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Presseschau

Bauern protestieren: Für die Presse sind Lederhosen und Arbeitsoveralls eben noch keine gelben Westen

27.11.2019

| Lesedauer: 4 Minuten
Von Otto und Ottilie Normalverbraucher mit und ohne Dr. können die Bauersleute leider nur wenig Unterstützung erwarten - ihnen ist der lautstarke und sicher auch (ge)ruchbare (Diesel-Traktoren) Protest der Bauern in deutschen Großstädten mehrheitlich verdächtig.

Das war für die Mehrzahl deutscher Journalisten und Parteien eindeutig die falsche Demo. Ja, wenn die sich für die Anwerbung hunderttausender billiger Erntehelfer aus Afrika eingesetzt hätten, wenn sie laut und vernehmbar ihrem blutigen (Massentierhaltung) und schollenbezogenen (industrielle Anbaumethoden) Geschäft abgeschworen hätten, dann hätten sie sich einer wohlwollenden Berichterstattung sicher sein können. Aber mit schwerfälligen Abgasstinkern einfallen, den Verkehr behindern (für den Münchner Merkur „Traktor-Chaos und Unfälle“) und auch noch mit den ihnen angeblich von der Regierung angehängten Ketten zu rasseln, das war denn doch zu viel.

Schnell zur Tagesordnung übergehen

Von Otto und Ottilie Normalverbraucher mit und ohne Dr. können die Bauersleute leider nur wenig Unterstützung erwarten – ihnen ist der lautstarke und sicher auch (ge)ruchbare (Diesel-Traktoren) Protest der Bauern in deutschen Großstädten mehrheitlich verdächtig. Scheinbar zu kompliziert die Zusammenhänge zwischen Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion, zu groß die Diskrepanz zwischen rotbäckigen, PS-starke Wägen steuernden Landeiern und den Schikanen, über die sie sich beschweren. „Bei uns kommt das Brot aus dem Aldi-Regal“ könnte man das wohl übersetzen. Einige Bauern beklagten sich darüber, oft pauschal als Tierquäler und Umweltvergifter verunglimpft zu werden – sogar ihre Kinder würden deshalb in Schulen gemobbt.

Die WELT bemüht sich immerhin, den „explosiven Stimmungsmix, der sich auf dem Lande wegen Existenzangst, immer neuer Regeln und Einschränkungen, Bürokratie und Respektlosigkeit als Bestandteilen zusammengebraut habe“, zu erläutern. Denn was da im Kleinen passiere, „spiegele eine Maßlosigkeit der Kritik, wie sie auch in anderen Bereichen üblich geworden sei … es entstehe „ein Zerrbild der Landwirte, die durchweg verantwortungsvoll mit Flächen und Tieren umgingen …“

Weniger Verständnis ernten die Proteste in anderen Medien, die sich offenbar dem Bauernstand lieber im Zusammenhang mit hochnotpeinlichen Gefühlsnotständen und händeringender Suche nach Beweibung widmen („Bauer sucht Frau“). Klamauk entlang der Linie, an der sich der übersättigte Städter vor seiner Glotze aus vermeintlich sicherer Entfernung ergötzt. Bei vor vollen Kühlschränken sitzendem Publikum kann man sich schenkelklopfenden Beifalles sicher sein, wenn es darum geht, denen eine einzuschenken, die irgendwo in den nebligen Hügeln den Dreck durchpflügen.

Laut der Morgenpost protestierten diese Bauern „immer wieder“, weil sie „sauer auf Klima-Aktivisten und die Hauptstädter seien, die ihre Probleme nicht ernst nähmen.“ Die an die Propagandafront abkommandierten Ministerinnen für Landwirtschaft und Umweltschutz (die sich für einige Zeitungen den Protestierenden „gestellt“ hätten) richteten mahnende Botschaften an die Aufständischen, die gerne zitiert werden: „Wer zu lange warte oder sich gegen Veränderungen und Anpassungen wehre, den würden die Notwendigkeiten umso heftiger ereilen.“ (Klöckner) und Svenja Schulze machte die Landwirte blumig zum Problem, als sie mahnte, dass diese doch eigentlich „Teil der Lösung sein sollten“.

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter meinte, sich bei RTL wie folgt äußern zu müssen: „die Bauern verfolgten einen „falschen Ansatz“. „Das Artensterben oder die Verschmutzung des Grundwassers gehe nicht weg, indem man es ignoriere“. „Noch weniger Naturschutz machen, noch mehr Dünger ausbringen, das sei nicht die richtige Antwort.“

Holger Douglas hatte solche, von Sachkenntnis selten getrübten Äußerungen bei TE mit Bezug auf die Rede der bayerischen Landwirtschaftsministerin Kaniber klar eingeordnet: „Es ist lauten NGOs, radikalisierten Tierschützern und städtischen Grünen gelungen, mit inhaltsleeren, aber hoch emotionalen Kampfbegriffen wie Klimawandel, Insektenschutz, Überdüngung, Massentierhaltung all diejenigen auf einen Gegenpol zur Landwirtschaft zu bewegen, die davon genauso viel Ahnung haben wie die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie frisst. Ein städtisches Publikum, das weder Weizen von Roggen noch Pflug von Egge unterscheiden kann, will Landwirten über Verordnungen ihre Betriebsweise vorschreiben.“

Bei der Tagesschau klingt die Berichterstattung zum Bauernprotest so, als würden sich die Protestierenden hauptsächlich über unzweifelhaft Gutes, also „… die starke Einschränkung des Einsatzes von Unkraut- und Schädlingsgiften zum Wohle der Insekten …“ und „geplante schärfere Auflagen zum … Umweltschutz …“ ärgern.

Beim Tagesspiegel meint man, die dramatische Lage erneut betonen zu müssen, vor deren Hintergrund die unbeliebten Einschränkungen für die Landwirte ergriffen werden müssten, denn „seit 1881 sei die mittlere Lufttemperatur um 1,5 Grad gestiegen … für die Umweltministerin sei es „nicht auszudenken, wenn sich dies in dieser Geschwindigkeit fortsetzen würde…Starkregen und extreme Hitzeperioden würden immer häufiger, dadurch stiege die Zahl der Hitzetoten spürbar.“ Und Umweltbundesamtspräsidentin Maria Krautzberger durfte nachlegen: „Das sei die größte Naturkatastrophe in Deutschland, die man in den letzten 50 Jahren gehabt hätte.“

Focus Online schildert, wie man der Bundesumweltministerin in Berlin den „Rücken zugedreht“, ihren Rücktritt gefordert und sie „gnadenlos“ ausgebuht habe. Obwohl sie darauf verwiesen habe, dass doch „jeder und jede Deutsche 114 Euro pro Jahr für die gemeinsame Agrarpolitik der EU zahlen würden, worüber die Landwirtschaft subventioniert werde.“

Für den MDR ist klar, dass Frau Schulze diese Buh-Rufe von denen, die ihrem „Ärger hätten Luft machen wollen“ just dann geerntet habe, als „sie für klare Regeln zum Schutz von Grundwasser und Insekten geworben habe“. Undankbares Landvolk, auf das nun, so Renate Künast, „nach jahrelanger Untätigkeit beim Umwelt- und Tierschutz Regeln wie eine Tsunami-Welle zukäme.“

Und der SPD-Fraktionsvize Matthias Miersch habe laut MDR gesagt, dass das EU-Subventionssystem nun „von Masse auf Klasse umgestellt“ werden müsse. In Klartext: der gerne zitierte Gürtel muss auch bei den Bauern nun enger geschnallt werden.

Für die Deutsche Welle waren die Proteste hauptsächlich „bunt, laut und verzweifelt“ und die Bauern darum besorgt, unter dem „Druck der purzelnden Preise …“ noch „…von ihrer Arbeit leben zu können“.

Diese Berichterstattung reiht sich nahtlos ein in den Grundtenor: Da kommen ein paar Landeier mit ihren Treckern „frustriert oder in Wut“ (DW), angezockelt, um der Politik „auf den Pelz zu rücken“. Ohne große Not, um ein bisschen Stimmung (DW) – „Am Wegrand stehen Kisten voller Äpfel, auf einem Unimog bollert ein Grill. Junge Burschen stehen auf den Fahrerhäusern ihrer Trecker und plaudern.“  – zu machen und sich gegenseitig Mut anzudemonstrieren. Wirkliche Sorgen haben sie keine.

Der SWR kommentiert: Zwar mögen „..die Kunden naiv und Umweltschützer hier und da übermotiviert sein…“ aber die hätten „das Recht andere Schwerpunkte zu setzen, als das einem bäuerlicher Unternehmer gefallen möge…das müsse man aushandeln…. Tausende von Traktoren schafften zwar Aufmerksamkeit, aber seien noch keine Argumente.“

Wenigstens gibt der Sender zu, dass es „ehrlicherweise, ohne Verlogenheiten“, so lauten müsse:

„Wir möchten Milch von glücklichen Kühen. Weiden sollen sie auf Blumenwiesen, begleitet von Bienensummen. Saftige Erdbeeren bitte den ganzen Sommer lang. Das Gemüse üppig, alle Produkte regional und natürlich günstig.“

Und äußert Verständnis: das sei für die kopfschüttelnden Hersteller, die Bauern, wohl „schwer zu erfüllen“.


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47 Kommentare

  1. Ein Landwirt der immer mehr Dünger ausbringt ist kein ökonomisch handelnder Unternehmer sondern ein Idiot.
    Da sieht man, dass die Grünen und Ähnliche keine Ahnung haben. Die Biolandwirtschaft ist überhaupt nicht in der Lage die weiterwachsende Weltbevölkerung zu ernähren. Durch die weniger intensive Nutzung müssen wesentlich mehr Flächen bewirtschaftet werden, was sicher nicht im Sinne der Ökogie ist.

  2. Solange hier keine Autos brennen, wird sich gar nichts ändern.

  3. „Von Otto und Ottilie Normalverbraucher mit und ohne Dr. können die Bauersleute leider nur wenig Unterstützung erwarten “
    Ich gehöre zu den Normalverbrauchern und es stimmt, von mir gibts da keinerlei Unterstützung. Ich erinnere mich an die Bauernprosteste aus meiner Kindheit, die Bilder gleichen sich, nur die Traktoren sind inzwischen fast die Ferraris unter den Nutzfahrzeugen. Ich zahle seit meiner Kindheit Entschädigungen weil das Wetter noch nie zur Ernte passte, Subventionen an Bauern sowieso. Die niedrigen Preise entstehen durch die enorme Überschussproduktion. Also selber schuld liebe Bauern.
    Ich zahle tatsächlich mehr, weil ich die meisten Lebensmittel in Österreich einkaufe. Qualität ist mir schon was wert. Hohe Preise für miese Qualität zahle ich nicht.

    • Sie müssen aber ein besonderer Feinschmecker sein, die Kollegen in Österreich leiden unter dem gleichen EU Wahnsinn, Mir ist noch nicht bekannt das dort alles besser schmeckt…….??
      Übrigens , für die jahrelangen „Subventionen“ bekommen Sie die Nahrungsmittel fast geschenkt. Aber die scheinen ja nicht zu schmecken.

  4. Ich habe mich über die Demo sehr gefreut, konnte die Traktoren auf ihrem Weg zum Treffpunkt vom Balkon beobachten. Es ist einfach schlimm, wie die Regierung allen möglichen Leuten ins Handwerk pfuscht, die von ihrem Geschäft etwas verstehen, seien es Bauern, Immobilienentwickler, Makler, Autoproduzenten, Energieproduzenten, Lehrer, Universitäten, Leute, die mit Daten umgehen, wer auch immer. Jeder muß sich von diesen Spinnern dreinreden lassen, das deutsche Steuerrecht wird zunehmend nicht als Abschreckung verstanden, sondern als Aufforderung, in ähnlicher Weise sämtliche Lebensbereiche mit einem Regelungsdickicht zu überziehen, das immer weiter wuchert, niemals zurückgestutzt wird, wo ein Kollateralschaden stets weitere Regelungen gebiert, niemals die Rücknahme der alten zur Folge hat.

    Ich will nicht in einem Land leben, in dem man nicht einfach selbstverständlich tun kann, was vernünftig ist.

    • Hab ein Teil der Karawane auch an mir vorbeiziehen sehen (und spüren..). Beeindruckend. Sie sind noch viel zu brav gewesen. Einfach zu deutsch-nett. Französische Kollegen hätten faule Äpfel und Gülle auf die Straße gekippt. Einfach nächste Mal die Trecker ums Kanzleramt parken, Schlüssel abziehen und ne Woche abtauchen, irgendwas in der Art. Deen Abschleppdienst möcht ich sehen…;))
      Ich war ehrlich so naiv, dass ich dachte, es gäbe nach der Tagesschau und dem Pflichtbericht wenigstens nen kleinen Brennpunkt aif ARD, so ne Viertelstunde , oder so… . Naiv.
      Früher (x Jahre) hätt’s das gegeben, oder?

  5. Die (noch) herrschende Klasse überlegt sicher derzeit, wie man die Bauern möglichst rasch in LPG drängen könnte.
    Denn Fritz, der Traktorist, Arbeiter des Monats mit Angela-Merkel-Verdienstorden, hätte ganz sicher an dem Aufstand nicht teilgenommen, lieber noch eine Extraschicht geschoben, und sei es mit freudigem Ausfüllen eines Riesenstapels EU-Antragsformulare, denn nichts bearbeitet der Landmann lieber als behördliches Papier.

  6. Gestern Morgen bei 104.6 RTL, einem (wörtlich zu nehmen…) furchtbar lustigen Hauptstadt-Radiosender, blödelte der Moderator im Zusammenhang mit den zu erwartenden Staus und Verkehrseinschränkungen solcherart, daß die Bauern wohl auf dem falschen Weg seien, da Inka Bause zu ihnen nicht sprechen werde. Chapeau: Ganz üble Propaganda in Dr. Hinkebein-Tradition…
    Die Bauern sollten beim nächsten Male nicht mit Traktoren sondern mit Güllewagen in die Hauptstadt fahren! Sie und alle, die hier noch etwas leisten, sind einfach zu brav. Noch.

  7. Die Aktion ist bei den Berlinern angekommen. Wichtig wäre es, die Aktion bei gegebenen Anlass zu wiederholen.

    Vielleicht jeden Donnerstag. Und montags auch Pegida, weil der Freitag schon von den Schulshwänzern zum Blockieren verplant ist. 😉

  8. Der Schäfer, der multipel mit Wolfsrissen auf seine Herden zu tun hat, und Jahr für Jahr Euro 40.000,– in Schutzgitter stecken muss, hat wohl keiner der Presseleute erwähnt?
    Man konzentriert sich auf angeblich schutzbedürftiges Kleinvieh – die toten Lämmchen geben wohl keine guten Bilder ab?

  9. Vielleicht sollten sich unsere rotgrünen Genossen und deren Schreiberlinge mal die Texte (Lieder) ihres Genossen Ernst Busch wieder in Gedächtnis rufen? Wie wärs mit der ersten Strophe des „Einheitsliedes“?

    „Und weil der Mensch ein Mensch ist,
    drum braucht er was zum Essen, bitte sehr!
    Es macht ihn ein Geschwätz nicht satt,
    das schafft kein Essen her.“

    Also hört auf zu schwätzen ihr Rotgrünlinge und laßt die Bauern ihre Arbeit machen! Fromme Wünsche kann man nicht essen!

  10. Ich bin selber seit 1986 Ökolandwirt im Nebenerwerb und kenne die Szene ein wenig. Glauben Sie mir, wenn die Preise stimmen würden, die die Bauern für Ihre Produkte erhalten,würde jeder Landwirt sofort auf ökologische Betriebsweise umstellen.
    Biolandwirtschaft funktioniert nur dort, wo viel Idealismus und die Bereitschaft zum Verzicht auf einen guten Stundenlohn bestehen.
    Wenn Biobauern gut verdienen, dann nur wenn sie die Direktvermarktung betreiben. Dann sind sie aber Händler und keine reinen Landwirte. Direktvermarktung funktioniert auch nur begrenzt bei Stadt nahen Betrieben.

  11. Fassen wir die Berichterstattung der, nun bald auch mit 40 Millionen Euro vom Steuerzahler unterstützten, Meinungsaufsichtsmedien zusammen:
    Einige wenige ewiggestrige, reaktionäre Elemente aufgeputscht von entfesselter rechter Propaganda, haben das friedliche, multikulturelle, grüne Miteinander in der Hauptstadt des bestesten Deutschlands aller Zeiten stören wollen. Dem Zusammenstehen der mutigen Hauptstädter ist es zu danken das ihnen dieses nicht gelang. Die überwältigende Mehrheit des Volkes steht fest und geschlossen hinter Partei und Staatsführung sowie dem Fünfjahresplan zur Überwindung der Gesetze von Physik und Ökonomie zum Wohle des V0lkes. Es leben die Lehren von Marx, Engels und Lenin, es lebe das Volk, hoch die interantionale Solidarität!

    • Endlich mal ein Kommentar, dem nicht nur ich zustimme, sondern auch das gesamte Kollektiv der Werktätiginnen und Werktätigen!
      Faust hoch!

  12. Die Weltklimakonferenz steht an da fahren alle „Klimahysteriker“ die Schlagzahl nach oben!
    Da wird die „heilige Gretel“ eingesegelt, die üblichen Ideologien und Weltuntergangsszenarien ausgepackt da sind die Probleme der Landwirte hinderlich!
    Wenn man dann die Landwirtschaft in der EU/Deutschland zu Tode reguliert hat kann man ja dann ein Handelsabkommen abschließen und die Versorgung erfolgt aus dem Ausland.

  13. Es ist erschreckend zu vernehmen, wie wenig bei Otto und Ottilie Normalverbraucher über diese ernsten Bauern-Proteste bislang bekannt ist. Tichys Einblicke hilft hier mit Information. Danke
    Doch wenn selbst die NZZ, eines der sonst eher vernünftig neutral berichtenden Blätter, in einem Kommentar veröffentlichen läßt, daß die Bauern sich hauptsächlich in ihrem Stolz gekränkt und unverstanden fühlten, dann wird es wirklich einem Angst und Bange. Es wird außer bei Tichy überall weiterhin der Eindruck vermittelt, die Bauern wären nur in einer anderen Couleur, wie verzogene schnell beleidigte Wohlstandkinder unterwegs, denen man nun das Smartphone wegnimmt.
    Kaum jemand kapiert, daß durch eine Jahrzehntelang verfehlte europäische Agrar-Subventionspolitik die auch eiterhin das Falsche bürokratisiert, die Bauern zu den Getrieben gemacht hat. Das nicht sie es sind, die die Natur zerstören, sondern die europäische Agrar-Politik, mit irren, hirnrissig subventionierten Produktionsquoten und Prämien. Die u.a. auch bis in die Dritte Welt hinein, schädigend wirkt.
    Das nicht die Bauern auf Teufel komm ´raus profitgierig produzieren, sondern regelrecht dazu gezwungen werden Tiere zu quälen, die Natur auszubeuten und immer noch mehr aus ihr heraus zu pressen, das sagt bislang keiner. Nein vielmehr sollen wir Verbraucher dann die zweiten Bösen sein. Die die Schuld an ruinösem Preisdumping sind, weil immer nur bestrebt, viel und billig einkaufen zu wollen. Dicht gefolgt von den bösen geldgierigen Supermarktketten, den Preisdrückern und Pfennigfuchsern. wie billig ist das denn ? Wer glaubt diesen argumentativen Dünnmist eigentlich noch ?
    Doch so billig argumentiert, sollen uns die schöngeistigen Schreiberling nicht davon kommen. Auch sie kaufen dort, wo es am meisten fürs Geld gibt. Demzufolge ist jeder der sich nach Sonderangeboten umsieht, und diese einkauft nun ein geldgieriger Umweltausbeuter ! Wirklich ? Ist das so ? Bestimmt nicht !
    Doch genau dieses Zerrbild wird als Mainstream Meinung der Regierung von der ihr eilfertig nacheifernden Journaille kolportiert.
    Nun, da den Bauern europaweit das Wasser bis Oberkante Unterlippe steht, und sie vereint, auch sogar in Deutschland, Protest von unten machen, horcht hoffentlich auch mal der ansonsten dumpf stumpfsinnig vor hin dämmernde, von Regierungsmedienpropaganda sedierte, deutsche Otto Allgemein Michel auf. Hoffentlich kapiert er auch, was hier wirklich wie zusammen hängt, und passiert, und unterstützt dann die Richtigen, die Bauern nämlich, die unser täglich Brot uns geben.

  14. Der Vater eines guten Freundes hat vor gut 40 Jahren Deutschland verlassen und Haus und Hof verkauft, weil dort „die Landwirtschaft keine Zukunft mehr hat“. Die Söhne arbeiten nun in Uruguay und Paraguay und verdienen – gänzlich subventionslos – äußerst solide.

    Ich kann es nur jedem empfehlen, es ihnen gleichzutun, solange noch Geld da ist.

    Die deutschen Ökospinner werden es erst kapieren, wenn sie mal wieder den Kitt aus den Fenstern fressen müssen. Und warum sollte man sich das noch bis dahin antun?

    • Bauern sind und waren auch immer Heimatschützer. Deswegen sind sie mittlerweile auch so verhasst bei den Grünen, die vorgeben das Klima retten zu wollen und dann ins Luxusresort auf die Malediven fliegen, wie unser Medienstar Rezo!

    • Exakt so ist es – und ich bin auch schon weg 😀

  15. Protstaktionen muss man synchronisieren, vielleicht zusammen mit Pegida am Montag, und wenn noch ein paar Autobauer wach werden, die bald ihre Jobs verlieren, oder Hauseigentümer, denen man ein Windrad vor die Nase pflanzt, dann wird das langsam. Montag = Demotag, da kann man seinen Resturlaub verballern, ein langes WE machen, und sich auch mal dran beteiligen. Kriegt man nebenher noch noch das BIP um einige % gesenkt, dann kommt das bei den schon länger Regierenden auch an.

    • Bin dabei! Wo gehts hin und wann gehts los? Das ist mir schon den einen oder anderen Urlaubstag wert!
      Durch den diktierten Kohleausstieg bin ich massiv betroffen. Das ist ja wohl ein Grund eine gelbe Weste anzuziehen.

    • Sie beschreiben, wovon auch ich träume. Links-grüne Meinungsfaschisten und Ökoterroristen (die passenden Begriffe habe ich von igor ist weit weg geklaut) gefährden inzwischen Existenzen in allen möglichen Branchen. Freiberufliche IT-Experten werden aus dem Land vertrieben und die Mitarbeiter der Automobilindustrie und Energieerzeugung bangen um ihre Jobs. Den Bauern und Landwirten gebührt mein Dank für ihren Mut, gegen die links-grünen Existenzvernichter aufzubegehren. Immerhin haben sie es geschafft, dass die Medien überhaupt berichten. Die Gelbwesten-Proteste gegen den Diesel-Irrsinn in Stuttgart kamen in den links-grünen Medien ja auch kaum vor. Seltsamerweise erwarten die links-grünen Existenzvernichter, dass wir sie weiter mit unseren Steuern finanzieren. Und hier müsste man ansetzen. Ein Steuerboykott würde vielleicht was ändern. Alle Unternehmer und Selbstständigen sollten mal zu einem vorher festzulegenden Steuertermin nicht zahlen. Das wäre sogar legal. Man deklariert alles korrekt, zahlt aber einfach nicht bzw. lässt den Bankeinzug zurück gehen. Das wäre mal eine Form von Protest, die vielleicht wirklich mal was bewirken würde.

    • Ende dieses Sommers haben die Bauern lautstark in das Horn geblasen, dass dieser Sommer ein extrem heißer und dürrer gewesen sei – wider besseren eigenen Wissens, denn der Sommer war eher feucht und kühl. Sie wollten aber ihre übliche Jammer- /Unterstützungs-Arie abziehen. Für mich ergibt sich dadurch zweierlei: Kein Mitleid meinerseits mit den Bauern und keine zu erwartende Solidaridät der Bauern gegen den fortgeschrittenen wahnhaften Merkel-Sozialismus. Vergessen Sie den gemeinsamen Protest – den wird es im propagandahörigen Deutschland nicht geben.

  16. fff – das Fußvolk für Freitags.
    „Sie säen nicht und sie ernten nicht – aber sie wissen alles besser.“

    Fehlt nur noch, dass sie auch nicht denken und es ablehnen, den eigenen Verstand zu nutzen.

  17. Wäre ich Bauer, hätte ich mein Land an die Wind- und Solarfuzzis verpachtet und fertig. Im Dreck wühlen und hart arbeiten, damit grüne Schnösel was zu meckern haben, käme mir nicht in den Sinn.
    Was wäre jetzt, wenn es alle deutschen Bauern plötzlich so hielten?
    Unser Land funktioniert trotz aller dummen Regeln immer noch (wenn auch mehr schlecht als recht), weil engagierte Leute vor Ort trotz aller Schikanen ihr Bestes zu geben und den Laden am Laufen halten.
    Wie lange noch?

  18. Das Problem sehe ich auch darin, dass die Mehrheit der städtischen Bevölkerung überhaupt keine Ahnung mehr vom Leben auf dem Lande, geschweige denn von der Landwirtschaft hat. Strom kommt aus der Steckdose und das Müsli wächst im Bioladen. Erdbeeren, Blaubeeren immer frisch gepflückt und natürlich bio, auch im Winter. Milch kommt von der lila Kuh und schön blöd bist Du! So sieht es aus. Subventionen gehen vor allem an die Großbetriebe, die kleineren Höfe werden vom „Markt“ verdrängt. Die Bauern sollten sich viel öfter zu Wort melden! Die EU Regulierungen regulieren den Agrarmarkt noch zu Tode!

  19. Viele Bauern haben sich jahrzehntelang durch eine Lobby und Politiker vertreten lassen, die den Wandel zur globalisierten Agrarindustrie gefördert haben. Seit vielen Jahren gibt es immer weniger kleine Familienbetriebe. Das hat mit Naturschutz gar nichts zu tun. Mit irren Subventionen wurden kritische Stimmen zum Schweigen gebracht. Wenn die Politik fördert, dass Weizen und Rindfleisch aus Nord- und Südamerika billiger als heimische Ware verkauft werden kann, wenn Äpfel aus Chile billiger sind als welche vom Bodensee, dann werden nur die größten Agrarindustriebetriebe mithalten können. Viele derjenigen, die jetzt jammern, haben die verantwortlichen Politiker jahrzehntelang gewählt und tun dies auch noch heute.

  20. Stadtfräcke, erst recht Linke in Redaktionsstuben, dünkten sich schon immer über Bauern erhaben. Die Landwirte werden sich heftig ärgern, sollten ihre Heimatzeitungen negativ berichten, und die dann in diesem Falle mit entsprechenden Leserbriefen überziehen. Oder abbestellen.

  21. Es wird wieder die Auseinandersetzung mit den Argumenten der Landwirtschaft gescheut. Das Landwirtschaftsressort wird immer grüne Spielwiese in schwarzgrünen Koalitionen und bisher wurde durch die Verzahnung von Agrarfunktionären und CDU der Protest der Basis immer kanalisiert mit dem Argument, dass es hätte noch schlimmer werden können. Diesmal läuft alles an den Altparteien vorbei und man staunt, was daraus werden kann. Keiner Journalist hat daran Interesse, das üble Spiel mit dem Nitrat zu thematisieren, die Blaupause für NOX und Feinstaub. Eine Chronologie der Ereignisse wäre bei Keckl.de nachzuvollziehen. Mittlerweile sind wir in D soweit, dass die rechte Verwaltungshand nicht weiß, was die linke vorschreibt. Beispiel SH : Kühe dürfen nur noch auf die Weide mit Witterungsschutz lt Amtsveterinären ( wie haben die das bloß indes vergangenen Jahrhunderten überlebt ?), aber wo hohe Bäume fehlen – sind eher selten in SH – darf man keinen Unterstand bauen lt. Baurecht . Also bleiben die Tiere ganzjährig im Stall als Perversion eines angeblichen Tierschutzes. Und der Landwirt sitzt zwischen den Stühlen und wird in der nächste arte Doku als Tierquäler angeprangert. Das macht Frust !!!

  22. diese Doppelmoral gewisser Politiker ist nur noch schwer erträglich..
    Da sagte doch diese Umweltministerin Schulze von der SPD gegenüber den Bauern,dass man auch etwas gegen das Insektensterben machen müsse…

    Im Spiegel las man noch am 25.03.2019 :

    Windkraftanlagen töten im Sommer täglich Milliarden an Insekten…in Deutschland..
    Aber da die Windkrafträder zur Ideologie der rotrotgrünen Ideologie gehört,nimmt man die Ausrottung der Insekten durch Windräder gerne in Kauf,aber den Bauern einimpfen,dass diese ihren Hof nur so führen dürfen,dass die Insekten ja nicht zu Schaden kommen..
    Diese Art der widersprüchlichen ideologischen Politik ist nur noch widerlich!

  23. Diese Grün Sozialistische Merkel Regierung will, dass sich Deutschland nicht mehr selbst versorgen kann sondern mehr und mehr vom Import abhängig wird….das ist das Ziel dieser Grünen Sozialistenregierung in Berlin!

    • Kann mir jemand sagen, was der Gegenwert für diese vielen Importe sein soll, mit dem das dann gezahlt wird?
      Besonders dann, wenn die Unternehmen hier Steuerzahler entlassen, die Bücher schließen und woanders ihre Dependancen aufmachen? **?

  24. Wann gibt es endlich eine ausreichende Zahl von „boot farms“, also Bauernhöfen, auf denen die Klimakids und sonstige Grünienen einmal so auf die sanfte lernen, dass der Boden freiwillig nix zum fressen hergibt?

    Da es ja eigentlich nur grün angestrichene Kummerls sind, sollten denen die Landverschickungen ala Mao doch toll gefallen. Oder?

  25. Lieber Herr Kohleofen,

    Lorenz Maroldt schrieb heute morgen im Checkpoint: „Wie ein Schwarm Schmeißfliegen fielen gestern tausende Trecker über Berlin her“ und weiter „Wer so hemmungslos rote Ampeln und Anweisungen der Polizei ignoriert, verwirkt seinen Anspruch auf Verständnis“

    Die Landwirte sind halt nicht die Antifa!

    PS. Aus reiner Neugier die Frage: Sind Sie aufgrund Ihres Nachnamens schon persönlichen Diskriminierungen durch „Aktivisten“ ausgesetzt gewesen? Führe es sich nicht sicherer mit einem Namen wie beispielsweise Brennstoffzelle?

    • Herrlich, die Alimentierten, die rote Ampeln nicht beachten und auch sonst eher mit Bleifuß in Innenstädten unterwegs sind, sind gar nie Thema. Selbst, wenn die Polizei sie über km und jegliche Verkehrsregeln verfolgen muss.

      „…verwirkt seinen Anspruch auf Verständnis“.
      Was man in dem besten Deutschland, in dem wir inzwischen leben, so alles „verwirken“ kann.

  26. Die Merkeltruppe und die MSM sind so von ihrer Ideologie besessen, dass es nur was bringen würde, wenn man dieses ** komplett zum Teufel jagen könnte.

  27. Da hat sich die Linksgrüne Systempresse sicher viele Freunde bei den Landwirten
    gemacht mit dieser einseitigen Berichterstattung. Bleibt zu hoffen, dass sich das auch
    entsprechend auf die Auflagen auswirkt.

  28. Ne – is klar: Alles Klima-Nazis und Giftmörder und natürlich auch alle sowas von gestern! Am besten also sämtliche Höfe dichtmachen und der artgerechten (oder so…) Natur überlassen und: Auf keinen Fall mehr wählen lassen, solche Leute könnten sich doch glatt noch für die einzige Oppositionspartei entscheiden, nicht auszudenken…

    • Ob das eine moderne Art des Bauernlegens werden soll – zu welchem Zweck auch immer? „Als Bauernlegen bezeichnet man die Enteignung und das Einziehen von Bauernhöfen durch Grundherren, um sie als Gutsland selbst zu bewirtschaften. Auch das Aufkaufen freier Bauernhöfe, oftmals unter Anwendung von Druckmitteln, wird als Bauernlegen bezeichnet. Das Legen der Bauerngüter hatte in der Regel den Zweck, das Einkommen der Gutsbesitzer durch unmittelbare Bewirtschaftung der meist nur geringen Ertrag abwerfenden Güter zu erhöhen.“ wiki

  29. Ich kann jetzt nicht behaupten, dass ich die industrialisierte Ladnwirtschaft heutigen Zuschnitts für gelungen halte, aber es gibt sie doch nur deshalb, weil man den kleinbäuerlichen Betrieben, die in meiner Kindheit noch die Regel waren, gezielt das Wasser abgegraben hat. Außerdem übersehen all diese Leute, die meinen, den Landwirten Umweltverschmutzung, Tierquälerei usw. vorhalten zu müssen, dass auch nachdem der letzte Bauer seinen Betrieb aufgegeben hat, unsere Nahrung irgendwo herkommen muss. Deren Produzent wird dann irgendwo im Ausland sitzen, in irgendeinem Land, in dem Umwelt- und Tierschutz keine Rolle spielen. Ganz abgesehen von der Abhängigkeit, in die wir uns damit begeben. Ist das dann besser? Ich glaube nicht.

    PS: Und wenn ich Windanlagen überall hinpflanzen wollende Grüne von Tier- und Insektenschutz reden höre, besteht eindeutig die Gefahr, dass ich mich übergebe.

    • Unser Strom kommt doch auch schon aus dem Ausland, warum nicht auch die Lebensmittel ! Was das mit den Preisen macht, erleben wir schon heute.

    • In West-Deutschland gibt es doch fast nur Familienbetriebe. Im Internationalen Vergleich ist das was wir hier haben eigentlich eher Klein -Baeuerlich! Jetzt werden gerade diese Betriebe durch unsinnige Auflagen kaputt gemacht. Dadurch entstehen dann solche grossen Betriebe wie es sie schon in anderen Ländern (Nord und Südamerika,fast der ganze ehemalige Ostblock mit den grossen Kolchosen und Agrargenossenschaften) gibt!
      Also es werden derzeit gerade die bäuerlichen Betriebe unter dem Deckmantel grüner Regelungswut zerstört!
      Ich bin Mal gespannt wie es im Jahr 2030 in Deutschland aussieht! Dann mit Massenarbeitslosigkeit (ich schätze Mal ca 20%), entsprechenden Kaufkraftverlust Deutschlands im internationalen Vergleich, Verknappung der Lebensmittel weltweit durch vor allem eine immer größer werdenden Mittelschicht in Asien( die dann auch immer satt und gut essen wollen).
      Dann wird es für die Deutschen nicht mehr so leicht Lebensmittel aus aller Herren Länder einzuführen! Und die paar grossen Agrarunternehmen, die sich bis dahin durch die Zerstörung der bäuerlichen Landwirtschaft wie wie sie heute noch kennen, werden dann den Preis diktieren!
      Im Endeffekt wird es wohl ähnlich enden wie im Wohnungsmarkt in den Großstädten! Nur dann geht es um etwas wichtiges! Nämlich ums Essen!!

      • Da haben die JUSOS (die Jugendorganisation der Partei mit der CDU/CSU im Bund koalieren) doch schon eine Antwort: Enteignen.

    • wird alles vegan.
      auf dem Balkon gezogen

      wir schaffen such das.

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