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Stimmen und Stimmungen

Was wir von den Briten lernen können

12.09.2019

| Lesedauer: 4 Minuten
Die deutschen Leitmedien reagieren mit Unverständnis auf die Lebendigkeit der Demokratie im Vereinigten Königreich. Dabei ist es der stete Kampf der Institutionen, der die britische Demokratie über 300 Jahre immer entscheidungsfähig hielt.

Die vergangenen drei Jahre, in denen das Vereinigte Königreich sich zunächst zu einem Austritt aus der Europäischen Union entschloss, diesen Beschluss dann anfangs auf die eine Weise und nun auf eine andere Weise in die Tat umzusetzen versuchte, waren im wesentlichen durch drei kollektive Stimmungen geprägt, in denen sich Staat und Nation gemeinsam wiederfanden.

1. So basierte schon der von vielen Kommentatoren nicht eben für wahrscheinlich gehaltene Austrittsbeschluss vom 23. Juni 2016 auf einem auch jenseits des Ärmelkanals verbreiteten Unmut über die EU und ihr Hineinregieren in nationale Belange, sei es durch Parlaments- oder Gerichtsbeschlüsse. Daneben spielten die einsamen Entscheidungen einzelner Mitgliedstaaten hier sicher eine Rolle, namentlich jener Entschluss der deutschen Bundeskanzlerin, als sie im Herbst 2015 den Schutz der EU-Außengrenzen in verschiedenen Äußerungen als nicht realisierbar hinstellte. Die EU-Skepsis der Briten, die zuvor (teilweise auch seither) eine Terra incognita für die politische Klasse wie auch für einen Großteil der veröffentlichten Meinung darstellte, hatte sich damit in einem Verfassungsakt ersten Ranges manifestiert.

Immer wieder gilt es hier daran zu erinnern, dass »das Volk« (also die Gesamtheit der Bürger) eigentlich nicht revolutionär ist, vielmehr für gewöhnlich – darin der Politik gleich, die es ihm vorbetet – am bestehenden Status quo der Dinge festhält. Das gilt, solange es keine ernsthaften Probleme in diesen erkennt. Wenn es aber erkennt, dann erkennt das Volk langsam, aber beständig. Seine wachsende Überzeugung wird ihm nur allmählich zur Gewissheit. Immer horcht es auf den Rat jener, die »Expertenwissen« – bald ökonomischer, bald politischer Art –  zu besitzen scheinen, weil sie den Kreisen der Macht in beiden Bereichen ein Deut näher sind. Das Volk wankt deshalb und fragt sich beständig, ob das eigene Bauchgefühl auch richtig ist. Dies ist folglich ein Prozess, den man als Ausprägung einer kollektiven Stimmung beschreiben kann, die sich in den Dialog mit der technischen Intelligenz begibt. Wer von beiden sich behauptet, ist dabei stets eine offene Frage.

2. Die zweite Stimmung der Briten war daher eine gewisse Furchtsamkeit, welche die Güte des eigenen Entschlusses in Frage stellte und – von technisch versierten Beratern beeinflusst – ihr Heil in einem Abwiegeln des Referendums sah. Theresa Mays Regierungsstil war Ausdruck dieser im Kern furchtsamen Stimmung. Auch wenn es die Parteioberen waren, die sie im Sommer 2016 relativ zügig als Vorsitzende und damit als Premierministerin auserkoren hatten, entsprach ihr schwankender Politikstil zugleich dem Schwanken der gesamten Nation, die ihr kein Mandat für eine etwas inhaltsleere Position (»Brexit means Brexit«) gab, aber auch den Konkurrenten kein gegenteiliges Mandat erteilte.

3. Die furchtsame Stimmung scheint nun gewichen. Schon im Juli wunderte sich der konservative Kolumnist und Remain-Befürworter Matthew Parris über den schwindenden Horror der Briten vor einem drohenden Austritt ohne Abkommen, während Douglas Murray, Herausgeber des nicht minder konservativen Spectator, von der BBC-Moderatorin als »No-Deal-Purist« verdächtigt wurde, jedoch darauf beharrte, keiner zu sein: Jede Art von Austritt sei inzwischen dem Nicht-Austritt vorzuziehen.

In der deutschen veröffentlichten Meinung mag man dies meist noch nicht so sehen. Zu groß ist noch der Abschiedsschmerz von den Briten, die uns in vielen ordnungspolitischen Fragen zur Seite gestanden waren. Zu groß bei vielen auch die Enttäuschung über die eigenständige, souveräne Entscheidung der Briten und Nordiren gegen den Staatenbund EU. Es wird daher fleißig polemisiert und moralisiert gegen soviel Eigensinn, doch auch und vor allem gegen so viel Selbstbewusstsein und Mut; denn so könnte die dritte der Stimmungen des britischen Volks überschrieben werden.

Fassungslose ARD und der »Spinner« Corbyn

WDR-Chefredakteurin Ellen Ehni, eigentlich nur Moderatorin im sonntäglichen »Presseclub«, war nun vor allem »fassungslos« und ließ das nicht nur alle und mehrfach wissen, sondern erwartete zudem von ihren Gästen, in denselben Panikmodus zu verfallen. Die Aufgabe, das überbordende Gefühl der Moderatorin in Worte zu fassen, kam zunächst dem Auslands-Engländer Grahame Lucas zu, den Ehni danach befragte, was die Situation »mit ihm« mache. Auch sonst blieb Ehni unfähig, einmal eine offene, nicht suggestive Frage zu stellen. Daneben auch viele »Verständnisfragen« einer Moderatorin, die offenbar ganz aus dem Häuschen war. Was der Backstop ist, hatte sie sich jedenfalls »noch mal schwarz auf weiß aufgeschrieben«, um es ja nicht in der Aufregung ihrer Sendung zu vergessen. Die Journalistenrunde bestand dabei weitgehend aus Bedenkenträgern. Den Johnson-kritischen Zungenschlag der Sendung begrenzte nur die gemäßigte Kritikerin Ursula Weidenfeld, die darauf hinwies, dass ein festes Bündnis der Oppositionsparteien derzeit unwahrscheinlich sei: »… weil Corbyn auch ein Spinner ist… [räusper] für einen Spinner gehalten wird«, der für viele nicht wählbar sei.

Abends bei »Anne Will« wurde dann erneut auf die Tränendrüse gedrückt. In der Tat ist nichts so schlimm, wie wenn Rolf-Dieter Krause – alterndes Brüssler ARD-Menetekel – an das Schicksal der »Menschen!« (mit tränentropfendem Ausrufezeichen) erinnert, die angeblich unter die Räder von Johnsons Politik kämen, wenn ein Austritt ohne Abkommen stattfände. Der britische Abgeordnete Greg Hands konnte dagegen nur die Wichtigkeit des demokratischen Gedankens in Großbritannien hervorheben und auf die steigenden Umfragewerte der Konservativen unter Johnsons Führung verweisen. Hands, der weder für den Brexit noch für Johnson als Premier gestimmt hat, verteidigte dennoch tapfer die Notwendigkeit einer endlichen Lösung für das Ausstiegsdilemma.

Schließlich schwang sich der für immer und ewig geschniegelte Norbert Röttgen, der heimliche Chefdiplomat der Unionsfraktion, zum Vorkämpfer (oder selbsternannten Entwicklungshelfer) für Demokratie in Großbritannien auf. Ein zweites Referendum müsse her, um die Bereitschaft der Briten zum Austritt nochmals zu überprüfen. Wer sagt eigentlich, dass eine Mehrheit der Briten ihre Meinung dann ändern würde? Doch dass man das Volk gegen die Parlamentarier in Stellung bringt (wie es der finstere Dominic Cummings tue), gilt Röttgen in gut obrigkeitsstaatlicher Tradition als anstößig und als Verrat an der »Demokratie«. Auch Anne Will hält ja den Volkswillen für etwas Verdächtiges …

Fluide statt kristalliner Intelligenz

Das etwas mehr als unruhige Geschehen in Westminster rief in diesen Runden naturgemäß Kopfschütteln hervor. Dabei ist die Möglichkeit derart ungeordneter Zustände gerade ein Verdienst, nicht ein Mangel der britischen Demokratie, die nach gut 300 Jahren immer noch quicklebendig neben den kontinentalen Nachzüglern steht. Die Verfassungslosigkeit des britischen Staatswesens  sorgt gleichsam für den Erhalt der fluiden Intelligenz, die im Gegensatz zur kristallinen an viele Umstände anpassungsfähig bleibt. So zeigt sich auch in diesem historischen Moment die Vitalität der politischen Institutionen des Königreichs, namentlich von Unterhaus und Regierung, die sich im Oktober wohl noch die eine oder andere – nicht nur für uns höchst unterhaltsame – Schlacht liefern werden.

Dass »Chaos« ein solches Reizwort in der deutschen Öffentlichkeit ist, hätte ich wissen können. Doch war mir diese Fixierung auf den Grundwert »Ordnung« in den letzten Berliner Jahren mehr und mehr entschwunden. (Ein Schelm, wer Böses dabei denkt …) Dabei sagte doch schon Nietzsche: »Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern zu gebären.« Wohl doch eher ein Antideutscher.

Inzwischen melden sich erste Stimmen, die einem Austritt der Briten auch Positives abgewinnen können. So gab der Präsident der Britischen Handelskammer in Deutschland zu bedenken, dass jeder weitere Tag der Unsicherheit die Wirtschaft Nerven koste. Dagegen würde der vollendete Austritt zugleich den Druck auf verschiedene Wirtschaftszweige erhöhen, die dann endlich saniert werden müssten: »In Großbritannien wird die Inlandsproduktion steigen müssen.« Das gelte vor allem für Landwirtschaft, Fischfang und verarbeitende Industrie. Doch warum sollte sich nicht auch der Rest der Inselwirtschaft neu und produktiv aufstellen und in der Folge auch auf dem Kontinent?

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24 Kommentare

  1. Wir haben keine Gewaltenteilung – Die Judiktaive ist ein integraler Bestandteild der Exekutive; die Unabhängitgstellung der Justiz wurde in Deutschland nie umgesetzt – Es gibt eine Petition beim Petitionsausschuss der Bundesregierung ID 98383 – wir sollten dem Thema mehr Öffentlichkeit bescheren. Zeichnung ist jetzt nach Registrierung möglich.

    https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2019/_08/_21/Petition_98383.nc.html

    Solcherart ist ein Korrektiv der Politik durch die Justiz praktisch ausgeschlossen. Wir sollten uns das nicht unwidersprochen gefallen lassen.

  2. Die Deutschen scheinen nicht zu lernen, sondern sich lieber etwas beibringen lassen zu wollen.

  3. Great Britain – jahrhundertelang die GROSSMACHT der Welt – mit Commonwealth und Kanonenbooten rund um den Globus mit weitreichenden Kolonien – dieses Gossbritannien – hat jetzt Angst vor der FREIHEIT und Angst eigene Verträge mit der Welt abzuschliessen ? Kann man einfach nicht glauben ! ;-(

    ==> Bitte unbedingt raus aus der EU, liebe Briten, BREXIT am 31.10. !!!

    One way or another. Back to the roots – back to freedom democracy und souveranity

    Good luck Boris – break free from EU socialism.

    ;-/

  4. Der Merkelissmuss ist die perfide Weiterentwicklung der von Helmut Kohl eingeführten Widerspruchslosigkeit. So konnten unter seiner Ägide nur Leute in Führungspositionen aufsteigen die Leichen im Keller hatten und er sie mit diesem Wissen gefügig machen könnte.
    Merkel hat sich aber über die Journalisten die Medien gefügig gemacht und so ein Scheinbild ihres Erfolges in den Köpfen der Menschen implantiert. In ihrem Umkreis hat sie auch nur Wirbellose, auf Eigennutz ausgerichtete Kriecher in Führungspositionen gehieft, die sich dann frech und dreist in gut bezahlte Parkposition davon gemacht haben, die der Staat kontrollierte.
    Wer in diesem Staat fordert, dass man Politik für den Bürger macht, wird automatisch diffamiert und diskriminiert.
    Diese Arbeit wird von den Inquisitoren des Merkelissmus ( meistens Journalisten) übernommen, die sich damit und davon ein erklägliches Salär versprechen.
    Der Geist der Demokratie lebt vom Widerspruch und Idealismus und dem Willen GEMEINSAM die Zukunft zu gestalten.

  5. Von den Briten hätten wir ohne Zweifel einiges lernen können, denn dann wären wir nicht unbedingt die letzten 100 Jahre von einem Schlammassel in den anderen geraten, denn was haben wir mit der Abschaffung des Kaiserreiches erreicht? So gut wie nichts, denn das wurde dann durch eine unfähige sozialistische Regierung ersetzt, die der Auslöser war für einen ganz gewalttätigen Typen der gleichen Gattung entspringend und der hat anstelle von Erlösung den entgültigen Untergang erreicht und danach kam, wenn man so will nur Flickwerk über viele Jahrzehnte und lediglich die totale Vernichtung hat uns wenigsten noch geholfen etwas neues aufzubauen und heute sind wir wieder dabei durch viele gefährliche Experimente unseren Staat zu gefährden und wieder sind die linken Typen dabei federführend und wieso sind wir eigentlich nicht in der Lage ein unauffälliges und geordnetes Leben, wie z.Bsp. die Schweizer zu führen, ohne mitzumischen oder sich für andere Zwecke einspannen zu lassen, was über kurz oder lang wieder zu neuen Verwerfungen führen kann und wir werden doch wie ein Spielball nicht nur von anderen, sondern auch von den eigenen Regierungen hin und hergeworfen, ohne daß wir mal zur Ruhe kommen und wenn die so weitermachen, dann fangen wir dort wieder an, wo wir mal aufgehört haben, die scheinen einfach nicht zu begreifen, daß wir um zu überleben möglichst unauffällig erscheinen sollten, denn alles was darüber hinaus ging hat doch gezeigt, wo es hinführte und die EU ist auch keine Garantie, denn wenn wir nicht mehr zahlen, wer weiß was dann kommt, da ist nichts auszuschließen.

  6. Wer rechnen kann, weiß mehr!

    Der BREXIT Großbritannien zugunsten(!!) des Schutzes und der weiteren Aufrechterhaltung des Staates Polen steht zumindest in mathematischer Hinsicht bereits seit dem Jahre 1990, allerspätestens seit dem Jahre 1991 bereits fest, und ist der Anteil Großbritanniens am großen Ersatzenkelspiel!

    Und völlig EGAL, ob Sie in Großbritannien der Johnson, die May, der Corbyn oder SOGAR die Queen höchstpersönlich sind, von dem Schutz und weitere Aufrechterhaltung des Staates Polen, das zur ABSOLUT obersten(!!) Staatsräson des Staates Großbritannien gehört, gibt es von einen Atomkrieg einmal abgesehen, wirklich absolut absolut NICHTS, was die Briten vom BREXIT zugunsten des Staates Polen JEMALS abbringen könnte!

    Eher friert die Hölle ein!

  7. Jetzt kann man nur hoffen, dass der Verfasser auch mal dazu aufgerufen wird bei Ehni oder Will seine gelassene, entspannte Wahrnehmung auszubreiten, die sich um ihre Berechtigung keine Sorgen zu macht braucht, will sagen, Gentleman gelernt hat.

    Die irrationale neudeutsche Angst, nicht genug antifaschistisch zu sein, kennt ein selbstbewusster gefestigter Charakter eben nicht, man hält es mit seiner Würde, wie mit einer demokratischen Tugend.

    Manchmal stören jedoch auch in UK mangelnde Erziehung oder Bildung, wie man gut an Corbyn studieren kann, dem man nun nachsagen darf, das dümmste Gesetz auf der Insel seit Jahren auf den Weg gebracht zu haben, den Surrender-Bill.

    Da sich die EU früher oder später selbst „versenkt“, bereitet dieser Delay-Act aber auch nur vorübergehende stoische Irritationen. Der Herr gibts, der Herr nimmts. Wer wie Boris Johnson altgriechische Sprachrätsel zu enträtseln weiß, kommt auch mit weniger heroischen Gestalten vom Festland zu recht, mögen sie nun Juncker oder VdL heißen.

    Typen wie Krause oder Röttgen wirken dagegen wie Staffage, ein steifer bedauernswerter, klagender antiker Chor, stets starrgläubige Bekenntnisse intonierend. Sie repräsentieren leider den Teil des deutschen Untertanengeistes, dem es gut anstünde, ein paar Schritte zurückzutreten, um der Wahrnehmung der eigenen Position ansichtig zu werden, die sich nur zu gerne hypermoralsich und alternativlos gibt, demokratrisch deshalb aber nur scheitern kann.

    Diese „EU-Praktikanten“ werden sich vermutlich inmitten eines totalitären Albtraums wiederfinden, wenn sie denn lang genug leben. Der vorwitzige Aberglauben an die gute Brüsseler Sache ist aber bei näherer Betrachtung nichts anderes als eine geistesschwache Hybris, die der Vorstellung einer globalen merkantilen Vormachtstellung geschuldet ist, die aber de facto bereits mit dem Imperalismus des 19. Jahrhunderts untergegangen ist. Weniger imperiale oder geografische Bedeutung ist kein Nachteil, wenn denkende Staatsbürger auf Gewaltenteilung, Demokratie bestehen wollen.

    • Haben Sie Dank für einen vortrefflichen Kommentar! Die Bedeutung der Freiheit, dieser Wert an sich, der eng mit der Würde des Menschen verknüpft ist, hat sich den meisten Deutschen wohl nie erschlossen. Hier hat keine „Vitalität“ Platz. Dieser Geist ist untertänig, ist „Staffage“ in einer nie wirklich gewollten freiheitlich bürgerlichen Demokratie.

  8. „Anne Will hält den Volkswillen für etwas Verdächtiges.“
    Da schwimmt sie voll im Mainstream des Medien- und Politikerechos auf die jüngsten Wahlen in Ostdeutschland. Das Volk vertritt in großen Teilen den gesunden Menschenverstand, lernt aus Erfahrung und denkt eher praxisbezogen als ideologisch – also der abgehobenen polit-medialen Elite genau entgegengesetzt. Das ist für diese gefährlich.
    Noch leben wir in Deutschland in der „spätmerkelischen Leichenhalle des Volkswillens“, wie Don Alphonso das kürzlich so treffend beschrieb.
    Aber das Volk ist nur scheintot. Es wird immer aufmüpfiger – warten wir
    mal die nächsten Wahlen ab …

  9. „Ein zweites Referendum müsse her, um die Bereitschaft der Briten zum Austritt nochmals zu überprüfen. „
    Ein wahrer deutscher Demokrat, der Herr Röttgen. Wählen bis das Ergebnis stimmt!
    Warum empfiehlt er den Briten nicht gleich den Totalitarismus? Problem gelöst, Affe tot.

    • Die Briten wurden vor der Wahl ziemlich stark belogen. Damit könnte man die Wahl für ungültig erklären. Noch könnte eine Wende durchgeführt werden. Oder die Briten entscheiden auf einer wahrheitsgemäßen Basis erneut für den Brexit.
      Das britische Referendum ist etwas anderes als bei Stuttgart 21. Dort wurde ein Maximalpreis genannt, der weit überschritten wird. Im Grunde wurden die Wähler auch belogen. Nachdem ein großer Teil von Stuttgart 21 realisiert ist, kann man das Projekt nicht mehr rückgängig machen. Bei den Politikern ist nie einer verantwortlich.

      • Belogen oder nicht belogen. Im Ergebnis werden die Brexit-Gegner für den Austritt aus der EU noch dankbar sein, denn ich glaube nicht, dass die Briten den sozialistischen Weg der EU mitgehen möchten, ganz zu schweigen vom Irrsinn einer überhand nehmenden islamischen Migration in den westlichen Ländern. Klar, die Nach-Brexit-Zeit wird kein Zuckerschlecken sein. Aber wenn das durchgestanden ist, wird England mit seiner Pfund-Währung wieder aufblühen.
        Apropos, in Deutschland wird vor Wahlen ja nicht gelogen! Deshalb schalten und walten immer noch die Altparteien, die das Land ganz offensichtlich zielgerecht auf EU-Durchschnitts-Niveau herunterbrechen wollen, damit diese politische und ökonomische Fehlkonstruktion noch einige Jahre überleben kann.

      • Werte/r HRR!
        Ich bin Ihrer Meinung, nach spätestens 5 Jahren, werden
        die Briten froh sein, ausgetreten zu sein. Sie werden sich neu
        aufstellen und wirtschaftlich erfolgreich sein. Vor Allem sind
        sie die Bevormundungen der EU ….Deutschland und Frankreich
        los. Außerdem haben sie in der Grenzsicherung nur Vorteile.
        Wir werden sie noch beneiden….!
        MfG

  10. Irgendwie erinnert mich die deutsche Berichterstattung über die Brexit-Wehen fatal an die Situation 1940. Die Deutschen und ihr damaliger Reichskanzler konnten einfach nicht verstehen, dass sich die Briten nicht mit der Niederlage in Dünkirchen abfinden wollten, weiter kämpften und sich partout nicht mit der Beherrschung des Kontinents durch Deutschland abfinden wollten. Die Situation ist heute natürlich anders, wir sind nicht im Krieg, hat aber Ähnlichkeiten. „Wir“ (also vor allem unsere Herrscher und die ihnen nahestehenden Journalisten, aber auch viele einfache Deutsche) verstehen auch dieses Mal nicht, dass die Briten nicht den einfachen Weg gehen wollen und sich nicht mit der Hauptmacht auf dem Kontinent – dieses Mal nicht das Deutsche Reich, sondern das französisch-deutsch beherrschte EU-Gebilde – abfinden und arrangieren wollen. Diese eckige, unangepasste Eigenständigkeit des perfiden Albion geht uns, da hat sich in 80 Jahren und trotz unserer Distanzierung von allem, was Deutsche vor 80 Jahren getan und gedacht haben, nach wie vor unendlich gegen den Strich: Wie blöd sind die denn, dass sie einfach ausscheren und nicht mehr mitspielen wollen, noch dazu, wenn es ihnen Nachteile (Blut und Tränen damals oder wirtschaftliche Nachteile heute) einbringt? Es gibt hier offenbar eine deutsche Denk- und Fühltradition, die alle Brüche in und mit der Vergangenheit überstanden hat.

    • Das Problem ist Nordirland. Es ist den Briten und der EU bekannt. Eine Grenze zwischen Irland und Nordirland kann wieder zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen führen. Dafür gibt es keine gemeinsame Lösung. Den mit Mae vereinbarten Backstop akzeptieren die Briten nicht. Das kann man verstehen. Eine Zollunion, die weniger Vereinbarungen als der EWR (der Nachfolger der EWG), hat, akzeptiert die EU nicht. Auch das kann man verstehen. Das ist eine Hängepartie zwischen UK und EU. Beide Seiten pokern auf ein Nachgeben des anderen im letzten Moment. So kann es passieren, dass zu einem bestimmten Datum der Brexit ohne eine Vereinbarung automatisch in Kraft tritt. UK und EU können jeweils die Schuld dafür auf den anderen schieben.

      • Der EWR ist nicht der Nachfolger der EWG.

      • Die EWG war eine Zollunion und der EWR ist eine Zollunion. Die EU ist eine politische Union und hat mit der EWG nur noch wenig gemein. Der EWR ist entstanden aus der Vereinigung von EWG und EFTA.
        Der EWR ist eher der Nachfolger der EWG als die EU.
        Wenn man vor langer Zeit der Türkei die Aufnahme in die EWG zugesagt hat und heute leitet sie das Recht auf die Aufnahme in die EU ab, so ist das Unfug.
        Eigentlich hätte man nur über die Aufnahme der Türkei in den EWR sprechen dürfen. Leider ist der EWR nie im Blickpunkt der politischen Betrachtung.

  11. Auch in Großbritannien wird die prinzipielle Frage im Zuge des Brexits nicht mit letzter Konsequenz offen diskutiert. Sie lautet: Was ist uns wichtiger? Mehr Freiheit oder mehr (kurzfristiger) Wohlstand? Eine rationale Beantwortung dieser wichtigen Frage ist sehr, sehr schwierig, da die Vor- und Nachteile der beider Fragestellungen andere Dimensionen besitzen und daher nicht aufrechenbar sind. Daher war es richtig, die Bevölkerung bzw. jeden einzelnen Briten um eine Beantwortung zu bitten. Dass die knappe Mehrheit sich für mehr Freiheit entschieden hat, sollte unser aller Respekt verdienen. Der Vorwurf, dass diese Mehrheit die Wohlstandseffekte falsch eingeschätzt habe, ist nichts wert, da die andere Seite genauso behaupten kann, dass die Remainer die Einbußen an Freiheit falsch einschätzen würden. Echte demokratische Entscheidungen über eine Güterabwägung sind meist schmerzhaft für eine Seite, aber aus langfristiger Perspektive die besten aller möglichen Entscheidungen. Insofern ist die aktuelle Entwicklung in Großbritannien (noch) gut und folgerichtig. Wenn der demokratische Wille der Mehrheit allerdings durch die politische Elite revidiert würde, wäre das ein unabsehbares Desaster für Großbritannien, für Europa und für die Demokratie auf diesem Planeten.

    • @ IJ

      Man kann sich gar nicht mehr vorstellen, dass dereinst die Germanen – waren das wirklich unsere Vorfahren – sich keck und „nachhaltig“ den Römern entgegen stellten, auch deren Frauen (…se in pectorem iactabant…). Ihr Antrieb war der Freiheitsdrang.

      Vom Freiheitsdrang ist nur Nachhaltigkeit im falschen Sinne geblieben. In der Hymne sind die deutschen Werte nach ihrer Wichtigkeit sortiert: Einigkeit, Recht, Freiheit. Ohne Freiheit ist das erste Paar wertlos. Nicht so bei den Angelsachsen, also auch bei den Amerikanern, ausgenommen bei den DemokRats. Freiheit steht für sie an erster Stelle, in Deutschland ist der angepasste Untertan wieder ganz groß im Kommen, und von seiner überhöhten moralischen Warte ist er auch noch stolz darauf…

  12. Merkel ist der Untergang Deutschlands !! Sie bleibt auf ihrem Stuhl um Trump und Johnson über die EU zu „schaden“ so weit sie kann. Die deutsche Presse im Würgegriff der „progressiv leftists“ – Lügen und Aufhetzen gegen UK, Israel und Trump-USA, Österreich und Italien.

    China als angebetes „totalitäres Überwachungs-Erfolgsmodell“ von EU, Merkel und Globalisten. Totalitär, kommunistisch, brutal, berechnend. Alle Industrie verschiebt sich nach China um die Welt-Herrschaft zu erlangen. Trump muss die „Westliche Welt retten“ !!!

    UMWELTVERSCHMUTZUNG aus China (!!! 30%) bedroht den ganzen Globus. GRÜNE sagen nichts dazu. Die „produzieren und verschmutzen“ so viel sie können. Deutschland wird GEZIELT VON MERKEL de-industrialisiert und mit beknackter „Klima-Rettung“ ausgeplündert, verblödet, ideologisiert und zerstört. CHINA LACHT SICH SCHECKIG dabei ! ;-(

    NEWS: „Das oberste kanadische Gericht hat die Lüge vom menschengemachten Klimawandel entlarvt und damit gegen deren Schöpfer, Klimapapst Michael Mann, entschieden, der die legendäre „Hockeyschläger“-Klimakurve erstellt hat. Er unterlag in einem jahrelangen Rechtsstreit gegen Tim Ball, Professor für Klimatologie an der Universität von Winnipeg und Autor zahlreicher Bücher über Klimawissenschaften. Ein brisantes Urteil mit ungeheurer Sprengkraft, über das deutsche Mainstream-Medien bislang kollektiv schweigen.“

    ;-(

    Konservative müssen den Westen retten – vor der Totalität von GRÜN-LINKS.

    ;-(

  13. Merkel hat es wieder geschafft. ;-(

    „Italiens neue Regierung : Conte gibt grünes Licht für die Anlandung von „Schlepper-NGOs“ Die Schleuserei kann weiter gehen ! ;-(

    Italien und Österreich wurden „erfolgreich“ von Merkel untergraben. SCHÄBIG !!

    ================================
    THÜRINGEN WÄHLT BLAU am 27. Oktober.
    AfD EINZIGE konservative, ehrliche Partei.
    Bitte KEINE Briefwahl. Es wird zuviel „manipuliert und andere Stimmzettel beigelegt“ mit den geöffneten Briefumschlägen oder einfach weggeworfen. ;-( Ich traue den Merkel-Treuen NICHT !! KEINEN MILLIMETER. ;-(
    ================================

  14. PM Boris Johnson will das Brexit-Delay-Gesetz (Surrender Act) ignorieren um das höchste Souverän, das britische Volk zu seinem Willen kommen zu lassen. Brexit am 31. Oktober.

    RIGHT ! BREXIT without any further endless delay(s) !! ;-(

    Kommentatoren aus UK schreiben dazu:

    British Patriot • a day ago

    „Can anybody tell me how the remainer MPs privately negotiating and agreeing with the EU leaders isn’t treason?“

    pikuman British Patriot • 21 hours ago • edited

    „I am English and a British citizen, I want my country to be ruled by a government that we elect not an unelected EU Commission. Why do remainers in the present parliament want to continue to cede power to the EU? I agree that their actions after the 2016 referendum is treason.“

    thisisharderthanitlooks pikuman • 20 hours ago

    „Apart from other reasons that people have written here there is one main reason our remainer MPs want to carry on as things are.
    Our MPs are frightened to death of having to actually run a country. Right now the EU does almost everything while our useless MPs just rubber-stamp those decisions.
    Heaven forbid that they may have to do the job they were elected to do and run the UK.“

    Elizabeth Grassworthy thisisharderthanitlooks • 20 hours ago

    „They might need to stop breastfeeding on the green benches… and actually do the job. Oh the horror.“

    RightWingYahoo thisisharderthanitlooks • 18 hours ago

    „All of you are correct, Remain are treasonous, feckless, and incompetent.

    And this was their last throw. Their Battle of the Bulge.

    Truly, just like in our government in the US, they should get what traitors deserve, a short drop and a sudden stop.

    But even if they are merely retired, Leave must never give up.

    Even in Italy the left backstabbed Salvini to set the patriots back temporarily in that country.

    But he will prevail at latest by the next election, and so will Leave, Nigel Farage will see to that personally.“

    ifscott RightWingYahoo • 17 hours ago • edited

    „England voted for Brexit 3 years ago. And for 3 years I’ve been hearing how this time it is the Remainers last stand.

    England’s democracy is a blatant farce.“

    YES democracy in UK is at risk. STAY STRONG BORIS ! UK-People are on your side.

    UK-Patriots, UK-Conservatives have to fight for freedom and BREXIT.

  15. Wie der Teufel das Weihwasser hasst – so hassen auch die Globalisten /Sozialisten Wahrheit, Konservative Werte und Staaten mit eigenen Demokratien und sicheren Grenzen.

    Würde Hillary Clinton in den USA und Jeremy Corbin in UK regieren würde die Welt in Totalität, chinesischer weltweiter Supermacht und Unterdrückung kollabieren.

    Zum Glück haben wir Präsident Trump und Boris Johnson – die China und der EU als europäischer kommunistischer Besatzungsmacht (mit Merkel und Macron als Garanten), die uns einen Hoffnungsschimmer geben – dass dieser „kommunistischer Spuk“ bald beendet wird.

    Konservative müssen gegen „Klima-verdummung“ und Zerstörung der Staaten kämpfen.

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