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Selbstdarstellung

Söder reizt aus: Wie viel Selfie geht bei einer Beerdigung?

27.04.2025

| Lesedauer: 2 Minuten
Bei der Trauerfeier für Papst Franziskus in Rom sorgt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder für Irritationen – nicht wegen politischer Reden, sondern wegen eines Selfies. Die Selbstinszenierung eines Politikers bei einer Trauerfeier sorgte für viele kritische Reaktionen.

Kaum gelandet, veröffentlichte Markus Söder ein Foto von sich und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, beide lächelnd, auf dem Weg zu den Trauerzeremonien im Vatikan. Begleitet wurde der Post von einer freudigen Nachricht über die Ankunft in Rom – der Politiker sorgte damit sofort für breite Kritik.

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„Beerdigungs-Reiseselfies haben doch etwas recht Würdeloses. Die Beerdigung des Papstes ist nicht das Oktoberfest“, kritisierte FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann scharf auf X. Linken-Politiker Dietmar Bartsch schloss sich an: „Eine Spur zu fröhlich für eine Trauerfeier. Finde ich.“ Auch viele weitere Nutzer warfen Söder mangelndes Feingefühl vor.

Söder setzte während seines Rom-Aufenthalts weitere Eindrücke ab: So veröffentlichte er ein Foto von sich auf dem Petersplatz kurz vor Beginn des Requiems. Er sprach von „sehr bewegenden Momenten“ und dem tiefen Verlust, den der Tod von Papst Franziskus bedeute. Doch auch dieser Auftritt wurde in Teilen kritisch gesehen – sogar innerhalb der Unionsfamilie.

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Beerdigung des Papstes als „Eventshow“ missbraucht

Dennis Radtke, CDU-Politiker und Vorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft, äußerte im Tagesspiegel deutliche Worte: Söder mache aus Politik eine „Eventshow“ und überschreite die Grenzen von Scham und Pietät. „Mich wundert es nicht, dass viele Menschen den ganzen Betrieb nicht mehr ernst nehmen können,“ so Radtke.

Armin Laschet, ehemaliger NRW-Ministerpräsident, kommentierte das Geschehen indirekt. In einem Post würdigte er die Bedeutung religiöser Begegnungen in Rom, mahnte aber an, dass der „Selfie-Kult“ mancher Delegationsmitglieder verstörend wirke.

Neben Söder und Steinmeier reisten auch Bundeskanzler Olaf Scholz und weitere Mitglieder der deutschen Delegation nach Rom. CDU-Chef Friedrich Merz hingegen blieb der Beisetzung fern.

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27 Kommentare

  1. Dieses Bild sagt mehr als tausend Worte. Wer jemals einen Berufspolitiker jener Parteien aus der Nähe erlebt hat, der weiß, was ich meine. „Abgezockt“ und „heuchlerisch“ sind eigentlich zu schwach. Schauspieler, die in jede Rolle schlüpfen zum eigenen Vorteil und was ist dahinter? Nichts.

    Deutschland hat bessere Politiker verdient. Das richtige Stichwort, um auf folgende Petition auf Change.org hinzuweisen.

    Stop Annalena Baerbock becoming the next UNGA President“

    Wer Baerbock nicht für geeignet für den Vorsitz der UN-Vollversammlung hält, der unterschreibe. Es geht dabei auch um uns, Frieden und Zusammenarbeit in der Welt sind elementar für uns alle.

  2. Wo bleibt der mediale Sturm der Empörung? Wenn ich da an Laschet denke …

  3. Der repräsentative Politpöbel unter und bei sich. Das ist so und das kann sich nicht anders betragen. Und das wird immer wieder so gewählt.

  4. An dem würdelosen Auftritt von Söder sind bestimmt die AfD, Trump und Putin schuld. Wer was anderes behauptet, ist Faschist.

  5. Ein Christsozialer und ein Sozialist freundlich vereint und fast händchenhaltend, weil man ehedem bei diesem Anlaß ignoriert wird, wenn sich Erwachsene treffen um die nächsten Nägel einzuschlagen und zwar solange bis es hält.

    Allein die Tatsache, daß uns der Sozialismus weltweit noch nie etwas sonderlich gutes gebracht hat und meist ins Verderben führte, versucht nun Trump so gut es geht auszubügeln und die ganzen Haßtiraden gegen ihn, sind das sichtbare Zeichen der Verzweiflung, weil sie es hier mit einem Mann zu tun haben, der als studierter Wirtschaftsfachmann von der Pike auf in der Praxis im größten Konglomerat einer Weltstadt groß geworden ist und einer der wenigen im Präsidentenamt ist, der davon wirklich etwas versteht und dazu muß man kein Trump-Fan sein, sondern Realist, der die Sachlage so betrachtet wie sie nun mal ist, denn die Wähler der USA haben entschieden und werden sein Wirken bewerten, was nicht unsere Sache ist.

    Das will man seit Jahren ganz gezielt herunter bürsten um ihn unmöglich zu machen und und diese primitive Art der Verleumdung eines erfolgreichen Unternehmers, auch mit Dellen im Leben und das paßt den Sozialisten Deutschlands überhaupt nicht ins Konzept, denn davon verstehen sie wenig und haben keine Ahnung, denn hätten sie die gleichen Fähigkeiten, würden wir nicht so miserabel dastehen, als letzter Beleg ihres Unvermögens, was man nun mit überdimensionierten Krediten zukleistern will und den Untergang der Republik damit beschleunigt, denn überbordende Kredite haben noch nie Freiheit und Erfolg bedeuted, weil es der berühmte Mühlstein ist, der am Halse hängt und uns alle ersäufen wird und zum Schluß gehen sie an das Vermögen der Bürger, was mit hoher Wahrscheinlichkeit dann auch noch zu erwarten ist.

  6. …schließlich wurde ihnen ja offensichtlich eine lustige Beerdigung versprochen !

    • Spaß muss sein bei der Beerdigung, sonst gehen wir nicht mehr hin!
      Was macht da ein Atheist und ein Protestant bei dieser Beerdigung? Beide Vertreten Deutschland nicht, nur ihre Blase. Denn 10-20 Millionen Wähler gehören nach allgemeiner Lesart nicht zu Deutschland.
      Übrigens wo war denn noch der andere , der so toll bei der Beerdigung lachen kann, weil seine Organisation völlig versagt hat?

  7. Bilder sprechen mehr als Worte.
    Söder veranstaltet Oster-Gewinnspiel und dann Rom. Da fehlen einem die Worte.
    „Mich wundert es nicht, dass viele Menschen den ganzen Betrieb nicht mehr ernst nehmen können“
    Viele Menschen sind in Wirklichkeit ganz viele Menschen.

  8. Söder bestätigt wieder einmal das von den restlichen bayerischen Stämmen gepflegte Klischee des tumben Franken, gerne in Filmen wie „Der Bulle von Tölz“ oder in manchem „Tatort“ aus München gezeigt.

  9. Immerhin hatte Söder soviel Abstand, dass er nicht ein Selfie mit dem Papst im Sarg gemacht hat.

  10. Irritationen – … wegen eines Selfies.

    Logisch dass es einen Privatmenschen und einen Funktionsträger gibt. Ich erwarte nicht, dass Söder und Steinmeier (privat) sehr traurig sind über den Tod des Papstes, den sie vermutlich maximal von einem kurzen Handshake kannten, und auf den man sich zudem lange einstellen konnte.

    Dass sie ein solches gutgelauntes Selfie machen, ist aus meiner Sicht nicht das Problem. Solange sie dieses an einen geschlossenen Kreis von Familie und Bekannten schicken. Das Problem ist, dass die beiden Koryphäen es veröffentlicht haben, und ihnen offenbar die Einschätzung fremd ist, dass sie in offizieller Rolle dorthin fahren, den Staat und seine Bürger repräsentieren.

    Und dass viele Menschen es als unpassend empfinden, die Beiden auf dem Weg zur Beerdigung, grinsend wie im Urlaub zu sehen. Bin ich überrascht? Nein.

  11. Was denn jetzt. Pietät auch noch.
    Also das war nicht abgemacht…!

  12. Ja, es sind zwei Typen wie aus dem Kasperltheater, die dümmlich in die Kamera grinsen! Zwei politische Witzfiguren!

  13. Mei, so isser halt. Seehofer, sein gestürzter Vorgänger als „c“SU-Chef, hat ihn mal gar treffend beschrieben, irgendwas mit Schwäche, Charakter, Ehrgeiz, Zerfressenheit, Schmutzeleien, ff.

  14. Zitat: „Kaum gelandet, veröffentlichte Markus Söder ein Foto von sich und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, beide lächelnd, auf dem Weg zu den Trauerzeremonien im Vatikan.“

    > Wie sagt man doch gleich noch: „Gleich und Gleich gesellt sich“ oder „Jeder Deckel findet seinen Topf“.

    ….und bei WELT hatten deren Hofberichterstatter/-moderatoren -na klar- nix anderes zu tun als freudig über deren Zusammenkunft und Auftreten zu berichten. Deutsche „Qualitätsmedien“ eben.

  15. Zu diesem Spassbild auf dem Weg zur Beerdigung kann man nur eindeutig der Meinung sein, dass diese beiden Marionetten nicht nur kein politisches Rückgrat haben, sondern auch fehlenden Anstand offenbahren

  16. Ich sehe ihn noch mit aufgesetzter Leichenbittermiene, die brennende Kerze vor sich herhaltend, in die Kamera glotzen – anläßlich der zum Krematorium nach Bergamo fahrenden LKW´s (da die COVID-Todesopfer verbrannt werden mussten).
    Söder ist sowas von drüber, das geht selbst in Bayern nicht mehr lange durch.

  17. Lust auf einen Luxus-Kurzurlaub? Dann auf nach Rom. Nur die besten Hotels, nur das beste Essen und abends an die Hotelbar. Und das alles auf Kosten der Steuerzahler. Oder übernimmt der Vatikan alle Kosten von Söder und Steini?

  18. So ein wenig sieht der Maggus schon aus wie die Wiederauferstehung von Luigi Colani – nur mit weniger Haaren…

    • Der von Ihnen Genannte täte uns besser – oder? Der war nämlich kreativ und rundumsichtig.

  19. Manchen ist nichts, aber auch gar nichts zu peinlich…

  20. Diese unsere Politiker sind absolut Empathielos. Ich errinere mich an die Demostration gegen Rechts, die immer postwendent nach einem islamischen Mord passieren ( damit die Morde angeblich nicht instrumatilisiert werden), da lachen sie auch die Grünlinken, als wenn sie gerade in Lotto gewonnen hätten und machen Selfis. Da braucht man sich nicht wundern, dass sie den deutschen Volk verachten, aber man muss sich wundern, dass sie immer wieder gewählt werden.

  21. Ich habe es bereits an anderer Stelle geschrieben: Was sind das für Menschen, die Politikern auf X, oder anderswo folgen? Was stimmt bei denen nicht?

  22. Worüber freut sich das Duo Steinmeier/Söder so diebisch, dass sie gut gelandet sind oder über die „schöne Leich“ in Rom? Mein Gott, die sind nicht in Wien auf dem Zentralfriedhof oder auf dem Oktoberfest sondern bei einer Papstbestattung. Zwei Schauspielertypen und Grinsewiderlinge in verkehrten Rollen. Dieses Photo ist Laschet hoch drei, absolut abwegig.

    • Nur, dass es weder der Präsidentensimulation noch dem anderen Statisten zum Schaden gereicht!

  23. Dies ist nichts anderes als die Selbstentlarvung einer politischen Versager- und Nichtskönnerkaste, die in ihrer Selbstüberschätzung und Bürgerferne jegliches Mass an Anstand und Respekt sowohl vor einem Toten als auch vor ihren Wählern längst verloren hat, die sich erhaben dünkt über das gemeine Volk und meint, sich alles erlauben zu können, l’etat c’est moi, eine Art neuen Sonnenkönigtums. Wem jetzt immer noch nicht die Augen aufgehen, welchen selbsternannten „Patentdemokraten“ er an der Wahlurne immer gehorcht, der bleibt wohl für immer blind.

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