Die lange im ganzen politischen Westen bestimmende Bewegung der Sozialdemokraten ist überall im Abstieg begriffen. Hannelore Kraft ist nur ein Teilchen der Krankheit aller sozialdemokratischen Parteien, die der selbst Sozialdemokrat und noch nicht lange Bundeskanzler Österreichs Christian Kern bei seinem Antritt so formuliert hat: „Schauspiel der Machtversessenheit und Zukunftsvergessenheit“. In NRW ging der Kern-Befund unter, dass die AfD besonders hohe Zuwächse in den Hochburgen der SPD einfuhr – wie die FPÖ schon lange die SPÖ als Arbeiterpartei abgelöst hat.
In Nordrhein-Westfalen haben wir nun tatsächlich die Lage, dass im Moment alles auf ein ganz altes Modell rausläuft: Schwarzgelb. Rotgelb hätte Wolfgang Clement, damals noch SPD, im Jahr 2000 haben können, als er sich unter dem Druck seiner Partei für Rotgrün entschied. Die FDP ist nun wieder da, wo sie 2000 war. Denn 9,8 Prozent damals waren ungefähr so viel wert wie jetzt 12,6, denn 2000 gab es in NRW noch keine Erst- und Zweitstimmen, sondern nur eine.
Hätte Guido Westerwelle diese Steilvorlage 2000 bei der folgenden Bundestagswahl nicht verschenkt, wäre vieles anders gekommen. Warum es dieses mal besser kommen sollte, in Düsseldorf wie in Berlin, kann ich nicht erkennen.
Dass die SPD inzwischen nein zu einer großen Koalition in Düsseldorf sagt, ist passgenau für Armin Laschet: er muss sich nicht entscheiden, haben die Genossen für ihn getan. Gott gibt, Gott nimmt, gepriesen sei sein Name. In dieser Lage sind Laschet und Lindner gar nicht mehr frei. Sie müssen.
Gestern im ZDF passten bei „Was nun Herr Schulz?“ Format, Befragter und Befrager nahtlos zusammen. Schausten und Frey schonten den Angeschlagenen, der zeigte unübersehbar, dass da nichts ist. Vorher in den Nachrichten war Zuhören überflüssig, die Gesichter der um Schulz herumstehenden Sozialdemokraten sagten alles. (Kurt Kister auf den Punkt: Schulz „hat die Strukturkrise der SPD nur kurz überdeckt“.)
Hätte die SPD in Düsseldorf gewonnen, wären es die „kleine Bundestagswahl“ gewesen und der Schulz-Effekt , ja und die erfolgreiche Ministerpräsidentin. In der Niederlage waren es Landtagswahlen. Und man hat seine gute Politik nicht vermittlen können und Gipfel der Machtvergessenheit beim Diagnostiker Doktor Lauterbach: „eine Fehleinschätzung des Wählers“.
Aber es ist nicht nur NRW, es waren nicht nur Kiel und Saarbrücken. Auch in den USA wurden die Sozialdemokraten abgewählt, in den Niederlanden und Frankreich zerlegten die Wähler die lange mächtigen Sozialdemokraten. In Italien und Österreich steht das bevor. In Spanien scheiterten die alten Sozialdemokraten und die neue Linke Podemos (wie in Griechenland Syriza).
In Großbritannien verlor Labour gerade bei den Kommunalwahlen. Für die baldigen Unterhaus-Wahlen zeigt uns der Telegraph das:
Was auch immer der Grund gewesen sein mag: es war ein strategischer Fehler. Mit Lucke wäre die AfD heute schon koalitionsfähig und könnte im Herbst in einem konservativ-liberalen Bündnis aus CDU/FDP/AFD in der Regierung sitzen, und RRG auf die Oppositionsbank schicken.
Auch da stimme ich zu.
Absolut richtig.
Lauterbach ist der absolute Prototyp d. heutigen SPD….
Bei Kurz wäre ich mir da nicht so sicher, Macron sicher…
Ich kann alle unten stehenden Begründungen dazu nicht ganz nachvollziehen, wenn ich mich und mein personnelles Umfeld d. letzten Jahre betrachte, die Feststellung stimmt zwar, aber bzgl. den Gründen dafür bin ich eher immer noch im Unklaren…..das mit dem SchickiMicki Lifestyle in den Städten stimmt schon, ebens die Sache mit dem Ausländeranteil dort…keine Ahnung…
Ich glaube aber, nebenbei erwähnt, daß als Folge d. hohen Ausländeranteils ein Trend wieder kommen wird, aus den Städten raus wieder aufs Land, bei den Deutschen wohlgemerkt…..
Irgendwie werden die Staaten das die Schulden ja doch zurückzahlen.
MIt mathematischer Zwangläufigkeit, aber eher profaner Kurzfrisitgkeit, wird der Moment kommen in dem Schulden sich in nichts auflösen (genau wie die ihnen gegenüberstehenden Vermögen).
Das Geld was sich Deutschland leiht wird aus dem nichts erschaffen, die Vermögen der Deutschen hart erarbeitet. Die Politik verteilt das geliehene Geld an alle, nur nicht an deutsche produktive Sparer. Dadurch haben diese Sparer im Prinzip auf einmal Schulden bei all den nichtsnutzigen Schuldnern, und zwar in der Höhe von deren Schulden.
Beim Reset zahlen dann die deutschen Sparer ihre Schulden zurück, indem sie die €uro Schulden internationaler und deutscher Schuldner tilgen.
Obwohl also der deutsche Staat sich bei privaten Finanzmarkt Akteuren Geld leiht dass er so nie zurückzahlen kann, passiert im Hintergrund etwas ganz anderes: die deutschen Sparer werden gezwungenermaßen zu Schuldner all derer die in der gleichen Währung auf Pump leben, und beim zwangsläufigen Reset (Vermögen weg/Schulden weg) kommt der zwangsweise Zahltag.
Nur ist das alle nicht in Granit gemeißelt.
Jeder Sparer darf heute oder morgen sein Geld abheben, in Fremdwährungen umtauschen, Edelmetalle damit kaufen usw.
Es gibt sehr viele Möglichkeiten sein Risiko zu streuen, Banken und dem Staat den jederzeit ein Zugriff darauf zu entziehen und zwar völlig legal.
Nur wer in Monokulturen seiner Geschäftsbeziehungen und Methoden mit Geld umzugehen lebt, weil er alles schon immer so gemacht hat, riskiert unnötigerweise viel.
In Nullzinszeiten gibt es keinen einzigen wirklich guten Grund, allzuviel Geld auf Konten liegen zu lassen.
Es gibt noch in sehr vielen Gegenden Deutschlands oder in der EU oder jenseits davon genug Möglichkeiten, günstig Immobilien zu erwerben, sich an Firmen zu beteiligen etc.
Nichtstun und Tunnelblick aus Gewohnheit ist selten die beste Variante.
Kommt es hier oder in der EU zum großen Reset, ist es natürlich clever, einen Teil seines Vermögens extern geparkt zu haben. Allerdings sind berechtigte Zweifel vertretbar, ob es wirklich zum großen apokalyptischen Reset kommt, weil damit alle vertrauten Systeme zusammenbrechen würden. Da nützen auch die tollsten Pläne nichts, wenn man nicht John Rambo heißt.
Wer den Supergau aller westlichen Währungen wirklich zeitnah erwartet, sollte weit, weit weg -mind. jenseits der EU- auswandern, solange er noch Geld hat und es noch was wert ist.
Wer keines hat, kann auch nichts verlieren, sorgenfrei Schulden machen und bei Überdruß eine Privatinsolvenz hinlegen.
Also, wir sind uns schnell einig, daß für Leute mit nennenswertem Sparstrumpf ein Risiko besteht, allerdings wäre es falsch, wie Häschen vor dem Scheinwerfer zu sitzen und die Hände in den Schoß zu legen und nur über die unfähige Regierung zu jammern.
Die zahlreichen, vorhandenen Möglichkeiten der Risikostreuung sollte jeder für sich sondieren, seine Favoriten prüfen und dann handeln.
Danach !!! kann man ja wieder über die Deppen meckern, daß man diese Maßnahmen ergreifen musste und dennoch deutlich ruhiger dabei schlafen.
Hunde die bellen beißen nicht oder anders: wie war das bei Otto, Großhirn an Kleinhirn, abregen…….
Eher geht das Kamel durchs Nadelöhr als das die SPD ernsthaft ihre Poltik bzgl. Ausländern, Eindringlingen ändert,,,,never, ever !
Ja schauen Sie sich mal Samstagabends die Programme in RTL, SAT 1, VOX usw. an, das sagt alles,…. war da was ????
..Diktatur von „dem“ Maas bis an die Me….hätte auch was…
Ja, man will dies einfach nicht….Ideologie, also macht man weiter wirr in Richtung „Gerechtigkeit“, welche wo auch immer und wann auch immer…halt wirr…
Herr Kopper hätte gesagt, damit wir uns Recht verstehen: es handelt sich dabei um Peanuts…..
„Während hierzulande struktureller Stillstand überall herrscht. Das scheint unglaublich viele Leute ruhig zu stellen.“
Schade, noch ein Verlust.
Während struktureller Stillstand früher ermöglichte, dass sich unglaublich viele Leute z.B. mit Technik, Forschung & Entwicklung beschäftigen konnten, muß Politik/Demokratie heute offenbar von unglaublich vielen Leuten Fähnchen-schwingend oder Buh-rufend flankiert werden, damit auch ja nichts schiefgeht.
Na ja, Männer, denen das ad hoc nicht so auffällt.
Hoffentlich merken die Österreicher im Oktober noch rechtzeitig, dass Herr Kurz mit markigen Sprüchen versucht, der FPÖ über eine angeblich gewandelte ÖVP Stimmen abzugraben…
Die Dame ist, mit Verlaub, von mäßigem Verstand. Blond halt. Eine Linksextremistische Kommunistin; getarnt unter SPD-Schleier wie ihr Pendant Maas. Wie sonst können aus den 100 Mio. gegen“Rechts“ die Antifa-Verbrecher und linke Blätter wie „ZEIT“ und deren „Netz gegen Nazis“ nebst Stasi-Kahanes Amadeu Antonio Stiftung subventioniert werden ? Mit Demokratie hat die soviel zu tun wie dereinst ihr Vorbild Erich H.
Vielleicht könnte man die Erkenntnisverweigerung bei den CDU-Wählern auch folgendermaßen sehen: Wenig tiefgründig an Politik interessiert, allgemein niedrigerer IQ, fast widernatürliche Fokussierung auf diese Partei, obwohl maßgeblich am gesellschaftlichen Niedergang schuldig, beratungs- und erkenntnisresistent, durch nichts zu erschütternde Hoffnung auf die jeweilgen Vorturner (die längst diskreditiert sind), die erkennen das schwere heranziehende Gewitter nicht usw. Hab dies im familiären Umkreis genau so bestätigt gefunden. „In Treu und Glauben zur Merkel stehen“, jene Mischung, die uns in den nächsten Abgrund reißt. Lernen durch Schmerz ist für diese Kategorie unausweichlich. Vielleicht brauchen DIE nach 72 Jahren mal wieder eine Auffrischung ihres Gedächtnisses…., erst recht, wenn die CDU sich bereits mit der SPD auf den nächsten Waffengang einstellt! (unter Verstoß gegen das Grundgesetz)
…nehmen Sie Netanjahu bitte wieder aus der Liste raus…
Es sind sogar NPD-Parolen, mit denen Schulz jetzt hantiert. Vor einigen Jahren – lange vor Beginn der Migrantenkrise – plakatierte die NPD im Landtagswahlkampf in Berlin: „Wird der Ali kriminell, fliegt er nach Hause, aber schnell!“
Wichtig zu Schulz und allen anderen SPD/CDU Politikern: Wenn sie den Mund nur aufmachen, lügen sie schon.
Ich glaube nicht, daß man damals, bei der Grundsteinlegung unserer Republik, so weit gedacht hat.
Ich könnte mir gut vorstellen, daß sich die Mehrheit der deutschen Initiatoren heute mit Grausen abwenden würde, könnten sie den status qo sehen.
Marx und Engels hatten ja auch nicht Stalin im Sinn.
„Ich könnte mir gut vorstellen, daß sich die Mehrheit der deutschen Initiatoren heute mit Grausen abwenden würde, könnten sie den status qo sehen.
Marx und Engels hatten ja auch nicht Stalin im Sinn“
Bei beidem stimme ich Ihnen zu.
Trotzdem neige ich weiter zu meiner Vermutung (keinesfalls Gewissheit), dass die Initiatoren seinerzeit eine besondere Stabilität, deren andere Medaillenseite hier halt die Neigung zum lähmenden Stillstand ist, so wollten und über die indirekte Betonung der Grossparteienmacht kanalisiert haben.
Man hat es aber immer mit Güterabwägungen zu tun, und hätten die Initiatoren die heutigen – mMn furchtbaren – Wirkungen gesehen, dann hätten sie einige Güterabwägungen vielleicht eben doch anders feinjustiert.
Anders als Sie glaube ich aber, dass man sehr wohl so weit gedacht hat, nur dass man die Effekte anders eingeschätzt hatte.
Ceterum censeo AfD esse eligendam…
Ja in der Not (Sicherung der einträglichen Posten) lernt man den wahren Charakter auch dieser Leute kennen.
Da würde ich aber erst Frau G.-E. fragen, nicht damit es Fake-News betr. der Geschenke sind ….
Es war wohl, wie in der Vergangenheit, ein Ereignis von lediglich regionaler Bedeutung.
Ich meine immer, was ich direkt schreibe und „impliziere“ indirekt nichts. Die SPD verliert in ihren Hochburgen ist die Nachricht. Ihr Kommentar kommentiert alles Mögliche, nur nicht meinen Beitrag.
Sehr geehrter Herr Goergen,
ich habe auch nur das adressiert, was Sie DIREKT geschrieben haben, nämlich
…so wie die FPÖ die SPÖ als Arbeiterpartei abgelöst hat…
Da die FPÖ von der Richtung der AfD entspricht und die SPÖ der SPD, liest sich der Staz dann mutatis mutandis so:
…so wie die AfD die SPD als Arbeiterpartei abgelöst hat…
Ergo klassifizieren Sie die AfD damit als Arbeiterpartei. Die Weiterentwicklung „rechte“ Arbeiterpartei bis hin zur Nähe der NSDAP ist dann wohlfeil.
Für diesen Analogieschluss ist gar nicht viel Hirnschmalz erforderlich!
Insofern widerspreche ich Ihrer Einlassung, insbesondere, dass mein Beitrag mit Ihrem Artikel nichts zu tun hätte.
Dass die FPÖ die SPÖ als Arbeiterpartei abgelöst hat, bringt sie nicht in die Näher der NSDAP.
Dass Arbeiter heute FPÖ und nun AfD wählen, ändert nichts daran, dass beide auch ganz andere Wähler haben.
zum Überlaufen (substantiviertes Verb)
Danke!:-)
Die gängigen Muster taugen nicht, das ist es ja eben und die Kompliziertheit der Sachverhalte ist weder wahr oder hausgemacht.
Wieso erklärt Frau Merkel uns denn nicht diese nicht so komplizierten Sachverhalte?
Wieso müssen wir über das, was die Politik in unserem(!) Auftrag(!) machen soll, herumrätseln?
Ich hab das Gefühl, dass wir es nicht so genau wissen dürfen. Das kann doch nicht Sinn einer Demokratie sein.
.. denen der Verein Katholischer Landfrauen/Wahlweise die AWO oder sonstwer aus der Sozialmafia zielsicher die Hand führt.
Repräsentative und direkte Demokratie in einem klugen Mix bei viel tatsächlicher „Selbstverwaltung“, wie es ja verbal bei der kommunalen noch immer heißt – und das ganze ohne Parteienprivileg. Aber dazu sicher immer wieder mal neue Beiträge von unterschiedlichen Autoren.