<
>
Wird geladen...
March for Science on Earth Day

Ein Marsch für die Wissenschaft oder ein Marsch für Lyssenko?

21.04.2017

| Lesedauer: 6 Minuten
Treibhauseffekt und "Klimakatastrophe" sind zwei völlig verschiedene Dinge. Die Überzeugung, aus dem einen erwachse durch anthropogene Emissionen zwingend das andere, bedarf des bedingungslosen Glaubens an eine ganze Kette reiner Vermutungen.

Am Samstag wollen sie marschieren. Für die Wissenschaft, sagen sie und gegen die Leugnung oder Relativierung wissenschaftlich fundierter Tatsachen. Aber die Initiatoren legen den „March for Science“ ausgerechnet auf den sogenannten „Earth Day“, mit dem sie sich durch ihr Logo und in ihren Verlautbarungen verbinden. Das entwertet die gesamte Veranstaltung. Denn wer behauptet, mit Schlagworten wie Ressourcenknappheit, Artensterben, Überbevölkerung und „Klimakatastrophe“ umschriebene Zukunftsängste seien wissenschaftlich gerechtfertigt, dem geht es nicht um Aufklärung, sondern um die Instrumentalisierung der Forschung für die Dogmen des Ökologismus.

Am Beispiel der „Klimakatastrophe“ als momentan dominanter apokalyptischer Phantasie lässt sich dies besonders gut verdeutlichen. Schließlich ist der „March for Science“ vor allem eine Idee des „linken“ amerikanischen Wissenschaftsbetriebs, mit dem gegen die durch die Trump-Administration initiierte Rückkehr des politischen Primats in die Klimadebatte mobil gemacht werden soll. Natürlich verwendet man, sich an diesen Impuls anschließend, auch bei den deutschen Aktivisten den diffamierenden Begriff von den „Klimaleugnern“, womit eigentlich „Klimakatastrophenskeptiker“ gemeint sind, und wirft diese mit Kreationisten und allerlei Verschwörungstheoretikern in einen Topf. Dabei sind doch gerade die Alarmisten diejenigen, die sich einer kritischen Betrachtung der gegenwärtigen Klimapolitik verweigern.

DIE VIER GEBOTE DER KLIMAKATASTROPHE
Klimaschutz ist auch nur Esoterik
Obwohl Treibhauseffekt und „Klimakatastrophe“ zwei völlig verschiedene Dinge sind. Die Überzeugung, aus dem einen erwachse durch anthropogene Emissionen zwingend das andere, bedarf des bedingungslosen Glaubens an eine ganze Kette reiner Vermutungen. So hat man zum Beispiel alle anderen relevanten Klimatreiber auf der zu betrachtenden Zeitskala von einigen Jahrzehnten zu ignorieren, natürliche wie menschgemachte. Man muss zwingend davon ausgehen, der Klimawandel habe weit überwiegend sehr negative Folgen. Die zudem die Anpassungsfähigkeit des Menschen erheblich überschreiten. Und man darf sich nicht fragen, ob die Risiken einer auf Dekarbonisierung zielenden Politik vielleicht sogar größer sind, als die eines menschgemachten Klimawandels. Wer auch nur an einem dieser Dogmen auch nur den leisesten Zweifel hegt, dem bleibt nichts anderes übrig, als die gegenwärtige Klimapolitik zu verwerfen. Zweifel dieser Art bedingen die Klimaskepsis. Wer jedoch dem Zweifel entsagt, flieht vor der wissenschaftlichen Methode, statt sie anzuwenden.

Zur Klarstellung: Ja, ein Klimawandel existiert. Die Entwicklung der mittleren globalen Temperaturanomalie belegt diesen. Ja, es ist wärmer geworden auf diesem Planeten. Nicht überall, nicht gleichmäßig, aber im weltweiten Mittel eben doch signifikant. Und ja, die Klimaforscher haben gegenwärtig keine andere Erklärung für diesen Vorgang als die Wirkung der durch menschliche Aktivitäten ausgestoßenen Treibhausgase. Parallel dazu gab es in den vergangenen Jahrzehnten in einigen Weltregionen (nicht in allen) mehr Hitze- und weniger Kältewellen. Das aber ist eine hinsichtlich der Lebenserwartung positive Entwicklung. Denn an Kälte sterben mehr Menschen als an Hitze. Weitere signifikante Trends existieren nicht. Weder bei Stürmen, noch bei Überflutungen oder bei Dürren kann eine Entwicklung gemessen werden, die außerhalb der natürlichen Schwankungsbreite dieser Ereignisse liegt. Es sind noch immer keine Südseeinseln versunken und bisher auch keine Arten nachweislich wegen klimatischer Veränderungen ausgestorben.

Nein, die „Klimakatastrophe“ ist noch nicht eingetreten. Und die Zukunft komplexer, rückgekoppelter Systeme ist nicht vorhersehbar. Nicht mit Tarotkarten, nicht mit Horoskopen und auch nicht mit Klimamodellen.

STATISCHES DENKEN IST STILLSTAND
Das Märchen von den Grenzen des Wachstums
Trotz dieser Faktenlage ist die Gleichsetzung von Klimawandel und Weltuntergang als Folge jahrzehntelanger Propaganda durch verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Antrieben tief im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit verankert. Die Mär von der „Klimakatastrophe“ eignet sich als Vehikel für diverse Interessen einfach zu gut. Da wären die Medien, denen sie als niemals versiegender Quell dramatischer Schlagzeilen dient, Umweltaktivisten, denen sie Aufmerksamkeit, Unterstützer und letztendlich auch Geld aus Beiträgen und Spenden in die Kassen spült, und Unternehmen, die eigentlich ineffektive und ineffiziente Produkte mit einem Weltrettungs-Gütesiegel vermarkten können. Und da wären nicht zuletzt Politiker, denen sie ein Mobilisierungsthema, eine Begründung für ideologisch motivierte Regulierungen und vor allem ein Werkzeug zur Generierung immer neuer Steuereinnahmen liefert. Selbst Umverteilungssysteme, die eigentlich an der Staatskasse vorbeilaufen, wie die EEG-Umlage oder der Handel mit Kohlendioxid-Emissionszertifikaten, sorgen für Einnahmen über die mit den entsprechenden Transaktionen verbundene Mehrwertsteuer. Befeuert wurde und wird dieses sich selbst organisierende und stetig gegenseitig bestätigende System ausgerechnet durch Impulse aus der Wissenschaft. Es waren geltungssüchtige Klimaforscher, die in den 1980er und 1990er Jahren eine Geschichte von der menschgemachten Apokalypse formulierten, um sich selbst und ihrer Disziplin Wahrnehmung und öffentliche Zuwendungen zu verschaffen.

Gegenüber vielen anderen umweltbezogenen Dystopien zeichnet sich die „Klimakatastrophe“ dadurch aus, nicht widerlegbar zu sein. Man kann nicht beweisen, dass etwas, das im Rahmen der Naturgesetze möglich ist, in der Zukunft nicht geschieht. Schon hier sollten eigentlich bei vielen Forschern die Alarmglocken läuten. Eine nicht falsifizierbare These entzieht sich ihrer wissenschaftlichen Überprüfbarkeit und kann nur außerhalb der wissenschaftlichen Domäne bewertet werden. Aber genau dort wollen manche Klimaforscher ja auch hin. Als Menschen mit politischen Ansichten trachteten und trachten sie, ihre Forschungstätigkeit in den Dienst der von ihnen als unterstützenswert angesehenen linken, kollektivistischen gesellschaftlichen Utopien zu stellen.

Das ist für eine auf liberalen Grundwerten basierende Gesellschaft gefährlich. Naturwissenschaft und Politik sind zwei völlig getrennte Sphären. Die Naturwissenschaft sucht nach Wahrheiten, nach Erklärungen für natürliche Phänomene auf einer rein rationalen, wertefreien Basis. Politik hingegen ist die Kunst des wertegetriebenen Ausgleichs zwischen divergierenden Interessen. Der eine mag seine hohen Energiekosten gerne bezahlen, weil er denkt, damit für eine bessere Welt zu sorgen. Der andere wird wütend beim Blick auf die Stromrechnung, weil man ihm Geld wegnimmt, ohne daß er davon profitiert. Der eine erfreut sich am Anblick eines Windrades als Symbol einer sauberen Stromerzeugung. Der andere sieht Naturzerstörung und tote Vögel. Keine dieser Haltungen ist richtig oder falsch, keine dieser Ansichten ist einer Bewertung mit den Werkzeugen der Naturwissenschaft zugänglich. Eine solche dennoch anzustreben hieße, individuelle Freiheiten auf dem Altar abstrakter, lebensferner Theorien zu opfern.

FAKTEN STATT DOGMEN
Klimakatastrophe in der Krise
Wie kalt und unmenschlich eine durch naturwissenschaftliche Erkenntnisse determinierte Politik sein könnte, vermittelt das Beispiel der im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts äußerst populären Eugenik-Bewegung. Zahlreiche prominente Protagonisten aus der Wissenschaft, der Kultur, der Wirtschaft und der Politik, denen wir heute mit Respekt und Anerkennung gedenken, befürworteten damals Zwangssterilisationen zur genetischen Optimierung der Gesellschaft. In vielen Ländern, ob in Großbritannien und dessen Kolonien, ob in den USA, ob in der Schweiz, ob hier bei uns in Deutschland – und das nicht nur in der Zeit des Nationalsozialismus, sondern schon im Kaiserreich und auch noch in der Bundesrepublik – wurden solche in großem Umfang durchgeführt. Heute erkennen wir dies als Verstoß gegen die Menschenrechte, aber damals erschien die Eugenik vielen Zeitgenossen als vernünftige, zwingend aus den Naturwissenschaften, namentlich aus der Evolutionstheorie abzuleitende Idee. Da kann man sich eine Klimadiktatur durchaus ausmalen, in der der Wert eines Menschen durch sein Kohlendioxid-Budget bestimmt wird, das die Klimaforschung vorgibt.

Eine Naturwissenschaft, die anstrebt, auf Basis ihres gesammelten Wissens eine bessere, weil „faktenbasierte“ Politik formulieren zu können, stellt aber nicht nur ein Risiko für die betroffenen Bürger, sondern auch für sich selbst dar. Denn nichts können Politiker, die weitreichende Entscheidungen mit dem gegenwärtigen Stand der Klimaforschung begründen und als alternativlos durchsetzen wollen, weniger gebrauchen, als neue Erkenntnisse. Sie werden daher danach streben, diese auf direkte und indirekte Weise zu verhindern. Hochschulpolitische Maßnahmen und eine gezielte Steuerung der Forschungsförderung bieten hierzulande entsprechende Möglichkeiten. Es ist nicht erforderlich, so weit zu gehen, wie einst Josef Stalin.

Jener Diktator glaubte den Ansichten eines Biologen namens Trofim Denissowitsch Lyssenko, nach denen Erbeigenschaften durch Umweltbedingungen – und nicht etwa durch Gene – bestimmt seien. Lyssenko versprach, durch die praktische Anwendung seiner Erkenntnisse neue, ertragreichere Nutzpflanzen zur Bekämpfung des Hungers in der damaligen Sowjetunion zu züchten. Stalin erhob diesen Ansatz zur alleinigen Wahrheit – und war dadurch natürlich gezwungen, alle Gegenmeinungen zum Schweigen zu bringen und zu marginalisieren. Auf der einen Seite nutzte er die staatlich kontrollierte Presse als Propaganda-Kanal, auf der anderen Seite wurden zahlreiche Molekularbiologen zwangsweise in den Ruhestand versetzt, inhaftiert oder gar gleich ermordet. Ein Vierteljahrhundert, noch bis in Chruschtschows Regierungszeit hinein, konnte Lyssenko unbehelligt wirken, ohne natürlich mit seinen esoterischen Irrlehren Erfolg zu haben. Die gentechnische Forschung hingegen, die Lyssenkos Thesen hätte widerlegen und einen funktionierenden Weg zu robusten und ertragreichen Sorten hätte bahnen können, wurde in dieser Zeit komplett abgewickelt und vernichtet. Ein Schritt, von dem sich die russische Molekularbiologie bis heute nicht erholt hat. Der Begriff „Lyssenkoismus“ steht seitdem für die Beschneidung der Wissenschaftsfreiheit durch die Politik zugunsten einer als politisch nützlich angesehenen Denkschule.

ANGST MACHEN WIRKT
Der vorzeitige Todesfall als Herrschaftsinstrument unserer Zeit
Einem neuen Lyssenkoismus bahnen die Initiatoren des „March for Science“ den Weg. Indem sie indirekt den Kampf der „Earth Day“-Aktivisten gegen naturwissenschaftliche Disziplinen wie die Gen- und Biotechnologie und die Kernforschung unterstützen. Indem sie hinsichtlich der Klimaforschung alle Skepsis verdammen und den gegenwärtigen Stand des Wissens als sakrosankt festschreiben wollen. Indem sie schlicht eine Politik fordern, die sich von (natur-)wissenschaftlichen Hypothesen und nicht mehr von den Ansprüchen der Menschen leiten lässt. Wissenschaftliche Erkenntnisse als Grundlage des gesellschaftlichen Diskurses seien nicht verhandelbar, so sagen es die Obermarschierer auf ihrer Webseite, und sie irren damit. Denn wissenschaftliche Erkenntnisse dürfen als Grundlage politischer Auseinandersetzungen niemals Werte und Interessen ersetzen. Wissenschaftliche Erkenntnisse können und sollen Argumente liefern, aber welche Bedeutung man diesen beimisst, vor allem vor dem Hintergrund ihrer prinzipiellen Vorläufigkeit, ist durchaus eine auf dem Verhandlungswege zu klärende Angelegenheit. Eine Wissenschaft, die zur Politik wird, treibt Menschen zurück in eine voraufklärerische Unmündigkeit, in der sie sich nicht ihres eigenen Verstandes bedienen, sondern sich der Leitung durch andere unterwerfen. Eine Politik, die sich einen universellen Wahrheitsanspruch anmaßt, weil sie ja auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhe, mündet automatisch in eine Diktatur.

Nein, über Sinn und Nutzen einer „Klimaschutzpolitik“ entscheidet nicht die Klimaforschung. So wenig, wie Reaktortechniker die Energiepolitik festlegen, Evolutionsbiologen die Bevölkerungspolitik oder Gentechniker die Agrarpolitik. Über all diese Fragen entscheiden die betroffenen Menschen selbst, unabhängig von ihrer Profession, ihren Vorkenntnissen und ihren Kompetenzen. Sie bilden sich eine eigene Meinung, vor allem auf Grundlage ihrer individuellen Einschätzung darüber, was eine vorgeschlagene Maßnahme konkret für sie bedeutet. Dies kann und sollte ihnen niemand abnehmen, dies können und sollten sie nicht delegieren. Der „March for Science“ suggeriert das Gegenteil und ist daher eine zutiefst törichte Inszenierung.

Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

59 Kommentare

  1. Der Klimaverlauf belegt, was ich sage. Bei der statistischen Interpretation darf man nicht darauf reinfallen, dass es am Schluss imponierend steil hoch geht.

    Die Differenz vom höchsten Punkt im Mittelalter bis heute beträgt nur 0,4°C. Die Spanne zwischen den Jahren 1000 und 1600 betrug das Doppelte: 0,8°C (Schwankung ohne anthropogene Ursachen!). Soll heißen, Veränderungen um 0,8°C sagen noch gar nichts. Warum soll es nicht mal 0,4°C darüber schwanken können? Die Zeitspanne des Diagramms ist nur 2000 Jahre. Die letzte Eiszeit ist jedoch schon 10000 Jahre her. In diesen Kontext wären Betrachtungen bis heute zu stellen.

    Nehmen Sie auch dieses interessante Langzeitdiagramm über die letzten 5 Mio. Jahre…

    https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Five_Myr_Climate_Change_(de).svg

    …und legen Sie eine gedachte, geglättete Trendkurve drauf oder die sogenannte Gerade kleinster Fehlerquadrate (eine „Durchschnittsgerade“ wo die Kurventeile salopp gesagt oberhalb und unterhalb gleichermaßen schwergewichtig sind). Es geht im langfristigen Trend klar nach unten mit sehr großen Schwankungen zum Schluss. Genau diese ziemlich großen Schwankungen machen es unmöglich, bei unseren derzeitigen viel kleinen Schwankungen auszuschließen, dass sie sogar allein auf „natürliche“ Art zustandekommen könnten. In diesem Kontext sind 1 oder 2°C Differenz nicht auffällig.

    Mit anderen Worten: Der Anteil des anthropogenen CO2-Einflusses auf die Temperatur lässt sich über die Temperaturkurven nicht einschätzen.

    »Was würde aus Sicht der politischen Entscheidungsfindung eine höhere Sicherheit beim Klimawissen noch bringen?«

    Bei den derzeitigen, viel zu mangelhaften, quantitativen Ursachen-Nachweisen, finde ich die Frage schon lustig! Die Politiker wollen gar nicht mehr wissen, allenfalls Bestätigungen.

    Haben Sie sich schon mal um die Absoroptionsspektren (Licht- und Infrarot-Wellenlängenbereiche) von CO2 und Wasserdampf gekümmert? Der unsichtbare Wasserdampf (nicht mit Wolken zu verwechseln) ist aufgrund der weitaus größeren Menge in der Atmosphäre der größere Treibhausbeiträger. Er nimmt etwas vorweg, was ansonsten das CO2 verarbeitet hätte. Ergo bringt mehr CO2 nicht unter allen Umständen mehr Treibhaus. Soviel zu Ihrer speziellen Frage, was eine höhere Sicherheit zur Entscheidungsfundung bringen könnte. Ich fürchte nur, dass die Politiker bei ihrer Entscheidungsfindung wissenschaftlich überfordert sind. Das geht bestimmt nicht nur Politikern so.

    • Sehr geehrter Herr Paluch, ich habe mir die Diagramme genau angeschaut, aber keines zeigt im 12.Jh. für eine europäische Region 2°C mehr an als heute.

    • Ganz ehrlich Herr Peda, dieses Diagramm dort ist ein Witz und mich wundert es, dass Ihnen das nicht selber auffällt. Angeblich sollen die Durchschnittstemperaturen in Deutschland zwischen 13°C und 17°C gelegen haben. Dabei sollte man aus dem eigenen Schulunterricht noch wissen, dass wir in einer kühlgemäßigten Klimazone leben mit Durchschnittstemperaturen um die 8 bis 10°C je nach Region.

  2. Ausgezeichnete Gedankengänge und Feststellungen, finde ich.

  3. Rose
    Meine Vorfahren waren jahrhunderte lang Bauern.Wir lebten von der Natur unterstützung gab es keine. Die Menschen hatten Respekt vor denTieren und der Natur, aber sie wurden nicht vergötzt. Alles hatte seinen natürlichen Pkatz. Die Menschen waren hirarchisch gegliedert am Hof. Die Tiere waren natürlich das wichtigste.
    Das heutige Gesäusle ist nicht mehr zu ertragen.

  4. Ich glaube, da gerät einiges durcheinander. Nicht die Wissenschaft hat festgelegt, dass wir überall Windräder und Monokulturen aufbauen sollen. Es wird sogar in wissenschaftlichen Publikationen gewarnt, jede gut gemeinte Idee umzusetzen, wenn sie keinen Mehrnutzen hat. Die Politik entscheidet darüber, was umgesetzt wird, nicht die Wissenschaft. Und die Politik muss selbst wissen, wie sicher die zugrundeliegenden Informationen sein müssen, um darauf aufbauend Entscheidungen zu treffen.

    „Bei wie vielen Fragen war die Wissenschaft überzeugt, dass es so und nicht anders sein kann?“

    Bei keiner, weil die Wissenschaft nicht von ihrer Unfehlbarkeit ausgeht. Sie ist nicht der katholische Papst. 😉 Das wissenschaftliche Prinzip beruht darauf, Hypothesen objektiv zu prüfen und Theorien fallenzulassen oder zu verbessern, wenn sie im Widerspruch zu realen Beobachtungen liegen. Die angebliche Unfehlbarkeit der Wissenschaft ist schlichtweg ein Mythos.

    „Bei der Klimaforschung habe ich den Eindruck, dass nur in die eine Richtung gedacht wird und nichts oder nicht mehr viel in Frage gestellt wird.“

    Wie gut kennen Sie sich denn mit der Klimaforschung aus?

  5. Zitat: „Unbeteiligte Wissenschaftler warnen davor, das Studienergebnis von Kälte und Wärme überzubewerten.“

  6. Wenn das wirklich stimmen sollte, wie kann man überhaupt vorhersagen, ob die Energiewende scheitert? Physikalisch betrachtet finde ist das Stromnetz und seine technologische Weiterentwicklung ein noch komplexeres System mit jede Menge Rückkopplungen und unbekannten Größen.

  7. Ja, wenn man sich natürlich schwer tut, wissenschaftliche Methoden bei der Rekonstruktion vergangener Klimaentwicklungen anzuerkennen, dann sehe ich da auch keine echte Chance auf eine „Einigung“. Wissenschaft setzt nun mal voraus, dass man sich a) mit den Methoden befasst und sich b) auf diese als objektive Grundlage verständigt. Wie soll es auch anders gehen? Übrigens scheitert es bei EIKE schon bei a), die immer noch nicht sagen können, ob es den atmosphärischen Treibhauseffekt nun gibt oder nicht.

  8. „Auch Galilei wurde von allen damaligen Wissenschaftlern widersprochen. Sie leiteten die Aussage „die Erde ist eine flache Scheibe“ aus der Bibel ab.“

    Sorry, aber das ist in zweierlei Hinsicht falsch. Zum einen hat Galilei die Wissenschaftler, die frei von der Kirche waren, mit seinen Methoden und Beobachtungen überzeugen können. Galilei baute zudem auf dem auf, was Kopernikus 100 Jahre zuvor schon veröffentlicht hat. Der zweite Punkt, weder in der Bibel steht, dass die Erde eine Scheibe sei, noch war das ein gängiges Weltbild der Zeit. Es ist ein wahrer Mythos, dass die Menschen das im Mittelalter geglaubt hätten. Die Kugelform war schon den Griechen bekannt und darauf basierte das Wissen aus dem Mittelalter. Es ging um das geozentrische Weltbild, an dem die Kirche festhalten wollte.

  9. „Eine Wissenschaft, die zur Politik wird, treibt Menschen zurück in eine
    voraufklärerische Unmündigkeit, in der sie sich nicht ihres eigenen
    Verstandes bedienen, sondern sich der Leitung durch andere unterwerfen.“ – Hr. P. Heller

    Eine Herrschaft der Wissenden heißt Epistokratie, wobei sich die Unmündigkeit der Nichtherrschenden durch Unwissen erklären würde. Natürl. steht es jedem Menschen frei mehr Wissen zu erwerben, um sich als herrschender Epistokrat zu betätigen.

    Ich kann beim bestenwillen nicht erkennen, wo die „postulierte Unmündigkeit“ der Bürger größer ist: in der Demokratie oder Epistokratie? – Denken Sie nur mal an den Diskurs zu Referenden, Bundespräsidentenwahl, etc. in Deutschland.

    „.. vor dem Hintergrund ihrer prinzipiellen Vorläufigkeit, ist durchaus eine auf dem Verhandlungswege zu klärende Angelegenheit.“ – Hr. P. Heller

    Bevor Sie solche Sätze ins Netz stellen, sollten Sie zwischen chemisch-physikal. Realität und sprachl. Diskurs unterscheiden. Ein sprachl. Diskurs schafft Bewusstsein und keine chemisch-physikal. Realität, die durch unser Tun miterschaffen wird.
    Die politische Frage „Welche chemisch-physikal. Risiken gehen wir ein?“ wird durch fortgesetzte Diskurse verschoben. Im Grunde erklären Sie diejenigen, die einen politsche Entscheidung treffen wollen, für unmündig.

  10. Die Frage ist, ob es (beim Klima) überhaupt Sicherheitsmaßnahmen sind oder ein Schuss in die falsche Richtung, wenn man nicht weiß, wo die Reise mit der Sonne usw. hingeht. Bei Ihrer Bergwanderung wissen Sie hingegen, dass Sie nicht nach oben fallen können.

    Die größere Wahrscheinlichkeit liegt darin, dass wir nicht wissen können, in welche Richtung das Klima mittel- und langfristig gehen wird, kurzfristig ändert es sich ja nicht. Weniger wahrscheinlich ist, dass der Mensch das Klima gegen alle denkbaren, langfristig gar nicht unwahrscheinlichen Einflüsse im status quo konservieren könnte.

    Die Alternative ist, dass man sich den Klimaveränderungen anpasst. Es geht ja nicht so schnell, dass man keine Zeit zum Reagieren hätte.

    • Nun, wenn ich bei der Sonne nicht weiß, wo die Reise hingeht, dann gehe ich doch erstmal vom Normalfall aus, dass diese weitgehend unverändert bleibt. Ich kann schlecht hoffen, dass die Sonne mir in die Karten spielt. Was noch hinzukommt, solare Schwankungen sind messbar, deren Auswirkungen haben sich innerhalb von Jahrhunderten aber eher im Zentelgrad-Bereichen abgespielt. Was man auch weiß, auf lange Sicht nimmt die Intensität der Sonne zu, bekannt aus der Astronomie.

      „Die Alternative ist, dass man sich den Klimaveränderungen anpasst. Es geht ja nicht so schnell, dass man keine Zeit zum Reagieren hätte.“

      Je mehr wir selber das Klima verändern, umso höher ist der Aufwand für die Anpassung. Oder anders ausgedrückt, je weniger ich den menschlichen Faktor bei der Erwärmung dämpfe, umso mehr Geld muss ich für die Anpassung reinstecken. Man sagt bei einem Bluthochdruckpatienten ja auch nicht, er solle sich nun bitte schön anpassen und die auftretenden Schädigungen durch Operationen und Medikamente mildern. Man wird bei ihm erstmal versuchen, den Blutdruck soweit zu senken, dass die schlimmsten Risiken auf ein Normalmaß sinken.

      • Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich. Beim Klima ist Wärme keine Krankheit, eher die Kälte. Beim Blutdruck-Vergleich ist hingegen sicher, was krank macht. Der Mensch (na ja, nur manche) hat sich in den Kopf gesetzt, dass das Klima stabil bleiben muss. Für wie lange eigentlich? Für immer? Wahnsinn!

        »Nun, wenn ich bei der Sonne nicht weiß, wo die Reise hingeht, dann gehe ich doch erstmal vom Normalfall aus, dass diese weitgehend unverändert bleibt.«

        Der Normalfall ist die Veränderung. Die meiste Zeit garantiert ohne anthropogenen Einfluss, gerade wenn man von „Jahrhunderten“ und Längerem spricht.

        Man konnte vor Jahrhunderten noch gar keine Zehntelgrade zuverlässig messen. (Bohrkerne geben das auch nicht her.) Die Präzision ist eine ziemlich junge Sache. Die Anwendung auf globale Temperaturmessungen umso mehr. Ohne Satelliten nicht ausreichend genau machbar.

        Allein die Sonnenfleckenzyklen bringen messbare Unterschiede im Energieeintrag auf die Erde. Der letzte Zyklus fiel fast aus. Folge: Stagnation der Klimerwärmung. Wenn er mehrmals ausbleibt, wird es trotz unseres CO2 kälter. Der 11-jährige Sonnenfleckenzyklus war erst ein halbes Dutzend mal stabil vorher. Keine Garantie, dass es die nächsten 100 Jahre so weitergehen muss. Noch nicht einmal der nächste ist sicher. Die Unvorhersehbarkeit ist der Normalfall.

        Es ist eine Menge von der Sonne verlangt, dass sie dermaßen konstant scheinen muss, damit sich die Temperatur auf der Erde noch nicht einmal um 1-2°C erwärmt. 1°C Differenz ist in Relation zum absoluten Temperaturnullpunkt von -273°C bei unseren Verhältnissen nur rund ein Dreihundertstel. Denken Sie das mal um, wie präzise konstant die Sonne Energie liefern müsste, damit unser Klima sich noch nícht einmal um einen kleinen Betrag verändert.

        Man weiß, dass die Eiszeiten in erdhistorischen Zeitäumen zugenommen haben. Es wird in der großen Tendenz kälter. Wir leben momentan in einer Erwärmungszeit nach einer Eiszeit. Klar, dass es da wärmer wird.

        »Je mehr wir selber das Klima verändern, umso höher ist der Aufwand für die Anpassung.«

        Falls wir es überhaupt sind, die es nennenswert verändern, insbesondere, ob wir die Richtung überhaupt dominant bestimmen. Darum geht es ja gerade in Relation zu kosmischem Einfluss, der als Haupteinflussfaktor viel plausibler ist. Wenn die Sonne sich leise räuspert, hat die Erde eine Grippe.

        Warum nicht erst durch Forschung Sicherheit schaffen? Weil dies bis heute zu komplex und zu schwierig ist. „Politische“ Forschung war der Fehler, weshalb wir keine quantitative Antwort kennen bzw. ihr nicht vertrauen können. Die Klimaschutzmaßnahmen sind ebenso politisch, sie haben keine wissenschaftlich überzeugende Begründung.

        Das Klima ändert sich nicht schnell. Die Anpassungen bedeuten weniger ein Wegwerfen von Intaktem, vielmehr andere Lösungen bei sowieso zu Ersetzendem. Das muss nicht zwangsläufig teurer sein. Wenn man punktuelle Lösungen braucht (alle vom Menschen geschaffenen Lösungen sind punktuell in Relation zum ganzen Planeten – und eine Klimänderung bedeutet nicht, dass man alles ändern muss), braucht man nicht die ganze Atmosphäre auf den Operationstisch legen.

        Außerdem wäre die Konservierung des Klimas auf unbestimmbar lange Zeit unbezahlbar, wenn es um größere Klimaänderungen ginge, die gar nicht anthropogen wären. Es ist sinnlos, an einer Hinterkommastelle zu arbeiten, wenn die Vorkommastellen davonlaufen.

        CO2 durch den Menschen kontrolliert, ist eine äußerst träge Regelgröße. Wenn es endlich wirkt, können die Prämissen schon wieder andere sein. Und dann doch anpassen, wenn man’s gemerkt hat!

      • „Beim Klima ist Wärme keine Krankheit, eher die Kälte.“

        Woraus schließen Sie das?

        „Der Mensch (na ja, nur manche) hat sich in den Kopf gesetzt, dass das Klima stabil bleiben muss. Für wie lange eigentlich? Für immer? Wahnsinn!“

        Wir sprechen von einem Temperaturkorridor von 2°C bezogen auf dem Wert vor der Industrialisierung. In diesem Bereich mag man von „stabil“ sprechen, aber beinhaltet schon erhebliche Veränderungen. Wo steht, dass „für immer“ das eingehalten werden muss? Man schaut erstmal auf die kommenden Generationen.

        „Allein die Sonnenfleckenzyklen bringen messbare Unterschiede im Energieeintrag auf die Erde. Der letzte Zyklus fiel fast aus. Folge: Stagnation der Klimerwärmung. Wenn er mehrmals ausbleibt, wird es trotz unseres CO2 kälter.“

        Sie sagen es selbst, es ist ein Zyklus. Die Änderungen der Sonnenintensität findet innerhalb eines Zyklus statt (also 11 Jahre) und nicht in Summe über mehrere Zyklen. Will sagen, die Änderungen befinden sich innerhalb eines Intervalls und werden in den kommenden 100 Jahren kaum wesentlich nach oben oder unten abrutschen.

        „Es ist eine Menge von der Sonne verlangt, dass sie dermaßen konstant scheinen muss, damit sich die Temperatur auf der Erde noch nicht einmal um 1-2°C erwärmt.“

        Genau das ist aber die Realität, global gesehen haben sich die Temperaturen der letzten 2000 Jahre vor der Industrialisierung in einem Korridor von etwas mehr als 1°C bewegt. Die Sonnenintensität ist also in diesem Zeitraum soweit stabil geblieben und das ist auch die Beobachtung über geologische Zeiträume. In Zahlen ausgedrückt schwankt die Sonnenintensität derzeit innerhalb des Zyklus von 1365,5 bis 1366,5 W/m². Das ist eine Änderung von 0,07%. Es ist auch nicht davon auszugehen, dass wir in wenigen Jahrzehnten plötzlich bei 1360 oder 1370 Watt liegen werden.

        „Warum nicht erst durch Forschung Sicherheit schaffen?“

        Ich frage Sie nochmal, wie viel mehr Sicherheit bei den Forschungsergebnissen brauchen wir? Was ändert es an der politischen Entscheidungsfindung, wenn man von „relativ sicher“ auf „sehr sicher“ kommt? Bei welchem CO2-Gehalt oder Temperaturanstieg wollen wir anfangen was zu tun?

        „Die Klimaschutzmaßnahmen sind ebenso politisch, sie haben keine wissenschaftlich überzeugende Begründung.“

        Jede Maßnahme ist politisch. Es gibt keine Maßnahmen, die in der Wissenschaft getroffen werden. Die Politik muss also ihre Entscheidungen begründen. Man tut das u.a. anhand der Erkenntnisse aus der Wissenschaft. Man muss das nicht so sehen, ich tue es.

        „Das Klima ändert sich nicht schnell. Die Anpassungen bedeuten weniger ein Wegwerfen von Intaktem, vielmehr andere Lösungen bei sowieso zu Ersetzendem. Das muss nicht zwangsläufig teurer sein.“

        Es ist eine ziemlich einfache, nachvollziehbare Logik, dass eine Anpassung beispielsweise bei einer Erwärmung um 4°C aufwendiger als bei nur 1°C ist. Oder gibt es da einen Dissens?

      • »
        „Beim Klima ist Wärme keine Krankheit, eher die Kälte.“
        Woraus schließen Sie das?
        «

        Eine Replik auf Ihre Worte, weil Sie Klima mit Blutdruck vergleichen. Die Bioaktivität ist in der Kälte schlechter. Also ist Wärme für die Biosphäre „gesünder“, natürlich bis zu einer gewissen Grenze unterhalb der Grilltemperatur. Das satt gewachsene Gondwana gibt Auskunft, was (mindestens!) geht.

        Wir recyceln übrigens gerade die Kohle als CO2 wieder zurück in die Atmosphäre, wo es mal herkam.

        Ansonsten habe ich den Eindruck, dass wir uns in der Wahrnehmung der Fakten unterscheiden und somit nicht auf gleicher Basis diskutieren können. Ich kann mit Ihren Zahlen nicht einig gehen, was historische Temperaturdifferenzen der letzten 2000 Jahre angeht. Ihnen müssen sowohl die „kleinen Eiszeiten“ als auch „kleinen Warmzeiten“ entgangen sein. Grönland – nomen es omen – war mal grün als die Wikinger ankamen. Da geht es um deutlich mehr als nur 1°C, wenn man Grönland unter dem heutigen Klimageschehen vergleicht. Die künftigen Sonnenzyklen sind für Sie sicher (Hellseher?), weil sie Zyklen getauft wurden, weil sie ein paar wenige Male vorkamen. Das sagt etwas über die Vergangenheit, nicht über die Zukunft. Ich will hier gar nicht jede Bemerkung aufgreifen, die noch aufzugreifen wäre. Meine Wissenschaft geht anders. Weshalb ich am Ende andere Maßnahmen für sinvoller halte.

  11. Dass eine kleine Gruppe von „Gläubigen“ immer wieder den ganzen Wissenschaftsbetrieb hijackt, gehört zur Wissenschaftsgeschichte. Derzeit ist die Linksfraktion am Drücker.

    Warum sich Klima-Archäologen und Historiker nicht lauter zu Wort melden, ist seltsam, denn im Hochmittelalter war es in Nordeuropa zwei Grad wärmer als heute, was zu einer kulturellen Blüte führte. Als die Temperatur in der „kleine Eiszeit“ des 16./17. Jahrhunderts um drei Grad absank (ganz ohne erhöhte CO2-Emissionen), ging es den Nordeuropäern sehr schlecht.

  12. Verhinderungssucht allerorten. Sich einer Leitung unterwerfen? Ich meine, da will Jeder leiten. Nur die Argumente werden gern geglaubt und übernommen. Man wüsste ja keine eigenen.

  13. Danke Herr Heller, war mir eine Freude Ihren Artikel zu lesen.

  14. „Jener Diktator glaubte den Ansichten eines Biologen namens Trofim Denissowitsch Lyssenko, nach denen Erbeigenschaften durch Umweltbedingungen – und nicht etwa durch Gene – bestimmt seien.“

    Als weiteres, gegenwärtiges Feld des „Lyssenkoismus“ sollte
    unbedingt das abseitige „Gender-Mainstreaming“ Erwähnung finden.
    Diese Scheinwissenschaft begründet sich auf exakt den von Stalin so
    geschätzten Humbug-Theoremen.
    Hungersnöte sind deshalb (noch) nicht in Sicht. Auf der Agenda der
    ProtagonistXen (und Hoch-ProfiteurXen, meist schon ProfessorXen)
    ist vorläufig „nur“ die Zersetzung und letztlich völlige Zerstörung
    unserer Gesellschaften.

  15. Ob man Herrn Heller dann vice versa als unerschütterlichen Klimaoptimisten bezeichnenen kann? Nach ist keine Südseeinsel untergegangen und die Niederländersind Experten im Bauen von Dämmen – „wir schaffen das“…

    Ein bisschen weniger Puls ist ja okay, aber die Heller´sche Grundhaltung scheint mir dann doch ein wenig lax. Aber gut: Er selbst wird die großen Probleme auch nicht mehr erleben und pflegt das Credo der Abwägung in der politischen Entscheidung: was mich nicht tangiert, kann so schlimm nicht sein.

    • Wer vom 20.Stock runterfällt und unten noch nicht angekommen ist, kann auch sagen, halb so wild, bisher alles gutgegangen.

      „Ein bisschen weniger Puls ist ja okay, aber die Heller´sche Grundhaltung scheint mir dann doch ein wenig lax.“
      Vor allem, die Behauptung man könne in den Klimawissenschaften Vermutungen nicht falsifizieren, ist schlichtweg falsch. Es werden Unmengen von Klimadaten aufgenommen, seien es zeitgenössische oder durch indirekte Methoden historische. All die Beobachtungen und Daten kann man dazu hernehmen, um Hypothesen zu testen und zu widerlegen.

  16. wer die heutigen Klimamodelle mit Tarot-Karten vergleicht, disqualifiziert sich selbst als unwissend oder voreingenommen

    • Bei den Tarot-Karten weiß man wenigstens, welche Karten sich im Set befinden. Bei der Sonnenaktivität weiß man nicht so gut, was auf uns zukommt, wie man es wissen müsste, um brauchbare Klimaprognosen machen zu können. Es könnte aus solaren, anderen kosmischen und irdischen Gründen (z.B. Vulkanausbruch) ohne Vorankündigung auch wieder kälter werden. Keiner weiß es.

  17. Spätestens mit der gesetzlichen Einführung des Emissionsrechtehandels in der EU – in früheren Jahren noch „Verschmutzungsrechte“ geheißen, aber mit dem Wort wäre denen, die man zahlen lassen wollte, der Aberwitz vielleicht schneller aufgefallen – war klar, daß hier eine neue Religion von oben zwangsweise eingeführt werden soll.
    Da paßt es, daß Cem Özdemir seine Teilnahme an den Demonstrationen gegen den AfD-Parteitag in Köln aktuell u.a. damit begründet, daß diese Partei den Klimawandel leugnet.
    Vielen Dank, lieber Herr Heller, ausdrücklich auch dafür, daß Sie den Bogen zu Lyssenko – und Stalin – schlagen. (Lese gerade Baberowski.)

  18. Es ist in dieser Zeit so ziemlich egal, welches Thema angesprochen wird. Linksgrün beherrscht alles. Wir leben in einer Zeit, wo absolut JEDES Thema, was nicht der Ideologie von Linksgrün entspricht verteufelt wird. Jeder ganz normale vernunftbegabte Mensch, der Zweifel an irgendwelchen Dogmen anbringt, ist Leugner, von allem Möglichen und sollte am liebsten hinter Gitter gebracht werden. Für Klimaleugner wurde das schon angedroht, für sogenannte Islamophobie ist es schon in einigen Ländern Gesetz. Wir als Zivilisation befinden uns im freien Fall zurück in das Glaubensgerüst des Mittelalters, so als ob es nie eine Aufklärung in Europa gegeben hätte. Eine neue Inquisition wurde installiert, die alle Bereiche unseres Lebens durchleuchten will, die uns vorschreiben will, wie wir unser Leben leben, was wir denken sollen. Menschen, die sich Wissenschaftler nennen, haben sich in Ideologien verfangen und verraten die Wissenschaft. Es kann keinen Fortschritt der Menschheit geben, wenn eine Inquisition das Zepter schwingt. Aber vielleicht will man überhaupt keinen Fortschritt, weil der zuviel selbständiges Denken der Menschen initiiert. Zur Zeit ist es m.E. nicht möglich, den Spuk von der Bildfläche verschwinden zu lassen.

    • Als Abiturient fürchte ich mich jetzt schon vor meinen zukünftigen Mitstudenten.
      Besonders im akademischen Milieu ist die Kombination aus Weltrettertum und (Ein-)Bildung verheerend: Die wenigsten gestehen sich Fehler ein. Die wenigsten gestehen sich Zu-Wenig-Wissen ein. Die eigene Unfehlbarkeit wird überschätzt.
      Bei Widersprüchen wird noch fester an der eigenen Ideologie und an der eigenen polaren Weltsicht gehalten.

      Das Problem ist doch, dass die Wissenschaftler, die wirklich eine Ahnung haben (=Naturwissenschaftler und Klimaforscher), nur eine Minderheit bilden bei all den Lehramts-, Germanistik-, Psychologie- und Kommunikationswissenschaftler.
      Dabei prägt vor allem der Journalismus die öffentliche Meinung, welches die Fatalität dieser Entwicklung ausmacht.

      • Die sogenannten Klimaforscher in einem Atemzug mit Naturwissenschaftlern zu nennen, ist in Anbetracht von Leuten wie Rahmstorf und Schellnhuber schon ziemlich gewagt.

  19. Es war von Anfang an herauszuspüren, daß die „Klimakatastrophe“ als Menschenwerk!! eine Herzensangelegenheit ist. Sie gründet sich weniger auf Wissenschaftlichkeit, sondern auf ein bestimmtes Menschenbild, das auch sonst die Politik bestimmt: der Mensch einerseits als Großer Zerstörer (auch seiner selbst), der unbedingt zu fesseln sei, andererseits als hilfloses Opfer, das nicht in der Lage ist, mit den Herausforderungen fertig zu werden. Wer die „Klimakatastrophe“ anzweifelt, greift automatisch dieses Menschenbild an und muß deshalb mit heftigen Anfeindungen rechnen. Die Seele verteidigt ihr Junges. Daß sich mit der „Klimakatastrophe“ viel Geld verdienen läßt, ist dabei zweitrangig. Die Ökonomie macht bei jeder Poitik mit…….
    Reichlich verwirrend ist freilich die unumstößliche Tatsache, daß die schätzenswerte Webseite „Nuklearia“ diesen Marsch gegen die Wertfreiheit von Wissenschaft nachdrücklich unterstützt. ????????????

    • Ich glaube das sie das tatsächlich im Hintergrund liegende grundsätzliche Problem hier aufzeigen, nämlich ein psychologisch tief verwurzelter Selbsthass.
      Das ergibt sich einerseits aus dem Dualismuskonzept Natur/Mensch, der ja schon Unfug ist, denn der Mensch ist Teil der Natur (wenn wir die hier einmal auf die irdische Biosphäre, also das „lebende“ Natursystem beschränken).
      Nun verändert aber jedes Indviduum (auch eine Baktierie) allein durch seine Existenz schon das umgebende System (und zwar massiv, so haben schon frühe Einzeller die Atmosphärenchemie und die Erdkrustenzusammensetzung massiv verändert).

      Ein weiteres Phänomen ist die statische Sichtweise auf die Natur. Sie geht davon aus das es gilt einen bestimmten Zustand „einzufrieren“. Das wiederspricht aber diametral dessen was „Leben“ eigentlich ist, nämlich permanente Dynamik, also Veränderung.

      Der „Ökologismus“ ist daher in seinem Kern nicht „lebensfreundlich“ sondern „lebensfeindlich“. Hier schließt sich der Kreis zu dem angesprochenen Selbsthass.

      Aber das ist ja das Schöne an der Evolution: Selbstvernichtungsansätze mendeln sich immer ganz von alleine aus. Blöd nur das dabei immer eine Reihe von Kollateralschäden entstehen.

  20. Es geht hier um das Problem der Macht von Prinzipien, und eines dieser Prinzipien ist das „was wäre, wenn?“-Szenario. Und das in dem Sinne, was wäre, wenn sich später doch herausstellen sollte, dass der anthropogene Anteil in irgend einer Weise ein auschlaggebender gewesen ist? Sollte man dann nicht „vorsichtshalber“ und jetzt schon diesen Anteil reduzieren? Denn wer zu spät kommt, den bestraft das Leben (nächstes Prinzip). Es ist m.E. diese halbwissenschaftliche Vorsicht, getrieben von Angst, die selbst gestandene logisch denkende Menschen bei diesem Thema an den Tag legen. Es wäre ja auch gegen eine solche Vorsicht nichts einzuwenden (der kluge Mann baut vor…), wenn sie denn nicht immer selbst-verstärkend bis zu einem völlig unpraktikablen, ja kontraproduktiven Maximum ausgedehnt werden würden. Was soll man als Grenze für diese Vorsicht setzen? Diese Frage rührt an die Herkunft des Schellnhuberschen 2-Grad-Zieles und ich meine, dass hier unter den „Kenntnisreichen“ welche sind, die die Geschichte aus dem Spiegel kennen, der seinerzeit noch kritisch berichtete.
    Was eben fehlt ist der Mut zum vernünftigen Risiko. Und der fehlt deshalb, weil keiner mehr den Mut aufbringt, Vernunft vernünftig zu definieren: wenn`s schief geht, könnte man ja mit dem Finger auf ihn zeigen! Ja, bei diesen Aussichten verlässt nicht nur Frau Merkel der Mut hinsichtlich des anfänglich gefassten Beschlusses im Angesicht der sich anbahnenden Migrationskrise die deutschen Grenzen dicht zu machen: wenn`s schief geht hieß in diesem Fall, was, wenn es von der dicht gemachten deutschen Grenze unschöne Fotos gibt? Der Rest der Abgelegenheit ist Legende.
    Ich will damit sagen, dass diese Misere in uns allen liegt, in der Art und Weise unserer feigen, auf Sicherheit bedachten Erziehung. Ein jeder prüfe sich selbst, wie viele Versicherungen er schon abgeschlossen hat in seinem Leben…
    Und das lehrt uns, schmerzhaft bisweilen, nicht wer ein vernünftiges Risiko eingeht versagt, sondern der Feige versagt am Ende.

  21. Sobald Katastrophen zum „Geschäft“ werden, kann man aus eventuellen, zukünftigen Veränderungen Katastrophen herbei konstruieren und damit Kasse machen!
    So lange es nicht möglich ist ein in permanenter Veränderung befindliches Klima als das „Maß“ zu nennen, so lange kann auch keiner davon reden was das richtige und das falsche Klima ist. Es gab immer Zeiten, die wärmer und auch kälter waren und wer will bestimmen welches das „richtige Klima“ ist?
    Es sind die Geschäftemacher des Klimahype, mit dem neue Abgaben geniert werden, die jedoch auch an der zukünftigen permanenten Änderung des Klimas nichts ändern werden, aber Hauptsache man hat wieder einen Grund gefunden um ordentlich abkassieren zu können, man hat begiffen aus NICHTS Geld zu machen.
    Die Alchimie macht heute statt Gold einfach Geld um damit Gold zu erwerben. Man kann kein genaues Wetter für einen Monat vorhersagen, aber ist mit vollen Backen unterwegs und behauptet das Klima der kommenden Jahre zu kennen. Wie verblödet muss man sein, um solchen Schwachsinn zu glauben?

  22. „Schließlich ist der „March for Science“ vor allem eine Idee des „linken“ amerikanischen Wissenschaftsbetriebs, mit dem gegen die durch die Trump-Administration initiierte Rückkehr des politischen Primats in die Klimadebatte mobil gemacht werden soll.“

    Das passt natürlich, wenn man dem Wissenschaftsbetrieb eine politische Richtung zuordnen kann. „Links“. Menschen, die mit der Wissenschaft nicht allzu vertraut sind, sind für eine solche Botschaft durchaus empfänglich. Schließlich ist der Autor ja promovierter Physiker, der muss es doch wissen. 😉

    Wie dem auch sei, kurze Zeit danach die Beschwerde, dass von „Klimaleugnern“ und nicht von „Klimakatastrophenskeptiker“ gesprochen wird. Diese Ansicht kann man durchaus teilen. Nur frage ich mich, warum von der falschen Etikettierung der Autor selbst Gebrauch macht. Wissenschaftler oder die Wissenschaft selbst sind nicht pauschal links oder rechts oder politisch sonst was. Es ist wohl eher umgekehrt. Für manche politische Richtung ist Wissenschaft gefährlich, weil sie nicht die Belege für die Ideologien liefern, bzw. diese widerlegen können. Warum ist wohl für gläubige Ultrarechte in den USA die Evolutionstheorie ein Dorn im Auge? Hinzu kommen weitere Etikette wie „Alarmisten“ und „geltungssüchtige Klimaforscher“. Wenn man sich selber darüber beschwert, dass man von Anderen immer wieder das Label des Klimaleugners an den Kopf geknallt bekommt, wieso verteilt man dann selber fleißig andere Labels an Wissenschaftler?

    Nun, darüber kann ich eigentlich hinwegsehen. Was mich wirklich ärgert in diesen Artikeln ist die Nennung von Behauptungen ohne jegliche Nachweise oder Quellen. Damit nicht der Rahmen gesprengt wird, nur eins herausgegriffen: „Denn an Kälte sterben mehr Menschen als an Hitze.“ – woraus leitet der Autor das ab? Wo sind die empirischen Belege für diese Behauptung? In der Wissenschaft ist bekannt, dass beides sich negativ auf den menschlichen Organismus auswirkt, es kommt nur auf die Extremheit an.

    • Die hat unsere Geschichte schon geliefert. Dazu reicht es sogar, sich die Dokus im Fernsehen anzusehen. Dazu muss man nicht mal tiefer schürfen. Schon allein der gesunde Menschenverstand sagt uns das. Wachsen im Winter bei Minusgraden hier in Deutschland Obst und Gemüse, gar Getreide? Es fliegen auch keine Bienen oder sonstige Bestäuber. Wir verhungern schlichtweg und zwar alle. Ich weiß, Sie haben dazu wieder eine Ausrede. Also lassen Sie es bleiben.

      • Dauerhaft Minusgrade im Sommer sind genauso extrem und schädlich wie Hitzewellen von 50°C bei uns. Entscheidend ist nicht, ob die Temperaturen nach oben oder untern gehen, sondern um wie viel.

        „Ich weiß, Sie haben dazu wieder eine Ausrede. Also lassen Sie es bleiben.“
        Ertragen Sie keine sachlichen Diskussionen?

  23. „Eine Wissenschaft, die zur Politik wird, treibt Menschen zurück in eine
    voraufklärerische Unmündigkeit, in der sie sich nicht ihres eigenen
    Verstandes bedienen, sondern sich der Leitung durch andere unterwerfen.“ Das ist richtig. Hinzu kommt, dass die sogenannte Klimaforschung keine Wissenschaft ist, sondern sich auf dem Level einer politischen Astrologie bewegt.

  24. Es ist alles so wahr und gut nachvollziehbar was Herr Heller schreibt, trotzdem leider allzu vergeblich.
    Wir werden vielmehr gerade Zeugen der Genese einer neuen Form von Religiosität, wahrscheinlich einer neuen Art von Naturreligion. Sozusagen in der Art einer, an gnostische Systeme gemahnenden Dichotomie, wird ein wesensmäßiger Gegensatz einer all-guten Natur(-Göttlichkeit) zum sündhaft, verworfenen Agieren einer dem Dunklen ergebenen Menschheit konstruiert -ein Blödsinn wie er ausgerechnet von dem, eigenartigerweise der Aufklärung zugerechneten, französischen Möchtegernpädagogen Rousseau schon vorformuliert wurde.
    Interessanterweise wird diese Transformation vor allem in urbanen, sich selbst eine intellektuelle Prägung zuschreibenden, Kreisen generiert. Ein Klientel, welches sich durch manchmal bestürzende Naturfremdheit (z.B. „Rehe sind das nicht Hirschweibchen?“) wie auch völlige Ahnungslosigkeit in Naturwissenschaften („In Physik/Chemie war ich immer schlecht.“) auszeichnet- beste Voraussetzungen also um naturwissenschaftliche Expertisen kompetent reflektieren zu können.
    Gegen diese wachsende Anzahl der ach so gut gesinnten, Bescheidwisser und Dummen noch anzuschreiben muß doch inzwischen wie ein vergebliches Martyrium erscheinen!

    PS Ich bin richtiggehend bestürzt, daß sich sogar die GWUP, wie schon auf TE berichtet, inzwischen mit den Religiösen gemein machen. Das sind wirklich ganz, ganz schlechte Omina!

  25. Den Artikel werde ich ausdrucken und verteilen. Das erspart mir, immer wieder das Gleiche erzählen zu müssen. Danke dafür.

  26. Diesen Ökologismus-Jünger empfehle ich wärmsten das Buch „Biosphäre in der heißen Tiefe“ von Thomas Gold….auch für andere Menschen interessant, die mehr über die Herkunft unserer Energieträger erfahren möchten…

  27. Sehr geehrter Herr Heller,

    Ihr aufschlussreicher Artikel erhärtet meinen, schon seit langem
    gehegtem Verdacht, dass es schlussendlich bei dieser leidigen Klimadiskussionnur um Ego und vor allem Geld geht. So biete es doch allerlei Vorteile für alleBeteiligten. Die Politik, die sonst bei dringenden Fragen gerne den Kopf in denSand steckt, ist froh um jedes Thema welches sich endlos aufbauschen und im Idealfall auch gleich noch als Weltuntergangsszenario verkaufen lässt, um das
    Wahlvolk zu blenden. Dem gleichen Prinzip folgend geht es bei den Medien zu, diese machen sich allzu gerne zu Marketingagenturen der Politik, Wirtschaft und Forschung. So wird ein symbiotischer Kreis aus Interessen, Macht und Geld geformt, der unheilvoller nicht sein kann. Das
    gleiche Prinzip sieht man jetzt in der „Flüchtlingskrise“ welche eigentlich gar keine ist, aber Krisen lassen sich gut verkaufen , wieder gibt es etliche Profiteure und Gewinner dieses Zirkus, wieder sind es Institutionen, Vereine, Industrielle, Politiker usw…. Die Opfer des ganzen Dramas ist der Bürger, die Wahrheit , die echte Wissenschaft und die Zukunft.
    Man muss wahrlich kein Verschwörungstheoretiker sein, um dahinter eine Schablone
    und Verfahrensweise zu erkennen, Geld und Macht das alte Spiel.

  28. Hervorragender Beitrag!
    Lyssenkoismus kannte ich bislang nicht, wurde aber hiermit bestens erklärt.
    Ansonsten volle Zustimmung.
    Im Übrigen konnte auch Hannibal vor ca. 2200 Jahren teilweise eisfrei über die Alpen gelangen. Also keine Panik!

    • Die Elefanten haben wohl eine Menge Methan abgelassen. Vielleicht lag es ja daran…

    • Das DDR Fernsehen 2.0 hat damit überhaupt keine Probleme. Da habe ich mir vorige Woche einen Bericht über die Wanderungsbewegungen der Menschen 2500 – 3500 Jahre vor Christi Geburt angesehen. Durch Bohrungen im Roten Meer wurde nachgewiesen, dass zu dieser Zeit eine große Dürre im Mittelmeerraum herrschte, die verantwortlich für die Wanderungsbewegungen war. Dreißig Minuten später ein heutiger Situationsbericht, der Mensch ist verantwortlich für die Klimaänderung.
      Ich hab dann mal versucht hochzurechnen. Vor ca. 5000 Jahren muss
      demzufolge jeder Mensch ca. 500 VW Diesel gefahren haben. Überprüfen konnte ich das nicht. Leider schweigt sich VW zu den Verkaufszahlen zu der Zeit aus.
      Nun muss man nicht ans Rote Meer fahren. Es reichen die Alpen wie Sie schreiben. Um dort die Klimaänderungen über tausende Jahre an Eisbohrkernen zu besichtigenden.
      Nur dass das jetzt nicht falsch verstanden wird. Ich trenne Müll, habe da wo es geht LED usw.

  29. Sehr geehrter Herr Heller,

    es ist vieles (oder fast alles) richtig, was sie schreiben. Eine „Zukunftsangst“, oder richtiger: Furcht, ist jedoch sehr berechtigt. Das ist die Katastrophe der Überbevölkerung. Niemend weiß, wievielen Menschen der Planet annehmbare Lebensbedingungen bieten kann. Dass in einem endlichen System jedoch unendliches Wachstum unmöglich ist, sollte jedem einleuchten. Es wäre daher angebracht, dieses Thema mehr in den Lichtkegel der allgemeinen Aufmerksamkeit zu bringen.

    • Ihre Antwort zeigt ein grundlegendes Problem der Debatten über komplexe Systeme. Einfache und beim ersten Blick einleuchtende Erklärungen sind häufig falsch. Das beginnt schon mit der ungenügenden Reflektion häufig verwendeter Begriffe die sich bei genauer Betrachtung als vollkommen sinnfrei erweisen. Der Begriff der mir hier direkt ins Auge springt ist „Überbevölkerung“:

      Eine „Überbevölkerung“ ist ein Widerspruch in sich, da sie logisch gar nicht möglich ist. Es existieren immer X-Menschen/Rinder/Regenwürmer zum Zeitpunkt X. Das stellt die jeweils vorhandene Bevölkerung dar. Was ist da jetzt „über“? „Über“ bedeutet ja zu viel. In einem physikalischen System ist aber drin was drin ist. Ein „Zuviel“ gibt es nie. Wäre es „zu viel“ wäre kann es gar nicht erst existieren (entweder es entsteht gar nicht oder es verschwindet sofort wieder weil die notwendigen physikalsichen Ressourcen gar nicht da sind).
      Daraus folgt das dieser Planet vor Jahrtausenden viel „überbevölkerter“ war als er es heute ist. Denn das durchschnittliche Wohlstandsniveau (Kalorienversorgung, Lebenserwartung, Bildungsmöglichkeiten, Lebensgestaltungsperspektiven) war bezogen auf den Einzelnen noch nie so hoch wie heute. Dieser Planet ist heute also viel weiter von einer „Überbevölkerung“ entfernt als er es je war.

      Ähnliches ergibt sich auch wenn man Begriffe wie „ökologisch“, „natürlich“, „biologisch“ oder andere theologische Begrifflichkeiten des Ökologismus auseinander nimmt und nicht einfach nur nachplappert. Am Ende kommt entweder etwas völlig anderes heraus als gedacht oder aber der Begriff löst sich schlicht in einem Zustand maximaler Sinnentleerung vollständig auf.

      Mein Lieblingsbegriff ist übrigens „Nachhaltigkeit“. Denn er bedeutet ursprünglich „langfristige Produktionsmaximierung mit dem Ziel langfristiger Profitmaximierung“ (für Waldbesitzer), beschreibt also sehr schön die Grundidee des Kapitalismus. Dabei stehen doch gerade unsere Ökologisten damit auf Kriegsfuss :-).

      Das erinnert mich dann immer an die Szene aus dem Leben des Brian wo die gläubige Gemeinde hinter dem Schuh des (unfreiwilligen) Propheten herläuft.

      „Einfache“ Wahrheiten haben meistens das Problem das sie zwar bequem aber nicht wahr sind.

  30. Offensichtlich hat sich die Menschheit in ihrem Wesenskern seit dem Mittelalter kein bisschen weiterentwickelt.

    Damals war es „Gott“ dessen Existenz als unumstößlicher Fakt betrachtet wurde. Wer das anders sah oder auch nur „gottgewollte Verhaltensweisen“ vermissen ließ, war ein Feind, ein Gotteslästerer und musste bekehrt, bestraft oder ausgemerzt werden.

    Außerdem war „Gott“ ein Geschäftsmodell, an dem sich der Klerus eine Goldene Nase verdient hat… die Angst der Menschen vor dem Unsichtbaren, Ungreifbaren, aber als maximal mächtig Angenommenen ist als Marketingstrategie einfach unschlagbar! Bringt Macht und Geld!!!

    Die Parallele zu heute: Auch die Existenz Gottes lässt sich nicht falsifizieren! Wie sollte das auch gehen?! Dass ihn noch niemand beweisbar persönlich getroffen hat, beweist nicht zuverlässig seine Nicht-Existenz. Gilt ebenso für die „Klimakatastrophe“. Auch wenn sie vorerst ausbleiben sollte, ist sie ein Drohszenario ohne Verfalldatum.

    Der einzige Unterschied ist heute, dass die „Ketzer“ nur gesellschaftlich ausgegrenzt werden. Auf Scheiterhaufen wird – noch! – verzichtet. Das kann sich aber ändern, wenn kommende Naturkatastrophen sich irgendwie mit der „Klimakatastrophe“ in Verbindung bringen lassen.

    Wir hatten schon lange keine zünftige Hexenverbrennung mehr in Europa….. alles eine Frage der Motivation und des geschürten Volkszorns. Hoffentlich bleiben meine Sätze dauerhaft eine schamlose Zuspitzung und Übertreibung!!!

    • Ihr Vergleich ist gut. „Klimaschutz“, „Klimapolitik“ und „Klimawissenschaft“ sind die neue Religion in einer nicht mehr besonders religiösen westlichen Welt. Es wird wieder bewusst mit den alten Ängsten gearbeitet, die schon vom Klerus im Mittelalter geschürt wurden, um das gemeine Volk zu disziplinieren und zu lenken. Verhalte dich gottesfürchtig oder der Weltuntergang oder die Hölle sind nah. Später kam dann noch das Fegefeuer dazu – ein weiteres interessantes Geschäftsmodell für die Kirche damals. Wer fleißig an die Kirche zahlt, muss nicht so lange im Feuer schmoren.

      Heute ist Klima das große Geschäft. Der Unterschied zu damals ist, dass sich im Mittelalter der freie, skeptische und kritische Geist der Wissenschaft langsam gegen den religiösen Dogmatismus durchsetzte. Heute machen Wissenschaftler mit Ökofundis und Decarbonisierungsbefürwortern gemeinsame Sache. Eine Hand wäscht die andere. Die Fördergelder für immer weitere Klimastudien, die immer wieder das gleiche Horrorszenario beschwören, fließen.

      Ob das Zupflastern der Landschaft mit Windkrafträdern und Solarparks der Weisheit letzter Schluss ist, wage ich zu bezweifeln. Bei einer solch komplexen Materie wie dem Klima ist blinder politischer Aktionismus wie in Deutschland einfach falsch.
      Ich bin sicher: Wenn morgen weltweit eine von zig einflussreichen Kräften unterstützte Kampagne gegen die Gefahren der Windkraft losgetreten wird, sind in Deutschland in ein paar Jahren keine Windkraftanlagen mehr zu sehen.

      In der Bildungsdebatte wird ständig das Ideal der Wissensgesellschaft gepriesen. Ich finde, der Ausdruckt „Glaubensgesellschaft“ trifft es besser.

      • Die Windräder sind die Altäre, auf denen die Klimapriester ihrem Wettergott Opfer darbringen – mal tote Vögel, mal gleich die Stromversorgung eines ganzen Bundeslandes (so geschehen letzten Herbst in Südaustralien) je nach Laune des Wettergötzen.

        Das jüdisch-christliche „macht euch die Erde untertan“ ist nicht mehr angesagt, heidnische Unterwerfung unter die Launen der unergründlichen, wilden Natur ist der Trend. Deswegen verstehen Ökos und Islamisten sich auch so gut.

    • „Die Parallele zu heute: Auch die Existenz Gottes lässt sich nicht falsifizieren! Wie sollte das auch gehen?! Dass ihn noch niemand beweisbar persönlich getroffen hat, beweist nicht zuverlässig seine Nicht-Existenz. Gilt ebenso für die „Klimakatastrophe“. Auch wenn sie vorerst ausbleiben sollte, ist sie ein Drohszenario ohne Verfalldatum.“
      Sie übersehen hier völlig, dass der Ausdruck „Klimakatastrophe“ nicht aus der Wissenschaft kommt. Sie werden dazu auch keine Veröffentlichung in den wiss. Journalen finden oder etwas in einem IPCC-Bericht. In der Tat könnte man den inflationären und ungenauen Gebrauch dieses Begriffes in den Medien anprangern. Nun, wenn der Autor genau darauf zielen würde, finde ich das sogar löblich. Das wirklich schlimme an dem Artikel ist aber, dass der Autor versucht, wissenschaftliche Arbeit zu schmähen und unberechtigterweise zu diskreditieren. Es findet auch keinerlei Trennung in seiner Argumentation zwischen Politik und Wissenschaft statt. Wer sich nicht auskennt, würde nach dem Lesen des Artikels glauben, das sei eins. Wer aber selbst wissenschaftlich gearbeitet hat, weiß, es ist ein Riesenunterschied. Es wird so getan, als wenn die Wissenschaftler in diesen Bereichen nichts anderes machen als spekulieren und esotieren. Ich kann über dieses vermittelte Wissenschaftsbild echt nur den Kopf schütteln und es zeigt leider, dass ein March for Science wohl dringender denn je notwendig geworden ist. Sorry, aber für das was der Autor da betreibt, kann ich schon keine freundlichen und wohlwollende Worte mehr finden. Der Autor sollte sich endlich mal der Sachargumentation Vorort stellen und sich nicht hinter seinen Artikeln verstecken.

      • Sie scheinen den Text nicht vollständig gelesen zu haben, siehe Ausschnitt unten. Und zu Ihren letzten zwei Sätzen – ich habe Herrn Heller mal bei einer Podiumsdiskussion erlebt, das war eine sehr spannende Veranstaltung. Also fragen Sie ihn doch einfach, ob er zu Ihnen kommt, welches “vor Ort“ Sie auch immer meinen, bevor Sie behaupten, er würde sich “verstecken“.

        “Naturwissenschaft und Politik sind zwei völlig getrennte Sphären. Die Naturwissenschaft sucht nach Wahrheiten, nach Erklärungen für natürliche Phänomene auf einer rein rationalen, wertefreien Basis. Politik hingegen ist die Kunst des wertegetriebenen Ausgleichs zwischen divergierenden Interessen.“

      • Herr Heller ist noch nicht mal bereit, jemanden wie mich in seinem eigenen Diskussionsforum zuzulassen. Wie hoch ist da die Chance, dass er sich einer Diskussion im RL stellt? Von besagter Podiumsdiskussion habe ich auch gehört. Leider gibt es dazu kein Audiomitschnitt und ist auch schon einige Zeit her. Früher hat er eigene Vorträge gehalten, aber das scheint auch Vergangenheit zu sein.

        Besagtes untere Zitat spricht von der Trennung zwischen Naturwissenschaft und Politik, ja. Leider vermisst man diese Trennung im weiteren Text. Er spricht vom linken amerikanischen Wissenschaftsbetrieb und Klimakatastrophe ohne bei letzteren zu sagen, dass dieser Ausdruck überhaupt nicht aus der Wissenschaft stammt und man auch keine Veröffentlichungen diesbezüglich findet. Es wird verschleiert, welche Aussagen und Begriffe politischer Natur sind und welche aus der Wissenschaft stammen. Aber genau das würde ich als Leser erwarten, wenn ein Experte über dieses referiert.

      • In seinem ScSk-Blog sind Sie wegen exzessiven Trollens gesperrt. Selbst schuld, könnte man sagen.

Einen Kommentar abschicken