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Plädoyer für eine Rekonstruktion des Westens

Rückbesinnung: Europas Kulturleistungen als Grundlage für den Wiederaufbau

von Gastautor

19.05.2025

| Lesedauer: 4 Minuten
Wie kann die Selbstauflösung Europas in eine neue Selbstbehauptung verwandelt werden? Die Rückkehr zur Realpolitik und zum freien Denken sind Voraussetzung. Zweiter Teil eines Plädoyers für eine Rekonstruktion des Westens. Von Heinz Theisen

Der Untergang des Westens ist schon aus kulturphilosophischer Perspektive wahrscheinlich. Der Geschichtsphilosoph Arnold J. Toynbee (1889–1975) hat in seinem Monumentalwerk „A Study of History“ (Der Gang der Weltgeschichte) Aufstieg und Niedergang von 26 Zivilisationen erforscht. Bei allen äußerlichen Unterschieden erkannte er, dass sie alle letztlich nicht an den jeweils verschiedenen äußeren Ursachen, sondern an sich selbst zugrunde gegangen sind.

Die untergehenden Kulturen hätten sich nicht um die Ursachen ihres Sterbens und nicht ausreichend um unmittelbare Bedrohungen gekümmert, deshalb seien sie untergegangen. Am bekanntesten ist der eifernde Diskurs der Stadtherren von Byzanz über die Natur des Engels, als die Osmanen bereits vor den Toren standen.

Toynbee hatte weiterhin erkannt, dass das Vordringen oligarchisch organisierter Gruppen in untergehenden Kulturen zu ihrer immer despotischeren Herrschaftssicherung übergeht. Im heutigen Deutschland vollzieht sich die Oligarchisierung längst im Rahmen eines Regimes, welches Bildungsstätten, Medien, eine staatlich finanzierte Zivilgesellschaft, Justiz und selbst Oppositionsparteien als Ersatzspieler umfasst.

Wichtig an Toynbees Analyse sind auch seine Therapievorschläge. Demnach vermögen nur neue kreative Minderheiten, die Herausforderungen der selbstmörderischen Umtriebe der neuen Oligarchien zu wenden. Sie müssen heute jene tragfähigen Synthesen zwischen Globalismus und Nationalismus, Offenheit und Sicherheit, Freiheit und Ordnung, ökonomischen Vernetzungen und dezentralisierten politischen Strukturen finden.

Gerade die sich aus ihrer Sachlogik ergebenden globalen Prozesse in Wissenschaft, Technik und Ökonomie erfordern die Konnektivität in Wissenschaft, Technik und Ökonomie und daher auch weltweiter Netzwerke. Damit diese sich nicht von den konkreten Sorgen der Local Player abwenden, bedarf es andererseits umso mehr der dezentralen politischen Strukturen wie vor allem souveräner Nationalstaaten. Die Netzwerke müssen wiederum von den meist nationalstaatlich gebildeten Knoten zusammengehalten werden.

So wie einst die Unterscheidung von Religion und Politik und die strukturelle Trennung von Kirche und Staat die Grundlage für die ausdifferenzierte Moderne des Westens bildete, so brauchen wir heute eine neue Unterscheidung zwischen einer ersatzreligiös-globalistischen Regenbogenpolitik und einer auf Selbstbehauptung des Eigenen abzielenden Realpolitik.

Die Rekonstruktion Europas: Selbstbehauptung statt Selbstauflösung

Plädoyer für eine Rekonstruktion des Westens

Die Rekonstruktion Europas: Selbstbehauptung statt Selbstauflösung

Wenn über auseinanderfallende Konzeptionen Europäer und Amerikaner weiter unterschiedliche Wege gehen sollten, wird sich die nur kulturhistorisch untermauerbare Idee des Westens auflösen. Amerikas Kultur lässt sich aber nicht von der europäischen trennen. Sie ist in vielerlei Hinsicht ein Produkt europäischer Philosophie und der Migrationsbewegungen, die aus Europa kamen. Dem von seiner Vergangenheit entfremdeten und geistig-moralisch verwahrlosten Westeuropa bleibt derzeit vor allem die Hoffnung, dass von den USA Impulse zur Wiedergewinnung der eigenen Kultur nach Europa ausgehen könnten – so wie immer Gutes und Schlechtes von dort nach Europa „übergeschwappt“ ist. Vielleicht ist es wiederum eine List der Geschichte, dass der neue Papst aus den USA als Mann der Mitte und des Ausgleichs zu neuen Synthesen beitragen kann.

Auch Europa muss für Sprünge von der Dekonstruktion zu neuer Rekonstruktion Anlauf nehmen. Eine Möglichkeit ergibt sich meist aus Notwendigkeiten. Die Rückkehr zur Selbstbehauptung des Eigenen wird die Europäer zwingen, für sich selbst mehr Verantwortung zu übernehmen. Dies bedingt wiederum, die eigenen Grenzen nach außen zu beachten und nach innen zu beschützen.

Bis zu einer fernen Wiederherstellung der Verteidigungsfähigkeit wären die Europäer gut beraten, ihre Stärke nicht gegen die USA, sondern komplementär zu ihnen im Rahmen des westlichen Nato-Bündnisses zu suchen. Im Hinblick auf die alle entwickelten Mächte umbrandende Barbarei wäre langfristig sogar nach Komplementaritäten zwischen Russland, China und dem Westen zu suchen.

Die Beschwörung der Vergangenheit wird oft als rückwärtsgewandte Utopie gekennzeichnet. Dies gilt aber nicht, wenn es sich um zeitlos gültige Werte und Strukturen handelt. Die Frage nach der Möglichkeit einer Renaissance einst untergegangener Werte und Strukturen beantwortet sich aus dem Blick in die Geschichte. Kulturen sind zerstörbar, wandelbar und wieder aufbaubar.

Spanien war 781 Jahre von Muslimen besetzt und wurde doch wieder eine christliche und später eine demokratische Nation. Europa hat den Dreißigjährigen Krieg und zwei Weltkriege überstanden, nicht indem es sich ganz neuen Ideen, sondern indem es sich den besseren Elementen seiner eigenen Kultur zugewandt hat. Christentum, Aufklärung oder bürgerliches Pflichtenethos wurden nicht überwunden oder neu erfunden, sondern rekonstruiert.

Bei der Rekonstruktion des Westens geht es nicht um Nostalgie, sondern um Notwendigkeiten. Wenn dies nicht im Großen und Ganzen gelingen sollte, bleibt nur noch die Hoffnung auf jene Rettungsboote, deren Passagiere nach der Sintflut die wichtigsten Elemente der eigenen Kultur zu neuem Leben erwecken.

Als Voraussetzung für alle weiteren Rekonstruktionen wäre erst einmal die größte Kulturleistung des Westens wieder zu beleben: jenes freien Denkens in offenen Diskursen, welches noch vor Jahrzehnten als selbstverständlich galt und welches jene Produkte und Strukturen hervorzubringen half, welche die gesamte Welt in Bann zu schlagen vermochten. Ein daraus hervorgehendes dialektisches Denken könnte dann auch die Spaltungen der westlichen Gesellschaft überwinden. Da der erste Schritt zur Rekonstruktion einer offenen Gesellschaft in der Wiederaufnahme freier Diskurse besteht, kann jeder denkende und mutige Bürger dazu seinen Beitrag leisten.


Prof. Dr. Heinz Theisen, Jahrgang 1954, lehrte bis 2020 Politikwissenschaft an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen und an Universitäten im Nahen Osten. Er arbeitet als freier Autor unter anderem für die „Neue Zürcher Zeitung“, „Tichys Einblick“ und „Die Neue Ordnung“. Schwerpunkte sind: die Rolle des Westens in der neuen Weltordnung, Konflikte der Kulturen, Europa und der Nahe Osten. Sein Werk „Selbstbehauptung. Warum Europa und der Westen sich begrenzen müssen“ ist im TE Shop erhältlich.


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33 Kommentare

  1. Realistisch betrachtet war es das. Es gibt nicht den geringsten, konkreten Anhaltspunkt fuer eine selbst minimale Wende. Aus “ Nichts“ wird nichts. Es wird von „aussen“ aufgefüllt. Zunaechst waeren es die ismen aus den USA bzw deren Universitäten, nun sind die Sozialisten und Muslime, nicht zufaellig, denn beide stehen sich sehr nahe. Woher, von wem und wie genau sollte die Reconqista kommen? Als Partei kaeme hier ohnehin nur eine in Betracht, die aber auch bei Liberalkonservativen sehr unbeliebt ist. Die Gruende sind bemerkenswert und aufschlussreich. Sie sind im uebrigen auch kulturell sehr entscheidend. Solange die Liberalkonservativen ihren Abweg fortsetzen, ist eine Wende ausgeschlossen. Im uebrigen sind historische Anleihen gerade auch im Zusammenhang mit der islamischen Besetzung interessant. Bekanntlich erkannten unsere Ahnen in Europa nicht nur die Gefahr, sondern handelten auch entsprechend. Es spricht alles dafuer, dass hier eher das Bild der Kelten und deren Schicksal z. B. qua Angelsachsen naheliegt. Fakt ist, dass sich der breite und tiefreichende Nihilismus, typischerweise mit hedonistischen und suizidalen Elementen verbunden, vom Verlust der Identitäten ganz zu schweigen nicht von selbst korrigiert. Zumal es seitens der Regime, der totalitaeren Machthaber, nicht nur keine Anstalten gibt, an dieser Stelle etwas zu aendern, sondern im Gegenteil die „Loesung“ eher in der Kybernetik gesehen wird. Einer Transformation der irgendwann nach entsprechender Selektion uebrig gebliebenen Exemplare in zunaechst nicht nur psychologisch, sondern chemisch /technisch gesteuerte Objekte. Das Thema „Kultur“ hat sich damit genauso erledigt, was bereits heute zu erkennen ist, wie alles, was den Menschen “ zum Menschen macht“, störend und laestig fuer totalitaere Machthaber. Wenn die Herren Musk und Vance Minen, dass hier nur die AfD retten kann, was zu retten ist, duerften sie vorher darueber nachgedacht haben. ( Nicht nur) das unterscheidet sie allerdings deutlich von den Liberalkonservativen in Sch’land. Die hängen immer noch an der nihilistischen CDU.
    .

  2. Rekonstruktion bedeutet auch das Enfernen von illegalen Fremden. Sie sind Sand im Getriebe Europas. Sie wollen Platz, Geld, Aufmerksamkeit und tragen nichts bei.
    Sie gehören entfernt und über die UNO Kanäle in der Heimatnähe versorgt.

  3. Wohin die Reise bei unveränderter Politik geht, hat der Schriftsteller Houellebecq in seinem Roman „Unterwerfung“ für Frankreich beschrieben: der Islam übernimmt die Macht.

    Die Vorstellung der Globalisten und Kulturmarxisten, daß sich ständig wachsende islamisch geprägte Bevölkerungsgruppen harmonisch und auf Dauer in die westliche Kultur integrieren und assimilieren lassen, ist eine tragische Illusion. Die ideologische Schwerkraft des völlig anderen Welt- und Menschenbilds mit allgegenwärtigem Gott-Bezug sowie der entsprechenden Sozialisiation des Nachwuchses ist viel zu groß.

    Sobald der muslimische Bevölkerungsanteil eine kritische Masse erreicht hat (noch deutlich unter 50%), wird die Gesellschaft unweigerlich in diese Richtung gedrängt. Auch scheinbar gut integrierte Muslime wechseln dann rasch die Seite. An historischen Beispielen fehlt es nicht.

    Ergo muß die Politik rechtzeitig verändert werden, um eine solche Entwicklung zu verhindern. Aber wie? Zunächst gilt es zu bedenken, daß die Politik der muslimischen Massenzuwanderung nach Europa ein demokratisch nicht legitimiertes Eliten-Projekt ist, das von den Bevölkerungen in aller Regel abgelehnt, aber aufgrund der eigenen Werte und deren polit-medialer Einforderung von vielen Bürgern hingenommen wird. Die längerfristigen Konsequenzen werden (noch) nicht bedacht, auch wenn die migrationsbedingten Probleme ständig größer werden.

    Freilich gibt es in vielen europäischen Ländern einen wachsenden Bevölkerungsanteil, der sich dieser Entwicklung entgegenstellt und national-konservative Parteien wählt, die ihre Interessen politisch vertreten. Doch die werden von den globalistisch orientierten Parteien und Medien diskreditiert, ausgegrenzt und von der Macht möglichst ferngehalten.
    Das können nur die Bürger ändern, indem sie auf Demokratie pochen und diesen Parteien zur Macht verhelfen.

    Die Errungenschaften von Christentum und der daraus hervorgegangenen Aufklärung, Demokratie sowie der modernen Wissenschaft sind es allemal wert, verteidigt zu werden. Ein kultureller Rückfall vor Aufklärung und Demokratie wäre eine historische Katastrophe.

  4. „Spanien war 781 Jahre von Muslimen besetzt und wurde doch wieder eine christliche und später eine demokratische Nation. Europa hat den Dreißigjährigen Krieg und zwei Weltkriege überstanden […].“ Die Grundlage dafür war demographischer Natur. In Spanien waren die Christen immer in der Mehrzahl und blieben dies dank entsprechender Geburtenraten auch. Das nach Kriegen entvölkerte Europa konnte sich dank hoher Geburtenraten wiederbevölkern. Ein Hauptproblem sterbender Zivilisationen lässt sich am Experiment „Mouse Utopia“ zeigen. Überbevölkerung und Verstädterung führt zu einer Lebensweise, in welcher die Menschen keinen Nachwuchs mehr wollen. Man kann diesen Prozess nicht aufhalten. Was man machen könnte, wäre „Ersatz“ für die fehlenden Geburten durch Immigration aus kulturfremden Weltregionen zu stoppen, sodass die Bevölkerung auf ein Niveau sinkt, bei dem die Menschen wieder v.a. auf dem Land leben. Dazu muss sich eine Kultur neu bilden, die sorgende Mutterschaft, heroische Männlichkeit und Familien als Kern der Gesellschaft schätzt. Ob man das politisch einrichten kann, müsste eine wirklich konservative Regierung zeigen.

  5. Das Problem ist vielleicht ein immanenter Konflikt des Westens, denn Christentum und Gedankenfreiheit passen irgendwie nicht zusammen, siehe Giordano Bruno. Im Grunde ist die woke Ideologie ein Christentum 2.0, es ist alles da, vom Predigen der Schuld, dem Ablasshandel, der Verdammung der „Heiden“ in die Hölle, der Inquisition, dem Dogmatismus…

  6. Marxistische-leninistische Ideologie und die Masseneinwanderung von völlig nicht integrierbaren Muslimen aus Steinzeitkulturen ist die Ursache der „Dekonstruktion“ Europas. Der US Wokismus und die Masseneinwanderung aus der muslimischen Welt, deren Eroberungsideologie gleich ist, ähnlich der der 68er Bewegung, Daher vertragen sich beide so gut. Für die 68er hat sich der Jahrzehntemarsch durch die Institutionen gelohnt. Sie haben die kulturellen Normen neu definieren können und bilden nun mit den NGOs und den Medien den Mainstream, sozusagen ein ideologisch-oligarchisches System, nach dem jeder sich zu richten hat, wenn er nicht seiner Existenz beraubt werden will.

  7. Wie weit will Europa noch sinken?
    Wann erfolgt die Übernahme durch den Islam?
    Wann wachen die Politiker auf?

  8. Ministerin Prien hat das auch endlich erkannt und fordert nun ebenso konsequent wie vehement eine weitere Sozialleistung im Pflegebereich für pflegende Angehörige! Bald haben wir ein Land voller pflegender Angehöriger aber ohne wertschöpfende Angehörige. Läuft!

  9. Mmmh also wenn sie hier schon Spanien als Beispiel bringen, dann heisst das also Im Klartext:
    „MUSLIME RAUS!“
    Anders kann man es nicht werten, denn es gab danach in Spanien KEINE Muslime mehr! Und nur dadurch hat sich das Land entwickelt!
    Allerdings übersehen sie, dass Spanien „nur“ besetzt wurde! Das heisst irgendwelche „Herrscher“ kontrollierten die überwiegend/ausschliesslich christliche Bevölkerung! Dann ist es halt auch „einfach“ die paar Handvoll „Herrscher“ aus dem Land zu werfen…
    Aus Spanien haben die Muslime gelernt… jetzt kommen sie nicht als „Herrscher“ jetzt kommen sie in Massen und bekriegen den Westen mit Geburtenjihad, den kein westliches Land gewinnen kann!

  10. Haha, dafür ist es längst zu spät! Der Zug ist lange lange abgefahren gegen den Geburtenjihad KANN KEIN europäisches Land bestehen!
    Und darum:
    Die Länder mit derzeit mehr als 10% Muslimen werden untergehen! Das kann man momentan anders sehen, mich als Hetzer bezeichnen ist mir alls wurscht Ich werde recht behalten!
    Es gibt KEIN islamisch geprägtes Land dass auch nur irgendetwas zustande gebracht hätte NICHT EINS!

  11. „Bei der Rekonstruktion des Westens geht es nicht um Nostalgie, sondern um Notwendigkeiten.“
    Ich fürchte, dafür ist es zu spät. Das Grundproblem ist die kulturmarxistische Zersetzung, dieser abartige Selbsthass, der fast alle europäischen Völker erfasst hat.
    Diese Demoralisierung hat Yuri Bezmenov bereits 1984 erklärt:
    https://www.youtube.com/watch?v=wQmog9BZZ6o
    Wahrscheinlich müssen erst die „Soldatenstiefel“ uns in unsere fetten Hintern treten, damit die Europäer verstehen, dass „der Baum der Freiheit regelmäßig mit dem Blut von Patrioten gewässert werden muss.“

  12. Der aufgeklärte Westen 1. Verliert den Krieg der Wiegen 2. Hypermoralisiert 3. hat einer stupiden Wüstenreligion nichts entgegenzusetzen weil die Menschen genau so eine Religion wollen. Heute bin der SZ(!!!): An einer Berliner Grundschule wird ein islamischen Mädchen gefragt, warum sie Deutsche nicht mag. Ihre Antwort: Wir (Bio-)Deutsche können ja gehen, wir werden nicht mehr gebraucht.

  13. Gute Analyse. Wer hat aber heute noch die Werte und den Kompass im Tournister um gegen die Jacobiner zu bestehen? Wer ist so mutig wie Donald?
    Die meisten Leute wollen Brot und Spiele. Solange das geliefert wird, wird es nix mit der Reconquista.
    Ich glaube auch das deswegen Deutschland kein Land des Westens sein sollte, sondern eines der Mitte.

  14. Der Autor lässt eines ausser Betracht: Die Schwemmung mit Kulturfremden, mit Leuten, die zum größten Teil keine verwertbaren persönlichen Eigenschaften mitbringen, um das zu erhalten oder gar zurückzuholen, was wir einst unsere westlichen Werte nannten, die Errungenschaften unserer europäischen Gesellschaften. Nach den großen Weltkriegen lag zwar fast alles in Schutt und Asche, jedoch gab es eine kultur- und wertebasierte homogene Bevölkerung. Nach dem 30-jährigen Krieg waren die Völker dezimiert, aber in der Lage, sich zu reproduzieren – augestattet mit dem, was sie noch materiell aber auch an vererbten und erlernten Werten mitbekommen haben. Die Anzahl derer, die weder willens noch nur ansatzweise in der Lage sind, nennenswerte Kultur- oder Zivilisationsleisten zu vollbringen, schwindet jeden Tag. Das Land bleibt, der Rest wird sich komplett verändern, so dass in schon 30 Jahren unser Mitteleuropa, wie wir es kennen, verschwunden sein wird. Der Vergleich mit der Islamisierung Spaniens hinkt, denn wir reden heute über Menschenmassen, die sich hier festsetzen, gegen die die „Indigenen“ nicht mehr ankommen werden. Der Käse ist gegessen, wie man so schön sagt.

    • Die Fremden, die Illegalen gehören weg. Seit 10 Jahren gibt es nichts positives über sie zu berichten. Ihr Welpenbonus ist abgelaufen. Sie müssen weg, sie hatten genug Chancen hier.
      Chancen in Europa gehören euroäischen Kindern. Fremde, illegale Kinder sollen ihre Chancen in der eigenen Heimat oder der ihrer Eltern wahrnehmen.

  15. > Als Voraussetzung für alle weiteren Rekonstruktionen wäre erst einmal die größte Kulturleistung des Westens wieder zu beleben: jenes freien Denkens in offenen Diskursen

    Das sehe ich aber in den Threads hier – viel einfacher werden rote Daumen verteilt als sachlich-logische Gegenargumente versucht.

    > Im Hinblick auf die alle entwickelten Mächte umbrandende Barbarei wäre langfristig sogar nach Komplementaritäten zwischen Russland, China und dem Westen zu suchen.

    Der untergehende Westen hält sich selbst immer noch für mega-toll und die ganze übrige Welt für Barbaren – China und Russland eingeschlossen. Dort ist man mehr gewohnt, mit den anderen Kulturen auf Augenhöhe zu reden. Besonders Westeuropa spinnt in dieser Hinsicht massiv – während die USA sich selbst für exzeptionell, aber den Rest für ungefähr gleich halten und bei Bedarf wenigstens mit diesem Rest verhandeln.
    Was soll etwa das ständige Bellen der Balten auf Russland bringen? Den Weltkrieg? Suizidal, dass Länder weiter im Westen Europas den Unfug dulden.

  16. > Amerikas Kultur lässt sich aber nicht von der europäischen trennen. Sie ist in vielerlei Hinsicht ein Produkt europäischer Philosophie und der Migrationsbewegungen, die aus Europa kamen.

    Na und? Islam ist als ein Update auf die „Religionen des Buches“ entstanden und hat sich von diesen sowas von getrennt. In 200-300 Jahren ist in den USA einiges passiert, was Westeuropa zumindest aus anderer Perspektive kennt – wie das Verhältnis Herr/Vasallen. Das sieht man zum Beispiel daran, wie verzweifelt Euro-Wessis an den Amis kleben, während die USA wesentlich flexibler sind und nur weitere untertane Völker sehen.

    > Toynbee hatte weiterhin erkannt, dass das Vordringen oligarchisch organisierter Gruppen in untergehenden Kulturen zu ihrer immer despotischeren Herrschaftssicherung übergeht. Im heutigen Deutschland vollzieht sich die Oligarchisierung längst im Rahmen eines Regimes, welches Bildungsstätten, Medien, eine staatlich finanzierte Zivilgesellschaft, Justiz und selbst Oppositionsparteien als Ersatzspieler umfasst.

    WEF und die übrigen Woken… Wenn man Dugin glaubt, in den USA haben zumindest Teile dortiger Eiten verstanden, wie schnell die Wokeness zum Suizid führt – in Westeuropa fehlt das bisher. Das Ende ist aber mit ETS2 nicht weit – 2027: https://uncutnews.ch/nach-russland-sanktionen-jetzt-der-naechste-hammer-eu-klimasteuer-wird-buerger-mit-voller-wucht-treffen/

  17. > Bei allen äußerlichen Unterschieden erkannte er, dass sie alle letztlich nicht an den jeweils verschiedenen äußeren Ursachen, sondern an sich selbst zugrunde gegangen sind.

    Eben – daher braucht man nicht auf die Muslime zu schimpfen, sondern sollte man auf sich selbst schauen. Wie konnte etwa die EUdSSR in Rumänien gewinnen, nachdem in erster Runde der EUdSSR-Gegner die doppelte Stimmenanzahl bekommen hat? Der russisch-amerikanische Rutube-Blogger Sanya Po Floridie spottete er gestern über diese „ehrliche“ Wahl – und besprach darauf den Zusammenbruch der EUdSSR-Ostfront.

  18. Ich stimme dem Autor vollumfänglich zu, aber solches Wunschdenken bleibet eben Wunschdenken. Es gibt in Europa und im Westen keine Staatsmänner die sowas umsetzen wollen. Außer Donald Trump und Victor Orban sehe ich da wirklich niemanden, der gerade in einer Regierung ist.

    Eine Rückbesinnung auf unsere Kultur und Tradition jeder Zeit, aber dies wird ja unterdrückt und unsere eigene Kultur als schändlich dargestellt. Was bleibt ist das die Bürger sich auf individueller Ebene sich zurückbesinnen und dann vom Verfassungsschutz beobachtet werden.

  19. Im Moment bin ich pessimistisch zur Frage, ob eine Rekonstruktion europäischer Tugenden gelingt. Die Chance sehe ich darin, wie wohl Autor Theisen auch, dass die sich in vielen Gebieten verschlimmernde Krise Politiker, Medien und schließlich auch Wähler zur (Rück-)Besinnung bringt.

    Bevor es soweit kommt, muss es allerdings noch schlimmer werden. Und es muss, sehr wichtig, endlich auch die die Politik, die Kultur, die Kirchen und die die Medien tragenden gesellschaftlichen Schichten treffen. Es wird sich erst etwas tun, wenn es die Bewohner in den besseren Vierteln mit der Angst zu tun kriegen.

    • Europäische Tugenden setzen voraus, dass manche Tugenden – also ihre Träger – nicht zu Europa gehören.
      Und das ist hier Diskriminierung, Ausgrenzung. Aufbau Europas setzt voraus, dass man Menschen, die illegal hierein geschlichen sind, am Prozess nicht teilhaben lässt und sie entfernt.
      Sie sollen ihre Tugenden in der eigenen Heimat einbringen.
      Die Illegalen sind zu viele, sie sind zu Ballast geworden. Afrika und Nahost sind in der UNO gut repräsentiert. Sie werden ihren Landsleuten helfen.

  20. Auch Theisen unterlässt es, den Blick auf dasjenige Fundament zu richten, das maßgeblich den Erfolg des sogenannten „Westens“ garantiert(e): Die christlich-traditionelle Familie mit den dazugehörigen Geschlechterbildern, die dazu führt(e), dass der Mensch, vor allem der Mann, dazu imstande ist/war, den starken Sexualtrieb, der stets danach strebt, befriedigt zu werden, im Rahmen einer stabilen, auf Verständnis beruhende Partnerschaft zu bändigen, das wiederum den Weg des Geistes eröffnet(e) (das im Menschsein innewohnende Bedürfnis nach Lustbefriedigung wird dadurch minimiert), der wiederum kulturelle Errungenschaften sowohl auf immaterieller als auch auf materieller Ebene zeitigt(e)! Ohne die Wiederrichtung der christlich-traditionellen Familie, das logischerweise mit der gänzlichen Annullierung des sogenannten „Feminismus“ einhergeht, wird der sogenannte „Westen“ zerfallen, da der familiäre Schutzraum fehlt, der zwingend notwendig ist, um den menschlichen Geist ausbilden zu können, wodurch erst Selbstbehauptung ersteht; ohne jenen Schutzraum wird der Mensch auf dessen animalische Lustbefriedigung zurückgeworfen (Alkohol, Drogen und Sex), die mittlerweile in unserer Gesellschaft weit fortgeschritten ist (man beobachte lediglich das Verhalten der sogenannten „Generation Z“: Überwiegend desinteressiert, steht der sogenannte „Spaß“, sprich Dopaminausschüttung, der vor allem in Form der sogenannten „Partys“ erfolgt, im Vordergrund)!

  21. Die USA sollen uns helfen? Diese normannische Seeräubernation? Wohl ein schlechter Witz! Die USA haben Europa über den WK1 abgeräumt und den WK2 in 1919 heimtückisch (Wilson) provoziert. Die USA sind das dumme Kind Europas (halfen Stalin) – nach wie vor – sie die Trumpianer und die Puritaner mit ihrem gender- Wahn. Trotz allem ist europa lebendig geblieben und muss nicht rekonstruiert werden. Das muss auch nur ggf. eine kaputte Maschine und nicht eine Kultur!

  22. Kann sein. Zumindest glaube ich nicht, dass die von den Kommissaren in Brüssel betriebene Gleichschaltung zukunftsfähig sein kann.

  23. „Im heutigen Deutschland vollzieht sich die Oligarchisierung längst im Rahmen eines Regimes, welches Bildungsstätten, Medien, eine staatlich finanzierte Zivilgesellschaft, Justiz und selbst Oppositionsparteien als Ersatzspieler umfasst.“ Die Situation Deutschlands in nur einem Satz brilliant zusammengefasst.
    Ergänzend zu Toynbee könnte man noch anmerken, daß der Niedergang früherer Kulturen oft auf „Schlamperei “ zurückzuführen war, während Teile des Westens, allen voran Deutschland, einen geradezu planmäßigen Selbstmord betreiben.

    • > während Teile des Westens, allen voran Deutschland, einen geradezu planmäßigen Selbstmord betreiben.

      Auch das hat ganz seltene Vorbilder woanders – berüchtigt ist „Vieh Zero“ eines afrikanischen Stammes: https://de.wikipedia.org/wiki/Vieht%C3%B6tung_der_Xhosa

      Das Ergebnis: „… Zehntausende Xhosa verhungerten. Weitere Tausende verließen ihre Heimat und suchten Nahrung in der Kapkolonie. Alleine im Jahre 1857 sank die Bevölkerung der Xhosa von 105.000 auf 37.500. …“

      Wenn so etwas nach all der Aufklärung in Westeuropa hier genauso möglich ist – wie oberflächlich ist diese Aufklärung?

      Ich erinnere – ab 2027 droht ETS2 mit astronomischen CO2-Tributen – ob diesmal die versprochenen Geister erscheinen? Vieh-Herden reduzieren, auch das gehört übrigens zum Klimagedöns.

  24. 1. Der unglaubliche Erfolg Europas seit der Renaissance basiert auf Naturwissenschaften und Technik

    2. Karl Popper:
    Nichts ist so kennzeichnend für die europäische Kultur wie die Tatsache dass es sich um eine wissenschaftsbeflissene Kultur handelt
    (Sollten sich alle hinter die Ohren schreiben , die an der eigenständigen Kultur Europas zweifeln)

    3. Mittlerweile haben die Asiaten Europa in dieser Hinsicht überholt. Zudem setzten fie Asiaten auch noch auf preußische Tugenden wie Fleiss und Loyalität.

    4. Europa wird in die 2. Liga absteigen
    Die Zukunft gehört meinen Freunden in Asien – und ich freue mich drauf

  25. Mein Vorschlag zur Überwindung/Beseitigung jeder Dekonstruktionsideologie bleibt unverändert. Oligarchisierung kann tatsächlich auf sehr unterschiedliche Weise gebildet werden. Klassisch durch eine ausbeuterische Elite / Klasse durch Ausbeutung und Verarmung der großen Mehrheit, oder als Variante als Parteien- und NGO-Oligarchie in Demokratiesimulationen. Man kann aber nicht den Teufel mit Beelzebub austreiben, wie es augenblicklich in den USA versucht wird. Bei Rekonstruktion scheint mir die Zielsetzung das Wichtigste, sonst kommt nur Disruption als Selbstzweck zustande. Die reale Welt ist keine Kodierung von Bits und Bytes in Speicherchips, die einfach gelöscht werden können falls sie nicht funktionieren. Alte, kulturträchtige Bausubstanz wird nicht mit der Abrißbirne “ rekonstruiert“, und reformbedürftiges Recht wird auch nicht abgeschafft oder eben reformiert indem man mit der Dampfwalze von Exekutivdekreten darüber hinwegfährt.

  26. Dank dem Autor, die Erkenntnisse Arnold J. Toynbees in Erinnerung gerufen zu haben, was wenig Anlaß zum Optimismus gibt.
    Der Erste Weltkrieg als Urkatastrophe des 20. Jahrh. verfolgt uns, beseitigte er doch die Monarchie im geographisch-kulturellen Kernland Deutschland. Nietzsche hielt Demokratie für die Verfallsform des Staates, doch auch Fr. Fukuyamas zufolge stifte Demokratie keine gemeinschaftliche Identität, was im Alltag offenkundig ist und wenig Zuversicht weckt.
    Seit 1918 stieg der materielle Wohlstand, entgegen den persönlichen Lebensfreiheiten. Ist dies der Demokratie geschuldet? Unzweifelhaft richtet sich im 21. Jahrhundert die Politik der sich demokratisch gewählt dünkenden Politiker gegen die vitalen Interessen des Volkes.

    • Nicht die Demokratie ist das Problem, sondern dass sich eine Oligarchie entwickelt hat, die zwar noch weitgehend demokratischen Formalien folgt, aber die Funktionen einer wirkliche Demokratie nicht mehr erfüllt. Sie ist zudem von im Durchschnitt sehr mittelmäßigem Personal besetzt. Zu denken, dass eine monarchistische oder offen oligarchische Staatsform besser wäre, ist Wunschdenken.

      Richtig wäre die Rückkehr zu einer Staatsform, die nicht nur demokratisch aussieht, sondern in der erstklassiges politisches Personal von demokratischem Geist beseelt ist. Hierzu braucht es einen Gesinnungswandel, aber auch institutionelle Änderungen: eine große Herausforderung.

      • Sehr geehrter Herr Schlage, danke für Ihre geistreiche, reflektierende Replik. Es wäre schön, Ihre These, nach der zwischen Demokratie als Herrschaftsform und ihrer gegenwärtigen Verfallsform bestenfalls nur ein geringer Zusammenhang bestehe, träfe zu.
        Und folgt die Qualität des realen gesellschaftlich-politischen System der seines „politischen Personals“ oder liegt vielmehr umgekehrte Kausalität vor?
        Hochachtungsvoll

      • Eine Änderung des dysfunktional gewordenen politischen Systems könnte m.E. auch das politische Personal verbessern. Nämlich indem sich andere, höher qualifizierte Persönlichkeiten durchsetzen als jetzt. Eine Idee dazu (sicherlich nicht erschöpfend) finden Sie im Internet unter parteienversagen-parteienreform[punkt]de.

    • > Der Erste Weltkrieg als Urkatastrophe des 20. Jahrh. verfolgt uns, beseitigte er doch die Monarchie im geographisch-kulturellen Kernland Deutschland.

      Und? In einem der TKP-Threads erinnerte jemand kürzlich, wie Count Charlie of Last Generation sich dem WEF mit der Klima-Kabale andient: https://www.weforum.org/stories/2020/11/prince-charles-the-10-actions-we-must-take-to-tackle-climate-change/ Wenn ich an YGL-Königende:innen denke, werden Republiken sofort reizvoller.

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