Ein wohlhabender Vater hatte seinen Sohn zum Meister geschickt, auf dass jener sein Schüler werde und etwas vom Leben lerne. Der Meister stellte dem reichen Schüler einige Fragen. Er fragte etwa, ob man lügen dürfe, um eine Gefahr zu verhindern, oder was der Sinn des Lebens sei. Der Schüler antwortete stets sehr schnell. »Nein, man darf niemals lügen«, sagte er gleich, und »man soll den Willen der Götter tun«.
Der Schüler war nicht unfreundlich, und er war auch nicht böse oder von schlechtem Charakter. Sein Fehler war nur, dass er es sich zur Angewohnheit gemacht hatte, schnell zu antworten, wo es ratsam gewesen wäre, zunächst nachzudenken, und dann vielleicht gar nicht zu antworten, außer vielleicht mit einer neuen, eigenen Frage.
Dann stellte der Meister diese Frage: »Was bedeutet es, zu denken?« – Auf diese Frage wusste der Schüler keine Antwort.
Der Meister bat, den Schüler am nächsten Tag daheim besuchen zu dürfen. Der Schüler war erfreut, denn es war eine große Ehre, vom Meister besucht zu werden, selbst für eine reiche Familie wie die seine. Der Schüler sagte gern zu, der Meister sagte noch: »Ich plane, über das Denken zu sprechen. Wir wollen vom Denken reden. Werden wir einen geeigneten Raum finden, um die Kunst des Denkens zu üben?«
»Aber selbstverständlich«, sagte der Schüler, »in meines Vaters Haus sind viele Räume!«
Der Meister fragte zurück: »Gewiss sind alle Räume vorzüglich und edel, doch verschiedene Lehren brauchen verschiedene Räume. Es wäre klug, wenn wir eine Zahl von Räumen prüfen, um einen geeigneten finden.«
»Selbstverständlich«, sagte der Schüler, »wir werden morgen prüfen, welcher Raum geeignet ist! Es gibt ja mehr als eine Möglichkeit.«
Als sich der Meister am nächsten Tag dem Anwesen des Schülers näherte, wurde er bereits vom Schüler und einem Dutzend Angestellter vor dem Haupteingang erwartet. Man grüßte den Meister mit aller Höflichkeit, man verbeugte sich und man hatte kleine Geschenke vorbereitet.
»Willkommen, Meister«, sagte ein Angestellter des Vaters, und ein anderer erklärte: »Wir haben eine Reihe von Räumen vorbereitet! Lasst uns prüfen, welcher Raum für eure Lehre geeignet ist, ganz wie ihr es gestern sagtet.«
Man hielt ihm die große Türe auf, doch der Meister zögerte. Statt durch die große Türe ins Haus zu treten und die Räume zu begutachten, wie er angekündigt hatte, betrat der Meister einen kleinen steinernen Pfad, der um das Haus herum führte.
Der Schüler und die Angestellten waren überrascht, doch sie folgten ihm. Der Meister ging um das Haus herum, die Angestellten hinter ihm, an Fenstern und seitlichen Terrassen vorbei.
Eine kleine und im Vergleich zum Haupteingang ein wenig schmucklose Tür öffnete sich, ein Arbeiter trat heraus, und als er den Meister samt Schüler und dem Gefolge sah, erschrak er und wollte schnell wieder ins Haus zurücktreten, doch der Meister lächelte, grüßte, und erklärte: »Der Raum hinter dieser Tür scheint mir geeignet zu sein!«
Der Schüler wusste selbst nicht, was für ein Raum das war. Er fragte einen der Angestellten, der fragte einen anderen, und der schließlich erklärte errötend: »Das ist der Raum, wo beschädigte Türen aufbewahrt werden, bis der Handwerker die Zeit findet, das Papier zu ersetzen.«
»Das ist der einzig richtige Raum, um über das Denken zu lehren!«, erklärte der Meister.
Der Schüler und die Angestellten wollten protestieren, doch sie wollten auch höflich bleiben, und bevor sie geeignete Worte gefunden hatten, war der Meister schon durch die Tür gegangen und hatte sich zwischen losen Holzrahmen und zerrissenem Papier hingesetzt.
Der Schüler fand ebenfalls einen Sitzplatz, die übrigen Angestellten waren verunsichert, doch der Meister rief ihnen zu: »Kommt herein und setzt euch!«, und er wiederholte: »Dies ist der einzig richtige Ort!«
Niemand im Raum saß wirklich gut. Den einen stach ein Holzscheit in den Rücken, den anderen kratzte loses Papier im Gesicht, der dritte saß viel zu eng mit seinen Knien vor der Brust.
Der Schüler wagte eine Frage: »Wolltet ihr nicht zuerst einige Räume im Haus prüfen?«
Der Meister sagte: »Dies ist der beste Raum, den ich in diesem Haus kenne!«
»Aber, Meister«, sagte der Schüler verwundert, »dies ist der einzige Raum, den ihr in diesem Haus kennt!«
»Also ist es der beste Raum, den ich kenne«, sagte der Meister, »warum sollte ich denn die anderen Räume prüfen?«
»Ein anderer Raum«, sagte der Schüler, »könnte geeigneter sein! In den anderen Räumen könnte man besser sitzen, besser reden, mit besserem Licht auch besser sehen!«
»Es ist also gut, mehrere Räume zu prüfen, bevor man sich auf einen festlegt?«, fragte der Meister.
Da begriff der Schüler, dass sie bereits vom Denken redeten.
Aktuell aus Birmingham
Wem das Unglück passiert, wessen vom Staatsfunk aufgesetzte rosarote Brille gesprungen oder ganz abgefallen ist (etwa weil er regelmäßig /freie-denker/ liest), der könnte von den Bomben und Bandenkriegen in Schweden gehört haben. (Siehe etwa bbc.com, 12.11.2019: »Sweden’s 100 explosions this year: What’s going on?« – Sogar die links-globalistische BBC zitiert eine Polizistin zu den Verdächtigen derart: »many are perhaps second- or third-generation immigrants«, und sogar der linke Guardian (4.11.2019) gibt zu: »Sweden bomb attacks reach unprecedented level as gangs feud«.) Man könnte aktuell aus Birmingham mitbekommen haben, wie mit Macheten bewaffnete »junge Männer« ein Kino in Angst versetzten (mirror.co.uk, 23.11.2019). – Und wie geht es Deutschland derweil? Sagen wir mal so: Es ist ein Kommen und Gehen. Hochqualifizierte Deutsche wandern ab (nzz.ch, 6.4.2019, welt.de, 13.3.2018, usw.) – und… ach, zitieren wir einfach den Staatsfunk: »Mithilfe der Bundesregierung – IS-Frau mit Kindern zurückgekehrt« (tagesschau.de, 24.11.2019).
Doch, der »normale« Wahnsinn ist nicht der einzige Wahnsinn, der dieser Tage stattfand – es fand auch ein ganz besonderer Wahnsinn statt, nämlich der Parteitag der CDU. Es war ein Hochamt der Unterwerfung unter Merkel und ihren Klon. »Es ist die Funktionärsveranstaltung einer Kanzlerin, die sich den Staat zur Beute gemacht hat und damit ihre Ja-Sager entlohnt«, schreibt Roland Tichy bei Tichys Einblick, 22.11.2019, und viel mehr ist dazu nicht zu sagen, außer vielleicht dies: Was geht in den Köpfen von CDU-Politikern und -Delegierten vor? (Und in deren Herzen?!)
Europa brennt – teils buchstäblich – und diese Leute feiern sich dafür, was für tolle Untertanen sie sind (sie nennen es »loyal«). Man hat es ja beinahe schon aufgegeben, von etablierten Politikern ein erkennbares Gewissen einzufordern, das über dumpfe Parteidisziplin hinausgeht, doch ein Minimum an Denken, soll das auch schon zu viel sein?
Weil wir nicht Gutmenschen sind
Wer heute in Deutschland keinen Ärger bekommen will, der muss sich flexibel und anpassbar zeigen, was man heute »Haltung« nennt. Wer besonders feige wirkt und besonders laut nachplappert, was der Staatsfunk heute hören will, der wird für seinen »Mut« gepriesen. Aktuell wurde etwa Udo Lindenberg für seine »Courage« ausgezeichnet, siehe gala.de, 22.11.2019: »für den Klimaschutz und gegen Rechtsextremismus«, »Haltung« (nicht weiter erörtert wurden Ausführungen über »ostasiatische Genetik«, siehe fnp.de, 14.12.2018).
»Haltung« bedeutet Gehorsam bis in den Tod durch »Toleranz« (wobei der Tod nicht der eigene sein muss, man nimmt auch den Tod der sozial Schwachen in Kauf, siehe etwa »Gutmenschen riskieren das Leben anderer Leute«, »Aus Gutmenschen, die es selbst betrifft, werden schnell Bösmenschen«). Um zur bestmöglichen »Haltung« in der Lage zu sein, ist es notwendig, alle relevante Denktätigkeit einzustellen (was besonders deutschen »Kulturschaffenden« immer wieder auffällig samtig gelingt, siehe etwa »Kulturschaffende 1934, 1976, 2018«).
Viele von uns werden mir darin zustimmen, dass »Haltung« und Denken sich ausschließen – und auch ich selbst stimme mir zu. Wir alle wissen, wie die Abwesenheit von Denken aussieht – es genügt, sich mit einem Bürger zu unterhalten, der dem Staatsfunk glaubt, der die Heute Show witzig und Böhmermann auch nur akzeptabel findet. Doch die erkennbare Abwesenheit eines Vorgangs bedeutet noch nicht, dass man den Vorgang selbst verstanden hat.
Weil wir nicht Gutmenschen sind, weil unsere Parole weder »Wir sind mehr!« noch »Gehirn aus, Haltung an!« ist, wollen wir uns die schwierige Frage stellen: Was ist Denken?
Denken – gemeint: Nachdenken
Im Text »Non-Player Characters (NPCs) und das automatisierte politische Denken« habe ich den Typus des nicht-denkenden Mitläufers beschrieben, der mit »automatisiertem Denken« und Nachplappern der »moralischen« Parolen aus dem GEZ-TV seine »Haltung« beweist, aber eben nicht denkt. Doch, so berechtigt unsere Kritik an diesen Leuten sein kann, können wir auch angeben, was wir meinen, wenn wie »Denken« sagen?
Ich wage an dieser Stelle eine Reihe aufeinander aufbauender Arbeitshypothesen zur Bedeutung von Begriffen – alle öffentliche Denkarbeit findet so statt, und ich will es offenlegen.
Wenn wir, die wir ja keine Biologen oder Neurologen sind, vom Denken reden, dann reden wir von Inhalten, also von der Bedeutung der Vorgänge in unserem Kopf – und im Kopf der vielen Einzelnen (wir gehen an dieser Stelle nicht darauf ein, was die »Bedeutung von Bedeutung« ist).
Denken (in unserem, nicht-biologischen Sinn!) ist eine bestimmte Art, unsere Informationen über die Welt zu verarbeiten und oft auch Handlungsempfehlungen daraus abzuleiten (für uns selbst und gelegentlich für andere).
Wenn ich in meinen Essays über Denken rede, meine ich ein Nachdenken. Man könnte es etwa so formulieren: Nachdenken bedeutet, die vielen möglichen Umstände und Konsequenzen einer Veränderung zu bedenken, im Gegensatz zur Angewohnheit, nur eine kleine Auswahl der Umstände und Konsequenzen zu bedenken, und diese Auswahl vom Zufall bestimmen zu lassen (etwa der Kultur, in die man geboren wurde, oder dem Freundeskreis) oder von der pragmatischen Nützlichkeit, diese oder jene Annahmen zu treffen (wer »wir schaffen das« glaubt und »Haltung«).
Das Leben, des Einzelnen wie das der Gesellschaft, ist wie ein Schachspiel, und mit jedem Zug des Gegners ändern sich die möglichen Konsequenzen des eigenen Zuges. Ein Denkender ist wie ein Schachspieler, der immer wieder die Lage auf dem Schachbrett neu bedenkt und entsprechend handelt, ein Bürger mit »Haltung« ist wie ein Schachspieler, dem irgendwer irgendwann einen lächerlich einfachen Grundstock an »guten« Zügen empfahl, woraufhin er diese und nur diese spielt, egal was der Gegner zieht, und wenn er dann verliert, dann schimpft und flucht er, und gibt allen Menschen die Schuld außer sich selbst.
Ein Mensch, der sich das (Nach-) Denken zur Angewohnheit machte, der geht gewohnheitsmäßig innerlich die möglichen Umstände und Implikationen einer Handlung durch. Ein Mensch, der nicht (nach-)denkt, übernimmt und reproduziert wie »automatisch« die Standpunkte, die er nur deshalb angenommen hat, weil etwa seine Religion oder der Staatsfunk ihm sie vorgaben – hätten seine Religion oder der Staatsfunk eine andere Meinung vorgegeben, würde er eben diese »denken«.
In der Meistergeschichte verweigert sich der Meister, um seine Botschaft spürbar zu machen, dem ursprünglichen Plan, die Räume des Hauses zu begutachten und einen geeigneten Raum auszuwählen, und er besetzt den erstbesten Raum, den er zufällig über einen Seiteneingang ausgewählt hat, wie unpraktisch die Wahl dieses bestimmten Raumes auch sein mag.
Das ist der Unterschied zwischen Nachdenken und Haltung, zwischen innerer Freiheit und unfreiem Gehorsam: Der denkende Mensch prüft, immer wieder aufs Neue die Möglichkeiten und Implikationen, der unfreie Mensch besetzt eine Haltung, ungeachtet der Möglichkeiten und Konsequenzen.
So rätselhaft wie dringend
Die Konsequenzen logischen Nachdenkens und der Betrachtung der Welt zu äußern kann in Staaten wie China, Iran oder Deutschland zu Strafen, Ächtung und sozialer Ausgrenzung führen – das Denken selbst aber ist noch legal – und doch tun es erstaunlich wenige!
Einige der von Ihnen am häufigsten gelesenen Texte ringen mit der Frage, warum Menschen sich dem Denken verweigern, warum Menschen sich »freiwillig dumm« benehmen, etwa »Es gibt kein Recht auf Dummheit« oder »Dummheit ist keine Meinung«.
Diese Frage ist mir so rätselhaft und zugleich so dringend, dass ich sogar ein T-Shirt- und Kapuzenpulli-Design dazu anbiete: »Denken darf jeder – warum tun es nur so wenige?!«
Man könnte sich ja einige Deutungen zurechtlegen und einige Möglichkeiten abgehen, warum Menschen so ungern denken – anders gesagt: Auch übers Denken und Nichtdenken kann man nachdenken – also sollte man es auch tun!
Denken tut weh!
Nachdenken über einen Sachverhalt und seine Konsequenzen kann demütigend sein, etwa wenn man erkennt, dass man falsch lag und die eigenen Handlungen zu Leid führen (deshalb haben Gutmenschen solche Angst vorm Nachdenken). Nachdenken kann einem Angst einflößen, etwa weil man auf Gefahren stößt, die man beim Nachplappern der Staatsfunk-Slogans nicht bedacht hatte. Und: Nachdenken ist eine körperliche Tätigkeit, und wie alle Tätigkeiten, die man nicht gewohnt ist, kann sie anstrengend sein und weh tun. Manche von Ihnen, liebe Leser, kennen den sarkastisch-liebevollen Spruch meiner Großmutter: Denken tut weh!
Wir können niemanden zum Denken zwingen, und ganz sicher nicht, wenn selbst zu denken einen in berufliche und finanzielle Schwierigkeiten bringen kann, während die Propaganda ihm einredet, wie böse es ist, selbst zu denken und die Konsequenzen aktueller Entwicklungen nicht zu leugnen.
Selbst zu denken kann den Vorteil haben, dass man sich früher vor Gefahren in Sicherheit bringt als die Bürger mit »Haltung«, doch bis dahin ist das Leben so viel anstrengender. Selbst zu denken ist anstrengend, gefährlich und vielleicht auch gruselig.
Wir können niemanden überreden, selbst zu denken, wir haben ja genug damit zu tun, uns selber immer wieder Mut zuzusprechen, selbst zu denken, selbst die Konsequenzen zu bedenken, und dann doch nicht den Mut zu verlieren, sondern zu kämpfen und immer wieder einen Weg zu finden, wie es weitergehen kann.
Es gibt Nützlichkeitsgründe für und gegen das eigene Denken, doch ich glaube zutiefst, dass das Denken sein eigener Preis ist. Wer selbst denkt, wer selbst die vielen Räume der Möglichkeiten abgeht statt im erstbesten sitzen zu bleiben, dessen innere (und oft auch äußere) Welt ist reicher und vielfältiger, bereits im Akt des Nachdenkens selbst.
Wer – wie so viele – nicht denkt, weil es nützlich ist, nicht zu denken, bei dem habe ich gewisse Zweifel, ob er mangels Übung überhaupt in der Lage wäre, sein Denken wieder einzuschalten, wenn es dann doch nützlich wäre (oder ob er dann jammern wird, »dass das ja niemand wissen konnte«).
Ja, Denken ist sein eigener Lohn, und zwar einer, über dessen Höhe (und Tiefe!) wir frei bestimmen können. Denken darf jeder – warum tun es nur so wenige?! Ich weiß es nicht mit Sicherheit, doch ich habe so meine Vermutung. Ich versuche, täglich neu, meinen inneren Schweinehund niederzuringen, nicht faul zu werden und der »Haltung« zu verfallen. Ich gebe mein Bestes, täglich neu mein eigenes Motto zu leben: Prüfe alles, glaube wenig, denke selbst!
Dieser Beitrag erschien zuerst auf dushanwegner.com
Dushan Wegner (geb. 1974 in Tschechien, Mag. Philosophie 2008 in Köln) pendelt als Publizist zwischen Berlin, Bayern und den Kanaren. In seinem Buch „Relevante Strukturen“ erklärt Wegner, wie er ethische Vorhersagen trifft und warum Glück immer Ordnung braucht.
Wieder einmal eine exzellente Metapher von Ihnen Herr Wegner. Leider gibt es eine Menge Menschen die weder aktzeptieren noch wahrnehmen dass es noch andere Räume gibt und es ist schwierig bis unmöglich sich mit diesen Leuten auseinanderzusetzen. Um ihre Frage zu beantworten warum die Menschen so ungern denken, es ist halt einfacher für diese Menschen. Darüberhinaus ist es so, in einem Zeitalter von Google, Navis, Rechtschreibkorrektur usw, sowie einer medialen systematischen Verdummungsmaschinerie den Menschen das eigenständige Denken ganz gezielt abtrainiert werden soll. Traurig ist nur, dass die wenigsten Menschen das wahrnehmen. Wir befinden uns tatsächlich in einer Rückentwicklung die auch so gewollt ist.
Don_Dondolo
Ja, so ist es. Die Menschen, die begriffen haben, wohin die Reise geht, haben es schon vor Jahrzehnten begriffen, aber zu der Zeit waren die meisten Menschen völlig zufrieden mit dem, was aus Politik und Wirtschaft geliefert wurde, und wenn man sich kritisch äußerte, dann galt man als Querulant. Da blieb dann nur die ‚innere Immigration,‘ man suchte sich seine ‚Nischen,‘ heißt für mich, ein Lebensumfeld, in dem die jetzt brachial eindringenden Konsequenzen der jahrzehntelangen politischen, gesellschaftlich getragenen Entscheidungen nicht unmittelbar vor der Tür stehen, ein Freundes- und Bekanntenkreis, der zwar überschaubar ist, aber mich so nimmt, wie ich bin, natürlich ähnliche Denkmuster hat, wie ich.
Ich habe mich in meinen Nischen gut arrangiert, stelle aber fest, dass die Nischen immer kleiner werden. Die Frage des „Kämpfens oder Nichtkämpfens“ habe ich für mich schon vor Jahren entschieden, nachdem ich feststellen musste, dass andere einen gerne für eigene Kämpfe nutzen, aber eben auch gerne ihre Hände in Unschuld waschen, falls es denn nicht so läuft, wie es erhofft wurde . Ich kämpfe grundsätzlich nur noch, wenn es meinen Interessen dient, denn dann überrascht es mich nicht, wenn die anderen auf einmal weg sind.
Ich würde gerade gerne um den Erhalt meiner Nischen kämpfen, aber die, die jetzt begreifen, was hier passiert ist, sind dabei, sich erstmal Nischen zu suchen, und sei es an der Tastatur. Ich lehne mich derweil zurück, und warte, dass die schweigende, manchmal auch murrende Mehrheit begreift, dass diese Zustände eben nur durch das Aufstehen der Mehrheit vielleicht noch begrenzt werden können. Während andere noch ‚Meinungsfreit‘ diskutieren, summe ich mein seit Kindheit geliebtes „Die Gedanken sind frei…“
Bleibt die weiterhin unbeantwortete Frage: warum tun es so wenige: selbständig denken und sich die dafür erforderlichen Informationen beschaffen?
Für mich persönlich habe ich erkannt, dass es keinen Sinn mehr macht, diese Frage zu stellen.
Ich halte es mit diesen Aussagen aus dem Beitrag:
„Selbst zu denken kann den Vorteil haben, dass man sich früher vor Gefahren in Sicherheit bringt als die Bürger mit »Haltung«
Es gibt Nützlichkeitsgründe für und gegen das eigene Denken, doch ich glaube zutiefst, dass das Denken sein eigener Preis ist. Wer selbst denkt, wer selbst die vielen Räume der Möglichkeiten abgeht statt im erstbesten sitzen zu bleiben, dessen innere (und oft auch äußere) Welt ist reicher und vielfältiger, bereits im Akt des Nachdenkens selbst.“
Danke dafür!
Das erinnert mich doch sehr an die Gespräche von einem jungen Mann und einem alten Mann die Mark Twain zu Papier brachte. In denen geht es primär darum, daß der einzelne Mensche noch nie einen wirklich einzigartigen und neuen Gedanken gedacht hat. Alles was er denkt ist die Interpretation von Informationen die er von seiner Außenwelt vorher erhalten hat. Jeder Mensch fügt sie nur anders zusammen so kommt es, daß dabei eine Kombination entsteht die dann eine „Erfindung“ welche wieder andere nutzen, darstellt. Aber die entstand nicht aus einem völlig neuen noch nie gedachten Gedanken. Alles was den Menschen antreibt ist, sich selber gut zu fühlen egal was er tut oder denkt dient nur dem Zweck sein innerstes Ich zu befriedigen. Selbst ein Mörder mordet nur, weil er tief in seinem Innersten etwas positiv befriedigt. Der Mensch will gemocht werden, er möchte gegenüber dem Nachbarn in gutem Licht da stehen. Er tut Dinge die den Nachbarn erfreuen, obwohl er sie nicht gern tut so ist seine innere Befriedigung größer als seine Abneigung gegenüber der Tat. So kommt es auch, daß ein Mensch vollkommen unsinnige Dinge macht, weil sein Nachbar es eben macht und er sich mit dem Nachbarn zusammen gut fühlen will. Je größer die Gruppe um so mehr die innere Befriedigung. Diese Gruppe kann unsinnige Dinge tun aber weil sich die Mehrheit gut fühlt, fühlt sich der Einzelne auch gut. So entstehen die Gutmenschen die eigentlich auf Droge sind, der Sucht nach Beachtung und Brefriedigung ihres Ichs. Wo war ich stehen geblieben, achso das Denken denken. Wenn du denkst du denkst dann denkst du nur du denkst! Begnadete Worte von Gunter Gabriel zusammengefügt und schön dargebracht von Juliane Werding.
Frage: Wer ist der Meister, der als erstes zu zerrissenen Papiertüren lenkt? Kann man sich denken. 😉
Ich will es mal anders formulieren:
Intelligenz ist eine Waffe!
Warum nur sind so viele Menschen wehrlos?
Weil Denken/Intelligenz alleine nicht reicht.
Selber denken ist wie selber kochen. Zutaten kennen, Sorgfalt walten lassen und ja, auch mal hören – es schmeckt nicht jeden am Tisch. Die dumpfe Meute frisst doch lieber allerlei E- Zutaten. Hauptsache weich ist der Fraß, lange haltbar und wenn möglich viel Weichmacher für die Birne. Wenn es richtig gut läuft ist auf der Packung noch ein Rätsel für Doofe drauf. Gegen was kämpfen wir? Ergänzen Sie die fehlenden Buchstaben „R_CHTS“
…unter allen Einsendungen wird der Gewinner für ein Gröhlemeier ausgelost.
Oh Gott, was für ein Geschwätz! Und dann immer diese Pipi-Langstrumpf-Sprache mit der Meister Wegner uns Kindern fundamentale epistomologische Erkenntnisse vermitteln möchte.
Ich könnt mich jetzt schon wieder aufregen, weil alles in diesem Essay falsch ist. Es stimmt NICHTS.
Nur soviel: Herr Wegner, sie sprechen über logische Implikationen und Umstände, die sich ergeben bzw. die man beachten sollte. Von welchem Startpunkt aus wollen sie denn logisch ableiten? Von den „Umständen“? Die Bewertung der gegebenen Bedingungen (Umstände) ist jedoch stets subjektiv und setzt somit was voraus? Erstmal eine subjektive Norm, ein subjektives „was soll sein“. Man könnte auch Wertehierarchie, Ethik, Religion oder – Achtung – HALTUNG dazu sagen.
Man muss eine erhöhte Kriminalitätsrate nicht ablehnen, man kann sie sogar präferieren. Zu ihre „relevanten Strukturen“ mag eine möglichst niedrige lokale oder nationale Kriminalität gehören, für Daniel Cohn-Bendit dagegen nicht. Letzterer wünscht sich sogar eine „harte, schnelle Gesellschaft“. Und was machen wir jetzt?
Woher glauben Sie oder Herr Cohn-Bendit das Recht zu haben, mittels staatlicher Gewalt ihre jeweiligen präferierten Strukturen gegen den Willen Andersdenkender durchzusetzen? Vielleicht würde Ihnen beiden, Herr Wegner und Herr Cohn-Bendit, mal eine Überprüfung der eigenen „Haltung“ gut zu Gesicht stehen.
Man kann aus subjektiver BeWERTung der etwaigen Konsequenzen, welche eine WERTehierarchie (Haltung) denklogisch voraussetzt, keine für die Gesellschaft objektiv richtige Politik (Schachzüge) rational ableiten.
Menschen sind keine Schachfiguren, Herr Wegner. Zumindest nach meiner Ethik nicht. Meine „Haltung“, die ich mir widerspruchsfrei (philosophisch) hergeleitet habe, sagt mir, dass jedes Individuum bzw jede Gruppe von Individuen (Schachfigur) das Recht hat, sich den Befehlen des Schachspielers zu verweigern (Austrittsrecht). Es sei den man setzt voraus, dass der Schachspieler rechtmäßiger Eigentümer des gesamten Schachbrettes ist. Schachfeudalist?
Menschen sind sich individuelle Ziele setzende, individuell wertende und individuell handelnde Akteure, die unter Knappheitsbedingungen versuchen müssen, ihre individuelle Lebenssituation zu verbessern. Klingt nicht nach Schach.
Da, was die „relevanten Strukturen“ angeht, wir ein Konflikt haben, ist Segregation die beste Lösung. Sie können gerne ihre Gesellschaft wie ein Schachspiel organisieren, mit Schachexperten in der Regierung und auf die Schachmündigkeit der Untertanen vertrauen. Aber ich würde ihre unethische Ordnung gerne nicht mit meinen Abgaben finanzieren müssen.
Lange Rede kurzer Sinn: Philosophie (Nachdenken) ist das Mittel um Gesellschaftsregeln zu entdecken, die für Gerechtigkeit sorgen sollen. Gerechtigkeit ist die denklogische Voraussetzung für soziale Stabilität. Alle Unrechtsordnungen müssen zwangsläufig zusammenbrechen. Die Kategorien der Philosophie bedingen eine LINEARE mentale Vorgehensweise hin zur Erkenntnis. Die Kategorien sind Metaphysik – Epistomologie – Ethik – Politik. Oder einfach ausgedrückt versucht der Philosoph (Nachdenker) folgende 3 Fragen beantworten:
Was ist wahr? Woher wissen wir es? Und was jetzt?
Aber VORNE (Was ist die Struktur der Realität?) mit dem Nachdenken (philosophieren) und nicht von hinten beginnen mit subjektiven Präferenzen von „relevanten Strukturen“ und daraus abgeleiteten Bewertungen politischer Maßnahmen, die den Ausgang des Schachspiel in eigenem Sinne beeinflussen sollen. Man kann sich eine Ethik auch nicht einfach zusammenbasteln, wie es halt gerade die „Umstände“ erfordern.
Politische Maßnahmen bedingen stets die Androhung von Zwang und sind damit immer gewalttätig. Somit sind ALLE politische Fragen MORALISCHE Fragen. Da Gewalt gegen friedliche Menschen vor allem erst einmal OBJEKTIV (philosophisch) gerechtfertigt werden muss.
Es gibt daher nichts lächerlicheres, wie wenn die Rechten den Linken die „Moralisierung der politischen Debatte“ vorwerfen.
Und abschließend sei gesagt, in einer Welt, in der Individuen unter Knappheitsbedingungen operieren müssen (seit der Vertreibung aus dem Paradies) existieren ausschließlich individuelle Opportunitätskosten und keine gesamtgesellschaftliche Lösungen. Niemand ist somit überhaupt in der Lage, politisch verantwortlich für die Gesellschaft oder „die Nation“ zu handeln. Auch ein Helmut Schmidt nicht. Letzteres ist denkunmöglich. Die politische Verantwortungsethik hat keine Verknüpfung zur Realität. Sie ist ein Fantasie-Konzept, hilfreich um ausschweifende Staatstätigkeiten (Aufstellen von Atomwaffen) zu propagieren und zu legitimieren.
Wenn Sie sich da mal nicht beim vielen (Nach)Denken verheddert haben, Sie Philosoph …;-)
Interessant, was Sie schreiben, @Argumentationsethiker. Klingt nach bewusst neutraler Ausgangsposition ohne Vorbedingungen. Ein guter Ansatz gerade in einem Kontext, wo der Anspruch im Raum steht, mit dem Denken zu beginnen. Etwas sehr Natürliches, das bei den wechselnden Herausforderungen des Alltags immer und immer wieder aufs Neue beginnt und beginnen muss.
Frage mich nebenbei, ob Herr Wegner weiß, ob und was er mit seinen „Kinderparabeln“ außerhalb seines Gesichtsfeldes bewirkt, und ob es sich mit dem deckt, was er beabsichtigt. Glaube kaum, dass es bei denen ankommt, bei denen es nach Herrn Wegners mutmaßlich allgemein-ethischer Absicht ankommen soll. (Falls meine Mutmaßung nicht stimmen sollte, könnte er sowieso nur die Hasen füttern.)
Auf der anderen Seite frage ich mich, ob und wer so etwas vielleicht genießt (und warum).
Wäre es nicht Zeit für Ethics für Erwachsene
…die freilich nicht ohne Grundlage auskommt, die vorher zu erschließen wäre. Das Leben ist so reich an mangelhaft Erschlossenem.
Denken kann man den Menschen nicht mehr beibringen heutzutage. Sobald man auch nur im entferntesten Beispiele bringt, die aus dem „denken“ resultieren, wird man als Querkopf oder Verschwörungstheoretiker abgetan. Solche Leute sind gar nicht mehr empfänglich dafür, Situationen einzuschätzen und mögliche Konsequenzen abzuleiten.
Sehen Sie, da Demographie ausdrücklich KEINE Politik, sondern in Wahrheit Mathematik ist, kennen Sie eine vergleichbare Situation eigentlich NUR aus dem Film „Titanic“!
Sie ALLE kennen ja sicherlich diese berühmte Szene:
Nachdem die althergebrachte Bundesrepublik Titanic damals mit demographischen Eisberg zusammengestoßen ist, stellte der Schiffsbauer Thomas Andrews MITTELS unwiderlegbaren mathematischen Berechnungen mit ABSOLUTER Sicherheit fest, das wirklich NIEMAND die althergebrachte Bundesrepublik Titanic mehr in ihrer althergebrachten Form dauerhaft aufrecht erhalten KANN, weil wirklich NIEMAND physikalische, also EBENFALLS mathematische Gesetzmäßigkeiten vorübergehend außer Kraft setzen oder dauerhaft verändern kann!
Anstatt NUN die WENIGEN Überlebenden MITTELS Rettungsbooten schnellstmöglich in eine für diese sichere Umwelt dauerhaft zu überführen, beschlossen diese vielfältigen und toleranten Offiziere der Bundesrepublik Titanic bekanntermaßen damals EBENFALLS, faktisch sämtliche der nicht englischsprachigen Passagiere der dritten Klasse schnellstmöglich ans Oberdeck bringen zu lassen, damit diese MITTELS Sprachkurse und mehrjährigen Ausbildungen zum Schiffstechniker die ABSOLUT unrettbare Bundesrepublik Titanic in ihrer althergebrachten Form letztendlich doch noch irgendwie zu retten!
Daher mein Fazit:
Geschichte wiederholt sich halt irgendwann doch!
Denken …
lieber Wegner, was fordern Sie denn da?
Was macht denn bitte die vierköpfige Familie, von denen die zwei Ältesten wie verrückt arbeiten müssen, um den Laden in Schwung zu halten.
Zum Denken sind die viel zu müde. Sie setzen sich vor den Fernseher, dort ist alles in Ordnung und dann gehen sie weiter schuften. Für die teuren Handys, damit die Abkömmlinge in der Schule nicht ausgegrenzt werden, für den Renommierurlaub und den ganzen anderen Krempel, um sich sozial „im Netz“ zu halten.
Was macht denn bitte der Rentner mit seiner kleinen Rente beim Flaschensammeln. Der denkt, darauf können Sie sich verlassen. Aber wo soll er mit seinen Gedanken hin … .
Was macht denn bitte der verängstigte Parlamentarier ohne Ausbildungs- und/oder Berufsabschluss, wenn sein „Fraktionsvorsitzender“ die Stirn runzelt? Dann denkt der auch, aber nicht so wie wir uns wünschten … .
Was macht denn bitte der geförderte Student, der Schulden ohne Ende anhäufen muss bis zu seinem Abschluss? Und danach, wenn er sie zurückzahlen muss … der denkt auch … ans Überleben.
Und vielen anderen geht es ähnlich.
Wie war das früher? Keine Studienzeitbegrenzung. Erst mal Studium Generale, um Denken zu lernen und sich geistig aus dem Korsett der Schule zu befreien. Dann eine sich steigernde Auswahl der Studienfächer und am Ende der Abschluss. Konnte dauern – je nach Stand der eigenen geistigen Entwicklung und des Einkommens aus studentischem Nebenerwerb.
Wie war das früher? Es gab die Ein-Verdiener-Familie, deren „Oberhaupt“ mit einem Beruf versehen war, der es ihm erlaubte, das nötige Geld für alle Familienmitglieder zu erarbeiten und dazu noch ein eigenes Dach über dem Kopf schaffen konnte. Für das Theater fehlte da Geld. War aber auch nicht nötig. Das Theater kam zu ihm – durch die „Röhre“.
Wann haben wir auch dem „Flach“-Bildschirm eine Aufführung von „Nathan der weise“, „Biedermann und die Brandstifter“, die „Physiker, „Buddenbrocks“, „Ende einer Dienstfahrt“, „Fabian“, „Homo Faber“ sehen können … Wann?
Statt dessen vorgegaukeltes wissen durch „Quizshows“ in den wir mitmachen können und die fatal an die Fernsehshows in „Fahrenheit 451“ erinnern. Schauen sie sich das einmal an – und sie werden „schaudern“.
Und da verlangen Sie, dass die Leute denken … tollkühn … .
Na ja, das ist schon richtig. wobei nicht (mehr) vorhandenes Denken ja auch u. VOR ALLEM in den höchsten Kreisen der Spitzenpolitik vorherrscht bzw. es sich dort wohl um nichts mehr anderes als veritable Verschwörer gegen den gesunden Menschenverstand handelt. Eine (bezugnehmend an F. Goergens Artikel) Parteien-Kaste, die zwischen der Diskrepanz von totalem „Supranationalsozialismus/globalismus“ (bzw. dessen Agenden) und ihrer eigentlichen Daseinsberechtigung, nämlich dem Wohle des Volkes zu handeln, nun langsam zermalmt wird und daher – aus sich selbst heraus – gar nicht reformierbar sein KANN. Das ganze gilt übrigens auch für die von Ihnen beschreibene Unterhalungsindustrie einer (Post)Moderne, in der, wie von Huxley vorausgesagt, das entscheidende Moment die Fälschung sein wird.
Für dieses Land lohnt es sich nicht mehr zu kämpfen. Dieser Zug ist ab! Selbst bei einem 180° Richtungswechsel sind die wesentlichen Korrekturen nicht mehr möglich. Eine Aufzählung erübrigt sich ja wohl. Der Merkelschaden ist ein Totalschaden. Bis dies bei den Lemminge ankommt vergeht noch einige Zeit. Und die sind in der Mehrzahl, und denken sie Denken auch.
Ja, das tun – in der Tat – sehr viele, vor allem intelligente Leute in der Post-BRD, mit dem Kalkül, dass sie das Krokodil als letzte fressen wird. Das eigene „davonkommen wollen“ ist zwar menschlich, sollte doch aber gerade vor dem Hintergrund deutscher Geschichte ein Lehrstück sein, was passiert, wenn zu viele so denken bzw. sich halt irgendwie mit der Situation arrangieren – und – schweigen. Traurig aber wahr: „Der Tod ist ein Meister aus Deutschland,“ damals, wie heute!
Ich darf den großen Ökonomen und Freiheitsphilosophen Roland Baader zitieren:
„Wir sind die informierteste und gleichzeitig ahnungsloseste Gesellschaft die je existiert hat“ – und „Die Leute lassen sich so lange am besten manipulieren, wie sie am wenigsten wissen“
Herr Wegner,
Es ist im Grundsatz die Gretchenfrage: Warum denken so viele Menschen nicht nach ? Weil es Mühe macht. Mein Grosßvater hat mich vor vielen Jahrzehnten einmal getadelt, weil ich als 13jähriger Junge sein geliebtes Fernglas achtlos am Riemen um den Hals baumeln liess und dabei beschädigte. Ich verstand seinen Tadel nicht, weil ich mich sofort entschuldigte und es ja nicht böswillig beschädigt hatte. Er erwiderte, dass es leicht sei, sich nach geschehener Achtlosigkeit zu entschuldigen, aber mühevoll, vorher die Auswirkungen seines Tuns zu bedenken und so Unheil zu vermeiden.
Leider geht es hier und heute nicht um ein beschädigtes Fernglas, sondern um viel, viel mehr. Da wäre Nachdenken dringend indiziert.
„Da wir nur ein Leben haben, ist der Rückzug wohl die bessere Alternative oder?“.
Es ist aber ein Leben in einem geistigen Gefängnis. Mit ständiger aufwendiger Vorsicht, dass Sie niemanden „verärgern“. Denken Sie an NS Deutschland wo die Eltern von ihren eigenen indoktrinierten Kindern ausspioniert und verraten wurden. Oder die Stasi, wo jeder jeden bespitzelt hat.
Gerade leben wir in der relevanten Phase wo darüber entschieden wird ob wir uns das bieten lassen oder nicht.
Wollen Sie sich wirklich von solchen *****backen die Freiheit nehmen lassen?
Denken ist auf lange Sicht sehr viel leichter als Nichtdenken – es braucht irre viel Kraft die kognitiven Verzerrungen um die Elefanten herum dauerhaft aufrechtzuerhalten.
Denken ist erlaubt, …
man muss es aber a) wollen und b) können.
Viele unserer Mitbürger wollen nicht mehr selber denken.
Sie lassen lieber andere vordenken, weil es so einfacher, weniger anstrengend ist.
Viele unserer Mitbürger können nicht selber denken, besonders die aus der jüngeren Generation, weil sie selber denken nie gelernt haben. Das haben ihre Eltern für sie übernommen und in der Schule ist selber denken auch nicht mehr erwünscht. Denken können hat ja auch etwas mit Bildung zu tun. In welcher Schule wird noch Bildung vermittelt?
Beide Nichtdenkergruppen, die die nicht denken wollen und die die nicht denken können kommen somit perfekt der aktuellen links-grünen Bevormundungspolitik entgegen.
Die Mehrzahl unserer Bürger gehört vermutlich zu diesen beiden Nichtdenkergruppen, deshalb sind sie auch Fans der links-grünen Politik.
Das die Medien schon festgestellt haben, dass viele Leute nicht mehr selber denken können oder wollen erkennt man an vielen Zeitschriftenartikeln. In Winter beispielsweise sieht man alljährlich Artikel mit der Headline: „Wie man sich richtig anzieht bei Kälte“.
Sie sind so ein weiser Mann, dass man meinen könnte, Sie wären mindestens 90. Ihre Texte sind wie ein warmer Sonnentag im November der Medienlandschaft.
Allerdings bin ich beim Denken darauf gekommen, dass alle die, die für uns so aussehen, als dächten sie nicht, dies evtl. sogar doch tun. Aber wegen ihres mangelhaften Wissens haben sie dann eben Pech beim Denken, wie der große Alfred zu sagen pflegte. Alle Welt gibt sich ja auch die größte Mühe, die notwendigen Informationen für Denken zu verfälschen oder zu verbergen. Ohne aktive und mühsame Wissensbeschaffung kommt man da nicht gegen an. Nur muß man für diesen Prozeß ja erstmal merken, dass Informationen fehlen könnten. Das gilt natürlich nicht für Politiker, die haben ja alles Wissen, aber manche Bürger eben leider nicht.
„Denken tut weh!“
So ist es.
Man kann es aber auch umgedreht sehen:
Schmerz führt zu Denken.
Erst als wir ein paar hinter die Löffel bekommen haben, fing bei uns als Kinder das Denken an, vorher haben wir bedenkenlos mehrmals den Ball Nachbars Fenster streifen lassen.
Leider setzt oft das Denken erst dann ein, wenn es wirklich anfängt, richtig wehzutun
…und dann ist es meist zu spät.
Der Schmerz ist wahrscheinlich noch nicht groß genug.
Nein! Der aufrechte Gang muss beibehalten werden! Viele Menschen, nicht nur in Deutschland, sondern überall in Europa denken wie wir. Wir müssen endlich viel mehr zusammenarbeiten, wenn wir unsere demokratischen Freiheiten behalten wollen. Wir müssen raus aus der Isolation und Vereinzelung. Wir sind im Recht, wenn wir für ein freies, offenes Leben und den Erhalt der demokratischen Freiheiten eintreten.
„Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: erstens durch Nachdenken, das ist der edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist der leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der bitterste.“ Konfuzius
Um ihre Frage aufzugreifen: Sie sind nicht edel und lieben die Bitterkeit.
Nicht das mangelnde Denken ist unser Problem, sondern der mangelnde Mut, die Dinge auch offen auszusprechen. Das in unserem Grundgesetz festgeschriebene Recht auf die freie, offene und öffentliche Aussprache wird in unserem Staat bewusst behindert. Viele Menschen fürchten inzwischen zu Recht berufliche und persönliche Konsequenzen. Der Staat schützt nicht das Recht auf die freie Rede, wenn er berufliche Sanktionen und Nazi Beschimpfungen zulässt, oder sogar selber initiiert, bzw. fördert. Dazu kommt noch die seit Jahren andauernde Propaganda in weiten Teilen der Medien, Wer die Mitte Europas beherrscht, dem gehört Europa.
Wie Sie zurecht schreiben, tut Denken weh. Man kann aber auch sagen, dass das Denken, bzw. Nachdenken sehr viel Mühe bereitet, denn man muss ja eine Auswahl verschiedener Möglichkeiten zur Verfügung haben.
So glaube ich, dass viele Menschen eher die Mühe scheuen, weil die Mühsal des Lebens nicht genügend Zeit dazu zur Verfügung stellt.
So ist es dann in den hysterischen Zeiten in denen wir leben und in der der Meinungskorridor eher einer Rasierklinge gleicht, einfacher eine fertige Meinung/Haltung zu übernehmen um bloß nicht auf die falsche Seite der Rasierklinge herunter zu fallen — und das macht sich die Ideologie des Guten zu Nutzen und füttern diese ausschließlich mit ihrer Auswahl von Möglichkeiten und definiert ungeneme als FakeNews oder Hass&Hetze.
Einfache Antwort wohl: Weil Denken des Öfteren mit Haltung und Moral kollidiert (und an den Schulen evtl. auch zu wenig Mathekenntnis und Logik beigebracht werden). Wie fordern doch die JungSPDler gerade laut WELT: „Im Grundsatzprogramm wird ein „globales Recht auf Migration“ festgeschrieben. „Für uns ist klar, dass alle Menschen unabhängig ihrer Herkunft dort leben können sollen, wo sie möchten“, heißt es. Hier dürfte der Kopf ausgeschaltet sein, andernfalls wüssten die jungen Linken, müssten dies denken, dass sie eigentlich für die Zerstörung der europäischen Staaten plädieren. Aber Hauptsache, der Kampf gegen rechts klappt.
Sie plädieren für die Zerstörung Europas, weil sie dies so wollen, nicht weil sie nicht darüber nachgedacht haben. Diese Menschen sind beim Denken darauf gekommen, dass eine globalistische Welt mit vielen dummen und armen Menschen wohl besser sein muß als die, die wir heute haben. Denken muß ja nicht immer zu den Ergebnissen führen, die wir hier für vernünftig halten.
„Um zur bestmöglichen »Haltung« in der Lage zu sein, ist es notwendig, alle relevante Denktätigkeit einzustellen“
Ja, „Haltung“ – eine Spezialität der Deutschen. Meist kniend und gebückt vor der Obrigkeit oder dem Klerus. Oder stramm stehend wie beim Militär („Nehmen Sie ‚Haltung‘ an, Genosse Soldat!“). So haben wir auch den „Haltungsjournalismus“, der ohne Denken auskommt, und den „Judaslohn“ für Ja-Sager mit den besten „Haltungsnoten“. Ja, das ist aus dem Bundesverdienstkreuz geworden – ein Qualitätssiegel vorbildlicher „Haltung“, das Verdienste hoher intellektueller „Anpassungsfähigkeit“ auszeichnet. Der Dank der Obrigkeit für eingestellte Denkarbeit. Früher hieß das noch „Karl-Marx-Orden“.
Denken? Wie kann man nur so dämlich sein und das Grüne Gewölbe in Dresden ohne redundantes Sicherheitssystem auszustatten??
Da braucht es nicht viel Verstand, um da einzusteigen. Das kann jeder Miri. Irgendwie schon seltsam, daß der Bruch zwei Tage nach der Abschiebung des Oberhäuptlings geschieht, nicht wahr? Die Sore ist am Markt nicht absetzbar – es sei denn, man bietet den Intelligenzbestien in Kanzleramt und Staatskanzlei einen Deal an. Das kann noch heiter werden.
Mir fällt in diesem Zusammenhang ein Zitat von Bertrand Russell, dem britischen Mathematiker und Philosophen ein: „Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.“ Das ist wohl Europas Schicksal.
gestern war eine Sendung im BR zu 50 Jahre „unter unserem Himmel“ .
Besonders interessant und erschreckend an der Sendung sind die Interviews der Dokumentarfilmer. Es lohnt sich bis Ende anzuschauen und anzuhören.
https://www.br.de/mediathek/video/unter-unserem-himmel-24112019-50-jahre-unter-unserem-himmel-av:5dd545b02786bb001a4d48b1
Vielen Dank für den Hinweis. Ein bemerkenswerter Bericht, auch und gerade über das ÖR in der heutigen Zeit. Ich hab mir ein paar Aussagen gemerkt und zitiere unten sinngemäß, obgleich alle die Wort kommen, sehens- und hörenswert sind.
Dominik Graf
„… Sender fremdbestimmen lassen. (…) Fernsehkritik hat keinen Einfluss mehr.
Da ist ein Bleimantel um den Kern des öffentlich rechtlichen Sinns gebaut worden, der nicht mehr gesprengt werden kann. Auch von uns Kreativen nicht.“
Gerhard Baur
„Unter den heutigen Bedingungen … glaube nicht , daß ich noch so Filme machen würde, wie damals. Würde meinen Berufsschullehrer oder sonstwas in den Bergen machen, aber nicht mehr Filme.“
Die SED-CDU mit ihrer Vorsitzenden hätte prima in den osteuropäischen Stalinismus gepasst. Angepasste Funktionäre mit kompletter Verdrängung der Wirklichkeit, lang anhaltender toller Beifall der Delegierten. Und als Kernkompetenz die Verdrängung der Probleme des Landes, insbesondere Migration, flächiger Zerfall der Infrastruktur, verkorkste teure Energiewende ohne Effekt, Zerstörung der Industrie.
Von den etablierten Parteien Staat braucht man sich keine Lösungen und Schutz mehr versprechen. Die Parteien, die Jahrzehnte in Deutschland die Regierung vorgegeben haben, haben sich abgenutzt…sind dekadent geworden. Die denken nur noch an sich…ihren Machterhalt und damit an ihre Pfründe.
Es muss also der Wähler, der Bürger sein, der sich von dem Bild loslösen muss, dass die Regierung der Parteien schon alles gut und richtig macht…das geht aber nicht von heute auf morgen und setzt schmerzhafte Erfahrungen mit der bis dato regierenden Parteien voraus….diese Abnabeln wird für viele Bürger in Deutschland schmerzhaft sein…zu sehen, dass der Sozialstaat…die Solidarität in Deutschland zu ende geht…die Wirtschaftskraft nicht ewig gilt…vor allen dann nicht, wenn die jeweiligen Regierung alles daran gesetzt haben die Rahmenbedingung für die Deutsche Volkswirtschaft/Marktwirtschaft immer mehr einzuschränken…bis zum völligen Stillstand=staatliche Planwirtschaft!