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Aus Anlass des 30. Jahrestages des Mauerfalls

Deutschland: „Den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf“

09.11.2019

| Lesedauer: 4 Minuten
Die Berliner Regierung würde eher ein Denkmal für Rudi Dutschke enthüllen als für Axel Springer oder Ronald Reagan.

Eigentlich müssten die Berliner ein großes Denkmal für Ronald Reagan und für Axel Springer enthüllen – zwei Männer, die entscheidend dazu beigetragen haben, dass Deutschland heute wiedervereinigt ist. Aber die Berliner Regierung würde eher ein Denkmal für Rudi Dutschke enthüllen als für Springer oder Reagan.

Ohne Reagans Nachrüstungspolitik wäre es nicht zur Wiedervereinigung gekommen. Und es wäre nicht zur Wiedervereinigung gekommen ohne jene Wenigen, die konsequent – und gegen den Zeitgeist – am Ziel eines vereinten Deutschlands festgehalten haben. Der Wichtigste unter ihnen war der Verleger Axel Springer.

Axel Springer – sie nannten ihn den „Brandenburger Tor“

Springer war fest davon überzeugt, dass eines Tages der Kommunismus zusammenbrechen und Berlin und Deutschland wiedervereinigt würden. Im Januar 1977, als sich die meisten Deutschen mit der Teilung ihres Landes abgefunden hatten, prophezeite er: „Wenn wir nur wollen, wenn wir alles wagen, dann ist die Freiheit kein Märchen. In Deutschland nicht. In Polen nicht. In Ungarn, Rumänien, der Tschechoslowakei und den baltischen Staaten nicht. Und nicht in Russland.“ Im gleichen Jahr sagte er voraus: „Jenes von Marx entworfene Denkgebäude ist in toto … am Zusammenstürzen.“

Schon im Jahr 1959, der Kalte Krieg zwischen Russland und den Westmächten spitzte sich immer mehr zu, legte er den Grundstein für eine Druckerei und ein Verlagsgebäude direkt an der Grenze zwischen dem Ost- und dem Westteil Berlins, genau an der Linie, an der zwei Jahre später die Mauer gebaut werden sollte. Im Mai jenes Jahres lief das Berlin-Ultimatum der Sowjetunion ab. Zwei Tage vor dem Ablauf dieses Ultimatums rief Springer an einem strahlenden Tag zu drei Hammerschlägen auf den Grundstein des Neubaus: „Einigkeit und Recht und Freiheit!“ Auf die Frage, warum er ausgerechnet in Berlin sein Verlagsgebäude errichte, also in einer Stadt, an deren Zukunft viele Menschen nicht mehr glaubten, antwortete er: „Ich glaube an Deutschland mit der Hauptstadt Berlin. Aber ich glaube nicht nur an Deutschland, sondern ich will es eben auch. Und deshalb baue ich in Berlin.“

Viele Menschen lachten ihn aus, sie nannten Springer spöttisch den „Brandenburger Tor“. Während Ende der 60er-Jahre in der Bundesrepublik die Kapitalismuskritik populär wurde, stritt er für die Marktwirtschaft. Zu einer Zeit, als es als „reaktionär“ galt, die DDR als Diktatur zu bezeichnen und von der Unterdrückung in den kommunistischen Staaten zu sprechen, als der Begriff „Antikommunist“ gleichbedeutend war mit „rückschrittlich“, da bezeichnete er sich stolz als Antikommunist und prangerte die Menschenrechtsverletzungen in der DDR an. Er ordnete an, dass in allen seinen Zeitungen die „DDR“ nur in Anführungszeichen geschrieben werden dürfe, denn diese sei weder deutsch noch demokratisch noch eine Republik. All dies brachte ihm den Hass der politischen Linken ein. Aber historisch hat Axel Springer Recht behalten.

Die SED regiert wieder in Berlin mit

Mir fällt aber am Jahrestag des Mauerfalls noch ein anderes Zitat ein: „Den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf“, meinte Erich Honecker. Hat vielleicht doch Honecker Recht behalten? Was hätte Ihnen 1989 jemand gesagt, wenn Sie prophezeit hätten, dass in 30 Jahren die SED (unter anderem Namen) in Berlin mitregieren und die Politik entscheidend gestalten wird – und zwar ganz im Sinne der DDR-Politik? Und was hätten Sie gesagt, wenn man Ihnen vorhergesagt hätte, dass 30 Jahre nach dem Mauerfall mit Unterstützung der (mehrfach umbenannten) SED in der deutschen Hauptstadt ein Referendum zur Enteignung und Verstaatlichung von Immobilienunternehmen abgehalten und die SED-Politik fortgesetzt wird – und zwar auf Basis eines eindeutig verfassungswidrigen Gesetzes?

Die beiden Grundkomponenten der heutigen Berliner Wohnungspolitik, nämlich Mietenstopp und (faktische) Enteignungen, wurden bereits in der sozialistischen DDR ausprobiert. Den Mietenstopp gab es in Deutschland sogar noch früher — er wurde am 20. April 1939 als Geschenk Adolf Hitlers an das deutsche Volk verkündet. In der DDR galt der Mietenstopp weiterhin — bis zu ihrem Ende im Jahr 1989. Die Ergebnisse waren katastrophal.

  • 1989 wurden 65 Prozent aller DDR-Wohnungen (die 3,2 Millionen Nachkriegsbauten eingerechnet) mit Kohleöfen beheizt.
  • 24 Prozent hatten keine eigene Toilette.
  • 18 Prozent hatten kein Bad.
  • 40 Prozent der DDR-Mehrfamilienhäuser galten als schwer geschädigt, 11 Prozent waren gänzlich unbewohnbar. 200 Altstadtkerne in der DDR waren akut gefährdet.

Die Bürger mussten viele Jahre warten, bis sie eine der begehrten Plattenbauwohnungen zugeteilt bekamen. Die Altbausubstanz in Mehrfamilienhäusern in Leipzig, Dresden, Ostberlin, Erfurt und anderen ostdeutschen Städten war so zerfallen, dass nach der Wiedervereinigung mit einem massiven Steuerprogramm — dem sogenannten Fördergebietsgesetz — viele Milliarden Euro in die Sanierung gesteckt werden mussten. Doch nicht nur alte Gebäude, sondern auch die DDR-Plattenbauten mussten im großen Stil saniert werden. Zusätzlich war ein erheblicher Neubau notwendig, um den Wohnungsmangel in Ostdeutschland zu beseitigen. Insgesamt wurden in den 90er-Jahren mithilfe steuerlicher Förderungen 838.638 Wohnungen in den neuen Bundesländern und Ost-Berlin fertig gestellt. Die Kosten beliefen sich auf 84 Milliarden Euro.

Auf dem Weg in die Planwirtschaft

Trotz dieser katastrophalen Folgen der DDR-Politik entwickelt sich die Politik in der Bundesrepublik Deutschland immer mehr in Richtung einer Planwirtschaft, nicht nur in der Wohnungspolitik. Nach dem Scheitern der Trabi-Wirtschaft (wussten Sie, dass man in der DDR 12,5 bis 17 Jahre auf seinen Trabi warten musste?) wird die deutsche Automobilindustrie unter dem Vorwand der Bekämpfung des Klimawandels faktisch in eine Planwirtschaft umgewandelt: Nicht mehr die Konsumenten bestimmen, was produziert wird, sondern der Staat. Die Energiewirtschaft wurde ja bereits in eine Planwirtschaft umgewandelt. Und der Begriff „Markt“ taucht heute in Politikerreden in Deutschland sehr viel häufiger in einem negativen als in einem positiven Kontext auf. Die Lehren der Geschichte werden von Ideologen ignoriert.
Im geistigen Bereich treten an Stelle von freier Rede zunehmend Tabus und die Sprechverbote der Political Correctness. Die Menschen in Ostdeutschland sind dafür besonders sensibel, denn sie haben erlebt, was es heißt, wenn man seine Meinung nicht mehr sagen darf. Freilich: Ich bin auch dagegen, wie dies manche Kritiker der herrschenden Politik tun, die DDR und die Bundesrepublik gleichzusetzen, denn es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man für abweichende Meinungen ins Gefängnis kommt oder sozial geächtet wird. Aber beides ist verwerflich und man muss den Anfängen wehren – leider sind wir über die Anfänge weit hinaus.

Die Lehren aus der DDR heißen: Konsequentes Eintreten für

– geistige Freiheit
– Marktwirtschaft
– Rechtsstaat

Alle drei Bereiche sind auch heute in Deutschland hochgradig gefährdet. Und die meisten Politiker, die heute die deutsche Einheit feiern, wollten in den 80er Jahren entweder nichts davon wissen oder waren sogar entschiedene Gegner der Einheit, wie Jens Hacker in seinem glänzenden Buch „Deutsche Irrtümer“ beweist. Sie lagen damals so falsch wie heute.

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34 Kommentare

  1. „Ich bin auch dagegen, wie dies manche Kritiker der herrschenden Politik tun, die DDR und die Bundesrepublik gleichzusetzen, denn es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man für abweichende Meinungen ins Gefängnis kommt oder sozial geächtet wird.“ Jeder fängt mal klein an. Heute wird man geächtet und verprügelt, morgen verhaftet und verurteilt.

  2. Also die Justiz urteilt schon schon politisch: eine Straftat mit politischen Absichten wird ziemllich unterschiedlich geurteilt, je nachdem ob sie links, rechts oder islamistische Täter hat.

  3. Inreressant ist auch zu wissen, dass Rudi Dutschke zwar von einem Westberliner Polizisten erschossen wurde, der ABER ein IM der Stasi war. (er war aber nicht beauftragt worden dies zu tun)

    Wenn das rausgekommen wäre, wäre wohl die Geschichte anders verlaufen.

    • Sie verwechseln da was.
      Rudi Dutschke wurde Opfer eines versuchten Attentates durch einen Rechtsextremisten.
      Die Ärzte konnten sein Leben retten, er trug aber schwere neurologische Schäden davon. Er starb erst 11 Jahre später in Dänemark.
      Der „Stasi-Polizist“ erschoss bei einer Anti-Schah-Demo Benno Ohnesorg.

  4. Unfassbar, dass die Mauermörderpartei wieder einen derartigen Einfluss hat, und ausgerechnet die Bürgerdrangsalierer und -einschließer faseln ständig etwas von Menschenrechten.

  5. Das größte Hindernis für einen früheren Mauerfall war der Westen selbst – und zwar seine Elitenjugend: die brauchte den Gegenpol „die Linke“ gegen den alt kalt empfundenen Rationalismus des kulturellen Wiederaufbaustils und des Erziehungsstils der 1950er Jahre – da lebte der Elitarismus der 1930er Jahre unerträglich fort. Also rettete man sich in den Romantizismus „linken Aufbruchs“ und Utopien – als mächtig ausbaubaren Gegenpol. Die neue jugendliche westliche linke Macht signalisierte dem Ostblock – wenn auch eher indirektund zu 90% völlig ungewollt: Ihr im Osten seid schon weiter in der Fortschrittsentwicklung als der Westen selbst, wo die Jugend leidet. Westjugend legitimierte also ungewollt und auch nur indirekt – aber dennoch effektiv wirksam – die Ost- Regime! Das kann man der Westjugend eher nicht vorwerfen, weil die einfach einne Freiraum vor den immer noch teils absolutistisch geprägten Bürgeralltagskultur völlig legitim suchte. Erst als die westliche Jugendlinke mit all ihrem Marxglauben in der Spitze um 1980 verschwand und über die 1977er- RAF- Anschläge vollends kompromittiert war, konnte sich Moskau nicht mehr als Vorhut einer Weltrevolution sehen- solch ein Gedanke war ab circa 1981 nur noch lächerlich. Ich war damals an einer „linken“ Uni und erlebte selbst, wie ab 1983 alle offen Linken sich verkrochen hatten! Neue Kultur und Ästhetik besiegte nun endgültig das Debatten- Politische! New Wave (keine Diskussionen!) hatte sich voll etabliert – also Individualismus statt jeder Gedanke an Kollektivismus. Moskau hatte seine letzte mentale Stütze im Westen (die auch vorher eher Einbildung, aber selbst das war nun nicht mehr möglich) verloren – DER TRAUM WAR GEPLATZT! Moskau mußte also endlich aus ihren Rousseauschen Träumen aufwachen – nur dehalb konnte Gorbatschow – also ein Reformer statt orthodox Gläubiger- an die Macht kommen. Meine These ist deshalb: Moskau stand nun mutterseeleneallein da, verschroben, gestrig, nackt, lächerlich. Gorabtschow war die Antwort auf die Blamage, dass man KULTURELL!!!! vollkommen isoliert war. Das Politische und auch Ökonomische wird dabei immer überschätzt- wesentlich ist doch, ob man sich in der jeweiligen elite up- to date FÜHLEN kann: Und Moskau konnte das durchaus noch in 1955 bis 1980, weil der Westen ohne das warme Rousseauschen Denken als Gegenpol zum kalten Descartes- Denken nicht auskam! Erst als der Liberalismus im Westen den neuen Jugendstil integriert hatte als neue „heizbare“ Leitkultur (und damit West- Linken die intellektuellen Waffen stahl), war es mit dem Osten aus. Es dauerste dann nur noch 6 Jahre, bis sich das auch äußerlich mit dem Mauerfall zeigte.

  6. Dass man auch in der DDR allein für abweichende Meinunge i.d.R. nicht ins Gefängnis kam, jedenfalls zumindest unter Honecker nicht mehr, haben viele hier schon zurecht angemerkt. Insofern sind die Ähnlichkeiten schon größer, als mancher wahr haben will. Das liegt aber weniger daran, dass die SED und ihre Nachfolger sich immer mehr durchsetzen, es liegt auch nicht an Merkel, sondern an denen, die sie Wählen. Wahlen werden in Westdeutschland gewonnen. Allein NRW hat soviele Wähler wie alle mitteldeutschen Ländern zusammen. Die Alt-BRD war längst auf dem Weg ins Heute, mit Lafontaine als SPD-Chef und linksraddikaaleen Grünen. Nur der Zusammenbruch des Kommunismus hat dies damals verhindert. Und der Springerverlag war der beste Indikator dafür, wie weit diese Gesellschaft bereits auf dem Weg zu den Irrungen und Wirren von heute war: Im Sommer 1989 (!), vier Jahre nach Springers Tod und keine vier Monate vor dem Fall der Mauer, strichen die Zeitungen des Verlages die Anführungszeichen bei der DDR. DDR-Forscher und Journalisten attestierte der DDR Stabilität und ein ein weitgehend loyales Staatsvolk. Ein Realitätsblindheit, die der heutigen kaum nachstand.

  7. Ähnlich wie ein Donald Trump, sind Immobilienunternehmer zumindest “ schwierige “ Vertreter von Freiheit, Marktwirtschaft und Rechtsstaat. Sie werden nicht umsonst in allen sprachen als “ Haie “ bezeichnet. Freiheit bedeutet für sie sehr oft rücksichtslosen Egoismus, Marktwirtschaft steht für leistungslose und möglichst steuerfreie Wertsteigerung und Rechtsstaat bedeutet die Manipulation der Gesetze zugunsten der Besitzer – ob mit “ Pflege der politischen Landschaft “ oder wie auch immer. In Bayern ist es den Immobilienbesitzern sogar gelungen, einen Artikel der Bayerischen Staatsverfassung praktisch außer Kraft zu setzen. Der kommunistische Backlash in Berlin ist zwar idiotisch, und wirtschaftlich schädlich, kommt aber nicht aus einem “ blauen Himmel „.
    Es ist natürlich richtig, auch die Bedeutung von Ronald Reagan, vor 1988, zu erwähnen, aber G.H.W. Bush, war der US-Hauptakteur, der die historische Notwendigkeit, die deutsche Wiedervereinigung zu unterstützen, klar und unbeirrt gesehen hat, und auch großen Einfluss auf Thatcher und Mitterand hatte, die beide mehr als zögerlich waren.

    • Die USA sah es als Chance dem Ostblock einen wichtigen Eckpfeiler und Bollwerk zu entreissen. Immerhin war die DDR für Ostblockverhältnisse ein Leistungsträger.

      Insgesamt können wir der Sowjetunion danken, dass sie ein wiedervereinigtes Deutschland nicht als Bedrohung angesehen hat. Und damit die Dynamik der Ereignisse total unterschätze.

  8. „Den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf“…

    Da hatte Honnecker einmal in seinem Leben Recht!
    Es sind ja ausschließlich Ochsen und Esel, die an den Sozialismus „glauben“ und ihn durchsetzen wollen.

    AUFHALTEN müssen ihn schon intelligente und freiheitsliebende MENSCHEN !

  9. Oder ob man mit anderen Vorwänden dergleichen schon praktiziert.

  10. Alles ok. Aber die Elektrizitätswirtschaft war auch im Westen nie Marktwirtschaft. Der Wettbewerb war bewusst ausgesetzt in diesem Sektor. Schließlich musste jedes Jahr soviel mehr an Strom produziert werden, wie ein großes Atomkraftwerk produziert hat. Das war mit Markt und Wettbewerb nicht zu machen. Mit Windkraft sowieso nicht. Der Erfolg der Stromwirtschaft liegt aber genau darin, das geleistet zu haben. Für alle bezahlbar, für unseren Wohlstand (und den unserer Mitbürger im ehemaligen „DDR“-Gebiet dazu), ökologisch sicher bedenklich, aber deutlich sauberer als in jedem Sozialismus. Nur so nebenbei.

  11. Endlich, endlich, Herr Zitelmann, spricht es mal einer aus: Ronald Reagan ist der Gründungsvater der Deutschen Wiedervereinigung. Sein „Krieg der Sterne“ zwang den Russen in die Knie und nichts anderes. Seine Vision hätte 10 Jahre später den USA ermöglicht, die Sowjetunion ohne jedes eigene Risiko anzugreifen und zu vernichten. und mit Gorbatschow kam in Russland erstmals eine Person an die Macht, die nicht nur den Kopf zum Wodkatrinken hatte. Hut ab vor Reagan, Hut ab vor Gorbatschow, aber laßt endlich den Unfug sein, daß die Demonstranten in Leipzig die Mauer eingerissen hätten.

    • „…aber laßt endlich den Unfug sein, daß die Demonstranten in Leipzig die Mauer eingerissen hätten.“
      Na schönen Dank auch dafür. Das nächste Wort fängt mit „Klug…“ an und endet mit „r“.

    • Sie unterschätzen die Risiken eines Nuklearkrieges. Selbst wenn die Sowjetunion nicht die USA hätte angreifen könnenm wäre die Verschmutzung mit Atombomben-Fallout tödlich für den Planeten.

      Und die USA hat immer noch keine „Star-Wars“-Abwehr aber die USA fürchten die S-400. Bei Raketentechnik scheinen also die Russen im Vorteil zu sein.

  12. sie haben den Höcke-Flügel beleidgt! Schon hüpfen die Fanboys und verpassen Ihnen negative Bewertungen, das geht ganz automatisch. Wie kindisch sie sind merken sie nicht, denn sie sind ja Höcke-Flügler.

  13. danke für diese Informationen, Herr Zitelmann. Sie dokumentieren, wohin geballte Idiotie (aka Sozialismus) ein Land führen kann. Ich darf es wiederholen: 65% Kohleöfen, 24% ohne Toilette, 18% kein Bad. Und, wenn ich richtig informiert bin: über 50% der Abwässer flossen ungeklärt in die Flüsse. DAS ist die Handschift des Sozialismus, abgesehen von den Hunderten Erschossenen, den Tausenden um ihre Lebensgestaltung gebrachten! Der Sozialismus ist eine Höllengeburt, die überall das anrichtet, was ihr aus ihrer Herkunft innewohnt.

  14. Herr Zitelmann,
    leider haben Sie vollumfänglich Recht. Denn die Vergesellschaftung wichtiger Elemente einer Marktwirtschaft – nämlich das Recht auf und am Privateigentum sowie freie Preisbildung – findet nicht nur im Immobilien- oder Energiesektor statt. Weite Teile der Wirtschaft – Gesundheitswirtschaft, chemische Industrie, Agrarsektor, Automobilsektor uvm – sind so weitgehend bürokratisiert, dass sowohl die Preisbildung, als auch tatsächliche Präferenzen der Nachfragerseite völlig verzerrt werden. Durch willkürliche, oft ideologisch motivierte Regularien mit entsprechenden z. T. grotesken Kostensteigerungen – z. B. CO2-Steuern für ungeliebte Technologien – oder Kostenerleichterungen – z. b. EEG-Subventionen für Windräder – ist der Wettbewerb der besten Anbieter und Lösungen zur Farce verkommen. Im Ergebnis werden wir früher oder später den durch Anwerfen der Druckerpresse verdeckten Wohlstandsverlust erleiden. Fragt sich nur wie dramatisch dieser Reset wird.

  15. Und noch eine Erinnerung, knapp vor 1989 Pseudo-Stadtführung mit meinem alten Verwandten:“Und jetzt kommen wir in die Rue de Blamage.“ Offiziell hieß sie Niedergraben. Krönung der Straße mit verfallenden Gebäuden: Zwei der äußerlichen Auflösung entgegengehende Fabriken im vollen Betrieb mit Menschen drin grau wie die Häuser, oben mit einer Fußgängerbrücke verbunden, auf der die Birken dort wucherten, wo keine Löcher waren, sogar die theoretisch grünen Birken grüngrau in grau. Und sein Kommentar: „Der Otto wohnt paar Häuser dahinter zur Miete. Der zahlt 55 Mark monatlich, mehr darf der Vermieter nicht nehmen. In den Wohnungen müssten die Boiler raus, die sind seit Adolfs Zeiten drin, aber das kann sich der Vermieter nicht leisten. Jeder Boiler kostet mehr als eine Monatsmiete. Und dann noch die Wartezeiten. Als der Sohn vom Otto vor 17 Jahren geboren wurde, hat er ihn gleich angemeldet für Trabbi und Führerschein. Ein Jahr muss er mindestens noch warten.“

  16. Wenn Sie unbedingt Marktwirtschaft wollen, dann bitte aber richtig: Keinerlei Geld vom Staat mehr fürs Nichtstun. Dann wird sich sehr schnell ein Marktpreis für jegliche Arbeit in Übereinstimmung mit Angebot und Nachfrage einstellen und der Staat muss niemandem mehr Arbeitskräfte zuteilen.

    • @ StefanH
      Wie sehr sie in ihrer Einfalt falsch liegen erkennen sie selbst mit mittelmäßiger Verstandesleistung, wenn das Eldorado der Marktwirtschaft ( USA ) ca. 48 Millionen Menschen mit „food stamps“ vor dem Verhungern bewahren muss.
      Angebot und Nachfrage?

      • Tja, das liegt ganze einfach daran, weil es für das, was diese anzubieten hätten, eben nicht genug Nachfrage besteht. Und ein Sozialstaat wie die USA diese dann eben mit Essensmarken vor dem Verhungern bewahrt. Gäbe auch unschöne Bilder, wenn er es nicht täte.
        Ich bezog mich im Übrigen auf folgende Passus:

        „[…] zwangsweise Zuteilung von Arbeitskräften durch staatlich Behörden.“

        sowie

        „Wenn eine schwere, dreckige oder unangenehme Arbeit – oder ein unseriöser Arbeitgeber (der z.B. lokal bekannt für seine schlechte Zahlungsmoral ist) für ein bestimmtes Lohnangebot keine Bewerber fände – ist eben der Lohn zu niedrig und die Arbeit bleibt liegen.“

        … und die Möglichkeit, dass dieses Problem auch mit den niedrigen Anreizen dazu zu tun haben könnte, eine solche Arbeit anzunehmen, da man mit Sozialleistungen nicht viel weniger erhält, aber weit bequemer lebt, wird mit dieser Argumentation gänzlich außen vor gelassen …

  17. „denn es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man für abweichende Meinungen ins Gefängnis kommt oder sozial geächtet wird“

    Kann ich so nicht bestätigen. Auch in der DDR (und eigentlich noch nicht mal im Dritten Reich, zumindest in den Vorkriegsjahren) kam man sofort ins Gefängnis, wenn man unerwünschte Meinungen kundtat. D.h. solange man nicht auch tätig wurde. Aber man wurde geschnitten, wo es nur ging – Job, Wohnung, Privatleben. Und genau da sind wir heute wieder. Der einzige Unterschied zur DDR ist, dass die Schikanen von den Regierungs-/Mainstreamparteien (noch) nicht initiiert, sondern „nur“ wohlwollend begleitet werden. Wobei man auch da, sh. NetzDG, geteilter Meinung seien kann.

  18. Unsere Kanzlerin Angela Merkel von der Christlichen Deutschen Union hätte als Mitglied einer konservativen Partei dazu aufrufen sollen nach dem Fall der Mauer die errungene marktwirtschaftliche (!) Freiheit gegen jedwede sozialistischen Anwandlungen beherzt zu verteidigen. Genau DAS hätte ich als ehemaliger CDU-Wähler an diesem 30zigsten Jahrestag der Maueröffnung konsequenterweise von ihr erwartet. Nur bitte, was haben logisch und inhaltlich „Hass“ und „Rassismus“ und „Antisemitismus“ mit der von Kommunisten errichteten innerdeutschen Grenzbefestigung aus Beton zu tun? Was??? Warum thematisiert unsere Kanzlerin an so (!) einem Tag ausgerechnet diese DREI Dinge (Siehe Presseschlagzeilen)?

    • .. weil sie ein Produkt einer Gesellschaft ist, deren einzige Leistung auf Weltklasseniveau in Unterwanderung, Bespitzelung, Lügen und Propaganda bestand.

  19. Auch aus der DDR 1989: „Die Hemdenfabrik heißt in der Stadt schon lange nur Heimkehrerbude. 85 % der Lieferungen in die DDR kommen als Reklamationen zurück.“
    Viel, viel drastischer ein Kommentar 1989 unter der Hand aus Dresden: „Der Betrieb stellt Dachrinnen für Häuser her. Ausschuss hatten die keinen. Sie mussten aber welchen abliefern. Was haben die gemacht? Solche mit mehreren Metern Durchmesser, angeblich für die SU. Angeblich wollte die keiner haben. Ich hab die Materialverschwendung rumliegen sehen.“

  20. Sehen wir der Realität ins Auge:

    Deutschland ist spitz auf das nächste „Das war doch richtiger Sozialismus“ – Sozialismus.

    Ein voller Magen, kuschelig warme Zimmer, medizinische Versorgung, frei zugängliche Bildung und Mobilität haben ihn nicht gut getan. Ein bisschen Leid brauchen wir wohl.

  21. Mein alter Verwandtee im Erzgebirge, Jahrgang 1901, kommentierte Wochen vor dem Mauerfall: „Zum Max können wir nicht gehen, wenn wir lachen wollen, sonst fliegt der samt Sofa auf die Straße.“

  22. Das Problem ist, dass viele den Sozialismus seinerzeit nur aus der Ferne, aus dem Fernsehen kannten. Die praktische Erfahrung mit und in einem sozialistischen Staat ist den meisten völlig fremd. Daher sehen viele die Alarmzeichen auch nicht. Nicht die FFF-Kids, die linken Dauerdemonstranten, die Migrationsbefürworter, … alle haben keinen Plan davon, was zwangsläufig auch auf sie selbst zukommen wird. Denn eines ist mal Fakt: Ob der Sozialismus sich Sozialismus nennt, ist zweitrangig. Was er mit den Menschen (wieder) tun wird, ist vordergründig. Und in einem Staat zu leben, wo die Politik dir vorschreibt, was du zu tun und zu lassen und zu sagen hast, ist kein Zuckerschlecken. Totalitäre Systeme im Aufbau haben immer gemeinsam, dass sie je nach Widerstand die Daumenschrauben fester anziehen können. Und nichts anderes erleben wir derzeit. Das „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“ glaubten damals auch viele DDR-Staatstreue und fanden sich dann selbst eingesperrt hinter Mauern, Stacheldraht und Selbstschussanlagen wieder. Und nur die wenigsten, wirklich Parteitreuen durften jemals ins nichtsozialistische Ausland. Der Krieg frisst seine Kinder … wird bald auch die treffen, die heute jubelnd das System verteidigen.

  23. „…Die Lehren aus der DDR heißen: Konsequentes Eintreten für
    – geistige Freiheit
    – Marktwirtschaft
    – Rechtsstaat …“

    Doch seit die in der DDR sozialisierte Merkel an der Macht ist, passiert exakt das Gegenteil. Warum nur ?

    Der Deutsche Michel ist kein Schelm. Er denkt sich nichts Böses dabei.

    • Der Deutsche Michel will nicht erkennen, wissen und glauben, dass erneut jemand auftauchte, der die Chuzpe hat, ihn noch einmal in den Untergang zu führen.
      Besonders Westdeutschen scheint jedes Gespür für bereits angerichtetes und sich täglich steigerndes Ungemach vollkommen abhanden gekommen.

  24. Bei uns halten Ochs und Esel den Sozialismus ohnehin nicht auf, sie ziehen und schieben ihn an!

  25. Bei Twitter hat SPIEGEL-Redakteur Hasnain Kazim dazu aufgerufen, man müsse die AfD-Wähler ächten und ausgrenzen, ihnen das Leben schwer machen. Bedarf es noch weiterer Worte, um die Verlogenheit der Steigbügelhalter-Journalisten zu entlarven, die alle Andersdenkenden am liebsten aus dem Land vertreiben wollen, damit sie ihre verquere Ideologie unters Restvolk bringen können. Die Einheit in Deutschland ist eine Schimäre, d.h. ein Luftschloss, das sich Steinmeier & Co bauen, wenn sie Staatsgäste einladen und sich in Berliner Fünf-Sterne-Hotels ein schönes Wochenende machen, während draußen ein paar Schüler Rosen in die Mauer stecken. Die Distanz der Herrschenden zur restlichen Bevölkerung war noch nie so groß, wie jetzt. Da helfen auch kein Glücks-Atlas oder ähnlich idiotische Machwerke, die uns Deutschland als gelobtes Land und Wunderkerzen-Idylle weismachen wollen. In Wahrheit sind wir mehr gespalten als je zuvor – nur die im Berliner Regierungsbunker sitzen haben scheinbar davon noch nichts gehört.

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