Die Schlacht ist noch nicht geschlagen, Matteo Salvini wirkt müde. Zuerst der Rücktritt aus der Regierung, dazu auch Kritik, die er einstecken musste. Die Anzeigen gegen ihn wegen der geschlossenen Häfen, dann berappelte er sich wieder: Alle zwei Tage tritt er persönlich im regionalen Wahlkampf an, in Umbrien wird gewählt, Lächeln in Handykameras, Hände schütteln, Umarmungen von zahllosen Wählern – und dazwischen noch ein Fernsehduell bei der Moderatoren-Ikone Bruno Vespa in der Sendung „Porta a Porta“, Tür an Tür, wo sich die beiden bekanntesten Matteos Italiens auf Kommando streiten sollten.
Matteo Renzi, der ehemalige Premier und PD-Chef, nun mit seiner neu gegründeten Partei Italia Viva irgendwie doch als Rohrkrepierer gestartet – auf gerade einmal 11 Prozent kommt der Sozialisten-Ableger demoskopisch.
Diplomatie am Tresen: „Mach Dir keine Sorgen, Angela …“
Und nun also die Piazza San Giovanni in Rom – seit langem schon von Salvini reserviert – die Polizei schätzte 50.000, Salvini sprach von 200.000 Teilnehmern, die aus ganz Italien angereist waren. Für ein Fahnenmeer in Grün-Weiß-Rot sorgten die Bürger, mit den Parteiflaggen zeigten sie ihre Unterstützung, in erster Linie für Salvini.
Doch der ließ erst einmal anderen den Vortritt. Die Dramaturgie der Riesenkundgebung ließ nichts zu wünschen übrig. Auf den Mega-Leinwänden wurden Video-Einspieler gezeigt. Exakt solche wie das TV-Duell, als Renzi Salvini auch persönlich mit dessen Vita attackierte, über 30 Beleidigungen statt Programmpunkte wurden oben im Eck mitgezählt. Oder wenn der andere PD-Mann und ehemaliger Ministerpräsident, jetzt in der EU, Paolo Gentiloni, für offene Häfen und mehr Migranten warb. Ein Pfeifkonzert machte sich breit.
Ob Gentiloni, Di Maio oder kommunistische Lieder singende Politiker im Radio-Livestream, selbst Angela Merkel schaffte es auf die Leinwand mit Conte, der ihr einst etwas ins Ohr flüsterte – das alles wurde bildlich eingeblendet.
Salvini in Rom: Ein Fahnenmeer gegen die Regierung
Wie Gad Lerner und Vertreter der linken Elite so ticken, zeigte sich sogleich, als sich der Journalist gern in ein Gespräch mit einem Zuschauer verwickeln ließ, und dabei abgehoben, ja, arrogant wirkend, seine Zigarre paffte.
Allesamt Bilder, die Salvini in die Karten spielen. Spontan sangen plötzlich 200.000 Italiener, als einer laut anstimmte, die italienische Nationalhymne – da schauten sich auch Journalisten betroffen an.
Matteo Salvini macht Wahlkampf in Umbrien
Der bekannte Präsident der Region Venetien mit Lega-Parteibuch, Luca Zaia, sagte unter großem Jubel, „Sie (die Linken und die Regierung) beschimpfen uns als Rechte, und als Diktatoren“, dann seien sie aber die ersten „Diktatoren, die das Volk frei wählen lassen wollen.“ Hier auf der Piazza stehen Italiener, die ihren Stolz zurückhaben möchten. Sie möchten nur wählen, das sei auch ihr Recht. Vom Norden bis in den Süden.
Ein weiterer Koalitionspartner Salvinis könnte, kommt es zu Neuwahlen, ausgerechnet die Partei Forza Italia von Silvio Berlusconi werden. Als Berlusconi dann selbst oben am Rednerpult stand, dachte man für einen Moment, es sei eine Wachsfigur, wie einbalsamiert und gestrafft stand er da, im Hintergrund die Parteijugend. Es wäre besser gewesen, einigen von ihnen den Vortritt zu lassen. Berlusconi kann wohl nicht die Zukunft bedeuten, für die Matteo Salvini stehen will. Nur einige Nostalgiker finden Silvio Berlusconi noch gut, und auch er selbst schwelgte auch in der Vergangenheit. Einige Zuschauerreihen riefen denn auch „basta, basta!“.
Conte: Offene Häfen und Arbeit für Tausende Menschen aus Afrika
Giorgia Meloni, die Fratelli d‘ Italia-Chefin, kann reden und argumentativ attackieren, wie nur ganz wenige in Italien, ja, in Europa. Sie sieht sich mit ihrer Partei als Bewahrerin und Hüterin der europäischen und christlichen Werte, sie stehe ein für die italienische Identität, sprach sie laut mit fester Stimme ins Mikrophon. Ihre Worte hallten durch die Straßen der Hauptstadt.
Sie schenkte der amtierenden Regierung nichts. Diese Regierung müsse sich schämen. Ausgerechnet die Fünfsterne-Bewegung von Gründer Beppe Grillo, sei mit den Roten (PD) eine Koalition eingegangen, ausgerechnet die Cinquestelle, die einst mit dem vulgären Slogan des „va fan culo“ (fuck yourself) die etablierte Politik aufgemischt haben, seien nun Teil des Systems? Sie (Meloni) meine, eigentlich müsse man der Fünfsterne-Bewegung den eigenen Spruch um die Ohren hauen. Und schon ertönte es, „Grillo, Grillo, va fan …“.
Matteo Salvini auch vor Wahlen in der Emilia-Romagna
Ferner sprach sie sich gegen Kinderadoptionen von gleichgeschlechtlichen Paaren aus, wer schütze oder frage denn die Kinder? Auch die Geschichte vom Kinderhandel in Bibbiano, in der auch einige PD-Funktionäre oder -Mitglieder involviert sein sollen, wickelte Meloni kurz ab, angewidert meinte sie: „Dieser Schmutz“, müsse aufhören. Und mit dieser Partei regiere nun Conte mit den Fünfsternen, obwohl sie lautstark mit der „Bibbiano-Partei“ nichts zu tun haben wollten. Mit ihr werde es in Italien ganz sicher keine Islamisierung geben. Wer hier in Italien ein Problem mit Kultur und Identität der Italiener habe, straffällig werde, müsse sofort zurückgeführt werden.
Am Ende rief Meloni zum Zusammenhalt auf und meinte Salvinis Lega sowie das Versprechen, nie mit den Gelben und nie mit den Roten zusammenzugehen.
Matteo Salvini schloss die Kundgebung mit seinem Auftritt. Ein Auftritt wie ein Tribun, die Spielregeln des modernen Populismus versteht und beherrscht er. Andere von der Linken mögen vielleicht einer Carola Rackete huldigen, er jedoch wolle an die längst verstorbene Oriana Fallaci, Publizistin, Journalistin wie Freidenkerin erinnern, die schon früh davor warnte, die eigenen Werte zu verraten und den politischen Islam zu ignorieren. Es folgte ein Kurzclip zu Fallaci.Hier auf der Piazza San Giovanni sei mit 200.000 Bürgern das offene Italien, das geschlossene Italien mit den Sesselklebern würde im Regierungspalast sitzen, donnerte Salvini los. An die Zuschauer und Anwesenden gerichtet, sagte der Legachef nachdrücklich, sie seien die Protagonisten dieses denkwürdigen Tages, nicht die Politiker auf der Bühne.
Salvini war wieder ganz der alte, sprach aber bedächtiger und spottete auch: so viele Austritte, dann wieder Eintritte in die PD, als wären die Sozialdemokraten ein Therapiezentrum. Gegen Roms Verwaltung um Bürgermeisterin Virginia Raggi wurde auch ausgeteilt, „Rom muss wieder sicherer und sauberer werden“, die Bürger hier auf der Piazza, würden es ihr schon zeigen, dass der Platz nachher sauberer sei.
Man müsse für Italien und die jungen Leute Arbeit schaffen, Krankenhäuser verbessern, Straßen bauen, die Polizei stärken und die Häfen schließen. Das bedeute nämlich, weniger Tote auf dem Meer und den Menschenschmugglern endlich das Handwerk zu legen. Die Regierung und die Schleuser hätten Blut an ihren Händen.
Grillo habe vorgeschlagen, das Wahlrecht für die Alten in der Gesellschaft abzuschaffen, wer, so Salvini, sei danach dran?
Salvini kritisiert mangelnde Unterstützung durch Conte
Zur Europapolitik, legte Salvini seine Meinung dar. Wie oft habe er schon in den vergangenen Jahren gesagt, die Türkei gehöre nie in eine EU hinein, das sehe man jetzt wieder, wie mit den Kurden umgegangen werde. Und plötzlich täte die EU mit Merkel und Macron ganz verwundert, wieder mal. Ein Land, das Christen verfolgte, Armenier tötete und nun die Kurden bekämpfe, das sei definitiv nicht der Krieg Italiens, Applaus brandete auf.
Die Marschroute im Umgang mit der EU könne nur lauten, Freund eines jeden, aber sicher kein Diener von irgendwem. Die Steuern in Italien gehörten zudem gesenkt, die Kaufkraft der Bürger müsse gestärkt werden.
Und zuletzt, auch wenn die „Radical-Chic“-Linke den Slogan „Primi gli Italiani“, zuerst die Italiener, gern umdeuteten und behaupten Salvini und die Lega seien rassistisch. Ganz und gar nicht, jeder, egal welcher Herkunft und welcher Hautfarbe sei ebenso Italiener, wenn er hier Recht, Gesetz und Ordnung respektiere, Steuern zahle und seine Kinder zur Schule schicke.
Mit einem Dankeschön an alle Helfer und Einsatzkräfte und dem Ausruf „Viva Italia“, es lebe Italien, verabschiedete sich Salvini von den Jubelnden.
Zusammengefasst: Giorgia Meloni hat die Anwesenden begeistert, Salvini war fast staatsmännisch unterwegs, auf Silvio Berlusconi müssten beide verzichten können. Diese momentane Euphorie mit den guten Umfragewerten muss ins Ziel gebracht werden, aber allein das wird noch eine Herkulesaufgabe sein.
Die Meinung haben viele, auch meine ganze Familie, schon seid 2015:
Die illegale Masseneinwanderung wird die EU am Ende zerstören.
In wenigen Jahren wird Deutschland völlig ruiniert sein.
Wir brauchen wieder ein starkes Europa der Nationalstaaten, kein Jucker und Merkel Moloch und Diktatur aus Brüssel !
Beim Lesen war’s, als wäre ich dabei. Die haben’s gut, die Italiener.
Danke für den Beitrag, es ist toll zu sehen, wie sich andere Länder um sich kümmern. Ich wünschte, wir Deutsche wären etwas italienischer.
So eine Giorgia Melone brauchen wir auch, die zerlegt alle wie ich auf Video gesehen habe
Ich frage mich schon lange, woher Salvini seine Kraft und Energie nimmt. Er gibt sein Herzblut im Kampf um sein Land. Ich liebe diesen Mann und wünschte, wir hätten auch einen Salvini. Statt dessen haben wir nur verkommene und verdummte Schlappxxxxxxx (haha, gibt es dafür auch eine weibliche Form? Die sind nämlich inbegriffen), für die ich nur tiefste Verachtung empfinden kann, bis ganz hoch in die Spitze.
Ich beneide die Italiener, die so einen Kämpfer in ihrer Mitte haben.
Die glücklichen Italiener.
Ich habe ein nettes adrettes italienisches Ehepaar im 6-Parteien Haus in BaWü (Stuttgart, Speckgürtel, starke italienische Community, vorwiegend steuerzahlend) und da kriegt man durch Gespräche auch mal das eine oder andere Insiderwissen mit.
Salvini erhielt auch massiven Gegenwind aus der „ehrenwerten Gesellschaft“, die mit der anhaltenden Migration (Schleuserei) ganz dick drin ist im „Geschäft“. Auch deshalb sind jetzt wieder Sozen vorne dran und öffnen die Häfen. Ich weiss auch nicht was noch helfen kann. Beten?
Wenn jetzt Berlusconi als letztes Bollwerk gegen Afrikanisierung und Islamisierung herhalten muss, wird es wohl wirklich Zeit, sich einen neuen Planeten zu suchen. Ciao belli.
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die EU zerschlagen werden muss!! Darum Forza Matteo!!
Caro Matteo, ti amo.
Salvini ist gesundheitlich angeschlagen. Zwischen dem Wahlkampf ließ er sich vor wenigen Tagen wegen einer Nierenkolik in einer Klinik behandeln. Er sieht noch deutlich mitgenommen aus. Unglaublich was dieser Politiker, für uns alle, leistet.
Leider kann ich kein italienisch und habe nur Bruchstücke der Rede der Meloni verstanden.
Es ist aber sehr wohltuend, die emotionale Art und Weise, in der sie anklagt, anzuhören.
Gegen sie ist die Weidel harmlos. Dieses dauernde rumgekusche in Deutschland ist pathologisch.
Solch aggressive Politiker braucht das Land , damit es endlich aus seinem Dämmerschlaf aufwacht.
ja, engagiert, mit Herzblut und charismatisch
Ich finde das schon hochinteressant und irgendwie auch befriedigend, was da so in Italien abläuft und es stimmt mich auch in gewisser Weise hoffnungsvoll.
Daher möchte ich jetzt mal ein ganz dickes „Dankeschön“ von meiner Seite an Giovanni Deriu im speziellen und TE im Allgemeinen für die sehr interessanten Einblicke von außerhalb der deutschen Medienblase richten, (was aber eigentlich traurig ist, da es eine Selbstverständlichkeit aller deutscher Medien sein sollte, über alle Strömungen in und um Europa objektiv unfd ehrlich zu berichten.)
Komisch, komisch in MSMedien kein Wort, danke für diesen Bericht und danke TE, alles was nicht passt wird von der deutsche Journalie verschwiegen.
Na ja, zumindest mal ein ziemlich glanzloser Bericht der dpa auf t-online.de (…Teil eines automatisierten Angebots…):
https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_86646724/-wir-kehren-zurueck-salvini-fuehrt-anti-regierungs-demo-in-rom-an.html
Toll! Italien sei uns Vorbild!!
Herzlichen Dank für diesen ausführlichen Artikel!
Ich verstehe nicht Italienisch, aber ich habe Ausschnitte von dem Auftritt mitverfolgt. Die Stimmung war großartig. Ein Horror für die EU “Eliten“. Volk auf den Straßen, das geht ja gar nicht.
Tja, es dauerte lange, aber die Zeiten werden sich drastisch ändern und darauf freue ich mich sehr!
Schöne Bilder aus Italien.
Aber machen wir uns nichts vor. Das Kind EU und besonders Deutschland ist schon vor Jahren in den Brunnen gefallen.
Anstelle die anfänglichen Hilferufe wahrzunehmen und das Kind aus dem Brunnen zu ziehen, packte man einen Deckel darauf.
Mittlerwweile sind es keine Rufe mehr, sondern ein Schreien und Brüllen.
Aber was tut die Regierung und ihre Helferlein?
Nein, sie ziehen nicht das Kind aus dem Brunnen, sondern packen immer größere Deckel auf den Brunnen.
Für was nun die Deckel stehen, mag sich jeder selbst ausmalen.
Deshalb denke ich, wird auch ein Salvini, so sehr ich mir das wünsche, das Ruder nicht herumreißen können.
Klar Sehende gibt es schon lange, nur fanden sie bisher kaum Gehör und erst recht keine Mehrheit. Das ändert sich hoffentlich.
Victor Loupan, Philosoph und Buchautor, bereits am 26. Juni 2015 in Radio Notre Dame, Paris:
»Europa ist auf gewisse Prinzipien gegründet, und ich würde sagen, auf eine Utopie. Und wenn Sie etwas auf eine Utopie aufbauen, ist es klar, dass die Realität nach einer gewissen Zeit zu Ihnen zurückkehrt …
Zum Beispiel dieses Postulat, dass es keine Grenzen geben soll: schauen wir nach Griechenland – was soll das? In welcher Welt leben wir? In 46 Monaten kamen Hunderttausende, wer kann garantieren, dass im nächsten Jahr nicht eine Million Migranten kommen und in drei Jahren zehn Millionen? Es gibt Milliarden Arme – MILLIARDEN!
Diese von Europa erdachte Welt gibt es nicht. Es sind die Nationen, die existieren!
… Der König ist nackt.«
[ https://youtu.be/rLXqwm57ONI ]
Mein Herz schlägt grün-weiß-rot.
Die Minderheiten-Selbstanbetung LGBTQ als unmenschlich zu bezeichnen hat was, muss ich sagen! – Danke für den dollen Bericht!
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Salvini, vielleicht diesmal zusammen mit Georgia Meloni, wieder in der italienischen Regierung sitzt, dann allerdings als Ministerpräsident. Conte hat sich korrumpieren lassen. Auf Merkel & Co. ist kein Verlass. Er wird schneller abtreten, als er denkt. Und mit Renzi an der Seite geht es noch schneller. Ich denke, im nächsten Jahr regiert Salvini. Dann kann Carola Rackete einen neuen Coup landen, diesmal mit Knast am Ende. Die EU ist ein zahnloser Tiger und mit vdL wird sie noch zahnloser. Visegrad-Staaten + Italien + Dänemark + ?? – die EU hat fertig. Und Deutschland wird von einer neuen Migrantenflut, die vom Balkan und aus der Türkei kommt, ertränkt werden. Dann ist auch Merkel am Ende und die AfD wird triumphieren. Apropos: Wo ist denn die Weltenretterin Greta auf einmal hin? Tja, da müssen sich ihre Marketingstrategen etwas Neues ausdenken…
„Greta“, – eine Sternschnuppe, die längst wieder verglüht ist! Ein ** in der Geschichte! Selbst die reichsten Proteges „haben fertig“ mit dieser Klima-Werbe-Lüge.
Großartig. Ich liebe Italien.
Wieviele Engel gibts auf einmal ? 🙂