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Am Thema vorbei

Bei Illner: Kinderstunde mit Tilman und Kevin

08.11.2019

| Lesedauer: 3 Minuten
Es gäbe viel zu besprechen beim Thema Rente. Wie Rentner zum zweiten Mal von der Steuer abgezockt werden. Warum es andere europäische Länder besser machen. Stattdessen Tilman Kuban & Kevin Kühnert im Groko-Wrestling ...

Das war eine Stunde Illner der Kategorie „Schuss in den Ofen“. Dabei hätte das Thema Rente eine ernsthafte Debatte mehr als verdient. Angriffe auf das System erfolgen von zwei Seiten. Eine steigende Zahl von Niedriglöhnern fällt in die Altersarmut und der Ansturm der Babyboomer bringt das Umlagesystem endgültig in die Bredouille. Schon jetzt wankt es verdächtig. Zahlten noch vor ein paar Jahrzehnten drei Arbeitnehmer die Rente eines Rentners müssen schon bald 1,7 Arbeitnehmer (klingt komisch, ist aber Mathematik) für einen Rentner aufkommen. Derzeit werden 100 Milliarden Euro ins Rentensystem aus dem Bundeshaushalt zugeschossen, obwohl der Rentner von der Regierung Merkel nach allen Regeln der Kunst gemolken wird. War die Rentenhöhe vorher 68% des imaginären Höchstlohnes (gedeckelt bei ca. 2.500 Euro), liegt sie heute bei 48%. Dazu wird die Rente dank Merkel und Co. besteuert und die Sozialkassen greifen zusätzlich ab, um all die anderen Aufgaben finanzieren zu können, die sie sich humanitär vorgenommen haben. Eine einzige Frechheit.

INTERVIEW
Hans Michelbach (CSU) zur Grundrente ohne Prüfung: „Ich kann nur davor warnen“
Wie gesagt, es gäbe viel zu besprechen, aber die Parteien haben überhaupt keine Lust dazu, außerdem scheint ihnen die Kompetenz abhanden gekommen zu sein. So schickte die GroKo lediglich das Jungvolk in die Sendung. Von der Resterampe der SPD begrüßen wir Kevin Kühnert, für die CDU war Tilman Kuban gekommen, was wenigstens insofern Sinn machte, als dass der Bundesvorsitzende der Jungen Union in den letzten Wochen mehr innerparteilichen Wirbel verursachte als alle sogenannten Kanzlerkandidaten zusammen (außer Fritze Merz vielleicht). Der Jungunionist zeigte auch mit eigenen, im Publikum platzierten Claqueren, dass er keiner von den Dummen ist. Insofern Bravo.

Ansonsten das übliche Blabla. Kevin Kühnert schulzte von den kleinen Leuten (Sie erinnern sich? Schulz und die Krankenschwester und der Busfahrer in jeder Rede?), verlangte höhere Renten, höhere Löhne und bestbezahlte Arbeit für alle, was zeigt, dass er das System nicht verstanden hat. Was wiederum wurscht ist, weil er eh ein anderes will. So eine Art DDR mit Farbfernseher und Elektroauto.

Tilman Kuban forderte lediglich Vertragstreue, schließlich war die Bedürftigkeitsprüfung für die Grundrente im Koalitionsvertrag festgeschrieben. Aber selbst Merkel fiel den eigenen Leuten wieder mal in den Rücken und hätte gerne, was die SPD gerne hätte, weil die SPD es gerne hätte.

TICHYS EINBLICK MAGAZIN 03-2019
Steuerzahlerbund: Mit jeder Rentenerhöhung nimmt der Staat mehr Steuern ein
Wäre Illner an Erkenntnisgewinn und nicht an Jahrmarktboxen gelegen, hätte sie Andreas Peichl, Professor für Volkswirtschaftslehre an der LMU, München, öfter und länger zu Wort kommen lassen. So bleiben nur Versatzstücke. ‘Ohne Prüfung kommt das System Gießkanne‘, ‘Altersarmut kommt nicht nach 35 Jahren ordentlicher Beschäftigung, sondern eher auf Grund von unsteten Erwerbsbiographien‘. (Was das ist? Hier mag sich der Leser Claudia Roth vorstellen, wenn die sich nicht in die Überversorgung qua Parlament gerettet hätte.) Das ganze Konstrukt sei schon bei der Planung willkürlich: 35 Jahre. Was ist mit dem, der 34 Jahre, und 11 Monate gearbeitet hat?

So käbbelten sich Tilman und Kevin durch die Show, Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbandes „VdK“, schloss sich Kühnert an, sie ist schließlich auch in der SPD, was bei ihrer Lebensleistung allerdings erstaunlich ist. Denn die junge Frau – von Geburt an blind – ist vierfache Weltmeisterin und 12-fache Paralympics-Siegerin im Skilanglauf und Biathlon.

GRENZENLOSER FACHKRäFTEMANGEL
Zuwanderung um jeden Preis: Das Bündnis von Linken und Arbeitgebern
Die Bauunternehmerin Claudia Sturm durfte dann als Kurzgast das Loblied des älteren Mitarbeiters singen, den auch das Rentenalter nicht von der Arbeit abhalten kann. „Und wir brauchen die erfahrenen Leute und Facharbeiter“, sagte die Unternehmerin. Schon weil die auch die Asylbewerber und zugewanderten Fachkräfte anlernen können. „Und sie sparen die Sozialbeiträge“, höhnte trotzdem die Rote Klosterschülerin Maybrit Illner.

Für die Armen wurde kurz Christa Vieten befragt: Rentnerin. Arbeitete als gelernte Hauswirtschafterin, 45 Jahre als Köchin und Pförtnerin. Zwei Kinder. Nein, das Leben ist kein Wunschkonzert. Da hätte Illner ja mal die Renten im EU-Wunderland vergleichen können. In Österreich, Niederlande, Frankreich. Da geht’s komischerweise anders zu, nämlich deutlich besser. Und mit Arbeiten bis 69 braucht denen da keiner zu kommen.

Bei uns gibt’s stattdessen dumme Sprüche, meistens aus dem Hause SPD. „Respektrente“ „Anerkennung der Lebensleistung“, fehlt nur noch ein Blechstern von Frank-Walter, dem Gutversorgten.

Lesen Sie Stephan Paetow auch auf
https://www.spaet-nachrichten.de/


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45 Kommentare

  1. Dazu gibt’s einen hochaktuellen Beitrag auf Science Files. Dort hat man sich die altersbezogene Zuschauerstruktur bei ARD und ZDF am 12.d.M. angesehen, sehr lesenswert.

  2. das ganze Gezerre um diese Rente ist völlig daneben. Jeder, der sich berechtigt in dieser Gesellschaft aufhält hat Anspruch auf eine lebenssichernde, auskömmliche Altersversorgung. Viele Leute unterstützen mit ihren Steuergeldern die gesetzlichen Versicherungen (Renten wie Kranken, insgesamt vca. 100 Mrd. € p.a.) ohne eigene Ansprüche zu haben. Ist das gerecht??? Diese ganze Gerechtigkeitsdebatte wurde von Leuten vom Zaun gebrochen die auf Steuerzahlerkosten sich ein schönes Leben leisten können ohne nur einen cent dafür aufgewendet zu haben. Ist das gerecht>? Diese Gerechtigkeitsdebatte kommt von Leuten die völlig auf dem Schlauch stehen. Politikergeschwätz ohne Sinn und Verstand.

  3. Das Problem ist, dass man, statt vernünftige Ordnungsrahmen zu setzen, immer wieder irgendwelche Misstände und Lücken zu entdecken glaubt und dann verschlimmbessert. So nimmt man alle Planungssicherheit und erzieht die Leute dazu, statt sich um ihr Auskommen zu kümmern, nach Lücken im System zu suchen. Und da sind dann vor allem die Dreistesten und Asozialsten die größten Gewinner, was dann nicht zuletzt dazu führt, dass der Unmut bei denjenigen, die sich beizeiten um ihre eigenen Angelegenheiten gekümmert haben, steigt.
    Zum Thema Lebensleistung könnte man ja auch einmal die Frage stellen, ob möglicherweise nicht die erzielte Rente zu niedrig, sondern die Sozialleistungen zu hoch sind. Nur weil ich in meinem Leben eben 35 Jahre irgendetwas gearbeitet habe, das offensichtlich so niedrig bezahlt war, dass es eben keinen großen Wert geschöpft hat, habe ich doch nicht Anspruch auf das Geld anderer, die in ihrem Leben eben eine höhere Priorität auf ihr Einkommen gelegt haben, was ja auch nicht immer ein Zuckerschlecken und einfach sein muss. Und diejenigen, die das umgangen haben, werden dafür sicher auch ihre Gründe gehabt haben.
    Das Grundübel ist, dass Sozialverbände davon leben, Leuten vorzumachen, sie wären für ihr eigenes Leben und dem, was dabei heraus kommt, nicht selbst verantwortlich. Wenn eine Putzfrau mit 63 in die Kamera weint, weil sie eine niedrige Rente hat und die Politiker deswegen anklagt, wäre vermutlich die richtige Antwort, die mein Onkel, der im Gegensatz zu meiner Mutter nicht studiert hat, von seinen Eltern gehört hat: „Hättst ah was gelernt!“
    Diese „Haltung“ hätte durchschlagenden Erfolg bis in die Schulen, weil endlich wieder eine unmittelbare, intrinsische Motivation vorhanden wäre, die einmaligen Bildungsangebote in Deutschland anzunehmen und Lehrer nicht mehr gezwungen wären, Kindern, die in einem Nannystaat nicht verstehen, warum sie sich anstrengen sollen, Bildung wie saures Bier hinterher zu tragen.
    Tröstlich ist, dass diese Dekadenz sowieso bald unbezahlbar sein wird.

  4. Ich konnte nur die ersten 23 Minuten dieser Sendung ertragen. Wenn ich das Gejammer höre, was das mit der Rente doch alles kosten würde. Und dann auch noch ohne Prüfung. Die letzten Jahre konnte hier jeder ohne alles ungeprüft einreisen, der Asylant wird zum Migrant und auch nie wieder gehen. Selbst abgelehnte Asylbewerber bleiben. Und die SPD hat ja auch noch den Familiennachzug organisiert. Und im Fernsehen wird wegen Prüfung bei Renten gesabbelt. Andere kommen hier ganz ohne Papiere ins Land, haben hier nix eingezahlt und bekommen ganz unkompliziert Geld. Da wird auch nix geprüft, ob der Grund für Asyl weggefallen ist. Seid den 70er Jahren werden Clans mit Sozialgeld finanziert, prüft da mal jemand was ? Würde das Geld nicht ständig verschleudert werden, bräuchte es diese Rentensabbelsendung gar nicht geben, weil genug Geld vorhanden wäre. Was Geprüft gehört, ist, wo das Geld so alles zweckentfremdet abfließt und diese Löcher gehören zugeschweißt. Alles andere ist belangloses Geschwätz.

  5. Warum haben andere Staaten mehr Geld für ihre Rentner? Wohin wird das Geld verschleudert bzw. traut sich ENDLICH jemand den „Weißen Elefanten“ anzusprechen?

  6. Moin Alpha Kevin will uns das Leben erklären. Noch nie gearbeiet , Studium abgebrochen und anderen den Studienplatz blockiert. Was will der Lappen ?
    Ganzgrosses Kino

    • Der hat schon gearbeitet, im Call Center. Jetzt macht er den gleichen Job, nur ohne Telefon.

  7. „Eine einzige Frechheit“ – genau das ist es!
    Während die Selbst- und Überversorgung der Parlamentarier hervorragend klappt und nie infrage gestellt wird, hat noch keine Regierung es fertiggebracht, die längst fällige Rentenreform nach dem Beispiel anderer europäischer Länder in Angriff zu nehmen.
    Wer, wenn nicht eine Große Koalition wäre dazu in der Lage? Stattdessen nur Pillepalle mit der Gießkanne ohne Sinn und Verstand. Es wird zwar kein einziges Problem damit gelöst, aber die eigne „Respekt-Rente“ bleibt sicher.

  8. Eine Minsestrente von 1200 € wie in Holland würde 20 Milliarden maximal kosten…eher so10 Milliarden. Das Geld ist nicht da, weil es wird für Migration gebraucht..50 Milliarden pro Jahr steigend.

    • Hartz-4, und das gibt es immer als Existenzminimum, beinhaltet schon heute den Regelsatz von 424,00 Euro sowie Kosten für Wohnraum, siehe Link:

      https://harald-thome.de/oertliche-richtlinien/

      und was viele ebenfalls komplett vergessen ist die Kranken- und Pflegeversicherung. Alleine bei der Krankenversicherung entspricht dies ca. 280,00 Euro. Siehe hierzu die Studie des IGES:

      https://www.iges.com/sites/iges.de/myzms/content/e6/e1621/e10211/e15829/e22149/e22151/e22153/attr_objs23127/IGES_GKV-Beitraege_Dez2017_ger.pdf

      Das übersteigt in aller Regel diese Mindestrente von 1.200,00 Euro in Holland.

      • Malen nach Zahlen? KV beträgt 10 % der bezahlten Rente…also 1200 Euro Rnte, 120 Euro KV. Kosten für Wohnraum bekommt kein Rentner erstattet, sobald er 900 Rente bekommt, eine Versicherungsleistung, und schon deswegen ist der Vrgleich mit H 4 absurd. Ich hoffe, das ich helfen konnte…was scheinbar notwendig war. Ansonsten kann kein normaler Mensch ihre Antwort verstehen

  9. Ach ja, auch Frau Illner kann ihre Gäste nicht so auswählen, dass sie die Mathematik eines Schneeballsystems wie der Rente abschaffen können. Aber sie kann den Offenbarungseid hinauszögern, vielleicht klappt es ja bis zu ihrer Pensionierung und der von ihr gelobten Groko. Denn das ist das Ziel.

  10. Das Deutsche Sozialsystem ist an einen Punkt angelangt an dem es erst ins unsoziale und dann endgültig ins Asoziale abdriftet. Wie ich schon mal sagte…zu sozial ist irgendwann unsozial.
    Die Grünen Sozialisten unter Merkel haben das Sozialsystem so überhöht, dass dieses alles und jeden darin ersticken wird. Die Freiheit wird mehr und mehr dem staatlichen Diktat unterworfen…der Sozialismus lässt grüßen….nicht nur Rentner sondern auch Hartz IV Empfänger hängen wie „Fixer“ an der Sozialistischen Nadel. Es hängen immer mehr Sozialleistungsempfänger an dieser Nadel…auch Rentner sind ja nichts anderes als Sozialleistungsempfänger…man hat ja zu Lebzeiten sein erwirtschaftete Geld dem Staat geschenkt…bzw. der Staat hat mit der Rente massiven Eingriff in die Selbstbestimmung des Menschen genommen…jetzt hängt der Rentner also wie ein Abhängiger an diesem Sozialstaat….ein Sozialstaat der ins unsoziale und asozaile abgedriftet ist. Die Rentenbeiträge wurden schon längst alle wieder verpulvert an Leistungsfremde….die nie in das staatliche Renten Diktat System eingezahlt haben.

  11. Dieses Land braucht keine ubiquitären Kämpfe gegen vermeintlich Radikal Rechte, sondern offensichtlich dringend einen gegen die vorgeblich Sozial Gerechten.

  12. Altersicherung geht jeden an und man sollte sich schon während den Beschäftigungszeiten darum kümmern! Wenn sich die gesetzlich Versicherten nicht wehren werden Sie bei der Altersversorgung immer die „Dummen“ bleiben!

    Eine Grundrente löst die Probleme nicht, sondern nur eine Rentenreform die seit Jahren überfällig ist! In Deutschland braucht man Einkommen die zu guten Renten führen, alle bezahlen Altersvorsorgebeiträge und ein anständiges Rentenniveau nicht diese 48% die zu den schlechtesten in Europa zählen!
    Arbeitnehmer und Rentner müssen mit ihren Beiträgen Jahr für Jahr den Bundeshaushalt subventionieren; nicht umgekehrt; wovon diejenigen profitieren, die keine Beiträge zahlen müssen. Vor allem Politiker, höhere Beamte und Richter. Deshalb ist es auch so schwierig, hier eine Änderung zu erreichen.
    Herr Paetow hören Sie doch auf den selben Unsinn den man den Beitragszahlern der Rentenkasse erzählt nach zu erzählen!
    Seit 1956 hat man der Rentenkasse ca 800 Milliarden für versicherungsfremde Leistungen entzogen, wenn Sie recherchieren wollen können Sie das in der Teufel – Tabelle tun!
    Als es den Unternehmen genehm war, weil Sie günstig Personal abbauen wollten hat man zu Lasten der Rentenkasse die Arbeitnehmer mit Vorruhestandsregelungen frühzeitig nach Hause geschickt.
    Die Beitragszahler zahlen nicht nur Geld für die Altersversorgung nein Sie finanzieren auch noch über Steuern die Altersversorgung von denen die keine Beiträge bezahlen das haben die anderen Länder in Europa frühzeitig geändert und haben deshalb bessere Alterssicherungen.
    Die Politiker in Deutschland predigen Wasser und „saufen den Wein“ dazu passt eine Meldung von gestern der Landtag von Baden Württemberg will ein eigenes Versorgungswerk machen!

  13. „Es ist eine Frage der Effizienz.“
    Nein, ist es nicht. Nicht zum Thema Rente. Das ist Statistik, Demografie und Finanzwirtschaft. Möggen weniger Bauern die eigene und die Effizienz der Erträge steigern können, bis zu einer gewissen Grenze allerdings nur und nicht unendlich, wäre dies beim Thema Rente, mit weniger Beitragszahlern selbst mit deutlichen Lohnerhöhungen und damit höheren Rentenbeiträgen, nicht möglich. Die Rentenleistungen eines Staates sind wesentlich komplexer als die Ertragssteigerung von Bauern. Allein das Handeln oder Nichthandeln der Regierung, wie im Falle Deutschland, macht jede noch so große Anstrengung und mögliche „Effizienssteigerung“ der Steuerzahler zunichte. Das Resultat, ein zutiefst ungerechtes und praktisch nicht mehr seriös finanzierbares Schneeballsystem.

  14. Das Dummschwätzergen scheint bei den Politikern eine Voraussetzung für diesen Job zu sein! Seit Jahrzehnten wird über die Rente – nee, nicht diskutiert – eher schwadroniert ohne Sinn und Verstand – insbesondere ohne Sachverstand.
    Die 100 Milliarden, die angeblich vom Steuerzahler in die RV überwiesen wird, ist doch wohl dem Umstand zu verdanken, dass immer wieder Sachfremde Leistungen aus der Rentenkasse bezahlt wurden und werden. So wären z.B. alle Mütterrenten und auch alle Ostrenten, deren Anwartschaften vor dem Jahr 1989 liegen, ausschließlich aus Steuern zu finanzieren. Außerdem zahlen die Rentner inzwischen wiederum rund 35 Milliarden an Steuern, mit steigender Tendenz!
    Das gravierendste Problem beim Vermeiden einer echten Rentenreform ist doch wohl, dass diejenigen darüber entscheiden, die selbst gar nicht davon betroffen sind!

  15. Ungarn ist immer noch ein armes Land. Dort fehlen auch die Fachkräfte. Arbeitslosigkeit um 3 Prozent. Diesjährige, die keine Arbeit finden, obwohl arbeiten könnten, sind für gemeinnützige Arbeit verpflichtet. Lebenslange Harz4 gibt es nicht.
    Die Renten werden nicht versteuert. U d die Rentner dürfen arbeiten, werden von dem Arbeitslohn die Einkommensteuer von 15 Prozent abgezogen, keine Sozialabgaben.. Die Arbeitgeber bei Beschäftigung von Rentner bezahlen auch keine Sozialabgaben.
    Also es lohnt für beide Seiten die Rentnerarbeit.
    Win-Win also

    • Rentnerarbeit, geht’s noch ? Was soll das werden, der Volkssturm fürs Bruttosozialprodukt ? Kadavergehorsam ?
      Hier ist das neue grüne Deutschland. Keine stinkende Stahl und Autoindustrie mehr. Hier wird bald Co2 frei Nix produziert. Da ist nix mit Rentnerarbeit, da gibt es nicht mal bis zur Rente Arbeit.

  16. Was hab ich mich manchmal geärgert, wenn ich auf einer Transittour nach Lauenburg auf der Fernstraße von Vopos z.B. nach dem Überholen eines mit Güllefaß beladenen Anhängers mit Traktor davor gestoppt wurde und dann, nach zähem Eintippen des Sachverhaltes in eine Schreibmaschine, 50 Westmark löhnen durfte, weil ich einen Transport mit Treibstoff innerhalb des Warnbakenbereiches überholt hätte.
    Und heute, im gesegneten und siegreichen Westen?
    Da melkt der Staat gnadenlos, auch jeden Rentner, der mehr als das Existenzminimum bekommt. Den gemeinen Politiker kümmerts nicht, es liegt ihm, mangels Erfahrung, zu weit entfernt.
    Statt, wie es Josef Fischer einst formulierte, Geld aus dem Fenster zu schmeißen, hauptsache der Deutsche hat es nicht, könnten die Renten angehoben werden, oder man entlaste die Rentenkassen von rentenfremden Belastungen.
    Wenn man die eigene Regierung als Wegelagerer ansieht sollte man auf die Wahl dieser Gruppe verzichten. Das hat jetzt nichts mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu tun, denn welche Möglichkeit bleibt dem Untertan wenn die politischen Strukturen erstarrt sind? Nichtwahl von Blockflöten oder die Wiederholung von 1989, allerdings jetzt „gesamtdeutsch“. Unsere Herrschaftsstruktur würde im letzeren Falle höchstwahrscheinlich von rechter Gewalt sprechen. Die Kombination von Selbstentlarvung, Hybris und kargem Geist kann nicht nachhaltig sein – in Bezug auf Menschenfreundlichkeit.

  17. Ich möchte noch auf eine Sache aufmerksam machen. Rentnern mit geringer Rente, die mehr als 450 Euro hinzuverdienen wollen, denen wird der Zusatzverdienst plus Rente versteuert. In Norwegen kann jeder Rentner arbeiten so lange und soviel er will. Die Rente wird nicht noch einmal besteuert. Im sozialen Staat Deutschland geht das nicht. Ganz vorbildlich!

  18. „Kevin Kühnert schulzte von den kleinen Leuten.“ Die Einführung des Verbs „sich durchschultzen“ in die deutsche Sprache hat den Tag gerettet.

    • Gilt das grundsätzlich wenn ein Politiker soziale vordringen haben, oder nur wenn jemand nie einzuhaltende Versprechungen macht. Ohne Unterscheidung ist das Wort billigst difarmierung

  19. Eigentlich wollte ich ins Gästebuch Illner schreiben, Das schließt aber bereits endgültig um Mitternacht, also 45 Min. nach Ende der Sendung.
    Meine Frage: Warum verdient derjenige, der 35 Jahre stundenweise bei einem guten Stundenlohn gearbeitet hat, eine Respektrente und derjenige, der 34 Jahre in einem prekären Verhältnis voll gearbeitet gearbeitet hat, keine Respektrente. Das ganze Konstrukt ist einfach Unfug.
    Wenn ein Ehepaar sich darauf geeinigt hat, dass der Mann das wesentliche Haushaltseinkommen besorgt und die Frau sich um Haus, Garten, Kinder, Küche, soziale Kontakte, Urlaubsplanung, usw. kümmert und nebenbei 35 Jahre stundenweise beschäftigt ist, warum kann dann die Rente des Mannes bei der Betrachtung der finanziellen Situation der Familie nicht mit betrachtet werden. Die meisten Ehepaare leben in der Zugewinngemeinschaft und das gemeinsame Einkommen gehört beiden zu gleichen Teilen. Die Steuer berücksichtigt das auch so. So müsste es auch bei der Betrachtung der Renten sein.
    Wenn der Mann stirbt, bezieht die Frau 60% der Rente des Mannes, wenn sie wenig bekommt. Da kann es so sein, dass sie nach dem Tod des Mannes keine Respektrente mehr erhält. Oder behält sie die dann doch noch?
    Dass Fr. Merkel ihrer Partei bei der Diskussion in den Rücken fällt, ist eine Unverschämtheit. Merkel betreibt die Sozialdemokratisierung der CDU immer weiter. Theoretisch könnte die Partei ein Misstrauensvotum aussprechen. Aber das würde die Chancen der CDU bei der Neuwahl mindern.

  20. Die Rentner sind in Deutschland die, die die Altparteien mit ihrem Schneeballsystem bei der Rente und der Geldverschwendung für falsches am häufigsten wählen. Selbst schuld.

  21. Raubritter, lieber Herr Paetow, nichts als das.
    Wenigstens davon verstehen die noch was. Und wie.

  22. Wie schon so oft an dieser Stelle: BRAVO, Herr Paetow! Genial auf den Punkt gebracht und der Lacher am Freitag Morgen! Habe von RTL Fußball mal kurz bei ZetDeEff Illner reingezappt und bin nach wenigen Augeblicken wieder vom gelaber zum gekicke gewechselt. Nebenbei war noch der Hirntod der, nee nicht Merkel, sondern NATO zu beweinen.

  23. Die Rente!? Warum nie die Pensionen??!! Da könnte man Tiefschürfendes zu Tage bringen. Aber lieber der deutsche Rentner als Sargnagel des Sozialsystems, das darf man wenigstens sagen, ohne sich einem Rassismus- oder Antisemitismusvorwurf auszusetzen.

  24. Warum wird eigentlich nie bei der Rente auch über Pensionen gesprochen?Während der Normalrentner bald nur noch 48 % von einem Höchstbeitrag (momentan 6500€) maximal erhalten, sind es bei Beamten über 70 des letzten Gehaltes.Dies führt auch bei Beamten im niedrigen oder mittleren Dienst zu erheblich höheren Pensionen als bei „Normalrentnern“.Ausserdem ist die Vergütung für Witwen und Waisen erheblich höher.WARUM wird dort nicht entsprechend gesenkt?
    International lag Deutschland im Jahre 2017 beim zu erwartenden Rentenniveau (in % des Netto-Einkommens) mit 50,5 % deutlich unter dem OECD-Durchschnitt. Kroatien (129,2 %) und die Niederlande (100,6 %) weisen sogar ein höheres Rentenniveau im Vergleich zum Netto-Einkommen auf. Es folgen Portugal (94,9 %), Italien (93,2 %), Österreich (91,8 %), Ungarn (89,6 %), Bulgarien (88,9 %) oder Luxemburg (88,4 %). Der EU-28-Durchschnitt erreichte 70,6 %, der OECD-Durchschnitt 62,9 %.Nicht zu vergessen die Doppelbesteuerung der deutschen Renten, was laut gericht verboten ist!Was wirsd gemacht? NICHTS!

    • hmmmm, Sie vergessen, dass ein Teil des Einkommens des Beamten das Versprechen der Pension ist. Beamte verdienen, vergl. mit Gleichausgebildeten in der Wirtschaft, nennenswert weniger.

      Außerdem: wenn man den Rentnern nur noch max. 48% auszahlt, wieso kommen Sie dann auf die Idee, den Beamten die Pension einzukürzen.
      Der Ansatz müsste lauten, wie Sie selbst gut andeuten, dass man die Griffe in die Rentenkasse grundätzlich unterlässt und nur den Rentnern verfügbar macht, die zu Aktivzeiten in die „Kasse“ eingezahlt haben. So, und nur so wird ein Schuh draus.

      • @wl, Mit Verlaub, das ständige Argument der vermeintlich niedrigeren Besoldung ist doch mittlerweile völlig obsolet und schon lange nicht mehr Realität. Natürlich gab es in den Schlüsselindustrien schon immer hohe Gehälter für Fachkräfte, aber zum einen gilt das nicht für die Masse der Arbeiter und Angestellten in der freien Wirtschaft und zum anderen ist bei vielen dort schon seit Jahren keine oder keine nennenswerte Lohnsteigerung erfolgt, gibt es Millionen von Niedriglöhnern in vielen Branchen. Von den arbeitsrechtlichen Verschlechterungen von befristeten Verträgen, Zeitarbeit etc. ganz angesehen. Wo es regelmäßige Lohnerhöhungen gab ist im Staatsdienst, von den in der freien Wirtschaft nicht vorhandenen Sicherheiten und anderen Versorgungsprivilegien mal ganz abgesehen. Ihr Argument kenne ich nun schon seit Jahrzehnten, auch aus Zeiten, in denen es noch stimmte, aber das ist lange her.

      • Sie haben recht: ein akademisierter Beamter verdient mehr als ein Arbeiter oder Angestellter in der Wirtschaft. Alles andere wäre DDR.

        Ein Angestellter im mittleren Dienst oder ein Arbeiter, der eine mittlere Ebene erreicht hat, verdient nicht weniger als ein Beamter im mittleren Dienst.

        Und Sie sagen es selbst, dass es Zeiten gab, in denen in der Wirtschaft mehr verdient wurde als im Beamtentum. Und es sind genau diese Arbeitnehmer, die sich, nach fetten Jahren, nun wiederum mit den Beamten vergleichen. Eigentlich hatten sie das immer getan, nämlich mit dem Schluss, sich zum Lebensarbeitsbeginn nicht für das Beamtentum zu entscheiden.

        All das hat jedoch überhaupt nichts mit prekären Arbeitsverhältnissen zu tun, auch nicht mit aktuellen Rentenformeln.
        Und es hat auch nichts damit zu tun, dass ein junger Mensch zu Beginn seines Arbeitslebens die Entscheidung gefällt hat, das Pensionsversprechen als Teil seiner Lebensarbeitszeitvergütung anzunehmen.
        Zeigen Sie mir einen Akademiker in der Wirtschaft, der mit 30 Berufsjahren mit 50.000 Brutto nach Hause geht.

        Beim intellektuellen Eintauchen in die pervertierte Struktur unseres aktuellen Rentensystems, als Teil unseres gesamtgesellschafltichen Systems, kann man ermessen, dass nahezu alles im Land auf den Kopf gestellt wurde. Ihre Antwort darauf: Kürzung der Pensionen, auf dass die Pervertierung komplett werde. Nein, Nein!

      • Meine Antwort lautet anders und ist ganz einfach. Es darf keine Pfründe und Privilegien geben und keine Ungerechtigkeiten. Das schließt das Berufspolitiker-und das Beamtentum ebenso ein, wobei man noch trefflich streiten kann und sollte, ob das überhaupt noch zeitgemäß ist und weshalb das gerade in Deutschland so aufgebläht ist, wie die unsäglichen Bonizahlungen an gefeuerte und erfolglose Wirtschaftsbosse.

      • …Berufspolitiker……Bonizahlungen….erfolglose Wirtschaftsbosse….

        …Rentenhöhe….Pensionen….

        Wo ist die Schnittmenge? Klären Sie mich auf!

      • @wl, übrigens, vielleicht nochmal zur angeblichen „Benachteiligung“ von Beamten.
        “ Im gleichen Zuge sollen dann auch die Mindestpensionen steigen. Aus ehemals 1588 Euro sollen zukünftig 1623 Euro monatlich werden. Ab Februar 2017 sollen die Mindestpensionen dann einen Wert von 1660 Euro erreichen. Auf die Mindestpension hat theoretisch jeder Beamte ein Anrecht, der fünf Dienstjahre abgeleistet hat.“
        https://beamten-infoportal.de/magazin/news/bundesbeamte-mindestpension-steigt-auf-1660-euro/
        Also:
        – Mindestpension – deutlich höher als die Durchschnittsrente – nach 5 Jahren
        – Mindestrente nach 35 Jahren

      • Ich bestreite das nicht, jedoch teile ich Ihren Ansatz nicht.
        Ich würde mich auf die Erhöhung der Renten konzentrieren.
        Schauen Sie in Nachbarländer. Warum können die das?!

      • Die können das, weil sie anders finanzieren, es dort keine oder weniger Privilegien und Sonderregelungen gibt, z. B. was Beamte betrifft, die dort auch wie alle anderen einzahlen müssen und weil Deutschland offenbar nicht bereit und in der Lage ist, ein ganz offensichtlich zum Scheitern verurteiltes Schneeballsystem nicht umfassend zu reformieren.

  25. Wenn man den Rentnern ihr Geld lässt, dann werden damit doch nur die Kids alimentiert.

    Und die können nur noch wischen, wissen alles besser und hüpfen freitags blödsinnig herum. Es sind doch nicht nur die Sozialkassen, die die Linxen alimentieren.

  26. Herr Paetow, wieder zurück. Das freut mich. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, dass der Talkshowkonsum nun doch Spuren bei Ihnen hinterlassen haben könnte, nachdem Plasberg und Maischberger nicht von Ihnen besprochen wurden. Sie sind einer der Autoren, die ich sofort am Schreibstil erkenne und ihr Humor ist klasse. Aber, ist natürlich okay, wenn Sie sich auch einmal schonen (müssen).

  27. Das wird von der SPD als reines Wahlkampfthema aufgeblasen. Mit sozialer Gerechtigkeit, die die SPD ständig bemüht, hat das alles nichts zu tun. Ganz richtig wurde z.B. gefragt, was ist mit dem der 34 Jahre und 11 Monate Beiträge gezahlt hat?, vielleicht mehr als der mit 35 Beitragsjahren.

  28. TV-Talks mit Kevin, Rackete, Anna-Lena & Co. – Kabarett-Flatrate für nur 17,50€ im Monat.

  29. Die Rentenkasse ist doch leer, und der Rentenbescheid das Papier nicht wert. Die Norweger (5 Millionen Einwohner), haben einen staatlichen Rentenfonds in Höhe von 1 Billion Dollar. Die Deutschen, das als zusätzliche Verbindlichkeit in Form von Target 2, und dazu eine Grün durchtränkte Politikerkaste, die aus CO2 -Gründen die Wirtschaft abwürgen wird. Am Ende bleibt nur noch Grundrente für alle, der Rest geht drauf für die Pensionen der Beamten und Politiker.

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