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Vorwort zum Sonntag

Die Kirche von morgen – eine pfingstliche Zukunftsvision

07.06.2025

| Lesedauer: 2 Minuten
„Ihr werdet Kraft empfangen (…) und ihr werdet meine Zeugen sein“ (Apostelgeschichte 1,8). Der Heilige Geist macht aus verängstigten Jüngern mutige Bekenner. Pfingsten wird damit zum Geburtstag einer ausstrahlenden Kirche. Grund genug, eine pfingstliche Vision für eine Kirche der Zukunft zu wagen.

Einen Glauben, der in Gottesdiensten den Kult der politischen Theologie feiert, brauchen wir nicht. So eine Politkirche wird von selbst untergehen. Desgleichen ist der Pfarrer überflüssig, der sich als spiritueller Sozialpädagoge oder als prophetischer Weltretter aufspielt. Aber der Christ, der von Gott her mit seinen Mitmenschen lebt in ihrer Angst, in ihrer Freude, in ihrer Ohnmacht, in ihrer Trauer, in ihrem Hoffen und in ihrem Suchen, der wird auch weiterhin nötig sein.

In Europa stecken wir mittendrin in der Krise der Kirche. Man muss mit weiteren erheblichen Erschütterungen rechnen. Aus der Krise von heute wird morgen eine Kirche hervorgehen, die viel verloren hat. Sie wird klein werden, mithin ganz von vorne anfangen müssen. Sie wird die Bauten nicht mehr füllen oder finanzieren können, die in vermeintlich besseren Zeiten errichtet wurden. Aber sie wird urgemeindlich in Wohnzimmern, Hauskirchen und Chaträumen Herberge finden.

Die Kirche der Zukunft wird mit der Zahl ihrer Anhänger ihre Privilegien verlieren. Sie wird Gott sei Dank nie mehr die gesellschaftsbeherrschende Kraft haben, wie es bis vor kurzem war. Sie wird eine Freiwilligkeitsgemeinschaft werden, die sich nicht mehr durch gesellschaftliche Konformität von selber versteht. Sie wird als kleine Gemeinschaft sehr viel stärker aus der Initiative einzelner Christen leben. Sie wird neue Formen des Amtes kennen. Bewährte Christen, die im Beruf stehen, werden zu nebenerwerbstätigen Pfarrern ordiniert; lebensnahe Pfarrer für lebensnahe Christen.

Der Glaube wird sein Wesentliches in dem finden, was immer seine Mitte war: Der dreieinige Gott, der in Jesus Christus Mensch geworden ist und der den Beistand seines Heiligen Geistes schenkt, der bis zum Ende reicht. Die Kirche der Zukunft wird in Glaube und Gebet wieder ihre eigentliche Mitte finden und Wort und Sakramente werden wieder als Gottes Dienst, Stärkung und Freude erfahren.

Es wird ein verinnerlichter Glaube sein, der nicht auf ein politisches Mandat pocht, der es aber ohne religiösen Wahrheitsanspruch zulässt, dass Christen je nach Überzeugung mit den Linken oder mit den Rechten flirten, ohne spirituell verschmolzen mit ihnen ins politische Bett zu steigen.

Der Weg zur Kirche der Zukunft wird steinig und schwer. Der Vorgang der Kristallisation und der Klärung wird der Kirche manche guten Kräfte kosten. Dies alles wird Zeit brauchen. Aber im Prozess der Reinigung wird in einer verinnerlichten und vereinfachten Christenheit eine neue Zeigefinger-Kraft hin zum gnädigen Gott erwachsen. Die Menschen in einer ganz und gar technisierten und politisch verplanten Welt werden im tiefsten Seelengrund einsam sein. Sie werden, wenn ihnen Gott entschwunden ist, ihre volle, schreckliche Bodenlosigkeit erfahren. In diese Verlorenheit hinein dürfen Christen auf den hinweisen, der die Antwort ist, nach der die Menschen im Verborgenen immer gefragt haben.

Darum bin ich zuversichtlich, dass die Kirche bleibt. Nicht die Kirche des politischen Kultes, nicht die Kirche der Moralapostel und nicht die Kirche des äußeren Reichtums. Bleiben wird die Kirche Jesu Christi. Ich vertraue auf den Heiligen Geist, der seine Gnade in fehlerhaften Christen und in befleckten christliche Gemeinschaften von neuem blühen lassen wird. Gott wird als Heimat und Quellgrund aufleuchten, der den Menschen Geborgenheit und Leben gibt und Hoffnung über den Tod hinaus.

PS. Diese evangelische Kirchenvision ist vom Katholiken Joseph Ratzinger, „Glaube und Zukunft“ (1971), inspiriert.

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20 Kommentare

  1. Da möchte ich Peter Hahne von heute früh zustimmen. Man muss Glaubensgemeinschaften und Kirche, die von Steuern und vom Staat alimentiert wird, trennen. Die Kirche ist tot, sie ist nicht mehr für die Gläubigen da, sondern nur (wieder) Instrument des Staates (Wes Brot ich ess, des Lied ich sing), was ja seit geraumer Zeit immer deutlicher wird. Viele, die heute noch in die Kirche gehen, sind bestenfalls noch scheinheilig, so, wie die gesamte Kirche, egal, ob jüdisch, katholisch oder evangelisch.
    Das einzige, was bleibt, sind die 10 Gebote. Die interessieren ja auch keinen mehr, sind aber für das Wohlergehen einer Gesellschaft, ob lokal, regional oder global, unerlässlich.
    Ich habe mich schon lange von der Kirche verabschiedet, versuche aber, nach den 10 Geboten zu leben (wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein – ich kann diesbezüglich keine Steine werfen), versuche aber, mir ein Mindestmaß an Demut zu erhalten.
    In diesem Sinne allen ein schönes Pfingsten, ob im Glauben oder ohne.

  2. Früher war es wohl durchaus üblich, daß der Pfarrer auch einen Weinberg, oder Acker, mit zu bewirtschaften hatte, wie zB. in St.Valentin -Basilika Minor- zu Kiedrich, bis vor wenigen Jahren. Sehr empfehlenswert. Die wunderschöne Kirche mit den „Chobuben“, als auch das Prinzip.
    Benedikt XVI war nmK. strikter Gegner von den heutigen „queeren“ & asylgeschäftigen ZEITGEISTpfarrern & einer verbeamteten(sic!) STEUERkirche, als quasi „geschmeidige“ Fortsetzung des Hitler-Staat-Kirchenkonkordates.
    Schöne Pfingsten allseits, zwar bei Regenschauer & 14°, aber DeutschLALAlands „€lite“ brennt dafür ja anschaulich intellektuell & kulturell ab, wie bei den „Woken SoDom zu Paderborn“ & „EKD-Queertagen“ sichtbar.

  3. Das gesamte Herumphilosophieren bezüglich der sog. „christlichen Kirchen“ ist sinn-und zwecklos angesichts der bevorstehenden Übernahme der „Religion des Friedens“-zumindes was Europa betrifft.

  4. „Gott wird als Heimat und Quellgrund aufleuchten, der den Menschen Geborgenheit und Leben gibt und Hoffnung über den Tod hinaus.“ Möglich das solche Welt- und Glaubensbilder im dunklen Mittelalter Resonanz fanden. Wer sein Seelenheil darin findet allen Sinn einer Pristerkaste zu übertragen, einer monotheistischen Glaubensbestimmung, dem wird vor allem eines eingeimpft: Schuld. Wer hofft durch das knieen vor dem Altar oder dem Imam befreit zu werden von der Unfähigkeit seine eigene Welt zu gestalten, und die ‚Geborgenheit‘ darin finden will mit religösem Eifer nicht aus Gottes Gnade zu fallen, statt nach der Wahrheit zu suchen, dem ist in seiner Menschwerdung nicht mehr zu helfen. Alle ‚ein Gott Kirchen‘ sind gefährlich für Frieden und Selbstbestimmung. Sie wollen nicht das man sich geborgen fühlt. Und wenn man sich die Kirchen wegdenkt dann bleibt noch deren Gott und dessen Söhne. Und dabei hätte man es belassen sollen. Dann wäre nämlich aufgefallen, das diese meta-Bande jede Natürlichkeit, jede Sinnsuche und Wahrheit, jede Ästhetik und Selbsterkenntnis aus der Welt der Menschen eliminieren wollten. Wer einen Teufel braucht um seine Schafe zu lenken und für sie zu denken, dem ist niemals zu trauen.

    • Dem Monotheismus ist das Totalitäre eingeboren.

  5. Luther wäre aus der EK ausgetreten und hätte seine eigene „Kirche der Zukunft“ gegründet. Was ist Mut wert, wenn er sich in Worten erschöpft? Neuen Wein soll man in neue Schläuche füllen.

    • Luther hätte sich bestimmt auch impfen lassen 🙂

      Ich stehe übrigens für alten Wein. Meine Kirchenvision ist ja eine urgemeindliche Vision. Also: Alter Wein in alten Schläuchen.

  6. Die Kirche wird ganz verschwinden. Zu groß die Lügen, zu groß die Sünden in ihrer gesamten Geschichte, die seit zweitausend Jahren nicht weniger werden sondern täglich immer noch mehr. Die Kirche hat mit der Lehre Jesu soviel gemeinsam wie der Islam oder das Judentum mit der Lehre Jesu gemeinsam haben. Nichts. Alle drei Religionen, der Islam, das Judentum und das sich selbst so nennende Christentum haben NICHTS, außer ein bisschen Heuchelei im „Christentum“ mit der Lehre Jesu gemein. Alle drei Religionen sind Lehren des alten Testamentes, in denen ein rächender, eifersüchtiger und grausamer Gott vergöttert wird. Ein Gott der sich benimmt wie Satan, nicht wie ein barmherziger Gott, von dem Jesus sprach.
    Jesus lehrte einen völlig anderen Weg, von dem seit zweitausend Jahren jedoch NICHTS realisiert wurde. Jesus ist nicht einmal zu Weihnachten geboren. Hier – bei seiner Geburt – gehen die Lügen schon los. Weihnachten ist ein altes heidnisches Fest, dass man im Kaufrausch genau so weiter feiert und nur dem Schein, nichtmal dem Namen nach, Christus widmet. Warum wird zu Weihnachten in allen Familien mehr gestritten als im Rest des Jahres? Weil es ein Fest des Streits ist, nicht des Friedens. Ein Fest der Lüge, die in den Familen auf die unausgesprochenen Wahrheiten trifft und so Konflikte gebiert. Keinen Frieden! Zu Weihnachten wurde und wird nie Frieden geboren. Weil es kein Fest des Friedens ist. Es ist ein Fest der Heuchelei und des Konsums.
    Die Verspeisung des Leib Christi, das Trinken seines Bluts, unter der Heuchelei des „Abendmahls“ sind andere, satanische, kannibalistische Rituale, mit gleichzeitiger Verballhornung und Erniedrigung Christis als Opferlamm. Niemals predigte Jesus wir sollen seinen Leib essen oder sein Blut trinken. Es ist Satan, der gerne möchte, dass wir Christus essen und sein Blut trinken und wir folgen diesem Irrweg nicht nur kritiklos, sondern rennen auch noch die Blicke der Gemeinde heischend, Follower generierend, zum Altar. Zum Opertisch! So wie die Muslime um die Kaaba kreisen oder die alten Juden um das goldene Kalb tanzten. Insgesamt ist das „Christentum“ immer noch genau der alte Opferritus, dem schon Kain ins Verderben folgte und der mit jeder Klingelbeutel Reichung repetiert wird. Nein, das Christentum ist wegen all dieser Heuchelei, Verballhornung und stumpen, blinden Missachtung der wahren Lehre Jesu noch viel weiter von der Erlösung entfernt als Gläubige des Islam oder des Judentum es sind, die nur verblendet sind aber nicht obendrein auch noch verlogen und mit dieser Verlogenheit unschuldige Gläubige auch noch dazu verführen dem Götzentum eines völlig verfälschten Heilands anzuhängen.
    Die Kirche hat fertig. Sie wird friedlich und sang- und klanglos verschwinden. Weil Jesus kein Rächer und kein grausamer Gott ist. Jesus gab seinen Anhängern zweitausend Jahre die Chance es richtig zu machen. Diese Chance wurde vertan. Die Verführer haben ausgedient. Noch haben Sie die Chance umzudenken. Doch davon sind die Verführer weit entfernt, wie man wöchentlich auf TE lesen kann. Es wird keine Neuauflage einer irgendwie gearteten Kirche geben. Niemand braucht einen Tempel um an Jesus zu glauben. Jesus predigte nicht von einer Kanzel. Er stellte sich auf einen Stein, damit ihn alle sahen und hörten wenn er sprach. Mehr nicht. Seine Jünger verbreiteten seine Lehre ohne einen Sold dafür zu beziehen. Sie predigten um der Lehre willen, nicht um ihres Lebensunterhaltes Willen. Darum predigten sie auch keine politischen Themen. Die Frauen, die diesen Predigten zuhörten, malten nicht währenddessen Vulven in den Sand und die Männer, die den Predigten der Jünger zuhörten, schauten weder die Frauen während der Predigten an, noch die Vulven, die sie in den Sand gemalt hätten.
    Ratzinger ist tot. Ratzinger verriet nicht nur Jesus, er verriet sogar sein kirchliches Amt. Ratzinger war der letzte Papst, den es gab. Der, der danach Papst genannt wurde, konnte gar nicht Papst sein. Denn ein Papst kann nur gewählt werden, wenn der alte Papst tot ist. Ratzinger war aber nicht tot. Daum war Franziskus nie Papst und darum wurde Franziskus auch nicht wie ein Papst beerdigt. Da Leo als Ersatz für Franziskus und nicht für Benedikt gewählt wurde, ist auch Leo kein Papst, sondern nur die Fortsetzung der Lüge, die unter Franziskus begann.
    Wer sich auf Benedikt beruft, beruft sich auf einen Verräter Christi und einen Verräter seines bis dahin – zumindest dem Glauben nach – heiligen Amtes.
    Ich sag ja, die Lügen der Kirchen werden täglich mehr. Nicht weniger.

    • „Jesus ist nicht einmal zu Weihnachten geboren“
      Ich möchte Ihnen ja nicht grundsätzlich widersprechen, aber auch Sie haben nicht immer am gleichen Tag Geburtstag 😉
      Den feiern Sie nämlich nur „grob geschätzt“ alle 365 Tage.

      • „Jesus wurde geboren als die Hirten bei den Schafen auf den Feldern schliefen.“ So steht es in der Bibel.
        Ende August, Anfang September schlafen die Hirten bei ihren Schafen auf den Feldern. Zu der Jahreszeit kann man noch unter freiem Himmel schlafen. Die Schafe werden über die abgeernteten Felder getrieben und dort Tag und Nacht gehütet, um herunter gefallenes Getreide und sprießendes Unkraut zu verwerten. Um mit ihren Hufen den Boden zu lockern und um mit ihrem Kot die Erde für die nächste Aussaat zu düngen.
        Ende August, Anfang September war der Stall in Bethlehem leer. So konnte Maria sich dort vor den Häschern des Herodes verstecken und ein Kind gebären. In einer Zeit, in der entsprechend einer Weissagung auf Anordnung von Herodes sämtliche neugeborenen Jungen, die unter den Juden geboren wurden, getötet werden sollten. Eben um die Ankunft Jesu zu verhindern. Der Geburtstermin Jesu ist für seine Mission eine ganz entscheidende und sein späteres Wirken beeinflussende Komponente.
        Im Winter, zur Zeit der Sonnenwende, wäre der Stall in Bethlehem voll gewesen mit Schafen. Darum steht es genau so in der Bibel, so dass jeder den Geburtstermin Jesu nachvollziehen kann, ohne dabei auf den Tag genau sein zu müssen. Wir müssen es nur lesen und verstehen was wir lesen.
        Es ist einfach falsch der Geburt Jesu zur Wintersonnenwende zu gedenken. Die Wintersonnenwende war bei den Germanen ein heidnisches Fest, bei den Römern waren das die „Saturnalien“. Ein Fest zu Ehren Saturns, Satans. Saturn/Satan wurden Kinder geopfert. Während den mehrere Tage dauernden Saturnalien. Damit die überlebenden Kinder sich nicht zu sehr über ein verschwundenes Geschwisterchen wunderten, wurden ihnen üppige, ungewöhliche Geschenke gemacht, um sie davon abzulenken und über den Verlust zu trösten. Das ist unser Weihnachten. Ein Opferfest.
        Sie sehen, wie stark die Diskrepanz zwischen Ihrer und meiner Auffassung ist. Sie nehmen mich noch nicht einmal ernst, wenn ich auf diesen Ausgangspunkt der Fehlprägung der angeblichen Gläubigen hinweise. So weit weg wurden wir von der Wahrheit indoktriniert, dass wir sie noch nicht einmal ernst nehmen wollen, wenn sie uns nachvollziehbar vor Augen geführt wird.
        Wir können uns gar nicht vorstellen wie es wäre ein Leben im Sinne und im Geist Jesu zu führen, weil wir uns noch nicht einmal die reale Situation zu seiner Geburt vorstellen können.
        Es gab weder den Weihnachtsbaum noch Christbaumkugeln, noch die jährliche Wintersonnenwende als Jesus geboren wurde. Es gab einen abgelegenen, halb verfallenen Stall, der für kurze Zeit leer war, gerade lange genug um ein Kind zu gebären. Ein Kind das – würde es in der Stadt oder im Dorf geboren – sofort getötet worden wäre. Maria konnte dieses Kind retten. So dass es seine Botschaft in die Welt bringen konnte. Herodes konnte Jesus Cousin, den Täufer Johannes töten aber Jesus nicht. Die Römer und die Juden zusammen konnten dann Jesus töten aber seine Lehre nicht. Die Lehre zu töten, dafür gab es dann bis heute die Kirchen.
        Heute sind es die Kirchen die sterben. Sie predigen seit tausenden von Jahren die Opferung des Lebens ihrer Gläubigen für Kriege und/oder bis heute die Unterwerfung unter andere, die uns als Ungläubige bezeichnen und behandeln. Wir sind immer noch im Opfermodus. Ohne auch nur ansatzweise zu verstehen, dass Jesus uns davon erlöste. In diesem bis in tiefste geistige Regionen verinnerlichtem Opfermodus gehen gegenwärtig die Kirchen unter, geht unsere gesamte Kultur unter.
        Wir haben die Wahl Jesus zu verstehen oder nicht. Es ist unsere freie Entscheidung. Wenn wir den Predigten der Kirchen folgen, folgen wir ihrem Opfergang, um steinzeitlichen, anderen Religionen Platz zu machen. Die Kirchen gehen nun sichtbar unter. Mit ihnen gehen wir sichtbar unter. Kämpfen ist nicht Teil der Lehre Jesu und dazu ist es auch schon zu spät, weil wir schon längst in der Unterzahl sind und nicht so brutal und geistig stumpf sind, wie unsere Gegner. Unsere Chance ist der Verstand. Jesus zu verstehen ist die Erlösung. Dieses Verstehen umzusetzen ist leichter zu mehreren als alleine, weil wir alle indoktriniert wurden. Wir müssen uns gegenseitig helfen Jesus zu verstehen. Wir müssen uns gegenseitig von den Lügen befreien indem wir auf sie hinweisen. Wir können der Wahrheit seiner Lehre nur auf den Grund gehen, wenn wir uns als erstes und unter anderem auf seinen korrekten Geburtstermin einigen und endlich das alte, heidnische bzw sogar satanische Fest los lassen. Wir feiern nicht Ramadan, weil das nicht unser Fest ist. Wir feiern nicht Purim oder andere jüdische Feste, weil das nicht unser Fest ist. Unser höchstes Fest sollte die Geburtszeit Jesu sein, ein Fest um das wir uns betrügen lassen.

  7. Da empfiehlt sich ein Blick in das Buch „Der Westen im Niedergang – Ökonomie, Kultur und Religion im freien Fall“ von Emmanuel Todd. Auf S. 137 schreibt er über „Religion im Aktiv- Zombie- und Nullzustand“. Aktiv meint volle Kirchen. Zombie meint die kirchliche Begleitung der Übergangsriten Geburt, Ehe und Tod. Der Nullzustand bedeutet das Verschwinden der Taufen und eine Zunahme der Einäscherungen. Auf S. 189 beginnen im Kapitel über „Großbritannien auf dem Weg zur Nullnation“ die Ausführungen über „Vom aktiven Protestantismus über den Zombieprotestantismus zum Nullprotestantismus“.
    Ich würde es so ausdrücken: Die echte Kirche folgt dem Heiligen Geist. Die Zombiekirche folgt dem grün-roten woken Zeitgeist.

  8. Mein Tipp: Entwickelt eine glaubwürdige Erwachsenenreligiosität!

    Eine Bekannte, katholisch, berichtete von ihrer schönen Kirchen-Kindheit; wunderbare liebevolle Rituale, mit 7 wollte sie Engel werden. Für sie als Erwachsene hatte die Kirche dann auch nur diesen Kinderglauben, der für Erwachsene, wenn sie ehrlich sind, unglaubwürdig ist. Ich, evangelisch, hatte einen liebevollen Kindergottesdienst, für den ich immer noch dankbar bin. Für Jugendliche gabs Ferienlager. Für Erwachsenen nur noch Sozialarbeit und antikapitalistische Politik.

    Wir beide sind ausgetreten. In buddhistischer Meditation fanden wir für unseren spirituellen Durst die transzendente Dimension, die die organisierten Großkirchen vergessen haben.

    • Ich weiß nicht, ob ich in einem buddhistischen Kulturkreis hätte groß werden wollen. Der Buddhismus glaubt an Wiedergeburt. Und soweit ich mir habe erzählen lassen, birgt dieser Glaube Grausamkeit. Weil er menschlichem Sterben – z. B. in der Gosse liegend bei lebendigem Leib aufgefressen durch Hunde – ungerührt gegenübersteht. Weil der Tod Wiedergeburt und die Möglichkeit eines besseren Lebens in sich trägt und daher nicht verhindert wird.
      Ich kenne auch jemanden, der in einer Sekte gewesen ist. Dort wurde auf das Bild des Gurus meditiert. Er hatte den Instinkt, nicht auf das Bild, sondern auf die davorstehende Kerze zu meditieren. Er glaubt, dass ihm das geholfen hat, aus der Sekte auszusteigen. Was macht es mit jemandem, auf „Buddha“ zu meditieren? Wird Buddha dadurch zum „Gott“?
      Vielleicht heißt es zu Recht:“ Lasset die Kinder zu mir kommen“. In Kindern lässt sich ein Samenkorn legen. Was ja auch Ideologen wissen. Weil „Gott“ – heute Klima – auf Glaube basiert. Aber selbst, wenn Sie nicht an Gott glauben, können Sie doch das Wesen des christlichen Glaubens aufnehmen. Liebe und Gnade – kein Punktesystem wie im Islam, keine ewige Wiedergeburt, bis Sie irgendwann oder nie den Buddhazustand erreichen.
      Vielleicht reden wir zu wenig über die Bibel oder auch mit Menschen, die nicht an Gott glauben oder sich damit schwer tun, aber den christlichen Glauben leben. Ja, das gibt es. Weil der christliche Glaube Grundsätze enthält, die sich bei den Griechen und Römern auch fanden. Und vielleicht auch im Buddhismus.

      • Der Glaube an Wiedergeburt und Karma oder daran, dass die Welt auf dem Rücken eines Elephanten ruht, ist buddhistisches Gegenstück zum christlichen Kinderglauben – nur eben in buddhistischen Kulturen gelehrt. Nicht mein Ding. Richtig ist auch, dass es auch im Buddhismus üblen Missbrauch gibt; gerade eine Guru-Fixierung lädt dazu ein. Wenn sich angeblich aufgeklärte Westler solchem Unsinn hingeben, hätten sie lieber im christlichen Kinderglauben bleiben sollen.

        Das alles hat mit den spirituellen Praktiken des Buddhismus, die ich für mich fand, nur wenig zu tun. Wer christliche Kontemplation sucht, findet sie vielleicht in Klöstern; ich wüsste aber nicht wo.

    • Es gibt mittlerweile auch Klettverschlüsse anstatt Schnürbänder.
      Das, was damit verschlossen wird, nennt sich aber immer noch Schuh.
      Will sagen, daß hoffentlich der Fuß geschützt ist 😉

      • Diese Analogie verstehe ich nicht. Können Sie sie für im Geiste arme Leute wie mich in einfacher Form erklären?

      • Tut mir leid, aber „für im Geiste arme Leute“ fühle ich mich nicht zuständig.

  9. Werter Autor, Sie verwenden – nach meiner Auffassung – immer wieder völlig wahllos die Begriffe Kirche und Glaube. Kirche war immer das „Vehikel“ um den „Glauben“ zum Menschen zu transportieren. Also wie ein Gefährt, um Menschen in den sinnlosen Krieg oder zur Rettung aus Gefahr zu bringen. Wer aber heute noch eine „Begründung“ für den „Glauben“ braucht, hat eine gigantische Bibliothek zur Verfügung.

  10. Danke für diesen Text zu Pfingsten.
    Ich bin vor Jahren aus der ev. Kirche ausgetreten, weil diese Kirche sich von Gott abgewandt hat.
    Papst Benedikt XVI. (Joseph Ratzinger) war für mich allerdings ein Mensch, der noch im Glauben verhaftet war, den ich sehr geschätzt habe.

  11. Ich möchte nicht heucheln. Und deshalb gebe ich zu, daß ich gar nicht wirklich sagen kann, ob ich „glaube“. Ich möchte aber von Herzen, daß es neben meinen weltlichen Bedürfnissen noch etwas anderes gibt. Streitbar, wie ich mich hier manchmal gebe, mag sich aber genau das wie Heuchelei lesen.
    Mir wäre daher vielleicht schon damit geholfen, wenn ich mich nicht dafür schämen muß, etwas „Übersinnliches“ neben mir wissen zu wollen.
    Natürlich benötige ich dafür keine noch so schönen Bauten. Und was die von mir identifizierten, vorsätzlichen Heuchler angeht, so weiß ich, daß sie ihre gerechte Strafe erhalten werden. Und manchmal wartet Gott übrigens nichtmal ab, bis sie verschieden sind. Denn ich bilde mir ein, daß er sie spüren läßt, daß das gerade keine Prüfung, sondern Sühne zu Lebzeiten ist. Und weil ich Gott einen gewissen Humor unterstelle heißt es dann für solche Leute:
    „The person you have called is temporarily not available…“
    Allen hier schöne Pfingsten.

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