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DER ZERFALL DER POLITISCHEN KULTUR

Narrativ statt Diskurs

16.08.2019

| Lesedauer: 6 Minuten
Seit 1962 lebt Bassam Tibi in Deutschland. Der emeritierte Politologe streitet wider die Verschiebung der politischen Wertordnung. Besonders schmerzt ihn die Ersetzung rationaler Debatten durch Glaubensbekenntnisse. Einige Überlegungen aus seinem neuesten Buch.

In den vergangenen Jahren ist es den Linken und Grünen in der Bundesrepublik nicht nur gelungen, die „alleinige Deutungshoheit“ zu beanspruchen, sondern diese auch erfolgreich zu erobern. Im Rahmen dieser „Eroberung“ bestimmen die Linken „je nach Gusto, was denn rechts sei“. Dies sei „alles, was nicht ihrem eigenen radikalen Weltbild entspricht“. Dementsprechend gilt es, Andersdenkende „undifferenziert zu diffamieren und zu stigmatisieren, dass eine sachliche Auseinandersetzung über Inhalte kaum mehr möglich ist. Dabei wird dann oft genau der Hass spürbar, den man der Gegenseite vorwirft.“ So formulierte scharfsinnig Peter Graf von Kielmansegg in der „Frankfurter Allgemeinen“ im Februar dieses Jahres.

Den Linksgrünen, die diesen Zerfall der politischen Kultur in Deutschland betreiben, ist es in den vergangenen Jahren gelungen, ein Klima der Angst zu erzeugen, wodurch sie die Mehrheit der Bevölkerung eingeschüchtert haben. Ich lebe seit 1962 in Deutschland und habe zu keinem Zeitpunkt so viele aggressive Deutsche wie in den vergangenen Jahren erlebt.

AUS EINEM NZZ-INTERVIEW
Bassam Tibi: 90 Prozent leben in Parallelgesellschaften
Ein sprachlich fairer Diskurs wird dadurch nicht mehr möglich. Denn das linksgrüne Narrativ ersetzt jeden rationalen Diskurs. Noch in den Jahren von 1965 bis 1976 Marxist, habe ich mich danach von der Linken getrennt, vor allem weil die extremen Auswüchse RAF und K-Gruppen buchstäblich stanken. Inzwischen hat es sich von Jahr zu Jahr mehr offenbart, dass viele der älteren Politaktivisten ihre Herkunft in jenem politischen Milieu haben, das mich damals zur Trennung veranlasste. Bin ich nun ein „Rechter“, nur weil ich der totalitären linksgrünen Ideologie und der damit einhergehenden „Verschiebung unserer Wertordnung“ widerspreche?

Seit 56 Jahren lebe ich als muslimischer Syrer in Deutschland, jedoch mit vielen Unterbrechungen im Ausland, da ich als Gastprofessor in den USA, im Nahen Osten, in Afrika und Südostasien tätig war. Diese Gastprofessuren ermöglichten mir, einen Abstand zu Deutschland zu gewinnen; durch die Distanz konnte ich eine bessere Urteilsfähigkeit erlangen.

Doch zu keinem Zeitpunkt habe ich eine solche Vergiftung beobachtet wie heute, eine derartige mit Fanatismus und Intoleranz gepaarte Links-Rechts-Polarisierung. Damit korrespondiert die Vorherrschaft eines linksgrünen Narrativs. Anders als ein „discours“ nach Descartes steht ein Narrativ nicht zur Debatte. Ein Narrativ basiert auf Glauben, nicht auf Vernunft.

In der Neuausgabe meines Buchs „Europa ohne Identität“ schrieb ich: „Eine demokratische ›Debating Culture‹ erfordert ein freies Debattieren über Europa.“ Statt freiem Debattieren ist die aktuelle politische Kultur von Ausgrenzung und auf existenzielle Vernichtung zielenden Drohungen bestimmt.

Im Folgenden möchte ich drei Aspekte des Zerfalls der demokratischen Kultur im heutigen Deutschland erläutern.

Die Hysterie

Ich gehe davon aus, dass Rassismus, Nationalsozialismus und Islamophobie drei Bezeichnungen sind, die – wenn sie zutreffen – auf menschenverachtende Barbarei hinweisen. Demokraten und Humanisten können diese nicht dulden. Wenn jedoch diese Begriffe von ihrem Inhalt losgelöst werden, fahrlässig und willkürlich gegen jeden politischen Gegner als Brandmarkung eingesetzt werden, dann verlieren sie ihren Inhalt.

Rassismus liegt vor, wenn Menschen als Kollektiv in eine niedriger gestellte Rasse eingeordnet werden und auf dieser Basis nicht nur entwürdigt, sondern auch dehumanisiert werden. Das Buch „Race: The History of an Idea in the West“ (1996) von Ivan Hannaford zeichnet das sehr gut nach.

Nazi-Ideologie ist ein Totalitarismus, der Antisemitismus beinhaltet. Dieser ruft auf zu oder intendiert einen Massenmord (vgl. das Buch von Hannah Arendt: „The Origins of Totalitarianism“, 1951).

Islamophobie ist ein umstrittener Begriff, der besser durch Islamfeindlichkeit ersetzt werden sollte, weil er im Iran geprägt worden ist, um Islamkritik zu unterbinden. Islamfeindlichkeit schubladisiert Muslime in die Kategorie des Homo islamicus, verbunden mit menschenverachtenden Vorurteilen (vgl. das Buch von Pascal Bruckner: „An Imaginary Racism. Islamophobia and Guilt“, 2017).

Es ist höchst problematisch, wenn solche Begriffe fahrlässig angewandt werden. Geradezu ein Bombardement von Rassismusvorwürfen gab es 2018 bei der Auseinandersetzung um das Promi-Foto eines bekannten türkischen Fußballspielers mit deutschem Pass. Die in der Türkei herrschende islamistische AKP-Partei und die islamistische Pro-Erdogan-Union internationaler Demokraten nutzten den Fall sofort instinktsicher, um den Europäern „rassistisches und islamophobes Gedankengut in der Mitte der Gesellschaft“ vorzuwerfen.

Was war passiert? Mesut Özil, deutscher Fußballnationalspieler, posierte naiverweise neben dem türkischen Islamokraten und Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und ließ sich – wohl unbeabsichtigt – für AKP-Wahlpropaganda missbrauchen. Auf die hierauf folgende Kritik reagierte Özil mit dem Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft, verbunden mit dem Vorwurf des Rassismus. Erdogan bedankte sich und übermittelte Özil medial eine Liebeserklärung: „Ich küsse deine Augen!“

Der Deutschland-Korrespondent der „Neuen Zürcher Zeitung“, Benedict Neff, konstatierte angesichts der in Deutschland daraufhin ausgebrochenen Rassismuspanik: „Die Lust an der moralischen Selbsterhöhung ist in Deutschland zur Selbstanklage, auch zu einer merkwürdigen Überschneidung geworden. Hierbei bekommt man den Eindruck, Deutschland sei ein durch und durch rassistisches Land. Es ist dieser Eindruck, der ein Unbehagen auslöst.“

Die „neudeutsche Krankheit“

Der Rassismusvorwurf wird längst von den Feinden Europas gegen alles eingesetzt, was europäische Werte verkörpert. Damit will ich jedoch nicht behaupten, es gebe keinerlei Rassismus. Es gibt ihn, wenngleich oft an unerwarteter Stelle.
Gegenüber Özil hat es keinen Rassismus gegeben, trotzdem erfolgte der oben zitierte hysterische Aufschrei. Ich habe wirklichen Rassismus gegen die eigene Person erlebt. In meinem Fall geschah nichts. Ich erlaube mir, diese Causa mit folgender Frage vorzutragen: Wie würde man es beurteilen, wenn über einen jüdischen Wissenschaftler, der an einer deutschen Universität wirkt, gesagt wird, „dass ein Jude seit zwei Jahrzehnten durch das Fach der deutschen Politikwissenschaft irrlichtert“? Kein gesund denkender Mensch würde bestreiten, dass dies Antisemitismus ist.

VON LüCKEN UND LüGEN
Unterdrückung unbequemer Ansichten
Was soll man es aber nennen, wenn Herfried Münkler, renommierter Politikwissenschaftler und Berater der Kanzlerin, in der SPD-nahen Zeitschrift „Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte“ (Heft 11/2017) schreibt: „Zugespitzt gesagt irrlichtert Bassam Tibi seit etwa zwei Jahrzehnten durch das Fach“ – gemeint ist die deutsche Politikwissenschaft. Wohlgemerkt, da formuliert ein Linksliberaler, und derjenige, der im deutschen Wissenschaftsbetrieb „irrlichtern“ soll, ist ein Syrer und Muslim. Die Zeitschrift, die das veröffentlichte, steht nicht etwa der AfD, sondern der SPD nahe. Ich bin kein „Biodeutscher“, sondern ein Fremder in Deutschland, der auf diese Weise diskriminiert und entwürdigt wird.

Ich führe das deshalb im Kontext der Özil-Affäre an, um das bedauerliche Niveau der Diskussion hierzulande zu illustrieren. In meinem Fall stieß die rassistische Verunglimpfung durch Münkler auf totales Schweigen. Warum? Weil ich als ein Andersdenkender „unbequeme Gedanken“ vertrete?!

Merkwürdig ist, dass in Deutschland normale politische Äußerungen mit Naziverdacht oder der Unterstellung islamophober und rassistischer Einstellungen abqualifiziert werden, während tatsächliche rassistische Äußerungen ungeahndet bleiben. Die deutschen Meinungsführer setzen zu moralisierenden „Wort-Wasserfällen“ an (Michael Wolffsohn in der „Welt“). Man fühlt sich als moralischer Weltmeister, schweigt aber, wenn mit Andersdenkenden, die Kritik am herrschenden Kanon üben, entwürdigend verfahren wird.

Der Fremde als Instrument

Zu den größten zivilisatorischen Errungenschaften Europas gehört die Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit, die heute massiv beschnitten wird. Eine Reihe seriöser Autoren beobachtet mit Sorge den hier angesprochenen Zerfall des westlichen Liberalismus. Ich möchte zwei Bücher hervorheben: „The Retreat of Western Liberalism“ von Edward Luce und „The Strange Death of Europe“ von Douglas Murray (deutsche Ausgabe: „Der Selbstmord Europas: Immigration, Identität, Islam“, FBV).

Als syrischer Muslim, der nach Europa migriert ist, habe ich liberale Demokratie durch John Stuart Mills „On Liberty“ und Karl Poppers Werk „The Open Society and Its Enemies“ kennengelernt. Von Mill habe ich gelernt, „gegen Tyrannei der herrschenden Meinung“ zu sein, und von Popper übernahm ich die Idee, man dürfe die Intoleranz der Feinde der offenen Gesellschaft nicht im Namen der Toleranz dulden. Denn wenn sie gewinnen, ist es vorbei mit der Toleranz.

Mich befremdet, wie europäische meinungsbestimmende Kreise gegen diese liberalen Werte Front machen. Ein Beispiel: Das islamische Scharia-Recht ist freiheitsfeindlich, Kritik an der Scharia wird jedoch inzwischen als Rassismus verfemt. Wer den totalitären Islamismus kritisiert, riskiert, der Islamophobie bezichtigt zu werden. Es geht mittlerweile so weit, dass radikal-islamische Organisationen in Deutschland ihre Arbeit aus dem Topf der Europäischen Union finanzieren.

Es geht nicht um einen Kampf gegen Rassismus und Islamophobie, sondern um die Durchsetzung der linken Deutungshoheit

In Berlin verleiht der umstrittene Regierende Bürgermeister Michael Müller sogar einem islamistischen Imam den Verdienstorden des Landes. Deutsche Richter kommen inzwischen mit ihren Rechtsauffassungen den Schariavorstellungen weit entgegen, so weit, dass sogar Nachsicht bei schwersten Straftaten muslimischer Täter geübt wird.

Man staune: Ein Dresdner Gericht hat im Januar 2019 einen syrischen Flüchtling trotz nachgewiesener Vergewaltigung seiner Betreuerin freigesprochen („Welt“, 2. 2. 2019). Das Gericht argumentierte: Die „Vergewaltigung, die objektiv geschah, wird aber vom mutmaßlichen Täter subjektiv nicht so gesehen“, daher Freispruch. Was ist das für eine Justiz, und was ist das für eine politische Kultur der „Öffnung“ gegen- über anderen Kulturen? Die ganze Welt schaut auf Deutschland und die dort gepflegte Kultur der Selbstanklagen, die von einschlägigen Interessenver- bänden zur Erpressung der Aufnahme- gesellschaft instrumentalisiert werden.

Die Machtgier

Jedes Mal wenn ich Linksgrüne mit dem Anspruch höre, gegen Rassismus und Islamophobie kämpfen zu wollen, spüre ich, was dahintersteht: Machtgier. Ich finde hierbei Unterstützung von einer ehemaligen Bundesministerin, Kristina Schröder. In ihrem „Welt“-Essay vom 24. August 2018 mit dem Titel „Der Kampf gegen rechts zielt auf die bürgerliche Mitte“ führt sie aus, dass es jenen Linken, „die sich mit staatlicher Unterstützung tummeln, tatsächlich darum geht, alles zu bekämpfen, was nicht links ist. Es geht darum, politische Überzeugungen der Mitte als illegitim im demokratischen Diskurs zu brandmarken.“

Hegemonialanspruch

Als Schröder im Kabinett Merkel II Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend war, ließ sie sich von Linken vom Bedarf, gegen Rechte vorzugehen, überzeugen; sie schreibt heute, ihr Haus habe damals „stetig wachsende staatliche Mittel zur Verfügung gestellt, allein aus dem Familienministerium inzwischen über 100 Millionen im Jahr“. Heute erkennt sie, dass damit „alles, was nicht links ist“, bekämpft wird. Die Quintessenz: Es geht nicht um einen Kampf gegen Rassismus und Islamophobie, sondern um einen Hegemonialanspruch und die Durchsetzung ihrer linken Deutungshoheit.

Dem ist nichts hinzuzufügen, außer dem Hinweis auf den Leitartikel vom 9. März 2019 des Chefredakteurs der „Neuen Zürcher Zeitung“, Eric Gujer, in dem er die Außenwahrnehmung Deutschlands beschreibt: Deutschland als die „heimliche und manchmal auch unheimliche Vormacht“ Europas beschreite innerhalb Europas „Sonderwege“, sei dabei aber unter Frau Merkel „nicht nur Weltmeister im Moralisieren, sondern auch im Heucheln“. Europa müsse „nach der Pfeife Berlins“ tanzen, das „dazu neigt, politische Fragen mit ungenießbarer Moral-Couvertüre zu überziehen“.


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68 Kommentare

  1. Nun kenne ich Sie nicht in dem Sinne persönlich Herr Prof. Tibi, ich war nur einmal kurze Zeit eine Studentin von Ihnen und ich habe mich zuletzt nicht gescheut, Herrn Prof. Münkler zu kritisieren, wo es mir angebracht schien.
    Sie waren gewissermassen eine Ausnahmeerscheinung in den 70ern an den deutschen Unis und irgendetwas muss es damals gegeben haben, dass ich – aber wer bin ich schon – Sie vor allem als hochgradig empfindsam in Erinnerung habe.
    Mich werden Sie nicht erinnern, weil ich keine helle Leuchte auf dem Wissenschaftskuchen war/bin, sagt man so?
    Vielleicht auch zu schüchtern und hilflos, denn ich war für die bewegten Jahre recht jung.
    Ihre, wie ich es nennen würde, Empfindsamkeit kann ich mir fast auch nur „so wie“ bei mir erklären.
    Sie waren in jungen Jahre wissenschaftlich sehr erfolgreich, dies aber in einer Zeit, die sich um Wissenschaftlichkeit nicht sonderlich mühte, von einigen Ausnahmen abgesehen.
    Wie auch immer Herr Prof. Tibi, ich schreibe hier bei TE eigentlich nicht mehr, aber das „lasse ich Ihnen nicht einfach durchgehen“, Prof. Münkler schrieb NICHT, dass ein Syrer oder Deutscher mit Migrationshintergrund durch die Wissenschaft irrlichtere, er nannte Sie mit Namen.
    Seine Kritik mag in Ihren Augen ungebührlich sein, mir kommt sie sehr übertrieben vor, aber er diminuierte nicht Sie selbst auf eine Gruppenzugehörigkeit zu was auch immer.
    Ich bin aber froh, wieder von Ihnen gelesen zu haben, denn Prof. Münkler wäre für mich nicht die erste Adresse für den Nahen Osten.
    Ist es schlimm für Sie, dass ich dafür zuerst auf Sie schaue?
    Es sind solche Artikel wie der Ihre, warum ich TE manchmal lese, meist aber nur die Überschriften anschaue, what´s going on.
    Mein „wissenschaftlicher Weg“ war Zittern und Zagen, auch wegen der ungeheuerlichen politischen (Alt)Lasten für Deutschland.
    Werden Sie bitte etwas gelassener, die wissenschaftliche Welt braucht Sie.
    Deutschland braucht Sie
    Freundlichst

  2. Normalerweise kann ich Herrn Tibi zustimmen, er gehört zu den Leuten, die unbedingt notwendig sind im Versuch, sich dem ideologischen Links-Terror entgegenzustellen.
    Doch bezüglich des „Rassismus“-Vorwurfs, der in diesem Satz Münklers enthalten sein soll, ist es unmöglich, ihm zuzustimmen: „Zugespitzt gesagt irrlichtert Bassam Tibi seit etwa zwei Jahrzehnten durch das Fach.“ Der Name wird genannt, jedoch kein Bezug zur Religion hergestellt, auch nicht unterschwellig. Wenn der Satz von den Linken oder den Moslems, die an ihrer Kultur/Zivilisation kleben, käme, wäre im Hintergrund natürlich ein Bezug herstellbar.
    Das, wessen er beschuldigt wird, das „Irrlichtern“ ist eine Meinung, die ich absolut nicht teile, aber die Meinung muss unbedingt möglich sein im Diskurs unter Wissenschaftlern, ansonste könnten wir gleich ein „Wahrheits“- und „Meinungsministerium“ vollumfänglich akzeptieren und uns natürlich am besten auf die faule Haut legen.
    Mir ist es völlig gleichgültig, wer in meinem Fach arbeitet, aber wenn er nicht nach wissenschaftlichen Kriterien arbeitet, muss ich ihm das sagen können, vollkommen egal, aus welchem Kulturkreis er kommt.
    Hier geht Herr Tibi schlicht zu weit, oder er hat sich hier völlig unverständlich ausgedrückt.

  3. Ohne die persönliche Fehde mit Herfried Münkler wäre der Artikel besser gewesen (ein paar Artikel überflogen, Münkler wird schon genug attackiert von diesen komischen HU-„Politik“-Studenten, einer der letzten Mohikaner, der sich gegen die Feminisierung seiner Literaturliste wehrt). Herr Tibi kann glaubwürdig die Scharia kritisieren und dass radikale islamische Organisationen in Deutschland von Steuergeldern bezahlt werden, weil er selbst Muslim ist.

    Die Konservativen sind eben Weicheier, die stehen in der Ecke, heben die Arme, blinzeln die Tränen weg und sagen mit zittriger Stimme: „Bin ich jetzt etwa auch ein Rassist?“ Dabei gibt es so viele wundervolle Dinge, für die es sich zu kämpfen lohnt, die Freiheit, der Rechtsstaat, die Demokratie, die Meinungsfreiheit und -vielfalt, die Familie, sozialer Zusammenhalt!

  4. Sehr geehrter Herr Tibi,

    Ihr Kommentar findet meine volle Zustimmung, Chapeau!

    Allerdings kann ich mir und Ihnen nicht die Frage ersparen, was Sie mit diesen Ansichten noch in der Merkel-Partei machen? Denn diese trägt dievon Ihnen zurecht kritisierten Misstände maßgeblich mit und ist um die Ausschaltung jeder internen Opposition krampfhaft bemüht.

  5. Hervorragender Kommentar!
    Danke Bassam Tibi!
    Eines möchte ich aber noch anfügen: die Geschichte von Özil war weder naiv, noch ein Versehen. Man sollte nicht vergessen, dass „sein Präsident“ Erdogan später auch auf seiner Hochzeit in Istanbul zu Gast war. Und Özil hat sich ja auch nie davon distanziert.

  6. Wenn die von den Zwangsgebühren finanzierten Öffentlich-Rechtlichen ihrem Auftrtag nachkommen würden, so bekäme Herr Bassam Tibi dort eine Einladung zum Interview, um seine Sicht der Dinge kund zu tun. Darauf kann man vermutlich lange warten, weil er das Idyll im linksgrünen Medienpool massiv stören würde. Oder wie wär’s, Frau Hallali oder wer sich sonst zu den belehrenden Obermoralisten zählt?

  7. Ich bin etwas verwirrt zur Personalie Münkler: War er nicht vor einigen Jahren im Fokus des linksschwachinnigen Blogs „Münkler-Watch“? Er muss doch, als einstiges Kampagnen-Opfer, doch sehr genau nachfühlen können, wie es u.a. Maaßen, Tibi, Maaz und Patzelt ergeht. Hat er nun die Seite gewechselt, um dazuzugehören? Vielleicht hat Münkler Spielschulden… im Tatort ist das immer ein mögliches Motiv, beim dem die Kommissare nachbohren.

  8. Herr Tibi hatte sich einmal zu Recht als Deutscher syrischer Herkunft bezeichnet. Jetzt ist er enttäuscht aufgrund von Diskriminierung u.ä zu dem Ergebnis gelangt, dass er als Ausländer betrachtet wird, und somit sich selbst so sehen muss. DAS ist zutiefst traurig.

    Ein wirklich gutwilliger Mensch hat sich als deutscher Staatsbürger für ein besseres Verständnis zwischen muslimischen und deutschen Menschen eingesetzt und bekommt dafür (weil er nicht mehr linksrot genug ist) ständig Steine in den Weg gelegt, weil die neue verkappte Einheitspartei (Grüne, Linke, SPD und die CDU) einen Sozialismus anstreben. Wer sind eigentlich die wahren Betreiber dieser Aktion, wenn man mal fragen darf?

  9. Vorweg: Ich finde den Artikel weitgehend sehr luzide und werde mir das Buch wahrscheinlich kaufen, aber die These, der Satz über den „durch die Politikwissenschaft irrlichternden Bassam Tibi“ sei rassistisch, teile ich nicht. So eine Aussage ist ohne Frage unverschämt, beleidigend und darüber hinaus auch unprofessionell und unkollegial – aber rassistisch wäre sie nur gewesen, wenn Herr Münkler das angebliche Irrlichtern des Herrn Tibi damit in Verbindung gebracht hätte, dass dieser Syrer bzw. Muslim ist. Hat er aber nicht, zumindest nicht in dem zitierten Satz. Umgekehrt würde man es Herrn Tibi schließlich auch nicht als Deutschenfeindlichkeit auslegen, wenn er behauptete, Herfried Münkler würde durch seinen Fachbereich „irrlichtern“, ebenso wenig wäre es antisemitisch, wenn man den genannten Satz auf Michael Wolffsohn und die historische Wissenschaft anwendete – er würde es erst dann, wenn man schriebe: „der Jude Michael Wolffsohn irrlichtert usw.“. Ich finde, so viel Differenzierung sollte schon möglich sein, zumal ein solcher Umgangston ja nicht dadurch besser wird, dass er neben schlechter Kinderstube nicht auch noch Rassismus offenbart.

  10. Ich kann nicht beurteilen ob Herr Münkler das mit dem Irrlichtern persönlich-rassistisch gemeint hat, oder gegen jeden Andersdenkenden, auch bio-deutschen, so anwenden würde. Ich vermute Letzteres. Andererseits gestehe ich Herrn Tibi eine erhöhte Empfindlichkeit – aus schlechten Erfahrungen – gerne zu.

  11. Sie, Herr Tibi, scheinen mir noch einer der wenigen Menschen zu sein, die in ‚Schland‘ noch so etwas wie Vernunft und Reflektion einfordern.
    Damit gelten Sie leider inzwischen als ‚Extremist‘ in den vorherrschenden lautstarken Kreisen.
    Möge Ihre Stimme aber niemals verstummen – die Deutschen haben es inzwischen bitter nötig.

  12. Zitat: „CSU-Chef Söder, (…..) präzisierte über die Presse: Keine Kontakte, nicht mal auf Grill-Festen!

    > Also wirklich, WEN will Söder denn damit treffen oder wehtun!?? Die AFD’ler werden froh sein wenn sie mit den Knallkopf nix zu tun haben.
    Söder, auch nur ein Heuchler und einer der in sich selber verliebten Schwafler……!

    2.) UND mit Blick auf den Artikel kann ich nur sagen, dass mir immer kotzübler wurde und mein Hals immer mehr angeschwollen ist. DENN Herr B.Tibi beschreibt die Situation in Deutschland SEHR GUT u. RICHTIG! Von wegen „vom dt Bürgermeister vergebenen Deutschen Verdienstorden für islamist. Imame“, „Gerichtsurteile die zum Himmel schreien und sich anhören als hätte sie ein muslim. Friedensrichter gesprochen“ UN „radikal-islamische Organisationen in Deutschland lassen sich ihre Arbeit aus dem Topf der Europäischen Union finanzieren“.

    Wenn einem da nicht der Kam schwillt, wann denn sonst……!?

    FÜR MICH bekräftigt es meine Meinung u. Denken immer mehr; dass die größte Gefahr in Deutschland diese linksgrünen Traumtänzer u. Spinner sind. UND gleich dahinter kommen die -vermutlich 60%+ – Muslime die den/ihren Koran über unsere Gesetze u. GG sehen. DENN käme es mal hart auf hart, DANN sollte wohl klar sein wem+was sich jener Muslime zuwenden und zugehörig fühlen wird. Und das werden dann mit Sicherheit NICHT UNSERE deutschen u. westlichen Gesetze und Regeln sein,

    • Damit haben Sie durchaus recht. Die Masse der Muslime stellt nun mal Koran und Sharia als gottgegeben über das dt. Recht, und nicht umsonst bezeichnen sie uns mit allen mögliche üblen abfälligen Begriffen. Es ist schon krank, sich so ohne Widerstand bezeichnen zu lassen. Es ist auch krank, wenn Verbrecher freigesprochen werden, weil in ihrer Heimat das Verbrechen kein Verbrechen ist. Der Staat hebelt sich damit aus – eben auch die Grundsätze, dass vor Gesetz alle gleich sind und dass Nichtwissen nicht vor Strafe schützt. Nach dem letztgenannten Grundsatz werden wir Deutschen prinzipiell behandelt, nach dem ersten normalerweise auch. Wie soll man einem solchen Staat, solchen Politikern, solchen Richtern, solchen Chlaqueren auch nur noch einen Funken Vertrauen und Achtung entgegenbringen? Das Misstrauen hat in weiten – denkenden und arbeitenden – Teilen der Gesellschaft längst Platz genommen.

  13. Herr Tibi arbeitet seinen Kritikern und Feinden entgegen, wenn er den Begriff „Islamfeindlichkeit“ als negativ besetzten Begriff verwendet, ihn gar definiert als Bezeichnung für eine „menschenverachtende Barbarei“. Damit setzt er, wenn auch unbeabsichtigt, alle Islamkritiker – und damit auch sich selbst – unter den Generalverdacht, „menschenverachtende Barabaren“ zu sein. Der Begriff „Islamfeindlichkeit“ ist nämlich im Sinne seiner Begriffsschöpfer und hauptsächlichen Verwendern (den kulturmarxistischen Linken) als abwertender Begriff, um jedwede Kritik am Islam zu delegitimieren und zu dämonisieren.

    Und daran ändert es auch nichts, wenn Herr Tibi den Begriff persönlich enger definiert als „Schubladisierung der Muslime in die Kategorie des Homo islamicus, verbunden mit menschenverachtenden Vorurteilen“. Zumal diese Definition immer noch genügend Interpretationsspielraum lässt, um nahezu jedwede Kritik am Islam immer noch unter „Islamfeindlichkeit“ zu subsumieren.

  14. Oha,
    ich dachte bisher ich bin ein nicht paranoid, hysterisch, pessimistisch, emotional oder ängstlich, sondern größtenteils, bis auf einige unerklärbare Ausnahmen, ein empirisch rational denkender Mensch.
    Leider, sehr leider, denn dem Autor kann ich aufgrund der eigenen empirischen Beobachtungen und Erfahrungen nur recht geben, rational folgt leider aus dem gesamten eigenen Beobachtungen der politischen Landschaft und Erfahrungen im persönlichen Umfeld, dass Panik, Entsetzten, Ungläubigkeit nun auch bei mir einsetzten, wenn ich an die Mittel zur
    Durchsetzung der linken Deutungshoheit denke.

    Fatal und gewollt, denken die anders Andersdenkenden (Nichtdenkenden, Ängstlichen und Mitläufer) doch das gleiche.

    Was bleibt einem jetzt verängstlichen, verachteten und emotionalisierten Menschen wie mir jetzt noch übrig, er wählt klammheimlich mit der Faust in der Tasche seine Schutzmacht.

    Mist, so ein Verhalten kommt mir bekannt vor.

  15. „Die „Vergewaltigung, die objektiv geschah, wird aber vom mutmaßlichen Täter subjektiv nicht so gesehen“, daher Freispruch.“
    Unsere Super-Regierung hat uns den Wölfen zum Fraß vorgeworfen. Dass da hin und wieder ein Schaf dabei ist, verlängert lediglich die Leidensphase.

    Diesem Richter fehlt offenbar die Kausalität bezüglich der differenten evolutionären Entwicklung des Menschen auf den verschiedenen Kontinenten.

  16. Auch wenn ich Herrn Tibi in manchem schätzte, bin ich immer wieder erstaunt, manchmal etwas erschrocken, wenn er sich selber als Muslim bezeichnet. Ein Mann wie Herr Tibi kennt den Koran ja wie kaum ein anderer und den Koran kann man doch als Grundsatzprogramm einer totalitären und gewaltätigen Ideolgie sehen. Nun ist jedes Kind muslimischer Eltern bei der Geburt automatisch Muslim und auf eine Abkehr vom Islam steht die Todesstrafe ( wird in muslimischen Ländern auch praktiziert ), was den Totalitarismus bestätigt. Die Gründe für Herrn Tibis Verhalten kenne ich nicht, vielleicht ist es die Angst um sein Leben und das seiner Familie. Er müßte sich in diesem Fall ja nicht vom Islam lossagen und andere dazu auffordern, aber auf ein permanentes Bekenntnis zum Islam sollte er verzichten. Befremdend finde ich auch, daß Herr Tibi Islamophobie mit dem Nationalsozialismus als “ menschenverachtende Barbarei “ gleichsetzt und in diesem Zusammenhang den Kommunismus nicht erwähnt. Außerdem ist Phobie lediglich ein Ausdruck für eine starke Angst, und Angst haben ist kein Vergehen und schon gar kein Verbrechen oder Barbarei. Und vor der wortwörtlichen Anwendung des Korans und der Scharia kann man tatsächlich Angst haben, was der IS und deren Anhänger täglich bestätigen.

    • Der Islam ist schlicht eine Religion, die von Anfang an auf die SChaffung eines totalitären Staates abzielte – Mohamed verbreitete seine Ideologie mit dem Schwert.
      Eine totalitäre REligion, die Menschen so verachtend in „Gläubige“ und “ zu verachtende „Ungläubige“ einteilt und derart drastische STrafen bei Religionsverstößen vorsieht und die praktiziert, kann niemals Teil dieses Landes sein, denn die Weltanschauungen, die Zivilisationen, stehen sich diametral feindlich gegenüber. Der praktizierte Islam ist keine Religion, die nur zu Hause und am Sonntag ausgeübt wird, er ist eine Lebens- und Denkweise und eine Weltanschauung.
      Ein Staat, in dem ein stark anwachsender Teil die Verfassung und die Gesetze nicht anerkennt, und auch nicht die Verhaltensweisen/Lebensweisen, kann nicht friedlich prosperieren, denn der den Staat ablehnende Teil kann nicht integriert werden. Das Land wird zerrieben, aufgeteilt bestenfalls in eigenständige Territorien, und, weil Menschen so sind, zerstört durch Kämpfe. Nirgendwo auf der Erde lebt(e) der Islam friedlich und mit anderen prosperierend zusammen, überall gab/gibt es Streit und Kämpfe – jüngstes Beispiel sind die Philippinen. Auch im hochgelobten Singapur leben die Ethnien/Religionen deutlich getrennt in Communities, auch wenn sie im selben Haus wohnen. Man will so wenig wie möglich mit den anderen zu tun haben. Streit wird durch sehr strenge Gesetze vermieden.

  17. Wie wahr, es geht um die Durchsetzung der linken Deutungshoheit! Schon lange und offensichtlich sehr erfolgreich. Nicht von obskuren Stadtguerillas aufgezwungen sondern durch staatsfinanzierte und im Parlament vertretene Parteien diktiert. Armes Deutschland, nichts aus der Vergangenheit gelernt, ahnungslos wenn es um Demokratie und Freiheit geht! Muß und kann die AfD als die einzige Opposition Deutschland vor Fantsten, Linken, SED Kader, Antifa und Marxisten, Grünen, Gutmenschen und ** retten?

  18. Dieser Beitrag ist ein ausgezeichnetes Beispiel für einen der Mechanismen, die die Debatten in Deutschland verderben.
    Wenn Münkler schreibt, dass Bassam Tibi seit etwa zwei Jahrzehnten durch das Fach irrlichtert, dann ist das sicher kein Kompliment an Herrn Tibi. Aber es ist kein Rassismus, denn Herr Tibi wird in seiner Eigenschaft als Politiologe angriffen und nicht als Syrer, Araber oder Moslem. Kritik an Merkels Politik ist auch nicht sexistisch, nur weil Merkel eine Frau ist.

    Kritik in der Sache in die -ismus-Schiene zu schieben ist eine unsäglich billige Selbstimmunisierung. Ich kann verstehen, dass junge Frauen zu diesem Mittel greifen wenn sie einer intellektuellen Auseinandersetzung bequem ausweichen wollen, aber eines Wissenschaftlers ist dieses Vorgehen unwürdig.

    Ich halte z.B. Tibis Thesen zu einem (hypothetischen) Euro-Islam für derart weltfremd, dass mir „irrlichtern“ als durchaus angemessene Beschreibung erscheint. Das mag Tibi meinetwegen gerne rassistisch nennen, das ändert nicht daran, dass ich bei meiner Lektüre des Koran nichts (in Ziffer: 0) gefunden habe, das mit europäischen Werten kompatibel wäre. Nicht mal die Sache mit den Almosen, denn die sollen nur Gläubigen zugute kommen.

    Für mich hat Tibi sich mit dieser Art Kritik abzuwerten endgültig disqualifiziert.
    Er sollte zu den Gender-Studies wechseln, dort ist diese Art mit Kritik umzugehen, anerkannter Standard.

  19. Ich kenne erwähnten Text nicht und weiß auch gar nicht worum es fachlich geht, aber in den Augen eines Herfried Münkler „irrlichterte“ Herr Tibi wohl kaum als Moslem und Syrer durch die Politikwissenschaften, sondern er „irrlichterte“, weil Münkler Tibis politische Ansichten nicht passen. Das diskriminierend und entwürdigend zu finden, gar eine „rassistische Verunglimpfung“ zu erkennen, ist albern und wirkt arg dünnhäutig und konstruiert.
    Dürfen Ansichten nicht kritisiert werden, wenn die von einem „Syrer und Muslim“ kommen?

    In meinen Augen „irrlichtern“ Leute wie Lauterbach, Habeck, Baerbock oder Kipping durch die Politik – damit diskrimiere und entwürdige ich wohl kaum Deutsche. Im Falle der letztgenannten Frauen. Sowenig wie es antisemitisch ist, wenn ich einen Gysi für halbseiden halte.

    Davon abgesehen stimme ich Herrn Tibis Artikel zu.

    An mir prallen Nazikeule und Rassismus- und Islamophobiegeschrei eh schon lange ab, inflationärer Gebrauch stumpft eben ab.

    • Bassam Tibi hat schon richtig die unterschwellige Bedeutung des Wortes erkannt: Mit „Irrlichtern“ soll gesagt werden, dass Bassam Tibi gewissermaßen nur eine Art „Fremdkörper“ im deutschen politischen Diskurs ist, der dort nichts zu suchen hat.

      • So gesehen mag Herrn Tibis Ärger dann verständlich sein.
        Weiß der Geier – womöglich kennen die einander auch und darum mag Bassam Tibi wissen, wie Münkler das gemeint hatte. Kann man als Außenstehender nicht beurteilen.

        Meine Kritik galt auch nur den zwei Absätzen in dem Artikel, und die geben eben keinen Rassismus her, für sich genommen.

      • Das ist Ihre höchst eigene Interpretation, Herr Buttersrsack. Münkler ist alles, bloß kein Rassist! Auch kein „unterschwelliger“ Rassist. Tibi macht da aus einer fachlichen Kritik (von mir aus: Polemik) Münklers einen persönlichen Angrifff auf seine Person qua Herkunft. Dies ist nicht sehr höflich von Tibi, nicht sehr zivilisiert und auch nicht klug, weil jeder der sich ein bisschen in der deutschen Gelehrtenwelt auskennt weiß, dass Tibi hier auf Krokodistränen aus ist und an Münkler dafür ein Foulspiel begeht.

  20. Bassam Tibi, halten zu Gnaden: Münkler sagt das Irrlichtern an Ihre Adresse nicht, weil Sie ein Syrer wären oder von da stammen, das ist doch absoluter Humbug. Er sagt das, weil er mit Ihren Positionen nicht einverstanden ist. Ihn deshalb einen Rassisten zu schimpfen, ist vollkommen verfehlt.
    Dass Münkler gegen Ihre wissenschaftliche Arbeit mit harten Bandagen ankämpft, billige ich ihm jederzeit zu. Das gleiche Recht hat nämlich jeder hierzulande. Auch Sie, selbstverständlich. Damit hat sich die Sache, wie ich finde. Sie haben mit Herfried Münkler übrigens einen entscheidenden Punkt gemeinsam: Auch Münkler spricht sich für die freie Debatte aus, und ist gegen PC-Schranken. Er hat dafür schon sehr viel Ärger auf sich genommen und erfreulich viel Mut gezeigt – genau wie Sie, würde ich anfügen – aus Verehrung für Ihr Engagement für die uralte Deutsche Tradition der Freien Rede!
    Die schönste Verkörperung dieser sehr sehr wertvollen Deutschen Tradition übrigens ist das Volkslied „Die Gedanken sind frei!“ – Ich nehme an, dass Sie das genauso innig leiben wie ich, Herr Tibi.

    • Es ist ein subtiler „Rassismus“ wenn man bei Andersdenkenden auf Ausländerhintergrund, fremde Name, grammatikalische Fehler etc. hinweist. Statt mit eigenem Wissen und Logik, falls vorhanden, zu argumentieren.

      • Das ist kompletter Unfug. Bassam Tibi reißt eine Aussage Münklers aus ihrem vollkommen arglosen Zusammenhang und schwupps: Hat er einen Rassisten fabriziert.
        Münkler ist weiß Gott kein Rassist. Im Übrigen würde eine leichte Verfehlung Münklers, die wie gesagt nicht einmal ansatzweise vorliegt, niemals ein vernünftiger Grund sein, Münkler einen Rassisten zu nennen, wie Tibi das tut. Das ist eine ziemliche Entgleisung. Bassam Tibi hat übrigens eine sehr schwach befähigste Deutsche Sozialwissenschaftlerin promoviert – Naika Ferodustan. Würde mich mal interessieren, mit welcher Note. Und dass Frau Ferodustan nun als Sozialwissenschaftlerin erhebliche Wellen macht, trotz großer erwiesener großer Unkenntnis, hat in der Tat mit ihrem Migrationshintergrund zu tun, Ivan de Grisogno.

      • Entschuldigung, aber Herrn Münkler nehme ich nicht mehr ernst. Causa Patzelt vergessen? Oder seine widerwärtige Wortschöpfung von der mürrischen Indifferenz? Wenn man einem Kollegen vorwirft, er „irrlichtere“ seit 20 Jahren durchs gemeinsame Fach, ist das keine Kritik, sondern ein ans Asoziale und Rrufschädigende grenzender Rumdumschlag. Es liegt zwar kein Rassismus vor, aber wie kommt man dazu, das 20-jährige vor allem mutige Wirken (Islamkritik!) als Irrlichtern abzuqualifizieren? Als seinerzeit Münkler Heinsohn in einer Talkrunde (Sternstunde Philosophie) gegenübersaß, konnte man mit Händen greifen, was für ne Type der ist. Voller Animositäten und niemals geradeheraus.

      • Klar, Pantau, Münkler hat Vor- und Nachteile. Aber zu seinen Nachteilen gehört nun mal nicht, dass er irgendwie ein Rassist wäre. Das ist böswilliger Unfug – und ein Spiel mit dem Feuer obendrein, weil hierzulande aus historischen Gründen, kaum ein schlimmerer Ausruck als Rassist existiert. Danach kommt nur noch Nazi.

  21. Sehr geehrter Herr Tibi, vielen Dank für Ihre Worte. Die Wahrheit ist die Wahrheit und sie schmerzt. Leider gibt es in Deutschland kaum noch Platz für die Wahrheit. Das alles erinnert mich an die Zeit zwischen 1914 und 1946. Vielleicht bin ich da zu unreflektiert, aber ich wurde erst 20 Jahre nach dem 2. WK geboren. Jahrelang wurden wir in fast jedem Schulfach mit sämtlichen Themen insbesondere des 2. WK bombardiert. Deshalb sind die Parallelen, die ich ziehe, für mich eindeutig zu erkennen. Für viele anscheinend aber nicht. Totalirismus ist zerstörerisch. Immer.

  22. Herr Tibi
    Ihr Blick ist realitätsnah, im Gegensatz zu Herrn Münklers oft ideologie-unterfüttertem Wunschdenken. Lassen Sie sich nicht beirren, viele Leute sind dankbar für Ihr Wirken.

  23. „Ich gehe davon aus, dass [..] und Islamophobie drei Bezeichnungen sind, die [..] auf menschenverachtende Barbarei hinweisen.“

    Herr Tibi, ich bestreite Ihnen wie allen anderen das Recht, meine Muttersprache mit eigenmächtigen Definitionen zu überziehen. Der Islam ist eine Religion. Eine Phobie ist eine – begründete oder unbegründete – Angst. Nach aufmerksamer Lektüre des Koran kann ich nur feststellen, dass es reichlich Grund gibt, Menschen, die sich zu diesem Text bekennen, mit allergrößter Vorsicht zu begegnen. Sie setzen weiter Islamophobie mit Islamfeindlichkeit gleich. Das ist zwar unzulässig, aber lassen wir es dabei. Meine Lektüre des Koran führt dahin, dass ich dieser Religion sogar ablehnend – wenn Sie so wollen, feindlich – gegenüberstehe. Genau so, wie diese Religion mir gegenübersteht. Da ich aber kein gewalttätiger Mensch bin, haben weder Sie noch irgendjemand anders etwas von mir befürchten. Ich verachte die Nazi-Ideologie und den Sozialismus. Bin ich deshalb Rassist? Warum sollte es mir nicht gestattet sein, den Islam zu verachten (was mir unwillkürlich widerfährt, wenn ich dieses Buch lese)? Ich gestatte Ihnen ausdrücklich, das Christentum zu verachten. Mein Buddhistischer Nachbar hat nichts dagegen, wenn Sie seine Religion verachten, solange Sie nicht gewalttätig werden. Ich möchte endlich dieses Gerede über hanebüchene Religionen hinter mir lassen, und etwas ernsthaftes anfangen!

  24. Fast neige ich zu der Frage, lieber Herr Tibi, warum tun Sie sich dieses
    Deutschland, das Sie doch ganz anders kennen- und schätzengelernt
    haben, und das Ihre Heimat geworden ist, überhaupt (noch) an?
    Wir haben Sie nicht verdient – brauchen aber Personen und Stimmen
    wie Ihre inzwischen wie das tägliche Brot. Bleiben Sie gesund.

  25. Das Grundproblem ist m. E. das unkritische und allzu leicht von Politikern und Medien manipulierbare Volk hierzulande. Aber aus dem Osten kommt zunehmend ein frischer Wind.

    • Das sehe ich genauso: ein unkritisches, im Grunde unpolitisches und manipulierbares Volk. Hinzu kommt die neuerdings tatsächliche und leider berechtigte Angst, die Meinung kundzutun. Auch ich hoffe auf den frischen Ost-wind und die daraus resultierende Sichtbarwerdung, wie weit die Beschneidung der Demokratie durch Linksgrün-Verkumpelte in der Gesellschaft schon fortgeschritten ist.

  26. Goutieren wird die Mehrheit der Deutschen den linksgrünen Totalitarismus nur so lange sie noch nicht persönlich von der Veränderung der gesellschaftlichen Realität eingeholt wurde. Das aber wird früher oder später für die meisten schon länger hier Lebenden geschehen und dann werden sich viele Diskussionen aus der Anfangszeit der ungeregelten Zuwanderung erübrigen und die Apologeten der schrankenlosen Zuwanderung geraten politisch in die Defensive.

  27. Haben Sie Dank, Herr Tibi, für Ihr aufrichtiges Bemühen um unsere freiheitlich bürgerliche (verloren gehende) Demokratie.

  28. Ich stimme dem Autor weitgehend zu. Zwei Dinge jedoch angemerkt:
    1. Viele erschrecken, wenn sie selbst oder ihre Aussagen als rechts bezeichnet werden, dabei Eigensprech „als rechts diffamiert“. Die rechte Meinung gehört zu einer Demokratie, wie die linke. Deshalb sollte man sich ohne Gewissensbeeintrichtigungen zu einer rechten Position und Meinung bekennen. Das befreit schonmal das eigene Denken, tut nicht weh und nimmt politischen Gegnern ein vorausgesetztes, aber nicht begründbares Narrativ/Pseudoargument.
    2. Ich kann als Atheist/Agnostiker mit Religionen nichts anfangen und will damit nicht belästigt werden. Der Islam ist aber die Einzige (neben christlichen Erweckungskirchen, letztere eher in den USA), die versuchen mich und meine Lebensweise zu beeinflussen und zu stören.
    Insofern bin ich gern islamophob. Wie es jeder privat mit der Religion hält, ist mir komplett tolerabel.

    • Islamophobie ist ein falscher Begriff, weil berechtigte Sorgen, Kritik und Gegnerschaft pathologisiert wird, also wäre es Sozialphobie oder Arachnophobie. Wenn eine Frau wegen „Opa Langbein“ oder einer Zitterspinne herumkreischt und zum Staubsauger greift, dann ist das krankhaft, da diese Spinnen ungefährlich sind. „Omar Langbart“ kann Terrorist sein, muss aber nicht. Aber selbst als Nichtterrorist ist er ein Träger von unerwünschtem: Ich empfinde ich diese Kultur von Frauenverachtung, Antisemitismus und Gewaltverherrlich als nicht erwünschenswert.

      Für mich muss Religion auch nicht aus dem öffentlichen Raum verschwinden, aber den politischen Ansprüche des Islam muss selbstbewusst entgegengetreten werden. Erst wenn jemand seinen Islam auf das Spirituelle reduziert hat, ist er grundgesetzkompatibel. Das kann man abprüfen und sollte man auch. Sobald Zweifel daran bestehen, nicht ins Land lassen. Als Asylanten sind die meisten ohnehin nicht anerkannt und als Fachkräfte brauchen wir sie nicht.

  29. Nazivorwurf: Quintessenz der Nazibewegung war der Wille zum TOTALEN Krieg, dem musste sich alles unterordnen, daraus folgten alle Massnahmen – auch die Vernichtung der Juden, die durch internationale Vernetzung ein Risiko darstellten. Ich könnte mir gut vorstellen, dass der Genozid nicht stattgefunden hätte, wenn die Juden als „Waffe“ angesehen worden wären.
    Rassismusvorwurf: Rassismus ist Vorurteil auf rassischer Basis. In den meisten Fällen sind die Vorbehalte aber nicht durch Abstammung begründet sonder durch Kultur. Diese Vorurteile könnten auch milder „Image“ genannt werden. Die größte Wirtschaftsbranche der Welt – die Werbebranche beschäftigt sich ausschließlich damit, Vorurteile – positive Vorurteile – in Form von „Image“ zu erzeugen. Es ist illusionär zu glauben, dass man dem Menschen eine Vororientierung nach „Image“ verbieten oder austreiben könnte – man weiss schon wieso man so viel Geld für Werbung ausgibt! Wichtig ist, dass man in der Lage ist dem Individuum fair und offen gegenüberzustehen.
    Islamophobie: was den politischen Islam angeht, erwarte ich von jedem, dem Demokratie, Antidiskriminierung, Gleichberechtigung etwas gelten, islamophobisch ist!

  30. Was die Phobien betrifft, so weiß ich recht genau, in welchen Systemen meine Ablehnung der dies- oder jenseitigen Herrscher des Welttheaters mit Verletzung oder Tod gestraft würde.

    Also lache ich, wenn ich eine Komödie sehe. Und ich nehme von meinen Phobien keinen Abstand, wenn ich einer Tragödie beiwohne. Phobos und eleos (Aristoteles), „Schrecken“ und „Jammer“, können wenigstens zur seelischen Läuterung führen.

    Nicht irrtümlich, sondern mit Gespür für den Geist der Neuzeit, der kein unabänderliches Schicksal mehr anerkennen will, übersetzt Lessing dieses aristotelische Paar mit „Furcht“ und „Mitleid“.
    Phobos, schreibt er in der Hamburgischen Dramaturgie, sei „die Furcht, dass wir der bemitleidete Gegenstand selbst werden können“. Folglich ist die Phobie „das auf uns selbst bezogene Mitleid“ – eine ebenso wundersame wie logische Wendung.

    Also: Äußern wir weiterhin, was wir (be)fürchten. Haben wir neben Mitleid mit anderen auch Mitleid mit uns selbst.

  31. Auf Grund der „Gleichrichtung“ aller massgeblichen Medien befinden wir uns in einer Diktatur light!

    Leider eben mit ganz fatalen Folgen!

    Diese werden erst wirklich sichtbar, wenn es mit der Wirtschaft bergab geht und die geburtenstarken Jahrgänge abtreten.
    Im Grunde ist es wahrscheinlich besser der wirtschaftliche Abschwung kommt jetzt möglich bald. Vorher wird den Leuten, die Problematik nicht klar.

  32. Herr Tibi machrn sie weiter und lassen sich nicht unterkriegen. Om mehr der irrlichternden Meinungsmacher sind die Supernova die den Weg die alles Gespinnste erdet und den Weg zur Demokratie aufzeigt.
    Mschen Sie weiter und bleiben Sie trotz allem heiter. …. Ich lese gerbe etwad von Ihnen.

  33. Lieber Herr Tibi,

    auf mich wirken Sozialisten, Kommunisten und ihre aktuellen ideologischen Erben, die Links*Grünen, merkwürdig entwurzelt.

    Opportunismus, Machtgier und die Möglichkeit, sich in einem Maas bereichern zu können, wie es unter normalen Umständen nicht möglich wäre sind natürlich die jeweiligen persönlichen Antriebe.

    Die aktuelle deutsche Politik geht aber weit darüber hinaus. Nimmt man z. B. Frau Merkel als Hauptverantwortliche beim Wort, dann scheint es keinerlei Bindung und Beziehung zu diesem Land, seinen Menschen, seiner Geschichte oder Traditionen zu geben. Sie sieht sich als eine „Dageborene“, die schon immer hier lebt, mehr nicht!

    Natürlich mag ihre marxistisch-leninistische Sozialisierung eine gewichtige Rolle spielen, aber dieses Maas an Nichtbeachtung, ja wahrscheinlich sogar Verachtung für uns und unser Land erklärt es nicht. Und Ähnliches gilt wahrscheinlich für viele Links*Grüne!

    Und so kämpfen die Identitätslosen und Entwurzelten für die Identität der Anderen!

    Und sie lieber Herr Tibi beanspruchen völlig zu Recht ein deutscher Citoyen zu sein, sind tatsächlich aber viel mehr ein Deutscher, als z. B. „Madame Mörkel“ … im positiven Sinne selbstverständlich, eben die andere Seite der Medaille!

  34. Ich glaube nicht, dass Veränderungen von einer Person ausgelöst werden. Vielmehr versucht eine Parteiengruppe von ganz links bis linker Union im Verein mit Universitäten und NGOs/diversen Organisationen, die auf den Staat einwirken bzw. in gewisser Weise stellvertretend für ihn handeln, ein bestimmtes Weltbild als richtiges zu installieren und abweichende Ideen als demokratiefeindlich, nicht Fakten-orientiert und unangemessen „rechts“ zu brandmarken. Die sogenannte, zum Teil von Steuern lebende Zivilgesellschaft (eigentlich ja nur Minderheitengruppen der Bevölkerung) sollte man da in ihrem Einfluss nicht unterschätzen. Stichworte: Plädoyer für eine multikulturelle Gesellschaft / „Seenotrettung ist kein Verbrechen“ / Kapitalismus- und marktwirtschaftskritische Einstellungen / Gender-Ansatz / Konzentration auf Minderheiten / neuerdings Dominanz von Klima- und Umweltpolitik.

    Man darf sich nun fragen (und ich weiß darauf auch keine Antwort), wie und wann und warum diese Entwicklung begonnen hat, nur die größere Zuwanderung 2015 als Auslöser für mögliche Systemveränderungen zu sehen, wäre wohl zu kurz gegriffen. Es müssen noch andere Faktoren eine Rolle spielen, vielleicht eine Enttäuschung über den real existierenden Kapitalismus, der Verlust an Bindung an die großen Kirchen, welche durch etwas anderes ersetzt wird (so die „Anbetung“ von Greta Th. und Carola R.), und die durch Internet und Globalisierung zunehmende Informiertheit über alle Teile der Welt, die bei Teilen der Menschen ein abstraktes Weltbürgertum-Gefühl zur Folge hat: das Bedürfnis, sich mit allen Menschen auf der Erde zu solidarisieren. So oder so läuft alles auf eine von Moral dominierte Emotionalisierung der Politik hinaus. Ein richtiger Diskurs würde allerdings Rationalität erfordern und das Zurückdrängen von zu viel Gefühl.

  35. Bin ganz bei Ihnen. Bei einem allerdings nicht.

    Es „irrlichtert“ einiges durch Deutschland. Ob der besagte Jude „irrlichtert“ oder nicht hängt doch nicht von seiner Herkunft ab sondern von seiner Qualifikation oder eben nicht Qualifikation. Gleich Antisemitismus zu unterstellen oder nicht vernünftig im Kopf zu sein, ist die gleiche Totschlag Keule, sie sich auch im linken Milieu findet.
    Worte und Zusammenhänge sollen tabuisiert werden. Denken in genau begrenzte Kanäle gezwungen werden. Genau diese Methodik haben unsere Denkblockaden erschaffen.

  36. Merkel ist eine naive aber gnadenlose Opportunistin, die ihren Manteil in den links-grünen Mainstream-Wind hängt. (Vergleichen sie mal Merkel Reden in den 90ern mit heute)

    • Merkel ist nicht naiv. Was man so hört, soll sie berechnend, skrupellos, kaltblütig, heuchlerisch und verlogen sein.

    • Anfänglich hat sie uns durch ihr Reden Sand in die Augen gestreut, um Vertrauen und damit Macht zu gewinnen.
      Zudem hat sie alle aus dem Weg geschossen, die ihr „schaden“ könnten und andere, die ihr nutzen, in Positionen gebracht.
      Jetzt nutzt sie ihre so eroberte Machtstellung und verfolgt ihren schon damals vorliegenden „Plan“ zu unser aller Lasten.

  37. Gut, dass Sie nicht kapituliert haben, geschätzter Herr Tibi…

  38. Die Institutionalisierung der parlamentarischen Demokratie ist kein genuiner Verdienst der Deutschen, sie wurde ihnen zwecks Läuterung zwei Mal von ihren westlichen Kriegsgegnern aufgenötigt. Die Reeducation scheint mir nur unvollkommen gelungen. Die Musterdemokraten sind bei der Umsetzung offenbar einem Trugschluss erlegen. Man hat offenbar nicht begriffen, dass keine Regierung, selbst eine solche mit weitreichender parlamentarischer Majorität, sich über essentielle gesellschaftspolitische Grundbefindlichkeiten einer großen Minorität beharrlich hinwegsetzen kann. Eine Regierung, die dauerhaft unter Berufung auf demokratisch legitimierte Mehrheitsbeschlüsse den gesellschaftlichem Konsens vernachlässigt, spaltet die Gesellschaft und schafft sich unversöhnliche Todfeinde; beides führt zur sicheren Erosion des Staates und des ihn tragenden politischen Systems. Eben diesen unseligen Weg ist die deutsche Regierung in den vergangenen Jahren gegangen, indem sie, auch unter Inkaufnahme von Rechts- und Verfassungsbrüchen, in der Durchsetzung ihrer Ausländer- und Asylpolitik die Meinung einer Minderheit nicht nur dauerhaft ignoriert, sondern darüber hinaus außerparlamentarische Kritiker ihrer Politik als „Pack, Schande Deutschlands, Fremdenfeinde ,Rechtsradikale und Nazis“ eingeordnet hat. Es wäre verwunderlich, wenn das alles folgenlos geblieben wäre. Bei den Rechten, im Sinne von konservativ, sitzen Hass und Sprachlosigkeit ebenso tief wie bei Links-Grün.

    • Würden Sie immer noch von einer Minderheit sprechen, selbst wenn die Medien weitgehend neutral und ohne Umschweife berichten würden?

  39. Totalitärer Sozialismus ist in D seit Anfang der 30er Jahre Teil der politischen Realität. Eine wirkliche, offene und schonungslose Abrechnung ist niemals erfolgt, weder nach ’45, noch nach ’89. Schuld am Scheitern war stets irgendetwas, aber nicht der totalitäre Sozialismus. Man stelle sich vor, das VK hätte sich im Sommer ’40 auf einen Friedensschluß eingelassen. Hitler würde heute noch als Messias 2.0 verehrt. Und wenn der Mielke bei seiner Schnüffelei in der Lausitz Öl gefunden hätte, würde die DDR heute genauso aussehen, wie die VR China. Polemisch das, gewiß, aber ich bin überzeugt, daß es etwas Sektiererisches, Bösartiges, Rechthaberisch- bis Totalitäres im deutschen Charakter gibt. M. E. liegt die Ursache im Umgang mit unseren Kindern. Wie genau weiß ich nicht, aber es sind nicht die Anlagen, dafür ist der Genpool zu gemischt.

  40. Als „Rechts“ gilt man heute,
    wenn man einer geregelten Arbeit nachgeht, Steuern zahlt, der Meinung ist, dass die Voraussetzung für die Schule Deutschkenntnisse sind und wenn man glaubt die Unterschiede zwischen Mann und Frau mit bloßen Augen erkennen zu können.

    Man sagt zu diesen Menschen ja auch nicht mehr „‚Deutscher“, sondern „maximalbesteuerte Altlast ohne Migrationshintergrund“

    • Die Uhr zum Countdown tickt. In 5 Jahren gehen große Teile der Polizei in Rente und in 10 Jahren die restlichen Babyboomer.

      Die sich abzeichenden Konjunkturdelle könnte ein „schwarzes Loch“ werden.

      • aber aber…erinnern Sie sich mal…das war doch alles schon mal so….nach dem Krieg….da waren alle Deutschen Maenner tot und keiner konnte arbeiten….dann kamen die Gastarbeiter, bauten Deutschland auf und schufen das Wirtschaftswunder….gleiches wird wieder passieren….nur diesmal sind viele Gaeste schon da und bauen als ersehnte Fachkraefte mit am naechsten Wirtschaftswunder…..merkt das denn keiner?

  41. Bassam Tibi beklagt „das bedauerliche Niveau der Diskussion hierzulande“. Nun, diese Niveau wird von allen linksgrünen Protagonisten im politisch-medialen Komplex gepflegt und deshalb vom Publikum als normal und angemessen wahrgenommen. Die Totschlag-„Argumente“ Rassismus, Nationalsozialismus und Islamophobie ersparen eine ernsthafte Diskussion um die brisanten Themen Masseneinwanderung, Islamisierung, ausufernde Multikultur und innere Sicherheit. Sie sind also sehr bequem für diejenigen, die kaum noch echte Argumente haben.

    Tibi schreibt: „Merkwürdig ist, dass in Deutschland normale politische Äußerungen mit Naziverdacht oder der Unterstellung islamophober und rassistischer Einstellungen abqualifiziert werden, während tatsächliche rassistische Äußerungen ungeahndet bleiben.“

    Genauso merkwürdig finde ich, dass ein Kreuz auf dem Wahlzettel bei der AfD als politischer Extremismus gewertet wird, während der real existierende Linksextremismus unkommentiert bleibt. Ich will nochmals auf die Reise von Heike Hänsel, ihres Zeichens Fraktionsvizechefin der Linken, Anfang August nach Caracas hinweisen. Dort huldigte sie dem skrupellosen Diktator Nicolás Maduro, der sein Volk brutal unterdrückt. Für mich ein echter Skandal, der in dt. Medien nahezu NULL Widerhall findet (gab es eigentlich hier auf TE einen Artikel dazu? Mir ist diesbezüglich nichts aufgefallen). Statt dessen versuchen Medien (ARD-Chefredakteur Becker per Twitter), SPD (strebt „progressives“ Bündnis nach Bundestagswahl an) und sogar die CDU in Person des unsäglichen Daniel Günther, die renovierte SED hoffähig zu machen. Es ist wirklich zum Auswandern…

    • „das bedauerliche Niveau der Diskussion hierzulande“….
      Es werden nicht fair und sachlich die Argumente abgewogen; statt dessen wird der anderen Meinung kurzerhand das Existenzrecht abgesprochen. Dann ist 74 Jahre nach Hitlers Tod wieder von „Nazis“ die Rede, was zum einen diffamierend ist und zum anderen den historischen Nationalsozialismus obszön verharmlost.
      Um nachhaltige Gesprächsbereitschaft zu fördern, müssten Politiker, Journalisten und andere Meinungsmultiplikatoren mit gutem Beispiel vorangehen. Schaut man sich aber Bundestagsdebatten und Talkshows an, sieht man wenig Vorbildhaftes.

  42. Bleiben Sie uns gewogen Herr Tibi. Besten Dank für die Ausführungen.

  43. Volle Zustimmung.
    Allerdings verstehe ich zweierlei nicht, – erstens warum Herr Tibi sich noch als Muslim identifiziert. Denn das bedeutet doch nichts anderes als die bewusste Entscheidung alles als wahr und allgemeingültig zu vertreten was ein obskurer Beduine vor 1400 Jahren an angeblichen Visionen hatte. Das ist doch grotesk.
    Außerdem stelle ich eine gewisse Empfindlichkeit und Kränkung fest, die mir übertrieben erscheint.Was allerdings zur arabischen, männlichen Ehrpusseligkeit passt. Entspannen Sie sich doch gerne einfach diesbezüglich.
    Weil z.B. ein Höfling Münkler etwas von „irrlichtern“ schwafelt muss man nicht gleich so betroffen sein. Diese Betroffenheit beeinträchtigt ein wenig die Urteilsfähigkeit im Hinblick auf deutschen Rassismus. Dieser existiert, weil so etwas immer existiert, ist aber geringer als je zuvor und auch im weltweiten Vergleich lachhaft gering. Das Thema ödet einfach an, es ist nur im Zusammenhang mit seiner Nutzung für die linksgrüne Machtergreifung relevant.

    • Ich stimme Ihnen zu. Allerdings ziehe ich in Betracht, dass Einwanderer wie Herr Tibi oder auch Hamed Abdel Samad eine grosse Anpassungsleistung vollzogen haben und deshalb eine gewisse Vulnerabilität zurückbleibt, wenn sie in der neuen Heimat gerade im Bezug auf ihre wissenschaftliche Leistung dermassen angegriffen werden, (zumal von Leuten, die naturgemäss weniger vertraut sind mit dem Gegenstand) wie es Herrn Tibi passiert ist.
      Die Frage nach der Identifikation als Muslim würde mich auch interessieren.
      Nach interessierter Beobachtung von eingewanderten Muslimen ( z.B. hier in der CH Saida Keller Messahli und Elham Manea „Der alltägliche Islamismus“) habe ich den Eindruck, dass diese sich sehr engagieren für einen liberalen Islam, sich aber keinesfalls von ihm trennen wollen oder können.

  44. Aber es geht nicht nur um die Hegemonie der „linken“ Deutungshoheit, sondern vor allem darum, dass die Avantgarde der Linken und die Avantgarde der Globalisierer die gleichen Ziele haben. Freie Grenzen bedeuten nicht nur freie Grenzen für Klimaflüchtlinge sondern vor allem freie Grenzen für Herrn Kaeser, seines Zeichens Chef von Siemens.
    Somit vertritt Frau Rackete die Interessen der deutschen Industrie. Und die will weg aus D. Und in Nearshore bekommt sie gute Leute und billige Energie: Die Erträge steigen.

    Dass unsereiner von der ganzen Identitätspolitik mittlerweile müde gebombt ist… wer will und das verdenken?

    • „vor allem darum, dass die Avantgarde der Linken und die Avantgarde der Globalisierer die gleichen Ziele haben“

      Richtig. Der Punkt, dass eigentlich zwei verfeindete Strömungen/Ideologien (Linksalternative/Intellektuelle vs. radikale Marktliberale) seit geraumer Zeit am gleichen Strang ziehen – wohl ein Novum in der jüngeren Geschichte -entwickelt eine ungemeine Wirkung. Exakt dieser Umstand – noch dazu von den Medien befeuert – macht es den noch differenziert denkenden Menschen fast unmöglich, diesen schlechten Aberwitz der breiten Öffentlichkeit zu vermitteln und entspr. gegenzusteuern.

  45. Der Brunnen ist vergiftet.
    Was gesagt wurde geht nicht mehr weg.
    Es wird einer grossen Krise beduerfen, dass die deutsche Politik wieder deutsche Politik macht. Nicht der Klima Quatsch, sondern etwas was genau hier passiert. So ca. 5 bis 6 Mio Arbeitslose. Abgerundet mit 3Mio Illegale. Das wird reichen. Zeithorizont: 5Jahre. Dann sind wir dort.

  46. Im Prinzip haben Sie ja recht, Herr Tibi. Aber an zwei Stellen mußte ich stutzen. 1. Zu einer Polarisierung gehören immer zwei, Pol und Gegenpol. Es macht daher wenig Sinn, fortzufahren: „Damit korrespondiert die Vorherrschaft eines linksgrünen Narrativs.“ 2. Münkler hat von Ihnen als Individuum und nicht als Muslim gesprochen. Insofern kann man ihm keine gruppenbezogene Diffamierung unterstellen. Alles andere fand ich ok. Außer das noch: Ihr Ansatz ist zu germanozentrisch. Man gewinnt den Eindruck, sie hielten das Problem der links-grünen Hegemonialansprüche und des tapferen rechten Widerstands für ein deutsches. Ein Blick in die USA zeigt: Es ist auch ein amerikanisches. In den USA wird schon länger eine Soap aufgeführt, zwischen Dems und Reps, die unfehlbar jeweils zwei Monate später in ähnlicher Form auf deutschen Politbühnen ihr Remake findet.

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