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Fragile Sicherheitslage

Nach den blutigen Gefechten in Sweida: Droht Syrien der nächste Bürgerkrieg?

24.07.2025

| Lesedauer: 4 Minuten
Die Kämpfe in der drusischen Stadt Sweida haben einmal mehr verdeutlicht, wie fragil die Sicherheitslage in Syrien nach wie vor ist. Dabei wurden auch die Interessenkollisionen jener Staaten offengelegt, die die Zukunft Syriens mitgestalten.

Nach tagelangen, blutigen Kämpfen mit mehr als 500 Toten sowie Berichten über gezielte Exekutionen rückt die Lage in Syrien wieder in den Mittelpunkt der Berichterstattung über den Konflikt im Nahen Osten. Seitdem Ahmad al-Scharaa die Macht übernahm, hat es zahlreiche Angriffe auf Minderheiten gegeben. Anfang März wurden in der Küstenregion innerhalb weniger Stunden 1.500 Alawiten – darunter Männer, Frauen, Kinder und alte Menschen – massakriert. Verübt wurden diese Massaker vor allem von Einheiten der HTS, die offiziell Teil der neuen „syrischen Armee“ sind und somit dem Befehl aus Damaskus unterstehen. Auch die Christen sind nicht sicher. Ende Juni sprengte sich ein IS-Terrorist in der Mar-Elias-Kirche in Dweela, einem Stadtteil von Damaskus, in die Luft.

Das Ausmaß der Gewalt gegen Drusen in Sweida stellt die Fähigkeit der islamischen Machthaber in Damaskus, die syrischen Minderheiten zu schützen, erneut infrage. Seit dem Massaker an den Drusen kursieren Videos im Netz, auf denen zu sehen ist, wie Islamisten alten drusischen Männern die traditionellen Schnurrbärte abrasieren. Diese Bilder sorgen in der syrischen Gesellschaft für Entsetzen und zeichnen ein düsteres Bild der Zukunft Syriens. Inzwischen haben syrische Aktivisten dokumentiert, dass während der jüngsten Welle bewaffneter Zusammenstöße und Unruhen in der Provinz Sweida 80 drusische Frauen und Mädchen entführt worden seien. Die Entführung der Frauen folgte offenbar dem Muster der Entführung alawitischer Frauen in Latakia durch Truppen von Al-Schara im Mai.

AUFMäRSCHE FüR DIE FERNE HEIMAT
Bürgerkrieg der Welt jetzt in Deutschland: Syrer gegen Drusen und Kurden
Drusen, Christen und Alawiten werfen Damaskus vor, gezielt gegen Angehörige ihrer Religionen vorzugehen, um den Minderheiten in einem sunnitisch dominierten Syrien die Mitsprache zu verwehren. In Sweida ist das Vorhaben der Islamisten gescheitert, den Willen des Staates mit Waffengewalt durchzusetzen. Eigentlich sollten Regierungskräfte in die von Unruhen erfasste Stadt einrücken, wo sich Drusen und Beduinen bekämpften. Die aus Damaskus entsandten Truppen stießen jedoch auf den Widerstand drusischer Milizen. Diese weigern sich seit Monaten, die Kontrolle an die Zentralregierung zu übergeben.

Unter Vermittlung der USA, der Türkei und arabischer Staaten wurde zuletzt eine Waffenruhe ausgehandelt. Die Regierungstruppen zogen sich aus Sweida zurück, woraufhin drusische Milizen die Kontrolle übernahmen. Daraufhin flohen viele sunnitisch-muslimische Beduinen aus der Stadt. Ein Kommandeur der Beduinen sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die Beduinen fühlten sich an die Feuerpause nicht gebunden, da diese nur für die syrische Armee gelte.

In den vergangenen Tagen wurden in den sozialen Medien Aufnahmen des Beduinenstammesführers Abdul Moneim al-Naseef geteilt. Umgeben von bewaffneten Stammesangehörigen, veröffentlichte er einen Aufruf zur Unterstützung gegen die Drusen. Das heißt, der Konflikt in Südsyrien könnte jederzeit wieder aufflammen. Die sunnitischen Beduinen, die traditionell als Hirten und Viehzüchter arbeiten, stehen seit Jahrzehnten in einem teils erbitterten Konflikt mit der drusischen Bevölkerung.

Interessenkonflikt der Staaten bei der Syrien-Frage

Die jüngsten Kämpfe in Südsyrien rief das benachbarte Israel auf den Plan. In der vergangenen Woche flog es Luftangriffe im Süden Syriens und auf das Verteidigungsministerium in Damaskus, während die Regierungstruppen gegen die Drusen kämpften. Israel erklärte, es schütze die Drusen, die auch in Israel eine bedeutende Minderheit bilden. Seit dem Ende des Assad-Regimes und der Machtübernahme durch die Rebellen der Hai’at Tahrir asch-Scham (HTS) nutzt Israel seine militärische Überlegenheit.

HAMAS, DRUSEN, BEDUINEN, HOUTHIS
Die Sprache des Nahen Ostens: Gewalt
Die Entwicklung deutet darauf hin, dass islamistisch-sunnitische Ordnungsmodelle das Vakuum füllen werden, das nach der Schwächung der vom Iran gelenkten „Achse des Widerstands“ in Syrien entstanden ist. Damit stünde der Region eine Renaissance der Muslimbruderschaft bevor. Israel setzt deshalb auf Minderheiten wie Kurden und Drusen, um über sie Druck auf Damaskus und die Türkei auszuüben. So soll verhindert werden, dass sich in der Levante eine neue Machtbasis gegen Israel bildet.

Israel und Washington sind sich jedoch in Bezug auf Syrien uneinig. Die USA unterstützen ein zentralisiertes Syrien unter der Regierung al-Scharaa, die sich „verpflichtet“ hat, für alle Bürger zu regieren. Israel hingegen erklärt, die Regierung werde von Dschihadisten beherrscht und sei eine Gefahr für Minderheiten. Die USA versorgen Syrien bereits mit Geheimdienstinformationen, um das Land zu stabilisieren. Israel verfolgt jedoch eine andere Strategie. Das Land möchte Syrien zu einem schwachen, föderalen Staat machen, in dem man durch Minderheiten großen Einfluss ausüben könnte. Zu diesem Zweck wirbt Israel sowohl um die Drusen im Süden als auch um die Kurden im Nordosten des Landes. Die USA wollen vor allem Syrien als Bollwerk gegen den mehrheitlich schiitischen Iran und gegen antiwestliche Bestrebungen in der Region aufbauen. Israel hingegen möchte das neue syrische Regime schwächen, um sich selbst Einfluss zu sichern.

Ein Bericht von Reuters enthüllte, dass Al-Scharaa bei der Entsendung von Truppen nach Sweida auf Unterstützung durch die USA gebaut hatte. Insidern zufolge hat sich die syrische Regierung bei der Entsendung von Truppen in den Süden des Landes in der vergangenen Woche offenbar verschätzt und damit israelische Luftangriffe auf Damaskus ausgelöst. Die Führung in Damaskus ging demnach davon aus, für den Einsatz in der drusischen Stadt Sweida, um nach eigenen Angaben Kämpfe zwischen Beduinen und Drusen zu beenden, grünes Licht von den USA und Israel erhalten zu haben. Dies teilten acht mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters mit. Die syrische Führung stützte ihre Annahme den Angaben der Insider zufolge auf öffentliche und private Äußerungen des US-amerikanischen Sondergesandten für Syrien, Thomas Barrack. Dieser hatte gefordert, Syrien als zentral verwalteten Staat zu regieren.

SYRIEN WIE UKRAINE KüMMERN TRUMP NICHT
Gegen Israel ist der Westen dabei – so in Syrien gegen Drusen und Christen
Am Beispiel Syrien tut sich zudem ein ernster Interessenkonflikt mit den USA und Europa auf. Die Aufhebung der Sanktionen gegen Damaskus ist eine Voraussetzung für die Rückkehr von Flüchtlingen. Sollte Israel an der Grenze zu Syrien weiter zündeln und Militäreinsätze durchführen, würde es damit den Plan der US-Amerikaner und Europäer für die Rückführung der syrischen Flüchtlinge sabotieren, die seit 2015 millionenfach nach Europa ausgewandert sind.

Hinzu kommt, dass die Partner von Damaskus in Syrien eigene Interessen verfolgen. Saudi-Arabien und die Türkei tragen beispielsweise zu wenig dazu bei, dass ein neuer Gesellschaftsvertrag entworfen wird, der den Weg für eine nachhaltige Befriedung ebnet. Beide Mächte haben ein Interesse an einer Stabilisierung Syriens, verfolgen aber geopolitische Interessen. Für Saudi-Arabien ist al-Scharaa als antiiranischer Alliierter so wertvoll, dass man in Riad sogar eine Ausnahme von der eigenen Abneigung gegen den politischen Islam macht. Ankara betrachtet die neuen Machthaber in Damaskus als nützliche Juniorpartner, etwa wenn es darum geht, kurdischen Autonomiebestrebungen in Nordostsyrien entgegenzutreten.

Die israelische Militäroperation im Libanon und in Syrien wird nicht nur von den amerikanischen Verbündeten mit Sorge beobachtet. Die Golfstaaten lehnen eine iranische Vorherrschaft zwar ab, wollen aber auch keine israelische Hegemonie. Sie befürchten, dass durch Israels Interventionen in Syrien eine Neuordnung der Region nach der Schwächung des Iran gefährdet wird.

Trotz alledem entwickeln sich hinter den Kulissen neue Bemühungen, Syrien wieder in eine westliche Partnerschaft zu integrieren. So soll die Trump-Regierung „Vorgespräche“ mit Israel und Syrien über ein mögliches Sicherheitsabkommen zwischen den langjährigen verfeindeten Staaten geführt haben. Zwar steht eine Normalisierung noch nicht zur Debatte, doch könnten die Gespräche den Grundstein für künftige Bemühungen legen.

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42 Kommentare

  1. Israel verfolgt jedoch eine andere Strategie. Das Land möchte Syrien zu einem schwachen, föderalen Staat machen, in dem man durch Minderheiten großen Einfluss ausüben könnte.“ Kann man den Ansatz verallgemeinern? Ist deshalb Deutschland noch ein föderaler Staat und keine zentraler Staat?

  2. Die USA wollen vor allem Syrien als Bollwerk gegen den mehrheitlich schiitischen Iran und gegen antiwestliche Bestrebungen in der Region aufbauen.“ Dann sollte man Assad wieder einsetzen, der war dem Westen nicht abgeneigt.

  3. „Inzwischen haben syrische Aktivisten“
    wenn ich „aktivisten“ lese bekomme ich einen automatischen brechreiz mit zweifeln an den aussagen.

    • Ihr Geschichtswissen scheint auch nur ab 1933 zu bestehen.
      Das grobe Abschneiden von Bärten haben bereits die Römer bei Ihren Gefangenen praktiziert, ebenso ist es mir für die in der Tannenbergschlacht von 1410 gefangen genommenen Ritter bekannt, die den Rest ihres Daseins in irgendwelchen Krakauer Kerkern verbracht haben.

      • Ich hatte ja geschrieben „zumindest ein historisches Vorbild“. Ihre genannten Beispiele reichen 500 bis 1000 Jahre zurück. Von einer „Kulturnation“ mit Aufklärung, deutscher Klassik usw. im Gepäck hätte man im 20. Jahrhundert etwas mehr erwarten können als einen Rückfall ins Mittelalter oder noch weiter zurück. Nun gut, bei den Amish in den USA gab es vor einigen Jahren auch einschlägige Vorfälle, vgl. https://www.spiegel.de/panorama/justiz/bartraub-bei-den-amish-taeter-wegen-hassverbrechen-verurteilt-a-857092.html.

      • ornhorst hat schon recht. ihr geschichtsverständnis beginnt 1933 und ende 1945, hat also inhalt nur das 3.reich denn es gibt auch andere kulturnationen mit übelsten verbrechen. wie wäre es mit belgien in kongo, usa auf den philippinen, vietnam, korea … .

  4. Die arabisch-islamische Mentalität scheint ein kooperatives Miteinander nicht zu kennen. Sind sie unterlegen, so spielen sie die Rolle der armen Opfer –– etwa die der Unterdrückten in Gaza und im Westjordanland. Sobald sie Überlegenheit wittern, attackieren und morden sie ihre Gegner. Gewinnen sie, so feiern sie höhnisch über den Leichen ihrer Feinde. –– Niemand wird mit Menschen, die sich so verhalten, in Frieden leben können. Entweder man hält sie mit Gewalt klein oder man muss sich bedingungslos unterwerfen.

    Ein ähnliches, zum Glück noch nicht militärisches, Verhalten erleben wir inzwischen auf europäischen Straßen. Es sollte uns eine Warnung sein.

    • Frieden (Salam) ist ja auch nicht deren Bestreben – sondern die Umma, also Unterwerfung unter den Islam der Menschen auf der gesamten Erde.
      Er oder sie hier hat schon kurz nach der Geburt mit dem Einflüstern der Schahāda lebenslang keinen Ausweg. So geht das mit der Unterwerfung ohne Ausgang bis zum Tode: https://x.com/RadioGenoa/status/1948152129442750942
      Pierre Vogel allerdings scheint enttäuscht, dass sie ihn dort nun nicht mehr so anerkennen, wie er sich das vorstellte: https://www.youtube.com/watch?v=FeDTaXZuzNY
       

  5. Die USA scheinen der Auffassung, dass eine machtvolle syrische Zentralregierung gegenüber dem Iran gegnerisch, gegenüber seinen inneren nicht sunnitischen Minderheiten schützend-friedlich und gegenüber Israel neutral-freundlich eingestellt sein werde. Israel hingegen traut einer machtvollen syrischen Zentralregierung nicht, weil diese Israel destabilisieren und/oder militärisch angreifen könnte.

    Ich traue dem Urteil Israels mehr, einfach weil die USA sich in der Region schon so unglaublich oft als völlig unwissend und naiv herausgestellt haben.

  6. Aber bitte , der Ronzheimer , der Chefidiologe der Bild , Knecht von KKR , Haim und dem Rest der abartigen , ist doch glücklich in Syrien.
    Deutschland , stand wieder auf der falschen Seite.
    Wann lernen wir endlich aus der Geschichte.

  7. „Sollte Israel an der Grenze zu Syrien weiter zündeln und Militäreinsätze durchführen, würde es damit den Plan der US-Amerikaner und Europäer für die Rückführung der syrischen Flüchtlinge sabotieren, die seit 2015 millionenfach nach Europa ausgewandert sind.“
    Die wollen doch gar nicht zurück – und wenn, nur sehr wenige. Hier mit dem deutschen Pass und Bürgergeld lebt es sich doch weitaus angenehmer. Allerdings zum Urlauben und wegen Geschäften fliegt man wohl gerne hin und her.
    .
    Und weshalb „zündelt“ Israel, wenn es den Drusen beisteht?

  8. Ich lese solche Kommentare nach der Lektüre der entsprechenden Überschrift schon gar nicht mehr. Es ist nämlich ermüdend und in mir wächst eine emotionale Taubheit, wenn mir jeden Tag bestätigt wird, daß Leute aus diesen Kulturen einfach nicht friedlich miteinander leben können.

  9. Wie so oft verfolgen die Amerikaner eine mehr als dumme Strategie. Syrien ist ein künstlicher Staat aus mehreren ethnischen und religiösen Gruppen, die sich teilweise bekämpfen. Verbockt haben es damals Briten und Franzosen, die als «Schutzmächte» Staaten erschaffen haben, die nicht überlebensfähig sind. Teilweise geschah das ganz bewußt. An der Macht ist jetzt der Islamische Staat, der ein sunnitisches Kalifat errichten möchte. Alle Nichtsunniten müssen konvertieren, fliehen oder werden ermordet. Der islamische Staat ist so radikal, daß er nicht mal Dhimmis dulden will. Drusen, Christen und Yesiden wollen eigentlich nur in Ruhe leben, das erlaubt der Islam aber nicht. Anscheinend haben die amerikanischen Diplomaten wie so oft keine Ahnung von der Lage vor Ort, und Trump hatte anscheinend keine fähigen Berater. Er versagt hier jämmerlich. Lediglich Israel schätzt die Lage realistisch ein und handelt entsprechend.

  10. Leider kann die BRD keine syrischen Christen als Flüchtlinge aufnehmen, da diese hier von der muslimischen Mehrheit politisch und militärisch verfolgt würden.

  11. „Anfang März wurden in der Küstenregion innerhalb weniger Stunden 1.500 Alawiten – darunter Männer, Frauen, Kinder und alte Menschen – massakriert.“
    Liest sich fast, als solle es Empörung auslösen. Dabei vollzieht sich das seit fast zwei Jahren durchgängig in Gaza. Einem Landstrich mit 2,2 Millionen Menschen. 75% davon Frauen, Kinder/Jugendliche unter 18 Jahre und alte Menschen. Irgendwas zwischen 70.000 bis 90.000 Massakrierte, 150.000 Verwundete, Verkrüppelte, zehntausende Hungernde. Schändung im großen Stil. Und das Beste: Es will gar nicht mehr aufhören. Das großes Kino.
    „Israel verfolgt jedoch eine andere Strategie. Das Land möchte Syrien zu einem schwachen, föderalen Staat machen, in dem man durch Minderheiten großen Einfluss ausüben könnte.“
    Ist das für irgendjemanden überraschend? Gestern hat das israelische Parlament offenbar die Annexion des Westjordanlandes beschlossen. Das Westjordanland! Kernland des zusammen mit dem Gazastreifen von fast 150 Staaten der Welt völkerrechtlich anerkannten Staates Palästina. Ganz großes Kino.
    Warum sollte Israel – zumal perspektivisch – nicht auch Interesse daran haben die syrischen Provinzen Dar´a und Suweida zu annektieren? Selbstverständlich zuvörderst zum Schutze der dort lebenden Minderheiten. Syrien wurde schließlich nicht umsonst zu einem „Failed State“ gemacht und soll im Interesse mächtiger Kreise sicher auch genau das, zumindest ein sehr schwacher Staat, bleiben.
    Wo wir schon auf der Landkarte sind: Auch der Südlibanon – ebenfalls Teil eines Dauer-„Failed State“ – ruft nach Sicherheit und Unterschlupf. Es bleibt spannend im nahen Osten… Gott sei Dank schützt Israel die Menschen.

    • Meine Frage:
      Folgen die Drusen, haben die Alawiten einer Charta, die die Auslöschung eines Staates von der Landkarte vorsieht, die das Mittelmeer vom Blut der Bewohner dieses Staates rot zu färben zum Inhalt hat?

    • Die Anhänger des brennenden Busches dürfen das wegen dem Holocaust und so und Verteidigen die westlichen Werte so wie Bandera-Gläubigen in der Ukraine.

  12. Sorry, aber muss ich als deutsche Bürger für jedes Ungemach in Syrien zuständig sein???
    Alle, die vor Assad geflohen sind, müssen nun zurück. Das war der Deal.
    Wie lange sollen wir sie hier durchfüttern? Wer soll ihnen das Syrien machen, in das sie zurück wollen würden?
    Syrer sind für ihr Syrien selbst zuständig. Sie müssen zurück und dort für den Frieden sorgen. Sie sind nun im Westen ausgebildet, haben Demokratie gesehen und gelernt… jetzt ist die Zeit gekommen, das Gelernte in Syrien anzuwenden…
    Bloß weil wir hier Kompromisse schließen und Steuern zahlen, um friedlich zu leben, macht es uns nicht verantwortlich für andere, die dies nicht wollen…

  13. Ich habe da mal eine Frage: wenn die Deutschen, ich meine die Bio-Deutschen und die wirklich willkommenen nachgerückten und integrierten Deutschen, jetzt alles stehen und liegen lassen würden und nur mit ihrem Körper und nichts anderem in Flugzeugen nach Syrien und von mir aus noch in den Libanon und Gaza verfrachtet würden und im Gegenzug die Bevölkerungen Syriens, des Libanons und des Gazas nach Deutschland befördert würden und sie könnten alles, was wir besaßen, behalten, also Fabriken, Infrastruktur, ….wirklich alles. Wäre das nicht besser für uns? Ich bin mir sicher, einige Jahrzente später, Syrien-Libanon-Gaza wäre das neue Deutschland und ein blühendes Land und das Gebiet des ehemaligen Deutschlands wäre eine qualmende Ruine. Aber nur so nachgefragt für einen Freund/:in (m/w/d).

    • Und wäs wäre das Ende von diesem Lied? Die Syrer würden in 30 Jahren wieder zurückwollen und uns als Landräuber bezichtigen.

    • Genau diese Frage stelle ich mir schon länger.
      Mit unserem Kleinbus könnte meine Familie mit vier Tankfüllungen das Land Mesopotamien erreichen, das Zweistromland zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris. In der Schule lernten wir, daß schon weit vor Christus sich in diesem klimatisch und geographisch günstigen Landstrich Landwirtschaft, Handel und funktionierende Siedlungsformen erfolgreich entwickelten.
      Mesopotamien liegt auf dem Gebiet des heutigen Syrien.

      • Die geben keine Ruhe. Nirgends.
        Und das ist auch gut überliefert:
        Damals, als sie in Persien einfielen, gings für die Heimischen dort so aus: „Die Zoroastrierunterdrückung begann nach der arabischen Eroberung des Sassanidenreichs im heutigen Iran im 7. Jahrhundert und dem Übergang der dortigen Staatsreligion vom Zoroastrismus zum Islam. Die arabische Eroberung erstreckte sich über mehrere Jahrzehnte. Hormazdyar Mirza schreibt:
        „Die arabischen und muslimischen Eroberer und ihre Administratoren verfolgten die nicht-muslimischen und auch die nicht-arabischen muslimischen Untertanen grausam mit der ganzen Kraft ihrer Raserei und Gewalt; sie entzogen der unglücklichen Bevölkerung das Lebensnotwendigste und erpressten von ihr aus eigennützigen Motiven Geld zur persönlichen Bereicherung. Von einigen Oasenflecken abgesehen gab es für die unterworfenen Völker weder Gesetz noch Ordnung und Gerechtigkeit. Man kann sich die Lebensumstände der armen, hilflosen Zarathustrier, die mit zäher Entschlossenheit an ihrem alten Glauben festhielten und sich hartnäckig weigerten, den Islam anzunehmen, während dieser ganzen Jahrhunderte gut vorstellen.[3]
        Die Konfiszierung des Eigentums von Feuertempeln im Gebiet des heutigen Bahrain und Irak mag neben religiösen auch wirtschaftliche Gründe gehabt haben. Die breite Masse der Iraner weigerte sich zunächst, zum Islam zu konvertieren. Das Konversionsinteresse der Eroberer scheint auch rasch nachgelassen zu haben, da die Nicht-Muslime die Kopfsteuer zahlen mussten, an deren Eintreibung den islamischen Gouverneuren schon aus persönlichen Gründen gelegen war.[4] So wird von einer Gruppe von Zoroastriern aus Chorasan berichtet, die angeblich durch einen Wanderprediger zum Islam bekehrt worden waren, dann aber verhaftet und hingerichtet wurde, nachdem beim Gouverneur eine Beschwerde eingegangen war, dass die Konvertiten lediglich deshalb Muslime geworden seien, um Steuern zu sparen.“ Unschön weiter bei wiki
         
        Hier weigert man sich, das Prinzip des Jihad zu verstehen. Wäre gut, wenn vielen die Augen aufgingen und der durch lange Jahre der Propaganda sedierte Verstand das Arbeiten wieder begönne. Rasch. Denn auch uns geht es zunehmend an den Kragen.
        .
        Hier ein kleiner Blick in das, was zerstört wurde: Zoroastrianism is a very fun religion. I really like Zoroastrianism, I feel like you can learn from every religion, including Islam. Persians naturally are very warm-blooded people, and Zoroastrianism is all about appreciating nature, life, celebrating, and it’s basically an excuse to party, says Iranian activist @Younesrocks in an exclusive V24 interview. https://x.com/visegrad24/status/1934567835084181687

  14. Mein Mitgefühl mit den geschundenen Syrern.
    Aber, wir haben in Deutschland genug eigene Probleme. Darunter „schutzsuchende“ Syrer, die anstatt dankbar zu sein hier vollversorgt zu werden chronisch Ärger machen. Alleine in 2024 115.000 „Tatverdächtige“. Wahrscheinlich die Spitze des Eisbergs.
    Also bitte in Sachen Weltenrettung an „die Großen“ wenden. Das Geld der deutschen Bürger ist schon für den Kauf der Ukraine reserviert.

    • Nee. So einfach kommt man da nun nicht mehr heraus, da sich unsere Politiker, wie z.B. der Siggi Gabriel, ja mit den Rufen nach dem Ende des Assad-Regimes nicht zurückhalten wollten. Sie wollten den Damm zerstört sehen, aber haben keine Antwort auf die Flut!

  15. blutigen Kämpfen mit mehr als 500 Toten

    zahlreiche Angriffe auf Minderheiten gegeben.

    gezielte Exekutionen

    innerhalb weniger Stunden 1.500 Alawiten – darunter Männer, Frauen, Kinder und alte Menschen – massakriert.

    Ende Juni sprengte sich ein IS-Terrorist in der Mar-Elias-Kirche in Dweela, einem Stadtteil von Damaskus, in die Luft.

    Wer konnte aber auch ahnen, dass „unsere“ Rebellen sowas Böses machen würden!?
    Diejenigen, die genau davon schwurbelten, waren doch verwirrten Putintrolle und Assadfanboys, die dem syrischen Volk die Segnungen der heraufziehenden „Demokratie“ verwehren wollten.

  16. > Droht Syrien der nächste Bürgerkrieg?

    Eine weitere Frage – droht auch Ägypten ein Krieg gegen den… westlichen Vorposten? https://uncutnews.ch/wird-aegypten-nach-dem-iran-der-naechste-sein/

    > „… Trumps ehemaliger Sondergesandter Steve Witkoff bezeichnete Ägypten kürzlich in einem Interview mit Tucker Carlson als „Krisenherd“. Er warnte, dass der Krieg in Gaza zu einem Verlust Ägyptens als US-Verbündeten führen könnte …“

    Bisherige Folgen der Wolfowitz-Doktrin: Was nicht Vasall ist, wurde in ein Trümmerfeld verwandelt oder es zumindest versucht.

    • Ein Krieg kann niemals drohen… Haben Sie schon mal einen Krieg ohne Krieger gesehen? Eine Gewalttat ohne Gewalttäter? Einen Mord ohne Mörder?
      Es ist nicht der Krieg, der in Syrien droht, es sind die Syrer, die andere Syrer umbringen wollen…
      Das kann man auch so schreiben…
      Es ärgert mich ungemein, Sätze zu lesen wie .. Im Lager von Moria herrscht Gewalt…?? oder In Syrien droht ein neuer Krieg..?? Wurde der alte offiziell beendet? Wer sind die neuen Kombattanten? Es ist ein Mord geschehen… wie genau geht das vor sich hin? … Frauen wurden begrabscht… – auch hier frage ich mich, wie Begrabschen im Passiv funktioniert…

      • Richtig… Aber wie soll man die Handlung abstellen, ohne den Handelnden zu kennen?
        Will man den Frauen helfen, muss man ihnen zeigen, wie sie es vermeiden, Opfer solcher Handlungen zu werden.
        Handlungen zu konstatieren ist sehr gemein. Es signalisiert, jemand würde sich kümmern. Nun aber in Wirklichkeit haben potentielle Opfer keine Möglichkeit, das Nahen von solchen „Handlungen“ zu erkennen…
        Es ist zynisch, sich über „Handlungen“ aufzuregen und nichts über Täter oder die Handelnden zu schreiben.

      • Vielleicht findet man gute Artikel, welche die Sache erklären: https://globalbridge.ch/der-schattenkrieg-in-syrien/

        > „… Nach einer Blitzoperation seiner Hayat Tahrir al-Sham (HTS) konnte Ahmad al-Sharaa im vergangenen Dezember das verhasste Regime der Assad-Familie stürzen und als Sieger in Damaskus einziehen. Die Türkei wurde daraufhin zum mächtigsten ausländischen Akteur im neuen Syrien. … Schattenkämpfe zwischen Israel und der Türkei um Macht und Einfluss in Syrien flammen seitdem immer wieder auf und werden oft, wie jetzt am Beispiel Suwaidas, auf Kosten der Minderheiten ausgetragen. Beiden Regionalmächten schwebt die Vision vor, ihren Einfluss weit über ihre Grenzen hinweg auszubauen und den Nahen Osten nach ihrem Gusto neu zu ordnen. …“

        Im Fall Israels ein etwas seltsames Vorhaben, wenn das Land nur 10 Millionen Einwohner hat – weniger als Belgien. Es geht nur mit den USA hinter dem Rücken. Diese haben sich wiederum irgendwann für ein zentralisiertes Syrien entschieden:

        > „… Die große Wende kam letzten Mai in Riad, als Donald Trump den syrischen Präsidenten al-Shaara traf und ihn jung, attraktiv und einen harten Kerl mit einer sehr starken Vergangenheit nannte. Die Waagschale schien da zugunsten des «einheitlichen, zentralverwalteten Syriens» zu fallen. Was in Ankara Wohlwollen, gar Euphorie auslöste. …“

        Und so kam es zu den bekannten Aktionen.

  17. „Das Ausmaß der Gewalt gegen Drusen in Sweida stellt die Fähigkeit der islamischen Machthaber in Damaskus, die syrischen Minderheiten zu schützen, erneut infrage.“
    Haben wir schon verdrängt, daß der heutige Machthaber an der Seite der Terroristen (wenn nicht sogar auf der Seite des IS) gegen Assad kämpfte und sicher nicht durch Teddybärwerfen aufgefallen ist?
    Die Massaker, die wir in Syrien beobachten können, sind kein Unfall, sondern waren und sind von höchster Stelle geplant. Und wir Idioten schicken auch Geld dorthin!

    • „Das Ausmaß der Gewalt gegen Drusen in Sweida stellt die Fähigkeit der islamischen Machthaber in Damaskus, die syrischen Minderheiten zu schützen, erneut infrage.“ = Es sind zu viele Mörder an Drusen unterwegs.
      Wieso schreibt man nicht so, dass der Täter klar benannt wird??? Weiß man dies etwa nicht?

      • Weshalb nimmt man an, dass islamische Machthaber in Damaskus Drusen, Christen oder Alawiten wie andere „Minderheiten“ überhaupt schützen wollten?
        Die islamischen Kampfbefehle treffen glasklare Aussagen gegenüber „Ungläubigen“.

  18. Man hört die Abschiebungsgegner bereits aufjubeln… Syrien ist unsicher, also nichts mit der Rückführung der Hunderttausenden, die einst vor Assad geflohen waren. Was Linke und Islamisten aufs engste miteinander verbinden: beide sind völlig kompromißunfähig und dulden niemanden neben sich, der eine andere Meinung verfolgt. Möglicherweise kommt jetzt der nächste Schwung an Syrern, Drusen, Alawiten und solche, die sich dafür ausgeben… . Wir haben Platz, Geld sowieso…

  19. Sicher genug! Alle zurückschicken! Bei uns ist die Gefahrenlage durch Syrer auch unüberschaubar geworden! Es gibt keine friedlichen Islam! Sieht man wieder einmal!

  20. Den „bösen Assad“ zu stürzen war wohl alles andere als eine gute Idee. Bei dieser Art von Befreiung kommen nur die Freunde von Mord und Totschlag auf ihre Kosten.

    • Die damaligen Betreiber dieses Sturzes rechne ich alle dem Wokismus zu.

    • Gadaffi in Lybien zu stürzen, hat Lybien auch alles andere als stabilisiert. Demokratieversuche in Afghanistan haben auch nicht funktioniert.
      Der Westen sollte Bescheidenheit üben und die Leute ihrem Schicksal überlassen. Keine Moral mehr, nur Geschäfte.
      Der West muss anerkennen, dass ander Länder unsere Weisheiten nicht brauchen. Ob Syrer oder Lybier leiden, soll uns nicht kümmern… So wie Europa ihre Lehren aus der Inqusition, Welt- und Bürgerkriegen und Revolutionen gelernt hat, so müssen es andere Völker auch tun, wenn sie es unbedingt brauchen.

  21. Was stimmt in diesen Ländern nicht, dass man sich gegenseitig massakriert? Und warum zum Teufel, soll es eine gute Idee sein, diese Menschen bei uns aufzunehmen?

  22. Also das verstehe ich jetzt nicht. Nach Ansicht aller Mainstream Medien ist doch der Schlächter von Damaskus, Assad geflohen. Demnach müsste doch in Syrien jetzt das Paradies herrschen.

    • Die harte Hand Assad fehlt nun in Syrien. Die syrische Bevölkerung versteht nur den schwingenden Gummiknüppel, das entspricht ihrer Anschauung. Diesen schwingenden Gummiknüppel gibt es in Deutschland nicht. Sagte mir neulich eine Grüne:/In, deren Namen ich leider vergessen habe.

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