Gestern fragte mich meine zehnjährige Tochter auf dem Weg zur Schule, wieso die Partei Die Linke eigentlich ihre Plakate immer rechts an der Straße aufhängen würde. Sie müssten doch links hängen. In den aktuellen Landtagswahlkämpfen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen kommt man da tatsächlich schnell durcheinander. Wenn „die Linken“ links hängen und „die Rechten“ rechts, wo müssten dann die Plakate meiner Partei, der FDP, hängen? In der Mitte, halb rechts oder halb links?
Gemeinhin würden Liberale sagen, die FDP gehöre in die „Mitte“. Das klingt dann so vernünftig. Wer es nicht so gut mit der FDP meint und politisch eher „links“ steht, würde die FDP „rechts der Mitte“ einordnen. Für diese Gruppe ist sie die Partei des Neoliberalismus, des Sozialdarwinismus oder des überzogenen Egoismus. Wer politisch eher konservativ ist, ordnet die Freien Demokraten wahrscheinlich eher „links der Mitte“ ein, insbesondere wenn es um gesellschaftspolitische Fragen geht wie die Neutralität des Staates gegenüber dem Glauben Einzelner, seiner sexuellen Orientierung oder der Reichweite der Meinungsfreiheit.
All diese Leute stellen sich das politische Spektrum als eine Gerade vor, die sich von einem Nullpunkt nach rechts oder nach links entwickelt, und ordnen die Liberalen meist irgendwo im mittleren Bereich ein. Doch damit wird man ihnen nicht gerecht. Sie sind nicht ein wenig „links“ in gesellschaftspolitischen Fragen und ein wenig „recht“ in wirtschaftspolitischen Themen. Sie definieren sich nicht dadurch, dass sie sich „rechten“ oder „linken“ Positionen annähern oder von ihnen entfernen. Viel treffender ist die Idee eines Dreiecks. Wahrscheinlich ist dieses Dreieck nicht gleichschenklig, also die jeweiligen Ecken nicht gleich weit voneinander entfernt. Konservative und Sozialisten sind sich in diesem Dreieck oft näher als ihnen lieb ist und die Liberalen sind viel weiter weg von ihnen, als sie glauben, hoffen oder fürchten.
Gleiche Regeln für alle statt Freibier
Zwar wollen Konservative und Sozialisten jeweils andere Ziele durchsetzen, aber sie brauchen dafür immer den Staat und die Obrigkeit. Beiden fehlt die Zuversicht für die Zukunft. Sie glauben nicht in erster Linie an die Chancen des Fortschritts, sondern sehen darin eher eine Gefahr. Die Konservativen sehen die Gefahr in der Veränderung der Gesellschaft. Adenauers „Keine Experimente“ stand 1957 dafür. Die Sozialisten glauben an die Steuerungsfunktion der Regierung. Der Slogan der Partei Die Linke 2013 „100 Prozent sozial“ rückte den Staat in die Rolle des allumfassenden Wohltäters „Keine Experimente“ wollte einen gesellschaftlichen Wandel der Menschen durch den Staat und seine Regierung aufhalten. „100 Prozent sozial“ will die Bewegungsfreiheit des Einzelnen durch mehr Intervention, durch mehr Umverteilung und durch mehr Ausgaben des Staates einschränken. In beiden Fällen ist der Staat dominant und omnipräsent. Beide Fälle gehen von einem „väterlichen“ Staat aus, der den einzelnen Menschen an die Hand nimmt und ihn wie ein kleines Kind behandelt. Doch der Staat ist nicht der Erziehungsberechtigte seiner Bürger, die Regierung ist nicht der Haushaltsvorstand und das Individuum ist nicht die Verfügungsmasse von Politikern.
Der Liberale weist dem Staat eine möglichst neutrale Rolle zu. Das ist natürlich mitunter schwer zu verwirklichen, da jede staatliche Intervention das Verhalten des Einzelnen beeinflusst. Aber der Liberale versucht diesem Bild eines „neutralen Staates“ immer näher und näher zu kommen, bemüht sich, sich dem Ideal anzunähern. Idealerweise greifen Staat und Regierung daher nicht mit der Keule der Einzelgesetze und Mikro-Regulierungen ein, sondern es werden allgemeine, abstrakte und für alle gleiche Regeln aufgestellt. Diese Regeln müssen, wie etwa in der angelsächsischen Tradition, nicht einmal alle niedergeschrieben sein, sondern können sich auch über Generationen herausgebildet haben und als Recht allgemein anerkannt sein.
Der Liberale weiß um den Wert von Traditionen. Doch für ihn sind Traditionen einem permanenten kulturellen Wandel ausgesetzt, den der Staat und seine Regierung nicht aufhalten, steuern und verändern dürfen. Er denkt bei Tradition nicht an die gute alte Zeit, sondern an die möglichst bessere neue Zeit. Und der Liberale ist sozial. Aber Liberale wollen das Soziale im Menschen nicht durch den Staat okkupieren. Sie wollen die Nächstenliebe und die Fürsorge für andere nicht verstaatlichen, sondern die Verantwortung für Schwache selbst übernehmen. Das Bild von Sankt Martin, der seinen Mantel mit einem Bettler teilt, ist für den Liberalen nicht genug. Der Liberale gründet eine Tuchfabrik und stellt den Bettler ein, damit dieser sich künftig selbst einen Mantel kaufen kann, und seine eigenen Ziele und Vorstellungen im Leben verwirklichen kann.
Linke schulden der BRD noch die 324 Mio. DEM, die sie 1989 aus der DDR– Staatsbank, mithilfe der KPÖ und einer extra gegründeten GmbH, klauten. Damit sie beim Beitritt nicht BRD-Eigentum werden. Das Plakat enthält ihre komplette Forderung zur Selbst-Enteignund. Kanzler Helmut Kohl hat jahrelang nach dem Geld erfolglos suchen lassen. Es ist also niemals Fiktion gewesen. Man vermutete es, verzinst, in Liechtenstein. Somit ist die LINKE die reichste polit. Partei Europas, vielleicht gar der ganzen Welt. Die üblichen Talker, wie Gysi, Wagenknecht und Bartsch, müssten es genauer wissen. Sie verantworten auch das Plakat.
Alles schön und gut, wenn die FDP auch wirklich für ihre Werte stehen würde. Mittlerweile hat sich aber rauskristallisiert, dass es die Partei ist, wo es am meisten abzugreifen gibt, wenn man sich nicht total in eine Ideologie versteifen kann um in der CDU, SPD, Grüne zu sein.
Der Gedanke der Liberalität ist klasse, nur leider traue ich Lindner und Co. nicht, dass sie für diesen auch überzeugend einstehen.
Da ist keine substantielle Kritik am aktuellen Parteienkartell zu vernehmen. Viel eher gibt man sich als möglicher „Koalitionspartner für Alle“, um an jedem Rand die Stimmen zu fangen.
Kleine Steigerungsübung mit der LINKEN:
Teilen macht Spaß.
Verteilen macht noch mehr Spaß.
Umverteilen macht am meisten Spaß.
Ach, Herr Schäffler – das, was Sie postulieren, finde ich sogar gut. Gäbe es eine Partei, die das umsetzen würde, ich wählte sie sofort. Leider existiert eine derartige Partei aktuell nicht – auch die FDP hat mit dieser Partei nichts zu tun. Und wenn ich Hr. Lindner höre, dann klingt er wie der Pressesprecher der GroKo. Von daher: Ja zu dieser Schäffler-Partei, nein zur FDP, die mit dieser Partei nichts zu tun hat.
Hallo Herr Schäffler,
Sie schreiben:
„Der Liberale weist dem Staat eine möglichst neutrale Rolle zu.
…der Liberale versucht diesem Bild eines „neutralen Staates“ immer näher und näher zu kommen, bemüht sich, sich dem Ideal anzunähern. Idealerweise greifen Staat und Regierung daher nicht mit der Keule der Einzelgesetze und Mikro-Regulierungen ein, sondern es werden allgemeine, abstrakte und für alle gleiche Regeln aufgestellt.
Der Liberale weiß um den Wert von Traditionen. Doch für ihn sind Traditionen einem permanenten kulturellen Wandel ausgesetzt, den der Staat und seine Regierung nicht aufhalten, steuern und verändern dürfen. Er denkt bei Tradition nicht an die gute alte Zeit, sondern an die möglichst bessere neue Zeit. Und der Liberale ist sozial. Aber Liberale wollen das Soziale im Menschen nicht durch den Staat okkupieren. Sie wollen die Nächstenliebe und die Fürsorge für andere nicht verstaatlichen, sondern die Verantwortung für Schwache selbst übernehmen. “
Da kann ich Ihnen uneingeschränkt zustimmen.
Was ich jedoch nicht verstehen kann, ist Ihre Einordnung der FDP als liberale Partei. Widerspricht das vergangene und jetzige Verhalten der FDP doch Ihrer obigen Definition liberalen Handelns.
Bisher konnte ich den Aufschrei der FDP gegen das Maas´sche NetzDG nicht vernehmen.
Also Liberalität doch nur als Thema von Sonntagsreden vor gepflegtem Publikum, wo die zu bohrenden Bretter auch mit dem Finger durchzudrücken sind?
Libertäre sind für die Abschaffung des Staates! Niemand braucht so etwas Lächerliches wie den Staat. Die Vorstellung von einem neutralen Staat ist einfach nur naiv. Die jeweilige Regierung hat doch nur ein Interessen: Den Machterhalt. Was eignet sich dazu besser, wie Bestechungsaktivitäten mit andererleuts Geld? Libertäre sind gegen Gewalt, für eine „Ethik der Freiheit“ und besonders für das Eigentum.
„Der Liberale“ so wie Sie ihn beschreiben, ist ein Utilitarist, man könnte auch dazu sagen: Sozialdemokrat. Man kann ihn, genau wie den Demokraten, für einen Sozialisten halten. Alle diese „Gutmenschen“ kennen kein Eigentum, für sie sind die Einkommen der Bürger reine Verfügungsmasse, die durch die Politik umverteilt werden kann. And the winner ist: The state!
Schön, aber ist libertär praktikabel?
Finden Sie’s heraus. Ich bin mit Roland Baader angefangen. Beschäftigen Sie sich mit der Österreichischen Schule, dann sind Sie schon richtig. http://www.misesde.org ist auch eine gute Quelle, es gibt dort auch Videos und jede Menge Staatskritik.
Da haben wir was gemeinsam, ich hab mit Hayeck angefangen und bin bei R.Baader hängen geblieben. Baader hat libertär gedacht,hat aber bewußt und real gelebt incl. Kneipen- und Kirchenbesuch.
Sie beschreiben eine Partei, die es vor 20 Jahren gab – die gibt es so nicht mehr – leider!
Das ist ja nett gedacht, aber in der Praxis führt Liberalismus eben scheinbar meist zu reinem Wirtschaftsdarwinismus, zu einer Gesellschaftsordnung, in der letztlich immer das Recht des Wohlhabenderen gilt, und, wie bei TTIP, diesem neo-liberalen Manifest, der Investor dann gleich ein Vetorecht eingeräumt bekommt, falls eine Gesetzgebung mal zufällig gegen seine Interessen verstößt.
Das Wohl des Reichen ist nicht zwangsläufig das Wohl der Gesamtgesellschaft. Und Kapital kumuliert nun einmal Macht. Insofern braucht es immer Regeln, Leitplanken, Einschränkungen, um solche Machtkonzentrationen zu reflektieren. Deshalb kommt dieser Text in seiner theoretischen Simplizität auch nicht über die aktuellen SPD-Floskeln der Marke „Gerechtigkeit für alle“ hinaus. In der Realität ist Demokratie, und das was ich tatsächlich als gerecht bezeichnen würde, ein fortwährendes Austarieren vielfältiger Einzelinteressen, und der liberalistische Kult individueller Tüchtigkeit, der als Leitbild sicherlich inspirierend ist, nie die ganze Wahrheit.
Und gerade das ist womöglich der eigentliche Unterschied von Links/Rechts zu Liberal: daß beide immer auch überindividuelle Werte – seien es traditionelle Werte wie die Familie, seien es Utopien von Gerechtigkeit – vertreten, die eine soziale Ebene konstituieren.
Tja, wenn alle bei kik kaufen oder am wühltisch bei aldi zuschlagen! Sie haben es doch in der hand, mit ihrem geld das produkt aus hochlohnländern zu kaufen. Machen sie das?
Gruss aus dd bei sonnenschein!
Muss grade Schmunzeln. Danke für Ihre Grüsse. Von hier,aus dem Schlosshotel Pillnitz 🙂
Leider, wirklich leider sehe ich nicht das Schäfflers Positionen ind der FDP Anklang finden würden. Er ist der Bosbach der FDP. FÜr einem selber sind seine Worte absolut hörenswert. Was die FDP anbelangt sehe ich kaum Liberale. Man kann sie nicht wählen.
Exakt das hehre Grundsatzprogramm, was der Herr Schäffler da so schön beschreibt, hat mich vor Jahren veranlasst, in die FDP einzutreten.
Nachdem ich aber sah, wie die Grundsätze von Westerwelle wegen ein paar Regierungspöstchen verraten und verkauft wurden, war auch meine Mitgliedschaft zu Ende.
Und der Herr Schäffler, in rührender Naivität hockt, immer noch in diesem Haufen drin und hofft auf Veränderung. Vergebens, die Partei unter Lindner hat sich nicht geändert.
In Rheinland-Pfalz hat es für Rot-Grün nicht gereicht. Ohne jedes Zögern kroch die FDP ins rot-grüne Bett rein. Denn es gab ja wieder Pöstchen.
Lindner giert ja jetzt schon nach einer Regierungsbeteiligung in NRW unter den Roten. – Er würde natürlich auch unter den Schwarzen …
Bei dieser Partei kann man sich nur angeekelt abwenden. Sie flog völlig zu Recht aus dem Bundestag raus.
Die Beschreibung der edlen Prägung des Liberalen ist purer Schmonzes.
Die nüchterne Wahrheit ist, dass unter dem Stern der Freiheit nichts prognostizierbar ist, sonst wäre es nicht frei. Das Gute ist ebenso möglich wie das Schlechte. Es gäbe mit einem schwachen Staat noch nicht einmal ein Korrektiv, welches das Schlechte wirkungsvoll ausschließen könnte. Diese hübsch beschriebenen Eigenschaften des Liberalen könnten nur unter Voraussetzungen entstehen, die der Liberalismus nicht selber erzeugen kann, ja deren Erzeugung er sogar wegen eingeschränkter Freiheit ablehnt. Er ist diesbezüglich nur Verbraucher und Verschleißer.
Fazit: Der Liberalismus kann niemals das Fundamant einer Gesellschaft sein. Er gehört dort hin, wo er hinpasst, nämlich in die Peripherie, wo es nicht für jedes Detail ein Gesetz geben kann und soll, nachdem der Ordungsrahmen qua Ethik und damit der Kern steht, dessen Quelle und Hüter der Liberalismus niemals sein kann.
Quatsch, natürlich kann der Liberalismus das Fundament für einen Staat sein. Das ganze Grundgesetz strotzt vor liberalen Werten. Oder möchten Sie sich vorschreiben lassen, wen sie heiraten, wieviele Kinder sie bekommen oder welchen Beruf Sie nicht ausüben dürfen und so weiter und so fort.
Nein im Gegenteil jedesmal, wenn der Staat also die Regierung und die Politik meinen sie könnten was besser als die Bürger selber geht das in 90% der Fälle schief.
Wir brauchen gerade in Deutschland wieder viel weniger Staat.
Das (allgemeine) Fundament macht sich nicht daran fest, ob man frei über die Zahl seiner Kinder entscheiden kann. Die Dinge stehen nicht zwingend im Widerspruch zueinander. (Bei unversorgbarer Überbevökerung könnte allerdings auch dieser Fall eintreten.)
Das Grundgesetz redet eben nicht nur von Freiheit sondern auch vom übergeordneten Ordnungsrahmen, innerhalb dessen die Freiheit stattfinden kann. Von nichts Anderem hatte ich geschrieben. Das Zweite geht ohne das Erste nicht. Das Fundament ist das Erste, das der Liberalismus nicht herstellen kann – und übrigens auch die Demokratie nicht. Keine Demokratie ist demokratkisch entstanden, sonst hätte es sie schon geben müssen, bevor es sie gab.
Der Staat ist immer stark, er hat das Gewaltmonopol. Schwach sind die Bürger, sie sind nur frei vor der Wahl, anschließend sind sie Sklaven der Politik und des Beamtentums.
Nur das Individuum kann Fundament einer „Gesellschaft“ sein. Ohne mind. zwei Indvidueen können sie keine „Gesellschaft“ bilden. Damit sind wir beim Liberalismus, alles andere ist Sozialismus.
Unlogisch (= nicht zwingend folgerichtig): „Damit sind wir beim Liberalismus“
Falsch: „Alles andere ist Sozialismus“
Alle Plakate gehören recycelt und ein nützlicherm Zweck zugeführt ,als Klopapier
Wissen Sie was, Herr Schäffler? Es ist bezeichnend, entlarvend und nicht im Geringsten überraschend, dass von der FDP kein Sterbenswörtchen über das NetzDG verloren wird. …
Sie wollen es sich mit den Maaschisten nicht verderben, n’est-ce pas?
Great pun!
Das ist ein Fall nach :
§ 130
Volksverhetzung
(1) Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,
1. gegen eine
nationale, rassische, religiöse oder durch ihre ethnische Herkunft
bestimmte Gruppe, gegen Teile der Bevölkerung oder gegen einen Einzelnen
wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu
einem Teil der Bevölkerung zum Hass aufstachelt, zu Gewalt- oder
Willkürmaßnahmen auffordert oder
2. die Menschenwürde
anderer dadurch angreift, dass er eine vorbezeichnete Gruppe, Teile der
Bevölkerung oder einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer
vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung beschimpft,
böswillig verächtlich macht oder verleumdet,
Na und ?
..ich habe jetzt lange gesucht, aber: warum ist Volksvera..schung eigentlich nicht strafbar!?
>> @ den Blog-Wart: gemeint waren natürlich ‚die Plakate‘ …damit sie den (Verkehrs-)Frieden nicht stören
und
das mit den Lügen: dass Manche von den ‚Lügen‘ gut leben, – das weiß doch jedes Kind…
+++
Welcher öffentliche Friede wurde denn gestört? Ach ja, das ist ja der Universalparagraph zur Unterdrückung der „falschen“ politischen Meinung.
FDP ist:
Frage nach niemandem, sondern tue alles rücksichtslos für Dich!
Jeder Mensch handelt zu seinem Vorteil. Niemand handelt um sich schelchter zu stellten. Nach außen tritt das Handeln durch den freiwilligen Tausch, dabei stellen sich beide Vertragsparteien besser.
Der Einzige, der Rücksichtslos handelt, dass ist der Staat. In sofern: Ihre Aussage ist eine Phrase.
Nach der Lesart ist „Wir schaffen das“ aber rechts.
Es ist die Frage, was mit „wir schaffen das“ erreicht werden soll:
1. Wenn man darunter versteht, einen erfolgreichen Staat aufzubauen und zu bewahren, dann ist das „rechts“
2. Wenn man darunter versteht, Schutzbedürftigen aus humanitären Gründen vorübergehend Zuflucht zu gewähren, dann ist das ebenfalls „rechts“
3. Wenn man darunter eine unbegrenzte und unkontrollierte Zuwanderung in unsere Sozialsysteme versteht, aus dem nicht einmal mehr illegale Migranten und Ausreisepflichtige „rückgeführt“ werden können, dann ist das „ultra-links“
Fazit:
Da Merkel den Weg 3. eingeschlagen hat, ist ihr „Wir schaffen das“ eine ultra-linke Position.
Das stimmt, aber an uns gerichtet, heißt es: „Denk nicht, was der Staat für dich tun kann, sondern was du für den Staat tun kannst.“ Und das ist nach Ihrer Definition nun mal rechts.
Außerdem halte ich den Kenndy-Spruch für albernen Populismus. Ich möchte mir von meinem Staat keine Aufgaben auftragen lassen. Mit solchen Sprüchen rechtfertigt man, dass „junge Männer für ihr Land das Wertvollste geben, ihr Leben.“ (Gauck, Münchener Sicherheitskonferenz. Wenigstens den sind wir los.)
1. Ich glaube immer noch, dass Merkel hier den „Pluralis Majestatis“ benutzt hat.
Sie hat ja auch als Majestät von Gottes Gnaden die europäischen Gesetze ausser Kraft gesetzt.
2. Kennedy’s Spruch ist heute, in einer Zeit, in der der Individualismus angebetet wird, sicher nicht mehr vermittelbar.
Natürlich ist es Aufgabe der jungen gesunden Männer im Angriffsfall ihr Land zu verteidigen, auch wenn bei uns nach einer Gallup-Umfrage nur noch 18 % der Bürger diese Auffassung teilen.
Generation „Schneeflöckchen“ glaubt tatsächlich nach 14.500 Kriegen der Menschheitsgeschichte, dass Pazifismus, Friedensmärsche und Lichterketten geeignete Massnahmen sind um Kriege zu beenden.
Ich halte den Pazifismus für eine verheerende Ideologie.
Wer dem widerspricht, den bitte ich um Antworten auf die folgenden beiden Fragen:
a) Wer hätte Hitler ohne Waffen und mit Pazifismus stoppen sollen ?
b) Wer soll Taliban und ISIS stoppen, nachdem unsere Pazifisten der Meinung sind, dass es richtig ist allen wehrfähigen Afghanen und Syrern bei uns Zuflucht zu gewähren ?
Ultra-links wäre dann unter der Formel zusammenzufassen: „Frage nicht, was du für den Staat tun kannst, sondern was du gegen den Staat tun kannst.“
Die Wahlplakate der FDP müssten, um die Frage abschließend zu beantworten, in Gullys gehängt werden. Eine unterirdische Partei eben.
Der Rechte sieht den
Menschen als ein Mängelwesen und freut sich, wenn eine geordnete
Gesellschaft gut funktioniert.
Der Linke meint, der Mensch wäre
eigentlich gut, wenn er nicht durch die schlechte Gesellschaft korrumpiert
würde.
Der Liberale glaubt, der Mensch könnte alles besser,
wenn ihn nicht der Staat zurückhalten würde.
Die letzten beiden Positionen sehen zwar schön aus, aber ich halte sie für Utopien.
Nur gut, dass im Moment alles unter Kontrolle ist.
Und wie Sie das jetzt interpretieren, überlasse ich Ihrer kreativen Kompetenz.
Die Wahlplakate der FDP hängen überall … links, rechts, oben, unten … im Baum, im Klo, in der Mülltonne, im Sumpf … wo es ihr für den Moment gerade nützt.
Aber interessanter Artikel um zu verstehen, weshalb es so ist. Für Chulz würden sie sich im Zweifel wieder zum rot-grünen Kellner machen … wetten dass?
Wären die Liberalen heute noch in der Regierung, würden sie dieselben Weltrettungen deutscher Politik mitmachen, die sie seit der Griechenland-Rettung immer wieder unions- und postentreu mit durchgewunken haben. Leider stimmt, verehrter Herr Schäffler, das Bild, das Sie Ihrem Töchterchen von Ihrer Partei als Hüterin des Liberalismus malen, nicht mit deren Erscheinung überein. Sie sagen: Das „Individuum ist nicht die Verfügungsmasse von Politikern“ – Leider doch! Die FDP hat dem deutschen Bürger und Steuerzahler die schlimmsten (viele hunderte Milliarden schweren) EU-Fremdschulden-Übernahmen oder -Garantien mitaufgebuckelt, die noch Ihre Tochter belasten werden, wenn es die FDP schon seit Jahrzehnten nicht mehr gibt. Dieser Sündenfall, Verrat an aller (nicht nur ökonomischen) Vernunft, war viel zu tief, um sich davon noch einmal zu erholen. Sie, ein mir höchst ehrenwerter Widerständler gegen das damalige Totalversagen der Liberalen, wissen dies nur zu genau. Ein bißchen Lindner und ein bißchen Kubicki reichen längst mich mehr, wo nichts weniger als die gesamte Republik auf dem Spiel steht und, geht es so weiter, von politischer Mediokrität in die vollständige Selbstaufgabe manövriert wird.
Stets interessant was Kinder so denken!
Würden Grüne und Linke realisieren, dass ihre Plakate unkorrekt platziert sind, dann wäre der Wirbel wieder perfekt. Steuergelder würden wieder verpulvert bis zum Abwinken, aber gewiss hingen die Plakate nunmehr ganz links! Gut, dass von denen keiner TE liest. 🙂
Die Entscheidungen der FDP stehen LINKS, Herr Schäffler.
Das ist wohl Ihr persönlicher Grund, sich die Partei hier schön zu schreiben.
Konservativ und liberal zu sein, mit der Zuversicht auf Zukunft mit Reformen, das ist wohl Ihr unerfüllter Traum.
Den könnten Sie sich durch Mitarbeit bei den Liberal-Konservativen Reformern (LKR) eher erfüllen, als in der willfährigen FDP.
…aber zuerst schreibt er noch…
FDP?! Bin ich zum 31.01. d. J. ausgetreten, seit in unserem Landesverband neuerdings ein kommunales Wahlrecht für
Nicht-EU-Ausländer vertreten wird und einzelne Protagonisten von bedingungslosem Grundeinkommen faseln. Naja, diejenigen – meist ohne abgeschlossene Berufsausbildung und auf Nettosteuerempfang (am besten im Landtag) aus – habens wohl auch nötig.
Freiheit und Selbstverantwortung sind Vergangenheit. Dafür wird jetzt Toleranz und Weltoffenheit gefordert…
Lass ma
Derzeit würden aus Sicht des Demoskopen die Wahlplakate der Liberalen eher weit unten hängen…
Oder auch weit oben, wenn man den hinter echter liberaler Politik stehenden Ansprüchen gerecht werden wöllte.
Weit unten das wollen die Demskopen doch auch bewirken, damit nur noch sozialistische „Familienpolitiker“ im Bundestag sitzen.
Siehe Programme von CDU,SPD, Grüne, Linke und AfD
Friedrich August von Hayek hat wohl die Urheberrechte für die Idee vom Dreieck („Verfassung der Freiheit“, im Nachwort mit dem Titel „Konservativismus und Liberalismus“). Tatsächlich ist das kein schlechtes Bild. Man hat das mal auf folgendes Bonmot heruntergebrochen: „Links ist linke Politik, Rechts ist rechte Politik, Liberal ist gegen Politik.“ Tatsächlich haben Linke und Rechte mehr mit einander gemein als sie stets wahrhaben wollen.
Das ist mir sehr sympathisch! Ich befürchte nur, mit dem heutigen „Volk“ und seinen Präferenzen schwer durchzusetzen. Trotz alledem, liberal wählen ist richtig.
Wenn Sie außer der AfD eine andere liberale Partei finden, die man wählen kann, lassen Sie es mich wissen.
Na ja, im AfD-Programm gibt es einiges, dem man zustimmen kann. Aber Teile des Führungspersonals und die Streiterein unter ihnen sind eher abschreckend. Das ist bei der gegenwärtigen FDP anders. Ich weiß auch nicht, ob die AfD wegen der Konzentration auf das Flüchtlingsthema oder wegen des Gesamtprogrammes gewählt wird. Mir scheint eher das erste zu zutreffen. Das ist etwas schmal. Die Ablehnung durch die Altparteien macht eine Koalition unmöglich. Ist zwar nur teilweise Schuld der AfD, aber die Stimme geht garantiert verloren. Insgesamt ist die liberale Demokratie kein Liebling des Volkes.
Schon wieder ein FDP-Werbe-Artikel bei TE…?
„Sie lasen eine Wahlwerbung der FDP. Für den Inhalt haftet die Partei.
Für Nebenwirkung und Ausfallerrscheinungen können wir nicht haften.“
War mir das jetzt zu einfach, also populistisch oder zu komplex?
Egal, die wähl ich eh nicht.
War aber lustig zu lesen.
Beati pauperes spiritu.
Der letzte satz ist ja ganz gut, aber was macht der liberale tuchfabrikant, wenn der bettler nicht nähen kann, kein geschick dazu hat oder sogar keine lust, den ganzen tag zu nähen?
Es wird immer welche geben, die bettler bleiben und die kann man auch nicht verhungern lassen!
Deshalb unterläst man doch nicht die Gründung einer Tuchfabrik und wartet bis wieder ein St. Martin vorbeikommt!
Da stellt die Tochter die richtige Frage.
Noch richtiger wären aber diese:
„Warum haben wir überhaupt Rechtsverkehr
und warum sollen die Richter Recht sprechen?“
Okay, dann eben „der Rechtsweg ist ausgeschlossen“