Wegen seines Buchs „Die Niederlage der politischen Vernunft“ hält ihn die Linke für rechts. Die Rechte irritiert er gleichwohl mit seinem Plädoyer für eine europäische Nation. Er ist ein Aufklärer im klassischen Sinn.
Ein Gespräch mit dem Philosophen und Althistoriker Egon Flaig.
Dieses Beitrag ist in der Ausgabe 06/2017 von ‚Tichys Einblick‘ Print erschienen:
Wieder ein wunderbares Interview, Herr Herles! Flaig bringt viele Gedanken auf den Punkt, die das Forum von TE durchschwirren und gibt ihnen philosphischen und politischen Hintergrund. Die absolut Setzung des Universalismus der Menschenrechte über die Vernunft durch die moderne Linke ist wohl das Grundübel an dem westliche Gesellschaften heutzutage leiden. Genau daraus folgt in der praktischen Politik die EU Linie der Durchmischung der europäischen Völker, weil nur so der „moralisch illegitime“ Westen geheilt werden kann von seinem inhärenten Imperialismus, indem seine Volksidentitäten beseitigt werden. Nachzulesen in den Reden linker und linksliberaler EU- Politiker. Und auf Plakaten, hinter denen eine Claudia Roth einhermaschiert. Dasselbe gilt für die UN Politik.
Des weiteren der Gedanke, dass Gesellschaften ihre Werte offensiv verteidigen müssen, weil ihre Erringung etwas gekostet hat. Und dass eine Gesellschaft sich selber abschafft, indem sie dem Trugschluss unterliegt, dass fremde Kulturen im Zustand der Vor-Aufklärung sich schon irgendwie integrieren werden. Gefährlich wird es dann, wenn der Islam und der chinesische Bhudismus auf westliche Gesellschaften treffen, die ihre Wurzeln nicht mehr kennen und die langfristig angelegten Eroberungsstrategien dieser Gesellschaften nicht durchschauen. Das ist dann der naive linke Moralismus gepaart mit der Unbildung der Massen und der politischen Führung.
Da stehen wir heute. In Frankreich nahe an bürgerkriegsähnlichen Zuständen, Ghettos der Wohlhabenden und begrenzter Staatlichkeit in 170 No Go Areas. So wird es in vielen Ländern Europas kommen.
Im Bürgerkrieg würden dann im Extremfall die Werte und ihre vernünftige Realisierung geklärt werden, wie immer in der Geschichte blutig. Ich persönlich glaube nicht, dass sich das vermeiden lässt.
Der Weltstaat ist Flaigs Fortsetzung der Gedanken von KANT (Vom ewigen Frieden). Ob er tauglich ist, oder nur auf die Grosse Autorität hinausläuft, gegen die dann kein Kraut mehr gewachsen ist? Wenn Wittgenstein recht hat, ist der Weltstaat eine Bedrogung der Freiheit und nicht ihr absoluter Garant. Er sagt: Macht korrumpiert und absolute Macht korrumpiert absolut. Warum sollte das nicht für den Weltstaat gelten?
Alles keine guten Perspektiven für unser geliebtes Europa: Kurzsichtige, naive Politiker und noch naivere Journalisten an den Schalthebeln der Macht. Und auf dem Kirchentag dreschen diese Leute dann leeres Stroh. Leute, denen oft jeder philosophische und geschichtliche Hintergrund abgeht.
„Frankreich sieht er heute an der Schwelle zum Bürgerkrieg.“
Frankreich hat wie Schweden längst diese Schwelle überschritten. Man hält lediglich noch irgendwie den Deckel über dem Kochtopf. Es pfeift aber bereits Allerorts.
In Deutschland fängt es auch längst an. Die Polizei wird zwischenzeitlich täglich irgendwo von den selbsternannten neuen Herren „herausgefordert“, Polizisten kriegen in aller Öffentlichkeit von mafiösen ausländischen „Großfamilien“ mal so eben mit Radkreuzen ein Scheitel gezogen und werden im Anschluss auch noch von deutschen Richtern durch Bewährungsfloskeln für die Täter verhöhnt. Ideologisierte Richter sind in diesem Land natürlich nicht neu. Es gab sie schon einmal.
Unfall-Zeuginnen werden bereits am helllichten Tage, von „Großfamilien“, „Gästen“, „Schutzsuchenden“, „Clans“, „Männergruppen“ oder wie auch immer man diese, von der Politik vorsätzlich importierte, personifizierte Gewalt bezeichnen möchte, zusammengeschlagen, bevor es zu einer Aussage kommen kann.
Auf den Straßen unserer größeren Städte regiert längst die Mafia. Nicht nur eine Mafia, nein. Wenn Deutschland etwas macht, dann macht es das richtig. Wir haben Mafia-Clans aus nahezu jedem Land mit dem wir nun zwischenzeitlich unser „zusammenleben (wohlgemerkt in unserem eigenen Land) tagtäglich neu aushandeln“ dürfen.
Das ist das Vorstadium von Aufständen und Bürgerkriegen. Nicht alle werden sich so einfach von ihrem eigenen Heimatland vertreiben lassen. Irgendwann werden immer mehr Deutsche auch beginnen, beim Aushandeln die „importierten Argumente“ zu verwenden. Das ist ein natürlicher Reflex der Menschen, ihr Selbsterhaltungstrieb. Den kann man nicht in Gänze verbieten, nicht einmal wenn es die deutsche Sozialdemokratie, vertreten durch zwischenzeitlich nahezu alle Parteien, den Deutschen von Oben herab zwangsverordnet hat.
Das ist dann der Zeitpunkt wo die „Staatsgewalt“ begreifen wird, das sie keine Staatsgewalt mehr ist. So lange die Deutschen Bürger sich noch brav berauben, verprügeln vergewaltigen und tottreten lässt mögen die Innenminister weiter glauben, die hätten das Heft der inkludierten Gewalt in der Hand.
Ein Pendel schlägt aber immer irgendwann auch wieder in die andere Richtung. Die Geschichte liefert Beispiele genug.
Nein, keine EU-Nation – um Gottes Willen! Auch wenn die globale ‚Elite‘ und ihre EU-Handlanger das mit allen menschenverachtenden und kriminellen Mitteln herbeiführen will, ich will keine EU-Nation. Ein Europa der Vaterländer, so wie es Charles de Gaulle vorschwebte, das ja. Aber nicht noch eine weitere Vertiefung des Monstrums EU, das schon jetzt wie der Oberste Sowjet agiert. Ich will eone Dezentralisierung der EU, und die EU soll sich auf einige Kernaufgaben beschränken: Einheitlicher Wirtschaftsraum, Grenzen, Verteidigung, Energie. Alles andere – speziell die Migrationspolitik! – bleibt bitte in den Nationalstaaten. Und noch etwas: Die EU sieht ab sofort davon ab, die Nationalstaaten zu verteufeln. Ich denke da speziell an Tschechien, Ungarn, Polen und die Slowakei.
Ausgezeichnet auch dieser Vortrag Flaigs zum Thema: https://www.youtube.com/watch?v=7xcQsGkZ8Cs
30:45: Die Erklärung des Starez Sosima ist rein spirituell gemeint und keineswegs als politisches Programm. Wer Dostojewski kennt, kann hier eben gerade nicht von einem „der stärksten politischen Texte“ sprechen. Ebenso ist die „Divinisierung des Anderen“ bei Levinas als geistige Grundlage gemeint, wie ja auch selbstverständlich die Menschenrechte Allen zugeignet sind, unabhängig von ihrer moralischen Disposition. Daher kommt dann die Ablehnung der Todesstrafe für was auch immer. Und das ist richtig.
„Grenzenlose Verantwortungslosigkeit“ – „Moral über Machbarkeit“ – „In extremer Weise das Gute über das Machbare setzen“ – „Alles verlogen, Lügen durften nicht mehr als Lügen bezeichnet werden“ – „Politische Gemeinschaften müssen sich gegenüber feindlichen Gesellschaften verteidigen“ – „Werte zu verteidigen, heisst für sie einstehen. Deshalb müssen Werte abgelehnt werden, die den eigenen Werten entgegenstehen.“
Das Interview habe ich schon in der Print-Ausgabe verschlungen. Welch klaren Worte! Er beschreibt die Gefahr, dass europäische Staaten in „kleine Libanons“ verwandelt werden und sich verteidigen müssen. In Frankreich (und meiner Meinung nach auch in Schweden) finden seiner Meinung nach bereits Vor- Bürgerkriege statt.
Wie reagieren wohl unsere Politvertreter, wenn wir immer mehr undemokratische Gegengesellschaften haben, die den Islam über demokratische Grundordnungen stellen und dies mit Gewalt durchsetzen wollen?
Lesen! Lesen! Zuhören! Zuhören!
Und an Herrn Herles: schicken Sie bitte das Interview an unsere politischen „Eliten“.
PS: Seine Gedanken zur Weltrepublik finde ich zwar interessant, aber halte
sie gleichzeitig für Utopie und in der Realität nicht umsetzbar.
Und ich spach davon, dass das, was man als Fortschritt bezeichnet, eine subjektive, von der Kultur abhängige Befindlichkeit ist, spätestens bei der Wichtung der Bestandteile.
Ich würde Fortschritt z.B. am Ergebnis, einem erfüllten Glücksgefühl festmachen und dabei die weitere Entwicklungsfähigkeit einbeziehen. Ihre ganze Liste ist kein Selbstzweck. Leute können einiges oder alles aus der Liste ausreichend erfüllt bekommen haben, uns sind bzw. werden trotzdem nicht glücklich.
Ich sehe, was z.B. insbesondere vielen Deutschen fehlt, obwohl man hierzulande gemäß IQ-Weltkarte besonders intelligent sein soll – ich bin hingegen der Meinung, hier wird es immer dekadenter – während ich es in anderen Bevölkerungen sehe, fast überall mehr als in Mittel- und Nordeuropa.
Wenn Sie nun meinen, demjenigen, der laut Weltkarte im Fortschritt lebt, dem aber etwas fehlt, sei nicht zu helfen, dann wissen Sie lediglich nicht, wie man helfen könnte.
PS: Ich hatte nicht nach Hilfe gerufen.
Ach der Flaig, schön ihn mal wieder zu sehen. Kenne ihn noch von der Mediathek von Spiegel Online aus den Interview-Videos von Christoph… eh… irgendwas. (Name leider entfallen :/). Diese Videos waren neben Fleischhauer das einzige gute an SPON.
Hab mir damals auch Flaig’s Büchlein über die Sklaverei gekauft, weil ich den Mann gut fand und mehr über das Thema wissen wollte. Mit diesem schönen Interview von Herrn Herles hat sich das auch wieder bestätigt.
Ich vermute mal Herrn Flaig wird man inzwischen nicht mehr so sehr beim Spiegel finden. Passt nicht mehr in die Augstein-Welt von heute (ohne jetzt implizieren zu wollen, dass Augi beim Spiegel viel zu melden hätte – glaube ich sogar eher weniger).
Herr Flaig, zu Ihren Ausführungen fällt mir nur ein: Hervorragend! Vielen Dank dafür. Man hat jetzt nicht mehr so sehr das Gefühl , der Mob, das Pack, ein Verbrecher, ein Nazi, dumm, ungebildet, Ausländerhasser, ein Hetzer zu sein, Wie es die unwählbaren deutschen Politiker und Medien es uns unentwegt ein bläuen.
Weltrepublik … bitte denken Sie darüber noch einmal nach was das in allen Konsequenzen bedeutet, Herr Flaig.
Ja, Herr Wiese, mit der Weltrepublik habe ich auch so meine Vorbehalte: Ich stelle mir dabei immer so etwas ähnliches wie eine Pax Americana vor – wie schrecklich! Dann hätte ein Snowden beispielsweise nirgendwo mehr einen Schlupfwinkel auf diesem Planeten, wo er sich verstecken könnte – Putin sei Dank! Nein, alles nur das nicht.
Aber ansonsten finde ich die Gedanken von Herrn Flaig sehr schlüssig und phantasievoll mit Vernunft vorausgedacht. Danke für Ihren Mut, sie so offen zu äußern, Herr Flaig.
Es gibt Momente, wo ich mir auf intellektueller Ebene vorkomme wie ein Verdurstender. All die multimediale Verbreitung von Unsinn, Zeitvertreib (!) und Desinformation führen langfristig zu einer vernunftzersetzenden Wirkung, der man sich nur mit Entschlossenheit widersetzen kann.
Danke Herr Flaig für die klaren und erfrischenden Einsichten!
„Sagen, was ist“, nüchterne Analyse statt moralinbesessener Vernebelung ist die Voraussetzung der dringend erforderlichen, grundlegenden politischen Kurskorrekturen.
Die „Aufklärung“ ist zu elementar, um sie den Etikettenschwindlern zu überlassen.
Bitte keine Weltrepublik
Je größer das „Konstrukt“ EU wurde, umso mehr wurde die Freiheit/Individualität/Eigenbestimmung der Bürger eingeschränkt. Selbst begründete Kritik an dem System ist nicht mehr möglich!
Gäbe es eine Weltrepublik und die gesellschaftliche Richtung/Entwicklung wäre falsch, gäbe es kein einziges Korrektiv mehr!
Zusammenarbeit und Unterstützung unter Völkern/Nationen ist immer wichtig. Aber eine Welt ohne Probleme und Agressionen gibt es nicht. Meine Probleme kann nicht immer jemand anderer lösen und manchmal/oft bin ich auch selbst dafür verantwortlich. Dies funktioniert auch in privaten Beziehungen nicht. In einer Gesellschaft muss sich Solidarität/Mitgefühl immer mit
Eigenverantwortung die Waage halten.
Eine Weltrepublik wäre zutiefst unmenschlich!
Flaig spricht natürlich viele politisch unkorrekte Dinge aus die diskutiert gehören. Das verdient Anerkennung.
Was ich dann aber doch immer wieder verwunderlich finde in der Elite der Denker, ist der hohe Anspruch auf Wahrheit und Vernunft, der dann aber zu gern durch andere Autoritäten ergründet wird. Sah Herr Flaig damals auch die Notwendigkeit einer Weltrepublik dadurch begründet, dass man gemeinsam dem Waldsterben und dem im Jahre 2012 aufgebrauchten Öl entgegen treten muss?
So sehr ich z.B. auch Sam Harris schätze, schafft er es aber doch, sich hinzustellen und zu sagen, wie blöd es doch damals war als viele aus der Elite der Eugenik folgten und um dann im nächsten Moment davon zu reden wie blöd es doch ist die Klimakatastrophe zu kritisieren, weil die Wissenschaft eindeutig ist und diese nicht geleugnet werden kann.
Wenn die gedankliche Entwicklung erstarrt, wird es schwer mit der Wahrheit.
Ich vermisse Christopher Hitchens – RIP.
Interessant. Ich empfehle auch das You-Tube-Video mit seinem Vortrag zu seinem neuen Buch in der Bibliothek des Konservatismus (Warnung: etwas über eine Stunde). Natürlich muss man mit Egon Flaig nicht in allem, was sein elaboriertes
Denkgebäude enthält, einer Meinung sein (und das bin ich durchaus nicht), aber er gibt viel Material zum Nachdenken.
Das Neue neben dem von Egon Flaig bestätigten Bekannten war die „Weltrepublik“. Vielleicht hat er recht, dass es nur so funktionieren würde, setzt aber voraus, dass alle nach denselben Verhaltensregeln und Maßstäben leben, oft hinter dem Schild der Unantastbarkeit „Werte“ genannt. Sagt man Regeln und Maßstäbe, wird nicht verschleiert, was auf alle zukäme.
Natürlich müssen es bei Flaig die Maßstäbe der europäischen „Aufklärung“ sein. Kein Wort zur weltweiten Umsetzbarkeit. Flaigs auffallend selbstüberzeugter Tonfall übertönt in schwäbisch kontrolliertem Hochdeutsch, was ihm an analytischen Vergleichen und Vertiefungen fehlt. Seine Meinung, es müsste nach dem westlichen bzw. europäischen Geist gehen, bleibt zeitgeistig europäisch und ohne Erfolgsnachweis. Dieser Geist rief eine Entwicklung hervor, die uns de facto dorthin gebracht hat, wo wir heute stehen und woran wir aktuell feststellbar scheitern. Dieser Geist brachte u.a. Kommunismus, Faschismus sowie die Weltkriege hervor und Europa als den blutgetränktesten Ort des Planeten.
Europa gleicht damit einem Experimentierlabor mit den verrücktesten, unausgegorensten und gleichzeitig schmerzhaftesten Ideen bis heute, aber gewiss keinem auch nur eingermaßen vorzeigbaren Vorbild. Es wird experimentiert, als ob Menschen eine Verfügungsgmasse für irgendwelche selbsternannten Architekten wären! Die tatsächlich hervorragenden technischen Errungenschaften dürfen über die immateriellen Defizite nicht hinwegtäuschen. Dies in europäisch aufgeklärter Erhabenheit zu übersehen, ist schlichtweg geschichtsvergessen und entwicklungsblind – unabhängig davon, ob die heutigen Linken dies aus anderen Gründen und mit neuen Fehlern für andere Zwecke instrumentalisieren.
Nichts ist einfacher, als Hypothesen zu formulieren. Das Fundament, die Umsetzung und Umsetzungsmethoden sind ein gänzlich andere Sache. Einem hypothetisch zurückgedrehten Rad bis in Kants Zeiten würde anschließend nichts anderes folgen als die Wiederholung des Erlebten, aus der vergrößerten Dekadenz heraus sicher schlechter als beim ersten Mal.
Der Hinweis auf eine dem Menschen natürlicherweise innewohnende Vernunft, die allerdings die richtige Grundlage wäre, bleibt überzeugt vorgetragene Behauptung, unterschlägt aber die nötige Entwicklung und damit die Frage nach der Verankerung und Lenkung. Was danach im günstigsten Fall mit jeder Menge Vernunft herauskommen könnte, würde sichtbar, sobald sie in ausreichendem Maß verfügbar ist. Vorstellungen von heute könnten damit obsolet werden. Da das politische Europa, das von seinen Bürgern gewählt wird, zwar in der Selbstsicht aber nicht wirklich gelebt der Pol des Friedens dieser Welt ist, dafür aber der größte „moralische“ Zeigefinger und Schuldzuweiser von zweifelhafter Gerechtigkeit, ist es doch sehr fraglich, ob unsere Verhaltensregeln und Maßstäbe ideal für eine Weltrepublik wären, mit welcher die gesamte Menschheit glücklich und menschlich fähiger würde.
Egon Flaig bzw. Europa sieht nicht nur die Welt mit seinen Augen, die Welt sieht auch Europa. Nimmt man nicht an, dass der Rest der Welt unintelligenter ist als „wir“, muss man zum Schluss kommen, dass ihm andere Dinge wichtiger waren und sind. Andere Wertvorstellungen, die man genausowenig zur Disposition stellen würde.
Interessant ist Flaigs „Weltrepublik“ als Parallele zur aktiv verfolgten „Neuen Weltordnung“, geführt durch die USA, inspiriert von Zbigniew Brzeziński („The Grand Chessboard“). Eine zumindest teilweise Übereinstimmung besteht auch zu Papst Benedikt, der eine „politischen Weltautorität“ forderte, wenngleich nicht klar ist, ob Flaig eine solche Autorität akzeptieren würde. Umso mehr stellt sich die Frage nach der Umsetzbarkeit. Jedenfalls wären die Zielvorstellungen, die Regeln und das Prozedere dann wohl andere. Womit nochmal unterstrichen wäre, dass einer „Weltrepublik“ verschiedene Vorstellungen mit einer jeweiligen festen Überzeugung zugrundeliegen können. Wohlan!
„Nimmt man nicht an, dass der Rest der Welt unintelligenter ist als „wir“,….
Schauen Sie mal auf die Weltkarte der Intelligenz (Lynn, R. , Vanhanen, T.) und Ihnen werden Zweifel kommen. Sie deckt sich 100% mit den Ergebnissen der Tests auf kognitive Leistungsfähigkeit von Schülern (TIMSS, PISA) und zeigt, wo mit diesen auch in Zukunft kein Staat zu machen sein wird.
Die „Weltkarte der Intelligenz“ sowie PISA usw. richten sich nach einer bestimmten, selektiven Auffassung von Intelligenz – ähnlich wie bei einer Umfrage, bei der man speziell formulierte Fragen stellt, um gewünschte Antworten zu bekommen.
Nein, sie richten sich nach der kulturbedingten Auffassung von Intelligenz, die den Fortschritt hervorbringt, den sie als Fortschritt begreifen. Die Auffassung, was Fortschritt ist, ist nämlich auch kulturbedingt.
In Ostasien steht man z.B. auf Harmonie.
Hierzulande steht man auf Streit-„Kultur“.
Nur eine Kritik an dem Beitrag von H. Wolkenspalter, den ich insgesamt sehr gut finde, nämlich zum Satz: „…und Europa als den blutgetränktesten Ort des Planeten.“
Tatsächlich ist die Gewalttätigkeit im modernen Europa, etwa gemessen an gewalttätig herbeigeführten Toden pro Einwohner, und das schließt die beiden Weltkriege des 20. Jh. ein (!), geschichtlich uneinholbar *niedrig*. Warum das so ist, siehe z.B. Jared Diamond, Vermächtnis, in dem der Autor heutige und indigene Gesellschaften vergleicht. Der Satz, Europa sei der blutgetränkteste Ort des Planeten, ist also nicht richtig, auch wenn es einem als Europäer, dem die europäische Gewalttätigkeit so nahe ist, so vorkommen mag.
Wenn ich bedenke, wie viele hundert Jahre es gedauert hat, bis die Vernunft das Mittel der Aufklärung wurde, frage ich mich, wie viele Jahre wird es dauern, bis in DE wieder politische Vernunft das oberste Gebot ist, bis unsere Politiker sich wieder an Gesetze halten und Religionen wieder als das gesehen werden was sie sind, eine Krücke für Menschen, die ohne Religion nicht alleine gehen können ?
Brauchen wir erst wieder Krieg oder Bürgerkrieg ?
Keine der Gewalttaten von Flüchtlingen über die der Focus heute berichtete, war den Nachrichten heute eine Meldung wert. Dafür schreibt der Focus auch gleich wieder eine Relativierung, die Gewalt käme nur aus der Perspektivlosigkeit der armen Flüchtlinge. Die Flüchtlinge und Vertriebenen nach dem 2. WK hatten auch keine Perspektive, DE war zerbombt und nicht so reich wie heute, niemand bekam Designerklamotten, Taschengeld, Wohnung usw. und dennoch hat es solche Verbrechen von Flüchtlingen damals nicht gegeben.
Wir brauchen die Aufklärung Nr. 2 und zwar schnell.
Der Traum von der Vernunft den Egon Flaig mit Kant und Habermas immer noch träumt und der in einer Weltrepublik, einem Weltstaat oder zumindest in einer Weltförderation zu enden hat, wäre ein Albtraum, da es aus dieser Weltrepublik kein Entkommen mehr gäbe, sollte sie zu einem Staatgebilde des großen Bruders mutieren. Andere Staaten würden nicht mehr existieren, die irgendeine Art von Asyl bieten wie jetzt Russland Edward Snowen oder die Londoner Botschaft Ecuadors dem verfolgten Julian Assange oder Deutschland bedrohten türkischen Soldaten und Oppositionellen.
Die Weltrepublik benötigt den Weltfeind wie Herr Flaig richtig bemerkt, sonst fehlt ihr die Selbstvergewisserung. „Der Feind ist die eigene Frage als Gestalt“
Der Feind ist allerdings nicht nur die eigene Frage sondern er kann unter Umständen das eigene utopische Denken sein, das der Geschichte eine Art von Endziel vorgiebt, auf das Egon Flaig nicht verzichten will, auch wenn er dem verblasenen Opimismus eines Jürgen Habermas ein mehr an Realismus entgegensetzt indem er rein individualistem Denken , wie dem von Herrn Herles perspektivisch die notwendigen Grenzen aufzeigt.
Was für ein sensationelles Interview!
Vor allem ab min. 24:00 dreht Herr Flaig völlig auf. Eine Wohltat, solch offenen Worte in unserer heutigen Zeit noch zu vernehmen.
Wenn ich mir vor meinem geistigen Auge jetzt noch Roth, KGE, Kipping, Maas und all die anderen üblichen Dummschwätzer vorstelle, wie sie vor lauter Wut über dieses Interview in die Tischkante beißen, ist mein Tag gerettet. Vor allem wenn die Tischkante aus Realitätssinn und Wahrheit besteht!
ich erkenne meine Gedanke wieder
Über die Klarheit, den Mut, das Unkonventionelle war ich beim Lesen in der Print-Ausgabe überrascht.
Es hat mir aber gut gefallen.
Andere, neue Gedanken erweitern den Horizont.
Sehr vernünftiger Mann. Sonst hätte Herles ihn ja wohl auch nicht interviewt… 😉
Flaig ist wirklich ein Verteidiger der Aufklärung, der viele Probleme erkennt, „weil wir die Moral über die Wahrheit stellen“ (Min 11:40).
Ich stimme nicht mit allen Details überein, war aber insgesamt beeindruckt und empfehle die 30 Minuten. Kann auch Bluthochdruck-Gefährdeten knapp noch zugemutet werden… 😉
Ganz begeistert war ich zunächst, als er seine Frankreich-Expertise nutzte und Macron ganz schrecklich fand (Min 21:00), sinngemäss als „einen Mann, der keinerlei Werte hat“. Bedrückend wurde es allerdings in Min 24:30, als er „einen Moment von Staatsauflösung [diagnostizierte], der den Vorbürgerkrieg anzeigt“.
Vielleicht doch nicht ganz ideal für Bluthochdruck-Gefährdete… 🙁
Ceterum censeo AfD esse eligendam…
Tolles Interview, kluge Worte, die ich weitgehend teile.
Nur regt sich in einem Punkt mein Widerspruch: in Frankreich gibt es wohl keine sieben Millionen Muslime, die sich nicht assimilieren wollen. Es mögen vielleicht ein paar Hunderttausend sein. Und ja, Frankreich ist durch diese „gehätschelte Minderheit“ im Vorbürgerkrieg, mit zwei Jahren Ausnahmezustand. Schuld daran sind die ideologischen Einpeitscher der politischen Korrektheit von Politik und Medien, die dem Bürger jegliches Differenzieren verbieten.
Aber – ein Teil der bewaffneten Sentinel- und Vigipirate-Streifen, die die Franzosen mit Maschinenpistolen vor muslimischen Attentaten beschützen, sind Muslime.
Unsere westlichen Gesellschaften können sich nur schützen, jetzt bin ich wieder bei Herrn Flaig, wenn wir es lernen und es erlaubt sein wird, schonungslos und offen zwischen den Guten und den Bösen zu unterscheiden, egal welcher Couleur.
Viele Grüsse aus Paris.
„egal welcher Couleur“ – ihr Wort in Gottes Ohr. Leider ist die Vorliebe für die eigene Ethnie ein Naturgesetz und hat über die Jahrhunderte immer noch alle Verstandesarbeit außer Kraft setzen können. Die Bilder vom Verhalten der Deutschtürken im Wahlkampf um das Erdogan-Referendum waren dafür typisch. Ohne den Kongo als trennenden Strom würde es Bonobos am Äquator nicht mehr geben – die Schimpansen hätten sie alle aufgefressen.
Vielen Dank für das Interview, sehr geehrter Herr Herles. Hier erfährt man dann doch noch, daß Kant sogar „ein bißchen Angst hatte vor einer Weltrepublik“. Das steht in der Druckausgabe nicht drin, ist aber die treffende Beschreibung einer fundamentalen Skepsis, die Kant nicht über eine Föderation eigenständiger Republiken hinaus hat kommen lassen.
Diese Skepsis ist sehr berechtigt und findet sich gegenwärtig in der Diskussion über Europa wieder. Die „Linken“ wollen die „Europäische Republik/Vereinigten Staaten von Europa“, die „Rechten“ wollen die „Föderation/Union der souveränen Republiken/Nationen/Vaterländer“.
Herr Prof. Flaig geht davon aus, daß unsere „Weltprobleme“ nur noch durch eine Weltrepublik in den Griff zu bekommen sind. In der Tat macht manchem Betrachter hier die Weltrepublik mehr Angst als diese Weltprobleme. Analog dazu die Institution EU selber mehr als die eigentlichen europäischen Schwierigkeiten. Etwaige Konflikte würden nicht gelöst, sondern nur verlagert – zentral, intransparent und demokratisch entsprechend unkontrollierbar. Also Welt vielleicht, Republik wohl kaum. Ein Traum rechter Despoten wie auch linker Technokraten.
ab ca. Minute 22 oder 23 vertritt der Althistoriker AfD Positionen. Es ist schon starker Tobak wenn er von „Ausbürgerung und Bürgerkrieg“ spricht. So radikal in Bezug auf Assimilation, Zuwanderung und no go areas hat sich nicht mal die AfD geäußert. Wenn mir jetzt auch einige nicht zustimmen werden sind die ganzen auf uns wartende Probleme eine Folge des Schuldgeldsystems. Diesbezüglich befinden wir uns im Endstadium.
„ab ca. Minute 22 oder 23 vertritt der Althistoriker AfD Positionen“
Naja, lieber Herr Gramm, bitte erlauben Sie mir für den Fall, dass das so wäre, doch eine – zugegeben leicht sarkastische – Rückfrage:
Wäre er damit schon als Kinderfresser oder sonstiger Schwerverbrecher entlarvt? 😉
Ceterum censeo AfD esse eligendam…
der Althistoriker spricht ja auch von Bürgerkrieg und Ausbürgerung. In der Tat sehr liberlae Positionen. Es wird halt viel geredet, herumschwadroniert und zerredet. Hauptsache es wird halt geredet. Es muß aber nicht richtig sein, was diese Herrschaften in ihren Elfenbeintürmen so vor sich hindenken. Kann auch als professorale Klugschwätzerei bezeichnet werden. Tschuldigung.
Ich moechte nicht ungerecht sein, aber auch bei Hr. Flaig wittere ich einen verkopften unsaeglichen deutschen Idealismus, unbeleckt von jeder interkulturellen Kompetenz und ohne jede Einsicht in darwinsche und machiavellische Grundgegebenheiten.
Bitte macht die Dinge nicht unnoetig kompliziert.
Nur wer einen gemeinsam Wertekanon teilt, kann gemeinsam in einer Wohn- oder Mietgemeinschaft zusammenleben. Wem die Hausordnung nicht passt, dem steht es frei, erst gar nicht einzuziehen, bzw. auszuziehen. Wir muessen und wir wollen nicht alle in der gleichen Wohnung oder im gleichen Haus zusammen leben. Es funktioniert nicht, seht das bitte ein. Was ist daran so schwer zu verstehen?!
Was Sie da schreiben, steht nicht in Widerspruch zu dem, was Flaig gesagt hat.
Herr Flaig bringt es auf den Punkt, ich unterstütze seine Meinung.
Sollen bitte all jene, die mit ihren schwangeren Frauen unsere Gesellschaft unterwandern wollen, diese verlassen. Wenn es sein muss, dann wird es mit Gewalt umgesetzt werden müssen.
Herzlichen Dank, Herr Professor Flaig, für Ihren Mut, in Europa über Toleranz und politische Vernunft zu sprechen.
Es ist eine reine Tortur, zu beobachten, wie lange es in Europa dauert, bis sich – nach einem jähen Absturz in die Irrationalität – so etwas wie eine politische Vernunft neu formiert. Und es ist bestürzend zu erkennen, wie hoch der Preis sein wird, dieser politischen Vernunft wieder zum Durchbruch zu verhelfen.
Meine Frau und ich haben gemeinsam festgestellt, dass wir in dem schrecklichen Tabu-Land, dem Merkel-Deutschland zu ersticken drohen. Uns erschien der Preis für ein Engagement für Freiheit, Toleranz und die Werte der Aufklärung für zu hoch, zumal uns unsere Kinder gebeten haben, den Weg für dieses Engagement in diesem Land nicht zu gehen. Wir haben uns deshalb entschlossen Deutschland zu verlassen. Wir hoffen, dass uns unsere Kinder bald folgen werden. Unsere Eltern und Großeltern haben bereits für dieses Land einen zu hohen Preis bezahlt. Den wollen wir uns, unseren Kindern und Enkeln ersparen. Keines unserer Kinder soll noch einmal schießen müssen für dieses Gaga-Land: weder mit Merkel, noch gegen Merkel.
Dann gehen Sie. Wer nicht bereit ist zu kämpfen, wird immer unfrei sein, wo auch immer.
Ja, wir gehen und wir wünschen Ihnen, lieber Madagaskar, und unserem Heimatland alles nur erdenklich Gute. Möge Gott unser Land schützen – da wir ja offenbar nicht mehr bereit sind, es zu tun.
Es gibt tatsächlich in vielen anderen Ländern noch Menschen, die noch nicht dem Virus der zwanghaften kollektiven Selbstentäußerung anheim gefallen und die Stolz auf ihr Land sind und es für ihre Kinder und Enkel erhalten wollen.
Ich finde es bestürzend, aber leider auch nachvollziehbar, was Sie sich entschlossen haben zu tun. Ein Wahnsinn, was für ein Wahnsinn, in dem wir uns befinden. Bitte finden Sie einen Weg, uns von außerhalb zu helfen. Klären Sie auf … Alles Gute!
Darauf können Sie sich verlassen, Frau Rose. Wir haben festgestellt, dass wir mit Ausländern offener und vernünftiger reden können als mit unseren deutschen Landsleuten und sogar Altersgenossen, mit denen wir sozialisiert wurden. Das ist niederschmetternd.
Das ist ja gerade das Verrückte, dass die Deutschen nicht bereit sind, für ihr Land zu kämpfen, weil sie den linken Selbsthass schon verinnerlicht haben. Richtig wäre es, sich dagegen zu stellen.
Wenn Sie das nicht verstehen, ist es besser zu gehen. Ob Sie dann für Ihre neue Heimat mehr tun können, sei dahingestellt.
Lieber OMG, Ich verstehe Ihre Enttäuschung, aber ich bin seit Jahren dran und schreibe gegen die Merkelsche Politik an und versuche im privaten Umfeld zu argumentieren. Ich habe vor Jahren bereits Leserbeiträge geschrieben, die in damals noch nicht üblicher Offenheit und Direktheit vor all diesen Dingen warnen, die wir heute erleben. Bei mir hat bereits der Krieg in der Ukraine das Fass zum Überlaufen gebracht, ich konnte es nicht verstehen, dass wir gemeinsam mit der NATO dermaßen leichtfertig diesen Krieg in Europa vom Zaun gebrochen haben. Was danach kam – insbesondere der September 2015 – hat das ganze Desaster nur noch vertieft und die Katastrophe perpetuiert. Ich habe mich seitdem nur noch in meinem Entschluss zu gehen bestärkt gefühlt. Seit diesem Entschluss geht es mir und meiner Frau besser. Wir haben ein Ziel und neue Hoffnung.
Ein Blick in die Geschichte zeigt uns, das gerade die Vielfalt unterschiedlicher Staaten und Sprachen, das entstehen eigenständiger Nationen sehr befruchtend auf Kultur und technische Entwicklung gewirkt hat.
Eine Weltrepublik wird von einer interessierten Minderheit gefordert, warum auch immer. Letztlich läuft das auf Gleichschaltung hinaus und nicht etwa auf Harmonisierung.
Denn zu dieser Gleichschaltung im Sinne der aktuellen EU gehört mittelfristig auch die Abschaffung, das allmähliche Auslaufen lassen der nationalen Sprachen.
Es ist undemokratisch, die italienische, französische oder deutsche Sprache zugunsten der englischen Sprache auslaufen zu lassen.
Absolut undemokratisch. Denn jede Volksabstimmung darüber würde weltweit, egal ob in Mexiko, Brasilien oder in Deutschland haushoch abgelehnt werden.
Deshalb geschieht das alles fast unbemerkt. Das „Pack“ soll sich daran gewöhnen und irgendwann ist dann der Punkt erreicht, wo die Helotenvölker freiwillig die eigene Sprache auch administrativ ganz offen als „veraltet“ bezeichnen werden.
„Es ist undemokratisch, die italienische, französische oder deutsche Sprache zugunsten der englischen Sprache auslaufen zu lassen“
Das wäre ja auch nicht zwingend nötig, wie die (mMn) „europäische Idealkonstruktion“ Schweiz zeigt.
Ein politisch gemäss den Strukturen der Schweiz organisiertes Europa wäre sowieso das absolute Paradies, in praktisch jeder Beziehung…
Aber wie man – meines Wissens – im Alten Testament nachlesen kann, sind wir sündenbeladenen Menschen ja nachhaltig des Paradieses verwiesen… 🙁
Ceterum censeo AfD esse eligendam…
Das hat weniger mit den Sünden gemäß der Bibel zu tun, sondern eher mit den undemokratischen Strukturen der EU. Genau deshalb gibt es immer mehr Widerstand gegen diese Art der Herrschaftsausübung.
In der „Idealkonstruktion Schweiz“ quietscht es auch mächtig. Der Röstigraben ist tief und ohne die stillschweigend geleisteten Transfers der Deutschschweizer wäre die Stimmung ähnlich auf Scheidung gebürstet wie in Belgien.
„Der Röstigraben ist tief und ohne die stillschweigend geleisteten Transfers der Deutschschweizer wäre die Stimmung ähnlich auf Scheidung gebürstet wie in Belgien
„Idealkonstruktion Schweiz“ heisst ja schliesslich nicht, dass sich alle immer selig in den Armen liegen müssen. Genau so wenig wie das bei einer Ehe der Fall sein muss… Es kommt nur darauf an, dass geeignete Usancen und Regeln existieren, wie man miteinander umgeht.
Die Schweiz hat eine gute Balance von Subsidiarität, also der Entscheidung lokaler Dinge auf lokaler Ebene, und Zentralsteuerungen.
Und die Mitentscheidungsmöglichkeiten des lokalen und gesamten Volkes führen dazu, dass man sich am Ende des Tages eben doch gemeinsam fühlt, ohne dass einer schwerwiegend über den Tisch gezogen wird oder sich so fühlt. Die Transfers sind nicht „stillschweigend“, sondern den Schweizern bewusst. Auch über sie wird gestritten, so wie das auch mal über die Geldverteilung in der Familie sein kann und darf.
Ich bleibe dabei: verglichen mit dem Horror in der EU und der Düsternis in der BRD ist die Schweiz das reinste Paradies!
Ceterum censeo AfD esse eligendam…
Mutige Worte !
Nur mit dem Vertrauen auf die kommende „Weltrepublik“ liegt Egon Flaig wie alle ehemaligen Linken falsch, weil er als Geisteswissenschaftler die biologische Begrenztheit des Menschen komplett ausblendet. Es ist eben nicht nur eine Frage des „Wollens“ sondern auch eine des „Könnens“.
„Nur mit dem Vertrauen auf die kommende ‚Weltrepublik‘ liegt Egon Flaig wie alle ehemaligen Linken falsch“
Ich empfand seine Bemerkungen zu „Weltrepublik“ nicht als plakativ, sondern eher als perspektivische Betrachtung eines asymptotischen Annäherungsprozesses.
Wenn man eine Begrifflichkeit „Weltrepublik“ als hierarchisch-subsidiäre Multilayer-Struktur begreift (deren Realisierbarkeit und Wertschöpfung auf wenigen Stufen ja die Schweiz bereits auf allervorzüglichste Weise demonstriert), dann erkennt man auch mehr die Idee der „Republik“ und deren Lob in Flaigs Gedanken, kommt also zu einer „Welt-Republik“…
Ceterum censeo AfD esse eligendam…
Wer sich mit der Schweiz beschäftigt, lernt, dass der Röstigraben sehr, sehr tief ist. Es funktioniert, weil die Deutschschweizer zahlen. Die Ressentiments auf beiden Seiten bestehen fort, aber sie werden beschwiegen.
Nein, sie werden nicht beschwiegen. Ich hatte mich oben schon in einer Antwort an Sie dazu geäussert.
Meine Meinung halt. Ich mag die Schweizer nicht so besonders (ich habe 8 Jahre dort gelebt), aber ich respektiere sie in allerhöchstem Masse! Und beglückwünsche sie zu Ihrem gesellschaftlichen Talent!
Ceterum censeo AfD esse eligendam…