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Manager mit und ohne Rückgrat

Auto-Boss Carlos Tavares übt deutliche Kritik an Elektromobilität

06.11.2019

| Lesedauer: 3 Minuten
Während Automanager Herbert Diess VW »grün« redet und auch der neue Mercedes Chef Källenius ihm kritiklos zu folgen scheint, kommen deutliche Worte vom portugiesischen Weltkonzern-Chef.

›Zu Hause bleiben‹ wird es künftig für viele heißen müssen. Mobilität wird zu teuer und daher eingeschränkt. »Einige von uns einige von uns werden in nicht allzu ferner Zukunft eines Tages aufwachen und feststellen, dass wir uns keine Bewegungsfreiheit leisten können.«

Das sagt Carlos Tavares. Er ist nicht irgendwer, sondern Chef des französischen PSA-Autohersteller-Konglomerats, hat erfolgreich Peugeot und Citroën saniert und schließlich für 1,3 Milliarden Euro Opel gekauft.

Während sein Automanager-Kollege von VW, Herbert Diess, vermutlich wider besseres Wissen VW »grün« redet und von kommender Elektromobilität schwärmt, und auch der neue Mercedes Chef Källenius ihm kritiklos zu folgen scheint, kommen deutliche Worte von dem portugiesischen Weltkonzern-Chef. Tavares hat in einem bemerkenswerten Interview mit dem Focus Klartext geredet.

Er kritisiert die realitätsferne Klima-Politik und bekämpft den Zwang zu einer Antriebsform wie dem elektrischen und fordert im Zweifel Wahlfreiheit für den Autofahrer: »Wenn wir ein Gesetz einhalten müssen, das besagt, dass wir weniger Schadstoffe ausstoßen müssen, um den Planeten zu retten, müssen wir dem Verbraucher die Wahl geben, was für seine Bedürfnisse und seinen Besitz am besten geeignet ist.«

Tavares: »Bei PSA wollen wir uns nicht mehr schämen und sagen dem Kunden: Wenn dies das Auto ist, das Sie mögen, dann sind dies die Motoren, die Sie zur Verfügung haben, jeder mit seinen eigenen Vor- und Nachteilen.«

Er wettert gegen die Dogmatiker, die wild herumreden und »verantwortungslos utopische Maßnahmen« verkündeten. Dabei stoße der Dieselmotor 15 bis 20 Prozent weniger CO2 Emissionen aus als Benzinmotoren. Doch dieses Gerede »Der-Diesel-ist-tot« habe mehr Verbraucher und Unternehmen dazu veranlasst, Benzinfahrzeuge zu kaufen und in diesem Sinne die globale Erwärmung zu erhöhen.

Er ist der Auffassung, dass diejenigen, die für »den Tod des Diesels warben«, eine »schwerwiegende Tat begangen« hätten, für die sie sich eigentlich rechtfertigen müssten. Sollten die dann »Unkenntnis« als Begründung anführen, wären sie nicht in der Lage, »Gesetzgeber zu sein«.

Tavares fordert dazu auf, mit einem Rundumblick das gesamte Umfeld zu sehen: »Als europäischer Staatsbürger möchte ich jeden auffordern, eine 360° Sicht auf das Umweltproblem zu haben und nicht nur auf den Auspuff des Autos zu zeigen.«
Tavares fragt, wie hoch der CO2 Fußabdruck bei der Gewinnung seltener Rohstoffe für Batterien sowie beim Recyceln und beim Laden von Batterien ist. Er stellt weiter die Frage, wie teuer das »CO2-muss weg«-Abenteuer kommt. »Was ist die zukünftige Steuer auf die Energierechnung zur Finanzierung unsere Regierungen? Wie viele Arbeitsplätze werden wegfallen, wenn der Automobilmarkt stark und dauerhaft zusammen bricht?«

»Niemand in Europa rechnet nach.« Die Politiker hätte sich mit den Gesetzen der Physik und Chemie auseinandersetzen können, bevor sie »Tod dem Diesel« riefen.
Auch die EU bekommt ihr Fett weg: Tavares war zwei Jahre lang Vorsitzender der Vereinigung der europäischen Automobilhersteller ACEA (European Automobile Manufacturers Association). Es gelang ihm nicht, die politischen Entscheidungsträger auf den Unsinn der Dieselverbote aufmerksam zu machen.

Tavares: »Die Europäische Union hatte ausdrücklich die Absicht, uns nicht zuzuhören.« Sie fürchtete offenbar nach Ansicht von Tavares, als Automobillobbisten beschuldigt zu werden. »Ein Wort, das heute schmutzig ist.«

»Sie erkannten jedoch nicht, dass wir genau die wissenschaftliche und technische Seite dieses Themas erläutern wollten.« Dann hätte sie sich mit Daten basierend auf den Gesetzen der Physik und Chemie auseinandersetzen können. »Ich sage auch nicht, dass wir gehört werden sollten, weil wir 13,8 Millionen Arbeitsplätze in der Europäischen Union vertreten, sondern weil dies dazu beitragen würde, verantwortungsbewusstere Entscheidungen zu treffen.«

»Aber sie zogen es vor, dem ›Lobby-Label‹ auszuweichen, das viele Stimmen stiehlt.« PSA beteiligt sich nach den Worten von Tavares nicht an einem Programm zum Aufbau eines Schnellladesystems in Europa, obwohl sie die zweitgrößte Gruppe der Autohersteller ist. »Unser oberstes Gebot ist es, Bewegungsfreiheit mit einem hohen Maß an Komfort, Qualität und Nachhaltigkeit zu bieten. Die Infrastruktur, die für den Transport von Fahrzeugen benötigt wird, ist nicht unser Kerngeschäft.«
Ein Autohersteller beteilige sich ja auch nicht am Bau von Autobahnen oder Tankstellen. »Ich sehe es so, dass dies in der Verantwortung von Kommunen, Regierungen und so weiter liegt.«

Die Investitionen seien sehr hoch, und diese Strukturen stehen bereits unter hohem Druck. Damit deckt Tavares weitere Wunden des Wahnsinnsvorhabens »Elektromobilität« auf, die extrem hohen Kosten der geplanten elektrischen Ladeinfrastruktur.

Ladesäulen erfordern mit den dafür notwendigen Umspannwerken und Stromleitung sowie zusätzlichen Kraftwerken gewaltige Mengen an Kapital. Das wird extrem teuer und führt zu »schwer zu umgehenden Defiziten«, wie Tavares formuliert.
»Die Lösung für private Investitionen in diesem Bereich hat sich ebenfalls nicht bewährt, da die Stromverteilung nur rentabel sein wird, wenn der Verbraucher mehr bezahlen kann.«

Sprich: Die Kosten für den elektrischen Strom für die müssen drastisch steigen. Das führt dazu, dass sich »einige die Bewegungsfreiheit nicht mehr leisten können«.


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59 Kommentare

  1. Er hat ja recht, aber auch ein Benziner erhöht die globale Erwärmung nicht. Da ist er nämlich wieder, der versteckte Kniefall vor der „menschengemachten Klimaerwärmung wegen des CO2“. Tavares bringt es nur geschickter an den Mann, als die deutschen Autobosse.

  2. Warum kann Tavares ansprechen, wozu deutsche Automobilmanager nicht in der Lage sind? Basiert das Schweigen der deutschen Automobilindustrie nur auf Feigheit oder auch auf Inkompetenz? Ist den Managern egal, was aus den Unternehmen wird, nachdem sie ausgeschieden sind oder wegen ihrer Fehler ausgeschieden wurden? Was sind das eigentlich für „Führungskräfte“, die sich von anderen an der Nase durch die (politische) Arena ziehen lassen?

    • Die deutschen Hersteller sind gigantisch in China engagiert, was ja auch gut und richtig ist. Die Chinesen ordnen die e-Quoten an. Die Hersteller müssen die e-Fahrzeuge entwickeln und produzieren. Die deutschen Hersteller wollen deshalb auch die Modelle, die sie sowieso haben müssen, auch in D und EU verkaufen. Das geht nur mit gigantischen Subventionen. Die deutschen Hersteller sind genau so kompetent wie Herr Tavares. Die deutschen Autochefs sind nur grenzenlos opportunistisch, um im grünen Zeitgeist möglichst viel Staatsknete locker zu machen. Tavares/PSA brauchen dies nicht zu sein, weil sie keine substantiellen China-Interessen haben. In D macht Opel das Opportunismus-Spiel mit.

  3. Bis vor vier Jahren war ich Fan von Mercedes – in meinem Betrieb gab es nichts anderes. nach Zetsche und Dies ist Schluß, aus h mit VW. Ich fahre häufig auf den Balkan, beruflich, und große Strecken. Mit E-Auto geht das nicht.

    • Dabei hat doch gerade Mercedes schon seit Jahrzehnten E-Autos gebaut. Z.B. E200, E230, E250 usw. (Satire aus)

      • Mein lieber Mann, mein Lieber;
        das ist ja der Kalauer für den Stammtisch. Gleichzeitig finde ich einen Aufhänger um die ver-mainstreamten Stammtischler mit hinterhältig-fröhlichem Grinsen an TE heranzuführen. Ich freu mich schon drauf.

  4. In irgendeiner Talkshow erzählte ein Automanager , dass die Motoren für Mercedes aus Frankreich kommen.

  5. Es waren die Franzosen, die den Kat damals einfach in ihre Autos einbauten, während in deutschen Landen noch darüber diskutiert wurde, dass der doch viel zu teuer wäre…….
    Es waren deutsche Ingenieure, die den Diesel zur effektivsten Antriebsform und inzwischen auch zu einer der saubersten entwickelt haben und die jetzt am Pranger stehen – an dem von deutschen Ideologen errichteten!
    Und es werden diejenigen in deutschen Landen sein, die sich langsam wieder wetterfestes Schuhwerk zulegen werden müssen, die einer Ideologie gefolgt sind, deren Folgen sie sich schlicht nicht leisten können!
    Und immer wieder: Diese derzeitigen Zeitgenossen sind drauf und dran, das zu „verfrühstücken“, was drei Generationen nach dem Krieg aus dem Trümmerhaufen Deutschland erwirtschaftet und geleistet haben! Aber Wertschätzung ist in diesem Land ja langsam ein Begriff, den man getrost aus dem Duden streichen kann……….

  6. Jeder Druck, der auf die deutsche Blase ausgeübt wird, führt eine kleines Stück hin zum zerplatzen.

  7. Wenn man den VW Bossen zu hört, könnte man zu Schluss kommen, die haben das mit dem Dieselskandal selbst in Szene gesetzt.
    Kaum war das mit dem Dieselchaos aufgetreten, zogen sie schon E-Autos aus dem Nikolaus-Sack.
    Wie geht das denn. Jahrelang nix und dann von einem Tag auf den anderen eine ganze Flotte anbieten.
    Diesen Münchhausens von VW kann man wirklich nichts mehr glauben.

    Der PSA-Cheffe sagt endlich die Wahrheit wie es kommen wird.
    Nämlich ein Heer von Arbeitslosen und ein Heer von Schutzsuchenden
    Gnade uns, wenn die dann aufeinander losgehen.

  8. Mal prinzipiell, französische Autos sind besser als ihr Ruf. Manchmal seltsames Design und noch seltsamere Farbpalette. Aber mir hat eines bei einem (unverschuldeten) Frontalcrash das Leben gerettet. Ein Crash, den ich in einem Golf nicht überlebt hätte, so die Aussage des Rettungssanitäters.

    • Ich kenne aber ganz viele, die nach einem Ausflug in die französische Autowelt reumütig zurückgekehrt sind zu VW, Seat oder Škoda. Moi aussi! Manchmal war eben nicht nur das Design eigenartig.

  9. Aus dem Leben einer modernen Familie…
    Zum Spaß habe ich meiner Frau mitgeteilt, dass ihr nächstes Auto ein E-Auto sein wird. Ist nicht gut angekommen… will sie nicht… muss ich noch Überzeugungsarbeit leisten 😉
    Meine Tochter macht gerade Führerschein und hat die ersten sechs Stunden auf einem E-Golf gemacht. Sie fand es toll. Viele die einmal ein E-Auto gefahren sind, sind tatsächlich beeindruckt. Auf unserem Firmen-Parkplatz gibt es jetzt die ersten E-Ladesäulen. Leider funktionieren die nicht so richtig, bei über 30°C im Sommer wurden sie wegen Überhitzungsgefahr abgeschaltet, manchmal bleiben die Stecker in den Ladesäulen stecken und der Service-Mitarbeiter muss kommen und sie wieder befreien. Oft funktionieren sie einfach nicht. Mein letzter Dienstwagen war ein VW Diesel. Nach dem Dieselskandal hatte ich mich aber vor zwei Jahren für einen Benziner entschieden. Vermutlich muss mein nächster Dienstwagen zumindest ein Hybrid werden, da die internen Vorgaben meiner Firma bezüglich CO²-Emission immer restriktiver werden. Ich denke darüber nach, mir zuhause im Carport eine Wallbox zum Laden zu installieren – für alle Fälle…
    …für alle Fälle behalte ich auch noch meinen (geerbten) 34 Jahre alten Porsche 911. Man weiß ja nie, was noch so kommt.
    Allzeit gute Fahrt wünsche ich.

    • Kicher, ja ein Hybrid, das ist so ein Auto 2 in 1, wo man den Linksgrünen vorgaukeln kann, dass man für ein eAuto ist, aber dann doch lieber anders fährt. Leider bekommt man nicht den Rabatt drauf, wie auf anderen Waren: Kaufen Sie 2 Stück xyz und sie müssen nur eines bezahlen. 😉

  10. Tavares spricht mir aus der Seele. Der markt muss entscheiden, welche Art Autos sich durchsetzt. Ohne staatliche Verzerrungen – Zuckerbrot und Peitsche – durch das sozialistische Planungsbüro der Gottkaiserlichen.

  11. Wurde auch langsam Zeit. Es sollten viel mehr werden!

    • Ich frage mich warum der erst jetzt damit rauskommt… vor 3 Jahren hätte ihm vermutlich noch der mediale Scheiterhaufen gedroht…

  12. Ich stimme vollumfänglich zu!
    Die, die keine Ahnung haben, haben was zu sagen – die, die Ahnung haben, haben nichts zu sagen.

  13. Ironischerweise hat PSA schon kräftig geforscht für Teilelektrifizierung bis in die kleinen Baureihen hinunter. Diesel und 48 Volt – das Erfolgsrezept schlechthin.

  14. Ich werde mir wohl zum ersten Mal nach 30 Jahren VW ein Fahrzeug aus der PSA-Gruppe kaufen.
    Man kommt sich inzwischen als VW Diesel-Fahrer wie ein Paria vor. Man hat das Gefühl, selbst der Konzernchef von VW nimmt das Wort Diesel nur noch mit Ekel in den Mund.
    Es tut mir leid um die Arbeitsplätze, doch leider kann ich keinen großen Aufstand, auch nicht bei der deutschen Arbeiterschaft und insbesondere deren Gewerkschaften, erkennen, der diesen Wahnsinn beenden würde.

    • Die Gewerkschaften sind in Babylonischer Gefangenschaft mit Links. das wird ihr Untergang sein.

    • Gar kein Auto kaufen. Lieferservice nutzen oder gelegentlich ein Mietauto oder Taxi. Kommt deutlich billiger.
      Geht halt nur, wenn man nicht pendeln muss und die Stadt nicht zu klein ist, also ein bisschen was am Ort vorhanden ist.
      Die Dorfbewohner und Pendler sind halt verraten und verkauft.

  15. Was bin ich froh, dass wir seit Jahren Diesel aus seinem Konzern fahren! Warum nur ist er der Einzige in der Branche, der das erkennt?

    • Die deutschen Automobilmogule wissen das auch, verbeugen sich aber mit dehnfähigem Rückgrat vor der Kanzlerin und passen sich geschmeidig dem politischen mainstream an. Auch diese Haltung hat ihre historischen Vorläufer.

  16. Ein kluger Mann, Respekt! Aber er wird damit nicht durchdringen durch das Dickicht der Dogmatiker und Klimafanatiker, speziell in Deutschland. Hier läuft er gegen eine Wand auch die der opportunistischen deutschen Automanager. Diess fordert bekanntlich schon jetzt eine Erhöhung der CO2 Steuer auf Kraftstoffe damit E-Autos wenigstens über die Betriebskosten einigermaßen konkurrenzfähig werden. Der weiß genau wovon er spricht. Daraus spricht auch eine Menge Skepsis aber sie müssen sich der Politik und der herrschenden Meinung beugen. Tavares muss das offensichtlich noch (!) nicht.

  17. Klasse Typ nächster Diesel bei mir kommt aus dem PSA Konzern

  18. Da hat man sich doch immer gefragt, warum die deutschen „Wirtschaftsführer“ im 3. Reich sich so an die Nazis und deren Zeitgeist rangeschmissen haben. Tja, und jetzt sieht man, wie die jetzigen deutschen Wirtschaftsbosse („-führer“ ist ja unmodern geworden) sich wieder an den Zeitgeist ranschmeißen, wieder gegen die langfristigen Interessen Ihrer Unternehmen und Kunden. Ist das jetzt etwas, dass die Unternehmer der 30’er Jahre entlastet, weil sowas offenbar „normal“ ist, oder belastet es die heutigen Unternehmer, weil sie nicht bereit sind, „Zivilcourage“ zu zeigen? – Anne Will und Co: hier gibt es was Hochmoralisches zu philosophieren!

  19. Auch PSA wird an der Elektromobilität nicht vorbeikommen, egal ob das für die Sinn macht oder nicht. Durch gesetzliche Regelungen, Fahreinschränkungen, steigende Steuern, Abgaben auf Verbrenner einerseits und Förderung von E-Autos andererseits, kann es sich kein Autokonzern leisten, Elektromobilität aussen vor zu lassen. GB und Schweden haben konkrete Jahreszahlen festgelegt, danach dürfen Verbrenner dort nicht mehr als Neuwagen zugelassen werden.
    Es steht zu befürchten, dass Autofahren in Zukunft nicht mehr so selbstverständlich für breite Bevölkerungsschichten möglich sein wird, wie bisher.

    • Derartige Beschlüsse werden bei entsprechendem Druck von der Straße auch schon mal rückgängig gemacht.

  20. Seit ca. 40 Jahren kaufe ich die Marke mit dem Stern. Mit steigendem Alter stiegen die Ansprüche, aber auch die Preise. Mein Anspruchsdenken hat sich seit kurzem grundlegend geändert.

    Ich werde mir nie ein E-Mobil-Auto zulegen, mit den bekannten grottenschlechten Öko-Ergebnissen in der CO2-Bilanz, mit Reichweitendefiziten, mit äußerst umweltschädlichen Akus (…mit fehlenden Entsorgungsoptionen), mit fehlenden und auch nie gebaut werdenden Ladestationen, mit der zusammenfassend absolut falschen -gegenüber Wasserstoff nur ideologisch begründeten- Gesamtkonzeption und mit obendrein auch noch völlig überzogenen Preisen.
    Im übrigen sind auch Diesel-Fahrzeuge heute so sauber wie noch nie zuvor.

    Mein nächstes Fahrzeug wird daher aus nichtdeutscher Produktion stammen; ich möchte den eigenen, …von Politik, von Auto-Bossen und von anhängenden Gewerkschaftsvertretern und Betriebsräten verursachten und beklatschten… Untergang der deutschen Autoindustrie nicht auch noch subventionieren.

    Schade um die deutsche Autoindustrie und deren Zulieferbetriebe !
    Aber kein Mitleid; fast alle haben´s so gewollt !

    • Wenn hier die Wirtschaft kollabiert, werden sich viele auch kein PSA-Produkt leisten können!

  21. Durch Neo Magazin Royal, mit dem mich mein Verlobter jedes Mal quält, sehe ich schön die grüne Traumwelt, in dem Menschen jeden Tag mit dem Rad durchs Grün zum Tante Emma Laden fahren usw.

    Ist BTW jmd schon aufgefallen, dass genau die, die mit Natur nix tun haben, es am meisten verklären?

    • Werte Frau Politkaetzchen,

      ich habe das zarte Gefühl, dass sie sich mental schon langsam von Ihrem Verlobten zu distanzieren beginnen. Meine Lebenserfahrung sagt mir, dass gerade ähnliche politisch-gesellschaftliche Ansichten ein unverzichtbarer Kitt in einer Beziehung sind, jedenfalls dann, wenn sie länger andauern soll. Und vorsätzlich und wiederholt mit dem Anblick von Jan Böhmermann (und dem, was er sagt) gequält zu werden, ist schon was für den Internationalen Strafgerichtshof.

      Beste Grüße

      Robert Krauthausen

      • Ich liebe ihn ja und bis auf diese „Macke“ ist er der perfekte Ehemann. Ab und zu schimmert ihn die Realität durch, weshalb ich die Hoffnung hege, daß er es irgendwann selbst kapiert

      • Verehrter Hr. Krauthausen,
        sind Sie ganz sicher, dass Sie sich hier auf der richtigen Plattform befinden?
        Möglicherweise wäre es hilfreich Frau „Politkaetzchen“ ihre e-mail Adresse zu hinterlassen um Ihre „Lebenserfahrung“ hinsichtlich unterschiedlicher politischer Einstellungen in Partnerschaften vertieft diskutieren zu können 😉
        Nicht’s für ungut … !

      • Werter Herr Rühle,

        wir sind doch hier nicht beim Parshippen.

        Beste Grüße

    • Das ist die hippe Szenejugend, welche die Natur bei Rafting- und Canyoning Touren kennenlernt. 😉

    • Zeit, die Verlobung zu lösen. Das geht nicht gut.

  22. Gratulation an Herrn Tavares! Zurzeit fahre ich ein deutsches Automobil. Aber sollte ich in ein paar Jahren nur noch Autos mit Verbrennungsmotoren aus unserem Nachbarland Frankreich kaufen können, dann fahre ich eben zum ersten Mal in meinem Leben ein französisches Fabrikat. Ich werde so lange dem E-Auto-Wahnsinn auszuweichen versuchen, wie ich kann.

    PS: „Prediger absoluter Wahrheiten sind immer absolute Lügner.“ (Karlheinz Deschner)

    • Mein erster Diesel war ein Peugeot Turbo Diesel mit ehedem satten 90 PS.
      Der Motor war ( vglw.) durchzugstark und auch bei arktischen Temperaturen extrem zuverlässig.
      Nach über 200.000 schadensfreien (!!!) km auf der Uhr fand er ein neues zuhause und eine Träne meinerseits begleitete ihn…
      Es scheint an der Zeit sich die Modellpalette von Peugeots Dieselfahrzeugen genauer anzusehen …!
      Wann fallen die Eigentümer und Arbeiter endlich den ideologischen Spinnern in den dt. Konzernzentralen in den Arm ?

      • Die aktuellen Dieselmotoren von Peugeot sehen aber auch nicht gerade nach Krachern aus mit ihren 3 Zylindern…

    • Danke für den Fingerzeig auf den Deschner. „Abermals krähte der Hahn“ wieder vorgekramt. Alternative für die Zeit, die ich spare, wenn ich die TE-Quasselbuden-Zusammenfassungen lese, statt denen in Echtzeit zu folgen.

  23. also an mir wird die Autoindustrie künftig sehr viel weniger verdienen… ich habe ein Solardach und eine Speicherbatterie im Keller… demzufolge fahre ich nahezu umsonst Auto… wie lade stops außerhalb umfassen gerade mal 10% meiner Fahrten… und ich tippe mal, es wird künftig viele geben, die das ähnlich handhaben werden

    • Und die armen **** die im Land mit der höchsten Mietquote keine Möglichkeit zu Solar aufm Dach, Batterie im Keller, Ladesäule inner Garage haben? Wie früher, wer sich keinen Pferdestall leisten kann soll auch nicht reisen? Aber auch gut. Wenn ich nur noch per pedes auf Arbeit kann, dann bleib ich daheim. Dann nutz ich das von mir eigentlich abgelehnte, aktuell verfassungsgerichtlich geschaffene Grundeinkommmen. Und „ich tippe mal, es wird künftig viele geben, die das ähnlich handhaben werden“. Dann stehen sowieso die Räder still.

    • Ich tanke Mondstrom, der mit meiner Mondsolaranlage meine Mondbatterie lädt.Ich hoffe das demnächst viele in das Mondnachtstrom Modell ,damit die Nachtstrom Produktion durch durch Mondstrom gesteigert werden kann. Denn nur durch Mondstrom kann die Welt gerettet werden

  24. Es ist jammerschade, dass wir in Deutschland solche Unternehmenschefs mit Vernunft und Rückgrat ganz offenbar nicht mehr haben. Von Politikern ganz zu schweigen.

  25. Der Fehler den Tavares macht ist, dass er gerne „ein bisschen schwanger“ sein will.
    Er stellt ja diesen ganze „Co2 – wir retten unser Klima Schwindel“ nicht komplett in Abrede, sondern er will es nur ein wenig „weniger radikal“.
    Das wird aber nicht funktionieren, denn im Bereich der Dummheit schlägt der Dumme den Vernünftigen mit seinen eigenen Waffen.
    Leider hat die Wirtschaft 40 Jahre lang tatenlos dabei zugesehen, wie Neomarxisten diese Welt unterwandern, sie sind still und defensiv geblieben und haben weiter ihre Geschäfte gemacht….

    Jetzt könnte es bald zum großen Showdown kommen, der Geist will nicht mehr zurück in die Flasche, so sehr man sich auch bemüht.

    Die Narren haben längst die Kommandobrücke geentert, freiwillig werden sie diese nicht mehr verlassen…

  26. Die hauseigene Entwicklung von Dieselmotoren für PKW hat bei PSA eine lange Tradition, sowohl bei Peugeot, wie auch bei Citroën, so dass man zu den führenden Herstellern sparsamer und dennoch leistungsstarker und langlebiger Dieselmotoren gehört. Mit der Entwicklung des Rußpartikelfilters hat man in der Vergangenheit auch wesentlich dazu beigetragen, die Emissionen dieser Antriebstechnik zu reduzieren. Bei der Einführung der Hybrid-Technik hat man sich klar für die Kombination mit einem Dieselaggregat ausgesprochen, da so die größte Effizienz zu erreichen sei.

    Die Hybridtechnik sah man bei PSA ohnehin vornehmlich als Mittel zur Effizienzsteigerung des Verbrennungsmotors, da mit ihrer Hilfe die Rekuperation der Bremsenergie ermöglicht wird, was zu erheblichen Verbrauchsreduktionen im Stop-and-Go-Verkehr führen kann. So hatte man, in Zusammenarbeit mit Bosch, ein auf Druckluft basierendes System entwickelt, das auf Elektromotor(en) und Akku(s) verzichtet. Seine Einführung scheiterte (bislang) aber daran, Mitbewerber für diese Technik zu gewinnen, um sie preisgünstig in großen Stückzahlen herstellen zu können. Im Rahmen der Fusion mit Fiat-Chrysler könnte diese Technologie doch noch eine Chance bekommen. Wäre da nicht die Politik mit ihren – Verzeihung – dämlichen Vorschriften, die illusorische CO2-Grenzwerte definiert, der Elektromobilität dabei CO2-Freiheit zumisst und Areale schafft, in denen nur lokal „emissionslos“ zu betreibende Fahrzeuge gefahren werden dürfen.

    Insgesamt favorisiert man bei PSA ganz offensichtlich einen gleitenden Übergang hin zu immer weniger verbrauchenden Verbrennungsmotoren, die möglicherweise zukünftig auch mit synthetisch hergestelltem Kraftstoff „CO2-neutral“ betrieben werden könnten. Für Klimaapokalyptiker ist das zu wenig zu spät. Leider auch für die Politik, nicht nur auf Ebene der EU. Die individuelle Mobilität mit einem PKW wird bewusst verteuert, so dass es zukünftig wieder vom sozialen Status abhängig sein wird, ob man sie sich wird leisten können. Vorneweg dabei all die Parteien, die sonst „Soziales“ so hoch hängen.

    • Dazu kommt die ganze Überwachungstechnik, die bei Neuwagen in der EU ab 2022 verpflichtend eingebaut werden muss. Schon aufgrund dieser Zulassungsvorschrift stirbt zukünftig das Segment der günstigen Klein(st)wagen. Die aber verbrauch(t)en vergleichsweise wenig.

      ‚Dämliche Politik‘ trifft es gut.

  27. Wenn das EU weit kommen soll, bin ich gespannt, ob das z.B. auch in den osteuropäischen Ländern so gemacht wird?

  28. Ja Herr Tavares!
    Toll, dass sie ein Interview geben im Focus, das wird sicherlich viel bewirken!

    Ihnen ist vielleicht entgangen, dass es in den klassischen Autoproduzenten – Ländern Parteien gibt, die sich diesem grünen Irrsinn entgegen stellen seit Jahren:
    In Deutschland die AfD, in Frankreich der FN, in Italien die Lega.

    Wo war die Unterstützung ihres Verbandes für diese Parteien?
    Jetzt jammern sie herum, aber letztes Jahr hatte noch der scheidende Daimler Chef Zetsche der AfD die Spenden gestrichen, stattdessen spendete er lieber für die vereinigten Greta – Parteien. Warum haben sie diesen selbstzerstörerischen Masochisten nicht hochkant aus ihrem Verband gefeuert?

    Ich glaube übrigens nicht, dass wir zukünftig keine Autos mehr fahren werden, denn so ein klassisches Auto hält mit etwas Pflege und Wartung locker seine 30 Jahren.

    Ihr werdet keine neuen Autos mehr verkaufen, der Gebrauchtmarkt wird blühen und die Preise in die Höhe schnellen….

    • Sind Sie sicher? Die Leute lassen sich doch immer noch vom polit-medialen Komplex manipulieren. Letztes Jahr konnte ich davon sogar profitieren. Meine Frau und ich wollten uns noch einen gebrauchten Wagen für unser Ferienhaus zulegen. Das sollte eigentlich ein Benziner werden, da der Wagen ja nicht so viel fährt. Aber wegen der irrsinnigen Diesel-Diskussion wurde es dann doch ein Diesel. Euro-5 Diesel waren einfach unschlagbar günstig zu haben 😉

  29. Recht hat er! Ich denke der Autohersteller, welcher beim Verbrenner bleiben, werden am Ende die Sieger sein. Die E-Auto Romantik wird sich nicht durchsetzen und der Wind drehen und wenn dann VW in der Senke verschwindet ist es auch nicht weiter schlimm. Die haben hier so viele Leute be****** das haben sie sich redlich verdient. Habe mir vor kurzem erst einen neuen gekauft, SUV natürlich und dazu noch mit einem alten , deutschen Namen, jetzt erst Recht, da kann ich ziemlich renitent sein. Habe den Verkäufer gefragt wie es denn so läuft mit den E-Gedöns, er antwortete *gar nicht, wird nicht nachgefragt*.

  30. Bravo Herr Tavares, ich habe gestern einen Opel Grandland bestellt, nachdem ich zeit meines Lebens seit 47 Jahren nur VW-Modelle (Käfer, Golf, Tiguan) gekauft habe. Das habe ich auch der VW-Pressestelle mitgeteilt. Ich lasse mich als AfD-Wähler nicht von VW-Konzernoberen beschimpfen, wie es mehrfach vorgekommen ist. VW ist seit Adolfs Zeiten ganz oben bei der politischen Korrektheit, propagiert heute ganz linksgrün die „bunte, tolerante“ Gesellschaft und betrügt obendrein hemmungslos seine Kunden (Diesel-Manipulationen). Nie wieder VW!

  31. Wenn E-Mobile von VW und Daimler den Bach runtergehen, kann PSA einen neuen Markt erschliessen. Vorausgesetzt, Privatkunden haben dann noch genügend Kapital, um sich einen Wagen zu kaufen …

  32. Respekt vor so viel Mut. Aber ich bitte auch um Verständnis für Herrn Diess: mit dem Land Niedersachsen als Großaktionär und dem Betriebsrat bzw. der IG Metall als zweite Managementhierarchie im eigenen Hause und bei der Dieselhistorie kann man sich das nicht erlauben.

    Macht aber nichts. Die Physik lässt sich nicht davon beeindrucken, wenn die Deutschen die Grünen wählen. Ich ändere meine Meinung zu dem Thema dann, wenn in Berlin wenigstens 100.000 Mitarbeiter der Autokonzerne und -zulieferer am 1. Mai den Rücktritt der Führung von DBG und IG Metall wegen ihrer überzogenen Regierungs- und Grünenoppositionstreue sowie ihre AFD-Verachtung fordern. Dann scheint das Problem für die Betroffenen irgendwie dringlich geworden zu sein. Bisher merke ich davon nichts. Kommt vielleicht noch.

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