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Hass verweigern

Der Yom-Kippur-Anschlag von Halle

10.10.2019

| Lesedauer: 4 Minuten
In Berlin marschieren antisemitische Hass-Demos. Die »Guten« nennen Gegner wieder »Ratten«, machen Hass »normal«. Jetzt der tödliche Yom-Kippur-Anschlag von Halle. Das ist nicht das Deutschland, das wir für unsere Kinder wollten!!

In Matthäus 18, Vers 20 sagt Jesus: »Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.« – Warum weist Jesus extra darauf hin, dass es von Vorteil sei, in Gemeinschaft zu sein?

Es ist gewiss kein Plädoyer gegen das heimliche Gebet des einzelnen Gläubigen in seiner stillen Kammer; es ist der Hinweis darauf, dass die Gemeinschaft von Gläubigen eine eigene, eine neue Qualität hat.

Jesus war, so das christliche Verständnis, auch selbst ein jüdischer Schriftgelehrter. Der Gedanke ist nicht neu, dass die Gemeinschaft der Gläubigen, vor Gott versammelt, eine eigene Qualität hat. Bereits im Judentum existiert die Regel des Minjan. Damit bestimmte Gebete stattfinden können, müssen sich mindestens zehn Juden zusammenfinden. (Es kann dem Flaneur passieren, dass wenn er an einem ruhigen Tag an einer kleineren Synagoge in einem jüdisch geprägten Stadtteil vorbeigeht – in Europa werden es weniger – er dann freundlich gefragt wird, ob er jüdisch sei: Ohne den »zehnten Mann« kann das anstehende Gebet nicht stattfinden.)

Man muss kein gläubiger Mensch sein – ich selbst bin ja sicher, dass es vorbei ist, wenn es vorbei ist – um mit dem Kopf zu verstehen und mit dem Herz zu fühlen, dass und warum es wichtig ist, als Gemeinschaft eine Harmonie mit dem Weltganzen zu suchen.

Jeder Gottesdienst ist der Versuch sowohl des Einzelnen als auch der Gemeinschaft, derer Teil der Einzelne ist, mit der »Essenz der Welt« in Harmonie zu gelangen. Wenn Menschen sich zu einem Gottesdienst versammeln (ob gläubig oder nicht), dann suchen sie nach ihrem Platz in der ganz großen »Ordnung der Kreise«. Ein Gottesdienst ist das organisierte Bemühen, eine Ordnung herzustellen zwischen sich, der eigenen Gruppe und der Welt insgesamt.

So kurz nach der Tat

In Halle (Saale) hat ein Täter (eventuell auch mehrere, noch ist die Nachrichtenlage unklar) einen tödlichen Anschlag vor einer Synagoge verübt, wobei er eine Frau vor dem Gotteshaus tötete, wohl auch Sprengsätze legte und den Gast eines Schnellimbisses tötete (bild.de, 9.10.2019). Laut bild.de, 9.10.2019 soll es »Neonazi Stephan B. (27)« (meine Kürzung des Nachnamens) gewesen sein. Ursprünglich versuchte er, in die Synagoge einzudringen. Laut Medienberichten waren zu dem Zeitpunkt etwa 70 bis 80 Betende in der Synagoge versammelt. Yom Kippur ist der höchste jüdische Feiertag, ein Tag der Versöhnung, des Fastens und der inneren Einkehr, als Einzelner wie auch als Volk vor seinem Schöpfer.

Man muss davon ausgehen, dass es sich um einen antisemitischen Anschlag handelte. Es gibt bewegte Bilder vom Anschlag. Der Täter wirkt wie jemand, der professionell erscheinen will, es aber nicht wirklich ist. Wenige Stunden nach der Tat taucht in den sozialen Medien ein Manifest auf, das vom Täter stammen soll und Bilder seiner mit viel Mühe selbstgebauten, aber eher rustikalen Waffen enthält.

Nein, es war nach den veröffentlichten Bilder kein »Profi« (anders als die erschreckend professionell wirkenden Attentäter von Charlie Hebdo) – eher ein irrer Typ, der – warum auch immer – wie ein Profi aussehen will. Die Polizei geht aktuell von einem Einzeltäter aus.

Bewusst und aktiv

2019 ist kein »normales« Jahr, was auch immer »normal« bedeuten soll – bedeuten kann. Die gesellschaftliche Stimmung kocht hoch. Es wird zum neuen »Normal«, dass Abweichler etwa als »Ratten« bezeichnet werden. Im Bundestag werden die Abzeichen gewalttätiger politischer Schlägertrupps getragen, man bekennt sich (wieder) zur politischen Gewalt. Der mutmaßliche Attentäter von Halle bringt die Hass-Rhetorik deutscher Meinungsmacher zu ihrer tragischen Konklusion.

Der verabscheuungswürdige Mörder von Halle hat versucht, wovon mancher Teilnehmer der antisemitischen Demonstrationen in Berlin »nur« phantasiert – den Mord an Menschen, weil sie jüdisch sind. In den Sozialen Medien liest man, dass er Dinge wie »Die Wurzel aller Probleme sind die Juden« sagte, als er seinen Mord durchführte – in gewissen Kreisen würde man der Höflichkeit halber »Juden« durch »Israel« ersetzen, und ansonsten weitgehend zustimmen. Er wollte vollbringen, was mancher sogenannter »Israelkritiker« nur praktisch impliziert, nämlich einen neuen Massenmord an Juden – es gelang ihm »nur« ein Doppelmord. Er wollte Betende angreifen, doch es gelang ihm wohl nicht. Er scheiterte an der Tür der Synagoge, so die aktuellen Berichte.

Der Mensch sehnt sich danach, mit dem, was er Gott nennt, eins zu werden. Jede einzelne Auslöschung menschlichen Lebens ist das maximal Schlechte, und doch ist ein Angriff auf Betende eine spezielle Kategorie – und der Angriff auf Juden in Deutschland noch einmal eine ganz eigene. Wer Juden in Deutschland angreift, der setzt sich bewusst und aktiv in die unmittelbare Tradition des abscheulichen Verbrechens des Naziregimes. (Wer die Existenz Israels auch nur indirekt oder implizit zur Disposition stellt, der tut dasselbe, nur hinter der fadenscheinigen Hülle politischer Höflichkeit.)

Wir sehnen uns danach, mit dem »großen Ganzen« in Verbindung zu treten, unsere Kreise zu ordnen und dann zum Teil weit größerer Kreise zu werden.

Verweigere die Annahme

Ein Angriff auf Betende ist ein Angriff auf das Menschlichste im Menschen, auf seine Eigenschaft als »Abbild Gottes«, und das gilt, ob man selbst glaubt und betet – oder nicht, wie ich. Im gemeinsamen Gebet wendet der Mensch all seine Kraft auf, Teil eines Größeren zu sein. Mir fiele wenig Barbarischeres ein, als einen Menschen im Moment des Gebets anzugreifen.

Ja, der Angriff auf die betenden Juden von Halle ist ein Angriff auf uns alle. Gestern schrieb ich davon, dass das »Nichts« auf uns zukommt, und der Anschlag auf Betende widerspricht dem wahrlich nicht.

Ganz gleichgültig, ob der Anschlag von Halle vom Staatsfunk und Propaganda zynisch instrumentalisiert wird, um Demokratie und Freiheit anzugreifen, oder ob er ganz schnell wieder aus den Schlagzeilen verschwindet, weil der Angreifer der Propaganda nicht ins »Täterschema« passt, die naheliegende Konsequenz bleibt die Gleiche: Schützt euch und Eure Lieben. Nehmt nicht den Hass an, der euch von Staatsfunk und Propaganda entgegenschallt – schaltet den aus. Kurz: Ordnet eure Kreise!

Leonard Cohen sang eine Zeile, an die ich in den letzten Jahren wieder und wieder denken musste, heute wieder:

When hatred with his package comes, you forbid delivery.
(Leonard Cohen, You have loved enough)

Übersetzung: Wenn Hass mit seinem Paket ankommt, verweigere die Annahme.

Jeder Gottesdienst ist der Versuch des Einzelnen, mit dem Großen und Ganzen in Beziehung zu treten, die geheimsten Kreise der Seele wie auch die ganz großen äußeren Kreise der Welt zu ordnen.

Der mörderische Yom-Kippur-Anschlag von Halle hat Kontext. In Berlin marschieren antisemitische Hass-Demos. Die »Guten« nennen Gegner wieder »Ratten«, machen Hass »normal«.

Yom Kippur ist ein Fest der Versöhnung. Wie kann Deutschland wieder Versöhnung finden? Wie können wir selbst zur inneren Ruhe finden? Es liegt an uns selbst.

Macht heute Abend bitte die Glotze aus – bitte! Nehmt euch Zeit für eure Freunde und Familie. Sucht die Gemeinschaft lieber Menschen, es müssen ja nicht gleich 10 Leute auf einmal sein. Und, vor allem: Wenn der Hass mit seinem Paket an eure Türe klopft, verweigert ihm die Aufnahme, schaltet ihn aus, selbst wenn ihr ihn bezahlen müsst. Das Leben ist kurz, viel zu kurz.


Dieser Beitrag erschien zuerst auf dushanwegner.com.

Dushan Wegner (geb. 1974 in Tschechien, Mag. Philosophie 2008 in Köln) pendelt als Publizist zwischen Berlin, Bayern und den Kanaren. In seinem Buch „Relevante Strukturen“ erklärt Wegner, wie er ethische Vorhersagen trifft und warum Glück immer Ordnung braucht.

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23 Kommentare

  1. Unsere Gesellschaft bringt solche Gestalten hervor, das ist leider eine Tatsache. Ebenfalls halte ich es für eine Tatsache, dass unseren Regierenden und den staatsnahen Medien die Opfer solcher Taten weitgehend egal sind – wichtig ist nur, dass es der „richtige“ Täter war und man die Tat gegen rechts instrumentalisieren kann.

  2. „Das ist nicht das Deutschland, das wir für unsere Kinder wollten!!“

    Ganz genau, Herr Wegner.
    Ihr Text hat mich sehr berührt.

    Das letzte bißchen Hoffnung, das ich immer noch irgendwo habe, daß es in Deutschland (wieder) so wird, wie wir es für unsere Kinder wünschen, wird leider fast täglich kleiner.

  3. Ja, der Hass muss draussen bleiben! Aber was machen wir, wenn sich fremder Hass einfach Zutritt verschafft? Wenn unsere Toleranz gnadenlos ausgenutzt wird und wir nur noch die andere Wange hinhalten. Ich halte es da mehr mit dem bewaffneten Frieden von Wilhelm Busch, ohne eigenen Hass. Und was unterscheidet bitte die religiöse Gruppenbildung von anderen Gruppen? Wenn diese Gruppe eine Nation mit gleichen Grundfesten und Ansichten ist, ist das dann gleich Nationalismus?

  4. „I forget to pray for the angels, and then the angels forget to pray
    for us“. Einen Song dieses großen Künstlers habe ich mir erlaubt
    umzuformen – ein Sakrileg. Dennoch. „Now, so long, Germany, it’s
    time that we began to cry and cry and cry and cry about it all again“.
    Das Wechselspiel von „to laugh and cry“ des Originals, es kommt hier
    nicht mehr vor. Uns vergeht es zusehends – das L a c h e n .

  5. Die politische Instrumentalisierung eines Verbrechens ist nicht schön, aber leider die Normalität. Ich glaube nicht, daß sich das verhindern läßt. Es war immer so, und es wird so bleiben. Jeder Realist sollte sich das eingestehen. Die Reste von Pietät sind zu schwach, um der immer wiederkehrenden Versuchung, aus Tragödien politisches Kapital zu schlagen, nennenswerten Einhalt zu gebieten. Das gilt übrigens allseits. Mal ist es Kandel, mal Halle. Das Spiel ist, strukturell betrachtet, in spiegelbildlicher Verkehrung immer dasselbe: Lager 1 erklärt die Tat zum Ausfluß der gegnerischen Rhetorik, Lager 2 bemüht sich um Schadensbegrenzung, indem es den Tätet zum „lonely wulf“ macht. Ich habe mich an die Instrumentalisierungen und ihr unvermeidliches Gegenspiel mittlerweile gewöhnt. Ich bin – wenn man so will – abgebrüht. Es regt mich nicht mehr auf, genauso wenig wie sieben Tage Regen. Nur meine kalte Verachtung für die politischen „Ausschlachter“ – die bleibt. Und wenn ich den ** dann auch noch bezahlen muß, weil er im ÖR läuft, erhöht das nicht gerade meine Freude, in diesem Land Steuern zu bezahlen oder eine der sogenannten Volksparteien zu wählen.

    • Letztlich stellt jede politische Reaktion auf irgendetwas einen Akt des Populismus und der Instrumentalisierung dar. So geht Demokratie. Unangenehm wird es freilich, wenn Linke die Unterstützer Israels des Antisemitismus zeihen und selber palästinensischen Terror finanzieren.

  6. Bei aller Zuneigung zu diesem guten Text: Nein. Ich werde heute – ausnahmsweise – mal wieder die Glotze anschalten und mir die volle Dosis Staatspropaganda ansehen.
    Kommt eh nicht mehr drauf an: Mein Ekel und Abscheu in Hinblick auf ö-r ist ohnehin kaum mehr zu steigern, da kann ich mir auch mal ansehen, was ich sonst nur höre (DLF)oder lese.

    Meines Erachtens ist nicht nur, aber auch und besonders diese primitive Staatspropaganda ursächlich für solche Verbrechen. Rund um die Uhr diese Dauerpropaganda, 24/7/365 Kampf gegen „rechts“ – doch klar, daß dann irgendwann bei irgendwem die Sicherungen versagen. Keine Entschuldigung – eine Erklärung.

  7. Antisemitismus ist mir völlig wesensfremd und ebenso Hass, auf wen auch immer.
    Allerdings gibt es eine Ausnahme: Ich hasse abgrundtief Verlogenheit, Heuchelei sowie das Messen mit zweierlei Maß. Und da Sie fragen, lieber Herr Wegner, wie Deutschland wieder Versöhnung finden kann, dann nur, wenn all diejenigen, welche heute aus ideologischer Verbohrtheit oder skupellosem Eigeninteresse überall Hass säen, wieder verschwinden.
    Mit dem verabscheuungswürdigen Verbrechen in Halle (so etwas lässt sich leider nie sicher verhindern) hat das wenig zu tun – aber viel mit der Art und Weise, wie jetzt damit umgegangen wird.

    • Aber auch der Umgang von Steinmeier, sehr geehrte Frau Schneider, sollte man kritisch betrachten. Man sollte auch mal mit Schröder und Steinmeier, im öffentlich rechtlichen Qualitätsfernsehen, über die Demokratiebewegung in Russland diskutieren. Hier ist Einiges aus den Fugen, in diesem Land, auch bei diesen Herren.

  8. Ich finde die Tat verabscheuend.
    Aber zum Glück für die Politischen Parteien und deren Medienwelt war der Täter ein rechter.

  9. Tatsächlich muss ich zugeben, dass mir nach der Meldung über den Anschlag in Halle das Bild von der Ratte, die aus ihrem Loch gekrochen kam, vor dem inneren Auge auftauchte. Nach der Lektüre dieses Aufsatzes muss ich zugeben, dass ich mich bei dem Gedanken daran aber nicht (mehr) wohlfühle!
    So kann TE tatsächlich helfen, ein besserer Mensch zu sein, zu werden oder zu bleiben. Danke dafür!

  10. Die Tat ist schrecklich. Punkt. Mein Beileid allen Betroffenen.

    **

    Derzeit wäre eine schärfere Auseinandersetzung mit ALLEN radikalen Kräften ganz sinnvoll. Der Mitgründer von Extinction Rebellion darf gar im SPIEGEL verkünden, wenn eine Gesellschaft (so) „unmoralisch handelt“, „wird Demokratie irrelevant. Dann kann es nur noch direkte Aktionen geben, um das zu stoppen.“ Das muss man doch mal sagen dürfen, so als Linker, auch wenn es nicht konform mit dem Grundgesetz ist.

  11. Nach Viktor Frankl gibt es nur 2 Rassen:
    1. Die „Rasse“ der Anständigen
    2. Die „Rasse“ der Unanständigen

    Dem stimme ich völlig zu, würde aber eine 3.Kategorie ergänzen:
    3. Die „Rasse“ der moralisch hochmütigen und Selbstgerechten

    **
    Wie sang doch Volker Lechtenbrink schon vor Jahren:
    „Und ich hasse die Selbstgerechten, diese echten Schlechten….“

  12. 1. Ich verabscheue Antisemitismus aus tiefstem Herzen
    2. Ich verabscheue den Mörder
    3. Meine Gedanken sind mit den Opfern und den Familien
    4. Ich verabscheue Rassismus aus meinem tiefsten Herzen. Ich habe seit Jahrzehnten Freunde in ca. 50 Ländern der Welt, jeglicher Hautfarbe und Religion

    Ich stimme Viktor Frankl zu, dass es nur 2 Rassen gibt:
    Die „Rasse“ der Anständigen und die „Rasse“der Unanständigen.

    **

  13. Ihr besonnener Aufruf ist ehrenwert, aber es ist für mich schon ärgerlich, wie die abscheuliche Tat eines solchen Fanatikers vom bayerischen Innenminister Joachim Hermann sofort zur eigenen Profilierung ausgenutzt wird, bevor die Polizei mit ihrer Arbeit fertig ist:

    https://www.zeit.de/gesellschaft/2019-10/halle-anschlag-frank-walter-steinmeiner-horst-seehofer

    Damit will ich Herrn Höcke nicht als Säulenheiligen hinstellen, ich persönlich mag ihn nicht und trauere etwas Herrn Lucke nach. Aber von dem Regierungsmitglied einer Partei, die DublinIII-widrig zur Einwanderung einer hohen Zahl von antisemitisch geprägten Personen anderer Kulturkreise beigetragen hat, hätte ich mehr Zurückhaltung und Pietät erwartet. Manche würden auch Anstand dazu sagen. Da bin ich wohl zu altmodisch in der heutigen Zeit.

  14. Dem guten Wort Herr von Dushan Wegner werde ich folgen. Meinen Hass werden weder Rechts-noch Linksextremisten bekommen. Und die mediale Kotgrube der ÖR schon gar nicht! Denn Jesus sagte auch: „Euer Herz lasse sich nicht verwirren!“ (Joh. 14;1)

  15. Tja Herr Wegner, an und Pfirsich ein guter Ratschlag, Glotze aus, ÖR-TV insbesondere, aber auch die sog. privaten Dschungelcamp-DancewithMe-SchlandsuchtSuperDepp-Dauerverblödungssender sind keinen Deut „besser“. Was für ein Mist.

    Die größten Spalter sind jedoch die ÖR-Verwalter. Sag ich schon lange. Die zunehmende Spaltung in diesem Land mit großem Pathos anklagend, dabei selbst mit ihrem einfältigen, einseitig gestrickten und abscheulichen Dauerpropagandageschnatter den Unmut vieler noch Selbst- und Mitdenkenden am Köcheln halten und eskalierend forcieren. Uran-235 als Spaltmaterial ist harmlos dagegen, keine Chance.

    Aber an diesem heisskochenden Aggregat-Zustand im Land ist nicht allein die ÖR-TV-Sendeseite incl. aller angeschlossenen Rundfunk“anstalten“ verantwortlich (die tun v.a. abgestimmt das, wofür sie bestens alimentiert werden), das Problem hockt leider immer noch millionenfach in der Mehrzahl völlig apathisch VOR DER MATTSCHEIBE. Also alle, die diesen Mist völlig kritiklos und nicht reflektierend aufnehmen und auch noch genau so eins-zu-eins weiterplappern!

    Die Nur-ÖR-TV-Tagesschau-HeuteJournal-Dauerglotzer, das neue Tal der Ahnungslosen!

    Ein Teufelskreis…

  16. Leider wird dieser Anschlag von den „üblichen Verdächtigen“ (wieder) zum Anlass genommen, die üblichen Kommentare, Worthülsen, Wortspenden in die Mikrophone zu sprechen. Als, meiner bescheidenen Meinung nach, Negativbeispiel möge man sich das Interview mit Frau KGE anhören.
    Nachsatz: Wer aller in Deutschland -und natürlich auch in Österreich- plötzlich anscheinend alles über Yom Kippur weiß, nahezu atemberaubend.

  17. Ach Herr Wegener, ich schätze Ihre Texte, sie sind wundervoll. Danke.
    Ich persönlich hasse niemanden. Nicht mal diese Verantwortlichen in Berlin, die dieses Land weiter ins Chaos driften lassen wollen (!).

    Möchte kurz bemerken, dass jüdische Synagogen an hohen Feiertagen Polizeischutz haben sollten. Wo war dieser Schutz?
    Und wo war die Polizei, als am Brandenburger Tor (2019 oder 2018) arabisch aussehende Menschen „Juden ins Gas“ schrien?

    Es läuft alles weiter nach Drehbuch. Der CIA sagte, dass Deutschland im Jahre 2020 in manchen Teilen nicht mehr regierbar sein wird.

    Vielleicht war es hier wirklich „nur“ ein durchgeknallter Einzeltäter … Mag sein.
    Fakt ist für mich, dass dieser Staat keine Ordnung schaffen will – und natürlich diese widerliche Tat instrumentalisieren wird.

    Mein Beileid für die Angehörigen.
    Meine Liebe dem Frieden. Und diesem Planeten.

  18. Wo war eigentlich die Polizei so lange? Werden jüdischen und israelische Einrichtungen hier nicht besonders geschützt? **

  19. Schlimm, dass jetzt wieder politische Süppchen gekocht werden. Unsere Eliten haben nichts verstanden und ihr Oberhaupt ist wirklich der Häupling der intellektuellen Leichtmatrosen. Jetzt gibt es wieder erste Rufe nach „Säuberungen“. Diesselben Leute, die richtigerweise betonen, dass nicht alle Muslime mit Islamismus und dessen Terror in Verbindung gebracht werden dürfen, dürfen ihren Hass und ihr Schwarzeweißdenken nun unbeschränkt ausleben. „Wer nicht links ist, hat den Terror mitzuverantworten“, so einen Satz werden wir jetzt in den nächsten Tagen hören. Und jeder der konservativ ist, wird sich noch mehr vertecken. Sich an die eigene Nase fassen, kommt für unsere Guten nicht in Frage.

  20. INSTRUMENTALISIERUNG IST UNMENSCHLICH

    Dass dieser rechtsterroristische Anschlag von den Linken instrumentalisiert werden würde war zu erwarten. Es ist keineswegs abwegig, auch die Politik der letzten Jahre für die spürbare Polarisierung der Gesellschaft verantwortlich zu machen. Mord kann kein politisches Mittel sein, ganz gleich von welcher Seite er kommt. In einer Demokratie, in der wir früher gut und gerne gelebt haben, wurde mittels Argumenten gestritten. So sollte es sein. Dass der politische Diskurs durch den Linksrutsch der Gesellschaft seit einigen Jahren verweigert wird, ist zu beklagen.

    Terror ist stumpf, inhuman und blöde. Daher muss er geächtet werden, ob von rechts oder links. Die große Gefahr, die von der Instrumentalisierung dieses verachtenswerten Verbrechens ausgeht ist die, dass konservative Gesinnung mit rechtsextrem gleichgesetzt wird und so die Polarisierung immer weiter voran getrieben wird. Keine klassische Demokratie kommt ohne konservatives Element aus. Winston Churchill kämpfte gegen die Nazis. Er war aber nicht links, sondern konservativ.

    Unsere Demokratie war so lange stabil, wie es 2 Pole gab: den eher linken und den konservativen. Seit einigen Jahren ist unsere Demokratie durch den Linksrutsch des Politestablishments de facto implodiert. Die dringend notwendige konservative Seite ist für Verbrechen dieser Art nicht verantwortlich zu machen und darf durch diesen Vorfall nicht in Misskredit gebracht werden.

  21. Herr Dushan, können wir das Ganze nicht etwas herunterholen, aus dem Esoterischen heraus in den Alltag? Ich glaube nicht, dass viele Menschen – Zitat: „… um mit dem Kopf zu verstehen und mit dem Herz zu fühlen, dass und warum es wichtig ist, als Gemeinschaft eine Harmonie mit dem Weltganzen zu suchen.“ – sich in Harmonie mit den Weltganzen fühlen. Was ist überhaupt das Weltganze? Ich z.B. befinde mich nicht einmal mit allen Deutschen in Harmonie. So etwas gab es noch nie, wenn ich von Gutmenschen absehen, die harmoniesüchtig sind. Menschen wachsen an den Widersprüchen in sich selbst und durch die Widersprüche in der Gesellschaft. Und der Widersprüche in der Gesellschaft gibt es vor allem seit 2015 mehr als genug. Reicht es nicht – und das ist doch der Punkt – dass in unserem Land die innere Sicherheit durch eine Frau Merkel preisgegeben wurde. Genau DAS ist doch das Schlimme. Da muss ich nicht die Weltharmonie anrufen, sondern das Gesetz. Es soll eine andere Gesellschaft geschaffen werden. Die Linken wollen die Menschen erziehen zu etwas, was dem Wesen des Menschen widerspricht. Heraus kommt Terror und das wird nicht der letzte Terroranschlag sein. Tagtäglich gibt es Übergriffe auf Menschen, egal, ob es Deutsche sind oder Banden miteinander kämpfen. So etwas gab es in dem Umfang noch nicht in Deutschland, zumindest nicht, solange ich dabei bin. Da muss man nicht Jesus bemühen. Es reicht, wenn ein Täter, egal wer, seiner Strafe zugeführt wird und die Richter nur die Straftat sehen und er gleich mit muslimische Attentäter behandelt wird. Wer an Gott glaubt, weiß dass Jesus sich da heraushält und der Mensch beim jüngsten Gericht gewogen wird. Übrigens, ich bin nicht das Abbild Gottes, sondern ein durch die Evolution entstandenes Individuum!

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