Es schwingt natürlich viel Hoffnung mit, wenn Sozialdemokraten und nicht wenige publizistische Beobachter beim Blick auf den 24. September 2017 gerne an das Wahljahr 1998 erinnern. Damals hätten die Deutschen vom „ewigen“ Helmut Kohl einfach genug gehabt. Das habe den Weg für die Kanzlerschaft Gerhard Schröders geebnet. So werde es 2017 auch sein: Angela Merkel abgewählt und Martin Schulz ihr Nachfolger.
Der Schulz-Hype ist nach dem eher mageren SPD-Ergebnis an der Saar inzwischen abgeflacht. SPD-Funktionäre hatten dem Volk vormachen wollen, der Trump aus Würselen könne über Wasser gehen. Jetzt ist der „Gottkanzler“ in der Saar richtig nass geworden. Gleichwohl: Mit Schulz hat die wie gelähmt wirkende SPD neuen Schwung bekommen. Hatte die CDU/CSU bei der Sonntagsfrage zu Beginn des Jahres noch rund 10 Punkte vor der SPD gelegen, so haben die Sozialdemokaten inzwischen zur Union aufgeschlossen. Ende März lagen beide Parteien gleichauf bei 32 oder 33 Prozent. Und eine rot-rot-grüne Mehrheit ist in allen Umfragen in greifbarer Nähe.
Die Ausgangslage im März 1998
Schon zu Beginn des Wahljahres 1998 war die Union in der Defensive. Der „Kanzler der Einheit“ galt ungeachtet seiner Verdienste als verbraucht, die Öffentlichkeit hatte ihn sozusagen satt. Die wirtschaftliche Lage war mit weit über 4 Millionen Arbeitslosen alles andere als rosig. Zudem wurde der CDU/FDP-Koalition ein Reform- und Modernisierungsstau vorgehalten. Dort, wo sie Reformen angepackt hatte wie bei der Rente und in der Gesundheitspolitik, wurden deren Ergebnisse als „sozial ungerecht“ kritisiert.
Außenpolitisch hatten Kohl und die CDU/FDP-Koalition 1997 große europapolitische Erfolge zu verzeichnen. Seinem Ziel, die Einheit Europas durch den Euro unumkehrbar machen, war Kohl greifbar nahe. Das nutzte ihm allerdings nicht viel, weil die Deutschen bei Bundestagswahlen sich in erster Linie von innenpolitischen Motiven leiten lassen. Das war nur einmal anders: bei der „Willy“-Wahl von 1972, als die Ostpolitik Brandts zur Abstimmung stand.
Besonders nachteilig: Die Union ging keineswegs geschlossen in den Wahlkampf. Nicht wenige führende CDU-Politiker machten keinen Hehl aus ihrer Meinung, Wolfgang Schäuble wäre der aussichtsreichere Kandidat gewesen. Der damalige Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ließ ebenfalls gerne durchblicken, dass Kohl den Stab besser an ihn übergeben hätte.
Demgegenüber stand eine SPD, die geschlossen wirkte wie lange nicht. Nachdem Gerhard Schröder bei der niedersächsischen Landtagswahl im März die absolute Mehrheit errungen hatte, rief ihn sein ewiger Rivale Oskar Lafontaine zum Kanzlerkandidaten aus. Schröder lagen nicht nur die Sozialdemokraten, sondern auch große Teile der Medien zu Füßen. Das schlug sich in den Umfragen nieder. Ende März wollten 47,7 Prozent SPD wählen. Die CDU/CSU fiel dagegen auf 32,1. Ihren Vorsprung gab die SPD nicht mehr ab. Zudem ergänzten sich Schröder und Lafontaine im Wahlkampf bestens: Ersterer warb mit dem Thema Innovation erfolgreich um die „neue Mitte“, Letzterer hielt mit dem Ruf nach Gerechtigkeit die Stammklientel bei der Stange.
Die Ausgangslage im März 2017
Die wirtschaftliche Lage ist heute ungleich besser als zu Beginn des Wahljahres 1998: Ein Beschäftigungsrekord jagt den anderen, die Löhne steigen wieder, die Staatsfinanzen sind in Ordnung. Was objektiv für die Union spricht, könnte sich aber als Handikap erweisen: In einer wirtschaftlich guten Situation neigen Menschen eher zu Experimenten als in unsicheren Zeiten.
Bei Angela Merkel sind zudem Abnutzungserscheinungen unverkennbar. Ihre 12 Jahre gelten in unserer schnelllebigen Zeit als genauso lang und bleiern wie Kohls 16 Jahre; sie wirkt verbraucht. Zudem hat sie ihren Nimbus als kühle und pragmatische Sachwalterin deutscher Interessen in der „Flüchtlingskrise“ verloren. Die Angriffe aus der CSU haben überdies das Gefühl der Merkel-Dämmerung verstärkt. Die öffentliche Zustimmung zu ihrer „Flüchtlingspolitik“ war ein Strohfeuer. Die meisten, die ihr damals zustimmten, haben nie CDU gewählt und werden es auch 2017 nicht tun. Die Kanzlerin selbst wirkt seit ihrem Ja zur vierten Kandidatur keineswegs optimistisch oder gar angriffslustig. Es scheint eher so, als verrichte sie ihre Aufgabe mehr aus einem Pflichtgefühl heraus als mit Begeisterung.Der Absturz in den Umfragen von 42 Prozent im September 2015 auf inzwischen 32 oder 33 Prozent verunsichert die Union, ebenso die Tatsache, dass Merkel ihren Spitzenplatz in den Umfragen längst verloren hat. Zudem hat sich die Lage für die Union dadurch verschlechtert, dass mit der AfD eine neue Partei „rechts“ von ihr entstanden ist. Sie ist unter anderem ein Sammelbecken für Konservative und Bürgerliche, die der „sozialdemokratisierten“ CDU längst den Rücken gekehrt hatten und sich an den „völkischen“ und „rechtsradikalen“ Tönen in der AfD nicht stören. „Merkel muss weg“ ist für diese Wähler das Wichtigste.
„Weiter so“ versus „Zeit für Gerechtigkeit“
Wer lange regiert, wuchert mit den Pfunden des bisher Erreichten und der eigenen Erfahrung. Das war 1998 so, das wird 2017 nicht anders sein. Schröders „Innovation und Gerechtigkeit“ klang fortschrittlicher als das eher bräsige „Weiter so“ der Union. Schröder war die unverbrauchte Alternative zum ewigen Kohl. Das ist jetzt ähnlich: Schulz, unbelastet von jeglicher großkoalitionärer Regierungsverantwortung, verspricht einen neuen Anfang, ja einen Aufbruch.
Schulz‘ Vorteil ist nicht nur sein Status als „the new kid on the block“. Er hat vor allem ein Thema: Gerechtigkeit. Wie immer man dazu stehen mag, dass er Deutschland als einig Jammertal karikiert, in dem viele Menschen aus Angst vor dem Morgen nicht schlafen können: Schulz hat die SPD als Partei der Kümmerer positioniert und damit wieder auf Augenhöhe zur Union gebracht. Keine geringe Leistung, wenn man sich an die 22 Prozent-Ausgangslage der SPD zu Beginn des Jahres erinnert.
Mit „Zeit für Gerechtigkeit“ ist die SPD auch für Wähler wieder attraktiv geworden, die zur Linken abgewandert sind. Und weil es beim Thema Gerechtigkeit stets auch um „die da oben“ geht, finden sogar Wutwähler der AfD die SPD plötzlich wählbar. Wer „Merkel muss weg“ ruft, der kann das mit einer Stimme für die SPD sogar eher erreichen als mit einer für die AfD.
Die CDU/CSU dagegen hat (noch) kein zündendes Thema. Als „Flüchtlingskanzlerin“ kann Merkel nicht mehr punkten. Für das Thema Sicherheit, stets eine Unionsdomäne, fehlt ein Politiker, der „Recht und Ordnung“ auch glaubwürdig verkörpert. Innenminister Thomas de Maizière ist mehr Verwalter und Beamter, weniger Sheriff. Die Warnung vor Rot-Rot-Grün als zentrales Argument für eine vierte Amtszeit Merkels dürfte jedenfalls nicht ausreichen.
Auch das erinnert stark an 1998. Damals klagte Schäuble: „Wir dürfen nicht den Eindruck erwecken, dass wir in erster Linie gegen Rot-Grün marschieren. Wir müssen den Eindruck erwecken, wir marschieren in erster Linie für die Zukunft.“ Das könnte er heute wörtlich wiederholen. Wobei man trefflich darüber streiten kann, ob man die derzeitigen Aktivitäten der Bundes-CDU überhaupt als Marschieren bezeichnen kann.
Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich
Ja, es gibt zweifellos auffällige Parallelen zwischen 1998 und 2017. Doch nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. Außenpolitisch ist die Lage zum Beispiel ganz anders als vor 19 Jahren. Europas Zusammenhalt ist gefährdet, die Euro-Krise keineswegs ausgestanden. In Washington wie in Moskau haben wir es mit zwei völlig unberechenbaren Politikern zu tun. Trump fehlt jedes Gespür für die Bedeutung der transatlantischen Zusammenarbeit und er spielt mit dem Gedanken an einen Handelskrieg. Putin wiederum scheint fest entschlossen zu sein, von der alten Sowjetunion so viel wie irgend möglich wiederherzustellen – auch um den Preis völkerrechtswidriger Annektionen wie auf der Krim. Unter Wahlkampfaspekten könnte das für die CDU/CSU eher von Vorteil sein: Krisenzeiten sind Kanzlerzeiten. Aber noch haben wir es nicht mit einer spürbaren Krisensituation zu tun.
Schlüsse aus der 1998er-Perspektive könnten sich noch aus einem anderen Grund als vorschnell erweisen. Von den 47,7 Prozent für die SPD im März blieben 40,9 Prozent, aus den 32,1 der CDU/CSU wurden noch 35,1 Prozent. Ähnlich war es bei der Wahl 2005. Die CDU/CSU lag damals im Juni mit 47 Prozent fast uneinholbar vor der SPD mit 27 Prozent. Am Ende retteten sich Merkel und die CDU/CSU nur knapp mit 35 zu 34 Prozent ins Ziel.
Inzwischen sind die Wähler noch mobiler als 1998 oder 2005. Immer mehr Bürger entscheiden sich erst unmittelbar vor der Wahl, wem sie ihre Stimme geben. Außerdem spielt die Frage der Mobilisierung eine immer wichtigere Rolle, wie auch der Wahlkampf an der Saar gezeigt hat. Bei der Schröder-Wahl 1998 betrug die Wahlbeteiligung 82 Prozent; 2013 waren es dagegen nur 72 Prozent. Bei all diesen Unwägbarkeiten bekommen alte Fußball-Weisheiten politisch Gewicht: Das Spiel dauert 90 Minuten. Und: Entscheidend ist auf’m Platz.
Für mich als Bürgerin/Steuerzahlerin/Wählerin gibt es EINEN ganz entscheidenden Unterschied zwischen den Wahljahren 1998 und 2017:
Nachzulesen, Tag für Tag, auf Politikversagen.net.
Und deshalb wähle ich nicht taktisch den neuen Heilsbringer, um Merkel zu verhindern.
Ich wähle die einzige Alternative, denn Politikversagen wird weiterhin monströse, nie dagewesene Tatsachen auflisten…
Eins ist klar, scheitert die AfD doch noch an der 5-Prozent-Hürde, gibt es Rot-Rot-Grün.
Wer glaubt denn den Aussagen der Umfrageinstitute, die nun (nach der Saarlandwahl) die AfD schon am Ende sehen?
Jeweils 1000 bis 2000 Befragte!
Hier im Osten fragt bestimmt keiner mehr nach;-)
„Inzwischen sind die Wähler noch mobiler als 1998 oder 2005.“ – Hr. H. Müller-Vogg
So mobil wie 1989?
Danke für die Zusammenstellung!
In dem eine oder anderen westdeutschen Ballungsgebiet ist es schon eine Überlegung wert seine Erststimme „einzuröten“ um so einen „Merkelgetreuen“ zu verhindern (zumindest wen dieser keine Absicherung über die Landesliste hat).
Noch eine Ergänzung.
Wesentlich mehr als die „völkischen Töne“ in der AFD stören mich die „Anti-Demokratischen Strömungen“ auch in der CDU und SPD.
Die Schamlosigkeit von Norbert „Lügen“- Lammert, unter dem Beifall von Oppermann und Co. die freie, offene Gesellschaft den eigenen Bedürfnissen entsprechend zu reglementieren, ist ein nie für möglich gehaltenes Schmierentheater.
Weil zu befürchten steht, dass der älteste Abgeordnete des nächsten Bundestages ein AfD-Mann sein könnte, ihm mithin das Recht zustünde, die konstituierende Sitzung des Parlaments zu eröffnen, will der Bundestagspräsident kurzerhand die Geschäftsordnung ändern lassen. Nicht mehr das nach Lebensjahren älteste Mitglied, sondern der dienstälteste Parlamentarier soll die Versammlung leiten.
Als sei es das Selbstverständlichste von der Welt, vergreift sich Norbert Lammert an den Regularien des Bundestages. Noch bevor die Wahl überhaupt stattgefunden hat, soll die Inthronisation seines Parteifreundes Wolfgang Schäuble in trockenen Tüchern sein.
Und es fehlt „Lügen-Lammert“ nicht mal an Dreistigkeit zu behaupten, dass dieser Vorstoß nichts mit der AFD zu tun hat.
P.S.:
Auch die gesamten MSM klatschen diesem Anti-Demokratischen Vorstoß Beifall.
Lammert stellt sich als Anti-Demokrat erster Güte dar, ich bin entsetzt und halte es jetzt mal mit den „guten Demokraten“ aus Amerika:
„NOT MY PRÄSIDENT!“
*’Präsident‘ absichtlich mit ‚ä‘ 😉
Es hat doch in dieser Parteiendiktatur alles was geschieht mit
„Nichts“ zu tun.
Für das Thema Sicherheit, stets eine Unionsdomäne, fehlt ein Politiker, der „Recht und Ordnung“ auch glaubwürdig verkörpert.
Es wäre mir ja noch viel lieber, wenn jemand das nicht nur glaubwürdig verkörpern, sondern einfach mal anwenden würde …
Neben dem Zähler sind 2 Pfeile. Aber ich habe hier beim Tichy noch keinen Kommentar gesehen, der negativ bewertet wurde, und das ist auch richtig und gut so.
Wieso ?
Wenn mir der Beitrag gefällt, dann setze ich einen positiven Pfeil, wenn er mir nicht gefällt respektiere ich die andere Meinung. Warum sollte ich den Beitrag also negativ bewerten?
Daß man da nichts sieht liegt daran, daß downvotes nicht angezeigt werden. Wenn ich mich recht erinnere ist das bei disqus so angelegt, weil davon ausgegangen wird, daß die Nutzer unbefangener kommentieren, wenn sie keine Negativpunkte bekommen.
Unter uns, wenn mir ein Kommentar besonders übel aufstößt, dann drücke ich auch schon mal ganz fest auf den Abwärtsknopf. Aber nicht weitersagen.
Um das Bild etwas gerader zu rücken – es waren nicht nur SPD-Funktionäre die dem Schulz-Rausch verfallen sind, sondern auch etliche Kollegen aus der Zunft von Herrn Müller-Vogg.
Was den Birnen-Rauten Vergleich angeht möchte ich, das Kohl’sche Resümee von Bundespräsident Herzog anfügen.
Dieser stellte knapp fest, dass Helmut Kohl Paragrafen 25 Parteiengesetz einmal nichtbeachtet hat, aber anderseits den Wiedervereinigungsauftrag des Grundgesetzes erfüllt hat.
https://www.youtube.com/watch?v=7Fse26Bg4QY&t=245
Was man wohl über die Merkel-Regentschaft sagen wird…
Wie wäre es mit, sie hat den Verfassungseid „vergessen“ und inneren Unfrieden „nachhaltig gestiftet“.
Last but not least ist Schulz keineswegs „the new kid on the block“, sondern eher „the old bully from Brussels“ – das kann halb Osteuropa bestätigen.
Wegen der Meinungsfreiheit hier bei TE? 🙂
Herzen muss man nicht geben und anhand der wenigen Herzen kann auch so erkennen, auf wie wenig Zustimmung ein Artikel trifft.
Hr. Müller-Vogg,
fragen Sie sich mal selbst…wenn man einen Volk das Völkische nimmt, was bleibt da von einen Volk noch übrig…wenn man einen Volk den Rechtsstaat nimmt, was bleibt von diesen Volk=Gesellschaft noch übirg….wenn man einen Volk seiner Kultur, Sitten, Gebräuche und Sprache beraubt…was bleibt dann noch übrig…
Die Basis für eine Demokratie, für Rechtsstaatlichkeit, für Sicherheit und Schutz…all das und noch viel mehr….ist das Volk und somit auch das Bekenntnis zu der Gesellschaft..zu diesen Volk (begrenztes Staatsgebiet) mit all seinen Eigenheiten und Eigenschaften…mit all seinen kulturellen Gepflogenheiten…völkisch kommt von Volk und das Volk ist die Gesellschaft…und in Deutschland heißt das Volk nunmal Deutsches Volk und nicht Syrisches, Islamisches oder sonst was für ein Volksstamm/Kultur. Danke!
Hat er wirklich „mit Verstand“ gesagt ??
Kleine Ergänzung:
Claudia Roth, Bundesvorsitzende Bündnis90/Die Grünen, und ihre jw-Claudia-Roth-DW-Bayern-BerlinWunschvision zum Tag der Deutschen Einheit, Artikel in der Welt am Sonntag vom 6. Februar 2005:
„Am Nationalfeiertag der Deutschen ertrinken die Straßen in einem Meer aus roten Türkenflaggen und ein paar schwarzrotgoldenen Fahnen.“
Claudia Roth, Bündnis90/Die Grünen:
„Deutsche sind Nichtmigranten, mehr nicht!“
Und Kanzlerin Merkel zollt Deutschen wie mir, die hier seit über 40 Jahren Steuern zahlen immerhin dadurch Respekt, dass Sie uns als „Diejenigen, die schon länger hier leben“ würdigt.
Eine Chimäre des Autors zu glauben die „Wutbürger“ der AFD würden wieder zur SPD wechseln. Der Autor glaubte noch zuletzt an den Medien Hype Schulz, soviel zur Qualität seiner Prognosen.
Da stimme ich Ihnen zu; als ehemalige CDU- Wählerin weiß ich genau, warum ich die AfD wählen werde:
„Merkel muss weg“; aber es fiele mir im Traum nicht ein, deshalb die SPD zu wählen, da r2g der Supergau für unser Land wäre.
Und nicht vergessen:
Die Stimmen für die AfD waren im Saarland das Zünglein an der Waage und haben Rot/Dunkelrot verhindert;-)
Hallo Rufus,
ich gehöre zu denen die gerne mal über die Ausführungen von M-V grinsen.
Das Positive an seinen Beiträgen ist aber, dass sie inhaltlich ein krasses Kontrastprogramm zu den meisten anderen Autoren hier bieten. So habe ich in der TE-Bubble auch mal die Möglichkeit meine eigenen Positionen zu checken.
Geht mir im Prinzip ähnlich.
Jedoch werde ich hier immer mal wieder kundtun, dass meines Erachtens grob-holzschnittartiges AFD-Bashing ein Gutteil Leser schlichtweg verärgert. Wenn schon Bashing, dann bitte mit Esprit und sprachlicher Eleganz, damit unabhängig von politischer Verortung Lesegenuss aufkommen kann.
Schäuble : “ wir dürfen nicht den Eindruck erwecken , dass ….“
Wie brauchen keine Politiker die nur Eindrücke erwecken wollen, um das Volk in eine gewünschte Richtung bzw. hinter die Fichte zu führen.
Wir brauchen Politiker die klar und deutlich erklären was sie wollen und wie sie es erreichen wollen.
Die Heimlichkeiten, mit denen man die Familienzusammenführung vorantreibt, die vom Volk bezahlt werden müssen, sind ein Skandal , wenn gleichzeitig von längerer Lebensarbeitszeit und höheren Krankenkassenbeiträgen geredet wird.
Die von Maas vorangetriebenen Gesetzesänderungen bzgl. der Hassparolen sollen nur die Deutschen mundtot machen, gegen Hassparolen der Zugereisten geht man nicht vor ( s. Hasspredigten der Imame).
Deshalb Herr Schäuble, Sie erwecken den Eindruck , dass Sie mit Merkel Deutschland ganz bewußt in den Ruin und in den Bürgerkrieg treiben wollen.
Das ist zwar alles sehr drastisch, aber ich halte das auch durchaus für ein mögliches Szenario. Die Regierenden gehen ja offensichtlich den Weg des geringsten Wiederstandes. Das heißt zur Zeit: Illegale Migranten mit Geld ruhig stellen, damit sie hier nicht,ob ihrer enttäuschten und überzogenen Erwartungen, alles kurz und klein hauen, und die Lage nicht völlig entgleist. Und die Steuerzahler werden sie immer gnadenloser auspressen. Erstaunlich dass die Masse der Arbeitnehmer den staatlich verordneten finanziellen Aderlass bis jetzt so ohne Gegenwehr mitgemacht hat.
Ich habe auch schon riesige Angst vor dem Moment wo die wirtschaftliche Großwetterlage in Deutschland/Europa nicht mehr auf dem derzeitigen künstlichen Hoch segeln kann.
Lesen Sie doch einfach mal nach, was die Bewegungen auf der rechten Seite der AfD so verzapfen. Da wird Frauke Petry mit Herrn Pretzell schon als pöstchengeile Intrigantin dargestellt, welche die innerparteiliche Entwickung (hin nach Höcke-Rechtsaußen, Anmerkung von mir) durch allerlei Maßnahmen zu obstruieren versucht.
Wir werden mit diesen Gesellen noch viel Spaß haben, aber sicher keine regierungsfähige „konservative Mannschaft“!
Mit ihrem ersten Absatz haben Sie schon recht.
Nur zwei „Gegenargumente/Anmerkungen“:
1. Bereits die Lucke-AfD wurde als rechtsradikal verunglimpft. Für die MSM ist doch schon die CSU zu „rechts“.
2. Das Medienbashing (in das leider auch HMV allzugerne einstimmt) stärkt wieder die Radikalinskis, die nach dem Motto „Ist der Ruf erst runiert, …“ verfahren. So gesehen ist das ein circulus vitiosus, den die Führungsmannschaft aufgrund ihrer persönlichen Streitereien nicht in der Lage ist zu stoppen. Republikaner-Falle nennt man das wohl. Und die bauen die Medien gerade auf und läuft die AfD gerade rein.
Freuen Sie sich nicht zu früh. Wenn zum Spätsommer die Flüchtlingszahlen wieder anschwellen, dann schwellen auch die Prozente für die AfD an! Die Flüchtlinge nehmen den Weg von Italien über Österreich, oder von Spanien aus den umgekehrten „Jakobsweg“. Die Witterung haben sie in jedem Falle schon aufgenommen und wissen genau wo die Futtertröge des deutschen Sozialstaates locken..
Die, die von Pöstchen schwätzen wissen halt ganz genau was da so alles zu holen ist. Futterneid usw….
HMV ist zur CDU nibelungentreu. Das ist fast schon rührend. Warum ich diesen Merkel-Fanclub wählen soll, kann er aber auch nicht sagen.
Absolute Zustimmung zu Ihrem letzten Satz. Wenn man sich das im Auftrag der SPD-Frau Özoguz entwickelte „Leitbild der Friedrich-Ebert-Stiftung“ zu Gemüte führt, das erläutert, mit welchen Methoden Deutschland zu einer „transformatorischen Siedlungsregion in der Mitte Europas“ werden soll, kann man erahnen, wohin die Reise gehen soll.
http://cicero.de/berliner-republik/leitbild-der-friedrichebertstiftung-der-umbau-von-deutschland.
Die Zauberkalkulationen unserer Regierung werden auch weiterhin mit einer „Schwarzen Null“ den Alpträumen unserer Mitbürger vor etwaigen Steuererhöhungen vorbeugen. Dass das bei über 2.000 Milliarden Staatsverschuldung und jährlich weiterem Anstieg via Vollalimentation weiteren „Goldzustroms“ aus Afrika und Nahost nicht zu halten sein wird, werden die Langschläfer erst nach der Wahl feststellen.
Herr Dr. Müller-Vogg kann beruhigt wieder schlafen gehen:
Die AfD liegt bei 7 Prozent, ein Nichteinzug in den Bundestag liegt im Bereich des Möglichen.
Der Hautgout, den die AfD für ihn hat, muss ihn vielleicht nicht mehr lang stören.
Interne Dummheit, Streitereien, törichte Äußerungen plus massives Medienbashing, von den MSM bis hin zu Leuten wie Müller-Vogg, werden es schaffen, dass die AfD entweder gar nicht in den Bundestag einzieht oder nur als fünft- oder sechststärkste Partei. Das Meinungsklima in Bezug auf die AfD ist derzeit so, dass selbst ein massiver Terroranschlag, der hoffentlich ausbleibt, die AfD nicht zulegen ließe.
Die vielleicht 40 Mandate, die bei einem AfD-Einzug im Bundestag den etablierten Parteien fehlen würden, kommen durch Ausgleichsmandate (TE hat mehrfach sehr kompetent berichtet), leicht wieder rein.
Mit dem Verschwinden der AfD werden dann sicherlich auch die hiesigen Probleme alle verschwinden – so wir überhaupt welche haben, denn es geht uns doch blendend in Deutschland, wie wir ständig von allen Seiten hören.
Der Islam wird sich nahtlos in unsere Gesellschaft einfügen, Parallelgesellschaften von Migranten werden sich in Nichts auflösen bzw. gar nicht erst entstehen und die von Merkel 2015/2016 ins Land gelassenen Afghanen, Pakistani, Nordafrikaner, Syrer werden mit hohem Fleiß hochqualifizierte Arbeitsplätze besetzen und unsere Renten- und unsere Demografieprobleme lösen.
Wenn dann erst Muslimverbände K.d.ö.R.-Status haben und unseren Kirchen gleichgestellt sind, wird ein weiterer Schub an Wirtschaftskraft, Toleranz, Multikulturalität und Weltoffenheit Deutschland in allen Belangen an die Weltspitze katapultieren.
Zersetzendes Gerede im Internet und hoffentlich bald auch insgesamt in der Gesellschaft wird dank fortschrittlicher Gesetzgebung, mit der Herr Maas ja schon angefangen hat, völlig verschwinden, und Deutschland wird ein Paradies sein, wie wir es nur aus literarischen Utopien kennen.
Herr Müller-Vogg wird beim Presseclub der ARD wieder besser gelitten sein, kann wieder seine (zweifellos vorhandene) Faktenkenntnis bis auf die dritte Kommastelle präsentieren und muss sich nicht mehr dem Verdacht aussetzen, zu konservative Positionen zu vertreten.
Die konservative Repräsentationslücke, die Merkel als CDU-Vorsitzende und Kanzlerin aufgerissen hat, wird sicherlich mit dem Verschwinden der AfD auch wieder weg sein. Politologen wie Patzelt, die so eine Repräsentationslücke identifizieren, werden ja jetzt schon durch Abfackeln ihres PKWs wissenschaftlich widerlegt (ein Vorfall, der aber anscheinend für Herrn Müller-Vogg unter der Da-schreib-ich-mal-was-Kritisches-dazu-Schwelle liegt).
In diesem Sinne:
Stellvertretend für viele konservative Publizisten und Journalisten ein herzliches Dankeschön an Dr. Müller-Vogg für das konsequente Herunterschreiben der AfD im Sinne der eigenen bürgerlich-ästhetischen Idealvorstellungen über politische Parteien (die ja in den etablierten Parteien zu 100 Prozent verwirklicht sind).
Dass in der AfD manches im Argen liegt und viele Probleme hausgemacht sind: geschenkt. Die Manie, mit der aber viele Konservative in die GRUNDSÄTZLICHE Ausgrenzerei der AfD durch die Linken einstimmen, hat schon etwas Tragisches.
Gute Nacht, Deutschland, so wie wir es in den letzten Jahrzehnten eigentlich ganz gern gemocht haben.
Ich halte das gerade für den großen Fehler der sog „Volxparteien“, dass sie nicht merken, wenn ihnen das Volk davonläfut. Wie bei Hardcore-Anhängern, wie HMV ersichtlich, wird dann auf die neu entstehenden Parteien eingedroschen, statt mal geschaut, ob die eigene Nase noch mittig im Gesicht sitzt. Die AfD wird aber in den BT kommen, keine Sorge.
So schlimm?
Noch schlimmer, MarHel und Nemo, aber bei Ihnen ist die „Denkfront“ eh verhärtet.
MarHel möglicherweise = Nihil Nemo Nemo ?
Interessant !
Ja, so schlimm. Wenn ab September, woran zu zweifeln es leider keinen vernünftigen Grund gibt, die Parteien des „Weiter so!“ erneut die Regierung stellen – und dabei macht es nur einen graduellen, keinen prinzipiellen Unterschied, ob das r2g, wieder eine GroKo oder schwarzgrün ist – dann werden wir erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik die Auflösung staatlicher Strukturen erleben können, die den Schutz von Leben, Gesundheit und Eigentum seiner Bürger sicherstellen sollen. Es wird in Teilen des Landes schlicht das Faustrecht regieren, ohne dass der Staat eingreifen könnte, selbst wenn er wollte – und er wird immer dann nicht wollen, wenn das Bekanntwerden des Eingreifens einen Schatten auf die so famose „bunte“ Gesellschaft würfe.
Außerdem wird dann ganz offiziell das politische Linie werden, was sich, wie ein anderer Kommentator sehr richtig bemerkte, bereits andeutet: Dass nämlich staatliche Leistungen nicht mehr nach legitimem Anspruch, sondern nach vermutetem Aggressionspotential des potentiellen Empfängers vergeben werden. Das werden zuerst die Rentner zu spüren bekommen (gemeint sind die ehemaligen Beitragszahler, nicht jeder, der das Rentenalter erreicht). Der Bundeszuschuss zur Rentenkasse beträgt wohl um die 75 Mrd. Euro im Jahr mit steigender Tendenz – da wird man ansetzen, wenn es darum geht, bestimmte Gruppen mit Neigung zur Gewaltanwendung ruhigzustellen. In 15 Jahren, wenn meine Generation das Rentenalter erreicht hat, wird jemand, der jahrzehntelang Sozialbeiträge gezahlt hat, keine höheren Leistungen (eher schlechtere) bekommen als jemand, der gerade über die Grenze kam. Verschärfen wird sich die Situation dadurch, dass diejenigen, die ihre berufliche Laufbahn jetzt noch vor sich haben, durch die Steuer- und Gesellschaftspolitik der Etablierten massiv in die Auswanderung getrieben werden. Jedenfalls solange die noch erlaubt ist. In einer künftigen Bundesregierung sitzen möglicherweise Leute, die mit der Verhängung von Ausreiseverboten einschlägige Erfahrungen haben.
1998 war der Presse Kohl überdrüssig, Schröder lieferte die besser verkaufbaren Schlagzeilen. Kohl machte zudem vorher einige Einsparungen, die der linken Presse zu „ungerecht“ erschien. Nicht die Deutschen, Herr Müller-Vogg, hatten Kohl zuerst überdrüssig, sondern Ihre Zunft als Wählerflüsterer.
Ihr Flüstern: Wer „Merkel muss weg“ ruft, der kann das mit einer Stimme für die SPD sogar eher erreichen als mit einer für die AfD, ist auch wieder so eine Beeinflussung. Sie wissen genau, dass „Merkel muss weg“ heißt, die linke CDU/SPD(Grüne)-Politik, der Merkel in Verantwortung vorsteht, muss weg.
Sie wollen wohl mit Ihrer Aussage Schulz befeuern um die AfD zu verhindern. Ist ja für Sie und die CDU (mit deren SPD-Politik) in Ordnung, aber wieder zu durchsichtig.
Deutschland war schon 1989 Kohl überdrüssig. Dann gelang ihm die Wiedervereinigung und er wurde dafür in Folge noch 2 Mal gewählt (1990 und 1994). 1998 war dann eben wirklich Schluss. Auf die versprochenen blühenden Landschaften im Osten warten wir noch heute.
Auf die vielen Vorteile, die uns Merkels Flüchtlinge bringen sollen (Fachkräfte, Sicherung der Sozialsysteme, …), werden wir auch noch lange warten. Unsere Auswahl für die Bundestagswahl 2017 ist nicht besser als die Auswahl bei der Präsidentenwahl in den USA im letzten Jahr. Entweder wir bekommen eine große Koalition unter Merkel oder R2G unter Schulz und auch diese Wahl ist die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Einen Unterschied gibt es zur USA. Die Wahl Trump oder Clinton hat das Volk in den Vorwahlen festgelegt. Die Wahl zwischen Merkel und Schulz haben Parteitage festgelegt. CDU-Leute, wie die vom Freiheitlich Konservativen Aufbruch, starten ein halbes Jahr zu spät. Dumm, dass manche CDUler erst aufwachen, wenn die Vorhersagen einen Gleichstand zwischen CDU/CSU und SPD melden.