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Wer nichts kann, wird heute Moralist

Es ist okay, okay zu sein!

23.12.2019

| Lesedauer: 5 Minuten
2019 war das Jahr der Moralprediger (und -innen!), die uns einreden, dass alles, was wir tun, »nicht okay« sei. Zur Arbeit fahren? Nicht okay! Ausatmen? Doppel-nicht-okay!! Ich widerspreche. Ich bin okay, und mein neues Motto ist: Es ist okay, okay zu sein!

Fisch ist gesund und gut für den Körper, und manchmal serviert man auch den Gästen etwas gebratenen Fisch. Gäste wiederum können nett sein, und wenn sie nett sind und vielleicht noch klug, dann sind sie gesund für die Seele. Gäste und Fische beide, das weiß die Volksweisheit genau, stinken nach drei Tagen (und einige Fische wie Gäste noch merklich früher) – wie schmackhaft und charmant sie anfänglich auch sein mögen.

Und dann gibt es noch die Moralisten, die sind ähnlich wie Gäste und Fisch. Der Einfluss von Moralisten auf die öffentliche Debatte ist so erheblich wie ihr Ruf in den klügeren Kreisen fischig ist.

Auch ich kritisiere gern und regelmäßig die Heuchelei und Hybris der moralpopulistischen Populärmoralisten, doch meine Kritik besteht nicht einmal nur darin, dass sie ihrem nah am Halbseidenen gewebten Gewerbe überhaupt nachgehen, sondern zuerst und zuletzt darin, dass ihr Einfluss so groß ist.

Moralin (und mit Moralin meine ich die moralische Ermahnung bei großer Selbstgewissheit) ist wie Salz, und ein wenig Moralin kann der allgemeine Debatte durchaus etwas interessante Würze geben, doch zu viel ist eben zu viel!

Wenn der Koch die Suppe versalzt, ist das denn nur die Schuld des Salzes? Ich kritisiere weder Salz noch Moralisten, ich kritisiere den Koch und die Gesellschaft, die die Suppe bis zur Giftigkeit versalzen. – »Ihr seid das Salz der Erde«, so ruft Jesus seine Jünger auf (Matthäus 5:13a), uns alle zu nerven, doch wenn das Salz in der Erde zu viel wird, dann wächst dort weder Ähre noch Blümelein, dann wird die fröhliche Wiese zum freudlosen Salzacker.

Die Botschaft ist stets…

Die letzten Jahre des Lebens im besten Salzacker aller Zeiten waren geprägt von Moralisten, die uns allezeit einredeten, dass wir nicht okay sind, dass wir immerzu schuldig sind, dass wir schuldig sind, wenn wir ausatmen, dass wir schuldig sind, wenn wir zur Arbeit fahren, um das Geld für Steuern und Zwangsgebühren zu verdienen, dass wir schuldig sind, wenn wir das Licht anmachen, während wir unsere Steuererklärung ausfüllen, dass wir schuldig sind, wenn wir die Heizung andrehen – und wehe wir fragen uns, warum diese Leute denn selbst nicht schuldig sind, wenn sie ihre überflüssigen Büros und sonstigen Paläste beheizen, oder wenn sie um die Welt jetten, um uns ob unserer Schuldigkeit zu belehren oder einfach nur ein Eis in Florida zu schlecken.

Wer waren denn die prominenten Themen und Köpfe des Jahres 2019? Ob Habeck oder Thunberg, ob Kühnert oder Neubauer oder all die Haltungssöldner in den Redaktionen – ihre Botschaft ist stets: Du bist nicht okay!

»It’s Okay To Be Different« lehrt ein beliebtes Kinderbuch, und ich stimme zu. Andersdenkende und Abweichler mögen den Linken heute als »Nazis« ohne »Haltung« gelten, doch ich bin auf der Seite derer, die selbst denken und selbst bestimmen, was ihnen wichtig ist – es ist okay, selbst zu denken und zu anderen Schlüssen zu kommen als die gehorsame Masse.

Ich wage es, hier und heute und für das kommende Jahr, diesen Spar-Moralisten zu widersprechen. Wer sind die Figürchen denn, was haben sie geleistet (außer zu schwätzen), welche Verdienste sollen sie angesammelt haben, dass die Ihnen oder mir einreden wollen, dass wir nicht okay seien, dass wir uns deren Moraldiktat beugen müssten?

…der wird heute Moralist

Es gibt einige Berufe, in denen man es ohne formale Qualifikation und spezielles Fachwissen zu Geld bringen kann, dazu zählen etwa Politik, Journalismus oder Prostitution, und einige davon (nicht alle) beinhalten, dass man mangelnde Qualifikation durch lautes Einfordern von Moral ersetzen kann (im Buch »Talking Points« behandele ich das Einfordern von Moral im Abschnitt »Populismus«).

Wer nichts kann, wenig Skrupel hat, vom Schwätzen abgesehen faul ist und doch komfortabel leben will, der wird heute Moralist.

Die Gehälter studierter Ingenieure sogar nach Jahrzehnten von Erfahrung liegen unter den Einstiegseinkommen von Bundestagsabgeordneten mit abgebrochenem Studium (siehe merkur.de, 18.9.2018: »Wie viel verdienen Ingenieure in Deutschland?«, bundestag.de, Juli 2019: »Die Abgeordnetenentschädigung beträgt seit dem 1. Juli 2019 monatlich 10.083,47 Euro« – und zu Nebeneinkünften lese man etwa abgeordnetenwatch.de, 16.08.2019). Ja, man kann vom Moralismus wohlversorgt leben, doch ob man ein derart investiertes Leben auch »gut« findet, das muss man eben selbst entscheiden.

Nach so viel Kritik an Moralisten könnte man nun meinen, ich wollte das Moralistentum ganz abschaffen, doch das wäre auch nicht ganz richtig – Moralisten mögen häufig moralisch fragwürdige Gestalten sein, doch das heißt noch nicht, dass sie in allen Punkten falsch liegen!

Unterhaltsam, erfrischend

Das Kind, das uns sagt, dass der Kaiser nackt ist, kann darin ja durchaus richtig liegen – und doch wäre es ein Fehler, dem Kind anschließend jeden kindischen Gedanken zu glauben und es zum König an Stelle des Königs zu machen!

Früher hieß es: »Ich bin okay, du bist okay.« – Das Motto der Moralisten ist: »Ich bin moralisch überlegen, und du bist nicht okay.« – Von Zeit zu Zeit finde ich Moralisten und andere Prediger ganz charmant, oder sagen wir: unterhaltsam, vielleicht sogar erfrischend, doch allmählich stinken mir diese Leute wie alter Fisch.

Es war ja gar nicht verkehrt, dass die Ökos uns daran erinnerten, uns ein wenig mehr um die Umwelt zu kümmern – doch sie auch tatsächlich die entsprechende Politik bestimmen zu lassen, das ist wie wenn man das freche Kind zum König machen würde – ein freches Kind mag niedlich sein, dasselbe Kind als König eingesetzt bringt Chaos, Leid und Elend.

Ich bin es satt, von um-die-Welt-fliegenden Öko-Aktivisten gesagt zu bekommen, dass es moralisch verderblich sei, zur Arbeit zu fahren um sein Geld zu verdienen. Ich bin es satt, von Politikgroßverdienern erzählt zu bekommen, dass es moralisch verderblich sei, im Supermarkt normales Essen für meine Familie zu kaufen. (Und ich bin es doppelt und dreifach satt, von wohlstandsverwahrlosten Dummschwätzen erklärt zu bekommen, dass meine Familie den Sozialismus, aus dem wir geflohen sind, nur nicht richtig verstanden hat.)

… okay zu sein!

Ich bin okay, und ich bestehe darauf, okay zu sein. Es ist ein neues Motto von mir, und ich habe mir sogar ein T-Shirt-daraus gemacht: »Es ist okay, okay zu sein!«

Es ist okay, zu essen, was Menschen seit buchstäblich hunderttausenden von Jahren essen. Es ist okay, dass ich arbeiten und meinen Kindern das bestmögliche Leben ermöglichen will – und dass ich halbwegs würdig und möglichst lebendig zur und von der Arbeit kommen will (dass es überhaupt gesagt werden muss ist schon ein Zeichen des linksgrünen Wahnsinns dieser Zeiten). Es ist okay, zu genießen, was man sich erarbeitet hat. Es ist okay, seine Familie zu lieben, seine Stadt, sein Land, und ja, sein Volk.

Es ist okay, daran festzuhalten, was wir gemeinsam über Jahrhunderte gelernt haben, teils durch bittere Schulen. Es ist okay, seinen Verstand zu gebrauchen und seiner Erfahrung zu vertrauen. Es ist okay, Angst zu haben – und es ist sogar okay, mal »nicht okay« zu sein!

Es ist okay, dagegen anzukämpfen, dass sich die von falscher Moral vergiftete Salzwüste linker Heuchelei noch weiter ausbreitet. Es ist okay, einfach nur leben zu wollen.

Es ist okay, dafür zu kämpfen was einem wichtig ist, und wer dafür kämpft, was einem wichtig ist, der ist definitiv auch okay. Es ist okay, Fische, Gäste und Moralisten fort zu schicken, wenn sie zu stinken beginnen.

All das und noch mehr, in einem Satz: Es ist okay, okay zu sein.


Dieser Beitrag erschien zuerst auf dushanwegner.com

Dushan Wegner (geb. 1974 in Tschechien, Mag. Philosophie 2008 in Köln) pendelt als Publizist zwischen Berlin, Bayern und den Kanaren. In seinem Buch „Relevante Strukturen“ erklärt Wegner, wie er ethische Vorhersagen trifft und warum Glück immer Ordnung braucht.

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23 Kommentare

  1. Sehr geehrter Herr Wegner, um an ihren Salzvergleich anzuknüpfen, bei dem Sie auch Matthäus 5:13a zitieren anzuküpfen. Die Indizien deuten doch stark darauf hin, dass man unsere aktuellen Moralisten nicht mit gewöhnlichen Kochsalz (NaCl) vergleichen kann, sodern ehr mit Kupfersulfat. Das ist zwar auch ein Salz, aber weit giftiger und ist ein bekanntes Brechmittel! Wahrscheinlich hat da die Biolandwirtschaft abgefärbt, denn dort verwendet man dieses Salz auch gern, obwohl es gitig ist und sich im Boden anreichert. Ich fürchte in beiden Fällen hält die Vergiftung lange an und die Entgiftung ist sehr schwierig und aufwendig.

  2. Was ist der wesentliche Unterschied der Folgen von echter und falscher Moral, und woran erkennt man echt und falsch schon vorher?

    Keine unkomplexe Sache, wo jeder für sich ständig Neues entdecken kann, das nicht durch den momentanen, eigenen politischen Standpunkt übertönt werden darf. Sonst fährt man schon mal in der falschen Spur.

  3. Zum Jahresende rückblickend war für mich 2019 ganz okay. Mein Hausarzt ist zufrieden mit mir, die Darmspiegelung war auch okay, etwas weggeschnippelt aber sonst hab ich TÜF für drei Jahre bekommen, für einen Mann mit 59 nicht selbstverständlich. Meine Mutter ist dieses Jahr 90 geworden und immer noch quietschfidel. In der Familie alles gesund, keine Tragödien also da auch alles okay. Nur wenn ich mir anschaue, was ich in diesem Jahr an Schwachsinn, Idiotie, Verblödung, Lug und Trug erleben mußte dann war das Jahr eine Katastrophe. Von Woche zu Woche, von Monat zu Monat von Schlagzeile zu Schlagzeile es wurde immer schlimmer und es nimmt kein Ende. Ich kann sehr gut verstehen, wenn zartbeseitete Menschen an Suizid denken aber an dessen Stelle ihre Angst und Panik in die Welt schreien. Das ist auch okay aber sie sollten nicht verlangen, daß ich ihre Angst und Panik teile und mir sagen, ich sei nicht okay wenn ich das nicht tue. Angst und Panik sind schlechte Ratgeber, es sind schon Kriege verloren gegangen ohne daß es einen wirklichen Kampf gab sondern der Gegner sich in Angst und Schrecken versetzen ließ und sich ergab. Ich werde mich nicht ergeben und ich hoffe viele Menschen tun das auch nicht. Manchmal muß man einen Kampf wagen um sich selbst treu zu bleiben.
    In diesem Sinne, Herr Wegner, kämpfen sie weiter und seien sie sich der vielen Mitkämpfer bewußt. Ich wünsche ihnen und ihrer Familie ein frohes, besinnliches Fest und das ist auch okay!

  4. Herr Wegner, Sie und Ihre Artikel sind voll okay!
    In diesem Sinne: Ihnen und Ihrer Familie ein nettes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr!

  5. Die Dummschwätzerin die uns, die wir die Gelegenheit hatten, den Sozialismus am eigenen Leibe zu erfahren, glaubt darüber belehren zu dürfen, dass wir diesen nur falsch verstanden haben, ist seit einiger Zeit eine der SPD-Vorsitzenden.
    Sie war es auch , die eine Erhöhung der CO2-Bepreisung genannten Luftsteuer gefordert und durchgesetzt hat. Die Umverteilung von unten nach oben geht dieser Genossin offenbar nicht schnell genug. Man fragt sich, wem jetzt wieder mit aktiver Hilfe der SPD die Taschen voll gemacht werden sollen.
    Ja , man hat es satt, bis zum Erbrechen satt, jeden Tag , den Gott werden lässt, in einem Land aufzuwachen, indem es sich ein selbsternannter neuer moralischer Adel erlaubt, uns wie ihre Untertanen nach Gutsherren Art zu kujonieren und uns bis zum Geht-nicht-mehr auszupressen und uns zu beleidigen.
    Die Mistgabeln stehen schon bereit.

    • Wer überzeugt vom Sozialimus in der DDR war – und Merkel war wohl FDJ-Sekretärin, der ist auch noch heute davon überzeugt. Es gibt auch noch genug Stalinisten in der Sowjetunion.

  6. da in DE mittlerweile alles auf dem kopf steht, bemühe ich mal kurz bert brecht:
    erst kommt die moral und dann das fressen,
    erzählen uns die, die beim großen fressen an mutti´s üppigem buffet hocken….
    eine gute zeit und DANKE auch Ihnen Herr Wegner
    bis die zeiten hoffentlich! wieder besser werden

  7. „Moralisten“, dass ist der „Brechreiz“ unserer heutigen Zeit. Sie sind Meister darin, einen Popanz aufzublasen.

  8. Okay, Herr Wegner, das ist alles okay, was Sie geschrieben haben. Ich danke Ihnen dafür, daß Sie uns, die wir sozus. normal geblieben sind, bestärken.
    Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie frohe Weihnachten.

  9. Dass es den linksgrünen Ideologen, die uns in den Schlammassel reiten, überhaupt gelungen ist, andersdenkende Teile der Gesellschaft als „nicht okay“ zu brandmarken, ist schon ein Kunststück.

    Allerdings liegt dieser Hohlraum, in den Ideologen vorgestossen sind, auch begründet in der Sattheit und Ignoranz der Gesamtgesellschaft, die dies in ihrer Mehrheit schon viel länger als 2015 nicht merkt und/ oder ignorant hinnimmt. Ich unterstelle, dass jeder TE-Leser in seinem direkten/ persönlichen Umfeld etliche „Fälle“ dieser „bürgerlichen Ignoranz“ hat (um es mal nett auszudrücken, schliesslich ist ja Weihnachten).

    Eine Gesellschaft, die letztlich widerspruchslos das hier bei TE thematisierte hinnimmt, solche Minderleister, Belehrer, Doktortitelbetrüger, falsche Moralisten usw in der Politik gewähren lässt, ist auch selber mit Schuld bzw Verantwortlich, wenn die Verhältnisse nun so sind wie Ende 2019.

    Trotzdem allen friedliche Feiertage!

  10. Thema: Erbschuld.
    Die Basis der erfolgreichsten Religionen.
    Deren Religions-„Vertreter“ damit seit Jahrtausenden die moralische und sehr wohl auch finanzielle Basis ihrer Existenz geschaffen, ausgebaut und gesichert haben.
    Wenn man sich die persönlichen und familiären Hintergründe so mancher, zunehmend auch aus dem linken Spektrum stammenden Politiker ansieht, wird diese Übertragung aud die Politik verständlich.
    Wer bei wirtschaftlichen Argumenten einfach nur leer dasteht, kann den Gegner immer noch sehr gut mit reichlich selbstgemachtem Moralschleim blenden.

  11. Exzellent geschrieben! Natürlich kann man diesen Leuten nicht das Heft in der Hand lassen, das Problem ist nur, dass Argumente und Vernunft bei dieser Masse und den ideologisierten Influencern in den Medien nicht ankommen. Wenn es sich vermeiden lässt, und das ist meistens der Fall, verschweigen sie Nachrichten aus dem Ausland, der Wissenschaft, die ihre Mission gefährden könnten.
    Diese unselige Gruppierung aus der Bürgerschaft stellt in der Tat die vergammelnden Fische, die nach 50 J. Kampf gegen sinnvolle Systeme sich vergrößerten und die Macht errungen haben, aber unfähig sind, die Wirklichkeit zu erkennen und zu sehen, dass sie das Wohl der Bürger schädigen. Die Unter-Fische des gammeligen Schwarms bemerken nicht einmal, dass sie sich selbst schädigen. Es ist das rebellierende Proletariat der Einfältigkeit und Verantwortungslosigkeit, nicht fähig zu Gedanken von 12 bis Mittag, aber zu großtönender, sie scheinbar heraushebender Moral, die nur auf simplen falsch interpretierten Emotionen beruht. Sie sind groß geworden, weil sie im Grunde die leistungslose Gesellschaft fordern, einen dummen umverteilenden Sozialismus, wie ihn auch die neue SPD-Führung schaffen will, für die Geschichte und Erkenntnisse aus ihr völlig fremde Begriffe sind.

  12. Herr Wegner, auf diesem Weg möchte ich mich bei Ihnen bedanken für ein Jahr voller wunderbarer Artikel. Ihre Gedanken sind immer eine Bereicherung und manchmal ein Trost. Ihnen und Ihrer Familie wünsche ich schöne Festtage und uns allen viel Kraft und Widerstand im neuen Jahr. (Und ja, ich werde TE weiterhin finanziell unterstützen und ganz besonders Sie).

  13. Die Hypermoralisten werden langfristig verlieren. Man kann dem Menschen den Fortschritt nicht verwehren. Die Diskussion in Deutschland dreht sich immer nur um Verzicht: Keine Plastiktüten mehr, weniger Autofahren, deutliche Stromkostenerhöhung durch EEG, mögliches Verbot von Inlandsflügen, keine Einwegbecher mehr, keine Q-Tipps mehr. Aber der Geist ist aus der Flasche und nur wenige Menschen werden sich bestehenden Komfort und Fortschritt nehmen lassen und deswegen verzichten. Ich bin dazu auch nicht bereit. Zur Not heißt es Auswandern.
    Außerdem sind die Alternativen zum Teil noch schlimmer: Papiertüten verwendet man genau 1 Mal und haben angeblich eine ähnlich schlechte Umweltbilanz, Elektroautos sind Dreckschleudern (betrachtet über den gesamten Lebenszyklus), Windmühlen trocknen den Boden aus, töten Insekten und Vögel, sorgen für den Kahlschlag ganzer Landstriche, ohne dabei für verlässlichen Strom zu sorgen.
    In Wahrheit wollen die Hypermoralisten doch nur Sozialismus durch die Hintertüre. Der Ökologismus ist nur das Vehikel.

    • Dazu kommt, daß Milliarden Menschen unseren Wohlstand sehen, das Net macht es möglich und die besitzen die Unverschämtheit für sich das Selbe erreichen zu wollen. Da mögen die Moralisten gerne mal nach Afrika fahren und denen sagen: Ja, Leute das geht aber nicht! Ihr müßt an das Erdklima denken und in Brasilien brennt der Amazonas ganz ganz schlimm. Ihr müßt euch bescheiden, denkt an die ganze Menschheit und nicht nur an euren schnöden Wohlstand. Ihr braucht keine billige Energie sondern mehr Umweltbewußtsein. Der Wohlstand, den ihr bei den Deutschen seht, ist bald dahin und außerdem haben die schon Klimanotstand, das wird für die ganz ganz böse enden, wollt ihr das auch? Ich denke, die würde man aus dem Land prügeln und sagen: Steckt euch das Klima dahin wo die Sonne nicht hinscheint! Wir wollen billige Energie und Wohlstand und nicht euren Firlefanz.

  14. Sie können sich gar nicht vorstellen wie sehr sie mir aus der Seele sprechen , obwohl, wahrscheinlich doch.

  15. Ich bin voll okay. Ich esse Fleisch, trinke Alkohol und fliege jährlich in den Urlaub. Ach und ich fahre gerne Auto. Ich bin und fühle mich okay.

  16. „Wer nichts kann, wenig Skrupel hat, vom Schwätzen abgesehen faul ist und doch komfortabel leben will, der wird heute Moralist.“
    Dem stimme ich uneingeschränkt zu Herr Wegner, wieder einmal ein sehr guter Artikel von Ihnen. Ansonsten halte ich es mit der Regel, dass die wirklichen Bekloppten nicht die Politiker sind, sondern die, die sie wählen. Bliebe die Frage: Wer wählt sowas?

    An dieser Stelle möchte ich es nicht versäumen auch Ihnen und Ihrer Familie ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr zu zu wünschen. Einen kleine Anerkennung für Ihre Arbeit habe ich Ihnen auf ihr Konto zukommen lassen.

  17. Wir sollten doch alle mal das tun was diese Moralisten wollen. Wir gehen nicht mehr arbeiten und zahlen keine Steuern mehr. Wir konsumieren nicht mehr und wir wollen alle vom Sozialstaat versorgt werden. Wir machen einfach gar nichts mehr und leben alle einfach so in den Tag hinein und quatschen nur noch rum. Auch fliegt keiner mehr und wir alle fahren ab sofort nur noch mit der Bahn.

    Natürlich können dann die Diäten nicht mehr bezahlt werden, kein Geld mehr für die NGO Banden, das Beamten Brüssel verwahrlost dann auch, denn es kommt kein Geld mehr an.

    Wenn die Gesellschaft dann so runter ist, werden die Moralisten aus ihren Wohungen und Häusern geholt und bekommen endlich hautnah zu spüren, was sie wollten.

    Sicher, das ist ein sehr düsteres Szenario, aber es wäre nur die logische Konsequenz. Doch soweit können sie nicht denken.

    • Hoffnungslos
      Doch, so weit können die denken, aber sie setzen auf die Dummheit der Steuerzahler, dass diese das absehbar implodierende Sozial- und Steuersystem weiterhin unterstützen, und brav weiter einzahlen.
      Im Notfall wird die Geldpresse angeschmissen, was den Sterbeprozess nur verzögern wird. Aber sterben wird dieses System, und man sollte ernsthaft überlegen, wie man diesen Prozess beschleunigen kann. Vom Nettosteuerzahler zum Nettoempfänger wäre so eine beschleunigende Überlegung.

  18. Dushan Wgener wieder einmal sehr gut.
    Es ist okay:
    – präsentierten Platituden nicht zu folgen
    – präsentierte Untergangsszenarien und vor allen Dingen die schlichten Lösungen zu hinterfragen
    – angeordneter Panik nicht zu verfallen
    – Kindern Grenzen zu setzen, das Stopschild hochzuhalten, auch wenn sie Freitags hüpfen
    – andere Parteien zu wählen, als die Partei, die Greta und ihre Jünger befohlen hatten
    – angeordnete Moralvorstellungen zu ignorieren
    Ja, es ist okay, sein eigenes Leben zu leben.

  19. „WER NICHTS KANN, WIRD HEUTE MORALIST“
    Ein Header, der sarkastisch, aber vielfach auch wahr ist

  20. Bart Simpson wandelte „ich bin ok, Du bist ok“ ab zu „ich bin ok, Du bist zu dick“. Fand ich auf mehrere Weisen sehr amüsant. Kann hier auch was draus werden. Wie wäre es mit „ich bin ok, Du bist zu hohl“?

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