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Auf dem Weg zum grünen „Sonnenstaat“

Utopie als Staatsdoktrin

21.07.2019

| Lesedauer: 6 Minuten
Die Grünen setzen auf ein „betreuendes Staatswesen“, das die Bürger als politisch unmündig sieht. Das Resultat ihrer apokalyptischen Züge annehmenden grün-humanitären Vision: Eine im Aufbau befindliche grüne Gesinnungsdiktatur. Die Folgen treffen nicht die Visionäre, sondern die Zeche zahlt die breite Masse der Bevölkerung. Ein Gegengewicht gegen die Utopien könnte der Osten bilden.

Zwischen Platon und den Grünen unserer Tage liegen fast zweieinhalb Jahrtausende. Und doch haben sie wichtiges gemeinsam: die Utopie als Blaupause für den staatlichen Aufbau mitsamt den staatlichen Beziehungen und Funktionen. Nicht theoretisch oder abstrakt, sondern in der praktischen Anwendung.

Platon setzte sich dafür in seiner Politeia, was die Römer nur ungenau mit „res publica“ übersetzten, mit dem Thema eines seine Bürger betreuenden Staatswesens auseinander, wobei die Bürger als politisch unmündig gedacht waren. Dazu teilte Platon in seinem Idealstaat das Volk in wenige, genau festgelegte Kategorien ein: Bauern, Handwerker und Wächter. Regiert wurden sie von Weisen („Philosophenherrscher“), welche für diese Aufgabe durch ausserordentliche Erfahrung sowie einzigartiges Wissen und Können legitimiert waren, nicht etwa durch Wahlen und Mehrheiten, auch nicht durch dynastische Herkunft, Reichtum, Kriegsglück oder gar Betrug und Gewalt.

Mit diesem auf einer angenommenen intellektuellen und moralischen Überlegenheit beruhenden Führungs- und Gestaltungsanspruch ist der erste Schritte in unsere politische Gegenwart getan.

Ein weiteres zentrales Element der Platonischen Idee vom idealen Staat, dem ebenfalls ein langes Leben bis in unsere Gegenwart zuteil wurde, war die Abschaffung von Familie und Privateigentum bei den Wächtern und den Weisen. Es war folgerichtig, dass sich ähnliche Forderungen auch bei Platons geistigen Erben wiederfanden wie etwa im frühen 17. Jahrhundert bei dem italienischen Dominikaner Campanella mit seinem „Sonnenstaat“, zum Teil auch bei den englischen Staatsdenkern zu Beginn der Neuzeit sowie bei den frühsozialistischen Schriftstellern wie St. Simon, Proudhon und Fourier in Frankreich.

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Vor allem aber beschäftigen uns die Folgen der Theorie Platons vom idealen Staatswesen bis auf den heutigen Tag. Wir bemerken sie in der Unsicherheit verratenden Einstellung so mancher unserer linksgrünen Apostel gegenüber dem Eigentum, vor allem dem Eigentum an Grund und Boden und den Produktionsmitteln, gerade so wie ehemals schon bei Karl Marx und Friedrich Engels. Siehe etwa die Berliner Wohnraum-Enteignungsdebatte, die freilich auch sehr ernst zu nehmende Gründe hat, und mehr noch die fast panikartigen Vorkaufaktionen eines ratlosen Berliner Senats zum Zweck der politischen Landschaftspflege bei der eigenen Klientel.

Auch der verkniffene, die Distanz und mancherlei Alternativen suchende Umgang unserer grünalternativen Denkhelfer mit dem Modell der klassischen Ehe und Familie zeugt in seinem tiefsten ideengeschichtlichen Grund vom platonischen Erbgut. Vor allem aber ist das gewaltige Argumentationsspektakel um Genderismus, Feminismus, Unisex-Toiletten und natürlich LBGT der Versuch einer zweckgerichteten und interessengebundenen Politisierung, was immer an berechtigten Kernen in manchen, nicht allen dieser Themen stecken mag.

Platons ideales Staatswesen ist ein daher uralter Topos und zugleich der Gegenpol zur Demokratie attischer Prägung, deren Grundpfeiler die Gleichheit aller stimmberechtigten Bürger war und heute noch ist. Zugleich ist seine Staatsutopie, wie viele von Platons Interpreten meinen, die Geburtsurkunde aller totalitären und autoritären Herrschaftssysteme wie Kommunismus und Faschismus. Unter der Rubrik „autoritär“ zählt dazu natürlich auch die bei uns im Aufbau befindliche grüne Gesinnungsdiktatur, zur Zeit noch im Stadium einer geschickten Gesinnungsregie, die sich freilich modernerer Instrumente wie den Mainstream-Medien im allgemeinen und der political correctness im besonderen bedient, in der Folge aber auch anderer Mittel wie eines sich ständig erweiternden Verbotskatalogs und nicht zuletzt auch des Steuerrechts, wobei an dieser Stelle die Versuchung bereits groß ist.

Pessimisten sehen den Beginn einer Zerstörung der wirtschaftlichen und sozialen Lebensgrundlagen unseres Staatswesens als Folge einer zur Herrschaftsdoktrin erhobenen und in ihren Auswüchsen apokalyptische Züge annehmenden grün-humanitären Vision, zuletzt geschickter als zuvor vermarktet durch Lichtgestalten von vermeintlich besserer Einsicht und höherer Moral wie Greta Thunberg und Carola Rackete.

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Das heute bereits greifbare Ergebnis ist eine getrieben wirkende Berliner Politik des Aussteigens und des Lahmlegens, von dem überstürzten Abschied von der Atomenergie und später der Kohle, bei noch weitgehend unübersehbaren Folgen und Kosten, weiter zu der aktuell hochkochenden Klimadebatte, bis hin zu den nach wie vor ungeklärten Fragen um die Feinstaub-Problematik und die Zukunft des Diesels sowie letztlich der ganzen Automobilindustrie, dem neben dem Maschinenbau wichtigsten Zweig der deutschen Wirtschaft. Zu erwähnen sind auch die sonstigen politischen Husarenstücke wie die unvorbereitete, Knall auf Fall durchgezogene Suspendierung der Wehrpflicht und der von einem Illustrierten-Interview der Kanzlerin ausgelösten Ehe für alle.

Dazu kommt in den letzten Jahren ein Verfall an Staatlichkeit, gerade bei den Grundfunktionen der Sicherheit und bei der Funktionsfähigkeit weiter Teile der Eingriffs- und Leistungsverwaltung, angefangen bei den zum Teil chaotischen Zuständen in Justiz und Verwaltung der Hauptstadt Berlin und spürbar über die vielerorts augenfälligen Sicherheitsdefizite bis hin zu der faktischen Isolierung weiter Landstriche durch die Aufgabe der sozialen Infrastruktur vom Arzt über die Polizeiwache bis zum Bäcker.

Die Folgen dieser Entwicklungen treffen allerdings nicht die Visionäre, sondern die politische, wirtschaftliche und soziale Zeche zahlt die breite Masse der Bevölkerung. Andere Beobachter als die oben genannten weisen auf die ab 1535 und auch heute wieder Münster am Lamberti-Kirchturm hängenden Käfige, in denen die Überreste der Anführer der Wiedertäufer, des radikalen Flügels der Reformation, zur Schau gestellt wurden. Glücklicherweise sind diese Zeiten vorbei.

Tatsächlich weiß keiner, wie die Entwicklung weitergeht. Wahrscheinlich ist wohl eine weitere Zunahme der Gewalt auf allen Seiten der Extreme: gleichgültig ob Rechtsaußen, Linksaußen oder beim ethnischen und religiösen Fanatismus. Wir befinden uns auf einem abschüssigen Weg. Die Anzeichen sprechen für eine Beschleunigung, nicht Stabilisierung. Richtig ist aber auch, dass der Staat mit dem Gegensteuern begonnen hat, nachdem er vorher vielfach wegschaute. An uns liegt es, einer möglichen gefährlichen Entwicklung mit Ruhe, Überlegung und Besonnenheit entgegen zu treten.

Zurück zu einem unlängst an anderer Stelle gefundenen, besonders drastischen Bild: in einem Staatswesen wie dem unseren, in dem das Individuum immer mehr zum Objekt staatlicher Betreuung wird, ist es folgerichtig, wenn der menschliche Leichnam in wenngleich völlig gutmeinender Absicht als Sack voll von reparaturgeeigneten Ersatzteilen angesehen wird, von denen auch Gebrauch gemacht wird, falls der Betroffene nicht noch zu Lebzeiten ausdrücklich Verwahrung eingelegt hat. Aber auch deren Wirksamkeit wird allmählich verblassen. Die Verwertung von Herz, Leber und sonstigen Organen ist sodann eine Art der Rückzahlung für zu Lebenszeiten empfangene Fürsorge und Rundumbetreuung des einzelnen und zugleich aber ebenfalls das markante Zeichen für seine grundsätzliche Verfügbarkeit.

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Wir sind derart einem mehrfachen Druck ausgesetzt: auf der einen Seite die grüne Apokalyptik mit dem Anspruch auf eine übergeordnete Rolle gegenüber den anderen legitimen Staatsfunktionen bis hin zur Selbstpreisgabe. Auf der anderen Seite das lebhaft plakatierte Ausgreifen des Staates in manche bisher von ihm verschonte Gebiete (siehe manche der in Mode gekommenen bessere Sonstnochwas-Gesetze), und außerdem sein stilles, gleichsam osmotisches Eindringen in fast alle anderen Bereiche unseres Lebens – sogar, siehe oben, nach unserem Tod. Was uns an Freiheit, Privatsphäre und Selbstbestimmung dann noch bleibt, erledigen die aus den USA stammenden Datenkraken mit ihren Datenhalden, Clouds und Alexas.

Zum Stichwort der Überfürsorge und Bevormundung lohnt sich abschließend noch ein Blick auf die Ex-DDR und die im Osten bevorstehenden Landtagswahlen. Es ist gewiss richtig, dass die ehemalige DDR ein Staat war, der seine Bürger rund um den Betrieb als Schaltstelle seinen Bürgern ein Höchstmaß an Fürsorge zuteil werden ließ. Wer politisch nicht auffiel, konnte zwar nicht auf großem Fuße, aber doch auskömmlich leben. Der Preis waren bekanntlich Bevormundung, Zurücksetzungen sowie äußerstenfalls brutaler Zwang.

Die Besonderheit der Ex-DDR liegt freilich nicht nur in dem extrem hohen Grad der staatlichen Betreuung, die zur Bevormundung wurde, was ja auch durchaus beabsichtigt war. Diese Art der Rundumfürsorge, wie sie langsam bei einer Reihe von Themen auf den jetzigen deutschen Gesamtstaat übergreift, ist einer der Gründe, warum der Osten eine andere, womöglich künftig über den Osten hinauswirkende Spielart des deutschen Staatsverständnisses herangebildet hat.

Die Betreuungsgewöhnung und -erwartung vieler vormaliger DDR-Bürger verbindet sich mit dem Eindruck, dass das politische Angebot des Westens die Erwartungen nicht erfüllt hat. Ein weiterer Grund ist eine nahezu paternalistisch anmutende Vorstellung von Staatlichkeit, der genauere Begriff wäre vielleicht sogar Obrigkeit, mitsamt vielen die Fürsorglichkeit suchenden, dann aber wiederum auch aufmüpfigen, gelegentlich fast anarchischen Zügen. Drittes Merkmal ist eine aus den Tiefen der Geschichte stammende Orientierung nach innen, nicht außen. Weimar und Dresden sind wichtige Bezugsorte im Osten, so wie Hamburg, Düsseldorf und Frankfurt im Westen. Der Osten ist das ältere und in vieler Hinsicht auch das tiefere Deutschland.

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Die Politikmodelle des Westens haben zuletzt im Osten nicht funktioniert: Grün will nicht einfach hochschießen wie im Westen, die Sozialdemokratie trudelt ins Bodenlose, die Linke hält zwar ihre oft tüchtigen ehemaligen DDR-Kader aus Wirtschaft und Verwaltung, schafft den Übergang vom SED-Rentnerklüngel zur urbanen Universitäts- und Intelligenzpartei nicht; der FDP fehlt es im Gebiet der Ex-DDR, wie sich leicht erklärt, ohnehin an der Stammkundschaft; die CDU versucht von dem immer noch beachtlichen Stimmenpolster, das angesichts der Berliner Politik noch da ist, zu retten was zu retten ist, und die AfD steht vor dem Durchbruch zur Volkspartei, falls ihr die völkischen oder gar braunen Wiedergänger nicht noch den Garaus machen, was keinesfalls ausgemacht ist. Sie ist ein Sonderfall, der in der Bewährung steht. Ergebnis ist jedenfalls: die politischen Raster des Westens wurden im Osten nicht dauerhaft nachgebildet. Der Osten ist in dieser Hinsicht noch immer oder erneut ein ungepflügter Acker.

So wie es ist, herrscht im Osten ein alt-neues Modell der grundlegenden Skepsis gegenüber dem von von außen Importierten und dem von oben Angebotenen, geschweige denn Aufgedrängten – seien es eine als schwer verständlich empfundene Berliner Politik, eine zu Recht oder Unrecht angezweifelte Presse oder gar das öffentlich-rechtliche Fernsehen mit seinen erheblichen Glaubwürdigkeitsproblemen. Die spezifischen Befindlichkeiten des Ostens wurden dagegen nicht aufgenommen. Sie interessierten auch nicht.

Ob das richtig ist oder nicht: man kann es als Chance sehen und vielleicht sogar als einen ersten Blick auf das Nach-Merkel-Deutschland. Von einem Kehraus im Osten wären ganz erhebliche Rückwirkungen auf den Westen zu erwarten. In dieser Perspektive liegt die eigentliche Bedeutung der in diesem September im Osten bevorstehenden Landtagswahlen. Der Osten ist anders. Er könnte vielleicht sogar zu einem gewissen Gegengewicht zu den Utopien des Westens werden.


Uwe Schramm, geboren 1941 in Bremen, ist ein deutscher Diplomat und war Botschafter in Ruanda, den Vereinten Arabischen Emiraten, Bangladesch und Georgien. Nach seiner Pensionierung war der studierte Rechts- und Staatswissenschaftler 2008/2009 Mitglied der EU-Berichtskommission zum Konflikt 2008 zwischen Georgien und Russland; 2014/2015 arbeitete er als politischer Berater der OZE-Sonderbeauftragten für den Ukraine-Konflikt in der Trilateralen Kontaktgruppe mit Russland und der Ukraine in Kiew. Er lebt in Berlin.


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55 Kommentare

  1. Herr Schramm, Sie sprechen von einem beginnenden Einlenken des Staates und der Notwendigkeit von Besonnenheit bei der Bewältigung der Folgen der aktuellen utopistischen Politik. Tatsächlich sind aber die deutschen Grenzen weiter offen, und es ergießen sich immer mehr junge Männer in unser Land, die oft weder in der Lage noch daran interessiert sind, sich mit dem zu befassen, was wir „Integration“ nennen. Wenn ich mir die gewalttätigen Gruppen ansehe, die heute Freibäder und Stadtfeste zu Nogo-Areas machen, die Polizei attackieren und auch Sondereinheiten zur Kapitulation zwingen; wenn ich mir dann vor Augen führe, dass diese jungen Männer keine Chance haben, an dem – zumindest aus ihrer Sicht – überbordenenden Wohlstand in unserem Land teilzunehmen, dem sie zum Greifen nahe sind, dann fällt es mir schwer, eine positive Perspektive zu entwickeln. Ich fürchte, ja sehe vor mir eine unaufhaltsame Eskalation der Gewalt.

  2. Der Autor tut Platon unrecht! Auch wenn seine Analyse der grünen Utopie (so hiess doch das Fremdwort, nicht wahr, nicht „Idiotie“, oder? – sorry für meine Bildungsmängel) stimmt.
    Platon war nicht der Vater des Totalitarismus. Denn später in seinem Leben hat er erkannt, wie die Machtfülle der „Wächter“ in seiner Politeia zur Korruption führen muss. Folglich entwickelte er ein pragmatischeres neues Staatsmodell, in den „Gesetzen“ (Nomoi).
    Man kann durchaus Utopien haben – aber nur infantile Menschen glauben, die seien direkt auf die Realität übertragbar. Die Grünen gehören offensichtlich zu dem Typ Wohlstandsgeschädigte, die es nicht schaffen, oder nicht für nötig halten, erwachsen zu werden.

  3. Eine sehr gute, unaufgeregte Analyse, Danke hierfür.

  4. „Ist der Moralismus doch selbst die Einladung, alle Begehrlichkeiten in Rechtsansprüche umzuwandeln, deren Verweigerung nun als Unrecht erscheint. (Rudolf Brandner)

  5. Der Artikel hat mir gut gefallen. Der Analyse des Zustands des Landes ist kaum etwas hinzuzufügen. Allerdings mußte ich an einer Stelle stutzen, als der Autor schrieb:„Richtig ist aber auch, dass der Staat mit dem Gegensteuern begonnen hat, nachdem er vorher vielfach wegschaute.“ Wo hat er da ein Gegensteuern wahrgenommen? Ich nehme das Verhalten des Staates als Zukleistern und negieren wahr. Echte Probleme werden nicht benannt und gelöst, sondern mit Pseudoproblemen überdeckt, weshalb wir nun auch z.B. vermehrt das Klima retten.

    • Ich darf mich Ihrer Meinung anschließen? Ich hätte es nicht besser schreiben können

    • Monika, ich stimme Ihnen zu, was das Gegensteuern betrifft. Ich habe aber auch eine Anmerkung:

      Die Marschrichtung dieses Staates ist die Auflösung nationaler und kultureller Identität, die Zerstörung von Familie und allen anderen Formen der individuellen Souveränität und die Errichtung einer Weltordnung die den sich in der Geschichte regelmäßig wiederholenden Mustern des Totalitarismus folgt (empfohlen: „der Todestrieb in der Geschichte“ von Igor Schafarewitsch). Das wirkliche Problem, das diesen Staat bewegt, ist: „wie verhindere ich, dass die betroffenen Bürger zu früh aufwachen und sich des Ausmaßes der Bedrohung bewusst werden“.

  6. Sehr geehrter Her Schramm, Sie schreiben „…die AfD steht vor dem Durchbruch zur Volkspartei, falls ihr die völkischen oder gar braunen Wiedergänger nicht noch den Garaus machen…“

    Dazu ist folgendes zu sagen: erstens haben wir die braunen Wiedergänger längst in der Politik. Sie sind allerdings weniger in der AfD als vielmehr in der SPD, den Grünen und den Linken zu finden. Dort werden die NS-Methoden gegen Andersdenkende oder die auserkorenen Sündenböcke praktiziert. Die Anzahl der Straftaten gegen AfDler, die die Summe gegenüber allen anderen verübten Straftaten bereits im 1. Quartal 2019 deutlich übersteigt, zeugt davon. Und nicht vergessen: die Farben des NS-Regimes waren nicht braun sondern rot, blutrot, so wie die Fahne der SPD oder der Linken. Nur die Symbole darauf haben seitdem gewechselt, nicht aber die totalitäre linke Denke, die mehr als 100 Millionen Menschen das Leben kostete. Sozialisten bleiben eben Sozialisten, egal ob national oder international!

    „Völkisch“ wiederum ist im Sinne von patriotisch nichts despektierliches, solange es nicht Anlass ist, andere Völker abzuwerten. Sich aber selber abzuwerten und alle anderen Völker aufzuwerten, also „antivölkisch“ zu sein, ist auch nicht der wahre Jakob!

    „Regiert wurden sie von Weisen („Philosophenherrscher“), welche für diese Aufgabe durch ausserordentliche Erfahrung sowie einzigartiges Wissen und Können legitimiert waren“. Mir erschließt sich nicht, wie sie von diesem Konstrukt auf die Grünen kommen. Weil Habeck als „Philosoph“ bezeichnet wird? Da drängt sich mir der Studentenspruch auf, dass oft jemand Philosoph genannt wurde, weil er „viel soff“.

    Gerade die Grünen glänzen mit Mangel an Bildungsabschlüssen, Mangel an Berufsabschlüssen und Mangel an Erfahrung mit wertschöpfender Arbeit, die einem persönliche Leistung abverlangt. Stattdessen tummeln sich dort Bübchen und Mädelchen, die wie ihre Eltern vermutlich ihr Leben lang von Staatsalimentation gelebt haben (damit meine ich Gehälter des öffentlichen Dienstes oder die Saläre für politische Ämter), die also letztlich nicht ein Jota zur Prosperität unseres Wohlstandes beigetragen haben, sehr wohl aber zu dessen Niedergang.

    In den neuen Bundesländern leben überwiegend Menschen, die schon immer ihr Brot im Schweiße ihres Angesichts verdienen mussten, zum Teil unter härtesten Bedingungen. Dass diese Menschen das Gehabe der linksgrünen Parteien ablehnen, ist zwangsläufig. Denn die linksgrünen Parteigänger erhalten ihr Geld im Schweiße des Angesichts anderer!

  7. Der Osten hat das System sehr schnell (nach schmerzhafter Erfahrung) durchschaut: man nimmt viel und gibt den Genommenen wenig zurück, Von der Differenz leben einige sehr gut, meist sind es die Schwätzer, die dann den anderen mit vielen klugen Worten erklären wollen, warum das so sein muß – nennt man dann Philosophie, Theologie oder Politikwissenschaft.

  8. Die Dystopie, die die „Grünen“ installieren sind Verdummung, Bevormundung und Ausbeutung der Bürger.
    Oder in anderen Worten: Richten wir einen Staat zugrunde und berauben unsere Mitmenschen deren fundamentalster Rechte.

  9. -> Chef des Deutschen Richterbundes schlägt Alarm !!

    „Alles außer Mord und Totschlag wird quasi nicht mehr verfolgt“ (Jens Gnisa, Vorsitzender des Deutschen Richterbundes)

    „Fast vier Jahre nach Merkels eigenmächtiger Grenzöffnung ist die deutsche Justiz in großen Teilen fast vollständig zusammengebrochen. Keine zwei Wochen nachdem der Vorsitzende der Vereinigung Berliner Staatsanwälte, Ralph Knispel, die Kapitulation der Hauptstadt-Justiz live im ZDF verkündtete, hat sich mit Jens Gnisa nun auch der Chef des Deutschen Richterbundes zu Wort gemeldet.

    von Stefan Schubert

    »Der Rechtsstaat funktioniert nicht mehr.« »Dass mutmaßliche Totschläger frei herumlaufen können, ist auch ein Symptom der Überlastung der Justiz.« Beide Aussagen von Ralph Knispel bergen das Potenzial, um als Titel auf einem Buchcover zu prangen. Überraschenderweise fielen diese Äußerungen in einem Gespräch mit dem ZDF-Mann fürs Schönreden, Markus Lanz. In diesem Fall stand dies dem Erkenntnisgewinn jedoch nicht im Wege – sofern dem Autor dieses Beitrags ein Schuss Sarkasmus gestattet ist.

    Dass der Oberstaatsanwalt Ralph Knispel so offen über den Zusammenbruch der Berliner Justiz berichtete, liegt daran, dass er als Vorsitzender der Vereinigung der Staatsanwälte sprach, während ihm als Oberstaatsanwalt wegen behördlicher Maulkörbe ansonsten solche öffentlichen Aussagen verboten sind. …“ ;-(

    • Falsch! Tempoüberschreitungen werden geahndet, Falschparken wird geahndet, Rettungsgasse nicht bilden wird geahndet, einen Tag vor Ferienbeginn zu fliegen wird geahndet, die Steuererklärung zu spät abzugeben wird geahndet, usw.

      • Eben zweierlei Recht. Eines für dumme Deutsche die es bezahlen. Ein anderes für Fremde, deren Recht hier und heute von Politik und Medien höher geachtet als das eigene. Wer als Ostler die schwierige Übernahme, vorwiegend des Rechts der Bundesrepublik, nach dem Beitritt erleben musste und damit vielfach weiter und oft bis heute benachteiligt wird, kann kaum glauben mit welchem politischen Motivationen unserer heute gemeinsames Recht, zum Vorteil fremdartiger Kulturen und Bräuche, gebrochen wird. Und da wundern sich bestimmte Politiker und Medien über die Menschen im Osten?

      • UND GANZ wichtig: Eintreiben der GEZ!

  10. Der kleine und feine, jedoch überaus bedeutende Unterschied: Im Osten unseres Landes beschäftigt man sich ausschliesslich mit Fakten, Tatsachen und der Realität – im Westen hingegen hat man offensichtlich viel Zeit und Muse für Religion, Glaube und Hysterie! Hinzu kommt die typische westdeutsche, wenn wir denn einmal hier klar unterscheiden, Besserwisserei, Schulmeisterei mit erhobenem Zeigefinger, ewiges Belehren gegenüber allen anderen und eine fast typisch westdeutsche Arroganz in Richtung „Wir sind die besseren Deutschen!“ bei einer fast hündischen Obrigkeitshörigkeit, gerade was Politiker anbelangt. So etwas findet man im Osten unseres Landes definitiv nicht! Zieht man grundsätzlich Bilanz, hätten sich die Gründer der DDR das Volk aus dem Westen unseres Landes ausgesucht, gäbe es heute noch mit absoluter Sicherheit die DDR! Aufmucken und kritisieren oder gar ein poitischer Umsturz? Ach Du lieber Himmel, überall, aber doch nicht im Westen!

    • Zitat: „So etwas findet man im Osten unseres Landes definitiv nicht!

    • Zitat: „So etwas findet man im Osten unseres Landes definitiv nicht!“

      > Tja, wie ich immer sage:
      Hier im Westen hat die über JahrZEHNTE gehende -v.a linke- polit. „Impfung“ und das „Einprügeln“ mit der Nazi-Keule gewirkt. Leider!

      BIS DER WESSI von diesen Krankheiten durch falsche „Therapie-Maßnahmen“ wieder geheilt ist, werden vermutlich auch Jahrzehnte vergehen.
      ODER ABER, der Wessi muß/wird in SEHR kurzer Zeit SEHR schmerzhafte soziale u. kulturelle(zB bei Sicherheit, BildungssystemE, Nachbarschaft) sowie auch finanz Erfahrungen machen.

  11. „Kampf gegen Links“ wichtiger denn je ! Linke Straftaten melden !

    ==> Online Portal unter https://www.blicknachlinks.org/

    Grün-Linker Klima-Terror im Anmarsch. Regierung schaut weg !!

    Im Internet rufen Linksextremisten zum „zivilen Ungehorsam“ und „Regelübertritten“ bei Protesten gegen die IAA Automesse im September in Frankfurt auf. Veranstalter erwarten unter anderem militante Kohleabbaugegner aus dem Hambacher Forst.

    Acht Wochen vor Beginn der weltgrößten Automesse in Frankfurt formiert sich „Protest“ aus der linksextremen Szene. Wie bereits bei den „Fridays for Future“-Großdemonstration in Aachen versuchen die Linksextremisten auch hier, die hoch indoktrinierte Jugend für ihre zum Teil militanten Aktionen zu mobilisieren.

    Es ist ein Aufruf zum Gesetzesbruch und er steht offen im Internet: „Block IAA! – Wir crashen ihre Party!“, heißt es auf der Seite des Bündnisses „Sand im Getriebe“. Auf der Impressums freien Seite heißt es:

    „Unsere geplante Aktion ist ein Regelübertritt – doch hiermit kündigen wir ihn offen an. Wir stellen uns damit in die Tradition der sozialen Bewegungen, die den Atom- und auch den Kohleausstieg durchgesetzt oder Gentechnik verhindert haben. Neben der Kohle kommt jetzt der Verkehr dran: Angesichts der Untätigkeit der Regierenden sind wir überzeugt, dass ziviler Ungehorsam notwendig und legitim ist, um klimaschonende Mobilität für Alle zu ermöglichen.“

    Deutschland ist gespalten (die Medien feuern diese Spaltung an !)

    – Frauen die Anarchie und Welt-Sozialismus verherrlichen mit totalitär grün-linkem Gedankengut, Chaos und Klima-Verdummung, sozialer und wirtschaftlicher Niedergang

    und auf der anderen Seite

    – Konservative und Männer die auf Recht und Ordnung setzen, auf Demokratie und Wahrheit, Heimat und Schutz unserer Kultur und unseren Werten.

    Konservative müssen sich wehren ! „Kampf gegen Links“ notwendiger denn je.

  12. Gegen die Hoffnung auf den Osten als Gegengewicht sprechen 1. dessen deutlich geringeres bundespolitisches Gewicht (allein wegen der Wählerzahlen) und 2. dessen v.a. in den letzten Jahren mit einigem Erfolg betriebene Stigmatisierung durch westdeutsche Politiker und Medien (wahrscheinlich mit entsprechender Resonanz in der westdeutschen Bevölkerung). Es wirkt so, als sei der Osten für die (westdeutschen) Umerzieher ein eigenständiges Projekt.

  13. Die Helikopter Papas und Mamas schreien nach einer Helikopterpoltik. Ist ja auch herrlich bequem, wenn andere bestimmen, wie man zu Leben, zu Lieben, zu Denken hat. Und es ist zudem wunderbar leicht, allen anderen seine persönlichen Lebensstil, seine Ideologie aufzuzwingen.
    Wir sind auf dem besten Weg in einen totalitären Staat und wieder bejubeln die Massen dies. Nichts gelernt aus der Geschichte 🙁

  14. Der Autor ist ein typischer Vertreter der alten Bonner Republik. Er mag in Berlin in einem Nobelviertel wohnen, er ist aber kein Berliner. Der Kontakt mit der Realität im Osten ist auch nicht vorhanden. Was er schreibt ist eher das typische Westdeutsche “…die Ossis sind unselbständig und möchten vom Staat betüttelt werden…”. Ich kann den alten Herrn nicht Ernst nehmen.

  15. Sind die Grünen in Wirklichkeit die Roten aus der DDR? Zumindest bedienen sie sich ähnlicher Methoden. Gebote, Verbote und wer nicht hören will, wird abgekanzelt, diffamiert und wenn das nicht hilft, gnadenlos ausgesondert. Kritik an solchen hohen Menschheit Zielen kann man nicht zulassen. Dazu wurde heute eine kleine Greta planmäßig aufgebaut und als Kampfidol für eine windige Sache, mit riesigen Aufwand in die Medien gebracht. Ähnlich wie in der DDR mit Adolf Hennicke und vielen Nachfolgern. Hennicke war damals längst nicht mehr Bergmann, sollte trotzdem als treuer Parteisoldat den Werktätigen Normen Erhöhungen schmackhaft machen. Hat mit ihm bei den Werktätigen so nicht funktioniert und daher DDR kaputt. Und nun bei Greta? Damit ja alle mitziehen, damals und heute, Katastrophen ankündigen, wenn vorgegebener Weg in Gefahr. Dazu billige Ängste schüren, keine Alternativen zulassen, heute noch zusätzlich tiefstes Mitleid erregen. Erstaunlich, dass immer wieder Menschen solche eigentlich bekannten Methoden und ihre Zielstellung nicht erkennen und solchen einseitigen Ideologen noch glauben. Im Westen noch leichtgläubiger, als im Leid erfahrenen Osten.

    • Die Grünen kommen aus der kommunistisch/maoistischen Ecke. Da liegen ihre Wurzeln. Nicht zu vergessen die Unterwanderung durch die DDR, die ebenfalls ihre Früchte trug.
      Grüne sind wie Melonen: Außen grün und innen rot mit braunen Kernen

      Am Beispiel Greta sieht man perfekt, wie sehr sich die deutschsprachigen Medien von einer objektiven Berichterstattung, hin zu Propaganda, Ideologie und Belehrung abgewendet haben.
      Wie sonst ist es zu erklären, dass praktisch in allen Systemmedien keine kritische Beleuchtung der Hinterfrauen (kleiner Scherz am Rande) und deren Interessen stattfindet, sondern hier ein Märchen über eines kleinen autistisches(?) Mädchens präsentiert wird, dass aus einem kleinen Dorf die ganze Welt missioniert und ihr alle folgen (müssen).

  16. Jetzt reden wir dich nicht immer um den heissen Brei der Utopia herum. Sagen wir es endlich wie es ist…die Grünen SOZIALISTEN wollen uns Deutsche genauso vernichten wie es die Nationalsozialisten schon mit uns und unseren Land gemacht haben.

  17. „Ex-DDR“ dort ist das nicht so, kann nicht so gewesen sein, denn was Ex ist gibt es nicht und dort, wo es nichts gibt kann nichts gewesen sein. (naja, ich weiß, das hakt etwas…) aber,
    keiner spricht vom Ex-Kaiserreich Deutschland, ex-faschistischem Deutschland, Ex-Römisches Reich … nur die DDR ist „Ex“. Warum diese Formulierung überall? Kann man nicht einfach sagen oder schreiben: „In der DDR war das so oder so…“?

    • sorry….aber das ist doch semantische Erbsenzählerei. Besser wäre es, sich doch zum Thema zu äußern….

      • Wessi. Stimmt´s?
        War das nicht der Bundeskanzerinnensprecher, der letztlich semantische Erbsen zählte? 😉

      • Sehe ich auch so

      • sehe ich nicht so, ebenso wie das „DDR Zeiten“ für mich klingt das alles nach einen noch offenen historischen Prozeß, sprich die „Ex“ kommt wieder, bzw. DDR ist der Normalzustand und nur gerade „auf Urlaub“

  18. Bei derartigen Vergleichen empfiehlt sich die Berücksichtigung der Zeit und ihrer Umstände zur Zeit Platons, insbesondere auch vor den persönlichen Erfahrungen der Autoren unter anderem mit dem, was man seinerzeit Demokratie nannte. Die „ Bedenken“ zumindest mancher Griechen bei diesem System und die möglichen Entwicklungen zur Ochlokratie oder Diktatur, ihre Konflikte mit anderen Systemen und manches mehr veranlassten unter anderem auch Platon über Besseres nachzudenken, natürlich auf dem Boden der damaligen Gesellschaft. Ein wesentlicher Aspekt war dabei die Qualität der Führung der Polis. Man muss keineswegs alle Erwägungen oder Ideen Platons teilen, sollte aber fair bleiben, wenn man Vergleiche mit aktuellen Zuständen und vor allem dem aktuellen Personal anstellt. Habeck, Roth, KGE und Baerbock hätte sich Platon nicht einmal in deinem schlimmsten Alpträumen als Führungspersonal vorgestellt, denn er entwickelte ja durchaus auch Qualifikationskriterien. Und die aktuelle Entwicklung dieser Fassadendemokratie zur sozialistischen Autokratie mit ochlokratischen Zügenzeigt, dass manche Sorge der alten Griechen nicht gerade übertrieben war. Auch diese Form mit einer Autokratin Merkel an der Spitze wäre bei Platon sicher nicht begeistert aufgenommen worden. Und wenn wir schon bewerten, sollten wir charakterliche Aspekte nicht unterschlagen, die für Platon essentiell waren, heute leider abgeschafft sind. Kurz: Man sollte der aktuellen links/ grünen Politmischpoke nicht mehr als Ehre erweisen, als ihr bei ihrer „Ausstattung“ und ihren Plänen zukommt. Bei Neostalinisten fällt mir Platon nicht unbedingt als geeigneter Vergleich ein, andere „Würdenträger“ des 20. Jahrhunderts oder auch des 19. hingegen schon.

  19. Plato hat von, ich zitiere: „… Regiert wurden sie von Weisen („Philosophenherrscher“), welche für diese Aufgabe durch ausserordentliche Erfahrung sowie einzigartiges Wissen und Können legitimiert waren, …“
    Davon sind die Grünen sehr, sehr weit entfernt. Sie sind nicht weise, sie haben keine außerordentlichen Erfahrungen, haben kein einzigartiges Wissen und Können. Sie sind deshalb im Sinne von Plato auch nicht legitimiert, uns irgend etwas vorzuschreiben. Sie begründen die Herrschaft einer ungebildeten Unterschicht ohne Anstand und Erziehung, die sich einbildet Elite zu sein. Das Grundlegende, was im Osten anders war, ist, dass uns kein Schuldkomplex eingeimpft worden ist. Wir waren – lt. Staat – auf der Seite der Sieger. Das prägte uns. Des Weiteren war anders, dass wir national erzogen worden sind. Dass der „Sozialismus“ gepredigt wurde, ging bei den meisten in ein Ohr hinein und aus dem anderen wieder heraus. Heimatgefühl – Nation war uns immer gegenwärtig, auch wenn wir nicht viel vom Sozialismus an sich hielten. Das war zumindest in meiner Generation so, Schulanfang 1956. In meiner Generation wählen auch die meisten AfD, wie ich so mitbekommen habe.

    • Das mit dem Schuldkomplex stimmt nicht. Natürlich waren die deutschen die bösen Faschisten. Aber wir haben es durch unsere Zugehörigkeit zum Sozialismus wieder gut gemacht.
      Ich denke der Osten ist einfach (noch) nicht so dekadent und narzisstische wie die westliche Gesellschaft.

  20. Als Frankfurter möchte ich es hier mit Goethe halten: Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.
    Generell halte ich mich (wie fast alle Westdeutschen) nicht für einen „Westdeutschen“, sondern nur einen Deutschen. Das mag teilweise auch damit zusammenhängen, daß die BRD, in der ich aufwuchs, sich listig den Namen „Deutschland“ unter den Nagel riß, so daß man diesen Staat, nicht minder separatistisch als die DDR, wenn nicht distanziert (nur) als „Bundesrepublik“ so doch als Deutschland bezeichnete. So erinnere ich mich, wie es 1972 bei der Fußball-WM in der ARD hieß, nun spiele die „deutsche“ Nationalmannschaft gegen „die der DDR“. Da konnte doch was nicht stimmen, fiel schon mir als Jugendlichen auf.
    Aber dessenungeachtet sind die Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschen, die ich, Dialekt und Eigenverständnis außen vor, für größer halte, als zwischen Westdeutschen und Österreichern, gut beschrieben. Was noch fehlte, wäre die generelle Scheu der Ostdeutschen, als Existenzgründer zu arbeiten, die innerliche Festlegung, nur als Angestellter in einer möglichst großen Firma (oder im Staatsdienst) zu arbeiten, ist noch größer als im Westen und aus meiner Sicht auch für den wirtschaftlichen Rückstand des Ostens verantwortlich. Denn kein einziger West-Konzern war und ist bereit, seinen Hauptstandort in den Osten zu verlegen, mehr als mit hohen staatlichen Subventionen errichtete verlängerte Werkbänke ohne Fertigungstiefe und vor allem bar jeder Karrieremöglichkeiten, die bei der ersten Krise gleich wieder geschlossen werden, waren und sind nicht vorhanden. Das aber ist 1990 zu erwarten gewesen. Nur ostdeutscher Gründergeist hülfe aus diese Malaise. Daß die vor 1980 geborenen Alterskohorten der Ostdeutschen kein kapitalistisches Verständnis haben und alles im allem nie mit dem Sozialismus haderten, sondern nur seiner Praxis durch die SED, ist ihnen weder vorzuwerfen noch anzulasten, aber mein Eindruck ist, daß auch die jüngeren, von der DDR nicht mehr sozialisierten Jahrgänge entweder versuchen, im Osten in ein Angestelltenverhältnis zu kommen – oder sonst gleich nach München, Köln, Frankfurt oder Hamburg ziehen, die Frauen noch eher als die Männer. Das wiederum aber ist nicht die Schuld der Wessis. So schließen sie seit 1990 die demographischen Lücken westdeutscher Kinderlosigkeit und sorgen dafür, daß der Zweidrittelanteil an Migranten in den West-Schulen immer noch weniger Konsequenzen hat, als er an sich haben müßte, dafür zerfällt die ostdeutsche Provinz in Greisentum und Öde, und die wenigen Großstädte werden zu einsamen Kolonien inmitten waldbrandgefährter Taiga, regiert von westdeutschen oder dänischen Bürgermeistern und Richtern.

    Das hat keine Zukunft. Aus meiner Sicht hülfe dem Osten nur zweierlei: Entweder eine erneute staatliche Sezession mit Neugründung eines preußischen Staates (unter Inkaufnahme, erneut für die Dauer einer Generation keinen höheren Wohlstand als Moldawien zu haben), oder eine über AfD-Mehrheiten grundlegende Abkehr vom westdeutschen Gesellschaftsmodell. Die Grünen stehen ja nicht nur für Industriefeindlichkeit, Xenophilie und Deutschlandverachtung (die es auch im Osten gibt!) sondern vor allem für das Einfordern einer klaren Wohlstandsdividende (Bildungsfaulheit, Dekadenz, Kinderlosigkeit) und Hyperindividualismus. Natürlich schleichen sich, 28 Jahre nach der Wiedervereinigung, diese Lebensmodelle auch im Osten ein, vor allem bei den Jungen, aber alles in allem ist der Osten grundsätzlich sehr viel mehr auf Egalität und Volksgemeinschaft ausgerichtet als der Westen. Schon das verhinderte jede Euphemisierung von Multikulti und massiver Zuwanderung.

    Die Realität aber ist eben auch, daß eine breite Mehrheit im Osten, jene ca. 70 Prozent, die PdL, CDU, Grüne und SPD wählen, auf eine Fortsetzung des seit 1990 praktizierten Modells setzen, daß der Westen dem Osten Milliarden herüberschiebt, dafür aber seine jungen Frauen bekommt und die Männer über 40 mit dem Fensterkissen die Stille vor ihren Plattenbauten beobachten und den Mund halten. Dieses absurde Setup ist wohl nur akzeptabel, weil eine Mehrheit illusionär erhofft, selbst dabei zu den wenigen Gewinnern zu zählen. Und sonst Sonntag abends rein in den Hyundai, ab auf die A4 oder A9 Richtung Westen/Bayern. Wir im Westen werden einen Teufel tun, daran auch nur einen Jota zu ändern, wir haben seit 1990 damit prächtig gelebt und tun es weiter.

    Auch das westliche Gesellschaftsmodell hat keine Zukunft, aber einstweilen ist es noch mit sehr viel mehr Kapital unterlegt als das im Osten. Das wird die AfD hier im Westen weiterhin auf niedrigem Niveau halten, alle Jungwähler setzen ohnehin auf grünlinke Welterklärungen, und die Migranten werden die linken Kräfte so lange unterstützen, solange es opportun ist. Das hat sich nach nunmehr 70 Jahren dermaßen in die westdeutsche seelische DNA eingebrannt, daß eine Umkehr unmöglich ist. Selbst eine massive Wirtschaftskrise änderte daran nichts, denn der kommende Totalitarismus wird grünlinks sein. Verschwinden wird auch im Westen wieder die Bürgerlichkeit, aber die verschwand auch 1933 in Wirklichkeit, und nicht das Linke in der Gesellschaft.

    Ex oriente lux? Wie sich schon sagte, die Botschaft hör ich wohl….

    • Was für ein Unfug!
      Gründergeist ist im Osten schon vorhanden, was fehlt ist Kapital! Im Westen konnte über viele Generationen Vermögen aufgebaut werden. Mein Großvater hat allein in seinem Leben dreimal von Null anfangen müssen, Ideologien haben ihn ganz sicher nicht gekümmert und das ist typisch für den Osten.

    • Ich sehe das ähnlich. Ja, eine Wirtschaftskrise wird in der Tat nichts ändern. Im Gegenteil, es wird ein Wettlauf darum geben, wer sich am besten anzupassen weiss, obrigkeitshörig, besserwisserisch und bereit um eines kleinen Vorteils willen seine Mitmenschen zu denunzieren.

  21. das Alles laesst sich sehr leicht lösen…
    jeder DEUTSCHE darf §20 Absatz4 anwenden,wenn es offensichtlich wird,das der Staat gegen den Bürger agiert
    tja,nur dazu sollten sich am Besten 2 bis 3 Deutsche einig sein,was Sie wollen 🙂
    und GENAU darauf,der Spaltung, basiert dieses System

  22. Die Utopie der einen ist historisch regelhaft die Tragödie der anderen, gewinnen die einen die Macht.

  23. „An uns liegt es, einer möglichen gefährlichen Entwicklung mit Ruhe, Überlegung und Besonnenheit entgegen zu treten.“
    Ab da hab ich mich gefragt, aus welchem Paralleluniversum berichtet wird. Die Gefährdung ist ja nicht fiktiv, die Zeit für „die Politik der ruhigen Hand“ ist mit Schröder abgelaufen. Merkel&Co haben den Schamposten der SPD eineinhalb Jahrzehnte abgeäst, ohne irgendwas Zukuinftssicherndes hinzuzufügen, im Gegenteil, man muß sich immer mehr fragen, was die Mädels gegen Deutschland haben? Das schließt Merkel, Schäuble und Altmeier ein.
    Die Ossis – und das ist keineswegs abwertend gemeint – hatten damals die Eier, ein Regime friedlich zu stürzen, als Wessi hoffe ich auf sie.

  24. Sollte es jemals zu einer Wieder-
    geburt des geordneten deutschen
    Gemeinwesens in Wirtschaft ,
    Bildung , Wissenschaft , Infra-
    struktur , Wiederherstellung
    von innerer und äußerer
    Sicherheit und wirklichen
    demokratischen Um –
    gangsformen kommen, kann
    m. E. diese Entwicklung NUR
    vom Osten ausgehen.
    mfG

  25. Wo bitte beginnt der Staat mit gegensteuern? Habe ich etwas übersehen?

  26. Viele der Bürger sind politisch unmündig sonst würden sie sich wehren! Deutschland ist zu einer erbärmlichen Gesellschaft der „WEGDUCKER“ geworden sie überlassen den Ideologen die Deutungshoheit lassen sich immer mehr Geld für nutzlose Steuern (CO 2) wegnehmen.

  27. Sehr sehr, schön, dass sie den Bogen von der fast vergessenen Politeia bis in die Neuzeit spannen. „Alte weiße Männer“ wie Max Weber Allen voran mit seiner „Verantwortungsethik statt Gesinnungsethik“ hätten allerdings ganz sicher auch ein paar Zeilen verdient. –
    UND: Die Tatsache, dass im „Osten“ – im Gegensatz zum Westen – ganz offensichtlich das Gefühl/die Abscheu gegen jegliche staatliche Lügerei und Bevormundung noch immer vorhanden ist. Gelegentlich formuliere ich (ein Wessi) die Hoffnung, „der Osten möge uns retten“. Der deutlich spürbare Frust nach „Görlitz“ und „der sächsischen Wahlkommission“ mögen helfen. –

  28. Ist ja alles O.K. Aber so lange die Weisen an der Spitze fehlen, brauche ich auch kein betreuendes Staatswesen. Im Moment sieht es eher danach aus, als hätten wir Dümmsten an der Spitze – sowhohl in der Regierung als auch in den Altparteien.

  29. Die breite Masse ist aber auch selbst Schuld an ihrer Unterjochung. Sonst wären die Umfragewerte nicht so. Im Übrigen ist die grüne Diktatur schon aktiv, wenn auch nicht so brutal, wie mit den Grünen an der Macht. Die CDU läuft beharrlich jedem grünen Unsinn hinterher – oder besser: Lässt sich von den Grünen vor sich hertreiben – und setzt ihn um. Mit der Konsequenz, dass ihr immer mehr Wähler zu den Grünen weglaufen.

    • Die breite Masse ist nicht Schuld. Sie ist ein Konstrukt, daher nicht schuldfähig. Die Unterdrückung betrifft auch und vor allem Dissidenten.

  30. Die Grünen wollen über Wahlen noch mehr Einfluss um ihre Ideen durchzusetzen, oder, wie beim Atomausstieg, durchgesetzt zu bekommen. Es ist absehbar, dass die weiter verstärkte Umsetzung links-grüner Ideen zu massiven wirtschaftlichen, sozialen und dann politischen Verwerfungen führen wird. Dies wird dazu führen, dass die Verwerfungen nur mit autoritären Methoden beherrschbar sein werden – am Ende steht die neo-stalinistische Klima- und Ökodiktatur. Das Klima wird sich natürlich trotzdem ändern, und die Umwelt wird wegen relativer Verarmung warten müssen. Eine grosse Zahl von “ Weisen “ wird fest im Sattel und in der staatlichen Versorgung sitzen.

  31. Ich halte es da ganz mit unserer Bundeskanzlerin: „Manchmal wird Widerstand zur Pflicht!“

  32. Wenn Merkel fertig ist, wird es überhaupt kein Deutschland mehr geben, sondern nur noch ein deutsches Territorium der EU. Aber das kapieren westdeutsche Ex-Diplomaten nicht. Ihr glaubt immer noch, die BRD währt ewig.

    • Ich habe zwischen 1991 und 2007 in BaWü gearbeitet. Keiner der Arbeitskollegen hat mitbekommen, dass es die alte Bundesrepublik nach der Wiedervereinigung nicht mehr gab, dass an etwas völlig anderem gebastelt wurde. Man hat mich dann immer scheel angesehen, wenn ich mir erlaubte, das zu erwähnen.

  33. Extremisten stellen sich sicherlich selbst ein Bein wenn Sie mit Verboten etc. argumentieren.
    Um das aktuelle Kernthema, CO2-Emissionen, zu lösen, müsste lediglich aufgehört werden Arbeit zu besteuern (was ja kontraproduktiv ist) und sowas wie Soli zu kassieren um im Gegenzug natürliche Ressourcen mit einem Preisschild) zu versehen (Nutzungszertifikate für Grundwasser, Flüsse, Nutzwälder und auch die Atmosphäre).
    Damit bekommt man einen vernünftigen Wandel völlig ideologiefrei hin.

  34. Guter Artikel, besonders die Verfügbarkeit des Individiums durch „die Gesellschaft“ über den Tod hinaus als Organspender, Verwertungsobjekt ist eine sehr interessante These.

    Die Wahlen im Osten werden aber m:E. nichts ändern. Man wird sie unter dem Thema „brauner Osten“ einordnen und dem Kampf gegen rechts noch weiter ausweiten. Eins, zwei kritische Beiträge nach dem Motto,- haben wir vielleicht was übersehen- und das war es dann. Der Osten ist auch zu alt und wenig innovativ, so dass er diese Vorreiterrolle nicht umfassend einnehmen kann.

    • Vor mehr als 70 Jahren waren die innovativsten deutschen die Sachsen . Auch die Thüringer (z. B. Zeiss und Schott ) waren nicht schlecht. Vielleicht ändern sich doch die Verhältnisse. Die jüngere Gesellschaft des Westens würde ich nicht überbewerten.
      Jugend allein ist kein Qualitätsmerkmal. Und die jungen liegen vielleicht nicht auf der Fensterbank , wie ein obiger Kommentator bemerkte) , sondern flanieren durch die Straßen, was ja weder auf fleiss noch auf Kreativität hindeutet.

    • Sehe gerade bei MSN (Windows Nachrichten): Merkel legt um 2,5% zu.
      Die AfD etwa um 0,5% und das Grünespektrum fällt etwas.

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