„My good friends, for the second time in our history, a British Prime Minister has returned from Germany bringing peace with honour. I believe it is peace for our time. We thank you from the bottom of our hearts. Go home and get a nice quiet sleep.“
Der das sagte, war der Premierminister des Vereinigten Königreichs. Neville Chamberlain sprach diese Worte, als er am 30. September 1938 aus München zurückgekommen war. Er glaubte, was er sagte. Denn dafür hatte er die tschechischen Partner den Begehrlichkeiten eines skrupellosen Machtpolitikers ausgeliefert. Adolf Hitler hatte ohne Waffengewalt bekommen, was er wollte. Und er hatte gelernt: Die von ihm verachteten Demokratien muss man nur heftig genug in die Zange nehmen, um ihnen ohne Waffeneinsatz das abzuringen, was man zu erlangen sucht. Tags darauf marschierte die Wehrmacht in der Tschechoslowakei ein. Polen okkupierte das Teschener Gebiet der Tschechen und Ungarn setzte seine Ansprüche im Süden und Osten gegen die Slowaken durch.
Der „Frieden für unsere Zeit“, den Chamberlain und sein französischer Amtskollege Edouard Daladier dadurch zu sichern suchten, indem sie dem Diktator gaben, was er verlangte, sollte nicht einmal ein halbes Jahr währen. Mitte März 1939 rollten die deutschen Panzer aus dem Sudetenland heraus in die Rest-Tschechei, schufen das Generalgouvernement Böhmen und Mähren sowie den deutschen Klientelstaat Slowakei. Nicht einmal ein Jahr nach dem sogenannten Münchner Abkommen dann steckten die Deutschen unter Hitlers Führung ganz Europa in Brand. Der Lernprozess der ungehinderten Übernahme der Tschechischen Staatsschöpfung schien zu gewährleisten, sich Scheibchen für Scheibchen all jene Gebiete zurückholen zu können, die nach 1918 von den Siegermächten aus dem Territorium des ehemaligen Heiligen Römischen Reichs herausgeschnitten worden waren. Doch mittlerweile hatten auch Briten und Franzosen gelernt. Sie hatten begriffen, dass Imperatoren nie zufrieden sind – und dass auf einen groben Klotz ein grober Keil gehört, der – umso früher eingesetzt – desto mehr Schaden verhütet.
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Der Auftritt des US-amerikanischen Vizepräsidenten Mike Pence auf dem Luftwaffenstützpunkt im deutschen Ramstein erinnerte auf erschreckende Weise an jenen Auftritt Chamberlains. Der Amerikaner ließ sich feiern dafür, dass er einem Despoten widerspruchslos das geschenkt hatte, was er zu begehren schien. Als Gegengabe erhielt er die vage Zusage einer 120-stündigen Waffenruhe. 120 Stunden, in denen die Opfer türkischer Aggressionspolitik sich gleichsam selbst gegenüber dem Feind entblößen sollen. Friede in unserer Zeit? So sicherlich nicht.
Mit dem gänzlich undurchdachten Rückzug der US-Militärs aus dem nordöstlichen Syrien hatte Donald Trump dem türkischen Imperator das Freizeichen gegeben, nun endlich gegen die ihm verhassten Kurden auf syrischem Territorium losschlagen zu können. Er setzte seine Militärwalze in Gang und marschierte, wie ein Jahr zuvor in Afrin, unprovoziert und ohne Kriegserklärung im Nachbarland ein. Seit 1939/45 spricht die Welt in solchen Fällen von einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg, dessen Verursacher als Kriegsverbrecher vor das Tribunal in Den Haag gehören.
Offiziell wollen die Kriegstreiber in Ankara „nur“ einen 30 Kilometer breiten „Schutzstreifen“ sichern – um eine herbeigedichtete Bedrohung seitens der syrischen Kurden abzuwenden. Allerdings: In diesem Streifen liegen bedeutende Kurdenstädte wie das einst mit hohem Blutzoll von radikalislamischen Terrorbanden befreite Kobane und die Universitätsstadt Qamishli, welche gleichzeitig Kantonshauptort im selbstverwalteten Kurdengebiet Rojava ist. Und nicht nur, dass der beanspruchte 30-Kilometer-Streifen einer Selbstentleibung der Kurden entspräche und die in Ost-West-Richtung verlaufende Hauptverbindungsstraße der Kurdengebiete dem türkischen Feind auslieferte – es ist auch davon auszugehen, dass diese dreißig Kilometer wie einst das Sudetenland nur der Einstieg in weitere Eroberungsgelüste des kleinen Sultans aus Ankara sind. Dem geht es nur scheinbar um einen „Schutzstreifen“ – sein eigentliches Ziel ist die Vernichtung jeglicher kurdischer Selbstverwaltung in und außerhalb der Türkei, im optimalen Falle verknüpft mit der genozidalen Vertreibung der kurdischen Bevölkerung, die er durch syrische Araber und Turkmenen – und Brüder im radikalislamischen Geist – ersetzen möchte.
Der Widerstand war größer als erwartet
Bis vor einer Woche wusste das US-Militär diese Gelüste des von einem neuen Großosmanien träumenden Erdogan zu verhindern. Allein durch die friedliche Präsenz des US-Militärs in Rojava waren dem Möchtegern-Großtürken die Hände gebunden. Bis Trump ihm grünes Licht gab – ob aus Kalkül, Dummheit oder in der Hoffnung, dafür von seinen Wählern gefeiert zu werden, mag dahingestellt sein. Erdogan und seine Bande von AKP-Terroristen gab dem eigenen Militär grünes Licht – und musste zu ihrem Leidwesen feststellen, dass die Selbstverteidigungskräfte der mit den demokratischen Arabern verbündeten YPG (in deutschen Sprechmedien neuerdings immer „Dscheh-Peh-Geh“ ausgesprochen) ein härterer Gegner als erwartet sind. Statt mit der zweitgrößten NATO-Armee auf breiter Front erfolgreich zu sein, konnten die Türken bislang nur einen rund 50 Kilometer langen Streifen westlich der türkisch-syrischen Grenzstadt Ceylanpinar/Ras al’Ayn besetzen und Luftangriffe auf Kurdenstädte durchführen. Gleichzeitig zwangen sie die Kurden in die Koalition mit den syrischen Assad-Kräften, die zwischenzeitlich das von Erdogan begehrte Manbidj und die Region um Kobane unter ihre Kontrolle gebracht haben. Damit stehen Assads Einheiten unmittelbar an der türkischen Grenze – und werden verhindern, dass Erdogans Wunsch nach einem durchgehenden „Schutzstreifen“ Wirklichkeit werden kann.
Frieden in unserer Zeit
Frieden in unserer Zeit? Wie soll das funktionieren, wenn türkische Begehrlichkeiten auf syrische Territorialansprüche treffen und beides mit dem kurdischen Wunsch nach Selbstverwaltung kollidiert?
Trump hat mit seinem undurchdachten Rückzug ein weiteres Pulverfass in das Kriegsgebiet gestellt. Und er hat gleichzeitig dafür gesorgt, dass die unter großen Mühen und mit hohem Blutzoll festgesetzten Islamterroristen gute Chancen haben, sich der kurdischen Kontrolle zu entziehen und ihren von Erdogan klammheimlich unterstützten Kampf gegen alles, was nicht wortgetreu den Gewaltphantasien eines gewissen Mohammed folgt, wieder aufzunehmen.
Dieses zu verhindern, hätten nur und ausschließlich die USA eine reelle Chance gehabt. Indem der Rückzugsbefehl umgehend gestoppt worden wäre und die US-Einheiten ihre aufgegebenen Stützpunkte in Rojava erneut übernehmen. Statt aber dieses zu tun, schickte Trump nun Pence zum Despoten von Ankara – und schenkte diesem wie einst Chamberlain dem Hitler all das, was er begehrte. Wobei der deutsche Reichskanzlerpräsident damals immerhin geltend machen konnte, dass es ihm um die Heimholung volksdeutscher Sudeten ging, während es Erdogan die Hoheit über die von ihm in nationaltürkischer Tradition als Bergtürken diskriminierten Kurden geht.
Pence feiert sich und seinen Präsidenten für eine angebliche Waffenruhe, die nichts anderes ist als jene Unterwerfung des Appeasement unter die Wünsche eines Diktators. 120 Stunden Waffenruhe hat der Despot zugestanden. 120 Stunden, in denen die kurdischen Selbstverteidigungskräfte ihre befestigten Stellungen aufgeben und sich – so die türkische Lesart – selbst entwaffnen sollen. Und das Gegengeschäft in diesem Trump’schen Superdeal? Für die Kurden nichts. Keine Garantie, dass mit dem 30-Kilometer-Streifen die türkischen Gelüste befriedigt sind. Keine Anerkennung ihres Bestrebens nach autonomer Selbstverwaltung. Nicht einmal die Anerkennung als Partner auf diplomatischem Parkett. Stattdessen die Beschimpfung als Terroristen und damit bereits die türkische Vorankündigung, den Waffengang sofort wieder aufzunehmen, sobald das Etappenziel der Übernahme und Entwaffnung der kurdischen Stellungen und Einheiten im 30-Kilometer-Streifen erreicht ist. So glauben außer Pence und Trump nicht einmal mehr Merkel und Macron daran, dass dieser „deal“ ein guter ist.
Vielleicht werden die Kurden ein paar Positionen räumen, die im Verteidigungskrieg gegen die Invasoren ohnehin kaum zu halten wären. Aber sie werden sich nicht selbst entwaffnen und damit ungeschützt der Rache des IS und der Willkür aufgehetzter türkischer Soldaten ausliefern, die ihren Hass bereits an wehrlosen Kurdinnen ausgelebt haben. Sie werden nicht selbst zu Verrätern an ihrem Volk werden und ihre dicht besiedelten Städte widerstandslos den Invasoren und ihren islamischen Horden überantworten. Womit allein schon deshalb dieser von Pence gefeierte Deal nicht einmal als Camouflage taugt.
Trumps Außenpolitik – nur fauler Zauber
Die Frage steht im Raum: Merken Trump und Pence nicht, wie sie die USA abschließend um ihre internationale Reputation bringen? Oder ist es tatsächlich so, dass diese Preisgabe weltpolitischer Brennpunkte einer Trump-wählenden Wahlergebnismehrheit völlig egal ist? Vielleicht auch nur sind sie mit ihrem US-Zentrismus nicht im Stande, die Tragweite dessen zu erkennen, was die US-Administration einmal mehr an weltpolitischem Desaster produziert.
Möglich, dass Trump mit seiner verantwortungslosen Außenpolitik meint, die Seele seines Wählers zu streicheln. Möglich auch, dass dem tatsächlich so ist. Fragwürdig allerdings ist die Trump‘sche Politik deshalb mittlerweile nicht nur in der Sicht von außen. Denn seine immer wieder angekündigten Deals und No-Deals entpuppen sich zunehmend als fauler Zauber.
- Nord-Korea? Außer Kuscheleinheiten nichts gewesen. Der kleine Diktator bastelt weiter an Interkontinentalraketen mit Atomsprengköpfen – nur schaut niemand mehr hin.
- Iran? Ein paar Sanktionen reaktiviert und den europäischen Konkurrenten den Handel schwer gemacht. Iranisches Öl wird derweil im Mittelmeer klammheimlich auf syrische Kleintanker umgeladen, saudische Raffinerien mit iranischer Hilfe durch Raketen zerlegt, Tanker als Geiseln genommen. Erfolg der Trump-Politik gleich Null. Nur schauen auch hier immer weniger noch hin.
- Israel? Die US-Botschaft mit großem Getöse nach Jerusalem verlegt. Und nun? Funkstille. Trump scheint seinen Spaß am ostmediterranen Küstenstreifen verloren und die amerikanischen Juden als Wähler aufgegeben zu haben.
Ähnlich stellt sich die Situation überall auf der Welt dar, wo der amerikanische Dealmaker im wahrsten Sinne des Wortes auftrump(f)t: Außer Spesen nichts gewesen. Stattdessen rächt er sich an den Chinesen dafür, dass seine US-Wirtschaft sich von den Asiaten hat überrollen lassen, mit Strafzöllen. Und quält nun auch den deutschen und europäischen Mittelstand mit Strafzöllen, weil die USA im Subventionswettlauf ihrer jeweiligen Luftfahrtindustrien auf der Etappe ins Hintertreffen geraten sind.
Nicht America-first ist das Problem
„America first“, dieses den europäisch-sozialistischen Globalisten so verhasste Prinzip, war nicht zu kritisieren. Auch wenn es manche wie die Frau Bundeskanzler vergessen haben: Es ist die Aufgabe eines Staatsführers, die Interessen seines Landes als oberste Priorität zu betrachten. Der Glaubenskrieg, den EU-Führer mit medialer Unterstützung deshalb gegen den Immobilienmogul gestartet hatten, war falsch und unsinnig – und er rächt sich dadurch, dass jeglicher Einfluss, jegliche Einwirkungsmöglichkeit auf Trump verloren gegangen ist.
Etwas anderes aber ist es, wenn sich die reale Politik des „realDonaldTrump“, wie er bei twitter firmiert, als ständige Schaumschlägerei und Selbstentmannung entpuppt. Wenn US-Soldaten gänzlich unamerikanisch ihre bisherigen Verbündeten zum Abgeschlachtet-werden preisgeben. Wenn die kleinen und großen Despoten dieser Welt gebummfiedelt werden, um werbewirksame Fotos posten zu können, und sie dabei ungestört ihr mörderisches Treiben fortsetzen dürfen. Wenn die Klappe gegen vorgebliche Terrorunterstützer groß aufgerissen wird und der Angebellte dennoch in Ruhe seinem bellum schiiticum frönen und die Weltenergiepolitik bedrohen kann. Wenn die US-Administration wie einst Chamberlain vom „peace for our time“ träumt und dafür die aggressionspositiven Lernprozesse von Imperatoren befördert.
„Peace for our time“ war 1938 der Auftakt zur bisher größten Katastrophe, die die Menschheit sich selbst geschaffen hat. Hoffen wir inständig, dass das aktuelle US-Appeasement nicht eines Tages ähnlich beurteilt werden muss.
Nachtrag
Wie am Nachmittag des Freitag bekannt wurde, hat EU-Ratspräsident Donald Tusk die US-türkische Vereinbarung scharf kritisiert. Bei dem Deal handele es sich nicht um eine Waffenruhe, sondern um eine Kapitulationsaufforderung an die Kurden.
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Ali Ertan Toprak, Präsident der Kurdischen Gemeinde Deutschland, drückte gegenüber TE sein absolutes Unverständnis zur Unterwerfungspolitik der westlichen Staaten gegenüber Erdogan aus. „Die Türkei geht bereits wirtschaftlich auf dem Zahnfleisch. Die Aggressionspolitik Erdogans dient in erster Linie der Ablenkung vom eigenen Versagen. Wenn EU und USA wollten, könnten sie innerhalb eines Tages den Zauber beenden und Erdogan die Luft ablassen. Lässt man ihn jedoch gewähren, dann wird er als nächstes die autome Kurdenregion im Nordirak angreifen – und sich dann den griechischen Ägäisinseln zuwenden. Von sich aus wird er keinen Halt machen.“
Toprak unterstrich, dass die Kurden derzeit in Deutschland seitens der Bevölkerung eine bisher nie gekannte Solidarität erfahren, wofür er sich herzlich bedankt. Er forderte noch einmal alle Kurden auf, sich weder bei den Demonstrationen noch im täglichen Leben von den Nationaltürken provozieren zu lassen. „Einige türkische Nationalisten versuchen, die Kurden in Deutschland zu Gewalttaten zu verleiten. Wir bleiben dabei: Wer gegen einen verbrecherischen Krieg demonstriert, darf nicht selbst zu Gewalt greifen. Auf Provokationen nicht reagieren – es so machen wie die kurdische Fußballmannschaft, deren türkische Gegner nach deren ersten Tor militärisch salutierten: Einfach schweigend den Platz verlassen und die Provokation ignorieren!“
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Macron, Merkel und Johnson wollen kommende Woche zu Erdogan reisen. Wacht die europäische Achse endlich auf? Oder werden sie wie gewohnt weiterkuscheln und dem kleinen Sultan die Füße küssen?
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Die angebliche Waffenruhe hält nicht. Die Kämpfe um die kurdische Grenzstadt Ras alAyn gehen unvermindert weiter.
Die syrische Armee hat mittlerweile den Ort Tal-Tamr erreicht. Dieser liegt unmittelbar an der strategisch wichtigen Querverbindung M4 und grenzt im Südosten unmittelbar an den 50 Kilometer breiten Streifen, den die türkische Armee bisher besetzt hat.
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Die Verwaltung der letztverbliebenen Rebellenregion um das nordwest-syrische Idlib meldete am frühen Nachmittag den Abwurf einer Vakuumbombe durch russische Kampfflieger. Vakuumbomben, über die sowohl Russland als auch die USA verfügen, gelten als besonders zu ächtende Kampfmittel. Allerdings ist bei derartigen Meldungen Vorsicht geboten, solange sie nicht durch neutrale Stellen bestätigt sind.
Was wäre denn die Alternative? US Soldaten im Nahen Osten bis zum Ende aller Tage? Das Klügste was die USA tun können ist sich dort zurückzuziehen. Kostet nur Geld und Leben und das für praktisch endlose Zeiten.
Wenn Europa seine Grenzen schützen würde wollen, dann müsste uns all das nicht wirklich interessieren.
Es wird zu keiner Zeit Frieden geben (gab es übrigens noch nie).
Nicht in einer Welt, die Jahr um Jahr 80 Mio Prekariatskandidaten mehr gebiert.
Nicht mit einem Islam, der einem fanatischen Weltherrschaftsanspruch folgt.
Nicht mit einem immer obszöner werdenden Gefälle zwischen arm und reich.
Nicht mit Homo Sapiens, der sich dummdreist als Krone der Schöpfung sieht und geriert.
Am Ende der Nahrungskette standen stets und stehen: Mars/Ares/Tyr/Allah …
Frieden findet der Mensch – im Tod.
Und die Welt, wenn der letzte Mensch seinen Frieden hat.
Alles Opportunisten. Wenn es darum geht seine Agenda durchzuziehen, dann ist die UNO auf einmal das Maß aller Dinge, da werden Millionen Versorgungssuchende gegen den Willen der autochthonen Bevölkerungen umgesiedelt, an nationalem Recht vorbei. Und die UN Charta, Artikel 1? Du darfst nicht einfach ein fremdes Land bombardieren oder mit Panzern dort einmarschieren? Egal, **egal. Wann finden die Kriegeverbrechertrinunale gegen die Obamas, Trumps, Macrons aber auch Merkels und natürlich auch der Erdolfs dieser verlogenen Welt statt? Merke: in der internationalen Politik geht es nie um Demokratie und Menschenrechte, es geht um die geostrategischen Interessen von Staaten. Die, die zwar gewählt sind, aber eigentlich gar nichts zu entscheiden haben, gehören dennoch vor ein anständiges Gericht, da sie die Interessen derjenigen vertreten, die entscheiden, obwohl sie nicht gewählt sind.
Was wäre, wenn hinter Trumps Vorgehen scharfes Kalkül steckt? Schneller kann man Erdogan nicht stürzen, als ihn in einen Krieg ziehen zu lassen, den er vor dem Hintergrund der kränkelnden Wirtschaft schnell gewinnen muss. Ein Scheitern, gar Niederlage wäre das Signal zum Sturz dieses unerträglichen Typen aus dem Schreckenskabinett vergangener Zeiten bis hin zum Bärtchen. Ich bin sicher, die USA versorgen die Kurden mit dem Besten Waffen, die sie haben und können Erdogan eine empfindliche Niederlage beibringen. So wird man solche Typen los, in dem man ihren Größenwahn lenkt….
Die Kurden haben schon G36 und Panzerfäuste von uns.
Diese 30 x 500 Kilometer Blitzoffensive ist doch jetzt schon gescheitert. Ein solches Gebiet nimmt Militär an einem Tag ein, Widerstandsnester umgeht man, schliesst diese ein und kümmert sich später drum. Erdogan verrennt sich da schön.
Wir befinden uns in Europa seit 2015 durch die losgetretene Migrationswelle im Krieg. Die EU hat diesem Despoten Erdogan nichts entgegen zu setzen. Sein Feldzug wird weiter gehen und über seine „Kolonien“ (Ditib-Moscheen) kann er weiter sein islamisch-dominiertes Machtstreben in unsere Gesellschaft fräsen. Die Firnis der (multikulturellen) Zivilisation ist dünn, das sollte auch Frau Bundeskanzlerin wissen. Deutschland kämpft derweil jedoch lieber an der Klimafront.
Gewisse Ähnlichkeiten zwischen 1938 und heute sind zu erkennen, wobei der Potentat aus Anatolien auch unberechenbar ist, aber nicht die gleichen Absichten hegt, weil die heutige Zeit ihm Schranken aufzeigt und er außenpolitisch in der Zange gehalten wird, wobei seine Agressionen nach innen durchaus vergleichbar sind und weil er selbst weiß, was ihm im Falle einer Abwahl blühen könnte. Deshalb initiiert er auch gegen seinen Erzfeind die Kurden ein Ablenkungsmanöver um dort im Falle eines Sieges wieder Punkte zu sammeln und er spielt dabei mit hohem Risiko und übersieht seine eigenen Fähigkeiten. Außerdem hat er zuviele Feinde innen und außen und die werden ihm eines Tages zum Verhängnis und das hat nichts mit Sieg oder Niederlage zu tun, er hat sich nach innen sein eigenes Waterloo aufgebaut und das wird ihn einholen, früher oder später und wenn alles ganz ungünstig läuft kommt auch noch der wirtschaftliche Druck von außen und das bedeuted sein Ende, was eigentlich heute schon absehbar ist.
Ich sehe den Abzug grundsätzlich positiv. Dort gehören keine fremden Truppen der USA hin. Die haben genug Chaos in der Region angerichtet. Es gehören dort auch auch keine türkischen Truppen hin. Das ist ein Nachbarland.
M.E. ist es eine falsche Ansicht.
Eine kleine Gruppe USA-Soldaten, die da stationiert gewesen war, riskierte da schon nicht ihr Leben und das Geld dafür ist für USA nicht die Rede wert.
Nur dieses Vorhandensein von USA-Soldaten war eine Garantie für die friedliches Leben von Kurden, die sie mehr als jemand anderer in dieser Region verdient haben. Mindestens sollten wir Europäer es so betrachten.
Es war auch Garantie, dass anderen Aggressors, von Putin bis Iran, in dieser Region in ihren blöden Wünschen nach Größe auch ein Dämpfer hatten.
Jetzt fängt da erst der Krieg allen gegen allen. Die schlimmen Folgen davon bekommen nicht so die kriegerischen Akteure da, sondern Europa zu spüren.
„Und er hatte gelernt: Die von ihm verachteten Demokratien muss man nur heftig genug in die Zange nehmen, um ihnen ohne Waffeneinsatz das abzuringen, was man zu erlangen sucht.“
Komisch, an wen oder was erinnert mich das gerade? Ich komm‘ nicht drauf…
„eine Bande von AKP-Terroristen“ Was werden die Team Player Ösil, Gündogan und Cam dazu sagen? Nebst Team Trainer mit den einschlägigen Betreuerkreisen? Fragen über Fragen.
Die monokausale Sicht auf den komplexen Nahen Osten ist man vom Autor inzwischen gewohnt (wenn die Kurden entwaffnet sind und alle Flankenmächte (inkl. den Saudis) entfernt, wird dort wieder Ruhe einkehren wie vor der US/Saudigeführten „Bürgerkriegsinszenierung“, wofür man dann den Türken und Russen wird „danken“ müssen), aber auch „Peace in our Time“ war schon damals etwas komplexer…begannen die Briten doch 1938 mit einer gewaltigen Aufrüstung und haben die Zeit die sie sich in München „erkauften“ dann aus der Sicht von Chamberlain und dem ihm verbundenen Churchill recht erfolgreich genutzt, wie der Ausgang des Krieges zeigte…
President Trump interessiert der Nahe Osten nicht mehr. Wie in einem Konzern, ein Teil unrentabel, verursacht nur Kosten und hat für die Chefs keinen Wert mehr also abstoßen, sollen sich andere drum kümmern oder der Teil geht pleite. Das denke ich, entspricht der Denkweise von Trump. Dazu kommt seine absolut gerade Sprache, gerade herraus, keine Schnörkel und was er denkt sagt oder twittert er. Das ist für die ganzen anderen möchtegern Politiker, Diplomaten eine Eigenschaft mit der sie nicht umgehen können die darauf getrimmt sind hinter jedem Wort, jede Äußerung eine versteckte Aussage zu vermuten. Und dann steht da einer und sagt was er denkt! Genauso die Medien! Die kommen damit überhaupt nicht klar, der Bruch zwischen Obama und Trump war zu groß. Dem einen sind alle in den Allerwertesten gekrochen und tun es heute noch und den anderen verteufeln sie. Ich bin der festen Überzeugung, daß Trump sehr wohl zur Kenntnis nimmt wie er hier in der EU behandelt wird. Nach dem Motto: Ich bin nicht nachtragend aber ich vergesse nichts! Er sagt sich wahrscheinlich, he, die EU ist viel näher dran also in ihrem Vorgarten soll die sich doch kümmern. Obama hat wie viel Kriege angefangen? Wie viele Menschen hat er per Drohnen töten lassen? Ja sogar life in seinem Beisein? Trump hat keinen Krieg angefangen und hat versucht die Verlußte seiner „Jungs“ zu minimieren. Übrigens, er war es, der den Etat für Kriegsversehrte aufgestockt hat um jedem die medizinische Pflege zu garantieren die er braucht. Dazu wurde der Sold aufgestockt für die Kriegsversehrten. Dafür wurde er von den Soldaten und offizieren bejubelt und das Militär ist eine Macht.
Er wird sich auf die Achse USA-Japan konzentrieren und versuchen China einzuhegen. China kann für die USA gefährlich werden, die EU ist fertig mit der Welt und versinkt in Bedeutungslosigkeit. Deshalb auch das Engagement auf der koreanischen Halbinsel. Richtig kitzelig ist die Taiwan-Frage, da liegt Sprengstoff drin. Die Russen sind Regionalmacht auf dem eurasischem Kontinent und damit kann Trump leben.
Hab ich wen vergessen? Vielleicht die EU Staaten die sich voll auf die USA verlassen? Die baltischen Staaten, Polen aber auch Schweden und Finnland müssen sich neu orientieren. Entweder die NATO Staaten stocken ihre Verteidigungsausgaben rigoros auf um verteidigungsbereit zu sein, gegen wen auch immer, und schaffen eine neue NATO Doktrin oder müssen mit der „Angst“ vor einem russischen Angriff leben. Trump sagt einfach: Wir verpulvern nicht mehr unser Geld für eure Sicherheit!
Putin ist am stärksten, wenn er nicht angreift. Es gilt übrigens nicht nur auf dem Schachbrett. Auf die Drohung kommt es an, die wirkt subtil und langfristig. Es verlangt allerdings einiges Geschick sie aufrechtzuerhalten. Gerade das Militär setzt schnell Rost an, wenn es nicht bewegt wird. Syrien ist hier also kein so schlechtes Trainingslager.
@ schukow
„Putin ist am stärksten, wenn er nicht angreift.“ „Gerade das Militär setzt schnell Rost an, wenn es nicht bewegt wird.“
Das klingt nach Widerspruch. Und dass Putin am stärksten ist, wenn er nicht angreift, hat er mit seiner Invasion der Ukraine selbst widerlegt.
Haben Sie sich mal die Militärbudgets angedchaut. Die Russen greifen die Nato an. 60 Mrd Dollar gegen q Billion, und die reichen immer noch nicht. Märchenland. Die Russen sind freiwillig aus Westeuropa abgezogen.
@ Bummi
„Die Russen sind freiwillig aus Westeuropa abgezogen.“
Die Russen waren pleite. Sie konnten nicht einmal ihre Bevölkerung zufriedenstellend ernähren. Ohne Hilfslieferungen mit Lebensmitteln wäre der Staat kollabiert, vielleicht sogar von einem Bürgerkrieg begleitet…
Die Trump-Schelte ist mir zu einseitig. Dass Trump Dummheit unterstellt wird, ist man ja von den MSM gewöhnt, aber mittlerweile reagiere ich darauf allergisch. Ich hätte mir eine differenziertere Analyse der Lage erwartet, z. B. auch ein kritischer Blick auf die Rolle und Verantwortung der Europäer, auch hinsichtlich der IS-Kämpfer bzw. Terroristen, die aus den von den Kurden bewachten Lagern nun entkommen sein sollen. Viele von ihnen sollen einen europäischen Pass haben, weshalb Trump die betreffenden Länder aufgefordert hatte, diese Verbrecher zurückzuholen und zu verurteilen. Aber die Saubermänner von Europäern wollten und wollen die Drecksarbeit wie üblich anderen überlassen. Wahrscheinlich ist damit zu rechnen, dass die entflohenen IS-Terroristen als Flüchtlinge unerkannt hier wieder einreisen, dank Merkel und Co.
Naja, sie haben sich dann aber doch erfolgreich weiterqualifiziert. Und das wird vom Arbeitnehmer ja verlangt, Stichwort: Lebenslanges Lernen. Also alles im grünen Bereich.
Wenn es hier richtig rund geht, sind das, was sie können, Kernkompetenzen.
@ Magdalena
Ich kann Ihnen beipflichten. Wer 1938/39 sagt, ohne die Vorgänge Arabellion zu erwähnen verfolgt eine Agenda. Bei der Bertachtung der kriegerischen Handlungen auf syrischem Staatsgebiet ist die Vorgeschichte wichtig.
Schon bei der Arabellion am südlichen Rand des Mittelmeers haben die vereinten Nationen – nicht nur die UNO Organisation – sich nicht mit Ruhm bekleckert. Wortgewaltig wurde in aller Herren Länder Demokratie gefordert, aber wenn es um konkrete Unterstützung dieses Prozesses ging, haben sich die Großmäuler in ihre Verstecke zurückgezogen oder völlig undurchdacht Gewalt eingesetzt. Die EU, die Europäer und die Obama Regierung haben die jetzige Krise im Nahen Osten fabriziert. Muammar al-Gaddafi war sicherlich kein Demokrat, aber er hat einen Staat auch unter schwierigen Umständen auch zum Vorteil der EU zusammengehalten. Man hat ihn völlig unüberlegt durch Chaos ersetzt. Baschar al-Assad ist in der Schröderschen Diktion ein „lupenreiner Demokrat“, andere nennen ihn einen Diktator. In bester Absicht hat dann die Obama Regierung unter Beifall der militärischen und sicherheitspolitischen Experten militärische Hilfsaktionen gestartet, ohne Plan und ohne Ziel. Obama war zunächst gegen Regimechange, aber die militärischen und sicherheitspolitischen Experten haben ihn überzeugt. In diesen ziellosen Wirrungen haben islamistische Terroristen eine große Gelegenheit für ihre Ziele gesehen und beherzt und brutal zugegriffen, trotz einer Hand voll roter Linien.
Die Kurden haben das gesehen und die sich bietende Gelegenheit für die Erreichung ihrer eigenen Ziele genutzt. Um den Preis eines potentiell eigenen Staatsgebiets haben sie ihre Kämpfer gegen den IS in den Kampf geschickt. Diesen Preis waren sie bereit zu bezahlen. Diese Allianz mit vor allem den USA ändert aber nichts daran, dass die YPG engste Verbindungen zur terroristischen PKK unterhält. Die Ideologie dieser Kurdengemeinschaft ist marxistisch-stalinistisch. Sind Marxisten und Stalinisten wirklich die Verbündeten der USA? Was würden die Senatoren Lindsey Graham und Mitt Romney zu Schlagzeilen wie dieser sagen: US Senatoren Graham und Romney verbünden sich mit Marxisten und Stalinisten gegen Präsident Trump.
Trump ist wegen seiner Einstellung zu endlosen Kriegen, zu Regimewechseln, zu Globalisierung und zur Bekämpfung von Korruption in der Regierung und der Staatsdiener ins Weiße Haus eingezogen. Damit hat er sich keine Freunde gemacht, denn in beiden politischen Lagern gibt es zu viele Nutznießer der Verhaltensweisen des Establishments. Die Anzahl von Politikern, die kurz nach dem Kindergarten in die Politik gegangen sind ist groß, wie auch die Anzahl von Millionären, die sich nie in einem Beruf bewähren mussten. Das sind ernst zu nehmende Feinde für Trump…
+
(..die Kurden…) werden sich nicht selbst entwaffnen und damit ungeschützt der Rache (…) und der Willkür aufgehetzter türkischer Soldaten ausliefern, die ihren Hass bereits an wehrlosen Kurdinnen ausgelebt haben.
>> Herr Spahn, bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass auch jeder fünfte türkische Soldat ein Kurde ist…
weiterer Kommentar Ø
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@ Porcelain by Nocken-Welle
Halloooo „Werauchimmer“,
haben Sie an meiner Lampe gerieben?
Wenn ja, kann ich natürlich nicht ohne Präsent mich wieder in Rauch auflösen.
Ich habe da eine sehr fundierte Analyse für die derzeitige Situation der Kurden gehört und daher….tatataaaar……bitte sehr:
https://www.youtube.com/watch?v=NzdZes1MFa0
Gruß
H.D.
@H.D.
Danke für den Link zum Podcast. Es ist immer gut unterschiedliche Perspektiven ausführlich anzuhören. Etwas was in unseren MSM gar nicht mehr stattfindet.
+
Lieber Hans!…ich darf doch -du- sagen? …so von ghost zu ghost – der Porcelain bedankt sich sehr für den podcast – ob ihn sich der Schreiber auch ansieht? – wir werden es nie erfahren …die 20 min wären jedenfalls gut investiert.
+++
Wenn den Europäer so viel an den Kurden liegt, wo ist die Hilfe? Warum sollen Amerikaner ihren Hintern hinhalten während hierzulande Politiker schwulstige Reden halten und ansonsten die Füße stillhalten. Trump hat vollkommen recht und ihm Strategielosigkeit vorzuhalten ist, na ja, abenteuerlich. Was ist mit Assad und den Russen, den Syrern insgesamt, werden die sich das Land einfach abnehmen lassen – wohl kaum. Die Karten sind neu gemischt und Europa sitzt nicht mit am Spieltisch.
Auch in Nordkorea ist die Startegie klar erkennbar. Wenn man nicht am TDS leidet eigentlich klar zu erkennen. Ähnlich Israel.
Drei Jahre ist der Mann nun im Amt und hat noch keinen Krieg angefangen. So ein Unhold. Den einzigen Krieg führen derzeit die Medien gegen ihn, und Twitter ist seine Waffe.
Trumps machiavellischer Vorteil ist es, von den linksdrehenden westlichen Medien für grenzdebil gehalten zu werden; das verschafft ihm die Freiheit, seinen Kopf zu gebrauchen, ohne dass es irgendjemand merkt. Natürlich ist ihm klar, dass Putin die imperialen Pläne Erdoğans niemals zulassen kann – aus einer Vielzahl von Gründen, die von der Geschichte bis zur Geopolitik reichen -, und so hat er dann dem Kreml den Schwarzen Peter zugeschoben: Jetzt muss Putin alleine den Möchtegerne-Sultan zurechtstutzen, ohne dass amerikanisches Geld, amerikanisches Blut und amerikanisches Ansehen eingesetzt werden. So macht ein Geschäftsmann Politik.
Richtig, Putin wird es gar nicht gefallen, wenn die islamische Front von Aserbeidschan, Kasachstan, Usbekistan geschweige denn Armenien von Erdogan geführt wird. Nur deshalb ist er ja auf die islamische Nummer umgeschwenkt.
Danke, jetzt verstehe ich es endlich! Das muss es sein, natürlich, Trump spielt 5 dimensionales Schach! Ihr Trump Fans seht echt nur das was ihr sehen wollt…
Chamberlain hat sich mit Würde geirrt. Bei Trump/Pence wäre das so nicht möglich, weil sie mit dem Slogan America-First innen- und außenpolitisch eine Lüge und keine kohärente Politik vertreten. Schon die Gründerväter der amerikanischen Republik wussten, dass Politik für das Gemeinwohl ( common good ) sein muss. MAGA kann und will das nicht leisten. Für Trump wäre “ Würde “ keine passende Beschreibung, und für Pence, der die meisten öffentlichen Erklärungen mit “ Thanks to the strong leadership of President Donald Trump“ einleitet, wohl auch nicht, wenn auch aus anderen Gründen als bei Trump. Trump wird für den Mittleren Osten keine positiven Vorschläge und Entscheidungen bringen – bestenfalls eine Null-Nummer wie den Kushner-Plan für Israel/Palästina. Der Rest ist Spektakel in der Hoffnung auf Wirkung auf die “ base „.
„Chamberlain hat sich mit Würde geirrt“ ! Darauf muss man erst einmal kommen!! Ob Trump sich geirrt hat steht allerdings zwei !!!!Tage nach der Vereinbarung noch garnicht fest. Aber immer feste drauf auf den Lieblingfeind und sind die Anwürfe auch noch so hahnebüchen. Und seine Vorschläge sind also per se eine „Null Nummer“. Der Konflikt im Nahen Osten besteht seit der Gründung des Staates Israel. Er ist seit mehr als einem halben Jahrhundert noch immer ungelöst. Aber wenn Trump das nicht in 14 Tagen schafft ist er ein Versager. Gehts noch? Und „Amerika first“ ist eine Lüge ? Woran machen sie das denn fest? An den fantastischen Wirtschaftzahlen , der niedrigsten Arbeitlosikeit seit Ende WW 2, an der Steigerung der durchschnittlichen Einkommen des Mittelstandes um 5000 USD pa, an der Senkung der Steuern für niedrige und mittlere Einkommen, an dem Abschluss von Handelsabkommen mit China zugunsten der amerikanische Wirtschaft ect?
Viel Polemik und wenig Fakten.
Die Nahostkonflikte sind viele hundert Jahre alt. Dank Ölgeld sind sie nur größer geworden.
„dass Politik für das Gemeinwohl ( common good ) sein muss.“
Gerade das ist doch der Fall. Bitte erklären sie mir, inwiefern der Einmarsch in den Irak, Libyen oder Syrien dem common good gedient hat!
Wer hat profitiert, wer hat daran verloren? Wie ist das Größenverhältnis dieser beiden Gruppen?
Ich stelle mir das bei Donald Trump immer so vor:
Irgendein aus Harvard stammender, von der Normalbevölkerung gänzlich abgekanzelter Elitensohn schlägt diese und jene Intervention vor. Trump fragt darauf: „How does this profit the US economy and the security of the People of the United States?“
Darauf folgt dann das Zirpen der Grillen. Der Elitenbengel steht mit leerer Miene und schweigend vorm Donald. Dann wird der Elitennachwuchs völlig zu Recht gefeuert.
Er ist ein guter Präsident.
Mein Gott. Kann man sich vorstellen, dass Merkel ihre Berater auch nur einmal nach Vorteilen für die Sicherheit und das Wohlergehen Deutscher, langfristig erfolgreichen Perspektiven Deutschlands oder einen durchgängigen Erfolg der deutschen Wirtschaft befragt hätte? So, wie das ganze Land sichtlich den Bach hinunter geht, doch mit Sicherheit nicht?
Für was steht die Abkürzung MAGA? Ganz neutral gefragt, ich weiß es schlicht nicht.
Make America great again – Trumps Wahlkampfslogan von 2016
Jetzt ist der Groschen gefallen, aber da war der Kommentar schon freigegeben… make America great again.
Die Situation in Syrien ist tatsächlich mit der Situation beim Münchner Abkommen vergleichbar.
Damals verhandelten Deutschland, Italien, Frankreich und England über das Schicksal der Tschechoslowakei, ohne dass die Tschechoslowakei überhaupt zum Treffen eingeladen wurde.
In Syrien die gleiche Situation:
Da diskutieren Türken, Amerikaner, Russen und dreister Weise auch die Deutschen darüber, wer, wann, wie und warum den souveräne Staat Syrien mit dem legitimen Machthaber Assad überfallen darf. Assad hat lediglich die Russen um Unterstützung gebeten.
Lieber Herr Spahn, unterhalten Sie sich einmal mit Gunnar Heinsohn über Kriegsdemographie. Er wird Ihnen dann in vermutlich langen Zahlenkolonnen nachweisen, warum die USA diese Art von Politik betreiben.
Ich verstehe, daß Ihnen als bildungsbürgerlichen Liberalkonservativen Donald Trump so fern ist wie auch einer Angela Merkel oder einem Heiko Maas – wenn auch aus teilweise gänzlich anderen Gründen. Das aber ändert nichts daran, daß die USA schon vor langer Zeit, letztlich eingeleitet mit dem Rückzug aus Vietnsam 1976, aufgehört haben, ihre Jugend für die Zähmung der Welt zu verheizen. Denn sie haben, aller Zuwanderung zum Trotz, davon nicht unbegrenzt.
Schon der so schicke und kosmopolitische Obama hat das gemacht, nur daß er statt „Boots on the Ground“ Drohen angreifen ließ und den Truppeneinsatz auf einige wenige Spezialkommandos beschränkte, wie bei der Exekution von Osama bin Laden usw. Gewinnen konnte er damit den Krieg gegen die Taliban am Hindukusch nicht – dazu hätte er einen neuen Eisenhower und wie der 2 Millioen Soldaten in Afghanistan gebraucht, die dann auch wirklich jede Taliban-Höhle im Land ausgeräuchert hätten. Allerdings: Was noch im 2. Weltkrieg gegen die regulären Streitkräfte Deutschlands und Japans funktionierte und ein letztes mal, wenn auch nur halb, in Korea 1953, scheiterte das erste Mal in Vietnam, weil das Zeitalter der großen Feldkriege vorbei war. Für die USA hat diese Niederlage, die im Land als solche verstanden wurde und wird, einschneidende Auswirkung, es war der „Nie wieder“ Moment der Amerikaner. Wie so vieles unterscheidet sich Trump von seinen Vorgängern fundamental dadurch, daß er sich nicht unbegrenzt vom militärischen Komplex der Amerikaner herumstoßen läßt, sondern per Twitter selbst das Kommando führt. Sein Situation Room ist sein Smartphone. Darum feuert er auch seine Berater reihenweise – sie erzählen ihm nur das, was sie seit 70 Jahren jedem US-Präsidenten erzählten. Der große Unterschied ist, daß Trump einer ist, der nie Teil dieses politischen Establishments der USA war – und daher exekutiert er nun das „never again our boys to save the world“ des einfachen Amerikaners, über das sich alle vor ihm hinwegsetzten.
Das wird in Deutschland leider nicht verstanden, weil auf der Lebenslüge, unser „Nie wieder“ wäre von den anderen wirklich je ernstgenommen worden und wir könnten jetzt wirklich Pazifisten, so ganz ohne Nebrenwirkungen, unserer heutiger Staat aufbaut. Das ist die neue Zeit. Nun treten die Nebenwirkungen eines Dekadenzpazifismus ein. Warum ist auch bei Ihnen daraus immer nur die Konsequenz, danach zu rufen, Uncle Sam solle doch bitte den Peace in our time nun aber wirklich garantieren, und wir zahlen uns gegenseitig weiter unsere dicken Renten aus?
Nun, dann spiele ich mal des Teufels Advokat:
Seit dem Beginn des Konfliktes in Syrien hat die Türkei 3,5+ Millionen Auswanderer aus Syrien aufgenommen. Für die Türkei bedeutet dies im Groben die gleichen Probleme, welche man auch hier kennt: Destabilisierung der inneren Sicherheit, Kosten für den türkischen Mittelstand, Lohndruck im Niedriglohnsektor für den einfachen türkischen Arbeiter.
Die Türkei war lange Zeit aus Solidarität zum sunnitischen Glaubensbruder um diese eingewanderte Bevölkerung bemüht. Da sich mittlerweile allerdings der Plan des Regime-Changes verflüchtigt hat, sind die Türken nun bemüht eine Lösung zu finden.
Integrieren will und kann man sie nicht. Eine einfache Rückkehr nach Syrien ins Assad-Gebiet ist nur für wenige eine Option. Deserteure und Jihadisten müssen mit Strafverfolgung rechnen. Auch die in der SFD dominanten Kurden hatten mutmaßlich kein Interesse die größtenteils arabischen Migranten in ihr Territorium aufzunehmen. Vertreibungen von Arabern durch Kurden zwischen Euphrat und traditionellem kurdischem Territorium sind bekannt.
Also macht Erdogan nun genau das, was er angekündigt hat. Er erzeugt militärisch eine Schutzzone für die syrischen Migranten in die er sie ansiedeln kann. Das kurdische Territorium verschiebt sich so sukzessive nach Süden, in den Bereich nördlich des Euphrats. Dorthin wo die amerikanischen Soldaten weiterhin die syrischen Ölquellen bewachen. Erdogan gibt somit den Startschuss für ein Bemühen um eine politische Lösung des Konfliktes in einem Dreimächtepakt zwischen den USA, Russland und der Türkei.
Die politischen Gegner Donald Trumps nutzen diesen Dreimächte-Deal derweil wie üblich zur Beschmutzung des US-Präsidenten. Gerade in Deutschland sind dies sogar die gleichen Leute, die sich sonst immer über amerikanische Militäreinsätze aufregen.
Da hat er keinen so schlechten Anwalt gewählt, der Teufel. 😉
Nun ja – es scheint, dass da knallhart die Wirtschaft der Türkei auf dem Spiel steht, wenn Erdogan sein Ding durchzieht.
„Trumps Brief an #Erdogan: „Seien Sie kein harter Kerl! Seien Sie kein Narr! … Sie wollen nicht die Verantwortung für das Abschlachten von tausenden Toten tragen und ich will nicht die türkische Wirtschaft zerstören.“
https://twitter.com/maxotte_says/status/1184737652832112640
Otte hat leider „Tote“ statt wie geschrieben „Menschen“ übersetzt. Trumps Brief ist im threat angehängt.
Trump unterbricht die offensive Strategie der Destabilisierung („Arabischer Frühling“) von Rumsfeld und Cebrowski im Nahen und Mittleren Osten.
Das missfällt dem linken US- Establishment. Und auch die europäischen Atlantiker sind nicht begeistert.
Aber Herr Spahn sähe es lieber, dass Trump die Big Red One an der Seite der Kurden gegen den Nato-Partner Türkei geführt hätte.
Dann wäre die NATO, das einzige, was in Old Europe sicherheitspolitisch noch funktioniert, endlich zerschlagen.
Kleinasien, der Nahe Osten und das Mediterranium sind Europas Hinterhof, nicht der Vereinigten Staaten. Daß der ‚Rückzug‘ der letzten 50 GIs überraschend kam, glaube ich nicht. Hatte nicht Uncle Sam vor einigen Monaten um Unterstützung vor Ort gebeten? Haben ihm da nicht die lieben europäischen Freunde und Partner vor den Koffer gesch*…*n? Kann es nicht sein, daß Onkel Donald das ein wenig unfein fand? Und kann es nicht sein, daß John Doe das ganz genau so sieht? Und was den Schauplatz der Tragikomödie betrifft, ein Waffenstillstand begünstigt die Defensive. Wenn Erdolf darauf eingeht müssen dafür an anderer astelle Konzessionen gemacht worden sein. Oder seine Offensive drohte schon zum Debakel zu werden. 30 km sind ein Tagesziel und wären für eine römische Legion keine Herausforderung gewesen. Wieso hampelt die angeblich ja zweitgrößte Armee der NATO schon die ganze Woche da herum? Hat der Türke vielleicht auch dem russichen Bären auf’n Stitz getreten, und die 120 Stunden von Ramstein sollen verhindern, daß der mit dem Sultan aller Sultaninen Schlitten fährt?
„America First“ heißt selbstverständlich auch, dass die USA diese unsinnigen Kriege beendet und die Truppen heimholt. Dafür ist er gewählt worden. Die USA, als auch die Europäer haben dort nichts zusuchen. Es ist kein Knochen eines europäischen Soldaten wert. Die Probleme dort sind viel älter. Gab es schon im Osmanischen Reich. Es sind Multi-Kulti Probleme. Nicht nur der türkische Truppeneinmarsch ist rechtswidrig, sondern auch die Stationierung amerikanischer Soldaten und auch die Ausrufung eines kurdischen Staates. Dazu glaube ich nicht, dass es in einem kurdischen Staat demokratisch zugehen wird. Es sind Sozialisten.
Mir scheint, nun schlägt die Stunde von Angela Merkel!
Den Erdolf in seinem expansiven Amoklauf halten die Trump Figuren niemals auf. Die AKP des Neu-Osmanen kann ihre inneren Probleme nur mit Aggression nach außen überdecken. Zudem hat Erdolf über die lebenden €uro Einbringer in seinem Land einen direkten Zugang zu den Steuertrögen Brüssels und wird diese bis zur Neige nutzen. Putin wird ihn gewähren lassen, schwächt er doch so höchst effektiv seine „Freundin“ Angela, die bei Strafe des eigene Untergangs (die ihrer Bürgen, die ihr schon viel zu lange die Stimme gaben) sich liebestoll und fern jeder Realität höchst selbst vor die despotischen Füße geworfen, so wie es sich in diesen Kulturkreisen für zu Verhüllende geziemt.
„Schaumschlägerei“, was Trump diplomatisch macht? Nur weil die Erfolge noch nicht nach einem oder zwei Jahren sichtbar sind (Iran bzw. Nord-Korea)? Dass Sie es sich hier zu leicht machen mit Ihrer Bewertung, Herr Spahn, erkennen Sie leicht daran, wie lange denn die militärischen „Lösungen“ gebraucht haben und immer noch brauchen.
Trump beendet diese zur Unendlichkeit hin tendierenden militärischen „Lösungen“. Das ist richtig – wenn auch problematisch für die Europäer. „Unüberlegter Rückzug“, „dumm“? Nichts davon! Selbst für mich, der ich das Geschehen in Syrien nur sporadisch verfolge, war es lange klar, dass er seine Soldaten zurückzieht. Die Frage, die Ihrer Kritik folgt, ist vielmehr: Warum haben denn nicht deutsche oder französische oder italienische oder britische oder polnische Soldaten die Stellungen der Amis übernommen? Auch damit hätte Erdoghan NATO-Soldaten gegen sich gehabt. Warum richten Sie Ihre Kritik nicht gegen diese NATO-Länder?
Trump hat sein Vorgehen in Syrien in der ihm eigenen, plakativen Art deutlich gemacht. Er fragte, warum er die syrisch-türkische Grenze bewachen solle, wo er doch zu Hause noch nicht mal die eigene Grenze (nach Mexiko) schützen kann. Und recht hat er mit der Aussage dieser rhetorischen Frage. Und niemand aus Europa sollte ihm sagen, dass er das Glück von us-amerikanischen Familien riskieren solle, indem er die syrisch-türkische Grenze schützt.
Die „mit hohem Blutzoll festgesetzten Islamterroristen“? Es war Zeit genug für alle betroffenen Länder (also wo die herkommen und wo die ihre Verbrechen begangen haben), dieses Pack abzuurteilen.
Ihr Rundumschlag gegen Trump lässt auch den Handelskrieg nicht aus. Entgegen Ihrer Kurzdarstellung „rächt“ sich Trump nicht mit Strafzöllen, sondern er führt diese ein, um DEM Handels- und Wirtschaftskrieg, den die Chinesen seit etwa 20 Jahren führen, endlich mal was entgegenzusetzen. (Dieser Wirtschaftskrieg der Chinesen besteht aus einer bewirtschafteten Währung (um den chinesischen Handelsüberschuss zu erhalten), aus der Benachteiligung der ausländischen Unternehmen in China (die immer ein Joint-Venture mit einem chinesischen (Mehrheits-!) Unternehmen eingehen müssen) und den fortwährenden Urheber- und Patent-Rechtsverletzungen von seiten Chinas.) Mit Trump ist endlich jemand auf der politischen Bühne, der hier dagegenhält.
Nein, Ihre Kritik überzeugt mich bei den angesprochenen Punkten nicht.
Mich überzeugt diese Kritik auch nicht, im Gegenteil, jetzt in diese gefährliche Situation auch für Europa(USA ist weit genug) und wieder, wie immer ist Trump schuld, man schimpft über ihn egal was er macht oder nicht macht, es ist schon ein Pavlowsches Reflex, der schon TE erreicht hatte. Keine Kriege führen ist falsch, Kriege führen ebenfalls, warum sollten die US Soldaten für alles Köpfe herhalten, recht hat er der Trump.
Bravo!
@ Rasio Brelugi
Einverstanden.
Präsident Trump, Außenminister Pompeo und Verteidigungsminister Esper haben berichtet, dass Erdogan wegen der etwa 50 US Soldaten nahe der syrisch-türkischen Grenze nicht länger auf seinen Schlag gegen kurdische Terroristen verzichten würde. Das Leben dieser US Soldaten lässt der Autor aus seinen Überlegungen weg. Warum? Präsident Trump kann und will sich diesen Luxus nicht leisten…
Falscher Vergleich. Es handelt sich nicht um „Appeasement“ sondern um realistische Außenpolitik. Trump handelt im amerikanischen Interesse absolut richtig. Sollten die Amerikaner wirklich für die kommunistischen Kurden (PKK) in den Krieg gegen die zweitstärkste Nato-Militärmacht ziehen? Das wäre so, wie wenn die Amerikaner 1938 wegen der Sudetendeutschen nicht gegen Deutschland sondern gegen die Briten zu Felde gezogen wären. Falsch war allein der nun gescheiterte und von Beginn an nicht durchdachte „regime change“ Ansatz der Necons im Irak, Libyen und eben Syrien in 2011 im vermeintlichen (!) Interesse Israels. Selbst deutsche Politiker wie Gerhard Schröder hatten 2003 genau vor diesen Nebenwirkungen gewarnt. Das Ergebnis ist heute ein gestärkter Iran, der vor 2003 geopolitisch in Nahost außerhalb seiner Landesgrenzen so gut wie keine Rolle gespielt hat. Die systematische Ausweitung seines Radius hat der Iran über den Libanon, Irak, Syrien und den Yemen erst durch und nach dem pseudo-militärischen Zangengriff der Amerikaner in Angriff genommen. Es war ein klassischer Befreiungsschlag und er war im Gegensatz zum Ansatz der Amerikaner und auch der Israelis von Beginn an ernst gemeint. Jedem der ein wenig die Geschichte des Irak-Iran- Kriegs der 8oer Jahre mit den horrenden freiwilligen Opfern der Iraner (Gaskrieg) kennt, musste klar sein, dass der Iran einer militärischen Auseinandersetzung nicht ausweichen wird. Israel und die Amerikaner aber dagegen sehr wohl. Weder die „Straßen“ von Tel Aviv noch von New York City sind letztlich heute noch wehrfähig oder gar wehrwillig. Israelis und Amerikaner wollen wie die Saudis, dass andere für sie den dreckigen „Job“ erledigen. Israel ist heute in Nahost nichts weiter als ein kleiner, eingekreister Papiertiger, dessen Aktionsradius massiv beschnitten worden ist. Nethanjahu hat sich massiv verspekuliert und das israelische Militär hat seit dem präzisen Militärschlag gegen die Saudis trotz aller amerikanischer Super-Radars und Flugabwehr seinen Nimbus weitgehend eingebüßt. Das Gleichgewicht der regionalen Mächte vor Ort werden nun die Russen herstellen bzw sichern müssen. Russland ist hierfür aktuell jedenfalls besser aufgestellt als ein nur noch mit sich selbst beschäftigter, im kulturellen, ökonomischen wie militärischen Niedergang befindlicher Westen. Israel wird sich wie der Rest rasch und noch stärker in Richtung Moskau orientieren. Berlin aber auch.
Mag sein, dass es ein Fehler war, die US-Positionen in diesem Pulverfass aufzugeben. Den Schaden werden allerdings in erster Linie die Europäer, allen voran die Deutschen haben. Und diese haben in den vergangenen Jahren förmlich darum gebettelt, dass sich die Amis für deren Nachbarschaft nicht mehr zuständig fühlen.
GO von Seeckt, der während des WKI sowas wie ein deutscher Militärberater bei den Osmanen war, meinte, alter Ironiker der er was, dass man um eine türkische Division an die Front zu bringen zwei Divisionen bräuchte: eine Division für den Kampf und eine Division um die Kampfdivision zu bewachen.
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Ach, heutzutage ziehen doch sogar Schwangere in den Krieg…
Bin begeistert! Könnten Sie mir die Quellen nennen, vielen Dank.
Lieber Herr Spahn,
der aufmerksame TE- Leser weiß, dass Sie zu den Kurden ein – sagen wir mal spezielles Verhältnis aufgebaut haben. Man erinnert sich an Ihre Interviews mit den Kurdenführern.
Und prinzipiell ist Ihnen auch heute mit Ihrer Einschätzung zuzustimmen . Auch ich finde es verantwortungslos, die YPG & Friends erst die Drecksarbeit gegen den IS erledigen zu lassen und sie danach – zum wievielten Male eigentlich ? – im Stich zu lassen.
Allerdings ist es aus meiner Sicht auch etwas wohlfeil, The Donald und die Amis so zu kritisieren, wie Sie es hier tun, aber mit keinem Wort die Witzfiguren der EU zu erwähnen.
Wenn die EU nur halbwegs ihre ureigenen Interessen vertreten würde (Vermeidung von weiteren Migrantenströmen und unkontrollierter Einreise von IS-Terroristen), dann wäre die EU mit eigenen Kräften und nach vorheriger Abstimmung mit der syrischen Regierung in den Kurdengebieten tätig. Es ist leicht, immer mit dem Finger auf die Amis zu zeigen und sich selbst untätig zurückzulehnen.
Und wenn der Wille zu einem militärischen Eingreifen schon nicht da ist, dann wäre es ein Leichtes für die EU, harte Wirtschaftssanktionen gegen das Erdogan-Regime zu verhängen. Diese würden Erdogan wesentlich größere Schmerzen bereiten, als die US-Sanktionen. Aber nicht mal dazu reicht es, weil Merkel & Co zittern, dass der Türke den „Flüchtlingsdeal“ dann platzen lässt und wir Europäer nicht mal in der Lage sind, unsere Außengrenzen zu schützen. Und dass seit Jahren.
Im Falle Russlands – obwohl der Fall anders gelagert ist (Volksabstimmung auf der Krim und vorheriger Putsch in Kiew) – hat man gänzlich anders gehandelt. Daran sollte man sich heute genau erinnern. Auch diese Entscheidung war gegen unsere eigenen Interessen gerichtet.
Zitat:
„Seit 1939/45 spricht die Welt in solchen Fällen von einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg, dessen Verursacher als Kriegsverbrecher vor das Tribunal in Den Haag gehören.“
Lieber Herr Spahn, es ist sehr interessant, solche Worte von Ihnen hier zu lesen und sie sind völlig richtig. Die UN-Charta ist die Grundlage dafür.
Nur warum erst hier und jetzt dieses Erinnern an das Völkerrecht ? Wo waren diese Worte als Libyen, Syrien und der Irak angegriffen wurden?
Im Falle Libyen unter Federführung der Franzosen und in den beiden anderen Fällen durch die Amerikaner.
Wo waren diese Worte, als Deutschland Ende der 90er seinen ersten Angriffskrieg nach 1945 führte – den Krieg gegen Serbien? Selbst ein BK Schröder gab inzwischen zu, dass es sich um einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg handelte. (Wer Hintergründe sucht, findet auf YT die Spiegel-TV Reportage „Es begann mit einer Lüge“).
Sie haben betreffs der Kurden und den Begleitumständen recht. Fraglich ist nun, wie es weitergeht. Heute ist Erdogan bei Putin zu Gast, der seinerseits die syrische Armee – die nun in den Kurdengebieten steht – unterstützt. Man darf gespannt sein, was dabei herauskommt.
Lieber Herr Spahn, wenn sie unter US-Appeasement verstehen, das die Amerikaner immer und überall dafür zuständig sind, für unfähige und bornierte europäische Politiker(insbesondere in Deutschland) die Kastanien aus dem Feuer zu holen, haben Sie ganz sicher Recht. Ansonsten sollten Sie einmal darüber nachdenken, welches Chaos zum Beispiel die Bundesregierung damit angerichtet hat, das sie islamistische Terroristen aus Deutschland ungehindert nach Syrien und in den Irak hat ausreisen lassen. Ach ja, in Berlin gibt es auf Kosten der Steuerzahler eine sogenannte syrische Exilregierung, die aus Mitgliedern der sogenannten FSA besteht, welche zur Zeit Krieg gegen die YPG in Syrien führt. Diese kriminelle Bande will in Berlin kein Altparteifuzzi vor die Tür setzen.
Danke für die klaren Worte.
Trump hat nicht nur eine Lunte in Nordsyrien gelegt, sondern auch mitten in Deutschland. Wenn hierzulande erst Türken und Kurden fanatisch und unerbittlich aufeinander losgehen, dann war alles, was dieses Land nach dem 2.WK an irgendwie gearteter Militanz erleben mußte, ob die Gewaltdemos der 68er, die RAF usw., ein Kindergeburtstag.
Mit der blutigen Brisanz, die nicht nur diese beiden eingereisten Gruppierungen von „Männern“ hier auf die Straße bringen können, liegen Sie richtig.
Aber wie kann man die von Merkel zumindest nicht verhinderte Gemengelage in Deutschland diesem amerikanischen Präsidenten in die Schuhe schieben wollen?
Mit in die Schuhe schieben hat das gar nichts zu tun, aber es ist doch ganz einfach, Kassandra. Ob man will oder nicht, Trump mag oder nicht, ich mag Trump jedenfalls, aber dieser Abzug hat den türkischen Angriff erst ermöglicht und war der Freibrief dazu. Mit dem Besuch des US-Außenministers dann noch abgesegnet. Das ist ein Fakt. Und das dies die Spannungen zwischen den Türken und den Kurden überall anheizt, nicht nur in Syrien, auch bei uns, ist ein weiterer Fakt. Noch weitere Fragen, Kassandra?
irgendwie versteh ich das nicht. Wie kann Amerika ein Terrotorium, dass nicht von den USA verwaltet wird, jemand anderem überlassen?
Mein Nachbar kann doch auch nicht einfach einen Teil meines Hauses jemand anderem versprechen. Und wenn er es macht, ich würde es nicht hergeben sondern die Türen und Fenster fest verschließen!
Diesen Deal hätte allerhöchstens noch Russland machen könnenm, aber doch nicht die USA. Was sagt Assad dazu?
Wer hat denn die USA in Syrien eingeladet? Was haben die da zu suchen? Oder meint der Autor, USA seien die „Peacemaker“?! Nein, ich glaube eher die Brandstifter.
Erdogan und Hitler kann man nicht vergleichen, denn es gibt keine türkischen Gebiete in Syrien, oder den syrischen Kurdengebieten. Was sich in den 30-iger Jahren des vorigen Jahrhunderts ereignete, sind die Folgen des Versailler Vertrages.
Es gibt turkmenische Gebiete, für türkische Nationalisten praktisch das Gleiche wie Türken. Das wäre der Streifen zwischen Afrin, Aleppo und Euphrat. Das war auch das erste Gebiet in dem die türkischen Truppen einmarschiert sind, noch vor Afrin.