ist erstens nicht machbar und zweitens höchst unmoralisch. Und ich lerne heute: Illegale Einwanderer bereichern die Gesellschaft. Aber womit genau? Das will mir lieber keiner sagen. Der „heilige“ Obama baute eine Mauer an der Grenze zu Mexiko, und gerade unter Obama wurden so viele illegale Einwanderer abgeschoben wie nie zuvor. Und trotzdem jubeln auf dem Kirchentag Katz und Maus dem „Heiligen“ zu. Obwohl er maßgeblich mitverantwortlich für das Entstehen des IS im Irak ist, wird Obama heute als schwarzer Messias gefeiert. Heilige sind Gott nah und Gott ist nah den Heiligen. Und die Verehrer der Heiligen erwischen einen Zipfel der Heiligkeit.Aber zurück zum Trump-Film bei Arte: Am berührendsten ist eine Szene mit einer streng christlichen Abtreibungsgegnerin. Wir sind gewöhnt: So jemanden wird abgewatscht, für unmoralisch gehalten, als böse Antifeministin. Aber in dem Film wird sie ernst genommen. Mit ihren Tränen wird sie nicht verspottet. Ich bin sprachlos und das bei ARTE.
Oakland
Der engagierte Schul-Sozialarbeiter und Football-Trainer aus dem kalifornischen Oakland hat nicht gewählt. „Wozu auch? Meine Stimme zählt nicht“, sagt er. Obama habe „einen Shit für die Schwarzen getan„. Und „Von Trumps neuer Regierung weißer Unterdrücker bekommen wir wenigstens keine Lügen mehr zu hören.“ „Trump is our man!“ Trump ist besser als Obama, weil er die Wahrheit spricht? Hören meine Ohren richtig? Verstehen die Kirchentagswallfahrer ihren Obama falsch, und Trump ist gar nicht der Beelzebub?
Stolze amerikanische Farbrikarbeiterinnen erzählen, sie behielten ihren Job, weil Trump mit der Firmenleitung verhandelt habe und Firmen deshalb nicht nach Mexiko abgewandert sind. Wo hat man so schon etwas gehört? In den Anti-Trump Medien wahrscheinlich nicht.
Und immer wieder stolz ihre Flagge tragende Amerikaner. Stolz, Amerikaner zu sein. Das wird in Deutschland als zurückgebliebenes Denken leicht verblödeter Amis definiert. Dass da auch umgekehrt ein Schuh draus werden kann, hält niemand für möglich: Dass die in den Medien verbreitete intellektuelle Abneigung auf die deutsche Nation zurückgeblieben und verblödet sein könnte, das denkt niemand. Aber wer will auch schon ein abzulehnender Außenseiter sein.
Michigan
In Hamtrack/Michigan, der Stadt in den USA mit dem größten muslimischen Bevölkerungsanteil äußert ein Muslim: “Ich bin Amerikaner und muss stolz auf mein Land sein können. Ich unterstütze mein Land und bin ihm zu Dank verpflichtet. Wir Muslime sind doch am schlimmsten von den Terroristen und Diktatoren im Nahen Osten betroffen … Wir müssen zu Donald Trump stehen und seine Politik und Amerika unterstützen.“ Wow – solch klare Äußerungen würde man von deutschen Muslimen auch gerne hören: Wir sind stolz, Deutsche zu sein, und demonstrieren gegen die Terror-Islamisten!
Respekt für ARTE, Respekt für diese Sendung. Man möchte sich gar dem Traum hingeben, der da säuselt: Wir nehmen die Menschen ernst und nicht unsere Ideologie. Aber Träume sind Schäume und eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.
Anmerkung der Redaktion: Wie sehr berechtigt Gadamers Schluss von der Schwalbe ist, die noch keinen Sommer macht, zeigt die Weigerung des Programmdirektors von Arte, Alain Le Diberder, den 90-Minuten Film „Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa“ zu zeigen. Mehr als die intransparente Begründung „nicht ausgewogen“ verweigern ARTE und WDR.
Auch bei ARTE sitzen in diesem Fall Franzosen an der Spitze, die scheinbar zu den ultralinken Spinnern gehören, so Verschnitte von Benoît und seiner 5 bis x% Resterampe, ex PS, Traumtänzer….
Bzgl. Trump, er ist gut, er ist sehr gut, er tritt um sich, wo es notwendig ist, wie gestern oder vorgestern in einem TWITTER posting bzgl. dem erbärmlichen Statement d. islam. Bürgermeisters von London anläßlich dieses neuen Terroranschlags. Das Trump statement oder seine Anmerkung/Reaktion darauf in Richtung dieses Typ war genau auf den Punkt…..
Vollste Zustimmung!
Zu Khan: : Ein „…diese Attenräter handeln nicht in meinem Namen…“ ist fast eine Kriegserklärung.
„Bild“ Titel nach der Wahl: „Den schaffen wir auch noch“.
Hochmut kommt vor dem Fall.
Der Kaiser aus dem Märchen hätte noch heute unter allgemeinem Beifall und nach allgemeiner Überzeugung die schönsten Kleider an, hätte nicht ein Kind (unbeeinflusst von PC und Konformitätsdruck der Erwachsenen) die Wahrheit hinausgerufen.
„Kindermund (Narrenmund) tut Wahrheit kund!“
Lesen:
http://thefederalist.com/blog/
Ich habe den Beitrag genauso empfunden. Sehr angenehm, daß die menschliche Seite auch mal von dieser Seite aus vorbehaltlos betrachtet wird. Was den Präsidenten wirklich antreibt in seinem Amt, ist von außen schwer zu beurteilen. Viele Menschen, nicht nur in USA, verbinden jedoch eine Menge Hoffnung auf Alternativen zu der Politik der Sonntagsredner. Deren Verachtung wird durch das teilweise rüpelhafte Benehmen von Herrn Trump ihnen gegenüber zum Ausdruck gebracht.
Die mangelhafte Neutralität in der Berichterstattung ist ein weltweites Phänomen in der westlichen Presse. Bestes Beispiel eine Inszenierung von CNN anlässlich des jüngsten Londoner Anschlags. Dort wurde eine „Trauerdemo“ muslimischer Teilnehmer regelrecht inszeniert. Sieben Frauen, 4 Männern und einer Handvoll Kleinkindern wurden seitens der vor Ort anwesenden CNN Reporter genaue Anweisungen gegeben was sie zu tun und wie sie sich in Pose setzen sollten für die Kameras. Das Ganze wurde dann als spontane Demo von Muslimen verkauft obwohl noch andere Kamerateams dieses Geschehen verfolgten. Dankbar wurde die Inszenierung von der ARD übernommen und für tagesschau.de online gestellt. Schlimm nur, dass in keinem deutschen Presseorgan darüber berichtet wurde. Ist der Begriff „Lügenpresse“ wirklich so abwegig?
Es gab schon einmal einen realen Bericht im Öffentlichen, die Trottel der Nation..über Facharbeiter in Deutschland. Allerdings nur nachts…ohne Wiederholung. Durch gerutscht…an der Zensur.
Dieser Staatsfunk mit seinen Zwangsgebühren muss abgeschafft werden…es gibt keinen anderen Weg die Meinungsvielfalt zu retten.
Natürlich ist die Zustimmung zu Trump in den USA gespalten…alles andere wäre anormal. Erschreckend aber ist der Jubel um Obama beim Kirchentag, waren wohl keine Christen anwesend..wie hätten sie sonst einem zujubeln können, der Menschen mit Drohnen ermorden lässt?
Gesinnungsjournalismus dominiert In Deutschland schon seit dem ersten Weltkrieg bzw. es gibt keinen anderen im politischen Bereich, noch nicht einmal im Feuilleton. Auch in der Weimarer Zeit gab es keine unabhängige Presse, und die Alliierten nach 1945 hatten daran kein Interesse. Sollte es je da gewesen sein, fegte der kalte Krieg alles beiseite.
Wie Klaus-Jürgen Gadamer richtig feststellt, unterscheidet sich die Jetzt-Zeit von den 1970ern nur dadurch, daß es eben damals noch rechte UND linke Gesinnungsjournalisten gab, so daß man wenigstens zwei unterschiedliche Sichtweise geboten bekam – aber neutralen (also angelsächsischen) Journalismus a la der alten (wohlgemerkt alten!) „New York Times“ oder BBC usw. hatten wir hierzulande nie. Und wer genau hinschaut, wird feststellen, daß der „rechte“ oder konservative Journalismus auf Jahrgänge beschränkt war (man nehme Gerhard Löwenthal, aber auch einen Julius Springer) die noch vor dem Zweiten Weltkrieg sozialisiert worden waren. Als diese Generation in den 1980ern altersbedingt langsam aus den Redaktionen verschwand, kippten sämtliche Zeitungen und Sender in Deutschland nicht über Nacht, aber unaufhaltsam nach links. Alles, was im Medienbereich nachwuchs, war grundständig links. Und nicht, weil die Redaktionen und Verleger das so wollten, sondern weil ihr Humus, das Bildungsbürgertum, immer mehr nach links driftete. (Ob auch der steigende Anteil an Frauen im Medienbereich daran mittrug, weil Frauen im weiteren Sinne fast immer links sind, oder nur ein Seitenphänomen ist, kann man auch fragen, aber das ist natürlich nur kontrovers zu diskutieren) Ein Prozeß jedenfalls, der mit der rotgrünen Machtübernahme 1998 auch im politischen sein Abbild fand, den man konkludent sogar im vermeintlich konservativen Lager aber auch in der Politik und Gesinnung eines Norbert Blüms oder einer Hildegard Hamm-Brücher schon beobachten konnte. Das ganze bedingte einander nicht, sondern war nur Ausdruck ein und desselben gesellschaftlichen Vorganges.
Die vollkommen einseitig linke Weltsicht und Publikationspraxis heutiger deutscher Journalisten ist also kein Werk der Politik. Die goutiert das nur, und unterstützt es, so gut sie kann (zum Beispiel mit der Sakrosanz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und seiner Beamtenverfassung oder dem NetzDG), doch auch das ist nur ein Resultat ein und desselben Phänomens: Wohlhabende Gesellschaften sind bzw. werden immer links. Also hedonistisch, dekadent, leistungsscheu, kulturrelativistisch und pazifistisch.
Die deutsche Mittelschicht, die seit ca. 60 Jahren ununterbrochen im Wohlstand lebt (zumindest in den 10 westlichen Bundesländern) ist mit jeder Generation weiter nach links oder eher grünlinks gerückt – ein nahezu zwangsläufiger und nicht nur auf Deutschland beschränkter Prozeß.
Darum sprach ich auch von der „alten“ New York Times – die von heute ist auch nichts anderes als „Der Spiegel“, also nicht mehr „all the news fit to print“ sondern „the world and how we want you to see it“.
Auch „Tichys Einblick“ macht dabei keinen Unterschied – außer daß er nicht links ist. Zu seiner Ehrenrettung sei gesagt: TE will auch gar keine Tageszeitung sein, sondern ist schon vom Titel her ein „Meinungsblatt“. Im Antagonismus zur SPON oder WON und den anderen Marktbeherrschern ein dringend und bitter nötiges Korrektiv, von dem wir alle froh sein können, daß Roland Tichy es vor ein paar Jahren gründete.
Freilich: Wo bleibt in Deutschland die neutrale, WEDER rechte noch LINKE Zeitung, Medium? Weltweit überall das Gleiche: Wir bekommen nur Meinungen – und keine Informationen mehr. Smartphones, Computer und Druckmedien überschwemmen uns mit Datenmüll – aber es bleibt oft Müll, im besten Fall eine artikuliert und aufrichtig vorgetragene Meinung. Auch in den USA kann man halbwegs neutrale Information nur erlangen, wenn man zuerst CNN und dann Fox News liest. Das ist mühsam, zeitaufwendig und im Einzelfall nicht lohnend. Am Ende steht die Filterblase.
Können wir daraus ausbrechen? Oder bleibt am Ende, wie in allen totalitären Systemen, nur der Rückzug in Kleinbürgerlichkeit und die Nische? Heute und hier weiß ich auch keine Antwort.
Da durfte doch der Mohr in der WELT einen bereits mit über 460 Kommentaren „gut dotierten“ Meinungsartikel platzieren.
„Doch, der Terror hat mit dem Islam zu tun!“
Die Leser freuen sich einfach über jeden nicht mainstreammäßigen Artikel.
Erlaubte Meinungsvielfalt wird schon bejubelt und nicht mehr als selbstverständlich angesehen.
Und ja, Sie haben recht, Herr Hellerberger, neutrale Meinungsbildung ist mühsam und zeitaufwändig. Das können sich fast nur geistig rüstige Rentner erlauben.
Neben Bodyfit, Laufen und Radeln (auch das hält geistig beweglich) beschäftige ich mich wirklich viel mit Informationsbeschaffung. Dafür putze ich die Fenster nur noch selten. ;-))
Bravo, wir brauchen mehr davon und nicht nur bei TE!
Zuweilen gibt es auf arte echte Perlen.
Vor 2 Jahren lief dort „Uran und Mensch – Ein gespaltenes Verhältnis“ (Noch heute bei vimeo ungekürzt zu sehen.)
Ein paar Wochen später verhackstückte und schnitt das ZDF diese zweiteilige Dokumentation um und nannte sie „Uran – Ein unheimliches Element“ und sendet diese verstümmelte Version regelmäßig auf ZDFinfo. Es fehlen über 9 Minuten allein aus dem zweiten Teil! Und faszinierenderweise die, in denen sachlich aus dem UN-Tschernobylbericht zitiert wurde.
Mal sehen, was aus dieser Doku übrigbleibt, wenn die ideologischen „Schnittmeister“ die Schere anlegen.
seit einiger Zeit ist Aljaseera (englisch) über Satelit nicht mehr empfangbar, bei mir. Seit kuzem erhalte ich EuroNews nur noch in französisch.
Ein Schelm der Böses dabei denkt …
Danke Herr Gadamer für die Frohe Botschaft. Arte ist ein guter Anfang. Und das Lichtenberg-Zitat. Es bestärkt mich immer mehr, dass ich selbst was tun kann, damit es anders wird.
Hier sticht die ARD unrühmlich hervor, „Nirgends kommt Trump schlechter weg als in der ARD“.
Das ZDF ist allerdings keinen Fetzen besser als das Reschke-TV (MoralTiVi, DDR1). Da hilft nur, sich selbst zu informieren: Bei Freunden und Kollegen die drüben wohnen und im Rundfunk (z.B. NPR). Daran kann man die Segmentierung (Grossstadt; Land) sehr gut erkennen, wenn man es denn will. Reschke, Kleber and their ÖR-ilk, können, wollen oder dürfen es nicht (wenn man über das Maasmännchen-Buch liest, könnte es durchaus das letztere sein).
Den Deutschlandfunk kann man in diesem Zusammenhang zwischenzeitlich auch als Staatsrundfunk abhaken. Da wird Regierungspolitik vermittel. Sonst nichts.
Amerika, Du hast es besser…
Lieber Herr Gadamer…habe mir diese „Reportage“ angesehen und kann Ihnen nur leider bedingt zustimmen…unterschwellige Botschaften der angeblich Benachteiligten und krude Darstellungen der Trumpbefürworter als Freaks….aber ich habe auch nichts anderes erwartet.
Ich muss sagen, mich hat diese Sendung wirklich beeindruckt. Offenbar ist seriöser Journalismus noch nicht ausgestorben, und es gibt wirklich mutige Menschen, die es sich trauen, objektiv und ausgewogen zu berichten.
Vielen herzlichen Dank für diese wunderbare Empfehlung.
Zitat:“….So hatte man zwei unterschiedliche Sichtweisen und konnte sich seine
Meinung bilden, ganz im Sinne der Dialektik: aus These und Antithese
eine eigene Synthese entwickeln.
Und heute: Gleichförmige Medien-Meinungen beherrschen alles….“
Wenn alle die gleiche Meinung vertreten, ist es keine Demokratie mehr, sondern Diktatur. Es wird überall und bei jeder Gelegenheit von Vielfalt geschwafelt. Für die Meinung, die ein Individuum haben darf, galt dies bisher nicht. Anscheinend fängt diese Denkweise endlich an zu zerbröckeln, denn man bekommt naturgemäß keine freie Gesellschaft durch die massive Unterdrückung der Meinungsfreiheit und der Freiheit des Geistes.
Es ist für mich unmöglich zu glauben, dass ein so großer Teil der deutschen Bevölkerung, die zur wirtschaftlichen Existenz der MSM notwenig sind – ARD und ZDF natürlich w/Zwangsgebühren ausgenommen -, diese einseitige Berichterstattung auf Dauer nicht durchschauen. Es wäre für mich eine monumentale und deprimierende Lebenserfahrung.
„Durchschaut“ wird das schon von Manchem.
Aber Einschüchterung, aggressive Herabsetzung, Versuch des Lächerlichmachens, und Ausgrenzens haben auch ihre Wirkung.
Warum ist es für Sie unmöglich zu glauben, das viele diese einseitige Berichterstattung durchschauen ? Wenn sie einem Kind von klein auf einhämmern, es sei dumm, dann glaubt es das am Ende auch. Man nennt es auch Gehirnwäsche. Es ist in unserer Sprache durchaus möglich, die größte Gemeinheit mit den schönsten Worten als gut darzustellen. Euphemistisch, nennen Sprachwissenschaftler das und der schrecklichste Beweis war das Wort Euthanasie und wurde von den Nazis benutzt.
Und mit verschwurbelten Worten wird uns seit Jahren diese aktuelle Politik schön geredet. Das Volk will anscheinend belogen werden, die Realität ist zu anstrengend.
Albert Einstein hat wohl so oder so ähnlich gesagt:
„Zwei Dinge sind unendlich – das Universum und die menschliche Dummheit. Aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Dass er – in Bezug auf die menschliche Dummheit (auch bei normal und überdurchschnittlich Begabten!) – recht hatte, entgeht dem aufmerksamen Beobachter kaum.
Lesetipp: „Horst Geyer – Über die Dummheit. Ursachen und Wirkungen. 1954.“
Und noch ein Bonmot mit großem Wahrheitsgehalt von Friedrich Hebbel (1813-1863):
„Die Wahrheit hat keine Zeit, nur die Lüge.“
Danke für den Hinweis, wenn man denkt, alles ist dunkel, kommt doch irgendwo ein kleines Lichtlein her. Noch ein aktueller Hinweis auf die anfangs erwähnte Gleichschaltung der Medien. FAZ-online, heute: Beitrag des Ex-Spiegel-Manns Blumencroon über die Folgen von London. Übliches pseudo-tolerantes Geschwafel. Dann, so gegen 10.00 Uhr, waren 4 Lesermeinungen freigeschaltet, alle ziemlich eindeutig gegen den Artikel. Einer hatte binnen kurzem über 80 Klicks, forderte die konsequente Abschiebung gewaltbereiter Islamisten, Blumencroon dagegen will sie nur strenger überwachen. Dann, paar Minuten später, waren alle Kommentare weg, wieder paar Minuten später war die ganze Kommentarfunktion komplett abgeschaltet. Arme FAZ, kann ich da nur sagen, wie tief bist Du gesunken.
Nichts neues. Leider seit ca. 2013 typisch für FAZ.net. Auch bei Herrn Müller-Jung wird alles gelöscht was seiner göttlichen Überzeugung zu wiedersprechen wagt.
War 30 Jahre lang FAZ-Leser, heute nur noch um zu lesen was ich denken soll. Der Wirtschaftsteil ist etwas besser, aber der Politikteil eignet sich nur noch zum Lesen zwischen den Zeilen und zum Einpacken von Kopfsalat.
Ich habe über 2000 Kommentare bei der FAZ Online geschrieben und es dann vor zwei Jahren aufgegeben, weil jede wirklich kritische Meinung zensiert wurde. Die FAZ hatte einmal einen der besten Kommentarteile der Republik, alles perdue. Statt dessen haben dort jetzt absolute Dumpfbacken 40 Sterne der Redaktion. So tief kann man sinken, wenn man seine Meinung über die Freiheit stellt. „Die Freiheit der Presse ist die Freiheit von 200 Leuten, ihre Meinung zu verbreiten.“ Bezeichnenderweise stammt der Satz von einem ehemaligen FAZ-Herausgeber.
Es gibt immer eine Alternative, Abo kuendigen, ignorieren!
FAZ ist schon laengere Zeit dabei sich zu ruinieren! Es ist sehr zu bedauern, wenn man sich an eine ganze Reihe verdienter FAZ Journalisten von frueher erinnert. FAZ kann man heute nicht mehr als unabhaengige Zeitung interpretieren.
Stand hier nicht letztens dass es bspw dem Spiegel wieder richtig gut geht, trotz schwindender Leserzahlen?
Der STAAT hält diese Flagschiffe der Demokratie als Anzeigenkunde mit Steuergeld über Wasser. Das ist das gleiche Prinzip wie bei NGO’s und Zensuragenturen – einfach auslagern die Schmutzarbeit, dann merkt der Bürger die Ähnlichkeit zu den Diktaturen der jüngeren Vergangenheit nicht.
Nachtrag: Interessanter- oder lustigerweise sind die Kommentare seit gestern nachmittag alle wieder drin. !!!!
Ist mir auch schon aufgefallen. Habe mein Like bei einem kritischen Forumsbeitrag hinterlassen. Kurze Zeit später gab es das komplette Forum unter dem Artikel nicht mehr. Wenn das keine Zensur ist, was dann?
Auch ich habe nach über 40 Jahren mein Abo bei der FAZ gekündigt. Nicht daß sie immer teurer, sondern auch immer einseitiger, bevormunderisch und vor allem zensorischer wurde. Auch meine Kommentare wurden und werden (ja, hin und wieder versuche ich einen Kommentar durch die Zensurmauer zu bringen, da dort inzwischen auch hahnebüchende und inhaltliche Falschberichterstattung bzw. eine Verunglimpfung von Andersdenkenden bzw. ein Gesinnungsjournalismus durchgeführt wird) von einer Hamburger Zensorenmafia gelöscht. Zwar gibt es noch einige aufrechte Kämpfer für einen inhaltlichen und qualitativ hochwertigen Journalismus, aber es fällt auf, daß sie immer schweigsamer werden und wenn, dann vorsichtiger formulieren. Das trifft inzwischen sogar auf die Herausgeber zu, die zwar nur kleine Gesellschafteranteile an der FAZ haben, aber immerhin sind sie die einzigen natürlichen Personen, welche überhaupt Miteigentümer bei der FAZ sind.
Dieses Hamburger Triumvirat besteht nicht nur aus dem von den Redakteuren des vom Spiegel gefeuerten Ex-Geschäftsführer von Blumencron (denn nur die Spiegel-Redakteure haben die Mehrheit der Gesellschafteranteile der Spiegel GmbH und damit die Stimmenmehrheit der Gesellschafter. Diese Mehrheit ist aber bei einer GmbH unabdingbar, wenn ein Geschäftsführer entlassen werden soll), sondern auch der gegenwärtige Leiter der FAZIT-Stiftung (ebenfalls ein Ex-Spiegelgeschäftsführer) und dem Geschäftsführer der FAZ-Verwaltungs GmbH – ein Ex-STERN-Journalist (es sei nur an den STERN und seine journalistische gierige Glanzleistung bei den sogenannten HITLER-Tagebücher erinnert). Da braucht man sich über die journalistische Entwicklung bei der FAZ nicht wundern.
Dabei ist die FAZIT-Stiftung leider der Hauptanteilseigner der FAZ GmbH. Die Gründer der FAZ hatten die Stiftung eingerichtet, damit die FAZ immer unabhängigen und neutralen, also guten Journalismus abliefern kann. Aber eine solche Entwicklung, wie sie gegenwärtig dort stattfindet, hatten die ersten Herausgeber der FAZ nie vermutet oder gar für möglich gehalten. Ein journalistisches Trauer-Dauer-Drama.
Abwarten. Die Geschichte mit ARTE dürfte noch nicht zu Ende sein. Da kommt noch was nach („Als Wasser auf die Mühlen der Rassisten aus der Mitte der Gesellschaft entpuppte sich sehr zu unserer Verwunderung unser letzter Bericht über Donald Trump: „Trump, mein neuer Präsident“. Während gebildete und besorgte Bürger unserer zivilen Stadtgesellschaft den Beitrag klar als das verstanden, als was er gemeint war, nämlich einer schonungslosen und unverstellten Beschreibung der Denkweise des US-amerikanischen far-right-Teils der Bevölkerung, sahen die „Bewohner der Filterblase“ in der ihnen eigenen selektiven Sicht auf die Dinge etwas, was so weder angelegt noch beabsichtigt war….mit unserer heutigen Reportage „Trump essen Seele auf“ über eine farbige Studentin der Genderwissenschaften aus Dallas verbinden wir nun die Hoffnung, auch dem einfältigsten der rechtspopulistischen Medienkonsumenten in Deutschland die Augen über Trump zu öffnen…“).
Herr Gadamer, sie haben es richtig formuliert. Dem Engel Merkel muss ein Teufel gegenüber als Alternative gegenüber gestellt werden. Zu deren“oralischen“ Überhöhung und im weiteren der Sicherung eines politisch- medialen Machtkomplexes, der sowohl nach außen bis in das Zentrum der EU und nach innen bis in die gesellschaftlichen Institutionen von Schulen und Kirchen reicht.- Das geht bis zur Verteufelung der AFD und jedes Kriitikers am System. Machen Sie jeden Morgen ein Experiment: Googlen AFD. Sich ständig wiederholendeNegativmeldungen, da wird jedes Krümelche auf ideologische Verwertung geprüft. – Die Hetze in den Medien machen das Zusammengehörigkeitsgefühl der Menschen kaputt und sindmitschuldig – Sie sind Treibriemen der EINHEITSPARTEI.
All denen, die sich der Wahrheit verweigern und die Lüge als Wahrheit kundtun, halte ich eines der 10 Gebote entgegen : Du sollst kein falsches Zeugnis geben, wider deinem Nächsten.
Das gilt ganz besonders für Politiker, Programmdirektoren und Journalisten, die Macht ausüben mit der Gewalt des Wortes.
Sehr guter Artikel, auch ich könnte mir einen Präsidenten Trump in Deutschland für mich vorstellen. Gemäß eines Spruches von Georg Christopf Lichtenberg:
„Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.“
Trump statt Merkel und Schulz.
Eine interessante Alternative für Deutschland
Was Lichtenberg sagt, m u s s man enst nehmen.
Danke für den Artikel und den Tipp!
Ich bin erstaunt und erfreut, daß ARTE eine solche Sendung ausgestrahlt hat. Meist wird Donald Trump als das Böse unter der Sonne dargestellt. Zugegeben, er ist ein wenig holperig auf dem aalglatten diplomatischen Parkett, aber genau das ist das, was ich an ihm mag. Er sagt ungeschminkt die Wahrheit und seine offene Meinung, und stört sich auch nicht daran, mal den einen oder anderen zu verprellen. Im Prinzip genau das, was diese Schmierenkommödie, die sich Politik nennt, mal braucht. Ich wünschte es gäbe mehr Politiker, die den Mund auch auf machen, als sich nur ihren Teil zu denken. Die Welt wäre ein wenig ehrlicher.
Ein ausgewogener Bericht über Trump. Wie konnte das passieren? Ist das nicht schon #hatespeech, schließlich hat Trump #unsereKanzler*Inbeleidigt und #geschubst.
Bei allem Verständnis, Herr Gadamer, dass Sie die sommerankündigende
Schwalbe so besonders hervorheben – die Hoffnung stirbt zuletzt. Trotzdem oder gerade deshalb Respekt für Ihren Artikel.
Aber Heiko Maas hat in dem unter seinem Namen veröffentlichten Buch klar geschrieben, was derzeit im Frühsommer 2017 unter „ausgewogen“ zu verstehen ist: Die Strategie gegen rechts.
Die TE-Redaktion hat zu Recht im PS darauf hingewiesen, was das für arte bedeutet.. Ich befürchte, dass im kommenden Wahlkampf das Etikett „nicht
ausgewogen“ noch oft in den gleichgeschalteten deutschen Medien benutzt wird. Im Rahmen der Strategie gegen rechts.