Nicht die taz, noch die Süddeutsche Zeitung, nicht die ZEIT, auch nicht die FAZ, weder die WELT, noch die Verlautbarungen des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks sind bindend für den Christen, sondern allein die Bibel. Es gelten spätestens seit Martin Luther die Forderungen sola scriptura, sola gratia, sola fides. Allein die Heilige Schrift als Wort Gottes, allein die Gnade, allein der Glauben. Deshalb beginne ich meine Überlegungen über das Spannungsverhältnis von Politik und Verkündigung mit einer Episode der Heilsgeschichte, die in Vergessenheit geraten zu sein scheint.
Im Evangelium des Johannes lesen wir, dass Pontius Pilatus von Jesus Auskunft verlangt, ob er der König der Juden sei. Jesus fragt zunächst zurück, denn er will wissen, wessen er beschuldigt wird: „Sagst du das von dir aus, oder haben dir’s andere über mich gesagt?“ Jetzt wird es wichtig, denn die Behauptung der Juden, der Gesalbte der Messias zu sein, bedeutet für die Römer ein Staatsverbrechen, für die Juden aber Frevel und Gotteslästerung. Wer sich dem Römer gegenüber als König der Juden benennt, wird zum Aufrührer gegen Rom. Wer sich den Juden gegenüber als König, als Gesalbter des Herrn, als Messias betitelt, lästert Gott. Denn derjenige kann in ihren Augen nicht der neue David sein, nicht der Messias, der am Ende aller Tage kommt, weil alle Tage noch nicht vorüber sind. Beides allerdings, der Aufruhr und die Blasphemie, stellen den Tatbestand des Majestätsverbrechens dar:
EKD-Chef Bedford-Strohm: charakterlich in Seenot
Die Heilszusage bedarf des Kreuzes. Ohne Kreuz kein anderes, kein wirkliches Reich, sondern die Verhöllung des Diesseits. So wird das Kreuz zum Symbol des Wegs zum Vater, zur Erlösung, die niemals innerweltlich stattfinden kann, zur Heilszusage, zum Zeichen des Sieges über den Tod, wie Paulus feststellt. Wer das Kreuz jedoch ablegt – ohne Not, vielleicht sogar aus schierem Opportunismus -, der hat sich von Christus losgesagt und mithin auch vom Vater. Doppelt schwer wiegt der Verrat, wenn ausgerechnet im Nahen Osten, wo Christen sterben, weil sie nicht bereit sind, das Kreuz abzulegen, der Ratsvorsitzende der EKD, Heinrich Bedford-Strohm, im Jahr 2016 das Kreuz versteckte, um muslimischen Würdenträgern zu gefallen, dann hat damit hat der Ratsvorsitzende der EKD auf dem Tempelberg seine christlichen Brüder und Schwestern vorort und auch Christus selbst verleugnet. Dass es für einen Vertreter der Kirchen durchaus möglich ist, auch an diesem Ort das Kreuz zu tragen, belegt ein Foto, das ein paar Jahre zuvor an der gleichen Stelle aufgenommen worden war, und auf dem das Kreuz vor der Brust Papst Benedikt XVI. leuchtet.
Verweilen wir auf dem Tempelberg. Jesus behauptet im Verhör nicht, dass er der König der Juden ist. Wie könnte er das auch sein, wo er doch Gottes Sohn ist? Wie kann er König in dieser Welt sein, wo seine Perspektive die andere Welt bildet? Wie kann er nach Reichtum und Herrschaft in dieser Welt streben, wo er dazu geboren wurde, die Wahrheit zu bezeugen? Wie können also seine Kirche oder ihre Pfarrer sich in dieser Welt um Reichtum und Herrschaft bemühen oder es mit den Reichen und Mächtigen halten, wo sie doch Christi Wahrheit zu bezeugen haben? Eine Wahrheit, die weit über und weit von der Politik steht? Christi Wahrheit und nicht ihre politischen Meinungen, parteipolitischen Vorlieben, Meinungen auch aus Eitelkeit. Christi Wahrheit ist keine juristische Kategorie, dennoch benötigen Amtsträger wie Pilatus irdische Kategorien.Deshalb erwidert Jesus klar und deutlich: Du sagst, dass ich ein König bin, weil du nur in diesen Kategorien denkst. Man muss dazu wissen, dass „Wahrheit“ das Thema des Späthellenismus schlechthin ist, das von Philosophen, Volksrednern und Religionsgründern, selbst ernannten Propheten wie kein anderes traktiert wurde. Alles dreht sich um die Frage des richtigen Lebens. Deshalb hebt Pontius Pilatus nur die Hände und wiegelt ab: Was ist schon Wahrheit? Drei Juden, fünf Meinungen, meint man ihn aufstöhnen zu hören. Auf diese Diskussion will sich der Prokurator nicht einlassen. Die Perspektive des Römers ist eine rein innerweltliche. Christi Heilszusage ist jedoch von einer ganz anderen Qualität. Sie weist den Menschen den Weg über sich und seine Welt hinaus, in die Ewigkeit, indem sie den sündigen Menschen mit Gott versöhnt. Christus ist die Mitte des christlichen Glaubens, Gottes Heilszusage, der Weg, dem alle folgen können. Ohne Eschatologie, ohne diese Heilszusage, ohne das Bewusstsein von Schuld und Sünde, aus dem die Hoffnung auf Vergebung, Gnade und Auferstehung fließt, gibt es keinen christlichen Glauben.
Sünde, Vergebung, Gnade, Tod und Auferstehung sind der Grund des christlichen Glaubens – in die Welt gebracht durch Gott selbst, indem er Fleisch geworden ist und unter den Menschen gelebt und ihnen so den Weg gewiesen hat. Gott begnadet uns, daran glauben zu können. Er verleiht uns die Fähigkeit dazu, allein weil wir Menschen sind, und er ermöglicht es uns, indem er uns den Heilsweg durch Jesus Christus vor Augen führt.
Abschlussbericht vom Grünen-Parteitag der EKD
Der Reformator geht ungewohnt weit, wenn er sagt, dass der Fürst noch nicht einmal ein Christ sein müsse, obwohl es gut wäre, wenn er es wäre, wenn er denn nur seine Aufgaben erfüllen würde. Er warnt davor, dass die weltliche Obrigkeit versucht, in den geistlichen, und dass die geistliche Obrigkeit versucht, in den weltlichen Bereich hineinzuregieren. Er warnt davor, die Gewissen der Gläubigen zu nötigen, wie das eine Vielzahl von Initiativen der EKD versuchen, wenn er schreibt: „Das wollen wir so klar machen, dass man’s mit Händen greifen solle, auf dass unsere Junker, die Fürsten und Bischöfe sehen, was sie für Narren sind, wenn sie die Menschen mit ihren Gesetzen und Geboten zwingen wollen, so oder so zu glauben.“ (Obrigkeitsschrift) „Denn wie streng sie gebieten und wie sehr sie loben, so können sie die Leute nicht weiter nötigen, als dass sie ihnen mit dem Mund und mit der Hand folgen; das Herz können sie ja nicht zwingen, und wenn sie sich zerreißen sollten.“
„Akt der politischen Exkommunizierung Andersdenkender“
In dem Essay „Gehört Luther zu Deutschland“ habe ich es befürchtet, in der Streitschrift „Geht der Kirche der Glaube aus“ davor gewarnt, dass die Kirche, wenn sie sich politisch handsgemein macht, als parteipolitischer Akteur wahrgenommen wird. Genau das ist eingetroffen. Vor dem Evangelischen Kirchentag, der allen Parteien – auch den Nachfolgern der SED – mit Ausnahme der AfD ein Podium geboten hat, hat die AfD ein Positionspapier veröffentlicht, in dem sie die Evangelische Kirche für ihren Pakt mit den Mächtigen kritisiert.
Das Verstörende an der Kritik ist nicht, dass sie von der AfD erhoben wurde, sondern dass die AfD nur an die Kritik an der Politisierung der Kirche anschließen konnte, die von Theologen, von Publizisten und auch von Politikern wie Wolfgang Schäuble erhoben worden war und sogar noch durch die Ausladung der AfD zum Kirchentag beglaubigt wurde. Die Kirchenleitung wie auch die Leitung des Kirchentages haben erst die Flanke geöffnet, in die nun die AfD hineingestoßen ist. Das Argument, dass man der AfD kein Forum bieten möchte, ist allerdings eines Demokraten unwürdig, denn Auseinandersetzungen in einer Demokratie finden immer auf dem Weg des Disputs, des Wettbewerbs der Argumente statt. Wer etwas anderes will, will Diktatur.
Aber das ist eben nur die eine Seite der Medaille. Denn die EKD wird inzwischen von den Grünen wie eine Vorfeldorganisation ihrer Partei behandelt. So verwundert es dann auch nicht, wenn Karin Göring-Eckhard die Ausladung euphorisch begrüßt, möglicherweise auch daran hinter den Kulissen mitgewirkt hat, und wenn der grüne EU-Abgeordnete Sven Giegold, der praktischerweise auch Mitglied des Präsidiums des Kirchentags war, sich dafür einsetzte, dass in einer Resolution die Entsendung eines EKD-Schiffs ins Mittelmeer auf Kosten des Kirchensteuerzahlers gefordert wird. Sven Giegold verlangte von der EKD: „Es genüge nicht mehr, die Arbeit der NGOs bei der Seenotrettung finanziell zu unterstützen“ und befahl schließlich: „Die EKD und ihre Gliedkirchen müssen selbst aktiv werden und im Mittelmeer Flagge zeigen.“ Warum müssen sie? Weil die Grünen das so wollen?
Über den bejammernswerten Zustand des Kirchentages muss man sich nicht wundern, wenn man einen Blick auf die rotgrüne Präferenz im Präsidium selbst schaut. In seiner jetzigen Form ist der Kirchentag durchaus verzichtbar. Wenn der Bund mit den Mächtigen, das Bündnis von Kanzel und Kanzleramt oder ein inzwischen fast symbiotisches Verhältnis zu einer politischen Partei gepflegt wird, hat man die größtmögliche Entfernung zur Verkündigung erreicht. Der Journalist Hans Leyendecker als überforderter Präsident des Kirchentages dekretierte: „Wer nichts zu sagen hat und nicht zu einem Diskurs wirklich beitragen kann, bekommt keinen Platz auf einem Podium.“ Dieserart Sätze sind bekannt, wohl bekannt – aus Diktaturen. Denn wenn Leyendecker darüber entscheidet, wer etwas beizutragen hat und wer nicht, dann steht das nur allzu sehr in der geistigen Verwandtschaft zu dem Diktum: Jeder darf frei und öffentlich meine Meinung äußern.
Befördern Funktionäre der Kirche die Spaltung der Gesellschaft?
Besteht Gottes Ebenbildlichkeit des Menschen nicht darin, dass jeder ein Held des Alltags ist, dass er tätig ist, eine Familie gründet, Kinder erzieht, sich im Beruf bemüht, seine Christenpflichten erfüllt, Erfolge erarbeitet und Misserfolge verarbeitet? Es zeigt die Dekadenz einer vollkommen politisierten Kirchenleitung, wenn das Niveau der Predigt des Abschlussgottesdienstes, die vulgär von Kurzschluss zu Kurzschluss funkt, nicht einmal für einen grünen Landesparteitag gereicht hätte. Die Vorstellung über die Kirche, mit der der Kirchentag endete, mag Wohlfühlprotestantismus sein, christlich ist sie nicht.
Einer „rollenden Frittenbude“, die „Glaube, Liebe, Currywurst“ anbietet, will ich nicht angehören, denn die folgt nicht Christus, sondern einer neuheidnischen Ersatzreligion. Woher weiß die Pastorin, dass Gott in der Welt „durch die Leute von Sea-Watch, SOS Méditerranée und Sea-Eye, durch Greta Thunberg und die Schülerinnen und Schüler“ wirkt. Man kann die Seenortrettung, so wie sie geschieht, für falsch halten, man kann die Klimadiskussion als vollkommen politisiert charakterisieren und belastbare wissenschaftliche Argumente dafür vorbringen, ohne, dass man deshalb ein schlechter Mensch, ein „Nazi“, ein Rechtsextremer ist und einem ein Podium auf dem Kirchentag versagt wird, weil man möglicherweise etwas zum Thema beizutragen hat. Aber vielleicht handelt es sich bei den Podien nicht um die kontroverse Diskussion von Themen, sondern um die Verfestigung der Gesinnung im eigenen Stuhlkreis, neudeutsch Filterblase.
Das Grundgesetz garantiert die Meinungsfreiheit und die Demokratie benötigt sie wie die Luft zum Atmen. Denn die Demokratie lebt durch das politische Engagement der Bürger, die als Bürger im öffentlichen Raum, in der res publica wirken. Und so, wie in der Demokratie ein Vielzahl von Meinungen existieren – im Gegensatz zur Diktatur -, so haben auch Christen unterschiedliche Vorstellungen, Erfahrungen und Ansichten. Man nennt es Reichtum und Vielfalt. Ausschlaggebend für die Übernahme eines Amtes in der Gemeinde sind daher nicht das politische Engagement, sondern einzig und allein der christliche Glaube und das Vertrauen der Gemeinde.
Wer aber, wie es die Kirchenleitung unternimmt und wie es der Kirchentag durchexerziert hat, eine parteipolitische Haltung als Gradmesser für das Christsein und zur Grundlage der Politik der EKD erhebt, der spaltet die Kirche, der wird am Ende nur noch Kirchenmitglieder haben, die den eigenen politischen Vorstellungen entsprechen. Das wird dann aber keine Kirche mehr sein. Der Kirchentag stand unter dem Motto „Vertrauen“, sehr zu Unrecht, er hat Vertrauen zerstört. Wenn Hans Leyendecker sagt: „Es gibt vieles, das wie eine Säure wirkt, die das Vertrauen in den Zusammenhalt der Gesellschaft zerstört“, dann hat er ein paar Tropfen Säure hinzugefügt.
Ich glaube an eine Kirche, die Jesus Christus gestiftet hat, und nicht an eine „Frittenbude“. Grundlage von Vertrauen sind Glaube, Liebe, Hoffnung. Wenn man jedoch die Hoffnung zur „Currywurst“ macht, dann wird die Zukunft bereits verwurstet.
Die demokratie-zerstörende Schlusspredigt des Kirchentags
Die Tragik unserer Zeit scheint gerade darin zu bestehen, dass wird die Bedingungen auflösen, aus denen wir heraus leben, dass die Kirchenleitung aus Angst vor der Säkularisierung sich selbst säkularisiert, dass sie den Glauben gegen Gesinnung, christliche Ethik gegen einen politischen Moralismus eintauscht und sie aus Furcht, die Kirche könnte bedeutungslos werden, die Kirche ihrer Bedeutung beraubt. Dietrich Bonhoeffer charakterisiert die christliche Ethik so: „Nicht, dass ich gut werde noch dass der Zustand der Welt durch mich gebessert werde, ist dann von letzter Wichtigkeit, sondern dass die Wirklichkeit Gottes sich überall als die letzte Wirklichkeit erweise. Dass sich also Gott als das Gute erweise, auf die Gefahr hin, dass ich und die Welt als nicht gut, sondern als durch und durch böse zu stehen kommen, wird mir dort zum Ursprung des ethischen Bemühens, wo Gott als letzte Wirklichkeit geglaubt wird.“ Gott also als letzte und als erste Wirklichkeit. So wie Jesus vor Pilatus sagt: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“.
Um den Weg aus der babylonischen Gefangenschaft der Politik, in der sich die Kirche befindet, zu nehmen, wird es erforderlich, dass Kirche wieder zur Verkündigung zurückfindet, der Verkündigung von Gottes Wort, denn es ist seine Kirche. Zuallererst hat sich Kirche auf ihre sechs Hauptaufgaben zu besinnen und zu konzentrieren, hätte sie das getan, wäre doch schon sehr viel erreicht:
1. Gottesdienst, 2. Seelsorge, 3. Bibellesung, 4. Diakonie , 5. Bildung und 6. Mission. Mission ist das wichtigste und alle anderen 5 Gebiete orchestrieren gemeinsam die Mission, denn es ist den Christen aufgegeben, die gute Nachricht der Erlösung allen Menschen zu bringen. In Worten und in Taten. In den Worten des großen Theologen Eberhard Jüngel besteht „das Geheimnis des Glaubens und als solches das Innerste der Kirche“, darin, dass in der Kirche „Gott und Mensch ein für alle Mal zusammengekommen sind, damit Gott unseren Tod und wir sein Leben teilen können.“ In einer großen Rede auf der sogenannten Missionssynode der EKD 1999 in Leipzig hat der Tübinger Theologe darauf hingewiesen, dass die 6. Barmer These, „der gemäß es zu den Konstitutiva der Kirche gehört, die Botschaft von der freien Gnade Gottes allem Volk zu überbringen … noch immer auf ihre ekklesiologische Rezeption“ wartet. Dieses Desiderat empfand Jüngel als umso schmerzvoller, weil für ihn Evangelisation und Mission die Zukunftsfähigkeit der Kirche ausmachen. „Wenn die Kirche ein Herz hätte, ein Herz, das noch schlägt, dann würden Evangelisation und Mission den Rhythmus des Herzens der Kirche in hohem Maße bestimmen.“ Er brachte das schöne Bild vom Ein- und Ausatmen. „Einatmend geht die Kirche in sich, ausatmend geht sie aus sich heraus.“ Das Einatmen sieht er im liturgischen Gottesdienst. „Da ist sie um Gottes Wort und um den Tisch des Herrn versammelt, da ist sie gesammelt und konzentriert bei sich selbst.“ In diesem Gottesdienst baut sie sich stets wieder von Neuem auf. Doch das Ausatmen wird für Jüngel zu einer nicht weniger existenziellen Handlung der Kirche. „Die Kirche muss, wenn sie am Leben bleiben will, auch ausatmen können. Sie muss über sich selbst hinausgehen, wenn sie die Kirche Jesu Christi bleiben will.“ Über sich selbst hinauszugehen verlangt auch, mit dem Glauben in die Welt zu gehen.
Geht der Kirche der Glaube aus?
Die Erneuerung der Kirche kann nur von und aus den Gemeinden heraus erfolgen – oder man wird ihrer Vergebens harren und die Kirche als Institution wird enden. Die Kirche, der Glaube jedoch nicht, denn der wird neue Wege finden. Was Gott in die Welt gebracht, kann der Mensch nicht verlieren. Doch besser wär es, wir reformieren die Kirche.
Ob die beiden Kreuzverleugner diesen Artikel lesen werden?? Und wenn ja, ob sie überhaupt verstehen???
Auf jeden Fall eine datailierte Beschreibung der derzeitigen Missstände der großen christlichen Kirchen, mit deren Bodenpersonal kein Blumentopf in Sachen Religion mehr zu gewinnen ist!
Berichtigung:
Der Autor hat ein Anrecht darauf, dass Kommentare zu seinem Beitrag in Grammatik und Rechtschreibung, so weit es möglich ist, fehlerfrei sind.
Leider bin ich diesem Anspruch (zum wiederholten Male) nicht gerecht geworden. Ich habe, warum ist mir selbst ein Rätsel, nicht gegengelesen.
Ich bitte deshalb meinen berichtigten Beitrag zu veröffentlichen:
Vorab eine generelle Bemerkung. Die monotheistischen Religionen weisen in ihrer Historie allesamt eine hohe Affinität zur Gewalt auf.
Auch die christlichen. Dass sich die christlichen Konfessionen für diese Gewalt nicht auf Jesus berufen können, dürfen, ist eine Binsenweisheit. Umso beklagenswerter, was im Laufe der Jahrhunderte dennoch geschah.
Die Zwei-Reiche-Lehre geht originär nicht auf M. Luther zurück, sondern auf Jesus selbst: Gebt Gottes, was Gottes, und dem Kaiser, was des Kaisers ist, sagte Jesus, nachdem er sich eine Münze hatte reichen lassen, als die Pharisäer und Schriftgelehrten ihn aufs Glatteis führen wollten.
Soweit, so gut. Martin Luther als Gewährsträger einer angemessenen Christlichkeit ins Felde führen zu wollen, ist ein durchaus mit Vorsicht zu genießender Ansatz.
Ganz abgesehen davon, dass ein wesentlicher Teil der Christenheit (u. a. die Römisch-Katholische Kirche) seinem „Allein die Schrift“ und „Alles ist Gnade“ nicht folgt, weist das Leben und Wirken Martin Luthers allzu viele dunkle Punkte auf.
Anzuführen ist seine Frauenfeindlichkeit. Wer sich darüber informieren will, kann das Netz konsultieren.
Anzuführen ist sein ausgeprägte Anti-Semitismus, seine Judenfeindlichkeit. Wer sich darüber informieren will, mag das Netz konsultieren.
Anzuführen ist sein Bannstrahl gegen die „aufrührerischen“ Bauern. Wer sich darüber informieren will, mag das Netz konsultieren.
Herr Mai beklagt die Verweltlichung der christlichen Botschaft durch ihre Repräsentanten. Wo er recht hat, hat er recht.
Aber ich persönlich, zusammen mit vielen anderen, halte die Rückkehr der Religionen, des Religiösen in den gesellschaftlichen Diskurs für eine beklagenswerte Entwicklung.
Diese Rückkehr führt unter anderem dazu, dass eine andere monotheistische Religion mit ihren Forderungen präsent ist und Resonanz erlangt.
Schauen wir uns schlussendlich die Geschichte des Christentums an: Seit Konstantin zeichnet sich dieses Christentum aus, dass es allzu sehr mit der weltlichen Gewalt verbandelt ist, sich allzu sehr der Gewalt bedient (hat).
Ketzerprozesse, Albigenserkreuzzug, Hexenprozesse (mit allem Vorbehalt), Nähe zu den Fürsten der Reformierten, katastrophale Irrwege wie die Deutschen Christen hier in Deutschland, die Kirche im Sozialismus und jetzt wieder, in Ersatz zur jenseitigen Botschaft, der man keine ausreichende Kraft mehr zuzutrauen scheint, die Klimareligion, die Immigrationsreligion, die Umweltreligion allgemein.
Ein letzter Satz: Die Rolle Martin Luthers, zusammen mit Philipp Melanchthon, in den Prozessen gegen Wiedertäufer, die ihrer Überzeugung bezüglich der Kindertaufe treu blieben, ist ein weiterer dunkler Punkt im Leben des Martin Luther, der sich nicht mit dem Narrativ „von der Freiheit eines Christenmenschen“ vereinbaren lässt.
Dem letzten Satz sei ein allerletzter angefügt: Ein Blick auf die brutale Realität der „Schöpfung“ zeigt nun gar nichts von einem barmherzigen Gott, den das Christentum in den Mittelpunkt seiner Lehre stellt. Gar nichts.
Auch deshalb: lassen wir, bitt gar schön, religiöse Argumentationen in unserer Republik außen vor. Sie geben den Religionen eine Bedeutung, einen Einfluss, die sie in einer liberalen Gesellschaft nicht haben dürfen. Im Gegenteil: Religion wird zur Gefahr. Worte und Wirken Jesu hin oder her.
Falsch und nochmal falsch!! Wer jetzt noch nicht erkennt, dass und warum der säkulare AtheISMUS gescheitert ist und nicht von ungefähr alle ISMEN (bzw. ISMUS) seine Kinder waren, denkt weiter in der symptomatischen Eindmensionalität des heutigen SäkulariSMUS.
Wenn Sie die Religion per se „zur Gefahr“ erklären, ist das zwar legitim, aber völliger Nonsens, da die transzendentale Sinnsuche, die „Schwingungen der Ewigkeit“, frei nach einem unverdächtigen Kant, nun mal von je her ein „unhintertreibbares Bedürfnis des Menschen“ sind, uns also quasi irgendwo inhärent sein – bzw. sich daher IMMER ihre Bahnen suchen müssen und wenn es – wie heute – auf Ersatzgötterei hinausläuft, von Klimarettung; Refugees-Welcome-Kult; hirnverbrannter Humanismus o., extrem negativ, z. B. die „Rassenlehre“ im 3. Reich war..
Rein aus der Ratio – respektive OHNE (christl.) META mag man natürlich an der Oberfläche einer „brutalen“ Schöpfungsgeschichte hängenbleiben, das ist nicht neu u. längst müssig. Um die Ehre dem zu geben, dem sie gebührt, müssen Sie die Dinge hier aber schon auch im philosophisch-theologischen Gesamtkontext (also MIT Metaebene) sehen. In diesem Falle hieße das, sich mal die Genesis zu Gemüte zu führen.
Bei Luther stimme ich allerdings durchaus zu.
Dass das Christentum durch die Aufklärung mittlerweile eingezähmt wurde, ist Gott sei Dank eine Tatsache.
Die Verbrechen, die im Namen des Christentums begangen wurden bleiben dennoch eine Tatsache.
Die Gefahr, die sich mittlerweile auftut, besteht auch und vor allem darin, dass die Kirchen und zwar allesamt, sich der Verharmlosung der großen, mächtigen Ideologie, die im Gewande einer Religion daherkommt, anschließen.
Die Sinnsuche ist unbestritten. Ob es diesen Sinn tatsächlich gibt, ist eine andere Sache.
Ich bin kein Atheist. Ich bin Agnostiker. Ich weiß es nicht, ob es diesen Gott gibt. Er kann, so er existiert, jedenfalls kein gütiger und barmherziger Gott sein.
Mit Formulierungen wie IMMER, die Sie gebrauchen, wäre ich vorsichtig. Sie statuieren eine Annahme. Ob Sie zutrifft, können Sie nicht wissen.
Aber das ist das Kreuz mit den Gläubigen. Sie sind überzeugt und deshalb zu Absolutismen allzu gerne bereit.
Sorry, dass sind keine Absolutismen sondern nur entspr. Quintessenzen aus der Empirie, gestützt auf archäologischen Funden, Riten und Bräuche aus der Frühzeit, aus denen klar hervorgeht, dass sich der Mensch von Beginn an, auch u. explizit als religiöses Wesen mit einer Sehnsucht nach Transzendenz und Ewigkeit definierte.
Eine weitere Tatsache: ohne Christentum GÄBE es gar keine Aufklärung; Im christl. Mittelalter war Forschung ein quasi-religiöser Akt. So waren die Klöster nach dem Zerfall des Römischen Reiches DIE Zentren und Oasen der Bildung, was auch dieses andere Klischee über die angebliche Fortschrittsfeindlichkeit des (damaligen) Christentums schnell ad absurdum führt, wenn man nur auf die führenden Gelehrten schaut. Ein Albertus Magnus, Lehrer der Logik, gründete die Klosterschule von Köln, aus der die UNIVERSITÄT der Stadt hervorging. Ein „Franziskaner Mönch in Oxford“, Roger Bacon, ebenfalls Kirchenmann und größtes Forschergenie seiner Zeit, gilt als Erfinder der empirischen(!) Methodik, war radikaler Christ, liebäugelte sogar mit der Mystik und war Aufklärer, Jahrhunderte bevor der Begriff von Atheisten gekapert wurde.
Apropos: Weder das Christentum per se, noch Christus selbst, noch jene, die ihm ernsthaft nachfolgten, konnten ja was dafür, dass – damals wie heute – irgendwelche Kriminelle – lediglich das Logo der Bewegung KAPERTEN, um damit ihre eigentlichen (höchst weltlichen) Ziele zu verbrämen.
Und sollte man nicht vielmehr – gerade als Agnostiker vorsichtig sein – einen (etwaigen) Gott – per se – als nicht gütig und unbarmherzig einzuordnen? Ich „predige“ immer die Wiederentdeckung/aktivierung des (einstig) „dualen Systems“ von Ratio-Logik UND Meta-Ebene und komme Ihnen hier soweit entgegen, dass ich sage o. sagen muss: mein Verstand gibt Ihnen recht – mein Herz und mein „Intuitätskompass“ nicht ! 😉
Der Mensch ist hineingeworfen in diese Welt. Als einziges Wesen weiß er, seine Tragik, um sein Ende.
Deshalb suchte er, sucht er Sinn, etwas das über ihn hinausweist, das Stütze gibt, das hilf, diese Unerträglichkeit, dieses Skandalon, sein Ende, ertragen zu helfen.
Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde. So etwa sagt Feuerbach, dessen Philosophie ich nicht in Sympathie zugewandt bin.
Ein letztes: Die erste Enttäuschung, so sagt man, war die Tatsache, dass die Erde nicht Mittelpunkt des Universums ist, sondern nur ein einziges Staubkorn inmitten Milliarden anderer.
Die zweite Enttäuschung kam mit Darwin. Die Tatsache, dass der Mensch nicht außerhalb der Fauna steht, sondern Teil der animalischen Welt ist.
Die dritte und letzte folgt aus Freud: Seit Freud muss dieser Mensch akzeptieren, dass er nicht einmal in seinem eigenen Haus Herr ist.
Weitere Betrachtungen über Suche nach Sinn, den Hilfeschrei nach diesem Sinn seit Urzeiten und eben die offene Frage, ob es diesen Sinn tatsächlich gibt, erspare ich mir jetzt.
Vieles von dem, das Sie schreiben, ist mir alles andere als fremd. Vieles habe ich über Jahre selbst vertreten.
Glauben Sie mir, als dreizehnjähriger aufzuwachen und plötzlich im Kopf zu haben, den Gedanken nicht mehr loszuwerden, gibt es diesen Gott überhaupt. Diese Sätze schreibe ich für Sie persönlich, weil ein Forum wie Tichys Einblick mit Sicherheit nicht der Ort ist, um persönliche Befindlichkeiten auszubreiten.
Einen letzten Gedanken gebe ich Ihnen mit auf den Weg. Woher kommen, so es einen allgütigen Gott gibt, die Mutationen, die Menschen als Siamesische Zwillinge in die Welt setzen, Babys mit schlimmsten Stoffwechselerkrankungen, Babys ohne Hirn? Wo war dieser Gott in Fukushima als nicht die Kernkraft, sondern eine Flutwelle fast 20000 Menschen in Sekundenschnelle dahinraffte? Mein Gott, mein Gott, schrie einer am Kreuz. Seit dem Erdbeben von Lissabon ist der Begriff der Theodizee nicht mehr aus der Welt zu schaffen.
Damit ist für mich der Meinungsaustausch, bei aller persönlichen Achtung für Sie, beendet.
Ja meinetwegen, wenn’s denn ihr persönlicher „Glaube“ ist, dass da nix mehr zwischen Himmel u. Erde möglich ist, hoffe ich, dass Sie damit glücklichen werden. Gem. Ihrer Argumentation sind Sie allerdings alles andere als ein Agnostiker, der das Undenkbare nie ganz aus dem Radar verliert, sondern reiner Atheist.
Herzlichen Dank, Herr Mai.
Ihr Beitrag hat mich tief beeindruckt.
Gott segne Sie.
Nach christlichem Verständnis ist Jesus die Offenbarung Gottes und die Bibel das Zeugnis dieser Offenbarung. Jesus ist als Aufrührer in einem ordentlichen Strafprozeß zum Tode verurteilt worden (ibis ad crucem).
Sie können davon halten, was sie wollen, aber der Opfertod Jesu ist der Kern des Christentums. Wer nicht glaubt, daß Jesus Gottes Sohn ist, der für uns am Kreuz gestorben ist, der ist kein Christ.
Sie irren sich, ja, Sie irren sich! Ohne dem „dualen System“ von westl. Ratio- UND (christlich-transzendentaler) Meta-Ebene, keine Universitäten, keine Aufklärung, und z.B. wohl auch keine Mondlandung etc. etc. etc. denn selbst Amerika hat, wie Sie sicherlich wissen, seine Entdeckung nicht nur jenem zweidimensionalen Geist aus Ratio UND (christl.) Meta – respektive Vernunft UND Glaube (des „Alten Europas“) zu verdanken, es fußt auch darauf. Mit dem „institutionalisierten Christentum“ seine tatsächliche, geistig-spirituelle Dimension im Allgemeinen und die zu jener Zeit im Besonderen zu assoziieren, wird zwar häufig gemacht (= die typisch säkulare bzw. reine Ratio-Logik-Herangehensweise), es führt aber dennoch auf die falsche Fährte und wird der Geschichte keineswegs gerecht. Letztere wird überhaupt erst via Sicht des (christl.) Glaubens erkennbar und verständlich, allein schon deshalb, weil alles, was jene Epoche hervorbrachte (und von dem der Westen bis heute partizipiert) , eben stets im dualen Zusammenspiel zwischen Vernunft UND (christl.) GLAUBEN entstand u. geschah. Das die INSTITUTION Kirche schon damals ein „Misthaufen“ war und immer sein wird,“ (Pater Albert Keller), steht also auf einem ganz anderen Blatt.
Bei diesem Thema irrt er sich ja immer.
Danke Herr Mai. Das Beste was ich bisher zum Thema (mein Thema z.Zt.) gelesen habe.
Vorab eine generelle Bemerkung. Die monotheistischen Religionen weisen in ihrer Historie allesamt eine hohe Affinität zur Gewalt auf.
Auch die christlichen. Dass sich die christlichen Konfessionen für diese Gewalt nicht auf Jesus berufen können, dürfen, ist eine Binsenweisheit. Umso beklagenswerter, was im Laufe der Jahrhunderte dennoch geschah.
Die Zwei-Reiche-Lehre geht originär nicht auf M. Luther zurück, sondern auf Jesus selbst: Gebt Gottes, was Gottes ist, und gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, sagte Jesus, nachdem er sich eine Münze hat reichen lassen, als die Pharisäer und Schriftgelehrten ihn in die Enge treiben wollten.
Soweit, so gut. Martin Luther als Gewährsträger einer angemessenen Christlichkeit ins Felde führen zu wollen, ist ein durchaus mit Vorsicht zu genießender Ansatz.
Ganz abgesehen davon, dass ein wesentlicher Teil der Christlichkeit seinem „Allein die Schrift“ und „Alles ist Gnade“ nicht folgt, weist die Leben und Wirken Martin Luthers allzu viele Punkte auf.
Anzuführen ist seine Frauenfeindlichkeit. Wer sich darüber informieren will, kann das Netz konsultieren.
Anzuführen ist sein ausgeprägte Anti-Semitismus, seine Judenfeindlichkeit. Wer sich darüber informieren will, mag das Netz konsultieren.
Anzuführen ist sein Bannstrahl gegen die „aufrührerischen“ Bauern. Wer sich darüber informieren will, mag das Netz konsultieren.
Herr Mai mag nun die Verweltlichung der christlichen Religionen durch ihre Repräsentanten beklagen. Wo er recht hat, hat er recht.
Aber ich persönlich, zusammen mit vielen anderen, halte dir Rückkehr der Religionen, des Religiösen in den gesellschaftlichen Diskurs für eine beklagenswerte Entwicklung.
Diese Rückkehr führt unter anderem dazu, dass eine andere monotheistische Religion mit ihren Forderungen präsent ist und Resonanz erlangt.
Schauen wir uns schlussendlich die Geschichte des Christentums an: Seit Konstantin zeichnet sich dieses Christentum aus, das es allzu sehr mit der weltlichen Gewalt verbandelt ist, sich allzu der Gewalt selbst bedient.
Ketzerprozesse, Albigenserkreuzzug, Hexenprozesse (mit allem Vorbehalt), Nähe zu den Fürsten der Reformierten, katastrophale Irrwege wie die Deutschen Christen hier in Deutschland, die Kirche im Sozialismus und jetzt wieder, in Ersatz zur jenseitigen Botschaft, der man keine ausreichende Kraft mehr zuzuordnen scheint, die Klimareligion, die Immigrationsreligion, die Umweltreligion allgemein.
Ein letzter Satz: Die Rolle Martin Luthers, zusammen mit Philipp Melanchthon, in den Prozessen gegen Wiedertäufer, die ihrer Überzeugung in Bezug auf die Kindertaufe treu blieben, ist ein weiterer dunkler Punkt im Leben des Martin Luthers, der sich nicht dem Narrativ „von der Freiheit eines Christenmenschen vereinbaren lässt“.
Dem letzten Satz sei ein allerletzter angefügt: Ein Blick in die brutale Realität der „Schöpfung“ zeigt nun gar nichts von einem barmherzigen Gott, den das Christentum in den Mittelpunkt seiner Lehre stellt. Gar nichts.
Auch deshalb: lassen wir, bitt gar schön, religiöse Argumentationen in unserer Republik außen vor. Sie geben den Religionen eine Bedeutung, einen Einfluss, die ihnen in einer liberalen Gesellschaft nicht haben dürfen. Im Gegenteil: Religion wird zur Gefahr. Worte und Wirken Jesu hin oder her.
Sie können Ihren Aufruf, für bestimmte Fragen das Netz zu konsultieren, durchaus selbst befolgen.
Geschätzter Herr Mahlmann, Sie dürfen sicher sein, dass ich mich mit dem Thema Martin Luther, Reformation, Geschichte des Protestantismus (und auch Geschichte der Kirche, die einmal eine allgemeine war) auseinandergesetzt habe. Nicht nur durch Informationen aus dem Netz, sondern auch durch die Lektüre diverser Bücher.
Aber, deshalb meine Formulierungen, bin ich die Wohlfahrt oder so, und nehme anderen die Arbeit ab. Schauen Sie selbst. Sie haben, nehme ich an Augen und bewegliche Finger.
Für meinen übergriffigen Sarkasmus bitte ich im voraus um Entschuldigung. Danke.
Auch ich bin kein Freund von Martin Luther und als Katholik lehne ich den Protestantismus insgesamt ab, der m.E. im wesentlichen für die Entspiritualisierung der Kirchen steht. Insgesamt möchte ich Ihnen, werter Herr Knoch, aber widersprechen. Das Problem unserer Gesellschaft sind nicht die Religionen, sondern die Abwendung davon, von Gott, Spiritualität und letztlich auch von den christlichen Kirchen. Eine Gesellschaft die den Glauben verloren hat, sucht Halt in Gender-, Klima- und Globalistenwahn. Den Weg zu Gott und Glauben wird man allerdings nicht finden, wenn man sich enttäuscht darüber gibt, dass die Schöpfung nicht den persönlichen Ansprüchen genügt. Ein geradezu klassisches Beispiel für die Überheblichkeit unserer von Gott abgewandten Gesellschaft.
Sehr geehrter Herr Thiel, zunächst einmal, um das vorauszuschicken, bin ich kein Atheist, ich bin ein Agnostiker, der zudem rundum katholisch sozialisiert wurde. Der über lange Jahre und das auch heute noch in vielerlei Diskussionen die Positionen der – meiner, wenn es gestattet ist, – Kirche verteidigt.
Den Glauben an einen barmherzigen Gott habe ich verloren, nicht weil die Natur, die Schöpfung meinen persönlichen Ansprüchen nicht gerecht werden würde, sondern weil mich, je länger ich auf das Leid der Kreatur, und dabei meine ich nicht unbedingt den Menschen, geblickt habe, ein unendliches Mitleid gepackt hat. Ein Mitleid, das mir bis heute noch immer gegenwärtig ist.
Das unendliche Leid und Leiden im Einzelnen hier zu schildern, erspare ich mir. Jeder kann es sich bei etwas gutem Willen und einem offenen Blick hinaus aus dem Fenster in die freie Natur selbst vor Augen führen.
Das Auge weg von der Kreatur hin auf die „Krone“ der Schöpfung, den Menschen(der natürlich auch „Kreatur“ ist), gewendet, lässt sich ohne bösen Willen konstatieren, dass die monotheistischen Religionen allesamt über die Jahrhunderte hinweg, für Not und Tod, für Jammer und Elend, verantwortlich zeichnen.
Dabei folgen die Einen dem Beispiel ihres Gründervaters, die Anderen schlugen und schlagen, theologisch ausgedrückt, durch ihr Tun ihre Gründergestalt zum zweiten Mal ans Kreuz. Ihre Religion jedenfalls hat die Greueltaten nicht verhindert.
Glauben heißt, um das in Erinnerung zu rufen, nicht wissen. Für eine Vielzahl von Menschen, die nicht zu den Eingeweihten, den Gläubigen, zählen, ist Gott zuerst einmal eine Hypothese, die sich nicht beweisen lässt.
Bei den Eingeweihten, den Gläubigen, ist es eine liebe Gewohnheit den Mangel an Glauben, den Zweifel an einem Gott, einem barmherzigen noch, dem Ungläubigen als fehlerhaftes Verhalten anzurechnen, als persönliche Schuld sozusagen.
Wenn Sie als Katholik dem Protestantismus eine Entspiritualisierung vorwerfen, dann haben Sie nicht Unrecht. Schauen Sie aber bitte auf die Entwicklung innerhalb der Römisch Katholischen Kirche, auf verschiedene Eminenzen, auf das ZdK, aber auch auf viele Pfarrer, auf einen Gutteil des Episkopats, auf den „Heiligen Vater“ Franz selbst.
Da sind Entwicklungen im Gange, fortgeschritten, die sich von der Substanz des hergebrachten Glaubens verabschieden und verabschiedet haben.
Die Aussagen des Glaubensbekenntnis jedenfalls, das jeder Priester mindestens einmal täglich betet, werden von einem substantiellen Teil des Klerus in ihrer Gänze nicht mehr unterschrieben.
Eine abschließende Bemerkung: Als Kind, besser als junger Heranwachsender, wenn man einen 14-jährigen Burschen schon so bezeichnen darf, hat es mich in meinen Grundfesten erschüttert, dass in einem kultivierten Land mit einer jahrtausendealten religiösen, christlichen Tradition in kürzester Zeit der Firnis hinweggeschliffen worden war und sich ein fast beispielloses Terrorregime breitmachen konnte. Und ja, obwohl heute oft das Gegenteil gesagt wird, unser Lehrer, aus Afrika mit einer Malariaerkrankung heimgekehrt, hat im politischen Gemeinschaftskundeunterricht den GröFaz und sein 1000-jähriges Reich thematisiert.
Sehr geehrter Herr Knoch, vorauszuschicken möchte ich, dass die Katholische Kirche, so wie Sie sich heute darstellt, genauso kritikwürdig ist, wie Sie es anführen, jedoch vom Protestantismus grundsätzlich entfernt ist, und dies hoffentlich auch bleibt.
Geschichtlich gesehen, wird natürlich die Kirche bzw. Religion im allgemeinen für sehr viel Unheil verantwortlich gemacht. Das ist in sofern sachlich falsch, als das die Kirche nur eine Komponente von vielen, in der menschlichen Entwicklungsgeschichte ist. Diese wäre in jedem Fall genau so blutig verlaufen, wie sie verlaufen ist, wenn man berücksichtigt wie die Menschen beschaffen sind.
Man kann das Unheil welches die Menschen im Laufe der Geschichte angerichtet haben jedem zuordnen mit dem man eine Rechnung offen hat. Man könnte genauso Könige, Kriegsherren, den Adel, den Hofstaat, das Patriarchat, die Wissenschaft usw. verantwortlich machen. Nur ist es so, dass es die einen nicht mehr gibt, man auf die anderen nicht verzichten kann und wieder andere sowieso nicht los wird. Die Kirchen aber, sind immer noch da und scheinen heutzutage verzichtbar, also warum sollte man sie nicht auch loswerden können. Der ideale Prügelknabe also. Die Kirchen stehen für den Anspruch des Guten und enttäuschen regelmäßig damit den Naiven und dessen hohe Maßstäbe. Dadurch sind Sie Projektionsfläche für Frustrationen. Es sind nun einmal Menschen in der Institution Kirche, die keine besseren sind als andere auch. Das ändert aber nichts an dem Wert der Institution oder dem des Christentums.
Sie erinnern an die gern bemühte Behauptung das Glauben, nicht wissen heißt. Darin steckt eine Begriffsverwirrung, wodurch diese Aussage richtig und falsch zugleich ist. Bevor man etwas tut, glaubt man das es funktioniert, danach weiß man es. Das hat aber, nichts mit dem spirituellen Glauben zu tun, welches sich nicht auf den Verstand bezieht. Es ist eine nicht durch den Verstand erfahrbare Form des Wissens. So ist z.B. für mich persönlich, die Existenz Gottes eine einfach Gewissheit.
Dem Ungläubigen seine Auffassung als fehler- oder gar schuldhaft anzurechnen, ist weder gut noch richtig, ganz abgesehen davon, dass es heutzutage eher der gläubige Christ ist, mit dem so verfahren wird, wie es sich mit Ihrer geschichtlichen Schuldzuweisung an die Christlichen Kirchen ja auch belegen lässt.
Für einen Gläubigen ist es aber schwer zu verstehen, warum es für den „Nicht-Gläubigen“ so schwierig ist, das Offensichtliche (Gott) zu erkennen bzw. sich dazu zu bekennen. Wobei das letztere wohl das größere Problem ist.
Sie sprechen davon, den Glauben an Gott verloren zu haben, weil Sie unendliches Mitleid gepackt hat, Mitleid mit der leidenden der Kreatur.
Erkennen Sie denn nicht, wie nah Sie mit diesem Ihrem Empfinden bei Gott sind. Mit Ihrer Forderung an Gott, nach dem Guten, die er nicht zu erfüllen scheint, und Sie ihn dafür zu Verantwortung ziehen. Für mich lieber Herr Knoch, ist das Glauben.
Lieber Herr Thiel, ich darf Sie hoffentlich so anreden, wir glauben alle. Der „Gläubige“, der Atheist, der Agnostiker, der Buddhist, der Christ, der Mohammedaner. Dem Mensch ist es nicht gegeben, hinter die Kulissen zu schauen.
Die Physik hat riesige Fortschritte gemacht. Aber wie sagt Professor Lesch: Die Physik erklärt das Wie, was sie nicht kann, ist Warum?
Ich habe vor ein paar Minuten in diesem Forum geschrieben, dass der Mensch ein Geworfener ist, in diese Welt als einziges Wesen hineingeworfen, das um sein Ende weiß.
Diesem Skandalon, ich habe ein Ende, versuchte der Mensch von Anfang an mit Riten, mit Beschwörungen, mit gemeinsamen Überzeugungen die Kraft zu nehmen.
Ich habe geschrieben von den drei Enttäuschungen, die DER Mensch ertragen musste, dass seine Erde aus der Mitte des Alls gerückt wurde, dass er nicht mehr außerhalb der Natur steht, dass er nicht einmal Herr im eigenen Hause ist.
Religion, Weltanschauung, Sinnsuche war also immer Teil meines Lebens. Das konnte angesichts einer im Glauben tief verwurzelten Mutter, die ihren Glauben ohne Bigotterie lebte, gar nicht anders sein.
Die Gestalt des Jesus von Nazareth ist mir geblieben, nach dem nämlich Sklaverei nicht mehr möglich sein konnte. Wenn wir alle Abba, Vater, sagen, dann kann nicht der eine der Sklave des anderen, sein Eigentum sein.
Die Zwei-Reiche Lehre, die die Welt des Säkularen von der Welt des Religiösen trennt. Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu zahlen, so fragten die Schriftgelehrten und Pharisäer. Der Fortgang der Geschichte ist Ihnen sicher bekannt.
So weit, so gut. Aber ist die Welt durch die Religionen besser geworden. Ich stelle mich jetzt in das europäische Mittelalter, mit meinen Zweifeln. Was hätte mir geblüht, durch die Religion, die christliche Religion.
Doch dieses ist nur ein nachrangiges Problem. Viel schwerer trägt für mich die Theodizee.
Wie kann ein gnädiger Gott es zulassen, dass eine Flutwelle von jetzt auf nachher Tausende dahinrafft? Wie kann er die diversen Mutationen, die die Evolutionslehre erklärt, zulassen? Mutationen, sodass Kinder an den Köpfen zusammenwachsen, im Mutterleib? Ohne wesentliche Hirnteile zur Welt kommen? Mit schlimmsten Erbkrankheiten?
„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“, schrie einer am Kreuz.
Wenden wir uns unserer „Mitgeschöpfen“ zu. Dem Elefanten, der von Maden zerfressen, elendiglich zugrunde geht, nachdem er sich verletzt hat.
Wie konnte er das Erdbeben – eines in einer überlangen Reihe – von Lissabon zulassen, nach dem Goethe seinen Glauben verloren hatte.
Nein, ich weiß nicht, was hinter dem Vorhang steckt. Was die Welt am Laufen hält.
Ist es ein persönlicher Gott, was ich nicht mehr glaube, dann ist es eines nicht: allgütig, barmherzig.
PS: Zur Rolle der Katholischen Kirche, die mittlerweile dabei ist, wesentliche Glaubenssätze über Bord zu werfen, will ich mich nicht mehr auslassen. Die Trennung von ihr, der religiösen Heimstatt meiner Mutter, die Heimstatt meiner Kindheit, war schmerzhaft. Doch sie ist vollzogen.
Ein letztes: Ich gönne einem jeden Menschen seinen Glauben und will ihm diesen nicht nehmen. Die Religion als weltliche Macht aber halte ich für brandgefährlich!!!
Lieber Herr Knoch, gern bleibe auch ich bei dieser Anrede, vielen Dank für die nochmalige Unterstreichung Ihrer Position mit Verweis auf Ihre anderen Kommentare. Ein kleines bisschen enttäuscht bin ich allerdings, dass Sie doch recht wenig auf meine Sichtweise eingegangen sind. Wir müssen das aber auch nicht unbedingt hier vertiefen, insbesondere die Frage der Theodizee, die ja ein wesentlicher Punkt Ihres Agnostizismus ist. Deswegen möchte ich Ihnen einen jüdischen Witz erzählen, den ich von dem Foristen Bozo-Zoo habe, mit dem ich dieses Thema diskutiert habe.
Hintergrund dieses Witzes war die Frage, wie man nach der Shoah noch an einen allmächtigen, menschennahen Gott glauben könne.
Nach dem Krieg treffen sich die angesehensten Rabbiner in Israel, um über diese Frage zu diskutieren. Sie diskutieren die ganze Nacht hindurch und kommen zum Ergebnis, dass es keinen allmächtigen, menschennahen Gott gebe. Die Diskussion will trotzdem kein Ende nehmen. Bis einer der Rabbiner sagt: „Jetzt ist aber Schluss damit. Die Sonne geht gerade auf und es ist Zeit fürs Morgengebet!“
Könnte es nicht daran liegen, dass die Menschen sich von den christlichen Kirchen abwenden, weil deren Bodenpersonal lieber Politik macht statt die Frohe Botschaft der Bibel zu verkünden, zu interpretieren und damit für die Allgemeinheit verständlich zu machen?
Wenn ich in die Kirche gehe, möchte ich keine „Nachrichten à la Tagesschau“ hören!
@F.Peter
Nein, das ist nur die oberflächliche Begründung. Es liegt an einer Gesellschaft die seit Jahrzehnten Druck auf die Kirche, insbesondere die Katholische ausübt, sich dem Weltlichen zu öffnen. Eine Gesellschaft die sich durch Wohlstand, Konsum und linke Bildungsziele vom Glauben abgewandt hat, und im Grunde von den Kirchen erwartet ihr auf diesem Weg zu folgen, indem diese zu sozialen statt spirituellen Einrichtungen werden sollen. Die Kirchen haben diesem Druck nachgegeben und dadurch Leute wie Marx oder Bedford-Strohm hervorgebracht und letztlich auch einen Papst Franziskus. Es ist die Wechselwirkung zwischen gesellschaftlichen Anspruch an die Kirchen und deren Selbstverständnis, was zur Entspiritualisierung und Abwendung von Gott und Glauben geführt hat.
Eine sehr einseitige Sicht. Sie kann nur vertreten, wer in einem kommunistischen Land mit einem Rest an protestantischer Kirche aufgewachsen ist. In Südeuropa würden Sie nur Kopfschüttteln ernten.
Alle Schriften der Antike, also auch arabische Philosophie wurden erhalten durch die römische Kirche. In den Klöstern wurden sie kopiert, glossiert, kommentiert. Gutenberg konnte mit seinen beweglichen Lettern Bildungsverbreitung stiften, weil es einen Inhalt gab.
Die staatliche Vielfalt, die politische und kulturelle Konkurrenz kommt gerade durch die Konfessionen zustande.
Mit der Eindämmung der Religion haben Sie Recht. Dennoch: Die Kirchen haben über Jahrhunderte die Gesellschaft organisiert. Kunst entwickelte sich vor alem durch kirchliche Auftraggeber.
Danke für die Literaturtipps. Dann habe ich zwischen den Jahren Lektüre.
Wer hat Alexandrias Bibliotheken wiederentdeckt und nach Europa gebracht? Wer hatte Gelegenheit und Fähigkeit, die Schriften zu vervielfältigen und nutzbar zu machen?
In welchem westlichen europäischen Land spielte die KP über Jahrzehnte eine bedeutsame Rolle bis in die Industrie hinein? Welche Auto-Modelle des Westens wurden in Rußland nachgebaut?
Ihr Artikel kürzestmöglich zusammengefasst: Kirchen dieser Art braucht nicht nur kein Mensch – nein, sie sind für ein friedliches Zusammenleben zerstörerisch.
Das ist ebenfalls kürzestmöglich zusammengefasst, falsch.
Sie haben Recht, Herr Thiel. Es gibt tatsächlich Menschen, die „Kirchen dieser Art“ brauchen, nämlich – hauptsächlich – Politiker, denen sie nach dem Mund reden getreu dem Motto: Sprach der König zum Priester „Halt du sie dumm, ich halt sie arm“. Ja, diese Menschen brauchen solche Kirchen, da haben Sie schon Recht.
Ach nee, und warum ist das falsch?? Ein paar Argumente wären schon sehr hilfreich!
Was für ein eindimensionaler Käse! Weil alle dem AtheISMUS entstammenden ISMEN-(bzw. ISMUS) -Systeme für ein „friedliches Zusammenleben“ schon so erbauend und prosperierend waren….
Die Kirche war eine bestimmende Macht, gegründet auf Glauben, d. h. auf Nichtwissen – das wird verbrämt mit „Geheimnis des Glaubens“. Sie nimmt also Ausgedachtes als Wahrheit an, flüchtet sich jedoch, weil es nicht anders geht, in ein göttliches Geheimnis. Aber sie gründete die Ordnung , die Strukturen des Zusammenlebens. Ohne sie wäre die Strukturierung unserer europäischen Gesellschaften anders verlaufen, vielleicht besser, vielleicht schlechter. Allerdings übte die Kirche durchaus auch Gewalt aus!
Heute haben wir organisierte Staaten außerhalb der Gruppe der Entwicklungsländer, die Kirche als ordnungsgebende Macht ist nicht mehr notwendig, aber sie könnte alle Entwicklungsprozesse in Hinsicht auf technische Möglichkeiten und Wissenschaft durchaus ethisch kritisch begleiten. Das tut sie jedoch nicht, sie hängt im Grunde im Mittelalter immer noch fest. Sie nimmt auch nicht zur Kenntnis, dass wir uns immer noch wie vor 4,5 Mio. Jahren als Gruppen misstrauisch gegenüberstehen, aber heute in Massen von 7.500 Mio. Die der Situation nicht angemessenen Agitationen der Kirchen tragen immer weniger Bürger mit, da sie mit der Wirklichkeit und den logischen Folgen – die man rund um den Erdball studieren kann – nichts zu tun haben.
Statt die Religion weiterzuentwickeln, sie an die heutigen Bedingungen bzw. Stand der Kenntnisse anzupassen – was ihr allerdings z. B. bez. Galilei mit Jahrhunderte währender Verspätung auch nur halbherzig gelang -, erhebt sie eine Jugendliche ohne Wissen zur Prophetin und macht sie zu einer Jüngerin Jesu!
Nicht nur durch das Ablegen ihrer Zeichen, des Kreuzes, sondern durch das Althergebrachte, das Überholte als Lösung von Problemen, die Anbiederung an kenntnislose Mainstreamprotagonisten verraten sie nicht nur ihren Glauben, sondern sie berauben sich selbst einer für die Gesellschaft sinnvollen Funktion.
Die massenhaften Kirchenaustritte sollten sie doch eines besseren belehren, aber sie sind ähnlich unbelehrbar wie ihre Kollegen vom Islam. Daher werden sie weiter ins Lästige und dann ins Marginale absinken. Wer zu spät kommt, …!
Zitat: „: „Die EKD und ihre Gliedkirchen müssen selbst aktiv werden und im Mittelmeer Flagge zeigen.“ Warum müssen sie? Weil die Grünen das so wollen?“
> Mhh ja, vermutlich „weil es die Grünen so wollen“. DENN wenn dann auch die Kirche im Mittelmeer Flagge zeigt, dann hoffen die Grünen wohl darauf, dass dann durch/mit die Kirche der humane Druck auf die EU Länder u. Brüssel gesteigert werden kann.
Ansonsten denke ich Ungläubige über die Kirche, dass hier vor allem die obere Kirchenführung einfach nur Rückgradlos ist, sich biegen u. drehen wie grad der Wind weht und wie es vor allem für sie am besten ist.
Die vor allem Kirchenführung hat schon immer zugesehen das es ihnen gut geht und haben das Volk geschröpft wo u. wie es nur ging
Der Kulturmarxismus ist das neue Seelenheil auf Erden. Diese neue Frohe Botschaft predigen die christlichen Kirchen, allemal in Deutschland, sekundieren die Nationale Front, die jeder erkennen mag, der Augen und Ohren hat. Denn auch die Politik nimmt religiöse Zuge an, an eine Umkehr ist nicht zu denken, es wird in einer Katastrophe enden, weil es ohne Katastrophe nicht enden wird. Das Rad wird sich noch schneller drehen, bis keiner mehr in die Speichen greifen kann.
Das Versagen der Kirchen, ihre Kollaboration mit dem Weltlichen um der Macht der eigenen Führer willen, verdichtet in der Kreuzniederlegung in Jerusalem, ist umso schlimmer, als diese Entkernung und Entwurzelung nicht mehr in der Lage sein wird die Leere nach dem materiellen Abgang, die nach dem Zusammenbruch ein weiteres mal über Deutschland kommen wird, aufzufüllen. Ich habe die Sorge, dass die Falschen, die in ihrem Glauben Gefestigten mit weltlichem Machtanspruch, die anderen, in dieses Vakuum hineinstoßen werden, um dem dort immanenten Sozialismus den Endsieg zu bringen.
Sollte das die Vollendung der Katastrophe sein, und es deutet einiges darauf hin, dann wird aus Deutschland nicht nur tatsächlich ein neues Siedlungsgebiet, sondern Wüste.
Eines der Bindeglieder zwischen Grünen und EKD ist Karin Göring-Eckardt, sie war von 2009 bis September 2013 Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und somit Mitglied im Rat der EKD. Aktuell ist sie mit Thies Gundlach liiert, einem der Vizepräsidenten des Kirchenamtes der EKD.
Ganz hervorragender Artikel, Herr Mai! Als evangelischer Christ, der sich fest im Glauben sieht und ebenso hart mit der Kirche hadert, finde ich mich voll in Ihren Worten wieder.
Aus dieser Überlegung heraus habe ich vielfach darüber nachgedacht, die evangelisch-lutherische Landeskirche zu verlassen; entweder um mich nicht weiter zu organisieren oder um mich in einer Freikirche zu engagieren, die meiner klassisch lutherischen Vorstellung näherkommt. Diese Überlegung ist nicht abgeschlossen.
Ist es nicht auch die Aufgabe des in Luthers Sinne freien Christenmenschen, der niemandem und jedem Untertan ist, seine Glaubensgemeinschaft mitzugestalten? Ist es ihm nicht aufgetragen, die Irrwege und Mißstände aufzuzeigen und zu bekämpfen? Ist der Koloß EKD eine Nummer zu groß für das einzelne kritische Mitglied? Ist er vielleicht nicht allein mit seiner Kritik? War nicht auch Luther nur ein einzelner, dem sich dann freilich rasch viele anschlossen?
Luther sagte einmal: „Gott hat mich wider Wissen und Willen in das Spiel geführt.“ Macht Gott das mit uns heute auch?
Im letzten Jahr sind etwa 300.000 Menschen aus der evangelischen Kirche ausgetreten. Bei allen individuellen Gründen bin ich sicher, daß Bedford-Strom für die allermeisten der entscheidende Faktor war. Wie aber die Kirche erneuern, wenn die kritischen Geister fliehen und vertrieben werden?
Ganz hervorragender Artikel, Herr Mai! Als evangelischer Christ, der sich fest im Glauben sieht und ebenso hart mit der Kirche hadert, finde ich mich voll in Ihren Worten wieder.
Aus dieser Überlegung heraus habe ich vielfach darüber nachgedacht, die evangelisch-lutherische Landeskirche zu verlassen; entweder um mich nicht weiter zu organisieren oder um mich in einer Freikirche zu engagieren, die meiner klassisch lutherischen Vorstellung näherkommt. Diese Überlegung ist nicht abgeschlossen.
Ist es nicht auch die Aufgabe des in Luthers Sinne freien Christenmenschen, der niemandem und jedem Untertan ist, seine Glaubensgemeinschaft mitzugestalten? Ist es ihm nicht aufgetragen, die Irrwege und Mißstände aufzuzeigen und zu bekämpfen? Ist der Koloß EKD eine Nummer zu groß für das einzelne kritische Mitglied? Ist er vielleicht nicht allein mit seiner Kritik? War nicht auch Luther nur ein einzelner, dem sich dann freilich rasch viele anschlossen?
Luther sagte einmal: „Gott hat mich wider Wissen und Willen in das Spiel geführt.“ Macht Gott das mit uns heute auch?
Im letzten Jahr sind etwa 300.000 Menschen aus der evangelischen Kirche ausgetreten. Bei allen individuellen Gründen bin ich sicher, daß Bedford-Strom für die allermeisten der entscheidende Faktor war. Wie aber die Kirche erneuern, wenn die kritischen Geister fliehen und vertrieben werden?
Ganz hervorragender Artikel, Herr Mai! Als evangelischer Christ, der sich fest im Glauben sieht und ebenso hart mit der Kirche hadert, finde ich mich voll in Ihren Worten wieder.
Aus dieser Überlegung heraus habe ich vielfach darüber nachgedacht, die evangelisch-lutherische Landeskirche zu verlassen; entweder um mich nicht weiter zu organisieren oder um mich in einer Freikirche zu engagieren, die meiner klassisch lutherischen Vorstellung näherkommt. Diese Überlegung ist nicht abgeschlossen.
Ist es nicht auch die Aufgabe des in Luthers Sinne freien Christenmenschen, der niemandem und jedem Untertan ist, seine Glaubensgemeinschaft mitzugestalten? Ist es ihm nicht aufgetragen, die Irrwege und Mißstände aufzuzeigen und zu bekämpfen? Ist der Koloß EKD eine Nummer zu groß für das einzelne kritische Mitglied? Ist er vielleicht nicht allein mit seiner Kritik? War nicht auch Luther nur ein einzelner, dem sich dann freilich rasch viele anschlossen?
Luther sagte einmal: „Gott hat mich wider Wissen und Willen in das Spiel geführt.“ Macht Gott das mit uns heute auch?
Im letzten Jahr sind etwa 300.000 Menschen aus der evangelischen Kirche ausgetreten. Bei allen individuellen Gründen bin ich sicher, daß Bedford-Strom für die allermeisten der entscheidende Faktor war. Wie aber die Kirche erneuern, wenn die kritischen Geister fliehen und vertrieben werden?
Vielen Dank für diesen hervorragenden Artikel, Herr Mai.
Kardinal Meißner mag ja an der einen oder anderen Stelle über das Ziel hinausgeschossen sein, aber er hat klar seine Standpunkte vertreten, auch wenn er dafür regelmäßig mediale Prügel bezog. Ich vermisse Leute wie ihn in den beiden christlichen Kirchen, die sich nicht wegducken und nicht feige der veröffentlichten Meinung hinterherhecheln.
Bei dieser Lektüre ist mir das Wort eingefallen, nach dem ich immer suche, wenn ich von kirchlichen Würdenträgern lese, die Parkbänke beschmieren, Dombeleuchtungen ausschalten oder ihre Kreuze ablegen: Eitelkeit. Sie benutzen ihr Amt zur Selbstdarstellung.
Es ist höchst an der Zeit, die weltlichen (finanziellen) Verstrickungen der grossen Kirchen aufzulösen. Steht es nicht sogar im Grundgesetz? Sie sollten sich schämen, sich vom Staat alimentieren zu lassen. Dort liegt das Problem.
Die Erneuerung der Kirchen wird – wenn dann – nur noch in bzw. durch einem/n Katastrophenfall der Geschichte geschehen, der seinen „Vorläufern“ wohl in nichts mehr nachstehen wird. Klar für mich persönlich ist: der säkulare Atheismus, mit seinem (nicht neuen) Versuch, eine „Welt abseits von Gott zu gestalten,“ wie Ratzinger schrieb, wird scheitern und, so der Ex-Papst weiter, „in einem Szenario von Chaos, Verwirrung und Kontrollverlust“ enden. Und, ja, ich persönl. denke, wir erleben gerade diese Scheitern. Ich weiß, dass ist etwas naiv und tollkühn. Aber um an die glorreichen Zeiten des „alten Europas“ und seinem funkelnden Aufstieg anzuknüpfen, bedarf es wieder jenem „Erfolgsgeheimnis“ des „dualen Systems“, welches sich aus Ratio-UND (richtig zentrierter!!!) Metaebene zusammensetzt(e) – respektive Vernunft UND Glaube !! Letztere waren auch immer DER Garant für die erfolgreiche Verteidigung des „Abendlandes.“ Eine Prüfung, welche der säkulare Atheismus nicht bestehen wird, da er sich in seinem (abermaligen) Stolz dem entledigte, woraus er im Grunde entsprang: seinem christlich-transzendentalem „Intuitätskompass“. Unsere derzeitige Phase mutet für mich in der Tat an wie die Geschichte vom „stolzen Fluss,“ der irgendwann dachte, er sei nun so autark und überlegen, dass er die Quelle, aus der er kam und die ihn nach wie vor mit frischem Wasser versorgte und belebte, nicht mehr brauche und sich daher von ihr trennte. Eine Zeit lang ging’s gut und er floss auch noch, doch seine alte Dynamik ging langsam dahin und irgendwann versickerte und versandete er im Sand. Biologisch tot.
Richtig erkannt, es geht ans „Eingemachte“! Die Gläubigen schwinden dramatisch, weil sie Verkündigung und Lehre von der Kanzel nicht mehr ertragen wollen und auch als säkularisierte Bürger wundersamen Schriftquellen nicht mehr trauen. Wenn dann noch von außen Missbrauch, Verhalten der Kirchenfürsten etc. etc. hinzukommt, stürzen alle Säulen ein. Die Amtskirchen degenerieren zur politischen Partei, weil sie glauben, dort wenigstens thematisch noch ihren Schäfchen nahe zu sein.
Die Ausgrenzung „Wir sind die Guten und ihr die Bösen (z.B. AfD) ist ja auch ein monotheistisches Prinzip. Bibelzitate kann man zu allem missbrauchen. Zur Begründung kompromissloser Ausgrenzung legt die Bibel auch Jesus von Nazareth in den Mund: “ Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich.“ Matth. 12:30
Die Hölle ist der Naturzustand der Welt…
um ihn zu erreichen, ist keinerlei Anstrengung notwendig.
Gut erkannt, sehr wichtiger Punkt
Wunderbar! Ist es nicht erschreckend, dass unsere Kirchen“fürsten“diesen Text gar nicht verstehen dürften? Dass er ihnen viel zu hoch ist? Messerscharf argumentiert. Eindeutig. Man denke an Mt23. Matthäus lässt Jesus sagen: „Lasst euch nicht Rabbi nennen, denn nur einer ist euer Rabbi nämlich Christus, ihr aber seid Brüder!“ Und was machen die Oberen? Sie spielen Erzieher, Politiker, Befehlshaber, lassen sich erhöhen. Machtmenschen eben. Und dies von Anbeginn der Erfolgsgeschichte der Kirche. Sie diente sich den Mächtigen an ab dem vierten Jahrhundert und verwechselte die Ebenen immer wieder. Man muss sich deutlich machen: Nicht einmal der Mensch Jesus wird Rabbi genannt. Es ist Christus, der Rabbi ist! Der Christus, der den in der Nachfolge stehenden inneres Leitbild wird. „Nicht ich lebe, Christus lebt in mir“. Sehr geheimnisvoll, wenn man es weiterdenken mag und kann. Da ensteht die Freiheit des Christenmenschen, nicht im Nachfolgen von Greta, B-S, Marx etc. Finden wir, die wir wollen Gott und lassen die anderen ihren Wahnsinn verfolgen. Nur Gott kann sie retten.
Hut ab vor einem für TE erstaunlich „christlichen“ Artikel, der mMn die zentralen Knackpunkte der EKD treffend formuliert.
Muss man sich im 21. Jahrhundert noch mit christlichen Gottesglauben beschäftigen?
Wir liegen in Forschung und Technik doch recht weit vorne….die Kirchenaustritte gehen auch immer weiter…..warum sich überhaupt noch mit diesen Vereinen beschäftigen….Sonntags im Gottesdienst sitzt dort so gut wie keiner mehr….warum auch?
Und sorry Leute….nach dem Tod kommt nix mehr….da kann man so lange in die Kirche rennen wie man will.
Viel mehr sollte man sich mit der gewollten Ausbreitung anderer Glaubensgemeinschaften in Europa beschäftigen und die Gefahr dieser Glaubensrichtungen dem Bürger vor Augen führen.
Die Kirche(n) versucht mittlerweile schon seit fast 2000 Jahren die Lehre Christi (so wie sie im Neuen Testament verfasst wurde) auf die jeweils in den Jahrhunderten auftretenden gesellschaftlichen Problemstellungen in der Praxis anzuwenden.
Nach Kreuzzügen, Hexenverbrennung, Zwangsmissionierung, Ablasshandel und „Deutschen Christen“ etc. etc. etc. scheint man jetzt 2019 (endlich!!) zu wissen, wie die christliche Lehre für diese Gesellschaft anzuwenden ist.
Da man anhand der oben angeführten recht konträren Beispiele unschwer erkennen kann, kann man diese Religion höchst unterschiedlich interpretieren.
Dass irgendjemand die absolut endgültige und für alle Zeiten richtige Auslegung des Neuen Testaments für alle gesellschaftspolitischen Fragen gefunden haben will, möchte ich mit einem dicken Fragezeichen versehen!!
Auch das von Menschenhand (Evangelisten) geschriebene Neue Testament ist widersprüchlich und verlangt nach Interpretation, Bsp.:
„Gebt dem Kaiser was des Kaisers und Gottes was Gottes“ versus „Man kann nur einem Herrn dienen“.
Fazit: Religion sollte von jedem persönlich – als Privatsache – interpretiert und gelebt werden.
Altar und Thron sind sich momentan einig. Daher gleichen sich die Predigten und die Parteitagsreden. Eine Reform kann tatsächlich nur von unten auf Gemeindeebene erfolgen. Sonst idt fie Kirche tatsächlich bald nur noch eine Bude auf dem Markt der metaphysischen Möglichkeiten. Noch dazu mit exklusiven Preisen.
Altar und Thron sind sich immer einig.
Ich bin kein Lutheraner. Ich bin römisch-katholisch sozialisiert, in einem Elternhaus, von einer Mutter, in dem sich, bei der sich ein tiefer Glaube, aber keine Bigotterie fand.
Mittlerweile bin ich aus der römisch-katholischen Kirche ausgetreten, weil mir beim Blick auf diese Welt, nicht unbedingt beim Blick auf die Menschen, der Glaube an einen allgütigen, barmherzigen Gott abhanden gekommen ist.
Die Theologie kennt den Begriff der Theodizee. Das beiseite.
Dem Hohen Lied, das der Autor auf Martin Luther singt, kann ich, mag ich nicht folgen. Wer seine Äußerungen über die Frauen, die sich nur zu Tode gebären sollen, seine Äußerungen über die Juden, seine Äußerungen über die Bauern kennt und sich vor das Auge führt, wird Luther nicht mehr als Vorbild sehen.
Seine Kirche, die semper reformanda, die Freiheit der Christenmenschen waren nicht mehr dabei, als er zusammen mit einem Herrn Schwarzerde, alias Melanchthon, die Anklage gegen die Wiedertäufer vertrat. Eine Anklage, die mit einem Todesurteil und nachfolgender Hinrichtung endete.
Dass Europa wesentlich aus den Klöstern heraus geprägt wurde, seine Philosophien auf denen später die Aufklärer bauen konnten, sei unbestritten.
Aber: die Kirche, auch und vor allem die reformatorischen Kirchen, suchten immer die Nähe zu den Herrschenden: als Fürstenkirchen, als Deutsche Christen, als Kirche im Sozialismus und jetzt im Augenblick als Propheten der neuen Säkularreligionen: Einwanderung, unbegrenzt, als Klimarettungskirche ….
Nein, mir wird die Kirche, werden die Kirchen immer fremder. Meine Kirche (ich nenne sie immer noch so), vertreten an vorderster Front vom ZdK, von den Kardinälen aus München und Köln unterscheidet sich diametral von dem, was mir im Elternhaus, von meinem Ortspfarrer in der Zeit als ich Ministrant war, von diversen Ordensschwestern, die in meinem Heimatort als Schulschwestern, als Krankenschwestern, als Sakristeischwestern Dienst taten, vermittelt und eingepflanzt wurde.
Die Ausgrenzung der AfD ist übrigens kein neues Verhaltenscredo der Kirchlichen, der Frommen, der Gütigen, Barmherzigen und Verständnisvollen. Ich erinnere mich noch gut, als man auf dem Evangelischen Kirchentag keinen Staatsbürger in Uniform sehen wollte.
Letzte Bemerkung: Als Simbabwe noch Rhodesien hieß, als dieses Rhodesien Kornkammer Afrikas genannt wurde, waren die Kirchentage voll von Protesten. Als dieses Rhodesien unter dem neuen Namen Simbabwe von Mugabe in tiefstes Elend geführt wurde, hörte man, sah man nichts mehr von den Protesten, den Protestierenden.
Für mich ist Kirche in Deutschland Anathema. Lasst sie ihre Kreuze verstecken. Vor Jahren hätte mich solches noch geschmerzt. Das ist vorbei. Fremd geworden. Es berührt mich nicht mehr. Ich habe noch nicht einmal Ironie und Sarkasmus für den Bekennermut der beiden allseits bekannten Herren übrig.
Ihr Zeichen steht für die Realität des Christentums heute in Deutschland!!!!!
Klasse Artikel ! TE mausert sich aus meiner Sicht immer mehr zum Flaggschiff der Qualitätspresse !
Mit der Kirche habe ich schon lange abgeschlossen … die vom Autor beschriebenen Tendenzen sind m.E. schon länger spürbar gewesen; heute würde ich schon fast von einer Infiltration und (freundlichen) Übernahme zumindest der EKD durch die Grünen sprechen !
Da hilft m.E. nur noch AUSTRETEN !
Hut ab für diesen Artikel! Das nötigt auch einem Atheisten Respekt ab. Jedoch, die Amtskirche hat sich noch mit jedem Mächtigen ins Bett gelegt, um ihre Pfründe zu sichern. Das sehen viele Menschen ganz klar und wenden sich deshalb immer mehr von ihr ab. Christ sein heißt ja nicht, Kirchensteuer zahlen, sondern im Glauben sein. Insofern ist die Zahl der Kirchenmitglieder sicher viel kleiner als die Zahl der Christen. Im Übrigen: Wer ein Auge hat zu sehen und ein Ohr zu hören, der sieht und hört in Bedford-Strohm und Marx die Inkorporation der jeweiligen Amtskirche unserer Zeit. Nur schade, dass sich so viele, gerade junge Christen, durch das Kirchentags-Spektakel missbrauchen lassen…
Die SED verbindet doch gute Erinnerungen an die fast 40 jährige Zusammenarbeit mit den Kirchen in der DDR. Allen voran die Vertreter der Reformierten. Die Frau BK Darstellerin wird sich im Kreise der Ihren mehr als wohlgefühlt haben, hat sie doch als bekennende Christin in der DDR Pionierhalstuch und FDJ Bluse genau so getragen, wie vielleicht weniger sichtbar das christliche Kreuz. Ihr Vater höchst selbst Seit an Seit mit Clement de Maiziere hat dereinst die Glaubensleute auf Parteilinie gebracht. Diese alte Verbundenheit kann jetzt wieder unkritisiert zelebriert werden. Ex. FDJ Freundin Göring Eckhard tupft das einträchtige Bild noch etwas grün und alles ist wie immer. Toll.
Meine Anmerkungen sind die eines – mindestens – Agnostikers : Die Beschreibung der Situation und des Problems teile ich. Gewisse Schmerzen habe ich beim Rekurs auf Luther, der sich – von sonstigen problematischen Einstellungen abgesehen – bekanntlich auch zu weltlichen Fragen geäußert hat und das zumindest in der „ Bauernfrage“ eher im
Sinne von Paulus, als von Jesu. Von dem Nichtgründer der Kirche Jesu abgesehen, hat das Andienen der Kirche an die weltliche Macht eine gewisse Tradition, jedenfalls dann, wenn die angestrebte alleinige Machtübernahme nicht möglich war. In etwa so verhält sich die ( protestantische ) Kirche heute, zugegebenermaßen in einer Mutation zu einer politischen Einrichtung. Das ist neu, wobei mich persönlich die Entwicklung der katholischen Kirche mehr ( unangenehm )überrascht, als die der schon immer weniger spirituellen protestantischen mit ihrer speziellen Pflichten -und fast „augustinischen „Dauersündenethik, die wunderbar zur Ideologie der Grünen passt. Die praktizierte „ Nichtbeachtung“ oder „ Abwendung“ von Jesu ( bei allen historischen Unklarheiten zu seiner Person) ist für eineninteressierten „ Außenstehenden“ nicht neu. Massive Diskrepanzen zwischen ihm und seinen ( mutmaßlichen) Botschaften und der kirchlichen Praxis sind nicht zu übersehen. Man sollte nur der Wahrheit entsprechend den mutmaßlichen Gründer Paulus die Ehre zuteil werden lassen, zumal dann Einiges, nicht zuletzt der mehr oder weniger latente Antisemitismus, wieder zusammenpassen würde.
Keine Ahnung was die Kirchen in D wollen.
Scheinbar schnellstens in den Untergang.
Und dabei helfen sie dann noch ihren ärgsten Feinden, den Moslems, sich hier massenweise anzusiedeln.
Den Dr. Luder können Sie sich schenken, der hat die Fürsten zu Köpfen der Kirche und diese zu ihrem Werkzeug gemacht, und den „Glauben“ entjudet, indem er ihn von der Tat befreite. Nehmen Sie stattdessen Sokrates, der in seiner Apologie sagte „Ich bin euch, ihr Athener, zwar zugetan und Freund, gehorchen aber werde ich lieber dem Gott als euch…“ und damit die Grundlage der Freiheit und des Gewissens offenbarte, die Transzendenz, die auch Grundlage des Judaismus und des daraus erwachsenen Christentums ist.
Warum allerdings die Katholische Kirche Deutschlands sich protestantisieren will, erschließt sich mir nicht. Diesseitige „Erlösung“ versprechen doch schon die Erben der „Aufklärung“, heute grün, gestern braun und rot, wobei diese den richtigen Glauben durchaus an der Tat und Haltung messen …
Im Kaiserreich gab es mal den „Kanzelparagraphen“, der politische Predigten der Kirche gegen Strafe untersagte. Warum hat man den eigentlich abgeschafft? Stimme dem Artikel komplett zu.
Grund für meinen Kirchenaustritt war die Erkenntnis, dass meine Kirchensteuer eher für Sakralbauten der Anbeter der Unterwerfung ausgegeben wird als für die Unterstützung von Christen, weshalb ich das Geld lieber u.a. an Sabatina e.V. spende. Anlass war der Käßmannausspruch von den braunen Winden. Wenn der Aufwand nicht so hoch wäre, würde ich wieder eintreten, um wegen Bedford-Strohm gleich wieder auszutreten, und wieder eintreten, um wegen des letzten Kirchentages wieder auszutreten.
Lieber Kollege Mai, Sie sehen mich tatsächlich einmal sprachlos.
Weswegen sprachlos?
Austreten!
Vielen Dank, Herr Mai, für diesen Text. Er erinnert mich daran, aus welchen Beweggründen ich mich seinerzeit, nämlich aus privatem Interesse, persönlichem Glauben und intellektueller Neugier, zusätzlich zu meinem eigentlichen Hauptfach für evangelische Theologie eingeschrieben habe und warum ich nach einigen Semestern genervt und desillusioniert ob des Lehrpersonals und der Einsichten, die ich in die Struktur der Landeskirche gewinnen konnte, das Handtuch geworfen habe und einige Zeit später auch komplett aus dem Verein ausgetreten bin. Wegen einiger meiner ehemaligen Kommilitonen sowie (oftmals ehrenamtlicher) Mitarbeiter aus der Kirchengemeinde tut es mir durchaus leid – Gutmensch hin oder her, viele sind herzensgute Menschen und haben die besten Absichten – aber notwendige Lebenserfahrung, Pragmatismus und – wo nötig – auch eine gewisse Härte – sind bereits vor Jahrzehnten einem Wohlfühlglauben gewichen, der keinen Mut und kein Durchhaltevermögen erfordert – biegsam, wie Halme im Wind.
„Öko-Religiöse“ im links-grünen Auftrag. „Grüne Schals“ auf dem Kirchentag als „unterwürfige GRÜNEN-Werbung“ mit Workshop „Vulven malen“.
Noch Fragen ? Ist das Kirche oder ein „links-grünes Irrenhaus“ ?? Ich glaube – JA !! Leider.
Überall „quillt“ GRÜN-LINKE Propaganda raus.
;-(
Die Kirchen sind irgendwo im 16 +/- Jahrhundert stehen geblieben und leben aktuell noch in der Welt der Engel + Teufel. Das Fegefeuer und die Vorhölle wurden Gott sein Dank abgeschafft. Wer diesen Unsinn noch glaubt bekommt auch Post vom Weihnachtmann. Der religiöse Glaube, eine Geschäftsidee mit angeschlossener Vermögensverwaltung.
Papst Benedikt beruhigt Katholiken. „Zum Schluss wird die Kirche wieder geeint da stehen. Es gab schon oft Zeiten der Prüfung. Aber alle reinigend überstanden.“ 😉
Benedikt XVI. war im Februar 2013 zurück getreten. Seit dem lebt der Papst emeritus ein zurückgezogenes Leben im Gebet in einem Kloster in den Vatikanischen Gärten.
Mit seiner Aussage bestätigt er, was durch Beobachter oft wiederholt wurde: die Kirche – und besonders Vatikanbischöfe und –Kardinäle – sind ratlos über das Chaos, das Papst Franziskus in der Kirche ausgelöst hat und das weiterhin die Lage prägt. Unklare Aussagen, Unbeantwortete Fragen und fragwürdige Gesten häufen sich im Pontifikat des Argentiniers und nur wenige sind mutig genug, sich seinem diktatorischen Stil zu widersetzen.
https://de.catholicnewsagency.com/story/benedikt-xvi-die-einheit-der-kirche-ist-starker-als-interne-konflikte-4796
Kritische Stimmen kommen beispielsweise von den Kardinälen Brandmüller und Müller [Freie Welt berichtete hier und hier] aber zahlreicher sind die Kritiker, die sich bedeckt halten und auf baldigen »Regiewechsel« warten.
Papst em. hatte einige ermutigende Worte für den Journalisten: »Am Ende hat sich immer das Bewusstsein durchgesetzt, dass die Kirche vereint ist und bleiben muss. Ihre Einheit war schon immer stärker als innere Kämpfe und Kriege«. Was Franziskus aber als Kollateralschaden für die Durchsetzung seiner Agenda in Kauf nimmt, wird womöglich als bleibender Schaden die Kirche noch für lange Zeit zeichnen.
LEIDER, JA ! ;-(
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Die Kirchen in Deutschland sind zur „Propaganda-Abteiling“ der Regierung Merkel verkommen.
Sowohl die evangelische als auch die katholische Kirche hätte sich nie sozialistisch weltlich unterwandern lassen dürfen.
Jetzt haben sie den Salat. ;-(
Die Kirche ist nur noch eine ** ihrer selbst geblieben unter GRÜN-LINKS.
„die Kirche als Institution wird enden … der Glaube jedoch nicht“
Genauso ist es, Herr May. Ich selbst habe lange mit mir gerungen aus der Kirche auszutreten, bis mir klar wurde, dass der Glaube nichts mit der Institution Kirche zu tun hat. Für mich war es eine Erleichterung, nachdem ich diesen Schritt gegangen bin.
Obwohl überzeugter Atheist, habe ich ihren quasi Zustandsbericht der EKD mit Interesse gelesen. Sie haben Recht.
Säkularisierung muß das oberste Gebot im Miteinander und Nebeneinander von Kirche und Staat sein.
So gesehen ist die Anbiederung der EKD an den linksgrünen Mainstream höchst bedenklich, verrät sie damit doch die Prinzipien des Diskurses, der Meinungsfreiheit und ihrer politischen Unabhängigkeit.
Was passiert, wenn die Trennung von Kirche und Staat de facto nicht vorhanden ist, kann man aktuell gut in der Türkei beobachten, wo die Religion zum politischen Zweck verkommt auf dem Weg in eine Autokratie.
Allgemein ist es interessant,sich den politischen Islam mal etwas genauer anzuschauen.
Hier ist ein politisches Ziel, ein Imperialistischer Grundgedanke mit dem Anspruch auf die alleinige Wahrheit das Credo, und damit der Kontrolle über das Volk, der Justiz und letzlich auch der Politik, welche zur Marionette verkommt.
Wo stehen die Christen in Deutschland. Wenn ich von bedingungsloser christlicher Nächstenliebe höre, die sich aber fast ausschließlich auf Flüchtlinge kanalisiert, angetrieben vom politisch linksgrünen Zeitgeist, habe ich ernsthafte Bedenken um die Moral der Geschichte.
Haben wir in Deutschland nicht genug arme Rentner, Flaschensammler und Obdachlose
sowie Kinder am Existenzminimum, um die man sich kümmern sollte, vielleicht auch seelsorgerisch.
Die EKD befindet sich auf einem sehr bedenklichen Kurs, auch im Sinne der sogenannten Seenotrettung. Durch diese quasi Unterstützung der Schlepperbanden kommen zigtausende Schwarzafrikaner mit der Verheißung auf das Paradies nach Europa. Hier werden sie mit der Realität konfrontiert. Aus Afrika so gut wie keine Anerkennung als Asylant. Ohne Bildung und Ausbildung keine oder nur minderwertige Arbeit. Ohne Arbeit kein schönes Leben. usw.
So hilft weder die Kirche noch die Politik irgendjemandem.
Eine dringende neue Reformation tut Not. Besinnung auf den Grundgedanken und die eigene unpolitische Meinungshoheit.
Dann finden vielleicht auch ein paar verirrte Schäfchen zurück zu ihrer Herde……
Seit dem Vorfall auf dem Tempelberg, als die zwei „Kirchenoberen“ ihr Kreuz ablegten, hat für mich die Institution Kirche
jeglichen Rest an Glaubwürdigkeit verloren. Jesus der Gekreuzigte wurde von ihnen verraten und damit alle Christen; besonders, wie Sie schreiben, die verfolgten, die für ihr Christsein oft mit dem Leben bezahlen und dennoch nie ihr Kreuz abnehmen würden. Pfui, kann man da nur sagen!
Mit Luther begann die Staatskirche.
Je mehr sola scriptura desto beknackter ist die Kirche heute.
Gute Übersetzungsarbeit, der Rest ist im Rückblick ein Fehler gewesen.
Und seit die katholische Kirche Amerika verloren hat ‚genießen‘ wir die antikatholische Dauerpropaganda und lassen uns die Religion statt durch die Kirche selbst durch das Time Magazine erklären.
Ich stimme zu. Die negativen Bewertungen verstehe ich nicht.
Die sind einfach zu erklären. Die Dauerpropaganda wirkt und die Beschallten sind denkbefreit. Denen fällt nicht ein mal mitzudenken, wenn es nur eine tätergruppe gibt, bei denen beispielsweise Jungenmissbrauch thematisiert wird.
Oder eben jener ständig falsch als Kindesmissbrauch dargestellt wird.
Denen käme auch nie in den Sinn die Zahlen mit denen gegen die RKK hantiert wird mal in einen vernünftigen Kontext zu setzen.
Ich kann da jedem nur E. Michael Jones ans Herz legen.
Und selbstverständlich ist nicht alles gut in der Kirche, aber das hat einem auch niemals jemand versprochen, es sind immerhin irdische Vertreter Gottes.
So weit sind leider die meisten nicht bereit oder in der Lage zu denken.
Denken (Logik /Verstand) alleine reicht nicht, das ist der Punkt! Wenn der verschüttete, geistige „Intuitätskompass“ (Meta) dazu nicht parallel wiederaktiviert/entdeckt wird, ist es, wie Ignatius von Loyola dem rein kopfgesteuerten Einfaltspinsel immer einhämmerte: „Und wäre Christus tausendmal in Bethlehem geboren und nicht in DIR, du wärst ewiglich verloren!“
Da haben Sie völlig Recht. Mein Bezug war der letzte Satz von Templeton Peck.
Die Politisierung der Kirche ist nicht neu. Als geistig suchender Jugendlicher in 60’er und frühen 70’er Jahren des letzten Jh. bot die evangelische Kirche Sozialarbeit für die „Interprivilegierten“ (so hieß das damals) und den Kampf gegen die Atomkraftwerke an. Wir sorgten uns auch um „den Arbeiter“. Wir fuhren nach Ostberlin, wo wir sehen sollten, dass Marxismus und Christentum Vieles gemeinsam hatten. – Ich bin 1973 oder ’74 aus der Kirche ausgetreten. Als spirituelle Disziplin habe ich die buddhistische Meditation gefunden. Ein Ort der Spiritualität ist die evangelischen Kirche in Deutschland schon lange nicht mehr. Sie weiß nicht einmal mehr, was geistliches Wachstum ist.
Ein langer, zu langer, ermüdender Text Herr Mai. In 20 Jahren oder vielleicht noch schneller, ist das Thema eh gegessen. Durch den massenhaften Import von Muslimen, durch die Kirchen auch noch für gut geheißen und befeuert, schaufeln sie sich eh ihr eigenes Grab und das mehr als verdient. Diese werden dann, sobald sie in der Mehrheitsgesellschafft sind, bestimmt nicht mehr ganz so tolerant sein. Aber nun gut, lernen durch Schmerz.!Obwohl ich aus einem christlichen Elternhaus, stamme, habe ich schon vor langer Zeit diesem Verein den Rücken gekehrt.
Die deutschen Kirchen sind selber die größten Hetzer und Ausgrenzer. „Wer in der AFD ist, kann kein Christ sein“ höre ich immer wieder. Na dann kann mir dieser tolle Verein getrost gestohlen bleiben. Ich finde es fast lustig, das die Gläubigen ihren eigenen Propheten (Jesus) noch nicht mal kennen. Er war damals ein unbequemer Rebell. Vielleicht würde er heut zu Tage sogar Symphatien für die bösen Alternativen haben,für die „richtigen Gläubigen“natürlich undenkbar, aber wer weiß? Aber höchstwahrscheinlich würden sie ihn heute genauso ans Kreuz nageln wie vor 2000 Jahren, da hat sich nix geändert! Pilatus wollte ihn ja eigentlich noch retten und stellte das Volk vor die Wahl, soll der Verbrecher Barabbas sterben oder Jesus und das Volk schrie kreuzigt ihn(Jesus)!
AMEN!
Beeindruckend, wie Herr Mai an die permanente, jetzt wieder besonders dringliche Aufgabe der Re-Formation der Kirche Jesu Christi erinnert!: ecclesia semper reformanda. In seiner reformatorischen Beharrlichkeit erinnert Mai fast schon an den jungen Karl Barth, der vor ziemlich genau 100 Jahren mit seinem Römerbriefkommentar nicht nur die dialektische Theologie begründete, sondern die kulturprogestantische Theologie und Kirchlichkeit des 19. Jahrhunderts mit nur zwei Worten zum Einsturz brachte: solus Christus, allein Christus, keine neuheidnischen Erlösungs- und Selbsterlösungslehren („Prophetin Greta“), keine Verschmelzung von Politik und Religion, sondern „nur“ die Botschaft von Gottes Liebe in Jesus Christus.
KAPLAN KLAPSSTUHL AM SYNTHESIZER
Unsere Gesellschaft war noch nie so sehr in den Fängen von Moden und Zeitgeist wie heute. Nur sind heute Dinge wie „staatliche Selbstentleibung“ oder „mechanische Betroffenheitskultur“ Mode. Dass man sie als seriös zu tarnen versucht macht das Ganze nicht besser. Nun haben Moden aber eine kurze Lebensdauer. Die Kirche war eigentlich immer ein fester Anker, der Gläubigen Schutz vor allzu Flüchtigem bot. Heute unterwirft sich die Kirche allem, wogegen sie früher stand.
Sie hilft außerdem, einen höchst fragwürdigen, völlig überzogenen und pervertierten Toleranzbegriff zu kultivieren. Wenn Toleranz zur Selbstzerstörung führt ist sie kein Wert. Dem dümmlich-oberflächlichen Toelranzgehabe sollte die Kirche mit Skepsis und Ernsthaftigkeit begegnen. Auch hier unterwirft sie sich. Was soll man aber mit einer Kirche ohne grundsätze, die sich nur noch an die fragwürdigsten Sachen anbiedert?
So was braucht kein Mensch!
Als Katholik muss ich zurückweisen, „die Bibel“ sei allein maßgeblich. Die Bibel besteht aus dem Alten und dem Neuen Testament. Das Alte Testament hat nur insofern Bedeutung, als es vom Religionsstifter selbst für gültig erklärt wurde. Diesen Streit aus dem ersten christlichen Jahrhundert muss man nicht führen. Es besteht doch Konsens zwischen Theologen aller in Deutschland relevanten Kirchen, dass das jüdische Gesetz eben nicht gilt.
Der Verweis auf „die Bibel“ ist im Übrigen sehr gefährlich, wird er doch gerne von Mohammedanern geführt, welche die Blutrünstigkeit des Christentums nachweisen wollen.
Ich stimme Ihnen zu, dass es in der evangelischen Kirche keinen Glauben gibt. Lebendig ist er nur als Kinderglaube. Wer evangelisch getaufte Kinder hat, weiß dies aus Erzählungen aus dem Konfirmandenunterricht. Einen Erwachsenengottesdienst in einer evangelischen Kirche – egal ob lutheranisch, uniert oder reformiert – zu besuchen, ist Zeitverschwendung. Neben den tausendmal gehörten Lesungen erfolgt eine gefühlt stundenlange Predigt, warum man keine Leitkultur braucht, warum Homosexuelle und Frauen (echt jetzt!) die besseren Menschen sind, warum man alle Bootsflüchtlinge retten muss. Ihrer Analyse stimme ich vom Standpunkt des Außenstehenden ähnlich.
Die katholische Kirche hat das Problem, dass sie nach einem Konservativen (Johannes Paul II) und einem Intellektuellen (Benedikt), die auf ihre ganz individuelle Weise den Bogen zur Moderne geschafft haben, nun einen Kommunisten an der Spitze hat. Auch hier ist der Opportunismus eingezogen.
Man erträgt es nur noch im Franziskanerkloster. Franziskaner sind andere Menschen, besitzen eine Art ewige Weisheit, und werden sich nie ändern. Das wusste schon Peter Scholl-Latour.
Sehr lesenswert ist – Tschuldigung, dass ich hier Werbung für die Konkurrenz mache – der letzte CATO mit dem Titel „Ist die Kirche noch zu retten.“
Die katholische Kirche hat das Problem das sie eine babylonische Irrlehre verbreitet.
Das ist das, was ich weiter oben als überholt bezeichnete. Die Kirchen gerieren sich als sektirerische Vereine ohne Verstand, ohne Ziel und ohne verantwortbare Funktion.
Gute Einschätzung, sehe ich weitestgehend genauso.