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Unternehmerbild an Schulen

Das ewige Stereotyp vom kapitalistischen Ausbeuter

von Gerd Maas

27.05.2017

| Lesedauer: 3 Minuten
Prof. Hans Jürgen Schlösser, Dr. Michael Schuhen und Prof. Dr. Nils Goldschmidt von der Universität Siegen haben im Auftrag des Verbandes Die Familienunternehmer e.V. „Marktwirtschaft und Unternehmertum in deutschen Schulbüchern“ untersucht.

Wenn man mit „Linken“ diskutiert, hat man oft den Eindruck, dass deren Unternehmerbild spätestens in den Anfängen der Industrialisierung des 19. Jahrhunderts hängen geblieben ist. Einem Bild von ausbeuterischen Kapitalisten, die ihre elenden Lohnabhängigen am ausgestreckten Arm gerade nicht verhungern lassen. Mit Ebenezer Scrooge schuf Charles Dickens in A Christmas Carol von 1843 den bis heute prägenden Prototypen des menschenverachtenden Unternehmers dazu.

Tatsächlich war das schon damals nicht so simpel. Als eines von unzähligen, unbesungenen Gegenbeispielen mag der Deutsche Ferdinand Thun herhalten, der sich als amerikanischer Textilmaschinen- und Textilfabrikant auf dem Betriebsgelände um die ärztliche Versorgung, Bildung, Erholung und Altersvorsorge seiner Mitarbeiter kümmerte – was die Gewerkschaften nicht von gewaltsamen Streiks zur Erzwingung der gewerkschaftlichen Organisation des Werks abhielt, die mit Verletzten und einem Toten einhergingen, obwohl eigentlich zwischen Betriebsführung und Belegschaft Vertrauen herrschte.

Nicht von ungefähr liegen in der Hochzeit der Industrialisierung um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert zugleich auch die Wurzeln von Unternehmer-Initiativen wie den Rotary oder den Lions. Das 19. Jahrhundert gilt als die Blütezeit privater wohltätiger Stiftungen. Nachdem die sich entwickelnden Nationalstaaten noch zu schwach waren, um die drängenden sozialen Fragen zu bewältigen, haben die genauso kapitalistischen wie aufgeklärten Bürger die Verantwortung übernommen.

Das alles und vieles mehr stört „Linke“ nicht, das immer selbe schematische Vorurteil vom kapitalistischen Ausbeuter zu bedienen. „Linke“ und Lehrer. Ob Letztere eher den Lehrerberuf ergreifen, weil sie „Linke“ sind und verbohrte Ansichten über Unternehmer, Kapitalismus und Marktwirtschaft haben, oder ob sie in ihrer Laufbahn dahingehend erzogen werden, sei dahingestellt. Jedenfalls verharrt in der Lehrerausbildung „die Behandlung des Unternehmertums oft in biografisch-anekdotischen oder auch herabsetzenden Darstellungen mit einer Betonung der negativen sozialen Nebenwirkungen von Marktwirtschaft und Unternehmertum“. So die zusammenfassende Beurteilung der ökonomischen Bildung von Lehrern durch Prof. Hans Jürgen Schlösser, Dr. Michael Schuhen und Prof. Dr. Nils Goldschmidt von der Universität Siegen, die im Auftrag des Verbandes Die Familienunternehmer e.V. „Marktwirtschaft und Unternehmertum in deutschen Schulbüchern“ untersucht haben.

Das spiegelt sich dann auch in den Schulbüchern wider. In der Studie wurden u. a. aktuelle Bücher allgemeinbildender Schulen der Fächer Erdkunde/Geographie, Geschichte sowie Politik/Wirtschaft, Sozialkunde und Sozialwissenschaften untersucht. Unternehmer spielen da meistens entweder keine Rolle oder kommen nur am Rande vor – z.B. als technische Erfinder – oder werden haltlos pauschal abgekanzelt: „Die Mehrzahl der Unternehmer kümmerte sich nicht um die Lebensbedingungen ihrer Arbeiter. Nur einige wenige waren daran interessiert die Lage der Arbeiter zu verbessern.“ denk|mal Geschichte 2 über die Zeit der Industrialisierung

Die Bedeutung von Unternehmern als Innovatoren und Antreiber von Fortschritt und dem damit verbundenen Wohlstand wird unterschlagen. Der Strukturwandel zur industriellen Gesellschaft wird als eine unpersönliche historische Entwicklung dargestellt ohne personifizierte Träger. Wobei die Frage, ob die Industrialisierung Fluch oder Segen sei, sowieso „in den meisten Schulbüchern der Sekundarstufe I wohl eher mit »Fluch«“ beantwortet wird. In den Sozialwissenschaften/Gesellschaftslehre sind Unternehmerpersönlichkeiten „nahezu nicht gegenwärtig“. Nicht einmal in den Wirtschaftsbüchern werden die Unternehmerpersönlichkeiten hinter den da tatsächlich anerkannt wohlstandsträchtigen Mittelstands- und Familienunternehmen gesehen.
Wenn Soziale Marktwirtschaft nicht gleich mit Sozialstaat verwechselt wird, dominiert wenigstens in der Sozialkunde eine „skeptische bis ablehnende Haltung zur Marktwirtschaft“. In der Geografie sind marktwirtschaftliche Verteilungswirkungen nur von Belang, wenn sie Ungerechtigkeiten erzeugen. Der herrschende global und historisch einmalige Wohlstand scheint ansonsten vom Himmel gefallen zu sein. Wenigstens darf er offensichtlich in keinem Fall etwas mit unternehmerischer Verantwortung, Freiheit, Eigentum und Wettbewerb zu tun haben.

Eine tragische Melange, wenn das in den Schulen dann auch noch verknüpft wird mit Deutschlektüren vom Stalin-Friedenspreisträger Bertolt Brecht, vom nach eigener Aussage „verhinderten Kommunisten“ Heinrich Böll („Denn ich halte den Kommunismus immer noch für eine Hoffnung, für eine Möglichkeit des Menschen, sich diese Erde »Untertan zu machen«, ihr Ordnung zu geben …“, DIE ZEIT, 11.8.1967), vom real existierenden Soziallisten Ingo Schulze oder von anderen weniger offenkundig aber nichtsdestoweniger überzeugt antikapitalistischen Autoren.
Nachgerade systematisch werden unsere Kinder schulisch als Bürger eines Schlaraffenlands der Umverteilung erzogen. Kein Wunder, dass die Marktwirtschaft inzwischen massenhaft in Misskredit kommt. Es braucht schon starken familiären Rückhalt, dass jemand am Ende seiner Schullaufbahn auch nur den Hauch einer Ahnung hat, worauf unser Wohlfahrtsstaat baut – auf individuelle Innovationskraft, Risikofreude sowie Leistungswille, Eigenverantwortungsbewusstsein und persönliche Haftungsbereitschaft.

Das hat äußerst weitreichende politische Implikationen. Wenn der unternehmerische Bürger nicht als Triebfeder einer gedeihlichen gesellschaftlichen Entwicklung erkannt wird, schwindet auch die Bedeutung der wirtschaftlichen Freiheit. Individuelle Freiheit wird dann schnell als Egoismus umgedeutet. Ein allseits regulierender Staat erscheint dann als logische Konsequenz.

Die Tragweite der ökonomischen Bildung sollte also nicht unterschätzt werden. Der Forderung des Familienunternehmerverbandes nach der flächendeckenden Einführung eines Schulfachs Wirtschaft ist daher eigentlich richtig. Bleibt allerdings die Frage, wie man die Lehrer dafür ausbildet beziehungsweise wie die Linkslastigkeit der Lehrerschaft generell überwunden werden kann.

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14 Kommentare

  1. Dies negative Unternehmerbild ist in den Händen der Gewerkschaften ein Instrument
    zur Gewinnung von Mitgliedern und zur Arbeitskampfmotivation – worauf erfreulicher-
    weise nur 14 % der Arbeitnehre hereinfallen; 86 % von ihnen lehnen die Mitgliedschaft
    in einer Gewerkschaft und die Teilnahme an Arbeitskämpfen ab.

    » Mit Ebenezer Scrooge schuf Charles Dickens in A Christmas Carol von 1843 den bis heute prägenden Prototypen des menschenverachtenden Unternehmers dazu [zum Bild von ausbeuterischen Kapitalisten]. «

    Dies negative Unternehmerbild, wie es auch von Gerhart Hauptmann in „Die Weber“ gezeichnet wird und den Unternehmer als eine Bedrohung für alle Beschäftigten erscheinen lässt, wird von den Gewerkschaften seit eh und je genutzt als Motivationshilfe zur Gewinnung für die Teilnahme von Klassen-Kampfhandlungen gegen Unternehmer: die als Erpressung strafbaren Vertragserpressungen, sogenannte „Arbeitskämpfe“.

    In bürgerlichem Milieu Sozialisierte, die normalerweise keine Straftaten begehen, haben, wenn sie entgegen ihrer grundsätzlichen Abneigung gegen Straftaten aus der Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe heraus, der sie angehören, sich an einer kollektiven Straftat beteiligen sollen, eine Hemmschwelle zu überwinden. Für manche ist die Hemmschwelle so hoch, dass sie sie nicht überwinden können und wollen, sodass sie dem Drängen der Gruppenpsychose, an der Straftat teilzunehmen, nicht nachgeben.

    Das gilt typischerweise für die als Streik betriebene Gruppenerpressung des Arbeitskampfes.

    Jeder weiß „Streik ist immer Erpressung“ http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/blockade-am-frankfurter-flughafen-streik-ist-immer-erpressung-a-816472.html .

    An Straftaten teilzunehmen, ist nicht jedermanns Sache, auch dann nicht, wenn Kollegen diese Teilnahme einfordern unter Berufung Solidarität und Kollegialität. Hier kann es erst nach psychologischer Einwirkung auf die Herabsenkung Hemmschwelle zur Beteiligung an der kollektiven Erpressungsmaßnahme kommen, vor der man anfänglich zurückschreckte.

    Bei dem, bei dem sich das abschreckende Bild vom ausbeuterischen Unternehmer zur aggressiven Bedrohung steigert, kommt es zu einer Notwehrpsychose, die suggeriert, in Notwehr gegen den als Aggressor wahrgenommenen Unternehmer einen Verteidigungskampf, den „Arbeitskampf“ führen zu sollen.

    Der Erzeugung und Aufrechterhaltung dieser Notwehrpsychose in der Arbeitnehmreschaft dient dies von den Gewerkschaften gepflegte, dämonisierende Unternehmerbild.

  2. Ganz meine Meinung… Der A… Der Nation… Wie der Hamster im Laufrad… Immer nur laufen, laufen, laufen, damit das Rad sich dreht. Irgendwann vor Erschöpfung aussteigen und feststellen: der Käfig ist der alte und das Futter auch. Bon Appe.

  3. Nur ein klitzekleines, reales Beispiel
    für die längst alltägliche Aversion, sogar Kriminalisierung von Unternehmertum:
    Als ich vor einigen Jahren meine „Geschäfte“ verkaufte musste ich meiner im Unternehmen ganz regulär angestellten Frau kündigen. Daraufhin war sie – noch nicht im Rentenalter – arbeitslos. Um Arbeitslosengeld zu erhalten verlangte die Krankenkasse eine Sonderprüfung in der festgesellt werden sollte ob ich die Arbeitgebenbeiträge (Ehegattenarbeitsvertag) ordnungsgemäß abgeführt habe/hätte. Dies TROTZ der turnusmässig regelmässig stattgefunden Prüfung all der letzten Jahre. – Grundlegendes Misstrauen bis hin zur Kriminalisierung! –

  4. Ein Bildungsmonopol und ein allgemeines hohes
    Bildungsniveau schließen sich gegenseitig aus. „Staatliches Bildungswesen ist
    […] nichts anderes als ein vom staatlichen Gewaltmonopol betriebenes
    Massenkidnapping […] [der] Kinder und Jugendlichen zum Zwecke der beliebigen
    Indoktrination. [Es kann den] Vergleich mit der Vielfalt, der Effizienz und der
    Bedarfsgerechtigkeit der Angebote auf freien Märkten [nicht] standhalten.“
    (Roland Baader (2002) totgedacht S. 85). Privatisieren das Bildungswesen, dann wird’s besser!

  5. Na da bin ich ja beruhigt. Auf Grund des Artikels und der Kommentare komme ich endlich auch zu der Überzeugung, daß der Kapitalismus ja gar nicht so schlecht ist. Jetzt müssen nur noch „linke“ Lehrer und Politiker wieder verboten werden, dann können wir uns alle im Paradies der westlichen Wertegemeinschaften wohlfühlen. Diese Kritiker sind aber auch allzu lästig.
    Weiter so bis zur totalen Privatisierung und Vermarktung. Es leben die Unternehmer.

  6. Zu wenig naturwissenschaftliche Bildung, schlechte intellektuelle
    und sprachliche Kompetenzen, völlig unzureichendes Wissen um das kulturelle Erbe der eigenen Nation und kaum etwas von dem Europas, aber vollgepumpt mit linker Ideologie auch über die ‚conditio sine qua non‘ (unerläßliche Bedingung) einer funktionierenden Wohlstandsgesellschaft, der brummenden Ökonomie und ihren mächtigen Finanzströmen – Herr Kraus führt es hier in TE ein ums andere Mal vorzüglich aus und einige
    andere Autoren wie Gerd Maas jetzt auch, die man dafür nicht genug loben kann. Ein Staat, der unter linker Bildungsägide seit Jahrzehnten die eigene
    Verdummung betreibt; der sich zu der hausgemachten eigenen Substanzschwächung noch millionenfach eine völlig bildungsresistente aus der Fremde ins Land und dessen Sozialsysteme holt; der von schaurigem Politpersonal regiert wird, das in seiner Einfalt dem Motor seiner Glückszuweisungen, der Wirtschaft, einen Knüppel nach dem anderen zwischen die Beine wirft; der sich vollends universalmoralischem
    Rettungs-Obskurantismus (Euro, Klima, Energie, Migranten, Hindukusch, Mali, Schwerkriminelle) ergeben hat – ein solcher Staat, noch dazu mit
    Schuldentürmen höher als der Himalaya, hat die besten Zeiten hinter sich. Ultimative Endstation und Endzweck seiner Entwicklung: der Nichtstuer mit bedingungslosem Grundeinkommen. Wellness für alle. Wer wird sie erwirtschaften? Die Hofreiters, Schulzes, Göhring-Eckardts, Kippings? – Es hat sich, und zwar auf allen Gebieten sich ehemals pragmatisch beschränkender Staats- und Gesellschaftskunst, eine entsetzliche und unfaßbare Lähmung unseres Landes bemächtigt. Überall sitzt der
    Pöbel obenauf und wird das Defiziente mit seinen Interessen zum Maß aller Dinge gemacht.

  7. Ich kann mir kaum vorstellen, daß die Linkslastigkeit der Lehrer überwunden werden kann. Diese wird schon beim Studium fest in die Studenten eingebrannt. Wer nur eine Seite der Medaille kennt, ist nicht in der Lage objektiv zu urteilen, geschweige denn zu lehren. Würde man außerdem noch die Schule wieder zu dem machen, was sie einst war, nämlich zu einem Hort des Wissens und der Wissensvermittlung, und würde man sich weniger um die Erziehung kümmern, dann hätten die „Schneeflöckchen“ ein ernstes Problem. Abgesehen davon sind Bürger die Eigenverantwortungsbewußtsein, persönliche Haftungsbereitschaft und Leistungswillen zeigen, eine Gefahr für die Regierung, weil sie noch selbstständig denken und handeln. In einer Diktatur braucht man solche Leute nicht.

  8. Solche Irrlehren bis nichts können auch die zukünftigen Arbeitnehmer nicht
    auf das wirkliche Leben vorbereiten. Das ist verantwortungslos
    gegenüber den Schülern, die später ins kalte Wasser geworfen
    werden. Nur mit guter Ausbildung und freiwilliger
    Leistungsbereitschaft habe ich die Möglichkeit, mir eine
    erfolgreiche Firma selbst auszusuchen, mein Können einzubringen und
    dadurch mein Einkommen zu sichern. Ohne fähige, engagierte,
    teamfähige Mitarbeiter steht ein Chef allein da. Ist das spätere
    Ziel im Leben etwa nicht mehr die finanzielle Unabhängigkeit und
    Eigenverantwortung? Werden Halbwüchsige degradiert zu großen Babys?
    (Was ist der Unterschied zwischen Können und Leistung? Leistung ist
    gezeigtes Können.)

    Angesichts der großen, schon begonnenen Umbrüche in der Wirtschaft, empfehle ich unter anderem die Sendung bei Phoenix vom 21. Mai “Im Dialog“
    mit R. D. Precht. Die Anzahl der Arbeitsplätze wird schon bald
    gravierend sinken. Was sagen die Parteien im Wahlkampf dazu? Woher
    sollen die Steuern und Sozialabgaben kommen?

  9. Mein Kind kommt im Herbst in die Schule und ich muss sagen, dass ich dem amerikanischen Konzept des „Home Schooling“ immer mehr abgewinnen kann. Schule in Deutschland ist nicht länger eine Bildungseinrichtung, sondern eine Indoktrinationsmaschinerie, in denen Kinder nicht mehr lernen, mit der Welt klarzukommen und sie zu formen, sondern in denen man dem Nachwuchs primär „Haltung“ vermittelt, ohne jede philosophische Basis, wieso diese Haltung denn gerade die einzig richtige wäre-

  10. Ursache und Wirkung
    Es sind ja nicht die Lehrer Schuld, wenn mal wieder in den Schulen Schwachsinn verbreitet wird, die Basis ist die Lehrerausbildung! Die Unis müssen schnellstens überprüft werden, was da an Flachzangen auf die Menschheit losgelassen wird…
    Ansonsten sind Lehrer der Berufsstand, der vom Meisten am wenigsten Ahnung hat – klar gibt es Ausreißer, aber im Großen und Ganzen sind Lehrer eine Enttäuschung. Zumeist Duckmäuser, die in freien Wirtschaft Chancen wie ein Schneeball im Hochofen hätten…

    Unser Sohn hat Glück, hat z.Zt. fast nur gute Lehrer/innen, mal schauen wie das kommendes Schuljahr aussieht…

    Letztens gab es Blogbeiträge einer jungen Frau, die das Handtuch warf, was sie zu erzählen hatte wurde sehr von Lehrern und Studenten kritisiert, hingegen bekam sie von Menschen aus dem wahren Leben Zustimmung.
    Es sind die Unis, die dringendst reformiert werden müssen. Diese ganzen Linken ziehen ein Land in den Keller…

  11. Wenn ich zurückdenke, das war aber schon bei mir früher in der Schule genau so. (Abijahrgang 1985 in Niedersachsen) Geholfen hat es durch meinen familären Hintergrund aber nichts, der war stärker!

  12. Ja, und?
    Frage ich mich.

    In vielen Bundesländern gab es über viele Jahre hinweg Kultusminister der CDU oder CSU und Regierungsbündnisse von Union und FDP.
    Haben also auch diese für dieses Bild aktiv in den Schulen gesorgt oder haben sie es zugelassen?

    (Von SPD/Grünen/Linken erwarte ich gar kein faires Bild. Das Geld kommt ja – um es etwas grob zu formulieren – aus dem genehmigten (oder überschrittenen) Staatshaushalt. Man muss nur Zahlen in den Etat schreiben.

  13. Als ich zu Anfang meiner Tätigkeit als betriebswirtschaftliche Beraterin bei Kleinunternehmen noch Betriebswirte ausbildete, fragte ich jeweils in der 1. Std durch die gesamte Runde ab, welche Vorstellungen denn so vom (Klein-)Unternehmerleben existieren. Die Diskrepanz zwischen Vorstellung und Realität hätte größer nicht sein können, vor allen Dingen hinsichtlich der Gewinnvorstellungen.

    Ja, das Fach Wirtschaft gehört sicher dringend an die Schulen, aber wie soll der Lehrer so etwas authentisch unterrichten, wenn ihm jeglicher Hintergrund zum Unternehmerleben fehlt? Denn die Zeit der Industriealisierung haben wir lange hinter uns gelassen und heute hat selbst Handwerk nicht mehr den goldenen Boden, den noch vor 20 Jahren hatte. Die Zeit ist schnelllebig.

    Die überwiegende Mehrheit der Schüler wird auch nicht als Großunternehmer enden und bei der Vielzahl von Unternehmen handelt es sich nunmal um kmu. Dem müsste Rechnung getragen werden im Unterricht, um ein realistisches Bild darzustellen. Dem Kleinunternehmer bleibt am Ende oftmals ein Salär, das gar nicht groß von dem seiner Mitarbeiter abweicht. Der Unterschied ist jedoch, dass der Unternehmer die Risiken trägt. Da ist nicht viel mit Ausbeute von Mitarbeitern durch die böse kapitalistische Klasse. Viele Kleinunternehmer beuten sich tendenziell selber aus, und zwar gesundheitlich.

    Wie kann das also vermittelt werden? Die Bücher müssen neu geschrieben werden. Es muss differenziert werden nach Unternehmensgrößen. Praktiker müssen mit an den Tisch. Sonst wird das nichts.

    • Mit anderen Schulbüchern wird man das Problem kaum lösen. Es ist der Lehrer selbst, welcher sich nie oder nur ansatzweise, in seinem Leben mit dem Unternehmertum auseinander gesetzt hat. Genauso wenig, wie er weiß unter welchen Bedingungen Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft arbeiten. Beschränkt auf sein erlerntes Wissen, gut bezahlt und versorgt, jedoch ohne jegliche praktische Erfahrung soll er den Schülern etwas fürs Leben vermitteln. Das ist von vornherein zum Scheitern verurteilt. Schule ist heute nicht mehr zeitgemäß, auch deshalb, weil sich der Lehrkörper nicht von innen her erneuert. Es wird zwar mit enormer Energie der Verwaltungsanteil nach oben getrieben, die Lerninhalte werden aber kaum in Frage gestellt.

      Das Problem beschränkt sich nicht nur auf die Schulen, sondern setzt sich im Studium fort. Es wird besonders im Bachelorstudiengang nur Wissen vermittelt. Der praktische Bezug ist viel zu selten gegeben. Wir bilden viel zu sehr „Fachidioten“ aus, anstatt denkende Menschen ins Arbeitsleben zu entlassen.

      Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass sich da eine Vorstellung breit macht, welche sehr weit vom wirklichen Leben entfernt ist.

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