Was war das kontroverseste Statement im britischen EU-Referendumswahlkampf? War es der übertriebene Vergleich der EU mit Hitler-Deutschland des ehemaligen Londoner Bürgermeisters und heutigen Außenministers Boris Johnson? War es die verzweifelte Behauptung des ehemaligen konservativen Premierministers David Cameron, dass das Verlassen der Europäischen Union einen dritten Weltkrieg auslösen könnte?
Nein. Das Statement, das Politik und Medien am meisten in Aufruhr versetzte, war eine Aussage des Brexit-Vorkämpfers und ehemaligen konservativen Ministers Michael Gove, der einem Fernseh-Interviewer sagte: „Ich denke, die Menschen in diesem Land haben die Nase voll von Experten“. Der Reaktion der zahlreichen EU-freundlichen Experten und Amtsträger nach zu urteilen, hatte er vorgeschlagen, sie alle erschießen zu lassen.
Diese Empörung hielt Monate später immer noch an, als der ehemalige Kabinettssekretär Lord Gus O’Donnell von der Times interviewt wurde. Mit kaum verborgener Herablassung wies der ehemalige Chef des britischen Verwaltungsdienstes darauf hin, dass „man mit einem kaputten Auto zum Mechaniker geht – einem Experten für Autos. Ich wünsche Herrn Gove viel Glück, wenn sein Auto kaputtgeht und er sich dazu entscheidet, die Experten da raus zu halten“.
„Im antiken Athen haben Philosophen dafür plädiert, die Demokratie durch eine Herrschaft der ‚Weisen‘ über die unwissenden Massen zu ersetzen“
Das Argument, dass Experten besser positioniert sind als gewöhnliche Menschen, wenn es darum geht, fundierte Entscheidungen über wichtige gesellschaftliche Probleme zu fällen, wird schon seit Jahrhunderten vorgebracht, um die Demokratie zu untergraben. Im antiken Athen haben Philosophen offen dafür plädiert, die Demokratie durch eine Herrschaft der „Weisen“ über die unwissenden Massen zu ersetzen. In den Worten eines zeitgenössischen Historikers glaubten sie, dass die Demokratie „den Leuten zwar gibt, was sie von Tag zu Tag wollten, aber nicht sicherstellt, dass sie auch das Richtige wollen“. Solches Denken ist heute wieder in Mode gekommen.
Eine frühere und spezifischere Version von O’Donnells Argument über kaputte Autos wurde Sokrates von seinem Lehrling Platon zugeschrieben. Platons Sokrates argumentiert, dass die Volksversammlung Athens zu Recht Experten und nicht Unwissende zu Rate ziehen würde, wenn es zum Beispiel um technische Angelegenheiten wie Schiffsbau gehe. Wieso sollte man sich dann, wenn es um politische Angelegenheiten geht, Leuten zuwenden, denen es an Expertise fehlt?
Es sei lächerlich, führt Platons Sokrates weiter aus, dass „wenn es darum geht etwas zu debattieren, das die Regierung des Landes betrifft, jeder zur Beratung befähigt sein soll, sei es ein Schmied, Bauarbeiter oder Schuhmacher, ein Händler oder Schiffs-Besitzer, reich oder arm, aus gutem Hause oder aus gar keinem“. Niemand traue sich, diese niederen Nicht-Experten aus ihrer Beratungsfunktion zu entlassen, „obgleich sie Männer ohne formale Qualifikationen sind, die niemanden als ihren Lehrer anführen können und trotzdem versuchen Ratschläge zu erteilen. Der Grund dafür muss sein, dass sie denken, dass es sich um einen Gegenstand handelt, der nicht gelehrt werden kann.“ Platons Sokrates vertritt die Auffassung, dass politische Entscheidungen von Experten gelehrt werden können und sollten, anstatt sie dem ungebildeten Pöbel zu überlassen.
„Die heutigen Befürworter einer Expertenherrschaft drücken sich vorsichtiger aus“
Die heutigen Befürworter einer Expertenherrschaft drücken sich vorsichtiger aus. „Natürlich glauben wir an die Demokratie“, sagen sie, und „natürlich muss die Wählerschaft mitreden dürfen. Aber… es gibt nun einmal Dinge, von denen gewöhnliche Menschen wenig verstehen. In solchen Fällen sollten Experten Entscheidungen treffen, oder die Bürger sollten sich bei ihrer Wahl wenigstens nach den Empfehlungen der Wissenden richten.“
„Was weiß denn der Durchschnittswähler über das Festlegen von Zinssätzen für den internationalen Währungsmarkt?“, sagen die heutigen Antidemokraten. Und: „Sollte die Politik tun, was die Wähler wollen, anstatt dessen, was die kapitalistische Wirtschaft wirklich braucht?“
Nein, wird uns gesagt. Wir sollten das Festlegen von Zinssätzen den unabhängigen Experten von der Bank of England, der Europäischen Zentralbank und dem US Federal Reserve anvertrauen. Ungeachtet dessen, dass Millionen von Menschen direkt von den Entscheidungen der Banker betroffen sein werden. Demokratie ist ja schön und gut, aber in der Geld- und Währungspolitik soll sie nichts zu suchen haben.
„Wissen Experten wirklich, was für uns alle zusammen das Beste ist?“
Das wichtige an den ‚unabhängigen‘ Zentralbanken ist, dass sie gänzlich unabhängig von politischen Eingriffen sein sollen – auch bekannt als demokratische Kontrolle. Politiker haben den Zentralbanken diese Befugnisse gegeben, um sich demokratischer Verantwortung zu entziehen. In Großbritannien wurde die Befugnis, ‚unabhängige‘ Entscheidungen über Zinssätze zu treffen, vom Finanz- und Wirtschaftsminister Gordon Brown an die Bank of England erteilt, nachdem die Labour Partei 1997 die Unterhauswahl gewann. In Griechenland, Italien und Irland wurde das Argument, dass weder die Wählerschaft noch seine gewählten Vertreter Ahnung von Wirtschaftsfragen haben, von der EU und dem Internationalen Währungsfonds genutzt, um die gewählten Regierungen zu bevormunden und technokratische Experten zu bestimmen, die die Länder marktkonform leiten sollten.
Es gibt viele weitere Bereiche, von denen behauptet wird, dass die Wählerschaft sich mit ihnen nicht auskenne. Deshalb werden Experten einberufen, um die Regierungsarbeit zu steuern, und Befugnisse werden an nicht gewählte und nicht rechenschaftspflichtige Gremien, an Gerichte, Kommissionen und Berater, an Wirtschaftsprüfer und amtliche Untersuchungen übertragen. Sie sollen fundierte Entscheidungen treffen, die den Horizont der normalen Wählerschaft übersteigen, die Bürger belehren, wie sie – etwa bei der US‑Wahl oder dem Brexit-Referendum – abstimmen sollen, und sie tadeln, wenn sie die „falsche“ Wahl treffen.
Fachkundigen Beratern kommt zweifelsohne eine wichtige Funktion in der Demokratie zu. Aber wissen Experten wirklich, was für uns alle zusammen das Beste ist?
„Die Bürger haben das Wissen der Wirtschaftsexperten getestet und für ungenügend befunden“
Zum Ersten drängt sich die Frage auf, weshalb man Wissenschaftler und Experten überhaupt beim Wort nehmen sollte, selbst wenn es um Themen geht, die im Bereich ihres Fachwissens liegen. Das Wort Experte ist abgeleitet vom lateinischen Verb experiri, welches testen, ausprobieren, herausfinden, beweisen bedeutet. Experten selbst sollten regelmäßig hinterfragt und getestet werden, damit sie ihr Fachwissen durch Versuche und Erfahrung beweisen.
Die volle Fassung dessen, was Gove in seinem berüchtigten Fernsehinterview zum Brexit sagte, ist es wert, genauer betrachtet zu werden: „Ich denke, dass die Menschen in diesem Land die Nase voll haben von den Experten der Organisationen mit Abkürzungen, die behaupten zu wissen, was das Beste sei, und doch ständig Fehler machen, weil diese Leute… weil diese Leute dieselben sind, die ständig Fehler machen…“.
Weiter kam er nicht, da ihn der Interviewer Faisal Islam unterbrach, aber was er sagen wollte, war klar. Es ging ihm nicht um die Ablehnung von Fachwissen im Allgemeinen, sondern konkret um „Experten der Organisationen mit Abkürzungen“ – der EU, der EZB, des IWF – die den Briten erzählten, dass sie gegen den Brexit stimmen müssten, weil sie andernfalls vor einer ökonomischen Katastrophe stünden. Wie Gove feststellte, waren dies dieselben Experten, die „ständig Fehler machen“, wenn es um Wirtschaftsfragen geht. Nicht einer von ihnen hat etwa die Finanzkrise 2008 richtig vorausgesagt.
„In der Debatte um die Rolle von Experten wird ständig technisches Fachwissen mit politischem Urteilsvermögen verwechselt“
Die Bürger haben das Wissen der Wirtschaftsexperten getestet und als ungenügend befunden. Warum sollten sie ihren Wahlanweisungen zum Referendum blind Folge leisten? Fachwissen ist nicht mit Unfehlbarkeit gleichzusetzen. Oft genug haben diese Leute und Institutionen ihre subjektive Vorliebe für die EU als fachkundige Wirtschaftsratschläge verkauft.
Zweitens stellt sich die Frage, was die Öffentlichkeit tun soll, wenn sich Experten – diese vermeintlich unanfechtbaren Quellen grenzenloser Weisheit – gegenseitig widersprechen. Es gibt relativ wenige Angelegenheiten, in denen alle Wissenschaftler und Autoritäten einer Meinung sind.
Und was ist eigentlich mit den vielen Fällen, in denen Experten ihre Meinung ändern, und somit das, was gestern als Unsinn galt, zur allgemein anerkannten Wahrheit wird (oder andersherum)? Ein derartiges Hin und Her zeigt sich etwa im Gesundheitswesen. Es erinnert an die Worte des amerikanischen Autors Mark Twain, der mahnte beim Lesen von Gesundheitsratgebern vorsichtig zu sein, da man „an einem Druckfehler sterben könnte“.
Die Tatsache, dass Experten einander widersprechen und ihre Meinung ändern können, zeigt, wie wichtig es ist, dass die Bürger alle Argumente für oder gegen eine bestimmte Position zu hören kriegen und auf dieser Grundlage ein eigenes Urteil bilden können. Dies gilt umso mehr bei politischen Fragen.
„In der Politik geht es um viel mehr als nackte Zahlen und Statistiken, es geht um Werte, Moral und Urteile“
In der Debatte um die Rolle von Experten wird ständig technisches Fachwissen mit politischem Urteilsvermögen verwechselt. Der gute Lord O’Donnell hat natürlich Recht, Herrn Gove mit seinem Auto zum Mechaniker zu schicken. Normalerweise gehen wir mit unserem kaputten Auto zu einem qualifizierten technischen Experten, dasselbe gilt, wie schon Platon wusste, für Schiffsbau oder bautechnische Projekte. Daraus folgt jedoch nicht, dass ein Automechaniker oder Maschinenbauingenieur vor einer politischen Wahl Experten für Wirtschaft oder Politikwissenschaften aufsuchen muss. Deren Fachwissen ist ohnehin viel fragwürdiger als jenes von technischen Experten. Selbst der Vater der Verhaltensökonomie Daniel Kahneman, dessen Forschung oft als Legitimation für antidemokratische Ideen dient, gibt zu, „dass Experten bei langfristigen politischen Vorhersagen keine höhere Trefferquote haben als ein würfelnder Affe“.
Ganz egal wie belesen und herausragend diese Experten sein mögen, im Endeffekt geht immer noch um Politik. Es geht um viel mehr als nackte Zahlen und Statistiken, es geht um Werte, Moral und Urteile. Es geht um eine demokratische Debatte, an der jeder teilnehmen und sich eine eigene Meinung bilden kann. Demokratie basiert auf – und lebt von – der Überzeugung, dass jeder Bürger gleichermaßen befähigt ist, politische Entscheidungen zu treffen. Das ist der Grund dafür, dass der Mechaniker und der akademische Experte jeweils eine Stimme bekommen.
Auch wenn Platon das anders gesehen hat, kann politisches Urteilsvermögen tatsächlich nicht gelehrt werden. Insbesondere nicht von Experten, die Fakten und „die Wahrheit“ verbreiten, als handele es sich um eine Bedienungsanleitung. Es kann jedoch erlernt werden durch Debatten, Erfahrung und Austausch mit anderen. Vertrauen in das Urteilsvermögen der Wähler ist ein Grundpfeiler der Demokratie, selbst wenn es keine Garantie dafür gibt, dass sie „das Richtige“ wählen.
„Demokratie lebt von der Überzeugung, dass jeder Bürger gleichermaßen befähigt ist, politische Entscheidungen zu treffen“
Wenn jetzt jemand entgegnet, dass wir mehr „fachkundige Entscheidungen und Beschlüsse“ benötigen, stellt sich die Frage, von wem diese getroffen werden sollen? Und in Erfüllung von wessen Interessen? Glaubt denn wirklich jemand an allwissende Experten, die neutral über allem stehen und keine eigennützigen Zwecke verfolgen?
Natürlich können wir uns an Experten wenden, um Informationen und Fakten zu erhalten. Aber diese Informationen zu interpretieren ist Aufgabe der Politik. Und in der Politik geht es in erster Linie darum, Entscheidungen zu treffen. In einer Debatte um den Brexit und dessen Auswirkungen auf die Wirtschaft könnte man etwa sehr wohl dafür eintreten, das Risiko kurzfristiger wirtschaftlicher Probleme in Kauf zu nehmen, um langfristig von der EU unabhängig zu werden und die Demokratie in Großbritannien zu stärken.
Vor fast 200 Jahren argumentierte der französische Aristokrat Alexis de Tocqueville in seinem klassischen Werk „Über die Demokratie in Amerika“, dass eine demokratische Gesellschaft ein gutes öffentliches Schulsystem benötigt, um gedeihen zu können. Mitnichten braucht sie jedoch eine „Vaterfigur“, die die Gesetze, wie ein Lehrer, von oben herab verfügt. Ein solches Vorgehen würde die Bereitschaft der Bürger, Verantwortung für die eigenen Umstände zu übernehmen, ebenso schwächen wie eine autoritäre Regierung. Tocqueville sagte über die noch junge amerikanische Republik: „Ich habe keine Angst, dass sich ihre Oberhäupter als Tyrannen herausstellen werden, sondern als Schulmeister“. Seine Warnung vor selbsternannten Schulmeister-Experten gilt bis heute.
Mick Hume ist „Editor-at-large“ des britischen Novo-Partnermagazins Sp!ked.
Dieser Beitrag ist zuerst bei Novo Argumente erschienen.
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>>dass „man mit einem kaputten Auto zum Mechaniker geht – einem Experten für Autos.
Genau. Man geht zum KFZ-Mechaniker und nicht zum Maschinenbauingenieur, der auf Fahrwerke spezialisiert ist, insbesondere dann, wenn man ein Problem mit der Fahrzeug-Elektrik hat.
Politiker und Expertentum… Das sind doch die, die tagsüber die Grund- und Grunderwerbssteuer anheben, mit immer neuen Gesetzen dafür sorgen, dass Vermieter unmögliche Mieter zugunsten erträglicher keinesfalls mehr loswerden können, alle möglichen energetischen Sanierungen vorschreiben, mit den Steuergeldern der einen immer teurer das kostenlose Wohnen der anderen zu finanzieren, all das, um dann abends in der Talkshow die Misere am Wohnungsmarkt, die geringe Quote an Wohneigentum, die Umverteilung aus der Mitte der Gesellschaft und vieles mehr zu beklagen und in Wahlkampfzeiten natürlich mehr Gerechtigkeit zu fordern.
Für was sind eigentlich ausgebildete Lehrer oder Studienabbrecher in der Politik ausgewiesene Experten? Als Lehrer aus NRW vielleicht für Bildungspolitik? Als Studienabbrecher für Hochschulpolitik? Ernsthaft?
Und welches MdB ist denn eigentlich tatsächlich fachlich auf der Höhe eines oben genannten KFZ-Mechanikers oder immerhin Maschinenbauingenieur? Gibt es überhaupt studierte Maschinenbauer im Bundestag?
Politik beschäftigt sich mit einem fraktalen System. Fraktale Systeme sind solche, deren Komponenten gut berechenbar sind, deren Zusammenwirken aber nur schwer prognostizierbar ist, was aber nötig wäre, weil in einzelnen Komponenten schwerwiegende Veränderungen auftreten können. Wenn man sich dies vor Augen hält, dann erklärt sich doch eigentlich alles! Dass es immer auch um Einzelinteressen geht. Das Experten nur die Komponenten, nicht aber das System an sich erklären können. Dass Politiker an einer einzigen Stelle Experten sein müssen: wenn sie erkennen müssen, dass es sich nicht um etwas Politisches handelt und deshalb ein Fach-Experte ran muss. Ansonsten sind sie zum „Fast Thinking“ verdammt, egal wie schnarchnasig sie agieren.
Das berühmteste fraktale System ist das Wetter! Die Vorhersagegenauigkeit ist mit der Rechenleistung gestiegen. Die Anforderungen an die Rechenleistung sind dabei gigantisch. In sehr fernen Zeiten wird Politik wie das Wetter vorhergesagt werden können: wenigstens für 5 Tage mit mehr als 90 %.
Immer?
Welche Interessen vermuten Sie hinter der AfD, die Volksentscheide einführen will?
An einer Kernfrage grübele ich (und wohl nicht nur ich) schon lange:
Wie verbindet man Expertise mit Verantwortlichkeit?
In den Ingenieurberufen und in vielen anderen ist die Frage beantwortet: dort stehen die Akteure für ihre Taten gerade. Aber wie ist es da, wo Kompetenz als Fähigkeit zu Einschätzung oder auch nur als Meinung gefragt ist?
Was lernen wir von Christopher Clarks „Schlafwandlern“, gut hundert Jahre danach? Oder ziehen wir uns auf den Fatalismus (demokratischer Volks-) Mehrheitsentscheidungen zurück?
Resultiert die Skepsis Platons gegenüber dem Demos nicht aus konkreten Erfahrungen der Athener in der Zeit nach dem Peloponnesischen Krieg?
Wenn es damals einen Volksentscheid über den €uro gegeben hätte, wäre diese schreckliche Unglückswährung nie eingeführt worden und wir hätten immer noch die D-Mark. Das hat der Waigel damals selbst gesagt.
Aber die „Experten“ sagten ja auch, der €uro werde härter als die D-Mark. Alles gelogen! Der €uro ist der Spaltpilz der EU.
Das Volk ist viel klüger als es unsere Politschranzen darstellen wollen. Die Dummheit ist bei den Politikern selbst beheimatet.
„Natürlich können wir uns an Experten wenden, um Informationen und Fakten
zu erhalten. Aber diese Informationen zu interpretieren ist Aufgabe der
Politik.“- Hr. M. Hume
Aha – Und wie interpretiert die Politik chemisch-physikalische Risiken? Nach Geldwertvorteilen, Parteispenden, parteinaher Wählerwillen, etc.
Wann entscheidet übrigens eine Gruppe demokratisch? Mit 400 oder 600 Repräsentanten? Alle Wähler; nicht in Deutschland, wo das Volk mit der Komplexität überfordert wäre.
Theoretisch kann eine Experten- oder Demokratieentscheidung gut oder schlecht sein. Immerhin sucht die Kognititionsforschung nach Plausibilitätsfragen, um die Glaubwürdigkeit von Schwarmintelligenz zu überprüfen. Vielleicht gibt es einen Weg demokratische Volksentscheide zu verwirklichen.
Seit wann ist ein Bäcker, ein Schmied, ein Bauarbeiter, eine Krankenschwester, ein Schuster usw. KEIN EXPERTE auf seinen Gebiet und damit eine wichtige Säule für das funktionieren einer Gesellschaft die sich Fortschrittlich-modern und wohlhabend schimpft….Politik ist die Zusammenkunft genau dieser Experten aus dem Volk heraus und keine irgendwie aufgesetzen politisch-studierten Eliten, die meinen die Politik eines Volkes/Gesellschaft vertreten zu müssen.
Darum auch AfD!
Meine Meinung! Danke!
Ich biete mal eine andere Variante für den am Schluß des Artikels angeführten Satz von Tocqueville an:
Daß sich ihre Oberhäupter als Tyrannen erweisen fürchte ich nicht, daß sie sich als Schulmeister erweisen schon.
Ein richtig toller Artikel! Danke! Ich finde, bei allen politischen Diskussionen sollte immer der einzelne Mensch im Mittelpunkt stehen. Jeder von uns ist schließlich der einzige wirklich qualifizierte Experte, was das eigene Leben anbelangt, und sofern ein Staat sich als Gesellschaft versteht, als Gemeinwesen (was für ein schönes Wort!) muß auch jede einzelne Stimme gehört werden und zählen. Was mir an der bundesrepublikanischen Variante der Demokratie zunehmend mißfällt ist, daß sie immer noch im Untertanenstaat preußischer Prägung gründet, was in solchen Aussagen gipfelt wie „Die Deutschen sind das großartigste Volk, wenn es die richtige Führung hat“. Das war glaube ich der Herz-Jesu-Linke Heiner Geisler, der das mal so oder sinngemäß gesagt hat. Und wenn man die gegenwärtige Bildungspolitik betrachtet, dann ist wohl auch der Untertan ganz offiziell wieder das aktuelle Bildungsziel. Den Deutschen ist die Demokratie quasi von der Obrigkeit geschenkt worden – und nur unter Vorbehalt. Dagegen scheint mir der schweizer Eidgenosse doch besser dran zu sein, er ist faktisch Miteigentümer am „Unternehmen Schweiz“ und hat damit uneingeschränktes Stimmrecht. Und was die Politik- und Wirtschaftsexperten anbelangt, vermute ich daß die meisten von ihnen nur Experten sind für die Durchsetzung von Eigen -und Sonderinteressen.
D.J. …wozu braucht es demnächst überhaupt noch Fussball-Europameisterschaften bzw. Fussball – WM ? Jedes Team ist doch eh ein One- World- Team… Bis zur WM in Katar haben wir auf diesem Weg schon viel geschafft. Die Vergabe der WM nach Katar zeigte schon , wohin die Reise gehen soll : eine WM in der ADVENTSZEIT in KLIMATISIERTEN STADIEN sind ein No Go … Wo sind die Kritiker aus den Kirchen bzw. unsere Klimaschützer ??? Dagegen sollten sich die Herren Lahm & Co. sowie unsere Politiker positionieren ! Stattdessen werden hierzulande Andersdenkende diffamiert und an den Rand gestellt , Meinungsfreiheit und Versammlungsfreiheit in Frage gestellt . Zitat: “ Wir leben zwar alle unter dem gleichen Himmel , aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont „, Konrad Adenauer.
Die AFD habe ich schon von Anfang an gewählt. Bereits bei der der letzten LTW hier in SH und bei der letzten BTW. Und nicht nur das. Wir haben auch regelmäßig Geld gespendet. Das war gerade am Anfang besonders wichtig. Für mich ist das die einzige Partei, die momentan wählbar ist. Das Programm ist vernünftig und wo gibts es schon 100 Prozent Übereinstimmung?
Viele aus meiner Familie haben D schon in jungen Jahren verlassen, ich auch. Nach meiner Rückkehr sind wir damals nach SH gezogen und hatten hier eine wunderbare Zeit. Deshalb ist es besonders bitter, jetzt wieder zu gehen. Aber es geht nicht mehr. Hier würde ich ersticken.
Ich kann sie gut verstehen. Am 01 August beginnt mein Umzug von NRW nach Polen (Kolobrzeg/ Ostsee), weil ich den Anblick und die Umgangsformen dieser „Goldgeschenke“ nicht mehr ertragen kann und auch nicht in einer islamischen Kloake meinen Lebensabend verbringen möchte. Dennoch werde ich über meine deutsche Briefkastenadresse versuchen das Geschehen in meiner kulturell zerstörten Heimat, weiterhin mit zu beeinflussen.
Das finde ich Klasse. Wir hatten auch zunächst überlegt nach Polen oder Ungarn zu gehen. Aber leider kennen wir beide Länder nicht. Eigentlich sehr schade, da wir es hier von Lübeck aus gar nicht so weit haben. Aber ehrlich gesagt, war es auch die Sprache, die uns als ziemliche Hürde erschien. In den USA habe ich schon gelebt und gearbeitet, kenne das Land bzw. die Ecke wo wir hingehen, ganz gut. Deshalb war die Entscheidung dafür nicht schwer. Auch wir haben noch ein bisschen Verwandtschaft hier, ganz gut für eine Postadresse in D und ein deutsches Konto für die Mini-Rente.
Das D, daß ich kannte ist leider dahin, unrettbar verloren, weil Menschen wie wir hier bei TE in der Minderheit sind. Dieses Jahr werde ich nochmal wählen, aber danach ist es sowieso zwecklos und vielleicht auch gar nicht mehr möglich.
Jedenfalls wünsche ich Ihnen alles Gute in ihrer neuen Heimat, viel Glück, Zufriedenheit und vor allem Freiheit.
Letztlich finden wir uns mit Odysseus wieder zwischen Skylla und Charybdis. Experten, die keineswegs grundsätzlich so vertrauenswürdig sind und ein Plebiszit, dass von massenpsychologisch geschulten Führern gelenkt wird. Die Demokratie als Garant des ‚richtigen‘ Weges hat noch nicht ausgedient, ist aber in ihrer Substanz marode.
Wir wissen, dass eine Weimarer Republik einem Hitler zur Macht verhalf. Die Delegation an Experten ist letztlich ein Smoke Screen. Würde das Regierungshandwerk nur eine Frage von Wissen und können sein, würde ich mir eine Technokratie wünschen. Aber häufig werden gerade dann Experten und deren Urteil gerufen, wenn die Sachlage sich eben nicht mit klaren Argumenten entscheiden lässt. Und dann finden sich entsprechend gegensätzliche Expertenmeinungen. Die Wahl des Experten, dessen Urteil dann maßgeblich sein soll, ist dann der eigentliche Auswahlprozess. Man kann damit nahezu jegliche Meinung oder Entscheidung mit einem Expertenurteil begründen.
Was davor retten soll ist der mündige Bürger, in dessen Hand letztlich die Entscheidungen ruhen. Um diesem Ideal näher zu kommen ist es unabdingbar, dass sich Sachkenntnis und Immunisierung gegen Massenmanipulationen bei den Wählern verbreitet. Aber meine Hoffnung ist hier sehr begrenzt.
Ich danke Ihnen. Und, ja, eigentlich wollte ich hier nicht weg. Wir lebten hier sehr gut an der Ostsee. Natur pur, Wasser, gute Luft. Dörflich, Lübeck als nächste Stadt mit schöner Altstadt.
Vorbei, die Altstadtinsel als Klein Damaskus mit zig Horden junger Männer, die alle öffentlichen Plätze besetzen. Keine Frau und auch Mann kann sich mehr unbehelligt dort bewegen. Taschendiebstähle, sexuelle Belästigungen und Schlägereien gehören mittlerweile zum Alltag.
Also nicht mehr nach Lübeck, nur noch an die See. In den kleinen Orten dann plötzlich auch überall die lauten Männer und vermummte Frauen. In den Parks, auf den Strandpromenaden, in den kleinen Einkaufspassagen. Senioren werden geschubst und beleidigt. Anpöbeleien, Diebstahl, Sexuelle Belästigung auch hier.
Die Touristen bleiben weg. Sie gehen dorthin, wo der Islam noch nicht das Straßenbild beherrscht. Wegfall der Geschäftsgrundlage für kleine Selbstständige wie mich.
Dazu Meinungsdiktatur allerorten. Man kann sich keine Luft machen, droht an den Zuständen zu ersticken. Als wir vor 2 Jahren selbst Opfer der Bereicherung geworden sind, haben wir angefangen darüber nachzudenken, wegzugehen.
Jetzt ist es soweit und ich bin froh darüber. Wenn ich sehe was hier passiert, wird mir Angst und Bange. Vor Trump muss niemand Angst haben, vor Merkel und ihren Vasallen schon.
Das gleiche Bild in meiner süddeutschen Heimatstadt: Früher ein landwirtschaftliches Zentrum – heute (laut Focus) eine der Salafisten-Hochburgen Deutschlands. Als ich bei meinem letzten Besuch dort sah, wer sich an einem lauen Frühlingstag in der Innenstadt tummelte (Grüppchen von Nafris wechselten sich mit Afro-Gruppen ab), kam mir spontan der Gedanke „So muss es sich anfühlen, wenn man in ein von einer fremden Macht besetztes Land zurückkehrt“.
Schade, dass Sie uns verlassen – ich wünsche Ihnen alles nur erdenktlich Gute!
Danke:-)) Im Juli beginnt unser „neues “ Leben. Wenn man in meinem Alter überhaupt noch davon sprechen kann. Aber – jeder Tag zählt!
Mein Gott, wie unendlich traurig! Unser Land wird mit voller Absicht vollständig vernichtet und es bleibt nur die Flucht. Geschichte wiederholt sich eben doch!
Ja, aber wo das Alte erzwungenermaßen endet, beginnt selbstbestimmt das Neue. Und das macht mich jetzt nicht mehr traurig, sondern froh.:-))
„Demokratie lebt von der Überzeugung, dass jeder Bürger gleichermaßen befähigt ist, politische Entscheidungen zu treffen“
Abgesehen davon, daß der Autor die Quelle für diesen scheinbaren Hauptsatz schuldig bleibt (wohl aus Gründen, die naheliegend sind) ist der Satz Stuss.
Erstens ist nicht jeder Bürger gleichermaßen zu politischen Entscheidungen befähigt, was – zweitens – auch niemand ernsthaft beklagt, und drittens hat dieses Postulat oder was es sein soll mit Demokratie nichts zu tun. Beweis: Angela Merkel.
Ich kann mit diesem Beitrag wenig anfangen. Unser demokratisches System oder wie man das nennen soll leidet nicht an einer Expertenherrschaft. Im Gegenteil: Neben einer Unzahl von Pseudo-Experten in der Politik und angeschlossenen Medienanstalten ( Migrationsexperten, Integrationsexperten, Bildungsexperten. Gesundheitsexperten, Umweltexperten, Finanzexperten, Blahblahblah) sind es die „Experten“ der politischen Bühne, im Zivilberuf Jurist, Lehrer oder ungelernt, die in der Regel ahnungslos sind wie Schifferscheizze. Mal hier mal da „führen“ sie ein Ressort, immer auf Sicht, immer im festen Glauben, sie wären auserwählt weil gewählt. Selten knallt das Wunschbild von der eigenen Unfehlbarkeit so mit der Realität zusammen wie im Falle des Berliner Flughafens BER, wo eine Horde von Volljuristen sich in den Kopf gesetzt hatte, einen Flughafen zu bauen – Ha! Die wissen heute noch nicht, was sie nicht wissen.
Wenn Experten nicht die Lösung sind, heißt dies, dass ohne Expertisen etwas besser gelöst wird? Sind Bildung, Knowhow, Erfahrung, Kompetenz usw. unwert und überflüssig?
Mit anderen Worten: Wurde im Artikel das eigentliche Problem richtig erkannt und beschrieben? War der Artikel seriös oder verunstaltend trivialisiert?
Mich treibt nämlich die Frage um, woher die notwendige Expertise kommen soll bzw. de facto kommen würde, die bei durchgängigen Plebisziten bei jedem Einzelnen vorhanden sein muss, um zu vernünftigen Lösungen zu kommen.
Sorry, aber Demokratie ist keine Alternative zu Kompetenz. Es kämen erst recht Gesinnungslösungen heraus. Veränderte Abstimmungsverfahren verändern die Menschen nicht. Schließlich wählen wir unsere Verterter selber, mit denen wir anschließend unzufrieden sind. Die 10%, die ihren Kopf mehr einschalten, ständig eine Menge Zeit in ihren Informationshaushalt investieren und Manches anders machen würden, sind in Relation zum großen Rest bereits Experten. Wenn ich zu besseren Lösungen kommen will, frage ich keine Leute, die sich von ARD und ZDF so lange einlullen lassen, bis sie Alles glauben. Aber gerade so funktioniert die überschätzte Demokratie.
Das Kernproblem liegt auf einer anderen Ebene als die der Abstimmungsverfahren. Es ist ein Glaubwürdigkeits- und Vertrauensproblem. Ohne Lösung auf dieser Ebene wird es nie zufriedenstellende Lösungen geben. Letztlich sind und bleiben wir immer abhängig – entweder von Abgeordneten, von der Masse der Wähler bei Plebsiziten, von der individuellen, liberalen aber unkontrollierbaren Verhaltensfreiheit aller Anderen mit nicht prognostizierbarem Ergebnis, von einem Diktator, von einem guten König oder was es sonst noch in dieser Richtung gibt.
Das Einzige, was bliebe, ist die individuelle Suche nach Kompetenz. Um sie finden zu können, braucht es aber auch schon eine gewisse, eigene Kompetenz als Voraussetzung für erfolgversprechende Suche. Kein Inkompetenter kann den Kompetenten einschätzen. Sieht aus wie ein Dilemma und ist auch eines. Wo das konkrete Wissen endet, entscheidet der Glaube. Immer und bei Allen. Dabei kann man sich auf dem richtigen Weg befinden, der zur Lösung führt, oder auf einem der zahlreichen falschen.
Eigentlich wundere ich mich nur noch darüber, dass unsere Politiker noch nicht auf die Idee gekommen sind, dass nur noch Experten wählen dürfen, da sie das Volk ja sowieso für zu doof zum Wählen halten.
Aber kommt sicher noch.
EXPERTENREPUBLIK
Die Professoren H. Merkens, Martin Reinhart, Holger
Wormer, Reinhard Hüttl sowie Jürgen Zöllner äußerten sich in einem
TV-Beitrag zur Gefährdung unserer Demokratie durch die Schaffung von
Gremien und Kommissionen, deren Mitglieder als politisches Sprachrohr
dienen, aber der Öffentlichkeit als unabhängige Sachverständige
präsentiert werden.
Seriöse Wissenschaftler stehen da vor einem Dilemma.
Sie sind einem harten Wettbewerb ausgesetzt um Fördergelder, Stellen
und Publikationsindices, wirtschaftliche und politische Entscheidungen
fußen auf ihren Forschungsergebnissen, aber diese sind für den Großteil
der Bevölkerung nicht ohne weiteres nachvollziehbar.. Ähnlich dem
seriösen Journalismus strebt die Wissenschaft nach Wahrheit,
recherchiert gründlich und führt Experimente/Befragungen durch um
Ergebnisse/Aussagen zu verifizieren.
Ist das Vorgehen durch die
Repräsentanten beider Betätigungsfelder qualitativ anspruchsvoll und
sind die jeweiligen Personen in ihrer Arbeit unabhängig von ihren
Auftraggebern, bzw. frei vom Druck übriger interessierter Gruppen, sind
sie unverzichtbare Eckpfeiler der Demokratie (§ 5 GG). In unserem Staat
spielt dennoch mittlerweile das „Expertentum“ die Hauptrolle.
Ob es Sozialpolitik, Gentechnik, Energie- oder Finanzwirtschaft betrifft, ca. 600 Gremien beraten die deutsche Politik.
Die Experten erklären die Welt nachdem rein politische Entscheidungen
getroffen wurden. Während die Wissenschaft an den Universitäten Lehre,
Forschung und die Stärkung von Kritikfähigkeit zur Aufgabe hat, sind
Experten dazu da, politische Beschlüsse nachträglich zu legitimieren.
Bei der Expertenauswahl spielt die Fähigkeit zur kritischen Abwägung die
geringste Rolle, diese Personen werden schnell ausgetauscht, sollten
sie nicht mit der Position des Politikers konvergieren.
Die
Experten nutzen die Wissenschaft als Selbstbedienungsladen im Sinne der
politischen Akteure. Sie präsentieren die passende Studie zur
politischen Situation, während Wissenschaftler sich von einer Idee
distanzieren, sobald es bessere Ergebnisse gibt. Die Politiker hingegen
beharren unter allen Umständen auf ihrer Linie. PR-Agenturen kreieren
Begriffe, wie z. B. Brückentechnologie, die sie den Experten in den Mund
legen um die Bürger von der Alternativlosigkeit zu überzeugen. Von den
Experten verlangt man, dass sie gegen Kritik immunisieren, Inhalte sind
dabei nachrangig. Von den Lobbyisten erfundene Behauptungen werden von
Experten als wahre Argumente übernommen, Kritikwürdiges von Politikern
heruntergespielt. Was winkt den Experten? Geld, Karriere und die Nähe zu
den Zentren der Macht.
Journalisten müssen in erster Linie
Quotenbringer sein, Auflagen erhöhen, Wissenschaftler im Vergleich dazu
Drittmittel einwerben. Wissenschaftler und Journalisten sollten
zukünftig gegenüber der Öffentlichkeit ihre Studien bzw. Artikel besser
kommunizieren und die höhere Qualität mit Nachdruck sichtbar machen.
Beide dürfen sich nicht vor den Karren der Politik spannen lassen.
Prof. Bosbach: „Politiker argumentierten deshalb gerne mit Zahlen,
weil sie dahinter ihre Meinung verstecken können. „Ich habe Leuten 30
Statistiken vorgelegt, von denen 28 eindeutig in eine Richtung wiesen“,
schildert Bosbach. Die Politiker seien dann mit den beiden abweichenden
in den Bundestag gegangen.“ Prof. Merkens:“ Zum Beschluss der passende
Experte, für jede Position lässt sich ein Forscher einspannen, wenn
Politiker Experten befragen, dann vor allem, um bereits beschlossene
Politik zu legitimieren.“
Instrumentalisierte Wissenschaft und gleichgeschaltete Medien schaden
der Gesellschaft.
Philip E. Tetlock hat die Experten vom Thron gestoßen, indem er geprüft hat, wie gut ihre Prognosen sind (in „Expert Political Judgment: How Good Is It? How Can We Know?“). …
Treffende Prognosen liefern nicht unbedingt medien-taugliche Experten, sondern eine gewisse Bescheidenheit und die Bereitschaft ein Problem von vielen Seiten anzugehen. Tetlocks jüngstes Buch hierzu ist auch auf deutsch erschienen: „Superforecasting – Die Kunst der richtigen Prognose“.
Was Demokratie sein kann, wird zur Zeit ganz deutlich im Rahmen des Wahlkampfes in Frankreich gezeigt. Man sieht und spürt, dass die Bürger mehr Mitsprache bei den politischen Entscheidungsprozessen wollen.
Ich bezweifle, dass dies in Deutschland in absehbarer Zukunft möglich sein wird. Die Deutschen sind zu sehr an die merkelsche Masche der Entpolitisierung und dem „weiter so“ gewohnt, an die der Teil der gelenkten Presse mitwirkt. Ist ja auch bequemer.
Jeder Mensch ist, oder sollt, dazu fähig sein, sein eigenes Leben zu bewältigen und weitreichende Entscheidungen zu treffen. Z.B. ob und wann er heiratet, ob und wann er Kinder bekommt, welchen Beruf er wählt, bei welchen Arbeitgeber er arbeitet, welches Auto er fährt. Alles Entscheidungen, die nicht täglich, oder auch nur alle vier Jahre, neu gefällt werden können. Beim Wählen kann man sich aber alle vier Jahre für eine andere Richtung entscheiden. Ich traue solche, kurzfristigen, Entscheidungen allen Erwachsenen zu. Allerdings tatsächlich nur den Erwachsenen. Jugendlichen, denen niemand zutraut, sich für eine Heirat entscheiden zu dürfen, die sollten auch noch nicht wählen dürfen. Jugendliche, die zwar 18 sind, aber im Straffall nach Jugendstrafgesetz beurteilt werden, ebenfalls nicht. Menschen, die kein, oder nur schlechtes Deutsch sprechen, traue ich eine fundirte Willenbildung ebenfalls nicht zu, denn wie sollen sie alle dafür benötigten Informationen bekommen, wenn sie sie gar nicht verstehen?
Aus den genannten Gründen bin ich für eine Wahlberechtigung, generell, erst ab 21 und nur für deutsche Staatsbürger. Wer mit Wohnsitz im Ausland hier wählen möchte sollte zuerst den Nachweis erbringen, dass er die Grundsätze der Wahlprogramme zumindest von drei Parteien kennt.
Demokratie statt Expertenherrschaft? Und ich dachte immer Politiker „beherrschen“ uns?
Direkte Demokratie einführen, dann können Experten Politiker, Idioten, Dumme und sonstige das Volk über anstehende Entscheidungen „Aufklären“, wie auch immer, und das Volk entscheidet, was sich davon durchsetzt!
Schlagartig wären die heutigen Machtspielchen vom Tisch, und die meisten Fleischtheken, für Selbstbereicher, geschlossen.
Ja, Herr Peda, so ist es. Sie haben das Wichtigste kurz und knapp auf den Punkt gebracht. Falls wir den Irrsinn der islamischen Einwanderung überhaupt überleben, muss die direkte Demokratie unser Ziel sein.
Konzeptionell ist die repräsentative Demokratie nicht zu überbieten. Es obliegt dann den gewählten Repräsentanten, die notwendigen Experten zur Entscheidungsfindung hinzuzuziehen. Es wäre unmöglich, dass der Durchschnittsbürger die Zeit oder die Kompetenz hätte, für jede Einzelentscheidung befähigt zu sein. Er kann nur Vertrauensvorschuss geben, und nach getaner Arbeit ein Urteil darüber abgeben, ob ’sein‘ Repräsentant‘ gut oder schlecht mitentschieden hat. Praktisch funktioniert aber die ‚Repräsentanz‘ für den Wähler eher schlecht bis gar nicht. Das liegt an den Parteien, die eigentlich dazu da sein sollten, das Plebiszitäre zum Repräsentativen zu transformieren, damit die gewählten Repräsentanten auch repräsentativ und damit legitimiert sind. Dazu müssten die Parteien überzeugend repräsentativ sein, was schon lange nicht mehr zutrifft, und, zumindest für den BT müssten die Kandidaten in offenen Vorwahlen von den Wahlkreisbürgern mit nennenswerter Beteiligung ausgewählt werden. Die dann Gewählten müssten sich dann tatsächlich als Vertreter ihrer Wähler, und nicht als Untertanen der Partei- und Fraktionsführung darstellen. ‚Politische Verantwortung‘ darf dann nicht zu ‚organisierter Verantwortungslosigkeit‘ verkommen, sonder müsste, wie ‚accountability‘ tatsächlich Rechenschaftspflicht, mit Konsequenzen, bedeuten.
Ich glaube, eine subsidiäre, transparente, eher meritokratisch geprägte Ordnung mit entsprechenden direktdemokratischen Elementen wäre ein guter Weg, Politik besser zu organisieren. Der Krebs der Schattenmachtnetzwerke hat alles zersetzt, und das verdanken wir den Verfechtern feudaler, hierarchischer und abstammungselitärer Herrschaft, die nichts anderes erzeugt als Krieg, Not, Unterjochung und Ausbeutung für über 90% der Menschheit. Diese psychopathische Ordnung entstammt einem zutiefst menschenfeindlichen Weltbild, und gehört komplett abgeschafft. Entweder wir schaffen sie ab, oder sie uns, wir müssen uns entscheiden.
Über dieses Meritorkratie-Ding denke ich schon eine ganze Weile nach. Wie kann man die „Ungehörten“ einsammeln und Kompetenz und Interesse an politischen Fragen honorieren, bündeln und einbringen. Ist erstmal ein lokalpolitisches Konzept für bürgernahe Politik, kann man aber problemlos hochskalieren.
Kurz gesagt ist die Idee, denen die sich in Projekten, die sonst einfach von den Parteien für den Bürger am „Kabinettstisch“entscheiden werden, auch immer der Bürger am Tisch sitzt, sich artikulieren kann. Eine Gruppe, die sich je nach Fragestellung aus Engagierten zusammensetzt, die wissen was sie sagen und in der Netzdiskussion im Vorfeld Meriten einsammeln. Parteienmitglieder natürlich ausgeschlossen. Mit meinem IT-ler bin ich mir einig. Könnte man machen, wär von der technischen Umsetzung kein Problem.
Natürlich nix, was aktuell gefragt ist.
reden wir lieber von einer danistokratisch geprägten ordnung!
Zinswucher ist feudalistische Versklavung, was denn sonst.
Eine Anmerkung zur Begriffsklärung: Der Kfzler meines Vertrauens (Meister) ist ein Fachmann, Ferdinand Dudenhöffer und Dobrindt sind Autoexperten.
Beim Dobrindt würde ich das Wort Experte in Anführungszeichen schreiben oder ein „sogenannter“ davorsetzen.
Obwohl ich mich am liebsten/sehr gerne in der deutschen Sprache ausdrücke, – bleibt mir hier nur ein FETTES:
SIGNED
Es geht hier ja auch um Legitimation !
(Wer mag/wen es interessiert kann sich ja hierzu auch meinen Kommentar zu dem Artikel: VON POPULISTEN UND DER GERECHTIGKEIT hier bei TE durch lesen)
Ein herzliches DANKE an den Autor für diese unorthodoxen, klugen und mutigen Worte !
Experten, die allgegenwärtige Spezies. Nein, ihr können wir nicht entrinnen. Experten lauern überall und an allen Ecken. Mal sind sie selbsternannt, mal stehen Sie im Dienst eines Auftraggebers. Ohne sie könnten wir heute ja gar nicht mehr existieren. Wie sollten wir wissen, was wir essen und trinken? Wie sollen wir uns kleiden, für welchen Antrieb bei unseren Autos sollen wir uns entscheiden? Was dürfen wir für gut erachten und was müssen wir als böse brandmarken? Aber keine Sorge, der Experte weiß Rat. Folgen wir nun erleichtert dem einen Experten, erfahren wir am nächsten Tag vom nächsten Experten, dass das alles ja so nicht stimmt. Um Himmels Willen, alles ist ganz anders.
Gibt es einen Ausweg aus dem Dilemma? Ja, es gibt ihn. Er heißt eigenes kritisches Denken. Zugegeben, der Weg ist zuweilen steinig, aber es lohnt, ihn zu beschreiten.
Hoijmar von Ditfurth – dessen seltsame Tochter nach eigenen Angaben nie ein Buch ihres Vaters gelesen hat und darauf noch stolz ist – er schrieb sehr anschaulich über das Erkenntnis-Organ, das wir besitzen und trainieren können, unser Gehirn. Ja, selbständiges Denken ist möglich und kommt zu verwertbaren Ergebnissen. Die linksgrüne Bildungspolitik der letzten Jahrzehnte hat alles getan, eben dieses zu behindern.
Was Experten so vollbringen, sieht man ja z. B. an der EZB. Deren Niedrigzinspolitik bestraft den Sparer, dessen mühsam erspartes Kapital aufgezehrt wird. Niedrige Zinsen, Inflation und, weil auch die Banken Verlierer dieser Zinspolitik sind, dazu noch steigende Bankgebühren. Und weil die verantwortlichen Experten der EZB so kompetent sind, läuft die Gelddruckmaschine auch noch auf Hochtouren. Dass dieses Vorgehen auf Dauer so nicht funktionieren kann, sagt mir der gesunde Menschenverstand. Der beste Experte, den es gibt, der aber leider zu selten gefragt wird.
Der unvergleich köstliche Sprecher von allen Bürgern Europas, die sich noch nicht der Gehirnwäsche und Einschüchterung der Polit-Medienkartells ergeben haben:
Pat Condell
https://youtu.be/BdG57lgHFaA
In diesem Land gibt es keine offenen Debatten mehr, sondern es herrscht Meinungsdiktatur. Die Demokratie in D ist längst zu einer Worthülse verkommen. Fast niemand wagt es mehr öffentlich zu sagen, was er denkt, wenn es nicht PC ist und dem Main Stream entspricht. Ich will nicht mehr hier leben, sonst würde ich der geistigen Verelendung anheim fallen.
Genau wegen dieser Meinungsdiktatur ist der Informationsfluß durch kritische Journalisten und unzensierte Kommentarforen – was wir beides hier bei „Tichy“ vorfinden – so ungemein wichtig und bereichernd für die Leser.
Auch wenn seit heute noch kräftiger „gemaasregelt“ wird: Wir sollten die Kraft sozialer Netzwerke (und die Intelligenz der Nutzer) nicht unterschätzen und Informationen kräftig weiter posten und teilen. Nicht lockerlassen!
Wir dürfen nich aufgeben. Was wäre denn die Alternative?
Für mich ist TE so, als käme ich nach Hause! Seelenmassage, das Gefühl einer unter Vielen zu sein! Hier wird jeder gebraucht..bitte bleiben Sie an Board!
Die Entscheidung ist schon längst gefallen. Und von D ist eh nix mehr übrig. Schade, aber nicht mehr zu ändern.
melde mich aus cambridge/mass. bin auch nicht mehr ganz in deutschland zuhause.
Seien Sie froh. Sie würden es nicht mehr wiedererkennen.