<
>
Wird geladen...
Man will das Fleischessen vermiesen

Fleischsteuer: kein Weg zu mehr Tierwohl

von Gastautor

20.08.2019

| Lesedauer: 4 Minuten
Verteuert der Staat Fleisch künstlich, ohne dass es eine Verschiebung von Angebot und Nachfrage gibt, werden Preisaufschläge erst mal beim schwächsten Glied in der Kette eingespart, und das heißt beim Tier selbst.

Der Tierschutzbund hat dieser Tage gefordert, eine Zusatzsteuer auf tierische Produkte zu erheben. Politiker mehrerer Parteien schlossen sich an und erwogen, den Mehrwertsteuersatz auf Fleisch von 7 auf 19 % zu erhöhen. Sinn und Zweck soll es – offiziell – sein, das Geld für mehr Tierwohl einzusetzen. Das ist natürlich Unsinn. Erstens mangelt es dem Bund nicht an Steuermitteln und zweitens käme eine Fleischsteuer gar nicht auf den Betrieben an, sondern würde einfach im Bundeshaushalt versickern. Der wahre Grund für den Vorstoß ist, man will uns das Fleischessen vermiesen.

Der beabsichtigte Effekt einer Fleischsteuer liegt auf der Hand: Fleisch soll teurer werden, um den Konsum einzudämmen. Das ist eine Milchmädchenrechnung, die nicht berücksichtigt, wie Märkte funktionieren. In freien Märkten bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis. Die Nachfrage nach Fleisch ist ungebrochen hoch, wobei gesundheitliches Bewusstsein die Nachfrage nach fettarmem Fleisch wie Pute und Hühnchen gesteigert hat. Das zeigt, dass die Verbraucher Bildungsangebote zur Verbesserung der eigenen Gesundheit durchaus annehmen.

STEUERN SIND NIE ZWECKGEBUNDEN
Warum eine Fleischsteuer verfassungswidrig wäre
Verteuert der Staat Fleisch künstlich, ohne dass es eine Verschiebung von Angebot und Nachfrage gibt, werden Preisaufschläge erst mal beim schwächsten Glied in der Kette eingespart, und das heißt beim Tier selbst. Dafür hat der Landwirt verschiedene Instrumente zur Optimierung. Seine fixen Kosten kann er kaum verändern; ein Stall, der gebaut ist, kann höchstens nicht erneuert werden. Das passiert allerdings in Deutschland sowieso nicht, da es derzeit im Bereich der Tierhaltung aufgrund immer neuer Wünsche des Gesetzgebers keine Planungssicherheit mehr gibt. Also dreht er an den variablen Kostenschrauben und spart beim Futter und beim Tierarzt, versucht, die Tageszunahmen noch etwas zu steigern, um die Mastdauer insgesamt zu verkürzen. Weitere Einsparungen zu generieren, wird den wenigsten Landwirten gelingen.

Gewinnbringend zu wirtschaften ist kaum möglich

Die großen Unterschiede im Betriebsmanagement von guten und schlechten Bauern werden jährlich von den Landwirtschaftskammern ausgewertet und zeigen schon heute, dass es oft nur den besten 10 % der Landwirte gelingt, unter den gesetzlichen und marktgegebenen Bedingungen in Deutschland dauerhaft in der Gewinnzone zu wirtschaften. Der Strukturwandel könnte also durch unüberlegte Staatseingriffe massiv beschleunigt werden, was für die wenigen Verbleibenden bedeutet, noch größere Tierzahlen halten zu müssen, um ein Auskommen zu erwirtschaften. Sozialistisch geprägte Markteingriffe erzeugen so am Ende mehr Tierleid als Tierwohl.

Doch ist es überhaupt sozial, den Konsum einschränken zu wollen, indem man die Steuersätze auf bestimmte Lebensmittel und damit deren Preise erhöht? Die niedrigen Mehrwertsteuersätze auf Lebensmittel sollten ja gerade dafür sorgen, dass Grundnahrungsmittel für Menschen aller Einkommensklassen verfügbar sind. Das ist ein zentraler Stabilitätsfaktor und Ausdruck des Respekts vor der Daseinsberechtigung aller Menschen. Eine Fleischsteuer ist respektlos gegenüber denen, die jeden Euro zweimal umdrehen müssen. Solange wir an einem Weltmarkt agieren, wird eine Fleischsteuer nicht wirken, denn die zusätzlichen Kosten werden ganz einfach in der Produktion eingespart. In Ländern mit geringeren Produktionsauflagen lassen sich diese Kosteneinsparungen übrigens leichter darstellen. Man erweist dem Tierwohl einen Bärendienst, wenn der Staat die eigene Produktion einschränkt und Marktzugang für Waren aus dem Ausland schafft, die nicht unter gleichen Wettbewerbsbedingungen hergestellt wurden.

Fleisch ist mehr wert, als es uns kostet

Der Preis für Fleisch beziffert bei weitem nicht seinen Wert für die menschliche Ernährung und erst recht nicht den Wert, der einer guten Tierhaltung zukommt. Gutes Futter selbst zu erzeugen, ist oft teurer, als hochverdauliches Sojaschrot aus dem Ausland zu verfüttern. Kühe auf Stroh zu halten statt auf Spaltenböden, ist verbunden mit einem enormen Arbeitsaufwand. Der Verbraucher, der ein gutes Gewissen mitkonsumieren möchte, sollte daher seine Kaufentscheidung nicht allein auf den Preis fokussieren. Schon heute gibt es am Markt ein Angebot an Tierwohlfleisch. Ein verpflichtendes, europäisch einheitliches Kennzeichen würde die Transparenz für die Kunden stark verbessern.

Ein starker Staat macht seine Bürger schlau

ABZOCKEN, VERBIETEN, GäNGELN
Fleisch höher besteuern: Fehlt Geld für „Klimaschutz” und Zuwanderung?
Was ist zu tun, um den Verbrauchern den Mehrwert von nachhaltiger, regionaler Tierhaltung zu vermitteln? Statt staatlicher Lenkung muss ein starker Staat auf die individuelle Stärke seiner Bürger setzen. Dazu gehört es, seinen Bürgern grundlegendes Wissen über die menschliche Ernährung und den Einfluss ihres Konsumverhaltens auf die Nutztierhaltung zu vermitteln. Am besten schon im Kindesalter. Für jedes Schnitzel, jede Wurst und jede Frikadelle stirbt ein Tier. Übrigens auch für jede Forelle! Wer sich das bewusst macht, geht mit Fleisch und Fisch wertschätzender um, wirft weniger weg, verwertet mehr Teile als nur das Filet. Nachhaltigeres Verhalten kann man langfristig nur durch Wissensvermittlung erreichen. Erzwungene Lenkungsmaßnahmen führen immer auch zu unbeabsichtigten negativen Effekten, die dann durch wieder neue Lenkungsmaßnahmen repariert werden sollen. So begibt man sich in einen Teufelskreis.

Vertrauen in die Tierhaltung stärken

Diejenigen, die jetzt sozialistische Bedingungen im Schweinestall wollen, füttern die Medien seit Jahren mit Bildern aus Ställen, in denen eindeutig Missstände herrschen. Wenige machen sich die Mühe, auf die Betriebe zu verweisen, die alles tun, um die Haltungsbedingungen für ihre Tiere immer weiter zu verbessern – und das ist die Mehrzahl. Dass es gelingt, die Realität derart verzerrt in den Medien abzubilden, dass die wenigen schwarzen Schafe unter den Landwirten die ganze Branche diskreditieren können, hat einen einfachen Grund: Die Verantwortlichen im Bund und in den Ländern versäumen es, ihre ureigenste Aufgabe wahrzunehmen, nämlich die wirksame Kontrolle geltenden Tierschutzrechts. Um Vertrauen in die Tierhaltung zu stärken, muss die Einhaltung geltender Gesetze auch konsequent sichergestellt werden, ansonsten werden die vielen Bauernfamilien zum Opfer, die für ihre Tiere leben. Statt wie derzeit tausende Betriebe für Bagatellen zu stigmatisieren, müssen unsere Kontrolleure die schwarzen Schafe finden und die wirklichen Missstände beheben.

Mehr Tierwohl durch neue Ställe

Denn das effektivste Mittel zu mehr Tierwohl sind immer noch moderne Ställe. Doch kaum ein Stall wird in Deutschland noch neu- oder umgebaut, ohne dass sich Bürgerinitiativen dagegen formieren, die ihn zu verhindern versuchen. Etliche Auflagen und Vorgaben machen den Stallplatz in Deutschland teurer als im europäischen Ausland. Und wenn der Stall entgegen aller Widrigkeiten doch gebaut wurde, erfordern neue Vorgaben im Düngerecht, im Pflanzenschutzrecht oder im Emissionsrecht nicht selten Nachinvestitionen im sechsstelligen Bereich. Hier haben wir in Deutschland eine massive strukturelle Schwäche, die entbürokratisiert werden muss, um Wettbewerbsfähigkeit und Planungssicherheit zu schaffen für die Landwirte, ohne dass am Tier selbst gespart werden muss

Wir brauchen keine Erziehungsmaßnahme Fleischsteuer

Die Idee, dass hohe Fleischpreise vom Konsum abschrecken, denkt klein vom Bürger. Wer Fleisch isst, ist weder Tierfeind noch Umweltsünder, davon bin ich als Freie Demokratin überzeugt. Jeder von uns entscheidet sich ganz frei für oder gegen den Fleischkonsum, aus seinen ganz persönlichen Gründen. Niemand sollte sich dafür rechtfertigen müssen oder dafür bestraft werden können. Doch jeder und jede soll sich auch bewusst sein, dass ein Euro mehr oder weniger den Unterschied machen kann fürs Tier.

Ich esse übrigens gerne Fleisch, besonders wenn ich weiß, wo es herkommt und wie und von wem es gehalten wurde. Der Grund ist einfach: weil es mir schmeckt. Und diese Freude am Genuss gönne ich jedem – ob mit oder ohne Fleisch.


Carina Konrad, FDP, ist stellvertretende Vorsitzende im Agrarausschuss des Deutschen Bundestages.

Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

49 Kommentare

  1. Die Verteuerung von Energie und Lebensmitteln durch die Grünen strebt eine Zweiklassengesellschaft an: Die einen sollen für das gute Gewissen der Wohlhabenden verzichten – und das müssen sie, weil sie sich weniger Fleisch und Wurst leisten können. Die anderen, die besser verdienen, fliegen weiter munter um die Welt, lassen sich mit Plastikbechern ablichten und predigen – zu Hause wieder angekommen – den Verzicht durch andere.

  2. Es geht auch bei dieser vorgeschlagenen Steuer keineswegs um das Wohl von Mensch oder Tier. Es geht einerseits um ein exorbitant hohes, höheres Steueraufkommen, das benötigt wird, um den „rosa Elefanten“ weiter zu füttern, der seit wenigstens 2015 mitten in unserem Garten auf der Schaukel sitzt und von mehr als 80% der Bevölkerung als solcher nicht wahrgenommen werden will. Hierbei geht es vor allem um die Sicherung der Einnahmen der Willkommensgewinnler.
    Daß bei einer mit „Tierwohl“ deklarierten Maßnahmen ggf. noch etwas für alte (PETA u.ä.) oder neue NGOs abfallen soll, die dann Stempelchen und Zertifikate verticken, sei dahingestellt.

  3. Es geht auch bei dieser vorgeschlagenen Steuer nicht um das Wohl von Mensch oder Tier. Es geht einerseits um ein höheres Steueraufkommen, das benötigt wird um den „rosa Elefanten“ zu füttern, der seit wenigstens 2015 mitten in unserem Garten auf der Schaukel sitztchon lange auf der

  4. Besser kochen können …

    Es muss nicht immer Filet oder Schnitzel sein, ein Schmortopf und ein Rippenbraten leise gebraten und geschmort. Bauchfleischscheiben -„falsche Koteletts“-, Nacken, Bug und vieles mehr muss nicht teuer sein, auch wenn es aus kontrollierter tiergerechter Haltung kommt.

    Wenn Fleisch billiger als Gemüse angeboten wird, stimmt etwas nicht … .

  5. Es geht auch immer um mehr Geld für den Staat und das Sozialsystem. Die Wohltaten sollen dann an systemkonforme links-grüne Mitläufer verteilt werden. Mir fehlt noch ein griffiger „ierung“-Begriff. Wie „Grünisierung“ oder „Viridisierung“ (lat. grün)

  6. immer diese Verbotsmentalität. wie wäre es wenn sich merkel in der „wir schaffen das“ Pose hinstellt und verkündet dass wir uns zum ziel setzen Fleisch in 6 Jahren aus dem Silo oder 3D Drucker produzieren können?
    Leuten etwas verbieten und auf sie schimpfen ist einfach – zukunftsweisend ist, bessere Wege zu eröffnen.

  7. Nö, den Südamerikanern ist es relativ wurst, ob sie Soja für die Massentierhaltung in Europa produzieren oder stattdessen Rinder auf unendlichen Weiden grasen lassen. Ihr bekommt, was ihr bestellt habt …

  8. Heutiger Artikel in der Tagespresse (WAZ, 23.08.19):
    „SYDNEY – Kein Fleisch, keine Eier, keine Kuhmilch. Ein Elternpaar, dass seine kleine Tochter streng vegan ernährt hat, ist in Australien …verurteilt worden.
    Das Mädchen hatte mit anderthalb Jahren den Entwicklungsstand eines normalen Kleinkinds im Alter von drei (!) Monaten. … Die beiden Eltern hatten ihr Baby in den ersten 19 Monaten strikt ohne Lebensmittel ernährt, die von Tieren stammen, … Die Eltern verzichteten auch darauf, es impfen zu lassen.
    Mit anderhalb Jahren hatte das Kind noch keine Zähne und wog nicht einmal fünf Kilogramm, zudem litt es unter viel zu dünnen Knochen.“

    • erschreckend – kennt man sonst nur aus Kriegsgebieten…

  9. …..während der letzten fußballweltmeisterschaft haben wir das eintrittsgeld für die deutsche nationalmannschaft gespart und statt dessen bei sterneköchen gegessen. das wird heutzutage auch nicht mehr gemacht, weil ich nicht sicher sein kann ob auch extraklasse ware eingesetzt wird. das tue ich jetzt allerdings selbst und kochde zur freude meiner familie und eingeladener gäste immer auf sterneniveau und sehr schmackhaft!!

  10. Es ist wie mit allen gutmenschlichen Hirngespinsten: Solang der Hypster sich gut fühlt bei dem Genuss vom Soja Milch, interessiert ihn nicht der unschöne Nebenfakt, dass für das tolle Soja Wälder vernichtet werden 😉

  11. Es ist wie immer ein Angriff von zwei Fronten: Auf der einen Seite wird Fleisch verteufelt, auf der anderen werden massiv Insekten als neues Supernahrungsmittel beworben. In Deutschland noch eher verhalten, in den USA ganz offen und medial koordiniert. Ein halbes Jahr und die Propaganda kommt auch zu uns, garantiert.

    • Nya, so ganz verkehrt ist der Konsum von Insektenfleisch nicht, das hängt eher was von der Kulturellen Prägung ab. In Westen verbinden wir Insekten mit Schädlinge und Krankheitserreger, dank der Verbreitung von Pest (Flöhe) und anderen Seuchen, während in Chinesischen Raum, die normal gegessen werden.

      Andere Länder, andere Sitten halt.

      Aber selbst da ist Insektenfleisch nicht immer unbedenklich, selbst wenn sie keinen Erreger in sich tragen, da ein kleiner Prozentsatz der Menschen allergisch auf das Chitin reagieren.

      Ob wir konditioniert werden Insekten zu futtern, bezweifle ich. Da kann ich dich beruhigen. Was die Amerikaner da veranstalten, sind die viele modischen Spielereien, die sich in schnellen Wechseln ablösen. Aber langfristig wird sich Insektenfleisch nicht durchsetzen im Westen, da ist die kulturelle Prägung Insekt = Krankheitsbringer zu stark.

  12. Vor 10 Jahren lag die Importquote für Schweinefleisch bei 40 Prozent. Aktuell ? Verbrauch wird eher sinken.

  13. Ich habe kein Problem damit in einer Zeit zu leben, wie vor 50 Jahren. Da hatten nur die Klugen und Sparsamen eine Kühltruhe und die Fähigkeit Wurst zu machen und in der Nachbarschaft noch jemanden der Speck und Schinken räucherte.
    Als Kind habe ich lange gebettelt bis der Vater mich mitnahm auf dem Moped. Im Frühjahr beim Aussuchen der Sau war es kein Problem, nur beim Schlachten wollte er nicht. Ich war durchsetzungstark genug, das es mir gelang. Nur den Bolzenschuß durfte ich nicht sehen, alles andere schon. Was für ein Fest! Für mich eins der schönsten Kindheitserlebnisse. Das Teilen und Aufhängen der Sau, vorher das abschrubben, nach Guß mit kochendheißem Wasser. Das Zerlegen durch den Metzger in unserem Keller und das Wursten war wie alle Feiertage des Jahres zusammen. Anschließend gab es das Filet. Vater hatte gekocht. Da viele Münder am Tisch saßen gab es für jeden nur ein kleines Stück, dazu was ganz neumodisches, nannte sich Reis. Vater und der Metzger waren schon ordentlich angeschickert, gab ja Doppelkorn den ganzen Tag. Ich habe es geliebt.
    Heute kann ich mir jeden Tag ein Filet bei LIDL für 5 Euro kaufen. Es schmeckt mir nicht. Mir fehlt das ganze drumherum bis man sich das Filet erarbeitet hat und mir schmeckt auch nicht dieses unglückliche Tier.

  14. Nach den höheren Fleischpreisen, zum Wohle der Staatskasse, und nicht um des Tierwohls Willen, denn über 10.000 „Zuchtrinder“ werden jedes Jahr zum Schächten in den Orient verkauft, folgen bald schon höere Spritkosten. Natürlich zum Wohle des Klimas. Der große Plan ist jedoch, dem Michel erst die Wurst vom Brot zu nehmen, dann die Butter, und schließlich das Brot ganz abzuschaffen. Statt Auto erst E-Roller, und dann Holzroller, am Ende gar keinen Roller, und noch besser Bastschuhe selbst geflochten. Der ökologische Fußabdruck eines Aborigine soll´s sein, damit es um Gottes Willen bloß kein halbes Grad wärmer wird, denn sonst schmelzen die Poolkappen und wir ersaufen alle im Plastikmüll verseuchten Ozean. Wozu auch dieser ganze Luxus für den dummen Michel. Der ist zum arbeiten auf die Welt gekommen, und hat der Obrigkeit bis 70 zu dienen. Man weiß ja wie es geht, die alte Salamitaktik. Hier ein bisschen, da ein bisschen, die Steuern steigen jedes Jahr. **

  15. Das Gilt auch generell. Viele Böden vor allen in ariden Regionen sind nur für die Viehzucht in Form von Weidewirtschaft geeignet. Würde man die Viehzucht dort verbieten, müsste man Ackerbau betreiben und würde binnen kurzem den Boden zerstören, irreversibel, siehe Afrika. Weltweit ist etwa ein Fünftel der Böden dauerhaft nur für extensive Viehhaltung geeignet.

  16. Ist mir auch schon bei anderen Themen aufgefallen. Das sind vermutlich Annalenas Kobolde aus dem Bundestag.

    Sehen Sie’s sportlich: Viel Feind, viel Ehr!

    Und abgesehen davon: Wer es inzwischen nötig hat, Trollkommados zum Downvoten auf „feindliche“ Seiten loszuschicken, anstatt mit Argumenten zu kämpfen, der hat keinerlei Argumente mehr und dem muss der Arsch schon verdammt auf Grundeis gehen …

    • Zumal man nicht sieht, wie viele zustimmende Daumen durch negative zunächst verschwunden sind, bevor negative angezeigt werden.
      Das sollte man vielleicht ändern. Zustimmende und nicht zustimmende Daumen sollten getrennt angezeigt werden.
      Dann würde man auch kontroverse Themen schneller erkennen. Facebook macht es so.

  17. Aha, Fleisch soll teurer werden. Gilt das auch für die Fleischeslust (Definition: sinnliche, geschlechtliche Begierde)? Sozusagen für alle fleischlichen Genüsse, wegen des in solchen Situationen höheren CO₂-Ausstoßes?
    Passen würde es und treffen würde es wieder die Ärmsten.
    Alles was irgendwie Spaß macht muss schließlich verboten werden, das ist das grüne Credo. Der neue Mensch hat nur zu funktionieren. Spaß und Freude ist nur etwas für die Herrschenden. Wo kämen wir sonst hin?

  18. Schöner Artikel. Aber alles stimmt so auch nicht, zumindest nicht nach meiner Erfahrung. Erstens sind viele Nutztier mit einem modernen Spaltboden besser dran als mit Stroh. Dann läuft die Kacke nämlich besser ab. So gern stehen die Tiere gar nicht in den eigenen Fäkalien. Zweitens werden zumindest hier in Oberbayern, wo ich lebe, viele Ställe neu gebaut bzw. wurden neu gebaut. Die sind natürlich, wie üblich in der Landwirtschaft, hoch subventioniert, aber definitiv im Sinne des Tierwohls besser als die alten Ställe. Übrigens sind große Betriebe ebenfalls im Sinne des Tierwohls meist besser als die kleinen, die gar nicht richtig investieren können und unprofessionell sind. Früher war es übrigens nicht besser, sondern wesentlich schlechter mit dem Tierwohl. Die früher sehr übliche Anbindehaltung bei Kühen – also das beständige im Stall stehen – geht, auch dank Förderung und größerer Höfe – ständig zurück. All das mehr an Tierwohl muss übrigens nicht unbedingt die Preise nach oben treiben. Wir haben ja noch Reste von Marktwirtschaft und es gibt auch hier neben Bürokratie auch Innovationen und betriebswirtschaftliche Verbesserungen. Neue Tierrassen sind bessere Futterverwerter oder liefern erheblich mehr Milch, auch wenn sie tierfreundlicher gehalten werden. Und größere Höfe – Massentierhaltung – hat denselben Effekt wie in der Industrie: Größenvorteile, economies of scale. Selbst die Digitalisierung hilft: Man entdeckt schneller kranke Tiere und kann sie behandeln und optimiert die Fütterung. Real gesehen sind wir von der Apokalypse weit entfernt, sondern auf einem stetem Weg der Besserung schon weit fortgeschritten, auch beim Tierwohl, gerade in Deutschland. Zuletzt noch zu der Weisheit, dass für jedes Schnitzel ein Tier sterben muss. Das ist schon wahr. Wahr aber ist auch, dass die Nutztiere gar nicht leben würden, wenn wir sie nicht essen würden. Und wahr ist auch, dass alles was lebt, sowieso sterben muss. Egal ob es von den Menschen eben dafür gezüchtet wurde oder vom Wolf halb lebendig aufgefressen wird oder an Altersschwäche stirbt (letzteres allerdings auch nur in Obhut von Menschen möglich).

  19. Definieren Sie bitte, was verstehen Sie unter Tierwohl und dem Gegensatz dazu Tierunwohl. Eine Diskussion mit Schlagwörtern ist nicht unbedingt ergiebig.

    Ein rational kalkulierender Landwirt sorgt für optimale (stressfreie) Bedingungen seiner Tiere, nur so erhält er einen optimalen Fleischzuwachs bzw. Milchleistung. Ergo allein die wirtschaftliche Notwendigkeit läßt ihn für das Wohlergehen seiner Tiere sorgen.

    einige der erwähnten schwarzen Schafe dürften existenzielle Probleme am Markt haben, bzw. die Tierhalter sind ungeeignet (soll es auch in anderen Berufszweigen geben).

    Ihre Behauptung, „Erstens mangelt es dem Bund nicht an Steuermitteln“ wird durch die Berichterstattung der letzten Monate widerlegt. Scholz spricht von zu erwartenden Steuerausfällen, die Bundeswehr braucht mehr Mittel, die Infrastruktur ist nicht besser geworden, der Sozialwohnungsbau benötigt Geld und die Migrationsfolgen sind finanziell nicht gedeckelt, der Brexit könnte höhere deutsche Aufwendungen an die EU verlangen, die wirtschaftliche Entwicklung läßt nicht die sprudelnden Einnahmen erkennen, die Wahlgeschenke wie Grundrente etc. sollen auch noch finanziert werden, dazu kommen noch die Mittel für den Kohle- und Kernkraftwerkeausstieg.

    Bereits jetzt müssen Erzeuger und Vertrieb die höheren Energiekosten auffangen, bzw. an den Verbraucher weitergeben.

    Die Erhöhung der Endverbraucherpreise trifft die unteren sozialen Schichten besonders, Hartz IVler, Rentner, Alleinerziehende und Familien mit mehreren Kindern. Das grüne Juste Milieu der Innenstädte mit guten Gehältern leistet sich heute schon das Steak vom Biobauern, Oma wartet bis der Supermarkt das -30% Bapperl aufklebt.

  20. „Der wahre Grund für den Vorstoß ist, man will uns das Fleischessen vermiesen.“

    Alternativthese: Der wahre Grund für den Vorstoß ist, man will die abstrus hohen Kosten für eine unsinnige Einwanderung mit „Kreativsteuern“ kaschieren. Zuzüglich CO2 „Steuer“ weil sonst „die Welt untergeht“. Dem deutschen Steuerzahler kann man auch alles erzählen.

    Bei dieser Negativauswahl an Einwanderung auf die sich Merkel und Parteieneinheitsblock versteift haben, konnte man die Kostenexplosion für die Vollversorgung von Millionen unqualifizierter Neubürger bereits vor Jahren vorhersehen.
    Demnächst die Rezession und der Finanzcrash – dann gehts rund.

  21. Nachhaltigen Konsum muss man sich auch leisten können und schon sind wir wieder bei der irren Steuer und Abgabenlast in diesem Lande.

  22. Wenn die Völlerei mit anderen Mitteln nicht zu stoppen ist, dann muss es über das Geld sein. Aber dieser Entwurf dieser Merkelregierung ist ungeeignet und dient nur der Steuererhöhung.

  23. Diese Regierung bzw. diese Politik scheitert schon deshalb, weil sie Beschlüsse und Haltungen in 1 bis 2 Legislaturperioden erzwingen will, die aber min. 1 bis 2 Generationen Reifezeit brauchen. Wenn sie überhaupt jemals eine gesellschaftliche Bedeutung und Mehrheit erlangen. Momentan sind einfach zu viele Irrlichter an der Macht, die natürlich die Gunst der Stunde nutzen. Nochmal, es wird scheitern. Allerdings auf Kosten der Bürger.

  24. Ich weiß gar nicht, wer jetzt Landwirtschaftsminister ist aber solange es mich interessierte, waren es meist die dicksten Bauern der Republick, die dafür sorgten, dass für sie selbst genug Subventionen flossen, um noch dicker zu werden und für ihre kleinen Konkurrenten nicht genug, um zu überleben. Die leben alle nicht von ihren Erzeugnissen. Die müssen z. B. nur einen Bruchteil in Sozialversicherungskassen einzahlen, im Vergleich zu anderen Leuten.
    Wenn es die Bauern nicht schaffen, sich von der Politik zu emanzipieren, braucht man sie nicht. Schlechtes Fleisch von gequälten Tieren kann man auch importieren.

  25. Es gibt weltweit 66 Milliarden Grillhähnchen und 20 Milliarden große Fleischtiere wie Rinder, Kühe, Schweine, Schafe, etc.

    Wer glaubt man könne 8 Milliarden Menschen mit artgerechter Tierhaltung versorgen, ist ein Narr.

  26. Deutschland war schon immer von amerikanischen Getreideimporten abhängig, das nur zur illustration! Viele denken, das wäre eine Entwicklung der Neuzeit.
    Zur der Zeit gab es die Getreidekammer im Osten noch für das dt. Reich!

    • Echt jetzt, 1914 war Deutschland von amerikanischen Getreide abhängig?
      Wow.

    • ist immer zweiseitig.
      Gut ich kann abhängig auch so formulieren, D hat schon immer große Menge Getreide importiert bzw. einen Futterimportbedarf.

      Niemand produziert lange etwas, wenn es keinen Markt dafür gibt.
      Sie können es ausrechnen, die Fläche in D. reicht nicht . Jeder Einwohner hat glaube ich 2000 m² Ackerfläche. Es ist knapp. Es würde funktionieren, wir haben aber keine üppigen Reserven

  27. Wir warten darauf auch. Die USA kochen auch nur mit Wasser!

  28. Die haben ganz andere Preise und zudem viel Fisch.

  29. Ich schreie der GroKo entgegen daß ich sooo viel Fleisch esse wie ich will. Vom Fleischer meines Vertrauens und vom Edeka.

    Nieee laß ich mir was von dieser Regierung und Den Grünen vorschreiben.

    Wo sind nun die 50 Mrd Euro hin? Was ist damit?

  30. Liebe Frau Konrad,

    Sie sind natürlich nahe dran an den Diskussionen, aber ich interpretiere die Aussagen der Links*GrünInnen deutlich unterschiedlich.

    Massentierhaltung ist demnach kein Konzept der Zukunft mehr. Es sollen in Deutschland nur soviel Tiere gehalten und für den Verbrauch gross gezogen werden, wie eigene Flächen für eine artgerechte Aufzucht und die dafür notwendige Futtermittelerzeugung vorhanden sind, ganz ähnlich hat sich S. Schulze schon geäußert.

    Natürlich werden Futtermittelimporte erlaubt sein, aber Soja aus Brasilien bitte nicht, sondern nur aus zertifizierter Landwirtschaft.

    Präferiert werden bäuerliche Genossenschaftsbetriebe, Nebenerwerbsbauern bzw. private Subsistenwirtschaft. Die Höfe sollten klein und nicht gross sein.

    Das Fleisch, dass auf diese Weise wird, muss teuer sein und der Konsum wird Luxus sein, nur so könnten die Landwirte davon leben.

    Eine signifikante Fleischexportwitschaft, grosse Schlachthöfe etc. gehören dann der Vergangenheit an. Wie man billige Importe verhindern überlassen wir mal der Phantasie.

    Fazit: 7/24 Veggie-Zeit für einen Großteil der Bürger, so scheint jedenfalls die erwünschte Zukunft auszusehen.

  31. „So wurde kürzlich ein Rindfleisch-Abkommen zwischen Washington und Brüssel abgeschlossen: Die USA sollen binnen sieben Jahren ihre zollfreien Lieferungen von hormonfreiem Rindfleisch auf 35.000 Tonnen verdreifachen. Das entspricht 80 Prozent der Import-Gesamtquote derEU.“ ( Welt) Wie passt das alles zusammen. Haben wir es nur mit Idioten und Autisten zu tun, oder diesmal mit der Abwicklung des Bauernstandes und damit der brüchigen BRD?

    • Zur Erklärung, das entspricht in etwa 240 000 Mastrindern für ganz Europa und das ist „kann“. Wer liberalen Handel will, muss seine Märkte öffnen! Zudem macht Rindfleisch nur einen geringen Anteil im Verbrauch aus. In manchen Landesteilen wird nur wenig Rindfleisch gegessen. Selbst bei Schweinefleisch und da kenne ich den Markt ganz gut, wird innerhalb der EU viel hin und her gehandelt! Das ist in einer Marktwirtschaft so und nicht immer logisch erklärbar.
      Das muss man wissen, um einen Markt einschätzen zu können.
      Wir wollen ja auch verkaufen und wir haben gute Produkte, Käse,Molkereiprodukte und Wurstwaren. Die USA haben sehr gutes Rindfleisch.

      • Schon richtig. Die Idiotie ist doch, dass die EU liberalisiert, und die Fantasten hier , den Fleischkonsum streng nach sozialistischen Vorbild reglementieren wollen.

    • Wenn´s doch hormonfrei ist, so what. Antibiotikafrei wäre noch besser, aber das gibt es bei uns ja auch nicht.

  32. „Für jedes Schnitzel, jede Wurst und jede Frikadelle stirbt ein Tier.“
    Für etliche Schnitzel, sehr viel Wurst und einen Berg von Frikadellen stirbt ein Tier. Denn von einem Schwein bekommt man viel mehr als nur ein Schnitzel.

    Die meisten Menschen würden gerne das bessere Fleisch kaufen, wenn sie denn das Geld dafür hätten. Aber wenn Menschen vor der Wahl stehen, ob sie 10 Euro, oder 4 Euro für ein Kilo Hackfleisch ausgeben, dann wird eben sehr oft zu dem preiswerteren Fleisch gegriffen, denn man möchte auch noch Kartoffeln und Gemüse zur Frikadelle haben.

    Wenn es um das Tierwohl ginge, so müsste man die Mehrwertsteuer abstufen. Für das mit dem höchsten Tierwohl nur 7 % und für das mit dem schlechtesten Tierwohl die 19% und dazwischen eben einige Abstufungen. Das würde die Preisunterschiede geringer machen und Verbraucher dann eher zum teureren Produkt greifen lassen, vor allem, weil er damit dem Staat weniger Steuern gibt. Steuern zu sparen ist ein großer Antrieb für Verbraucher.

    Nicht von ungefähr funktioniert es den Konsumenten 19% Rabatt statt 20% zu geben und zu behaupten, damit würde die Mehrwertsteuer eingespart. Was natürlich Blödsinn ist. Der Endpreis, egal wie hoch er ist, beinhalten nach wie vor die Mehrwertsteuer in Höhe von 19% vom Netto.

  33. Komisch, gegen das Schächten hat keiner was, das ist voll ok.

  34. Werden auch die aus Polen stammenden Tiere mit 19% Mwst belegt? Wenn ja, bekommen dann die polnischen Bauern auch Gelder für eine bessere Tierhaltung? Oder bleibt das polnische Fleich dann bei 7% Mest? Denn in Deutschland kommt eine große Menge polnischen Fleiches auf den Tische.

    • Polen ist ein grosser zukünftiger Schweinehalter. Man darf nicht vergessen Polen hat 38 Mio Einwohnern. Traditionell grosse Schweinhalter in Europa waren Ungarn, Rumänien und Serbien. Dänemark ist auch ein grosser Schweinehalter bezogen auf 6 Mio Einwohnern. Da ist Polen eine andere Hausnummer.
      MwSt wird immer nur im Land erhoben, deshalb kann man damit ja tricksen.
      Man munkelt deshalb fahren soviel LKW hin und her, nur wegen dem MwSt. Betrug.

  35. Wenn schon denn schon:

    Muss wie die GEZ geregelt sein, alle zahlen egal ob sie Fleisch essen oder nicht.
    Da werden die Gruenwaehler **.

  36. Auch dies ein Teil der Planwirtschaft, die bei uns zunehmend Raum gewinnt. Der Staat maßt sich an, in Angebot und Nachfrage durch ideologisch intendierte Steuerung einzugreifen. Das hat weder mit Tierwohl, noch mit Klimaschutz zu tun. Es geht in erster Linie um mehr Geld für den Staat bei gleichzeitiger Anbiederung an die, durch Veganismus degenerierende, in Klima-Todesangst ergrünte Jugend, die um ihre Zukunft fürchtet – nicht ahnend, dass sie selbst mit ihren Forderungen gerade im Begriff ist, sich ihre Zukunft zu zerstören.

  37. Deutschland denkt „zum Wohl des Tieres“ über die Einführung einer Fleischsteuer nach, während Südamerika einen Exportrekord nach dem anderen für Fleisch gen Asien feiert. Zum Glück ist der Rest der Welt außerhalb Europas noch nicht krank im Kopf.

    • Ich kenne keine Zahlen, aber die Asiaten scheinen noch mehr Fleisch zu fressen als die Deutschen. Man gehe nur in ihre Restaurants. Gemüse wird da wertvoll.

      • Kein Problem – wir können da unheimlich schnell auch auf Gemüse wechseln 🙂

Einen Kommentar abschicken