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Bis dann Kevin Kühnert kommt

SPD: Walter-Borjans und Esken wollen 30 Prozent plus – aber wie?

05.12.2019

| Lesedauer: 2 Minuten
Mit ihrem künftigen Führungsduo hat die SPD weder inhaltlich noch persönlich etwas zu bieten, das sie für Wähler wieder attraktiver machen könnte. Sie läuft längst in die falsche Richtung - und will das jetzt noch schneller tun.

Die designierten SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans wollen die Partei binnen eines Jahres aus dem Umfragetief holen. Esken erklärte in einem am Donnerstag veröffentlichten Gespräch mit der Parteizeitung „Vorwärts“, bis Ende 2020 wieder „Zustimmungswerte von 30 Prozent und vielleicht mehr“ anzustreben. Derzeit kommen die Sozialdemokraten im Bund Umfragen zufolge auf um die 15 Prozent. Wie sie das erreichen wollen, ist völlig unklar.

Zwei Faktoren bestimmen die Ergebnisse einer Partei:

1. Die inhaltliche Positionierung
2. Das Personal / die Führung.

Was die inhaltliche Positionierung der SPD anlangt, so hört man, dass sie verstärkt auf das Thema „soziale Gerechtigkeit“ setzen wolle: Höhere Steuern für Reiche, mehr Umverteilung, höherer Mindestlohn usw. Nur: Das sagt die SPD seit Jahren, und dennoch sinkt sie seit Jahren in den Umfragen und erleidet eine Wahlschlappe nach der nächsten. Offenbar handelt die SPD so wie ein Läufer, der in die falsche Richtung läuft und meint, wenn er schneller laufe, werde er das Ziel doch noch erreichen.

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SPD mit Saskia Esken im freien Fall
Das neue Rezept von Kühnert, Esken und Walter-Borjans scheint es zu sein, aus der SPD eine zweite Linkspartei zu machen. Die Linke liegt bei Umfragen derzeit zwischen 8 und 9 Prozent. Warum glaubt die SPD, sie könne mit den gleichen Positionen mehr als 30 Prozent erzielen? Das hört sich eher an wie das Pfeifen im Walde und zeugt von komplettem Realitätsverlust.

Zudem setzt die neue Parteiführung auf „mehr Klimaschutz“. Glauben die Genossen im Ernst, wenn jemand mehr Klimaschutz wolle, würde er deshalb die SPD wählen? Diese Wähler gehen lieber direkt zu den Grünen – sie wählen das Original und nicht die Kopie, den „first mover“ und nicht ein „me-too“-Produkt.

Die zweite Möglichkeit, mehr Zustimmung von den Wählern zu bekommen, besteht darin, charismatische Führungspersönlichkeiten an die Spitze zu stellen. Vergleichen Sie mal bitte Kurt Schumacher, Helmut Schmidt oder Willy Brandt mit Saskia Esken und Walter-Borjans. Beide sind weder Sympathie- noch Hoffnungsträger, rhetorisch sind sie beide extrem schwach. Glaubt wirklich jemand in der SPD, mit solchen Persönlichkeiten könne man die Wähler so sehr begeistern, dass sie wieder in Scharen zur SPD laufen? Ihre Wahl verdanken sie nur der massiven Unterstützung von Kevin Kühnert, der die beiden sicherlich auch als Übergangs-Vorsitzende sieht, die so schwach sind, dass er selbst den Kurs bestimmen und irgendwann die Führung übernehmen kann.

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35 Kommentare

  1. Meine 1te Konsequenz in 1975:

    das SPD- Ruhrgebiet/ NRW habe ich nach 1974/75 verlassen!

    Ich bin aufgewachsen im westl. R uhrgebiet, in der gleichen Stadt, aus der auch Hannelore Kraft/ SPD (ehemalioge Ministerpräsidentin von nRW herstammt) aufgewachsen, und dort Abi 1974 gemacht.

    „Unser“ Revier, „unseren“ Pott erkennt man als Baby Boomer (geb. 1950 – 1960) nicht mehr wieder!

    NRW, insbesonders „unser“ Ruhrgebiet ist voll mit über 100 polizei- bekannten Gr0ßfamilien (aus der Region „Mhallami“ (türkisch/ Kurdisch/ libanesisch/ staatenlose ohne Pass) mit über 200.000 Familien- Mitgliedern; die Männer über 14 J. sind zum großen Teil polizei- bekannte Wiederhol-ungs-/ und sogar Intensivtäter (fast alle Familien Mitglieder der Großfamilien beziehen Hartz IV).

    2te Konsequenz:

    Das Rhein- Main Gebiet, wo ich MINT (Maschinenmbau, IT und BWL/ management) studiert hatte, habe ich nach 1984 verlassen. Auch im Rhein- Main Gebiet haben sich viele „Zugereiste“/ „Neuzugänge“ angesiedelt. In Frankfurt, Offenbach, Mannheim, Ludwigshafen u.a. ein ähnliches Städtebild wie im Ruhrgebiet.

    3te Konsequenz:

    Nach meiner Rente in ca. 2022/23 werde ich „mein Vaterland“, „meine Heimat“ Deutschland verlassen und in ein europäisches, aber N i c h t- E U- L a n d umziehen! Die fremde Sprache macht mir nichts aus. Ich hatte schon auf dem Gym und später auf der Uni Fremdprachen gelernt.

    Meine Konsequenzen bei den Wahlen:

    Bei den BT und EU- Wahlen wähle ich schon seit Jahren nicht mehr die „etablierten“ Parteien!

  2. Die beiden wurde doch nur „gewählt“ weil niemand den Scholz wollte.
    Extrem schwache Wahlbeteiligung (=> wir wollen keinen der Kandidaten), extrem schwaches Wahlergebnis, hat die beiden Systemlinge nach oben gespült, aber sie glauben jetzt, jeder hat sie lieb.

  3. Herr Zitelmann, es sind Leute wie sie, die die SPD schlecht schreiben. Ich halte dies für extrem unfair. Haben wir nicht gerade einen wirklich erfolgreichen Parteitag erlebt, bei dem unfallfrei eine neue Parteispitze aus zwei beeindruckenden Universalcharismatikern installiert werden konnte. Das Profil der SPD konnte geschärft werden, so dass ein Zusammenschluss mit der Linkspartei in greifbare Nähe rückt. Un mit Kevin Kühner sehen wir den neuen, visionären Kanzlerkandidaten, der bewiesen hat, dass er standfest, ohne jeden Opportunismus eine neue Vision für die SPD und seinen politischen Werdegang entwickeln kann. Dieser Mann, wenn auch etwas kleinwüchsig hat einen breiten Erfahrungshintergrund im realen Leben und wird der SPD die gewünschten 30% bringen. Die letzte Forsa Umfrage, die die SPD bei 11% sieht ist auch nur übelmeinende Propaganda und damit so unfair wie der Tenor ihres Artikels.

    • Wußte garnicht das Sie ein Satiriker sind Herr Muttersohn. Gratuliere. Jetzt Nuhr noch ins Fernsehen.

  4. Ja, das ist es…….die zweite Möglichkeit wäre es vielleicht.

    Aber einen Charismatiker kann man nicht aus den Ärmeln schütteln, nicht „machen“. Charisma, entweder man hat es oder nicht.
    Ein Kurt Schumacher, Helmut Schmidt oder Willy Brandt ist weit und breit nirgendwo zu sehen.

    Wenn wir uns umschauen, haben wir keine Generationen der Charismatiker zur Zeit, in Deutschland jedenfalls nicht.

    • Die etablierten Parteien haben allenfalls „Astigmatiker“ (anstatt Charismatiker).

      • Die sind alle ziemlich kurzatmig. Asthmatiker halt. ?

  5. Vielleicht wollen die einen 30% igen Schnapps auf den Markt bringen. Eine Schnappsidee kann man den beiden ja nicht absprechen.

  6. Der war wirklich gut, 30% (!), ein richtiger Schenkelklopfer. In wievielen Wahlen wollen die beiden SPD-Supermodels die erreichen? MMn brauchen die dazu mindestens zehn (10 x 3%).
    Vor kurzem habe ich gelesen, Saskia Sowieso sei ein Pseudonym Jogi Löws, wenn ich sie mir so ansehe, Stimmt!

  7. SPD; ab Januar 2020 die neue „Moderne“ 6 Prozent Partei und ich freu mich riesig darauf!!

  8. Ganz einfach, die SPD braucht nur mit der Partei der ewigen Kanzlerin fusionieren, dann haben sie ihre 30+ Prozent. Politisch sind diese Volksparteien mittlerweile beliebig.

  9. SPD:“Höhere Steuern für Reiche, mehr Umverteilung, höherer Mindestlohn usw“
    Nur das “Reiche“ jetzt schon der Mittelstand ist. Das “Umverteilen“ vom Steuerzahler zum ideologischen Parteifreund ( MSM, Staatlicher Rundfunk, NetzDG NGOS, sowie Vereine zur Diffamierung politischer Gegner). Mindestlöhne nur da wo von der SPD gewollt.

    • 12 Euro Mindestlohn reicht nicht mal für eine Rente nach 45 Jahren. Das ist ein Witz. Was soll das bezwecken ?

  10. „Offenbar handelt die SPD so wie ein Läufer, der in die falsche Richtung läuft und meint, wenn er schneller laufe, werde er das Ziel doch noch erreichen.“

    Natürlich erreicht er das Ziel, wenn er die Welt dann umrundet und einige Ozeane überquert hat…….

    Nun, wenn sie das Ziel nicht erreichen, treten dann beide zurück? Gerüchte sagen schon, daß man sich mit der Wahl der neuen PV nur so lange Zeit gelassen hat, damit überhaupt noch jemand über die SPD spricht.

    Realistisch betrachtet könnten innerhalb 1 Jahres die 30% in der Tat erreich werden, wenn man mit den Grünen und Linken zu einer Einheitspartei fusioniert. Da kommt dann zusammen, was zusammen gehört

  11. Die SPD gehört in Teilen eigentlich von einem Verfassungsschutz, der den Namen auch verdient, beobachtet. Das dritte sozialistische Experiment auf deutschem Boden innerhalb von 85 Jahren soll mit Grünen, Linke und Teilen der CDU angestoßen werden. Wenn da jetzt nicht massiv Widerstand geleistet wird, geht das Licht in Deutschland mal wieder aus.

  12. Wir glauben doch auch an den von Computern berechneten Anstieg der Meere und Temperaturen. Warum nicht auch an ein Ansteigen der SPD-Wahlergebnisse?

  13. Sie sagen es ja selbst: Kompletter Realitätsverlust. Anstatt 30 plus X% demnächst einstellig.

  14. Die Neuen träumen von alten Zeiten, damals, als die SPD immer noch irgendwie 35 % geholt hat.
    Auf 30 % würden die mit Helmut Schmidt kommen,
    wenn der die SPD wieder auf die Beine stellen würde.
    Mit ihren wirrem Programm, jetzt gleich 40 Euro die Tonne Co2 zu kassieren, treffen die doch genau die Leute, die schon wenig haben.
    Da können die sich ihr ganzes soziales Geschwafel sparen, da es völlig unglaubwürdig ist.
    Merken die nur selber nicht, weil man von 30 % träumt. Man sehe sich nur die neuen Vorschläge der Svenja Schulze des UBA an. Diesel 70 Cent mehr, Super 47 Cent mehr, die Pendlerpauschale soll ganz wegfallen. So soll die soziale Gerechtigkeit der SPD aussehen ? Ja richtig, mit Hartz4 für Alle hat was von sozialer Gerechtigkeit.
    Und da ja nur noch der Klimaschutz zählt, sollten die Leute besser aufhören zu arbeiten. Dann muss man an der Arbeit mit energieintensiven Maschinen keine Produkte mehr herstellen, die meist auch wieder Energie verbrauchen. Was man da an Co2 sparen kann ! Noch dazu muss der Arbeiter nicht mehr von seinem Dorf 20 – 30 Kilometer mehr zur Firma fahren. Noch mehr Co2 gespart.
    Es geht nicht mehr um Arbeit, nur noch um Klimaschutz, wie man den Menschen noch mehr Geld abknüpfen kann. Selbst die Forderung von 12 Euro Mindestlohn, reichen nicht für eine Rente.
    Grade die SPD, die mit Hartz4, Zeitarbeit und Lohndrückerei, die prekären Jobs mit Heuern und Feuern eingeführt hat, erzählt von sozialer Gerechtigkeit. Die merken selber nicht mehr, was für einen Unsinn sie jeden Tag von sich geben.
    Da spielt es auch keine Rolle, welche Figuren die SPD ins Schaufenster stellt.

  15. Das Grundübel des Sozialismus ist, dass er mit der offenen Gesellschaft nicht vereinbar ist. Die grossen Sozialdemokraten nach dem Krieg, die meist am eigenen Leib die Schrecken der unterschiedlichen Sozialismen, Nazi-Sozialismus, Stalinismus, Maoismus, Honeckerismus etc. noch erfuhren, haben dieses Kunststück geschafft. Heute ist das schon wieder zu lange her, als dass das Totalitäre abschreckend wirkt. Man nennt es dann halt wieder „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“. ?

    • Vorallem die wohlstandsverwahrlosten Mittzwanziger haben keinen Schimmer von den Abarten des „ismus“. Aber wer nicht hören will, muss fühlen. Die müssen erst die Hand auf die heiße Herdplatte gedrückt bekommen, damit sie merken, wie weh das tut.

      • Für Kühnert und Genossen bedeutet Sozialismus Leistungsloses Luxusleben, vielleicht wieder in Wandlitz? Sozialismus ist der Absolutismus in neuem Gewand.

  16. 30 Prozent? Eher fallen Weihnachten und Ostern auf einen Tag, bevor das passiert. Absoluter Realitätsverlust bringt die Sozen schon mal gar nicht weiter.

  17. Baerbock und Habeck begeistern doch auch ca. 20% der Wähler. Warum diese beiden nicht?

    • Ist doch ganz einfach: Baer-Beck macht hübschere Bilder.

  18. Dass ich nicht lache…die SPD und mehr Steuern für Reiche und für mehr Gerechtigkeit…die SPD erhöht die Spritpreise, die Strompreise, vernichtet die gut bezahlten Industriearbeitsplätze, erhöht die Mieten mit der illegalen Einwanderung und plündert die Sozialkassen, sorgt für negative Zinsen durch das Festhalten am Euro und meint ein Kevin sei die Spitze der deutschen Wissenschaft/Bildung…na dann Gute Nacht SPD…gute Nacht Deutschland!

    • Die Partei sollte No Wa-Bo gegen Pöbelralle austauschen. Dann wäre Stegner -Esken das SPD Dream Team. Die geballte politische Kompetenz im Doppelpack.

  19. Zu diesen Herrschaften ist im Grunde jetzt alles gesagt. Am meisten wütend bin ich auf die total entmannte CDU, die diesem Trauerspiel hilflos zusieht. Diese SPD gehört achtkantig aus der Koalition geworfen, dann sollen sie halt den Rest der Legislaturperiode alleine weiter wurschteln, das wäre ja eine Wohltat!

  20. Vielleicht ist denen irgendwie die Null dazwischen gerutscht und die meinten 3 %. Ernsthaft : Auch hier völliger Realitätsverlust, wie immer öfter in der Politik festzustellen ist.

    • Das sehe ich auch so. Der ehemalige Finanzminister hatte ja schon damals ein Problem mit Zahlen.

  21. Vielleicht gelingt es ja noch rechtzeitig, für Wahlen eine Quotenregelung einzuführen, beruhend auf Umfragen der Bertelsmannstiftung. Umfragen unter Qualitätsjournalisten der Öffentlich-Rechtlichen, versteht sich.
    Dann könnte das mit den 30% klappen.

    • Man könnte einfach die Wahlmenschen unter den Parteien aufteilen.

  22. „Esken erklärte (…) bis Ende 2020 wieder „Zustimmungswerte von 30 Prozent und vielleicht mehr“ anzustreben. “

    Welche Art Zustimmungswerte? Das die Partei „im Ar***“ ist?
    Ich denke diese Art Zustimmungswerte hat die Partei bereits erreicht…
    30% Zustimmung, das die Partei (SPD) nicht mehr wählbar ist?
    Ebenfalls Ziel schon erreicht.
    Zustimmungswerte, das weitere 30% (der derzeit noch rund 15% Wähler) ebenfalls ihr Kreuz bei einer anderen Partei machen?
    Das dürfte bei der derzeitigen Parteilinie auch einzuhalten sein.

    Aber zumindest bleiben Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans dem „5% und weniger“-Ziel der heutigen SPD treu (sonst hätten sie sich ja nicht aufstellen und wählen lassen, sondern hätten kompetentere Köpfe* an die „Schalthebel der Macht“ gelassen.)

    (*= Gibt es bei den etablierten Parteien überhaupt noch kompetente Köpfe, die noch nicht weggemobbt, Mundtot gemacht oder ausgegrenzt wurden oder im besten Fall völlig ignoriert werden?)

    • Ich strebe jede Woche einen Sechser im Lotto an. Hat noch nicht geklappt, aber wer sich Strebsam bemüht. Wer weiß?

  23. 30+

    Wollte das nicht auch ein gewisser Charismatiker mit Namen Martin Schulz auch mal, der als USP die geniale Wieselphrase „soziale Gerechtigkeit“ wiederentdeckt hat ?

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