TE: Herr Professor Ragnitz, als Ökonom kritisieren Sie die Grundrente. Warum? Nach Ansicht der Koalition in Berlin schafft sie mehr Gerechtigkeit im Alter.
Joachim Ragnitz: Wir sollten darauf schauen, was die Koalitionspartner mit der Grundrente bewirken wollen. Sie soll die drohende Altersarmut von Menschen vermeiden, die wegen unterbrochener Erwerbsbiografien auf wenige Beitragsjahre kommen. Aber gerade dieses Ziel wird nicht erreicht. Wer weniger als 35 Beitragsjahre hat, der kommt nicht in Genuss der Grundrente. Es kann paradoxerweise dazu kommen, dass jemand, der 35 Jahre in Teilzeit gearbeitet hat, durch die Grundrente mehr bekommt als einer, der 34 Beitragsjahre in Vollzeit hinter sich hat. Das halte ich für ungerecht und nahe an der Verfassungswidrigkeit. Außerdem: Wer in der Grundsicherung ist, kann durch die Grundrente sein Einkommen überhaupt nicht steigern. Es profitieren deswegen von der Grundrente nur Personen, die nicht am dringendsten bedürftig sind.
Im Koalitionsvertrag sind sowohl Grundsicherung als auch Grundrente vereinbart. Bei der Grundrente soll jetzt aber nicht das Vermögen des Antragstellers geprüft werden. Wie passt das zusammen?
Das passt nicht zusammen. Wer die Grundsicherung beantragt, bei dem wird alles geprüft – Einkommen und Vermögen. Das müsste eigentlich auch für die Grundrente gelten, wo allerdings nur das Einkommen geprüft werden soll. Jemand kann durchaus ein niedriges Einkommen haben, aber – zum Beispiel nach einer Erbschaft – ein hohes Vermögen. Allerdings ist das Vermögen nicht leicht zu erfassen. Entscheidend ist für mich aber etwas anderes.
Und zwar?
Mit der Grundrente würde der Zusammenhang zwischen Höhe der Beitragszahlungen und späteren Renteneinkünften – also das Grundprinzip der Rentenversicherung – noch weiter durchbrochen. Schon die Rente mit 63 ging in diese Richtung. Die Grundrente ist eine Sozialleistung, damit ist aber eine umfassende Bedürftigkeitsprüfung zwingend.
Welche Überlegung der Koalitionäre steht Ihrer Meinung nach dahinter?
Das Problem ist, dass Union und SPD grundsätzlich verschiedene Konzepte verfolgen. Die Union will mit der Grundrente offenbar tatsächlich Altersarmut bekämpfen. Die SPD möchte damit grundsätzlich Lebensleistung anerkennen und Respekt für die Arbeitsbiografie aussprechen, die möchte mit der Grundrente also eher Sozialpolitik betreiben. Das Ziel, Altersarmut zu bekämpfen, würde ich ja unterstützen; dafür gibt es aber andere Möglichkeiten.
Welche?
Die Grundsicherung ist genau hierfür gedacht; das Problem hier ist aber, dass bisher eigenes Einkommen vollständig mit der Grundsicherung verrechnet wird. Besser wäre es deshalb, wenn bei denjenigen, die Grundsicherung bekommen, ein geringerer Anteil ihrer Rentenansprüche angerechnet werden, das heißt, sie dürften mehr davon behalten. Damit wäre sichergestellt, dass jemand, der relativ wenig in seinem Leben gearbeitet hat, immer noch mehr bekommt als jemand, der nie gearbeitet hat, aber andererseits der Abstand zu denjenigen gewahrt bleibt, die mehr in die Rentenkasse eingezahlt haben.
Angesichts der Widersprüche und Ungerechtigkeiten, auf die Sie hinweisen – wird die Grundrente, wenn sie so zustande kommt wie geplant, vor dem Bundesverfassungsgericht bestand haben?
Ich bin kein Jurist. Aber nach Meinung des langjährigen Geschäftsführers des Verbandes der Rentenversicherer Franz Ruland bestehen erhebliche verfassungsrechtliche Bedenken gegen den vorliegenden Entwurf. Und ich halte seine Argumente für gut nachvollziehbar.
Trotzdem haben sich Kanzlerin, Unionsspitzen und SPD erst einmal auf diesen Entwurf geeinigt. Haben sie damit ein bestimmtes Wählerklientel im Auge?
Der Gedanke liegt nahe, denn die Mehrheit der Wahlberechtigten ist mittlerweile älter als 52 Jahre und hat damit die Rente im Blick. Mehrheiten kann man also nur noch gewinnen, wenn man genügend Wähler dieser rentennahen Jahrgänge anspricht. Bei dem aktuellen Koalitionskompromiss kommt wohl auch hinzu, , dass die Zustimmung der CDU wahrscheinlich auch als Unterstützung für Olaf Scholz im Wettbewerb um den SPD-Vorsitz gemeint war, da man befürchtet, dass die SPD die Koalition verlasst, wenn er sich nicht durchsetzt.
Was halten Sie von der Finanzierung der Grundrente durch eine Finanztransaktionssteuer, wie sie Olaf Scholz vorschlägt?
Wie soll das gehen? Erstens steht im Koalitionsvertrag, dass eine solche Steuer auf den Handel mit Wertpapieren und Aktien „im europäischen Kontext“ eingeführt werden soll; derzeit steht in den Sternen, ob es wirklich dazu kommt. Und zweitens ist überhaupt nicht gesichert, dass der Ertrag dieser Steuer tatsächlich den Mitgliedstaaten, also dem Bundeshaushalt zugute kommt; auch die EU erhebt Ansprüche hierauf.
Angenommen, die Grundrente käme so durch wie vereinbart und hielte auch vor dem Verfassungsgericht stand. Wie lange würde sie dann angesichts der demografischen Entwicklung tatsächlich gezahlt?
Schon heute ist die Rentenversicherung nicht nachhaltig finanziert und auf hohe Bundeszuschüsse angewiesen. Spätestens ab 2030 wird die Rente so wie bisher nicht mehr funktionieren, weil dann die geburtenstarken Jahrgänge nach und nach aus dem Arbeitsleben ausscheiden. Es gibt nur drei Schrauben, an denen die Politik drehen kann: Sie kann das Rentenniveau senken, den Rentenbeitrag beziehungsweise den Steuerzuschuss zur Rente noch weiter steigern oder das Renteneintrittsalter erhöhen. Wahrscheinlich wird sie alle drei Möglichkeiten nutzen müssen. Und dann wird sich der Blick auch auf die Erweiterungen des Rentensystems wie die Rente mit 63 und die Grundrente richten. Diese Leistungen wird man zwar nicht für diejenigen zurücknehmen können, die schon Empfänger sind – aber für die jüngeren Jahrgänge, die dann ins Rentenalter kommen.
Das heißt, diejenigen, die heute für die Grundrente zahlen, werden sie selbst nicht mehr erleben?
Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass es genau so kommt.
Ich glaube nicht dass die Rente ohne Bezuschussung überhaupt funktionieren kann. Abzüglich Fremdleistungen beträgt der Zuschuss immer noch rund 40Mrd pro Jahr. Und das für ein Land mit (auf EU-Durchschnitt bezogen) sehr später und sehr geringer Rente bei gleichzeitig brummender Wirtschaft.
Bezuschussung ist an sich ja kein Problem, alleine schon aufgrund der höheren Wertschöpfung jedes einzelnen Arbeitnehmers, die sich nicht im Lohn wiederfindet. Wir schielen ja oft neidisch auf Österreich – auch dort wird die Pensionskasse massiv bezuschusst, mit 3% des BIP genau wie bei uns.
Ein Land, das seinen Haushalt im Griff hat, und das Einnahmen aus dem Volk für dasselbe Volk wieder ausgibt, kann sich eine funktionale gesetzliche Rentenversicherung leisten. Das Geld händeweise in aller Welt und für jeden dahergelaufenen auszugeben, das ist natürlich tödlich. Und dazu zähle ich explizit das deutsche Beamtentum / Politkaste.
Die Frage, die sich mir immer stellt. wie eine zunehmend veränderte Gesellschaft („bunt“, islamischer geprägt) mit alten, sogenannten „bio-deutschen“ Rentner überhaupt umgehen wird.
Heil hat die Rente nach 35 Beitragsjahren mit dem Mitgliedshöchstalter von 35 Jahren bei den Jusos verwechselt.
ich zahle auch für die Rente der heutigen Rentner und werde niemals mehr eine Rente, wie die heutigen Rentner sie haben, erleben.
Und die heutigen Rentner zahlen mit ihren Steuern die Subventionen der e-Autos mit und viele werden niemals ein e-Auto fharen, sofern sie überhaupt noch Auto fahren. Sie zahlen die KiTas, Schulen, Unis mit usw. Das ist einfach so.
Ist es nicht auch ungerecht, dass ich 45 Jahre und mehr arbeiten muss für meine Rente? Igrendwo wird immer eine Grenze gezogen werden müssen. Von der Schule direkt in die Rente geht halt nicht.
Die Grundrente gibt den Privilegierten, die lebensland halbtags jobbten ein Taschengeld dazu und da denke ich nicht alleine an die Arztgattin. Das ist ungerecht.
Die Finanzierung wird noch ungerechter, die Finanztransaktionssteuer gibt es noch gar nicht und wenn sie kommt, darf gezweifelt werden, ob die EU da mitspielt. Dann wird das gesamtgesellschaftliche Problem der Altersarmut auf die gesetzliche Rentenkasse verlagert und wieder profitieren die Privilgeierten.
Bei allem Gejammer um die Rente: Warum werden diejenigen, die durch ihre Rentenreformen das System zerstört haben, noch immer von so vielen gewählt? Die Beamten allein können solche Mehrheiten nicht verursachen …
Alles vollkommen nachvollziehbar, ich persönlich wäre schon froh, wenn sie die Renten nicht besteuern täten. Das ist bescheuert, hirnrissig, typisch Staatsadismus nach Sloterdijk.
Ich glaube schon, dass diejenigen (Jüngeren), die für die Grundrente (der Älteren) zahlen dürfen, selbst auch noch in den Genuß der Grundrente kommen werden – allerdings in Form von Lebensmittelkarten für staatliche Ausgabestellen mit 50m langen Schlangen.
Wieso soll die Rente nicht nachhaltig finanziert sein? Und wieso soll sie ohne kräftige Steuerzuschüsse nicht auskommen? Das ist doch Schwachsinn! Und eine Frechheit noch dazu!
Wenn der Gesetzgeber seine diebischen Finger von unserer Versicherung lassen würde und mit den sog. versicherungsfremden Leistungen nicht nur die Rentenbeitragszahler belasten würde, sähe die Sache doch anders aus. Seit 1957 wurden über 800.000 Milliarden Euro so aus der Rentenversicherung gestohlen!
https://www.adg-ev.de/index.php/publikationen/publikationen-altersvorsorge/1387-versicherungsfremde-leistungen-2015?start=1
Der Elefant im Raum besteht in den Millionen von Honks (Hinzugekommenen ohne nennenswerte Kenntnisse), Tendenz weiter steigend und kein Ende in Sicht, die irgendwie dauerhaft verproviantiert werden müssen, um sie daran zu hindern, ihre beträchtliche Konflikterfahrung in die Waagschale zu werfen und sich einfach zu nehmen, was sie brauchen. Die Sorge um den deutschen Rentner wird nur vorgeschoben.
Hat man bei Tichy Herrn Ragnitz vor dem Interview gewarnt, dass er von der Antifa bedroht werden könnte, weil er mit einem als rechts geltendem Medium gesprochen hat?
Ich bewundere seinen Mut!
Wenn über die Rentenversicherung keine Fremdleistungen mehr finanziert würden, die das Versicherungsprinzip auf den Kopf stellen, wäre der Bundeszuschuss weitgehend überflüssig.
Der Bundeszuschuss zur Rentenversicherung liegt 2019 bei 98 Milliarden € und übersteigt 2020 die 100 Milliarden Marke. Was glauben Sie was sich ändern würde wenn man ihren Vorschlag umsetzen würde? Ich wage folgende Prognose, absolut Nichts ! Es wäre ein reines linke Tasche – rechte Tasche Wechselspiel …
Nein es wäre eben kein linke Tasche, rechte Tasche Spiel.
Jede Reform des Altersversorgungssystems, die sich nicht an der demographischen Realität ausrichtet, wird scheitern. Erster Ansatzpunkt wäre, auszurechnen, wieviel Geld künftige Generationen im arbeitenden Alter überhaupt erwirtschaften können. Danach erst kann man überlegen, wieviel die Alten bekommen können.
Meine Vorhersage: Spätestens 2024 wird es, und keineswegs nur von links, Forderungen geben, die Bundeswehr ganz abzuschaffen, um den Verteidigungshaushalt in die Rentenkasse fließen zu lassen, oder zur Bedienung der drückenden Pensionslasten von Bund und Ländern zu verwenden.
Diese unfähigen „Klempner“ im Politikbetrieb gehören samt und sonders „in die Wüste geschickt“ am Besten ohne weitere staatliche Alimentierung. Denn den Schaden, den diese inzwischen angerichtet haben, werden die in drei Leben nicht mehr gutmachen können!
Einerseits Zustimmung. Aber: Warum sollten die so freigesetzten Gelder den Rentnern (also dem Konsum) zugute kommen? Warum nicht den jüngeren, der Infrastruktur?
Diese vierte Option ist die Beste, wird allerdings ziemlichen Nachdruck brauchen.
Das Ganze hat meines Erachtens System. Mit solchen Staatsallmosen degradiert man die Insassen zu Abhängigen von der Gnade des Apparats und hat sie damit in der Tasche. Das beginnt schon im aktiven Berufsleben, wo der Masse immer weniger gelassen wird, um eine eigene Alterssicherung aufzubauen. Finanzielle Unabhängigkeit steht einer Diktatur entgegen, das ist hier der Punkt. Eine gewaltfreie Auflösung des Knotens scheint mir nicht mehr möglich.
Es glaubt doch wohl keiner wirklich, das das Bundesverfassungsgericht diese Grundrente stoppt. Alle Verfassungsrichter sind zwischenzeitlich nach Parteizugehörigkeit ins Amt gekommen. Die würden nie gegen die Ziele der Regierung urteilen. Gleiches sieht man auch beim EuGH. Von denen wird nichts getoppt, was die EU verzappt.
Sehe ich auch so. Recht haben und Recht bekommen sind zweierlei Dinge.
Frage: Wie lange geht ein Arbeitnehmer in Deutschland arbeiten um die Mindespenssion eines Beamten nach 5 !!! Jahren zu erreichen?
53 Jahre, Anfrage der AfD an die Bundesregierung. Hier sind Verbrecher in Berlin am Werk. Weltrettung für alle inkl. Beamte, Politiker etc.
Das Problem ist, dass viele der Parlamentarier eben Beamte sind. Dass diese zu ihrem eigenen Nachteil etwas ändern ist eher unwahrscheinlich, das kann man ihnen aber nicht wirklich vorwerfen, weil wohl nahezu jeder so handeln würde.
Es steht zudem ja auch jedem grundsätzlich offen eine Beamtenkarriere anzustreben. Der Verdienst während der „Arbeitsphase“ ist im Vergleich zur Industrie etc. allerdings nicht so hoch, die Pensionen hingegen sind super. Ich bin kein Beamter, halte aber trotzdem nichts davon, sich immer nur Einzelpunkte herauszupicken und aufeinander einzudreschen, weil es schlichtweg nicht weiterhilft.
@ Michael: Einmal sind die Beamten recht ordentlich bezahlt, wenn man die Netto-Gehälter vergleicht. Zweitens sollte man berücksichtigen, dass Beamte von dem privatwirtschaftlichen Leistungsprinzip weitgehend befreit sind. D. h., es gibt natürlich Beamte, die ihre Pflicht tun und vielleicht auch noch mehr als das, diese sind aber mMn deutlich in der Minderzahl.
Ich weiß ja nicht, welche Beamte Sie meinen, aber vielleicht versuchen Sie’s mal mit dem Pensionsrechner:
http://www.n-heydorn.de/pensionsrechner.html
Sie können auch gerne den Link auf die AfD-Anfrage angeben, damit Missverständnisse aufgeklärt werden können …
Ein Kernpunkt wird gerne vergessen im beliebten Beamten/Angestellten-Vergleich: Für Beamte geht die Höhe des Rentenbezugs immer nur nach oben. Auch wenn sie im Alter krank werden oder ineffizient. Der normale Angestellte hat das Glück nicht: Ü50 die Kündigung, mit Glück einen Minijob, vielleicht noch krank? Und schon rauscht die zu erwartende Rente zu Tale. Das vernichtet binnen weniger Jahre die Einzahlungen von Jahrzehnten – und das ist einkalkuliert!
Deutschland braucht ein neues Rentensystem. Erstens sollte es keine Pensionen mehr geben. Auch Beamte sollten voll einzahlen, bei gleich hohen Rentenansprüchen wie Otto Normalverbraucher. Und dann braucht es ein Überdenken der Beitragsbemessungsgrenze. Ansonsten könnte man auch einfach mal nach Österreich und Schweiz schauen.
Bzgl. der Höhe der Rentenansprüche gebe ich Ihnen uneingeschränkt Recht, beim „Einzahlen“ durch die Beamten nicht.
Müßten z.B. ab Montag die „neuen“ Beamten in die Rentenkasse einzahlen, dann müßte, vorausgesetzt deren Gehalt soll in der Höhe so bleiben wie es ist (etwas anderes anzunehmen wäre in meinen Augen völlig illusorisch), der Arbeitgeber der Beamten, also der Staat, deren Gehalt um diesen Anteil erhöhen und noch dazu den eigenen Arbeitgeberanteil ableisten. Ändern würde das nichts, lediglich der staatliche Zuschuss zur Rentenversicherung (in 2019 98 Milliarden !!!) würde wohl etwas sinken, da ja unterjährig mehr Beitragseinnahmen entstehen würden.
Im Grunde „spielt“ der Staat für seine Beamten „Deutsche Rentenversicherung“ und fintiert das aus den laufenden Haushalten. Da die „richtige“ Rentenversicherung ja auch rein Umlagefinanziert ist schenkt sich das im Grunde nichts.
„fintiert“ (3. letzte Zeile) muß selbstverständlich „finanziert“ heißen. Die Bearbeiten-Funktion f. diesen Kommentar funktioniert leider nicht (mehr), keine Ahnung warum.
Werter Michael M.,
und wie hoch sind die versicherungsfremden Leistungen aus der Rentenkasse? Das können sie mir sicher beantworten. Vielleicht in Höhe von 110 Mrd?
Wo kommen denn die Renten für die DDR Rentner und Volksdeutschen her?
Sind deren Beiträge nachträglich in die Kasse gelegt worden?
Dazu nur ein weiterer Artikel zu diesen groß angelegten Betrug.
https://www.epochtimes.de/politik/deutschland/schere-zwischen-renten-und-beamtenpensionen-geht-weiter-auseinander-a3067725.html
Schade, dass Sie auf diesen reißerischen Artikel der Epoch Times hereinfallen, denn darin werden Äpfel mit Birnen verglichen.
Wenn vom Durchschnittsrentner geschrieben wird, sind darin auch alle Rentner enthalten, die teilweise erhebliche Unterbrechungen in der Erwerbsbiografie haben, was bei den Beamten die absolute Ausnahme ist. So wurden im Artikel die Zeiten für durchschnittlichen Rentenbeitragszzeiten und die ruhegehaltsfähigen Dienstzeiten der Pensionäre nicht einander gegenübergestellt. Sehr viele Rentner haben zudem keine abgeschlossene Berufausbildung oder nicht die schulische Qualifikation für den öffentlichen Dienst. Für den gehobenen Dienst (ab Besoldungsgruppe A 9) ist z.B. durchgängig ein abgeschlossenes Fachhochschulstudium erforderlich, für den höheren Dienst (ab A 13 h.D.) ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium die Zugangsvoraussetzung. Auch hierzu fehlt in dem Artikel die wünschenswerte Differenzierung und die Abgrenzung der Renten nach beruflicher Qualifikation
Nur mal so als Anhaltspunkt dafür, wie die Bezahlung im öffentlichen Dienst von Absolventen eines Fachhochschulstudiums in Informatik eingeschätzt wird: Die Bundesverwaltung (z.B. das BSI) sucht händeringend nach Fachkräften, findet aber keine, weil die Bezahlung zu schlecht ist …
Aber es ist doch immer wieder schön, wenn man für die eigenen Vorurteile Bestätigung findet, nicht wahr?
Wer 35 Beitragsjahre hat, soll Grundrente bekommen, wer 34 Beitragsjahre hat, bekommt sie nicht.
Wer 45 Beitragsjahre hat, kann mit Vollendung des 63. Lebensjahres abschlagsfrei Rente beziehen, Wer 44 Beitragsjahre hat, bekommt mit Vollendung seines 65. Lebensjahres noch einen Strafabschlag auf seine Rente.
Beide Regelungen sind reine Willkür.
Abschläge bekommt man nur dann, wenn man vor dem Erreichen seines persönlichen (zwischen 65 und 67 Jahren) Renteneintrittsalter in Rente gehen will.
Die 45er Regel für 63 Jährige gilt ja auch nur für bestimmte Jahrgänge.
Sicherlich sind alle Grenzen irgendwie willkürlich, aber irgendwo muß man sie ziehen. Eines ist aber klar, für Zuschläge (im Sinne der sozialen Absicherung von Geringverdienern etc.) muß es eine Bedürftigkeitsprüfung geben, sonst führt man das System ad absurdum.
Die langfristige Finanzierung ist natürlich ein Problem, sowie die willkürliche Grenze von 35-Beitragsjahren ist auch nicht ganz nachvollziehbar. ABER: ganz gewiss muss man einen Unterschied machen zwischen Menschen, die zwangsweise in ein System einbezahlen müssen und Menschen, die dies aus verschiedenen Gründen NIE taten. Da man die Grundsicherung schon allein aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht absenken kann, kann auf der anderen Seite nur eine höhere Auszahlung für Einzahler erfolgen!
Ich habe es schon einmal hier in diesem Forum beschrieben: ich bin ab dem ersten Einzahlungsjahr für eine höhere Grundrente (auch wenn dies nur einen Euro mehr mtl. als die Grundsicherung ausmacht!) und zwar ganz unabhängig von sonstigen Einkommens- und Vermögensverhältnissen. Der Staat hat eine Verpflichtung, dass seine von Ihm erhobene Zwangsversicherung auch möglichst einzahlergerecht verteilt wird.
Nun zur Finanzierung: erst einmal wird meines Wissens die Rente dieses Jahr mit 100 Milliarden!! aus dem Bundeshaushalt mitgetragen. Man könnte es auch so formulieren: der Staat hat schon seit zick Jahren erkannt, dass Alterssicherung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. So und jetzt wird’s spannend. Wenn man jetzt sieht, wo der (Gesamt-)Staat überall SINNVOLLES Einsparpotenzial im einstelligen Milliardenbereich hat, um die Finanzierung zu stemmen, so wird so manchem hier bestimmt einiges einfallen!!
Und noch ein Experte. Das Problem ist nicht die Rente, sondern die Politik. Die sogenannten Eliten kümmern sich einen Dreck um das Wohlergehen der Menschen im Alter. Alle Entscheidungen stehen im Fokus von Machtgewinn und Machterhalt. Selbst wenn den einen oder anderen das schlechte Gewissen plagen würde, so wäre er nicht in Lage, etwas zu ändern (zB Umstellung des Rentensystems nach österreichische Vorbild). Es gibt nur eine Lösung. Dann klappt es auch wieder mit der Rente.
Natürlich ist es bei einem Schneeballsystem so, daß die Letzten die Hunde beißen.
Es werden zigmilliarden Euro von unserem Staat sinnlos ausgegeben, aber für die alten Leute und Rentner soll kein Geld da sein? Was ist das für eine egoistische Gesellschaft, bei die ältere Generation (die ja auch noch den aktuellen Wohlstand geschaffen hat) nur noch als Ballast angesehen wird und ebenso behandelt wird?
Ansonsten: Gut, Wähler sind blöd. Trotzdem, wer glaubt denn ernsthaft, dass ein paar Euro mehr an Rente sich tatsächlich auf das Wahlverhalten auswirkt?
Warum immer an Stellschrauben eines untauglichen Systems drehen ? Warum kein grundlegend neues System. Funktionierende Vorbilder gibt es. Nur geträumt, aufgewacht in Deutschland.
Ich halte die Grundrente für eine Chimäre, um die vielen Flüchtlinge aber auch „schon länger hier Lebenden“, die nicht genug in Leben arbeiten wollten oder konnten (fehlende Sprachkenntnisse) mit einem Einkommen zu versorgen.
Die CDU sieht die Grundrente eher als „politische Bestechung“ für die SPD an, um die Koalition zu erhalten bzw. Neuwahlen zu verhindern. Vermutlich müssen später die Bedingungen verschärft werden.
Langfristig ist wegen der schlechteren Bildung der neureren Jahrgänge aber auch wegen gewachsener Konkurrenz (wie China) schlechte wirtschaftliche Chancen. No dazu die Verpflichtungen die Merkel Deutschland aufgebürdert hat, und die nur noch mit dem Versailler Vertrag zu vergleichen sind. Der Murks der letzten Jahre von Bankenrettung bis Migration wird uns teuer zu stehen kommen. Es ist wohl mit inneren Unruhen und Seprarationsbewegungen zu rechnen.
Für die Generationen nach mir, fehlt mir jeder Optimismus. Sie sind nicht zu beneiden.
Wie kann man auch eine Generation beneiden, die lautstark die grün-sozialistische Partei CDUSPDGRÜNEFDPLINKE unterstützt und damit zeigt, dass sie die Umsetzung des Sozialismus in Deutschland will? Sie kämpfen für ihre Zukunft im Sozialismus. Alle Menschen gleich, ist das hehre Ziel, alle Menschen gleich arm.
Richtig, sehe ich auch so!
> Ich denke immer das ich/wir die um 1950-70 Geborenen sind, es dank unserer Eltern und deren Familienplanung in mehrerer Hinsicht am besten hatten.
Zumindest möchte ICH heute NICHT (v.a in der Großstadt)geboren werden oder noch Kleinkind und Schulanfänger sein. Dann lieber zurück in die 60er u. 70er. Und das dann auch gerne OHNE Computer, Spielkonsole u. Handy.
Ich weiß zwar nicht wie alt Sie sind, aber eines dürfte feststehen, auch Sie werden noch Ihren „Spaß“ haben!
Bei meiner eigenen nachfolgenden Generation bin ich ein gutes Stück vorangekommen, nach der von mir im Voraus bezahlten universitären Ausbildung Ihr Heil in der Flucht zu suchen.
Wenn man sich mit der Generation nach Ihnen unterhält, erfährt man meistens, das Merkel und das ganze von ihr angerichtete Chaos das kleinere Übel sind. Leider kann mir keine schlüssig die Frage beantworten, was das größere Übel ist. Aber was soll es, jede Generation hat ein Recht auf ihre eigenen Idioten.