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Achtung Glosse

Deutschland braucht einen Kälteschutzplan – und einen für Regen

04.07.2025

| Lesedauer: 2 Minuten
Einen Hitzeschutzplan hat Deutschland schon. Falls mal wieder Klima ist. Doch ein Nanny-Staat darf niemals schlafen. Auch nicht, wenn Wetter ist. Deutschland braucht daher einen Kälteschutzplan – und einen für Regen. Achtung. Glosse.

Zwei Tage in Folge schoss das Thermometer vergangene Woche über 30 Grad Celsius. Zwei Tage oder wie es die ARD nennt: eine Welle. Eine Hitzewelle, vor der die ARD in einem Brennpunkt warnte. Zurecht. Schließlich ging es nicht um so was Harmloses wie die Außenministerin von einer befreundeten Partei, die systematisch Rechtsbruch begangen hat. Die Gefahren waren real: Bratwürste führten zu unzähligen Todesfällen, 90-Jährige konnten nicht mehr risikofrei Marathon laufen und wer seine Eiscreme eine halbe Stunde unbeaufsichtigt auf dem Balkon ließ, dem schmolz sie gnadenlos davon. Gut, dass Gesundheitsministerin Nina Warken da einen Hitzeschutzplan ausgebrütet hat, um die Schäfchen vor allzu viel Sonne zu bewahren.

Das war Klima. An diesem Montag haben wir wieder Wetter. Das bedeutet in Deutschland: Regen und kaum mehr als 20 Grad auf dem Thermometer. Im Juli. Doch wir sollten uns da nicht in falscher Sicherheit wiegen, Nina Warken. Sicherheit darf es für die deutsche Politik nicht geben. Schließlich leben wir seit sechs Jahren ununterbrochen im Klimanotstand. Zurecht. Vor dem schlechten Wetter darf der deutsche Nanny-Staat nicht kapitulieren. Wir brauchen einen Kälteschutzplan – und einen für Regen.

Jährlich sterben in Deutschland rund eine Million Menschen, nachdem es geregnet hat. Das hat eine Modellrechnung des Robert Koch-Instituts ergeben. Zudem hat eine Studie ergeben, dass zu viel Regen zu einem aufgeweichten Rückgrat führen kann. Laut einer nicht repräsentativen Umfrage im eigenen Haus leiden darunter sogar 99 Prozent aller Befragten – wobei es eine Fehlerquote von einem Prozent gibt.

Zudem kann Sommerregen zu krankhaft schlechter Laune führen. Dagegen helfe es, sich selbst zu isolieren, sagt Karl Lauterbach bei Lanz. Das habe eine Hogwarts-Studie nachgewiesen. Zwar sei er der einzige Proband gewesen, räumt Lauterbach in seinem Wohnzimmer ein. Aber dafür seien wirklich alle besser gelaunt gewesen, wenn er sich zuhause isoliert habe.

Die Regierung hat das Staatsradio angewiesen, stündlich Rudi Carrells alten Hit „Wann wird mal wieder richtig Sommer“ zu spielen. Allerdings in einer modernen Fassung. Darin heißt es jetzt: „Schuld daran ist nur die AfD“. Eingespielt haben das in einer gemeinsamen Version die Ärzte und die Toten Hosen. Die Aufnahme hat 30.000 Euro gekostet. Der Bund subventioniert sie mit 500 Millionen Euro. Das Geld stammt aus der Kulturförderung. „Wir machen den Song an Schulen zur Pflichtlektüre“, begründet Ministerin Karin Prien die Kostenübernahme. „Die Schüler sollen etwas über den ausgestorbenen Stil des Deutschen Biedermeier-Punks lernen.“

Außerdem hat der Bund beschlossen, gegen die Kälte gratis Heizpilze zu verteilen. Die kosten pro Stück rund 400 Euro. Der Bund hat 1000 Geräte erstanden. Für 4,5 Milliarden Euro. Die Verhandlungen hat Jens Spahn mit einem Parteifreund geführt. Der hat dem Fraktionsvorsitzenden der Union dafür eine bescheidene Dienstwohnung zur Verfügung gestellt: Villa Größenwahn, Berlin-Grunewald, Allee des Korrupten Politikers 2 bis 47.

Die Kirchen beteiligen sich am Kälteschutzplan der Regierung. Sie öffnen an Tagen unter 20 Grad Celsius das Fegefeuer. Die Organisation liegt beim bischöflichen Ordinariat in Köln. Das hat einen privilegierten Zugang zum Fegefeuer. Linke, Grüne und Gewerkschaften wollen gemeinsam eine Pflicht zu Kältefrei durchsetzen. Alternativ bieten sie Angebote zum Thema an: „Wenig arbeiten und viel verdienen. Halten kann das quasi jeder Mitarbeiter des DGB.

Was noch fehlt, ist eine staatlich bezahlte NGO zum Thema Kälteschutz. Weil sie gerade nichts zu tun hat, übernimmt Luisa Neubauer diese. Arbeitstitel: „Saturday for Sommerfun“. Zwar wisse sie noch nicht genau, was sie da vertreten soll, sagt Neubauer. Doch so lange sie dafür Geld bekomme und eine Kamera sie aufnehme, sei das letztlich zweitrangig.

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18 Kommentare

  1. Gestern Anja Windl, die „Klima-Shakira“ auf Servus TV Hangar 7 gesehen. Die passte mit ihrem Kurzauftritt -alle anderen waren zu dumm, um sie zu verstehen – perfekt zu Ihrer Glosse. Danke dafür.

  2. Das soll eine Glosse sein? Seit wann wird in einer Glosse die Realität beschrieben????

  3. Per definitionem ist die Glosse eine journalistische Darstellungsform die ein bestimmtes Thema in überspitzter Form und auf humorvolle und ironische Weise kommentiert. Allerdings fällt es mir schwer, diesen schönen Text als Glosse zu verstehen. Das ist eher Realsatire pur. Und ich wette, die Punk-Opportunisten der Toten Hosen um Campino, der mit Frack und Zylinder beim Bundesuhu als Wahlmann verkehrt, dürfte wirklich den Song von Rudi Carell vergewaltigen.

  4. Also eigentlich bräuchten wir viel dringender einen Schutzplan gegen den Saharastaub. Wegen dieses Staubs müssen Millionen Autos gewaschen werden, die Energie und vor allem der Wasserverbrauch dafür ist ökologisch nicht vertretbar. Die Anzahl der zu putzenden Fenster geht sich in die Milliarden, zumindest wenn ich die Größenordnungen von Analena benutze.
    Ich denke auch, dass es für die Haut nicht gut sein kann, wenn sie mit dem Sand der Sahara gesandstrahlt wird.
    Ich denke wir sollten im Süden und Südwesten eine Barriere aus Windrädern aufbauen, die dann angeschaltet werden um den Saharasand zurückzuwehen.

  5. Es ist nichts dagegen einzuwenden, Pläne und Vorkehrungen für verschiedene mögliche Extremsituationen zu haben.
    Aber bitte dabei die Panik weglassen und Fachleute die Sache machen lassen, von der Risikoeinschätzung bis zu den Maßnahmen.

  6. Ich hatte 40°C – Hurra ich lebe noch 😉
    Nur mein Bierpensum hat sich verdoppelt 😉
    Übrigens bin ich bei solchen Sommern in Europa aufgewachsen.
    36°C – Norrmal Temperatur Juli-August, Extremum 40°C
    Aber meine Oma erzählte mir was sie von ihrer Oma wusste,
    um 1870 ist hat es im Juni geschneit und die Weizenernte ist erfroren.
    Das Klima ist so unbeständig wie das Wetter und beides kann der Mensch nicht vorhershen, belegt die stochastische Mathematik.

  7. Was man in Deutschland dringend braucht sind

    • Anti-Idiotenspray und
    • Phrasenmäher.
  8. „Deutschland braucht einen Kälteschutzplan“ – ja, aber
    „Deutschland braucht einen Idioten-Schutzplan“ –
    gegen die sich grasierend verbreitende ungebildete Idiotie in diesem Lande.
    „Dieses Land wird von Idioten regiert“ – sagte Alice Weidel, da hat sie Recht.
    Was diese Nihilisten Linksextremisten in Deutschland tun, nenne ich:
    kulturellen Genocid am deutschen Volk“ – allen voran das ÖRR.
    Deutsche Kultur, (Klassik, Volksmusik, u.a) und Geschichte kommt im ÖRR nicht mehr vor, nur noch diffamiernde Missachtung, ungbildeten 68′ Typus.
    Goethe, Schiller, Herder, Hölderlin, sind Namen die man bim ÖRR nich kennt
    „Deutschland verrecke“ – ist ihr Leitspruch. Diese Idiotie halten sie für großartig.
    Wenn sie ein Volk vernichten wollen müssen sie es nicht physisch vernichten.
    Es reicht wenn sie seine Vergangenheit vernichten, Geschichte und Kultur.
    Das belegt die bekannte Weltgeschichte der Menschheit.
    Ein Volk ohne Vergangenheit ist ein Volk ohne Zukiunft“ – jap. Sprichwort

  9. „Deutschland braucht einen Kälteschutzplan – und einen für Regen“ … noch viel dringlicher braucht das Land einen Schutzplan gegen toxische Narrative, zweifelhafte Ideologien und für die damit verbundene Idiotie.

    • Volle Zustimmung !!!
      Steh so auch in meinem Kommntar.

  10. Glosse

    Zwei Tage in Folge schoß das Thermometer zu Ende gehender Woche über 30 Grad Celsius.

    Der vorgestrige Mittwoch endete in der bayerischen Landeshauptstadt mit einem Gewitter und gewaltigem Regen.
    Heute, am amerikanischen Unabhängigkeitstag, begann der lichte Tag in jener Stadt zwar unverdächtig, doch gegen 6:30 Uhr verdunkelte sich sich der Himmel, um anschließend einem exemplarischen Sommergewitter die Bühne zu überlassen.
    Was sie uns hierzulande als Sommer verkaufen, wird in zivilisierten Gegenden Weltuntergang genannt.

  11. Warum nicht einfach einen Wetterschutzplan?
    Raumtemperatur für alle. Immer. Überall. Weltweit.
    Aus Gründen der Gerechtigkeit.

    • Und dann noch – auch von wegen Gerääächtigkeit:
      Freie Sicht aufs Mittelmeer, nieder mit den Alpen!

  12. Hitzeschutzplan. Kälteschutzplan. Regenschutzplan. Leute! Merkt ihr’s denn nicht! Was ist mit dem Normalen Wetter? Durch die andauernden Wetterextreme, die Gluthitze, die Flutkatastrophen, die Gletscherschmelze, die Murenabgänge und was es sonst noch so alles gibt sind wir dem Normalen Wetter völlig entwöhnt. Wir würden uns bei Normalem Wetter nicht zu helfen wissen! Was muß ich trinken, was darf ich trinken? Soll ich lüften oder die Fenster geschlossen halten? Soll ich mich nach draußen begeben oder lieber drinnen bleiben? Soll ich langsamer arbeiten oder schneller? Sind die Vorbereitungen getroffen, daß mich die Regierung bei Normalem Wetter über die Medien anweisen kann, wie ich mich zu verhalten habe?
    Ich fühle mich so alleingelassen. Niemand hilft mir, wenn eine Normalwetterkatastrophe kommt…

    • Im Sozialismus muß man einem schon mal abhelfen, um tausend zu erziehen. Man kann ihnen einfach nicht trauen! Nicht daß sie machen was sie wollen!

  13. Gut, dass er eine Hogwarts-Studie nannte und keine von Harvard, denn von Thomas Sowell ist überliefert:
    „In every disaster throughout American history, there always seems to bei a man from Harvard in the middle of it.“ https://x.com/WallStreetMav/status/1914593767832584352
    Stiftungsvermögen 49,4 Mrd. US-Dollar (2022) auch wiki
    .
    Und auch gut, dass der Hinweis auf die „Beatmungsgeräte-Affäre“ bei Corona versteckt platziert ist – denn die hätte ich sonst doch glatt endgültig vergessen. Aber 90 Millionen hin oder her bei all den Milliarden, die der Jens alleine damals versemmelt hat: peanuts – oder? https://www.aerzteblatt.de/news/ministerium-zahlte-in-pandemie-millionensumme-fuer-nicht-gelieferte-beatmungsgeraete-5b1a4810-ec18-4cbd-8d56-f1b47da16871
    Jetzt haben wir Wetter. Und CO2-Ablass. Und beständig steigende Energiekosten. Und Habeck hat ne „show“ beim Berliner Ensemble, statt vor Gericht stehen zu müssen. Wie all die anderen auch.

  14. Auch wenn der Beitrag als Glosse gekennzeichnet ist und gut geschrieben ist – so bleibt einem beim Lesen doch das Lachen im Halse stecken. Denn wenn wir eines in Deutschland in den letzten Jahren gelernt haben, dann das: Was heute noch eine Glosse ist, kann morgen schon bittere Realität sein. Erst recht beim Thema Klima! Wenn ich da so an unsere allseits bekannten Klimahysteriker unter den Politikern und Journalisten denke, dann wird mir Angst und Bange…

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