Ich kann es immer noch nicht glauben. Sahra Wagenknecht hat Ende Januar an der Universität Siegen einen Vortrag gehalten. Volles Haus. Thema: „Rückbesinnung auf das Wirken Ludwig Erhards“. Wie weit ist es eigentlich gekommen, dass die oberste Linke Deutschlands die Soziale Marktwirtschaft für ihre Zwecke missbraucht.
Was auf den ersten Blick absurd erscheint, kann auf den zweiten Blick gar nicht so sehr überraschen. Im Bundestag vergeht kaum eine Rede zu wirtschaftspolitischen Themen, ohne dass sich der Redner aufschwingt, seine Forderung sei „ganz im Sinne der Sozialen Marktwirtschaft“. Kurzum: Unser Wirtschaftssystem ist zu einem Feigenblatt geworden, mit dem sich mittlerweile alle Parteien schmücken, während in der Bevölkerung seit Jahren das Vertrauen in unser Wirtschaftssystem sinkt. Besonders die breite Mitte unseres Landes hat den Eindruck, dass es nicht mehr gerecht zugeht, dass einige wenige von unserem Wirtschaftssystem sehr stark profitieren, sie selber aber zunehmend abgehängt werden.
Dabei handelt es sich aber nur um einen scheinbaren Widerspruch. Denn wer sich etwas genauer mit den Regeln der Sozialen Marktwirtschaft beschäftigt und diese mit der Wirklichkeit abgleicht, der erkennt: Diese Regeln werden inzwischen reihenweise verletzt. Die Wirtschaftspolitik in Deutschland hat sich sehr weit vom Grundgerüst der Sozialen Marktwirtschaft entfernt. Der Staat hat sich gerade in den zurückliegenden Jahren von einem Schiedsrichter zu einem außerordentlich engagierten Mitspieler entwickelt, mindestens aber zu einem Spielertrainer, der massiv ins Spielgeschehen eingreift. Wir denken schon an die Ausnahme, bevor wir uns überhaupt die Regel angeschaut haben.
Beispiel Preismechanismus: Preise sorgen dafür, dass Angebot und Nachfrage sich angleichen. Mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz wurde dieser Mechanismus aber über Jahre hinweg komplett ausgehebelt. Wer „grünen Strom“ produzierte, wurde mit einem staatlichen, für 20 Jahre garantierten Festpreis belohnt. Und zwar egal, ob der Strom benötigt wurde oder nicht. Ein Traum für finanzstarke Investoren, die auf Rendite-Jagd sind. Aber ein Albtraum für den ganz normalen Verbraucher, der am Ende für die Kosten geradestehen muss. So funktioniert Umverteilung von unten nach oben, aber keine Soziale Marktwirtschaft. Wenn die Energiewende gelingen soll, braucht es jetzt dringend mehr Mut zu Markt und Wettbewerb. Und zwar weit über die bisherigen Trippelschritte in Form von Ausschreibungs- und Direktvermarktungsmodellen hinaus.
Beispiel Haftung: Unser Wirtschaftssystem beruht eigentlich auf dem einfachen Grundsatz, dass derjenige, der den Nutzen hat, im Zweifel auch den Schaden zu tragen hat. Warum sonst sollte man die Risiken des eigenen Handelns auch vernünftig abwägen? Im Falle der Euro-Rettungsschirmpolitik wird dieses Prinzip jedoch schon seit vielen Jahren durchbrochen, vor allem in den südlichen Ländern lassen wichtige Reformen weiter auf sich warten. Warum auch, im Zweifel zahlt ja der (deutsche) Steuerzahler. Auf dieser Grundlage hat die Währungsunion keine Zukunft. Es braucht vielmehr eine Insolvenzordnung für Staaten, an deren Ende die Sanierung oder der Austritt steht.
Beispiel Privateigentum: Der einzelne Bürger sollte durch sein Privateigentum in der Lage sein, sein Leben selbstbestimmt zu führen. Doch dann muss ihm der Staat auch genügend Spielraum für den Erwerb von Privateigentum lassen, anstatt ihm immer tiefer in die Taschen zu greifen! Seit Jahren schon steigt gerade die Belastung der Mittelschicht. Der Sparkassenverband vermeldet hierzu, dass 60% ihrer Kunden am Ende des Monats kein Geld mehr übrig hat, um etwas zur Seite zu legen. Gleichzeitig jagt der deutsche Fiskus von Steuerrekord zu Steuerrekord. Der Staat zieht die Menschen mit dieser Politik erst in die Bedürftigkeit und verteilt das Geld hinterher durch zahllose Programme wieder zurück. Mit Selbstbestimmtheit hat das nichts mehr zu tun. Es ist daher dringend an der Zeit für eine große Steuerstrukturreform, die die Belastung gerade kleiner und mittlerer Einkommen reduziert.
Beispiel konstante Wirtschaftspolitik: Der Staat hat dafür zu sorgen, dass Unternehmen und Familien durch konstante Rahmenbedingungen Planungssicherheit für ihre Zukunft haben. Doch gerade beim Thema Alterssicherung ist Deutschland alles andere als nachhaltig aufgestellt. So werden beispielsweise gerade auf Bundesländerebene viel zu geringe Rückstellungen für die Beamtenpensionen gebildet. Wir müssen uns also ehrlich machen: Wenn Pensionsansprüche entstehen, müssen dafür auch entsprechende Rücklagen gebildet werden, was im Umkehrschluss für mich bedeutet: Verbeamtungen dürfen nur noch stattfinden, wenn eine versicherungsmathematisch korrekt gerechnete und testierte Rückstellung gebildet wird. Ansonsten nicht. Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen. Für welche Bereiche brauchen wir überhaupt noch das Beamtenverhältnis? Diese unbequeme Frage müssen wir uns jetzt stellen, ansonsten müssen unsere Kinder den Preis für unsere Bequemlichkeit zahlen.
Fazit: Die Soziale Marktwirtschaft wird zwar ständig bemüht, aber nur noch selten befolgt. Sie ist daher auch nicht das Problem, sie ist die Lösung. Wir haben mit ihr ein Wirtschaftssystem, das wie kein anderes dazu in der Lage ist, in unserem Land für Chancengleichheit, Wohlstand und Wachstum zu sorgen. Auch den aktuellen Herausforderungen in einer sich ständig verändernden globalisierten und digitalisierten Welt begegnen wir am besten mit den Spielregeln der Sozialen Marktwirtschaft – mit der Betonung darauf, dass sich alle an diese Regeln zu halten haben, nicht zuletzt die Politik selbst.
Was passiert, wenn diese Regeln immer mehr verwässert werden, haben die oben aufgeführten Beispiele gezeigt: Wir erzeugen dadurch erst die Probleme, die wir anschließend beklagen. Ich bin sicher: Spätestens beim nächsten wirtschaftlichen Abschwung wird es sich bitter rächen, dass wir gerade in den guten Zeiten die Regeln haben schleifen lassen und uns damit zu wenig um die Vorsorge gekümmert haben. Soweit darf es aber erst gar nicht kommen. Auf geht´s!
Dr. Carsten Linnemann, direkt gewählter CDU-Bundestagsabgeordneter aus Paderborn, ist Bundesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/ CSU und kritischer Beobachter der Wirtschafts- und Sozialpolitik der Koalition. Buch: „Die machen eh, was sie wollen“
Das Verbot der Parteien finde ich nicht sinnvoll – dann würde es noch träger. Die Fraktionsdisziplin gehört durch eine geheime Abstimmung ersetzt. Direktdemokratische Volksbefragungen (ähnlich CH) aber nur 1x jährlich mit 3 bis 5 Themen wären eine gute Ergänzung.
Dr. Carsten Linnemann hat vollkommen recht und ich schlage vor, daß er bald die Möglichkeit bekommt, anstelle der irren Kanzlerin für Deutschland und Europa zu arbeiten. Es gibt genug fähige Leute in CDU und CSU, die ihn unterstützen würden. Die fortschreitende Automatisierung ist natürlich eine Herausforderung, aber schon die Vordenker der Österreichischen Schule der Nationalökonomie (s.a.Ludwig-Hajek-Institut) haben immer für sensible Reaktionen auf wechselnde Rahmenbedingungen plädiert. Das ist auch heute gültig. Dabei sollte auch die Grundsicherung jetzt schon diskutiert werden, wie es R.D. Precht vorschlägt.
Eberhard
Der Autor vergisst, dass mit dem Ersatz der bezahlten Arbeitsplätze durch Technik die Kaufkraft schwindet. Und künftig noch schlimmer. (Oxford-Studie 2013) Ohne Eingriffe wäre die Wirtschaft längt ausser Rand und Band.
Ich selbst bin von Beruf Arbeitsplatzvernichter. (Ing. f. Automatisierung)
Das Soziale ist doch schon längst in unserem Land aus dem Begriff „Soziale Marktwirtschaft“ entfernt worden – und das vor allem durch die Spezialdemokraten, neuerdings in Verbindung mit den Grünen und den Linken, die in der Wirtschaftspolitik neuerdings offenbar auch einen Erziehungsauftrag sehen!
Lieber Wolleus, ohne eigens zu betonen, wie sehr ich Ihnen beipflichte, möchte ich zur Personalie Wagenknecht nur noch eine „kleine Randbemerkung“ anfügen. Unter dem Titel „Marxismus und Opportunismus – Kämpfe in der Sozialistischen Bewegung gestern und heute“ schreibt Sahra Wagenknecht in den „Weißenseer Blättern“ (4/1992, S. 12-26) ein vehementes Plädoyer, in dem sie die Verbrechen Stalins nicht nur rechtfertigt, sondern für unvermeidbar und notwendig erklärt. 1992 – ein Statement für Massenmord, Verfolgung, Folter, Not und bitterstes Leid. Soweit zu Wagenknecht, der Mitbegründerin der „Kommunistischen Plattform“ und inklusiv zur „Linken“. Ein Plädoyer für den Totalitarismus, gegen die Menschenrechte, ein Plädoyer ohne Gefühl für die geschundene Kreatur, erbarmungslos, mitleidlos, gnadenlos – stramm der Ideologie verpflichtet. 1992 – um die Jahreszahl zu wiederholen.
Ich kann mich nur darüber wundern
wie sehr der arme Linnemann zerrupft wird.
Mit welchen merkwürdigen Argumenten und DAS gerade HIER!
Selbst als CDU Mann DARF man Zutreffendes sagen und sich auf LE berufen.
Oder ereilt DEN das gleiche Schicksal wie Schröder??? 😉
Selbstverständlich trägt die CDU Verantwortung für all die Sünden an der Sozialen Marktwirtschaft. Deshalb DARF ein CDU-Mann sich aber noch immer BERUFEN als auch „besinnen.“ –
Und selbst WÄRE dieser Beitrag NUR dem Wahlkampf geschuldet
bliebe die Aussage dennoch richtig. –
So viel „kühles Blut“ nicht über ihn her zu fallen WEIL er CDU
sollte bei aller Hitze des Gefechts schon bleiben. –
Roma locuta, causa finita! Ite, missa est!
Glauben Sie einfach, was auch immer Sie wollen!
Sie haben Vorurteile gegenüber der Lehre von Keynes, weil Sie überhaupt keine Ahnung von seiner Lehre haben.
In Asien gibt es sehr gute Ökonomen, die die Lehre von Keynes anwenden. Das ist einer der Gründe, warum viele asiatische Länder rasant wachsen.
Die Eurozone wird von den neoklassischen Ökonomen ruiniert. Die katastrophalen Folgen dieser falschen Politik werden auch sie zu spüren bekommen.
Eine Fortführung der Debatte mit ihnen ist sinnlos, weil Sie gar nicht bereit sind, irgend etwas anzunehmen.
Keynes hat die klassische/ neoklassische Lehre, zu der auch Hayek/Mieses gehören, bereits vor rund 100 Jahren widerlegt.
Die Basis der Lehre von Keynes sind die saldenmechanischen Identitäten der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung, die von den neoklassischen Ökonomen regelmäßig ignoriert werden.
Das ist einer der Gründe für das heutige Chaos und der Eurokrise, die diese „Ökonomen“ zu verantworten haben.
Z.B. Wahlplakate der 80er, 90er und späterer Jahre sind immer wieder erheiternd ebenso ältere politische Talkrunden, mein Gott was haben die uns alles vorgelogen. Speziell die sogenannten „Europapolitiker“.
Das alles wirft ein grelles Licht auf die Lügenmärchen unserer Parteien.
Ich hab immer noch die wohlwollenden Worte von dem bayerischen Vollblutgeschichtenerzähler Theo „gegen den Rest der Welt“ Waigel im Ohr. Damals malte er uns die Eu in den herrlichsten Farben aus, so herrlich das selbst Rembrandt geweint hätte vor Begeisterung. Geblieben ist davon leider nur die leere Leinwand und es erfordert schon eine übermenschliche Phantasie darin ein Gemälde zu erkennen. Bestenfalls noch den Schrei von Edvard Munch.
Als einzige Fazit bleibt, „traue keinem Politiker, traue nur deinem Instinkt. Das wohlergehen des Volkes ist dieser Kientel nicht wichtig, nur das Eigene in all seiner Erbärmlichkeit.
Über Steinbach und Bosbach muß man nicht mehr diskutieren, ihre Ära ist Geschichte. Wobei Frau Steinbach letztendlich noch eine wirkliche Kosequenz gezogen hat.Herr Bosbach diese Chance zur finalen Meinungsäußerung leider nicht genutzt hat.
Das der Fortschritt in der Produktivität an die Arbeitnehmer gehen muss, schreibe ich ja immer wieder in meinen Kommentaren.
Dr. Linnemann versteht die saldenmechanischen Zusammenhänge der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung nicht. Deshalb wird er auch nie begreifen, wie man in einer Marktwirtschaft dafür sorgen kann, dass gute Renten bezahlt werden können.
Sie haben so recht. Da kann ich einfach nicht mehr widersprechen. Nach dem Armutsbericht, den Sie anführen, ist Deutschland ärmer als Tschechien. Und die akademische Volkswirtschaft hat vollumfänglich Keynes als die einzig mögliche Lehre und Quelle der Erkenntnis anerkannt. Widerspruch nicht mehr möglich. Dass Staaten über ihre Verhältnisse gelebt haben … und leben. Dass unser Staat den Bürger kalt enteignet. Dass er immer noch von der kalten Progression exorbitant profitiert. Dass Staaten in ein Korsett gesteckt wurden, das nie funktionieren kann. Dass die EZB den Markt mit Geld flutet, dass aus dem Nichts geschaffen wurde, um mit diesem Geld Schrottpapiere in Billionenhöhe zu kaufen. Dass eine Energiewende den Geldbeutet der privaten Haushalte dermaßen belastet, dass Strom für viele zu einem Luxusgut geworden ist. Das Vorschriften für Isolierung und Dämmung über die Baukosten die Mieten hoch treiben. Dass Rettungsprogramme die Krise der letzten Jahre nicht heilen, sondern die Agonie in den Südstaaten verlängern und die Rechnung, die uns eines Tages präsentiert wird, eskalieren lassen. All das zählt nicht. Sie haben recht. Und ich bin ein neoliberaler Ideologe, der vor der Wirklichkeit blind ist. Ich gelobe Besserung und schwöre ab!!!! Gut so?????
Weniger Zynismus und mehr Einsicht wären ganz sicher zielführend!
Hätte Deutschland sein eigenes Stabilitätsgesetz (Karl Schiller 1967) eingehalten, das der Lehre von Keynes entspricht, dann würde es heute keine Eurokrise geben.
Das Problem der neoklassischen Lehre ist, dass die Saldenmechanik der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung vollkommen durcheinander geraten ist.
Die Nachkriegszeit wurde von der Lehre von Keynes bestimmt.
Damals gingen die Ersparnisse der Bürger primär als Kredit an die Unternehmen, die mit diesen Mitteln investiert haben, weil sie mit einer weiteren Steigerung der Nachfrage rechnen konnten.
Die Nachfrage stieg damals, weil die Arbeitnehmer regelmäßig den Fortschritt in der Produktivität (Entwicklung des BIP) ausbezahlt bekamen. Der Staat hat damals das ausgegeben, was er eingenommen hat.
Seit den 80 er Jahren haben die neoklassischen Ökonomen in der westlichen Welt das Sagen.
Die deutsche Marktwirtschaft funktioniert deshalb heute ganz anders. Seit einigen Jahren sparen alle drei Sektoren (private Haushalte, Unternehmen, Staat) in diesem Land. Die Arbeitnehmer haben seit den 90 er Jahren fast keine realen Lohnerhöhungen mehr gesehen. Alle neuen Ersparnisse fließen in das Ausland, um damit die Exportüberschüsse zu finanzieren. Spiegelbildlich zu den Exportüberschüssen gibt es immer einen Finanzierungssaldo, in dem sich das Ausland permanent neu gegenüber diesem Land verschuldet.
In heutiger realer Kaufkraft kann das Ausland diese Schulden an Deutschland niemals zurück zahlen.
Die staatlichen Schulden sind seit den 80 er Jahren deutlich angestiegen, weil sich ein Sektor in einer Marktwirtschaft verschulden muss.
Das deutsche Geschäftsmodell ist nicht mehr tragfähig und treibt die Eurozone direkt in eine Finanzkrise.
Neoklassische Ökonomen sind mit der Lösung der Problematik hoffnungslos überfordert, weil das aus dieser dogmatischen Lehre gar nicht möglich ist.
Gelöst werden kann die Eurokrise nur mit einer rationalen Lohnpolitik und der Lehre von Keynes.
Die neoliberale Zeitenwende seit den 80 er Jahren war ein großes Experiment, das fürchterlich gescheitert ist und das gesamte System an den Rand der Zerstörung gebracht hat!
Wer unreflektiert den neoklassischen Glaubensbrüdern der Herren Sinn, Fratzscher, Fuest, Weidmann etc. hinterher läuft, geht direkt in das Verderben.
Herr Linnemann,
Sie sind ein langjähriger CDU Kader. Was treibt Sie plötzlich zu diesen neuen Einsichten im Wahlkampfjahr ? Ich habe von Ihnen vorher nichts gehört. Gar nichts. Warum positionieren Sie sich jetzt ? Wittern Sie etwa, dass sich das gesellschaftliche Klima zu ändern beginnt und die Wut auf Merkel (die ja die CDU ist) und ihre Helfershelfer, die ihr die Stange halten, langsam aber kontinuierlich wächst ? Oder haben Sie Angst um Posten und Mandat ? Oder sind ihre Ängste noch ganz anders begründet und ganz konkreter Natur ? Interessante Fragen, nicht wahr ?
Warum nur wollen so viele, dass die AfD wieder verschwindet…
Also ich für meinen Teil kehre so schnell nicht zu den Parteien zurück,
die ihre Wahlversprechen schneller vergessen als ein Blitz dauert.
Vergessen die Leute die „Leistungen“ der „Eliten“ auch so schnell, oder
wie sieht das aus… Die Beschimpfungen, die Nazikeule und all das, was die sich für uns Deutsche haben einfallen lassen ? Ich fasse es nicht. Die ganzen Klatschhasen, welche bis heute diesen Wahnsinn in Deutschland nicht verhindert haben, und nicht willens sind, es zu stoppen, sollen die Retter von morgen sein ? Nee nee, liebe Leute. Mit der heutigen Bagage wird das nix. Bürgermeister, denen zum Mord an einer 82-jährigen, verübt durchen einen Syrer, nur einfällt, die Deutschen sollen jetzt nur nicht Emotional werden ?! Tickt der noch richtig ?
Leute ! Aufwachen !
Mein Vertrauen ist verspielt. Für lange Zeit verspielt.
Ich habe überhaupt kein Interesse daran, daß die AFD wieder verschwindet.
Allerdings muss man schon unterscheiden. Auch in der Union gibt es noch vernünftige Politiker wie Linnemann und Bosbach. In der CSU ist das sogar die ganz große Mehrheit.
Mein großer Traum wäre eine Lösung analog der Bankenkrise:
Man sollte eine parteiübergreifende „Bad Party“ gründen, in der die Politikversager aller Parteien konzentriert werden, also Merkel, Göring-Eckardt, Simone Peter, Claudia Roth, Renate Künast, Katja Kipping, von der Leyen, Heiko Maas und Co.
Daneben könnte eine „Good Party“ aus Mitgliedern der Rest-Union und AFD gebildet werden, in der aber durchaus auch Platz wäre für rationale Politiker wie Lindner (FDP) oder Bodo Palmer (Grüne).
Was haben Sie an Argumenten gegen die Lehre von Keynes vorzutragen?
Ich bin fest überzeugt, dass Sie keine Argumente gegen seine Lehre haben, sondern nur die üblichen Vorurteile kennen.
Nach dem 2. Weltkrieg bestimmte die Lehre von Keynes den Zeitgeist in der Ökonomik bis Anfang der 70 er Jahre. Seit den 80 er Jahren wird der Zeitgeist in der westlichen Welt durch die neoklassischen Ökonomen bestimmt.
Die Entwicklung der staatlichen Schulden in diesem Land zeigt der Link.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/154798/umfrage/deutsche-staatsverschuldung-seit-2003/
Sie reden einfach nur Unsinn!
Trump ist u.a. deshalb in den USA gewählt worden, weil die normalen Bürger in den USA seit den 80 er Jahren keine realen Einkommenssteigerungen mehr gesehen haben.
Das liegt daran, dass neoklassische Ökonomen einfach nicht begreifen wollen, dass der Fortschritt in der Produktivität an die Arbeitnehmer ausbezahlt werden muss.
Für das gegenwärtige Chaos und das Desaster in der Eurozone sind neoklassische Ökonomen unmittelbar verantwortlich, weil diese Lehre nur dazu taugt sehr große Schäden anzurichten.
Es gibt in Asien viele gute Ökonomen, die die Lehre von Keynes anwenden.
Die Lehre von Keynes hat nichts mit dem Kommunismus zu tun.
Sie haben ja nicht einmal begriffen, dass die Wirtschaftswunderjahre nur möglich waren, weil amerikanische Ökonomen mit der Lehre von Keynes den Wiederaufschwung geplant haben.
Da können gar keine Missverständnisse aufkommen, da das eine nichts mit dem anderen zu tun hat.
Diese Grundsteinlegung des Jahres 2005 wurde missachtet und stattdessen in überstürzter Manier durch das Drehbuch „Deutschland rettet die Welt“, Teil – Klima-“ ersetzt.
Es war eine Ihrer (Kanzlerin) perfiden Bauchentscheidungen aus Angst vor dem Ausgang der Landtagswahl in Baden-Württemberg am 27. März 2011, welche ohne Rücksicht auf Verluste diesen überstürzten Schwachsinn losgetreten hat.
Die Basis der EEG Gesetze ist der Subventionsmissbrauch und die gigantischen Verschwendung von Volksvermögen zugunsten von Erneuerbaren Energie Lobbyisten und Ökosozialistischen Spinnern.
Einfach mal nachschauen von wem die Grünen ihre Parteispenden beziehen, dann erklärt sich vieles von selbst.
‚Schleifen lassen‘ is ja niedlich. Ich bin sicher: sträflich bewusst weggesehen und geschwiegen, untermauert mit minutenlangem tosenden Applaus für IHRE Bundeskanzlerin und CDU-Vorsitzende Merkel. Leider sind auch Sie noch immer in einer Partei, die zu den derzeit unwählbaren gehört, sehr geehrter Herr Dr. Linnemann. Nicht das Sie sich für Ihren AfD nahen ‚Räächts-Populismus‘, auf der Strafbank wieder finden, da ganz hinten bei Frau Erika Steinbach! Das nämlich wäre der einzig konsequent erste Schritt bei ‚Auf geht’s‘, welcher mich von Ihnen überzeugen würde.
Wenn CDU CSU/SPD/GRÜNE/FDP seit Jahren die Soziale Marktwirtschaft – die es prinzipiell nicht mehr gibt – brutalst Vergewaltigen darf, darf sie Frau Wagenknecht, als gerechten Ausgleich, für ihre Zwecke wenigstens „Missbrauchen“. Sie hat (meistens) einen klaren Kopf und wird deshalb in den eigenen Reihen und bei SPD / Grüne gehasst wie die Pest. Siehe die Torte von „netten Leuten“, die sie als heimliches AfD-Mitglied bezichtigt hatten – zur Verbesserung der politischen Diskussionskultur…. Die Tortenwerfer hatten eventuell Recht. Sie gehört viel besser in den linken Flügel der AfD als in den rechten Flügel der Linken – obwohl sie sich vor vielen Jahren zur Kommunistischen Plattform zählte. Wobei die Herren Trittin, Kretschmann und viele viele Andere…. früher in ähnlichen „Gruppen“ aktiv waren…. der persönliche Lernprozess hört anscheinend nie auf.
Ja, Herr Linnemann, alles schön und richtig! Und wer hat den überwiegenden Teil dieses Schlammassels erzeugt? Richtig, Frau Merkel und ihr CDU-Abnickverein, in dem nur ganz wenige, zu denen ich durchaus auch Sie zähle, das Rückgrat besessen haben, gegen diesen Wahnsinn zu stimmen. Sie wurden dann auch gleich abgestraft, mit dem Ausschluss aus wichtigen Gremien, oder sogar durch direkte Angriffe (siehe Pofalla / Bosbach) oder diverse Ausfälle von Tauber und Kauder.
Warum organisieren Sie denn nicht den massiven Widerstand gegen Merkel in der eigenen Partei? Lieber einen Besenstiel als Kanzler als nur eine weitere Minute solche Merkelpolitik!
Aber klar, im Wahlkampf ist es wohlfeil, ein paar kritische Wörtchen zu publizieren, wohlwissend, dass sie nur dazu dienen, dem Wähler Sand in die Augen zu streuen. Gegenüber der Chefin wird weiterhin gekatzbuckelt und nach der Wahl setzt ohnehin die selektive Amnesie bzgl. der Wahlversprechen ein. Es ist wohl auch deshalb, dass ein Trump so von der deutschen Politik angegangen wird, denn er beweist, dass es möglich ist, seine Wahlversprechen zu halten, und entlarvt so die deutsche Politikerklasse als gewissenlose machtbesessene Gauner!
Grotesk.
Eine Einschätzung die in vielen Punkten den Nagel auf den Kopf trifft. Aber können Sie mir mal jemand erklären, warum ‚die oberste Linke Sarah Wagenknecht die Worte Ludwig Erhards für ihre Zwecke MISSBRAUCHT‘??? – Warum so abwertend, oder überinterpretiere ich diesen Einleitungsatz?
Sie ist eine der wenigen, neben Oskar Lafontaine, die nicht erst nach den entstandenen Problemen darüber ‚lamentiert‘ haben, sondern in der Regel vor der Umsetzung von Gesetzen vor gewissen Folgen, die sie haben werden (analytisches Vorausdenken) warnte, WEIL es eben absehbar war und an vielen Stellen sind die ‚prophezeiten‘ Folgen eingetroffen. Hätte es diese Stimmen innerhalb der CDU/CSU gegeben, hätte es soweit nicht kommen können.
Mag man von den Linken halten, was man möchte, was Sarah Wagenknecht und Oskar Lafontaine angeht, gehören diese beiden zu den besten Analytikern und wenn jemand Ludwig Erhard ‚missbraucht‘ hat, gerade zu vergewaltigt, dann war es die CDU und CSU. Bevor man denen, die den Nagel vor Jahren schon auf den Kopf getroffen haben ‚Missbrauch‘ vorwirft, sollte man den Besen in die Hand nehmen und im eigenen Stall kehren. – Vielleicht reagiere ich auch nur überempfindlich, diese Einleitung ist mehr als unglücklich daneben. – Der Rest gut!
Lustig. Gehört Herr Linnemann doch einer Partei an, die den Aufkauf der Verluste ineffizienten Wirtschaftens durch die EZB insgeheim unterstützt und damit die adäquate – im Sinne der sozialen Marktwirtschaft – Allokation der Ressourcen verhindert. Geld – Herr Linnemann – ist ein Gut dessen Vermehrung a la Draghi nicht zu mehr Wohlstand führt.
Irgendwann werden uns die Targetsalden um die Ohren fliegen und es wird für Ihre Partei dann darauf ankommen, dem ahnungslosen , deutschen Michel die passenden Sündenböcke zu präsentieren.
Die werden dann sicherlich nicht in den Reihen der CDU gefunden werden, obwohl sie da sitzen.
glaube kaum dass sich grundlegend etwas ändert wenn es andere politische konstellationen gibt. Dazu sind Politiker, wenn sie an die Macht kommen zu sehr selbstverliebt. Einmal an den Fleischtöpfen läßt man nicht mehr los. Aus diesem Grunde wird auch eine Placebopolitik gemacht die niemanden nützt, außer ein paar wenigen und immer mehr verspricht als je eingehalten werden kann. Bestes Beispiel sind die Aschermittwochreden. Alle Redner haben den kleinen Mann und den kleinen Selbständigen auf der Agenda dessen Wohl diesen Dampfplauderern so am Herzen liegt. Sobald man dann aber gewählt ist gibt es tausend Gründe seine Versprechen nicht einlösen zu können oder zu müssen. Außer heißem Dampf wird in desen Wahlk(r)ampfgetöse nicht viel produziert. Der Martin hat jetzt den kleinen mann auf der Agenda. Stimmenmäßig ist der und der Rentner ja in der Mehrheit. Aus diesem Grunde muß man da ja jede Menge Zucker hineinblasen. Jednefalls bis zum Wahltag. Dass es aber genau diese Leute sind von deren Geld sich die Martin’s dieser Nation ihre täglichen Sitzungsgelder gerafft haben gerät dabei in Vergessenheit. Allein diese Sitzungsgelder übersteigen das Einkommen oder die Rente viele dieser jetzt ach so Umworbenen. Ein richtiges Schmierentheater, egal von welcher Partei.
a) Zustimmung. Eines der Ursachen ist sicherlich die unermessliche wirtschaftliche Ahnungslosigkeit in Politik und Medienöffentlichkeit. (Und mit Wirtschaftskenntnissen meine ich nicht, dass jemand weiß, wie man mit einem Vorstandsvorsitzenden Essen gehen kann – das können einige, ohne dass das mit Wirtschaftskenntnissen etwas zu tun hat.) In Politik und Medienöffentlichkeit weiß fast keiner, was Soziale Marktwirtschaft ist, welche Voraussetzungen die Politik für sie schaffen müsste und wie Soziale Marktwirtschaft dann funktioniert.
b) Dass Autor Linnemann es in der CDU-Fraktion, so wie sie sich jetzt darstellt, seelisch aushält, ist erstaunlich. Hat er sich schon einmal woanders umgeschaut? Oder will er einen Bosbach geben – also jemand sein, der für lange Zeit kritisches Feigenblatt, Held der Medien und Hoffnung Vieler ist und der am Ende frustriert aufgeben muss, weil seine eigene Partei ihn am langen Arm verhungern lässt?
Die Politiker können doch das Buch von Herrn Erhard „Wohlstand für Alle“ lesen, das frei im Internet verfügbar ist.
Dort sagt er doch ganz deutlich, dass der Fortschritt in der Produktivität (Entwicklung des BIP) an die Arbeitnehmer gehen muss, damit eine Wirtschaft sozial und stabil wachsen kann.
Hätte man diese ganz wichtige Regel in diesem Land weiterhin eingehalten, hätte es keine Agenda 2010 Politik gegeben und die Eurokrise wären dann auch erst gar nicht entstanden.
Daß die Bezeichnung „soziale Marktwirtschaft“ als Feigenblatt für alle und alles herhalten muß, liegt daran, daß man sich angewöhnt hat, das Adjektiv „soziale“ attributiv zu verstehen, es ist aber explikativ gemeint. Wer glaubt, Marktwirtschaft müsse „sozial“ gemacht werden, durch Politik natürlich, der öffnet dem schädlichen Staatsinterventionismus Tür und Tor. Dann kann jede Partei die soziale Marktwirtschaft für sich beanspruchen und nach Gusto herumregulieren. Das ist aber nicht in Erhards Sinne; sondern dieser verstand „soziale“ explikativ. Zu Friedrich August von Hayek sagte er einmal: „Ich hoffe, Sie mißverstehen mich nicht, wenn ich von der sozialen Marktwirtschaft spreche. Ich meine, daß der Markt an sich sozial ist, nicht daß er sozial gemacht werden muß.“ Das läßt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig.
Beispiel: Sozialstaat. Nach Erhardt ist die Grundvoraussetzung für eine Arbeitslosenversicherung der unbedingte Wille und Fähigkeit des Anspruchnehmers auf eine Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess. Lt. Erhardt kann kein Sozialsystem funktionieren, was dazu führt die Menschen gezielt in abhängigkeit zu halten. An eine gezielte Zuwanderung ins Sozialsystem mit der Absicht sich über „Mehrehen“(eine Frau und drei ledigen Nebenfrauen) und Kindergeld und entsprechenden Zuschüssen ein Leben (mehrere Frauen) zu führen, das in den Herkunftsländern nur wenigen Reichen vorbehalten ist, hat Erhardt sicherlich nicht gedacht. .
Sie würde ich auf jeden Fall wählen! Ich kämpfe mit meinem CDU BT Abgeordneten. Er ist 100% Merkelianer; uneinsichtig!
Lehnen Sie sich auf!!
Was für schöne Worte, Herr Linnemann. Damit können Sie gelinde gesagt, Klopapier bedrucken. Ich möchte Sie in keinster Weise damit beleidigen, nur feststellen, dass Ihre Parteigenossen, die in der Hierarchie vor Ihnen sitzen, den ganzen beschriebenen Unsinn verantwortlich mitverzapft haben. Schmeissen Sie Ihre Chefin, die Herren Kauder, Schäuble, Gröhe und noch so einige mehr, in hohem Bogen aus Ihrer Partei, vollziehen Sie eine 180 Grad Kehrtwende in Sachen „Sozialer Marktwirtschaft“, Migrationspolitik, Steuerpolitik und vieler anderer auf den Nägeln brennender Themen. Solange dass nicht passiert, sind Sie, trotz der schönen Wort und Ihre Partei für mich NICHT WÄHLBAR.
Meine Meinung könnte ich Ihnen auch bei einem persönlichen Gespräch mitteilen, bis in die Westernstrasse oder auf den Liboriberg habe ich es nicht sehr weit.
Wenn die Energiewende gelingen soll, braucht es jetzt dringend mehr Mut zu Markt und Wettbewerb……….
Nein, wenn man im Zusammenhang mit dieser kopflosen Energiewende (bei der sich jedem seriösem Elektrotechniker der Magen umdreht) Mut zu Markt und Wettbewerb zeigen und diesen auch konsequent umsetzt, dann wird die Energiewende nicht gelingen, sondern in dem Mülleimer der Geschichte verschwinden wo sie auch hingehört. In allen relevanten Industrieländern wird die Deutsche Energiewende mittlerweile als Beispiel für falsche und korrumpierte Energiepolitik herangezogen und dient nur noch der Belustigung.
Ich heiße Erwin Linnemann, bin in der CDU und mache mit Fr.Merkel eine Herrenboutique in Wuppertal auf.
Soziale Marktwirtschaft ist, wenn der Kleinsparer mit Minuszinsen die Bonzen und Politiker in D und Europa finanziert und die Omma mit ihrem Stromverbrauch die reichen Photovoltaikbesitzer finanziert.
Lieben Gruß von einer „Omma“- habe just heute meine Stromabrechnung bekommen;-(
Nach Ihrem Beitrag konnte ich wieder lachen;-)
Dr. Linnemann hat als neoklassischer Ökonom bis heute nicht verstanden, was der Kern der sozialen Marktwirtschaft eigentlich war!
Der Fortschritt in der Produktivität (Entwicklung des BIP) wurde in den Nachkriegsjahren an die Arbeitnehmer ausbezahlt und die Wirtschaft wuchs jedes Jahr stabil.
Erst als ab Anfang der 80er Jahre die Lohnmoderation der neoklassischen Ökonomen eingeführt und Märkte dereguliert worden sind, geriet die Marktwirtschaft aus den Fugen. Zahlreiche schwere Krisen bis zur Lehman Pleite sind eine direkte Folge der Anwendung der neoklassischen Lehre in der westlichen Welt.
Letztes Jahr habe ich Herrn Dr. Linnemann eine e-mail geschrieben und ihm gesagt, dass er ein sinnloses Studium absolviert hat, da seine neoklassische Lehre bereits mehrfach theoretisch widerlegt worden ist. Daraufhin war er beleidigt und hat eine sachliche Debatte zur Eurokrise verweigert.
Es ist einfach nur absurd, wenn ein angeblicher „Akademiker“ nicht einmal nach den Quellen fragt, mit denen seine dogmatische Lehre widerlegt worden ist.
An dem Thema der Rente kann man auch sehr schön erläutern, dass neoklassische Ökonomen keine Ahnung von gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen haben.
Auf der gesamtwirtschaftlichen Ebene können keine Ersparnisse gebildet werden, da den Ersparnissen die Gegenposition der Verschuldung gegenüber steht.
Renten werden immer aus dem laufenden Einkommen der betrachteten Periode bezahlt.
Damit ein Staat angemessene Renten in der Zukunft zahlen kann, muss er heute in seinen Kapitalstock (Bildung, Infrastruktur, Grundlagenforschung) investieren. Das ist u.a. die Basis für zukünftiges Wirtschaftswachstum und damit auch für die Einnahmen des Staates in Form von Steuern.
Da Herr Schäuble auch keine Ahnung von gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen hat, spart er seit Jahren anstatt zu investieren.
Selbst wenn im Herbst eine andere Wirtschafts- und Finanzpolitik in Berlin begonnen werden sollte, wird dann die Ausgangsbasis niedriger sein, als es eigentlich möglich gewesen wäre.
Damit ist heute bereits bekannt, dass das zukünftige Wirtschaftswachstum und damit auch die Steuereinnahmen und Rentenzahlungen zu niedrig sein werden.
Neoklassische Ökonomen und die soziale Marktwirtschaft sind in Wahrheit Antipoden, die niemals zueinander finden können.
In diesem Land hat es auch nur die soziale Marktwirtschaft in der Vergangenheit gegeben, weil amerikanische Ökonomen auf Basis der Lehre von Keynes den Wiederaufschwung geplant haben.
Der Marshall Plan war ein Konjunkturprogramm gemäß der Lehre von Keynes.
Keynes ist in diesem Land verpönt, weil neoklassische Ökonomen die saldenmechanischen Zusammenhänge der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung nicht verstehen. Kein neoklassischer Ökonom wird je begreifen, dass jeder Sparer in einer Marktwirtschaft einen Schuldner braucht.
Fazit, werter cooper8:
Game over.
Und das meine ich nicht als Scherz!
Der Neoliberalismus und seine Grundlage der neoklassischen Lehre der Ökonomen ist vollkommen gescheitert.
Es geht um eine echte Zeitenwende hin zu einer rationalen Wirtschafts- und Finanzpolitik.
In den USA wurde diese Zeitenwende ja bereits eingeleitet. Trump ist dabei nur ein störendes Intermezzo.
Herr/Frau Cooper8, ich lese bei Ihnen jetzt zum wiederholten Male „Neoliberalismus“ mit der Markierung als Sündenbock. Die Lohnmoderation sei schuld an den negativen Entwicklungen seit den 80ern. Zu allem Überdruss hängen Sie dann – und bemühen dazu Ludwig Erhard als angeblichen Kronzeugen – an, es gäbe irgendein Postulat, dass „die Produktivitätsfortschritte“ in den Taschen der Arbeitnehmer landen müssten. Ein solches Postulat gibt es nicht. Die Verteilung der Gewinne und auch ein Produktivitätsfortschritt ist ein solcher, erfolgt über das Spiel der Kräfte am Markt u. a. über die Auseinandersetzungen zwischen den Sozialpartnern. Das Deutschland bereits Ende der 80er mit massiven Problemen zu kämpfen hatte, lag unter anderem an der Ausweitung des Lohnkuchens für den öffentlichen Dienst nach Klunckerschem Rezept, an ständig wachsenden „sozialen“ Wohltaten und an mangelndem Reformwillen und fehlender Reformfähigkeit. Ich bin zuallerletzt ein Freund von Gerhard Schröder. Aber sein Programm „2010“, maßgeblich von Herrn Harz konzipiert, stoppte eine Abwärtsspirale und brachte Hunderttausende wieder in Lohn und Brot. Allerdings wurde mittlerweile an so vielen Stellschrauben gedreht, dass die positiven Effekte der Agenda 2010 versanden. Hinzu kommt eine Regelungswut des Staates in Gemeinschaftsarbeit mit der EU, eine Knebelung des Marktes, die Einführung planwirtschaftlicher Elemente in allzu vielen Bereichen. Der Stadt als Nanny und großer Bruder, der weiß was gut ist und vermeintlich hegt und pflegt und schützt, der eingreift, wo immer er meint eingreifen zu müssen, und wie Herr Linnemann schreibt, grundlegende Elemente einer Marktwirtschaft außer Kraft setzt: siehe als pars pro toto die Geldpolitik mit Minuszinsen und die diversen Rettungspakete. Rettungspakete an denen klar wird, dass auch Verlässlichkeit und Rechtssicherheit zu kleiner Münze gemacht wurden. Nein, es ist nicht der Neoliberalismus, der uns herabzieht. Es ist sozialistische Dogmengläubigkeit, die den Bürger als Objekt und Mündel sieht, der an der Hand genommen werden muss; dem man seine Selbstverantwortung abnimmt. Wie die breite Straße weitergepflastert wird??? Sieht man r2g am Horizont aufziehen, dazu die Pläne der originär „demokratischen“ Linken mit Vermögenssteuer satt, dann fällt mir nur noch Heinrich Heine ein. Denk ich an Deutschland in der Nacht …. Aber was heißt schon Deutschland. Merkel wird schon weiter an der Fortentwicklung dieses Begriffes arbeiten.
Der Neoliberalismus ist für das gegenwärtige Chaos und das Desaster in der Eurozone direkt verantwortlich. Die Grundlage des Neoliberalismus ist die neoklassische Lehre der Ökonomen, die theoretisch bereits mehrfach widerlegt worden ist.
Die Agenda 2010 Politik war ein schwerer politischer Fehler, der dem deutschen Binnenmarkt großen Schaden zugefügt hat und der Kollateralschaden ist die Eurokrise.
Die Agenda 2010 Politik wurde auf Basis einer Vorlage des Sachverständigenrats umgesetzt, der mehrheitlich mit neoklassischen Ökonomen besetzt war. Beschlossen wurde die Agenda 2010 Politik zwischen der Bundesregierung, den Gewerkschaften und den Verbänden der Unternehmen.
Damit eine Währungsgemeinschaft stabil funktionieren kann, muss folgendes Prinzip bei der gesamtwirtschaftlichen Lohnentwicklung eingehalten werden: Zielinflation 2% plus nationaler Fortschritt in der Produktivität (gemessen an der Entwicklung des BIP).
Deutschland hat dieses zwingend notwendige Prinzip mit seinem Lohndumping seit der Einführung des Euros unterlaufen und zerstört damit die Eurozone.
Den Exportüberschüssen steht immer ein Finanzierungssaldo gegenüber, da sich das Ausland (insbesondere die Eurozone) permanent neu gegenüber Deutschland in Höhe der Exportüberschüsse verschuldet. Deutschland betreibt ein nicht tragfähiges Geschäftsmodell.
Die Eurozone läuft auf Grund der Handelsbilanzungleichgewichte direkt in eine dramatische Finanzkrise.
Die Eurozone kann auch nur dann gerettet werden, wenn in Deutschland solange die realen Löhne stärker über das geschilderte Prinzip hinaus steigen, bis die deutschen Lohnstückkosten wieder auf dem Niveau der anderen Mitgliedsländern liegen.
Dr. Linneman versteht von diesen Zusammenhängen nichts, weil das aus seiner dogmatischen Lehre heraus nicht möglich ist.
Die Bedeutung der Lohnentwicklung für die Nachfrage in einer Marktwirtschaft wird Dr. Linnemann niemals verstehen.
Hätten die deutschen Politiker weiterhin auf Herrn Erhard gehört, wäre eine Eurokrise und eine Agenda 2010 Politik niemals möglich gewesen.
Cooper8: Wenn man als Steckenpferd ein Feindbild verinnerlicht hat, dann muss man wohl dieses Feindbild hegen und pflegen und sein Steckenpferd zu Tode reiten. Neoliberalismus in einem Land mit einem Staatsanteil von 50 %, mit einer Regelungsdichte, die unternehmerisches Handeln nicht nur bremst sondern stranguliert, mit Rettungspaketen, mit Energiewende, mit exorbitanten Targetsalden und Minuszinsen, mit einem Billionen-Schuldenberg – mit einem Staat, der immer mehr auf Plan und nicht auf Markt setzt, der horribile dictu quasi-sozialistische Rezepte pflegt: Bei diesem Szenario also einen Liberalismus, ob Neo oder nicht, zu beschwören, erfordert schon ein erklecklich Maß an Voreingenommenheit, um das Wort Ideologiegläubigkeit zu vermeiden. Nein, Schröders Agenda 2010 hat dieses Land für ein Jahrzehnt aus seiner Starre gelöst, hat ein verderbliches Weiterso durchbrochen. Für die Ungleichgewichte in der EU und die Fehlkonstruktion Euro kann die Agenda 2010 nichts. Dass jetzt auch Schröders Partei das Rad zurückdrehen will und die Bundesrepublik wieder auf eine schiefe Ebene rutscht, gerät zum Schaden für unser Land und ist nicht zuletzt ein Desaster für die Arbeitnehmer am unteren Ende der Skala. Mit der willkürlichen Definition von 2 % Inflation (im Durchschnitt!!!) als Geldwertstabilität liefert die EZB einen weiteren mächtigen Schotterstein zur Pflasterung besagter Ebene. Dieser Schotterstein macht nicht nur für kleinere Einkommen den Aufbau eines bitter notwendigen Vermögens zur Absicherung im Alter zu einem Ding der Unmöglichkeit, sondern hilft zuvörderst Vater Staat durch Enteignung des Bürgers peu à peu und ganz ohne öffentliche Aufmerksamkeit seinen riesigen Schuldenberg loszuwerden. In seinem Buch „Der Schwarze Juni“ hat sich Herr Sinn dazu erschöpfend geäußert.
Alle diese Klugsch…precher in der CDU haben nicht den Mumm, mal diese Merkel wirklich mit ihrer Unfähigkeit zu konfrontieren und sie letztendlich aus den Ämtern zu schmeißen.
Noch nicht mitbekommen?
Sahra Wagenknecht ist die meist gehasste Person bei den Linken.
Außerdem nutzt es nichts, sich jenseits heutiger realer Marktverhältnisse an Ehrhardts Rezepten von vor 50 Jahren zu orientieren.
Irgendwer muss doch wohl die Schuldenkrise bezahlen. Das wäre sogar unter einer sparsamen Regierung und in einer anderen Welt zum Teil möglich.
1.) Millionen ausländische Kostgänger ausweisen
2.) Rüstungsausgaben auf Null absenken
Aber genau das wird nicht geschehen. Selbst wenn Russland aufhören würde zu existieren, ginge die Aufrüstung weiter. Wenn nicht gegen China, dann gegen Indien oder den Islam. Ein Gegner wird immer gefunden.
Was hatte eigentlich Hitler genau mit seinem Angriff auf die Sowjetunion Stalins falsch gemacht? Merkels Feindbild ist doch dasselbe. Allerdings hatte es Hitler noch mit dem Diktator Stalin zu tun (er war selbst einer).
Doch die heutige Marktwirtschaft in Russland mit seiner parlamentarischen Präsidialdemokratie (vergleichbar dem US System) ist weit weniger bedrohlich wie Stalins Sowjetsystem. Und doch putscht der Westen in der Ukraine die gewählte Regierung weg und wundert sich, wenn weder die Krim, noch Donezk und Lugansk die Putschregierung anerkennen und Schutz bei Russland suchen.
„Sahra Wagenknecht ist die meist gehasste Person bei den Linken.“
Besonders bei Herrn Gysi.
Aber sie wird von Frau Kipping gerne als Zugpferd im Wahlkampf missbraucht.
Leider; denn wer die Linken wählt, bekommt vieles, aber nicht Frau Wagenknecht.
Bitte, Herr Linneman, der weibliche Knecht des Wagens namens Sarah ist kein Volkswirt, dafür aber ein Studienabbrecher (nach Wikipedia), wie soviele im Parlament und auch bei den Grünen. Was sie in den NL und mit einer Gefälligkeitspromotion bei dem Vertrauensprofessor der Rosa-Luxemburg-Stiftung angibt, sagt seit der Causa Schavan im Grune alles. Wenn überhaupt, so ist Wagenknecht maximal schavanisiert, aber nie eine Wirtschaftswissenschaftlerin und schon überhaupt nicht eine Politikerin, welche Ahnung von sozialer Marktwirtschaft hat. Das schreibe ich Ihnen, der einmal selbst am Lehrstuhl von Müller-Armack Vorlesungen hören durfte. Leider war damals Herr Müller-Armack kurz zuvor bereits emeritiert, aber seine Bücher und Gedanken kann man bis heute lesen. Davon ist eine Wagenknecht weit entfernt.
Wer – wie sie – nur von Haftung und nie vom Eigentum redet und schreibt, zeigt ganz eindeutig an, nicht auf dem Fundament des Grundgesetzes und einer sozialen Marktwirtschaft zu stehen. Denn Art. 14 Abs. 1 GG sagt eindeutig: „Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet.“ Erst der Art. 14 Abs. 2 GG spricht von der sozialen Verpflichtung des Eigentums, also wiederum des Eigentums und nicht der Haftung (sic!). So muß es logischerweise auch sein. Denn wenn man kein Eigentum hat, wie könnte man da Haftung übernehmen? Höchstens die Übernahme von Verantwortung ist möglich. Hier ist auch die dialektische Sprungstelle der Kommunistin Wagenknecht. Halten Sie das bitte ihr vor. Aber auch der politischen Ziehtochter des Kommunisten Honecker, einer Frau Merkel, müssen Sie es entgegen halten. Von sozialer Marktwirtschaft haben beide keine Ahnung. Das zeigt täglich die Diskrepanz ihrer Politik, Aussagen und Handlungsweisen dieser beiden Quotilden.
Bitte in der Wikipedia nicht nur den ersten Satz lesen. Frau Wagenknecht hat inzwischen im Bereich Volkswirtschaft promoviert.
Sehr geehrter Herr Dr. Linnemann,
wo darf ich als ehemalige CDU- Wählerin Ihre Worte unterschreiben?
Am besten direkt vor dem Schreibtisch Ihrer Parteivorsitzenden und erneuten Kanzlerkandidatin.
Auf geht’s!
Mit einem neuen Kandidaten!
Ansonsten darf ich mir als enttäuschte Wählerin wohl zu recht wünschen, dass diese von Merkel zerstörte Partei den Weg der italienischen DC geht.
Mit freundlichen Grüßen
Eine Nichtabgehängte, Nichtwendeverliererin aber dennoch aus guten Gründen Abtrünnige.
PS
Grüßen Sie bitte herzlichst Frau Steinbach
Liebe Henryke,
Ihr Kommentar ist derart treffend und gleichzeitig köstlich, dass ich genau das unbedingt schreiben zu müssen glaube… 😉
Danke;
man fragt sich, ob die CDU- Mitglieder (in welcher Position auch immer) überhaupt noch einen Bezug zur Realität haben!
Ich persönlich fand den Kommentar von Carl Falentin überaus passend und konnte wieder einmal herzlich lachen.
Eine schöne „Restwoche“
Danke !?
Kann ich alles zu 100 Prozent unterschreiben. Ich wünsche mir daher die Soziale Marktwirtschaft zurück. Genauso wie ich mir die EWG zurückwünsche. Obwohl ich immer gedacht hatte, ich bin eher links, bin ich wohl doch eher ein Nazi, Rassist und Ewiggestriger, der sich die alten Zeiten zurückwünscht. Ich weiß zwar, dass früher vieles besser war (ich war ja dabei), aber ich bin wohl nur einem Trugschluss aufgesessen. Die besten Zeiten sind heute und aufregender sind sie ja allemal.
Willkommen im Club;-)
Was macht Herr Linnemann noch in der CDU, frage ich mich da? Ich vernehme seit Jahren in Publikationsorganen und auch Talkrunden allerlei kluge Wortmeldungen von Unionspolitikern, die ich in partei-/regierungspolitischem Kontext auch bei intensivstem Einsatz meiner Spurenhunde nicht wiederentdecken kann. Was läuft da verkehrt? Gibt es Parallelwelten?
Vielleicht haben die im Bundestag einfach keine Kapazitäten mehr, um Einzelstühle ohne Schreibtisch in der letzten Reihe zu montieren, und deshalb darf keiner mehr aus diesem Parteiverein austreten.
Sie haben recht. Wenn ein Politiker sich innerhalb seiner Partei mit seinen wichtigen Themen nicht mehr wiederfindet, sollte er statt mehrerer Abstimmungsniederlagen dazu austreten. Er kann ja wieder eintreten, wenn die Partei sich verändert hat. Das sollte Schule machen.
Irgendjemand schrieb doch mal vollkommen zurecht: die CDU ist zwar die größte Fraktion im Bundestag, hat jedoch nur die große Koalition als Machtperspektive – anders als die SPD. Faktisch lässt sich also die Union von der SPD (nach links) treiben, so dass faktisch der Schwanz mit dem Hund wedelt.
Viele in der CDU nehmen das zähneknirschend zur Kenntnis, sehen aber (anders als die „Alterspräsidenten“ Steinbach und Bosbach) eine Perspektive in den nächsten Jahren in der CDU, die sie sich nicht durch „voreilige Maßnahmen“ (Fraktionsaustritt) kaputtschießen wollen.
Auch @disqus_JDI16RcXub:disqus – Ich bin ziemlich sicher, dass diese Leute in der Nach-Merkel-Ära die CDU wieder auf Kurs bringen werden.
Und nein: Ich meine nicht, dass es dann schon „zu spät“ ist.